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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soziale Phobie? Weiß darüber jemand was?


Gast
2003-07-18, 17:15:39
Weiß hier jemand was darüber? Was würdet ihr denken, wenn ihr Angst vor anderen Menschen hättet? Könnt ihr das verstehen? Oder hat es vielleicht auch einer hier? Es ist eine Art extremer Schüchternheit, man isoliert sich total. Ich gehe z.B. nirgends mehr hin, weil ich Angst habe vor den Reaktionen anderer Menschen oder, dass ich eventuell zu langweilig wirken könnte oder "links liegen gelassen" werde. Ich weiß nicht ,was ich tun soll, nichtmal zu einem Psychotherapeuten traue ich mich. Die einzige Möglichkeit ist Alk in großen Mengen.

Braincatcher
2003-07-18, 17:17:46
Original geschrieben von Gast
Weiß hier jemand was darüber? Was würdet ihr denken, wenn ihr Angst vor anderen Menschen hättet? Könnt ihr das verstehen? Oder hat es vielleicht auch einer hier? Es ist eine Art extremer Schüchternheit, man isoliert sich total. Ich gehe z.B. nirgends mehr hin, weil ich Angst habe vor den Reaktionen anderer Menschen oder, dass ich eventuell zu langweilig wirken könnte oder "links liegen gelassen" werde. Ich weiß nicht ,was ich tun soll, nichtmal zu einem Psychotherapeuten traue ich mich. Die einzige Möglichkeit ist Alk in großen Mengen.

Ganz falsch!
Ich hatte selbst einmal das Problem, doch ich habe es selbst in die Sache genommen. Ich lernte, aufzutreten, lustig zu sein. Du brauchst echt keine Angst zu haben. Bei mir war es der Fall, dass ich mir ständig eine unerklärliche Intoleranz der Leute gegenüber meinem Charakter einbildete - das habe ich überwunden, indem ich einfach mal auf eine Party ging. Und, naja, ich will nicht übertreiben aber everybody loves me!;)
Deine Sorgen in Alk zu ertränken ist die beschissenste Lösung.

Zesotu
2003-07-18, 17:20:42
Original geschrieben von Gast
Weiß hier jemand was darüber? Was würdet ihr denken, wenn ihr Angst vor anderen Menschen hättet? Könnt ihr das verstehen? Oder hat es vielleicht auch einer hier? Es ist eine Art extremer Schüchternheit, man isoliert sich total. Ich gehe z.B. nirgends mehr hin, weil ich Angst habe vor den Reaktionen anderer Menschen oder, dass ich eventuell zu langweilig wirken könnte oder "links liegen gelassen" werde. Ich weiß nicht ,was ich tun soll, nichtmal zu einem Psychotherapeuten traue ich mich. Die einzige Möglichkeit ist Alk in großen Mengen.

Hab mal was gehört dass, es Medikamente dagegen gibt (Amarok ?)

Gast
2003-07-18, 17:23:54
Original geschrieben von Braincatcher
Ganz falsch!
Ich hatte selbst einmal das Problem, doch ich habe es selbst in die Sache genommen. Ich lernte, aufzutreten, lustig zu sein. Du brauchst echt keine Angst zu haben. Bei mir war es der Fall, dass ich mir ständig eine unerklärliche Intoleranz der Leute gegenüber meinem Charakter einbildete - das habe ich überwunden, indem ich einfach mal auf eine Party ging. Und, naja, ich will nicht übertreiben aber everybody loves me!;)
Deine Sorgen in Alk zu ertränken ist die beschissenste Lösung.

Das ist bei mir ähnlich nur weiter ausgeprägt. Auch Intolleranz bilde ich mir ein. Dabei wird mir das Gegenteil gesagt.
Ich fühle mich überall falsch und unwichtig. Kein Selbstwertgefühl. Ich traue mich nichtmal unter meinem richtigen Nick zu posten.

