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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kurzgeschichte geschrieben


Cuk
2003-07-09, 21:47:00
Leben und Leben lassen

Das Leben scheint nicht anders wie eine Irreale Welt, in der es sich hin und wieder nicht zu leben lohnt, denke ich mir manchmal zumindest. Allerdings übersehe ich gerne die wunderschönen Sachen die einem auch nur so unwichtig und klein erscheinen, mich aber trotzdem prägen.
So geschieht es das ich an einer Bushaltestelle stehe, und es fährt ein Bus vorbei. Einen Augenblick lang sehe ich die Menschen in dem Bus, und empfinde ein eigenartiges Gefühl was mich in irgendeiner Weise glücklich macht, auch wenn ich die Menschen in dem Bus nie wieder mehr sehen werde.
Jedoch gehen die Tage oft einfach an mir vorbei ohne sie wirklich realisiert zu haben, und danach denke ich, was das wieder war, und mache mir Gedanken, wozu das Ganze. Dieses Denken fängt schon an wo wir noch ganz klein waren.
So kommt es, dass du auf die Welt kommst und sogleich wirst du von all dem schlechten so gut wie möglich geschützt. Dann kommst du plötzlich in die Schule, vollkommen ungeschützt wirst du sofort in fremdes Terrain geschickt, alles kommt dir vollkommen fremd vor. Die Jahre vergehen du wirst älter beendest die Schule. Du fängst dann mit einer Lehre an, oder gehst studieren, plötzlich wieder das komische Gefühl wenn man aus der lehre, Uni kommt.
Alles so komisch nichts ist mehr so wie es einmal war, das pralle Leben fängt nun wirklich an. Sie lassen dich einfach so auf die Gesellschaft los und du musst schauen wie du dich zu Recht findest, um nicht als niemand zu enden. Weil einem immer gesagt wurde du musst dich anpassen sonst passt du nicht zu uns.
Wieder vergehen die Jahre in denen wahrscheinlich nichts Nennenswertes geschieht, man arbeitet Tag ein Tag aus.
Alles wird zur Routine, du denkst dir meist nicht mehr viel dabei, so gehen die tage, Wochen Monate ja sogar Jahre, und plötzlich erwacht man, und fragt sich. Was habe ich die ganze zeit über eigentlich gemacht? Wir malen uns während der Arbeit schön bildhaft aus was wir alles in der Rente anstellen, aber anstatt das wir es sofort machen wenn wir nur ein oder zwei Tage frei haben, schieben wir es vor uns her und warten nur darauf bis der tag endlich kommt. Nachdem sie dich dann endlich in die sehnlichste erwartete Rente geschickt haben, weiß man nicht mehr was man in der freien Zeit, überhaupt anstellen soll.
Es kommt dann alles anders als du dir denkst. Es fehlt einem auf einmal der normale Tagesablauf, man weiß nicht was man machen soll, und die einst gefassten Pläne sind wieder in weiter Ferne, weil wir uns einfach zu alt fühlen, oder keine Lust mehr dazu haben.
So denken wir uns, dass wir doch eigentlich nichts wirklich Weltbewegendes geleistet haben
Allerdings ist es ganz anders wie wir es uns vorgestellt haben. Was ist mit der Familie? Was ist mit den Kinder, welchen wir ein Stück von uns selbst mitgegeben haben. Das ist eine Sache die uns im Moment unwichtig erscheint, uns aber das ganze Leben lang geprägt hat. Dies haben wir dann natürlich vollkommen übersehen weil es uns zu alltäglich erschienen ist. Obwohl das eins der größten Dinge ist die wir im Leben geleistet haben, ohne es wirklich realisiert zu haben. Es ist egal was du im Beruf geleistet hast, oder welchen Posten du hattest, keiner wird danach fragen, wenn du Alt bist, jeder wird fragen wie es deinen Kindern geht und vielleicht sogar Enkelkindern. Dies ist nämlich eins der mit Abstand wichtigsten Dinge. Einem neuen leben den Weg in ein eigenes und freies Leben zu ebnen, und ihm zu lehren eigene Entscheidungen zu treffen.
So kommen wir dann schließlich zu der Frage warum dann die ganzen undurchschaubaren Wege? Wir fragen uns, obwohl wir diese Wege gegangen sind mögen sie auch dunkel ausgesehen haben, so sind sie doch immer gut für uns gewesen. Alles was uns nicht gepasst hat, hat uns dann am Ende doch irgendwas gebracht. Meist doch etwas gutes, wenn wir ehrlich zu uns sind. Sind wir einmal durchgefallen haben wir uns gedacht was soll das denn und haben uns Sorgen gemacht wegen den verlorenen Freunden, aber es ist dann doch anders gekommen, wie wir dachten. Denn in irgendeiner Art und Weise hat es uns doch etwas gebracht. So kommen wir dann auf eine uns vollkommen irrsinnig erscheinende Idee das Leben nicht allzu ernst zu nehmen. Wir wollen nun mal die Zügel in unserer Hand haben. Das Leben ist einfach zu kostbar um es zu vergeuden, oder einfach so vor sich hin zu leben, ohne dass wir es überhaupt wahrnehmen. So verpassen wir nur die, wo möglichst schönsten Momente unseres Lebens. Wir müssen einfach nur nach dem glück greifen wenn es sich ergibt. Denn nur wir alleine sind dafür verantwortlich für das was wir tun wollen. Denn unsere Taten haben uns zu dem gemacht was wir sind, individuelle, selbstständige und freie Menschen.
Die wissen wofür es sich zu leben lohnt.