@Zero
Meinst du Antidepressiva? Die machen nur sehr abhängig. Ich mag meinen Körper nicht zerstören, die Psyche reicht schon.

Braincatcher
2003-07-18, 17:27:21
Original geschrieben von Gast
Das ist bei mir ähnlich nur weiter ausgeprägt. Auch Intolleranz bilde ich mir ein. Dabei wird mir das Gegenteil gesagt.
Ich fühle mich überall falsch und unwichtig. Kein Selbstwertgefühl. Ich traue mich nichtmal unter meinem richtigen Nick zu posten.

@Zero
Meinst du Antidepressiva? Die machen nur sehr abhängig. Ich mag meinen Körper nicht zerstören, die Psyche reicht schon.

Ich will versuchen zu erläutern, wie ich das sehe.
Du bildest dir alles, was dir deine Isolation beschert, ohne jegliches praktisches Beispiel ein - für mich sind Theoretiker IMO daher aus eigener Erfahrung auch psychisch labile Personen. Du hast nichts zu verlieren. Daher solltest du es einfach mal probieren:Geh hinaus ins Leben! Die Leute werden es dir danken, denn wie du ja sagst bestätigen sie dir deine Thesen in keinem Fall.

Gast
2003-07-18, 17:31:46
Original geschrieben von Braincatcher
Ich will versuchen zu erläutern, wie ich das sehe.
Du bildest dir alles, was dir deine Isolation beschert, ohne jegliches praktisches Beispiel ein - für mich sind Theoretiker IMO daher aus eigener Erfahrung auch psychisch labile Personen. Du hast nichts zu verlieren. Daher solltest du es einfach mal probieren:Geh hinaus ins Leben! Die Leute werden es dir danken, denn wie du ja sagst bestätigen sie dir deine Thesen in keinem Fall.

Ich mache mir nicht unbegründet Sorgen. Es ist alles wahr. Ich habe mich teilweise überwunden und mich oft schlecht gefühlt dann. Manchmal war ich froh gegangen zu sein, aber trotzdem fühle ich mich minderwertig und nicht akzeptiert. Wenn ich sehe, dass andere umarmt werden oder man einfach privater redet, dann werd ich traurig. Eigentlich lächerlich, wenn man bedenkt, dass das jahrelange Beziehungen sind und sie mich in dem Fall erst eiige Monate kennt.

Braincatcher
2003-07-18, 17:52:05
Original geschrieben von Gast
Ich mache mir nicht unbegründet Sorgen. Es ist alles wahr. Ich habe mich teilweise überwunden und mich oft schlecht gefühlt dann. Manchmal war ich froh gegangen zu sein, aber trotzdem fühle ich mich minderwertig und nicht akzeptiert. Wenn ich sehe, dass andere umarmt werden oder man einfach privater redet, dann werd ich traurig. Eigentlich lächerlich, wenn man bedenkt, dass das jahrelange Beziehungen sind und sie mich in dem Fall erst eiige Monate kennt.

Hä? Musst du mir bitte erklären, den letzten Teil verstehe ich nicht so ganz.

Und ich sage dir, es ist bestimmt nichts wahr. Du solltest dich einfach mal etwas trauen. Wenn du mit dem Vorsatz "Bringt eh nix" weggehst, dann hast du schon verloren - Pessimismus ist gar nicht angebracht.

DrumDub
2003-07-18, 18:00:22
Eigentlich lächerlich, wenn man bedenkt, dass das jahrelange Beziehungen sind und sie mich in dem Fall erst eiige Monate kennt.

klingt als würds um nen mädel gehen? freundin die viele freunde/innen hat?

Gast
2003-07-18, 18:07:09
Sorry, der letzte Teilt war etwas unverständlich. Es geht zwar um ein Mädel, aber das Problem ist allgemein in meinem Leben und keine Teenie-Liebesgeschichte.
Es ist nur so, dass eine Person (in dem Fall das Mädel) halt nunmal oft langjährige Freunde/Bekannte hat und demnach sie auch so behandelt. Mich kennt sie nicht so lange, demnach ist sie ja verständlicherweise nicht ganz so drauf wie bei den anderen. Ich sehe das immer als Kritik an und es tut mir sehr weh. Dabei muss man dafür ja etwas tun, aber wie denn, wenn man so ein Versager wie ich ist?

Braincatcher
2003-07-18, 18:18:24
Original geschrieben von Gast
Sorry, der letzte Teilt war etwas unverständlich. Es geht zwar um ein Mädel, aber das Problem ist allgemein in meinem Leben und keine Teenie-Liebesgeschichte.
Es ist nur so, dass eine Person (in dem Fall das Mädel) halt nunmal oft langjährige Freunde/Bekannte hat und demnach sie auch so behandelt. Mich kennt sie nicht so lange, demnach ist sie ja verständlicherweise nicht ganz so drauf wie bei den anderen. Ich sehe das immer als Kritik an und es tut mir sehr weh. Dabei muss man dafür ja etwas tun, aber wie denn, wenn man so ein Versager wie ich ist?

??? Entschuldige mal. Die Lösung liegt doch auf der Hand. Du hast falsche Vorstellungen von dem Wort Kritik. Es ist unmöglich für dieses Mädchen, mit dir wie mit einem langjährigen Freund zu interagieren, da sie dich nicht so lange kennt. Und wieso schließt du von diesem einen Fall auf die Allgemeinheit?

Gast
2003-07-18, 18:24:14
Original geschrieben von Braincatcher
??? Entschuldige mal. Die Lösung liegt doch auf der Hand. Du hast falsche Vorstellungen von dem Wort Kritik. Es ist unmöglich für dieses Mädchen, mit dir wie mit einem langjährigen Freund zu interagieren, da sie dich nicht so lange kennt. Und wieso schließt du von diesem einen Fall auf die Allgemeinheit?

Weil ich es immer so erlebt habe. Ich kann irgendwie keine tiefe Bindung zu jemandem herrstellen, weiß nicht warum. Bin wohl zu langweilig oder ungesellig. Ich weiß schon jetzt, dass ich nie der wichtigste Mensch für jemanden sein kann, weil ich einfach nicht dazu in der Lage bin :(
Ich kann nur mit ansehen, wie andere ihre Freunde lieben und Spaß haben und mich spöttisch belächeln.

Braincatcher
2003-07-18, 18:32:39
Original geschrieben von Gast
Ich kann nur mit ansehen, wie andere ihre Freunde lieben und Spaß haben und mich spöttisch belächeln.

Das tun sie nicht wegen deines Charakters. Sie belustigen sich darüber, dass du dich nicht traust, irgendwas mit jemandem zu unternehmen. Und dagegen kann man so leicht was tun.

Gast
2003-07-18, 19:19:09
Original geschrieben von Braincatcher
Das tun sie nicht wegen deines Charakters. Sie belustigen sich darüber, dass du dich nicht traust, irgendwas mit jemandem zu unternehmen. Und dagegen kann man so leicht was tun.

Wenn du wüsstest wie schwer das ist! Ich verkrampfe dann voll und mein Puls steigt!

Megamember
2003-07-18, 21:56:28
Original geschrieben von Gast
Weil ich es immer so erlebt habe. Ich kann irgendwie keine tiefe Bindung zu jemandem herrstellen, weiß nicht warum. Bin wohl zu langweilig oder ungesellig. Ich weiß schon jetzt, dass ich nie der wichtigste Mensch für jemanden sein kann, weil ich einfach nicht dazu in der Lage bin :(
Ich kann nur mit ansehen, wie andere ihre Freunde lieben und Spaß haben und mich spöttisch belächeln.