nun Hab ich ein paar fragen dazu,zählt das noch zu epik,und wie findet ihr sie?

Mr. Bandit
2003-07-09, 22:49:53
Schon während des Lesen wurde ich an Romane wie "The Catcher in the Rye" und "Moon Palace" erinnert.

Ob es zur Epik dazugezählt werden kann ich dir nicht sagen.

Ich muss sagen, dass ich mit stellenweise darin wieder entdeckt habe, denn einige Gedanken/Ängste hatte und habe ich selbst. Deswegen fand ich es recht lesenswert.

Cuk
2003-07-09, 22:53:17
Freut mich das es dir gefallen hat.
von wem sind die genannten romane?

Mr. Bandit
2003-07-09, 22:59:56
Catcher (Deutsch: "Der Fänger im Roggen", sollte eigentlich bekannt sein;)) : J.D. Salinger
Moon Palace : Paul Auster

Cuk
2003-07-09, 23:03:05
nuja,hab bis jetzt des erste mal von dene gehört, liegt vielleicht auch daran das ich leider nicht so viel lese, einfach keine zeit irgendwie

Mr. Bandit
2003-07-09, 23:10:52
Naja, um ehrlich zu sein hab ich sie von der Schule "aufgebrummt" bekommen. :D "Catcher" in Deutsch und Englisch, "Moon Palace" nur in Englisch. Haben mir jedenfalls beide ziemlich gut gefallen. Ansonsten gehör ich nämlich auch nicht unbedingt zur Gattung der Leseratten. ;)

Cuk
2003-07-09, 23:17:34
na dann, dann bin ich ja beruhigt, hätt schon dacht ich hätte irgendwas verpasst ;)

aber hin und wieder ist lesen ganz angenehm,wenn man mal dazu kommt.

Mr. Bandit
2003-07-09, 23:57:36
Falls du dich für eines der Bücher interessierts, würde ich dir eher den "Catcher" empfhelen, da es

1. mehr von dem enthält, was du geschrieben hast
2. sind für "Moon Palace" Kentnisse im Bereich "American Dream" (insbesondere "Manifest Destiny") erforderlich, vielleicht kennst du dich damit ja aus, ka; wird öfters im Englischunterricht besprochen
3. "Catcher" ist bekannter, kann also nicht schaden wenn man das gelesen hat