Du sprichst mir aus der Seele. Genauso denke ich auch
Ich wäre am liebsten viel gesprächiger und witziger, aber im Grunde sehe ich mich selbst eher als langweilig.
Ein Mädchen anzusprechen ist für mich fast schon ein Ding der Unmöglichkeit
Mich haben in Discos zwar schon öfters Mädchen angesprochen aber ich bin dann immer total gehemmt und dann waren sie auch schnell wieder weg ;(
Ausserdem bekomme ich von allemn möglichen Leuten gesagt was für ein ruhiger Mensch ich doch bin und irgendwann fängt man dann schon an zu resignieren und lebt mit seiner Rolle.

Lightning
2003-07-18, 22:40:08
Original geschrieben von Gast
Weiß hier jemand was darüber? Was würdet ihr denken, wenn ihr Angst vor anderen Menschen hättet? Könnt ihr das verstehen? Oder hat es vielleicht auch einer hier? Es ist eine Art extremer Schüchternheit, man isoliert sich total. Ich gehe z.B. nirgends mehr hin, weil ich Angst habe vor den Reaktionen anderer Menschen oder, dass ich eventuell zu langweilig wirken könnte oder "links liegen gelassen" werde. Ich weiß nicht ,was ich tun soll, nichtmal zu einem Psychotherapeuten traue ich mich. Die einzige Möglichkeit ist Alk in großen Mengen.

Ich kenne das sehr gut, bin selber ähnlich wie du. Allerdings ist diese "soziale Phobie" bei mir zum Glück weniger ausgeprägt, auch wenn sich das folgende ähnlich krass anhören mag (soo schlimm ist es nicht):
Ich bin auch nur ungern unter anderen Menschen, vor allem, wenn ich sie noch nicht länger als ein halbes Jahr (oder so) kenne. Sicher hab ich ein paar Freunde, bei denen ich mich halbwegs wie "ich" verhalten kann, aber sowas ist eher die Außnahme. Ich sehe mich selber auch als Langweiler, kann mich mit relativ Fremden Personen nicht normal unterhalten. Irgendwas blockt dann in meinem Gehirn ab und lässt mich nicht mehr klar weiterdenken, ich weiß dann einfach nicht was ich sagen soll. Früher dachte ich noch, es würde sich mit der Zeit legen, aber nun bin ich fast 17 und es ist immer noch das gleiche.
Im Internet fühle ich mich wegen der Anonymität hingegen freier, das ist sicher auch einer der Gründe, warum ich ganz gern hier im Forum bin. Denn in der Realität könnte ich den Inhalt dieses Textes niemals jemandem mitteilen.
Jetzt kommen bestimmt wieder weitere Antworten wie: "Du musst es doch einfach nur mal versuchen" oder "Man hat doch nichts zu verlieren". Meinem Verstand ist das eigentlich auch klar, leider ist es trotzdem so schwer, dass es sich die meisten wahrscheinlich gar nicht vorstellen können.
Vielleicht wäre das, was ich bräuchte, eine Person, bei der ich mich einfach mal aussprechen könnte. Da ich mich aber kaum traue auf jemanden zuzugehen, wird das wohl zu 99% nie was werden. Ein Teufelskreis eben.

Ich weiß leider auch nicht was man dagegen tun kann, aber ich weiß, dass Alkoholkonsum mit Sicherheit nicht der richtige Weg ist. Ich schätze irgendwie muss man da durch eigenes Engagement rauskommen, dazu ist jedoch mein Willen offenabr nicht stark genug.

(und genau in diesem Moment frag ich mich schon wieder, ob es richtig war, diesen Text zu schreiben. Schließlich hilft es dem Threadersteller wohl kaum weiter wenn noch so ein "armer Irrer" (;)) daherkommt. Naja, ich klick trotzdem mal auf Anworten *klick*)

Gast
2003-07-18, 22:52:59
@Megamember + Lightning

Wir haben die gleichen Hemmungen und Gefühle... deshalb ist es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist!
Lightning, ich dachte genauso wie du mit dem Teufelskreis. Doch eine sehr liebevolle, einfühlsame Person hat sich mir angenommen und tut mir sehr gut.. und das kam alles von ihr aus, ich habe wenig daran getan, dass es so wird.. nie aufgeben!

Lightning
2003-07-18, 22:59:54
Original geschrieben von Gast
@Megamember + Lightning

Wir haben die gleichen Hemmungen und Gefühle... deshalb ist es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist!
Lightning, ich dachte genauso wie du mit dem Teufelskreis. Doch eine sehr liebevolle, einfühlsame Person hat sich mir angenommen und tut mir sehr gut.. und das kam alles von ihr aus, ich habe wenig daran getan, dass es so wird.. nie aufgeben!

Jo, wenn du mir so eine Person vorbeischicken könntest wäre ich dir sehr dankebar ;). Aber leider kann ich mich nicht drauf verlassen, dass irgendwann einfach jemand zu mir kommt..

Die Hoffnung aufgegeben hab ich übrigens noch nicht richtig, das geht mir nur an Tagen an denen ich richtig schlecht drauf bin so.

Fehlersuchender
2003-07-19, 02:16:10
Original geschrieben von Gast
Weil ich es immer so erlebt habe. Ich kann irgendwie keine tiefe Bindung zu jemandem herrstellen, weiß nicht warum. Bin wohl zu langweilig oder ungesellig. Ich weiß schon jetzt, dass ich nie der wichtigste Mensch für jemanden sein kann, weil ich einfach nicht dazu in der Lage bin :(
Ich kann nur mit ansehen, wie andere ihre Freunde lieben und Spaß haben und mich spöttisch belächeln.


Das kommt mir teils auch bekannt vor - ich werde zum Beispiel irgendwie dauernd angemacht - kann damit aber leider nicht so wirklich was anfangen förmlich als wäre ich dazu gezwungen ein sauberes aber damit oft auch eher langweiliges Leben (alleine) zu führen. Sich darüber länger Gedanken zu machen stimmt natürlich traurig und letzten Endes stellt man sich vermutlich selbst ins Abseits. Ich bin nun auch wirklich kein schüchterner Typ nur manchmal irgendwie eher gehemmt obwohl vor Anspannung nur so triefend. Und dieser Konflikt den ich dann mit mir selbst austrage der bringt einen manchmal schier zur Verzweiflung.

Wenn man sich aber in einem ruhigen Moment bewusst wird das sich sowas nur im Kopf abspielt dann sieht die Welt schon wieder ein Stück besser aus ;)

Wenn man sich längere Zeit in einem ausgeprägten Tief befindet beeinflusst das natürlich die Selbstwahrnehmung enorm (zum negativen naturelement) und unser aller liebstes Kind (der Computer) ist bei solchen Problematiken auch logischerweise nicht gerade förderlich.

In diesem Sinne, es mag seltsam klingen doch wenn du merkst du verbringst mehr als, sagen wir mal 5-7 Stunden pro Tag am PC (nicht-beruflich) PC abbauen und ab mit in den Keller- nach 1-2 Tagen dürftest du so aufgekratzt und gelangweilt sein, dass du dir zwangsweise etwas anderes Suchen wirst und mit ein wenig Überwindung ist das die verstärkte Interaktion mit anderen ;)

Fehlersuchender
2003-07-19, 02:30:37
Muss hier übrigens mal Lightning und Megamember loben die so offen über Ihre Problematik (mit dem eigenen nickname) sprechen.

Ich persönlich versuche allzu viele Details zu vermeiden da man ja Beispielsweise im Kassiererin Thread sieht wie wenig sich die meisten Leute (ja auch hier) um andere Kümmern und sich heimlich in's Fäustchen lachen.

Fehlersuchender
2003-07-19, 02:47:19
Original geschrieben von Zero_Cyx
Hab mal was gehört dass, es Medikamente dagegen gibt (Amarok ?)

Es gibt da sogar einer Menge an Medikamenten wenn ich mich recht entsinne, das Problem hierbei ist das man damit wohl kaum Glücklich werden wird denn in den meisten Fällen dürften sich die Nebenwirkungen schon bald viel negativer bemerkbar machen als die ursprüngliche Problematik.

Also der frisch-enthemmte wird beim versuchten Parungstanz unter Umständen auf ein anderes Problem stoßen, nämlich Impotenz oder zumindest starke sexuelle Lustlosigkeit was mit vielen Antidepressiva einhergeht (obwohl auch eine grasse Steigerung der Libido möglich ist). Das kommt daher da man nicht genug über das Menschliche Gehirn und dessen Funktionieren Allgemein wüsste als das man geziehlt auf eine Stelle (sozusagen) einwirken könne, also werden mehrere Bereiche erwischt und von Fall zu Fall sind das im Klartext deftigste Nebenwirkungen.

Also auch nicht wirklich das gelbe vom Ei. Und das ist nur eine von vielen möglichen Nebenwirkungen (wenn auch wohl mit die unangenehmste).

Vedek Bareil
2003-07-19, 03:52:11
Mir geht es auch so, daß ich eigentlich ziemlich schüchtern bin. Es ist zwar nicht so, daß ich die Gesellschaft anderer Menschen meiden würde oder mir irgendwelche Vorstellungen, daß andere mir gegenüber intolerant oder mir feindselig gesonnen wären, zusammenphantasieren würde. Aber es ist mir schon oft passiert, daß ich z.B. Leute habe zusammensitzen sehen, die sich fröhlich unterhielten, und ich mir dann vorstellte, mich deren Unterhaltung anzuschließen (die Vorstellung selbst bereitete mir überhaupt keine Schwierigkeiten), ich es dann aber einfach nicht fertigbrachte, diese Vorstellung in die Tat umzusetzen. Ich schaute dann einfach nur angespant in die Richtung dieser Leute und gab keinen Pieps von mir. Es ist in solchen Situationen immer so, als würde irgendeine unsichtbare Kraft mich davon abhalten, einfach rüberzugehen und die Leute anzusprechen.

Wenn es sich um Leute handelt die ich kenne, ist es zwar weniger problematisch, mich am Gespräche zu beteiligen. Aber wenn ich dann z.B. ein bestimmtes Thema einbringen möchte, ist es wieder fast dasselbe: ich werde total zögerlich und druckse erst eine Weile rum, bevor ich das Thema einwerfe, sofern ich es überhaupt tue. Immerhin durfte ich aber auch schon oft die Erfahrung machen, daß wenn die Hemmschwelle erst einmal überwunden war, ich dann wie ein sprudelnder Wasserfall reden konnte ;)

Was mir auch Probleme bereitet, ist, wenn ich zwar mit Personen spreche, die ich gut kenne, es aber um ein sehr ernstes und wichtiges Thema geht. Ich weiß noch, wie ich mal in eine Frau verliebt war, die meine Gefühle aber nicht erwiderte und bei der ich zudem den Verdacht hatte, daß sie einen anderen hätte. Letzterem war ich mir aber nicht sicher, und ich zog schließlich in Erwägung, sie danach zu fragen. Das fiel mir dann auch außerordentlich schwer, und zwar weniger wegen der Angst, daß sich mein Verdachte bestätigen könnte - damit hatte ich mich nämlich eigentlich schon abgefunden - sondern eben wegen meiner generellen Schüchternheit.

Es gab Zeiten, da war meine Schüchternheit sogar glaub ich noch viel extremer als heute. Während meiner Grundschulzeit z.B. mußten irgendwann mal die Eltern aller Schüler wegen irgendwas 15 Mark oder so an die Schule zahlen. Meiner Mutter las den entsprechenden Schrieb von unserem Lehrer aber nicht genau und dachte, es wäre weniger, weil das in den vorangegangen Jahren auch so gewesen war, und gab mir nur 13 Mark mit. Dem Lehrer fiel das aber nicht auf. Eine Weile später las meine Mutter den Schrieb aber irgendwie nochmal und stellte fest, daß der zu zahlende Betrag doch höher gewesen war. Daher gab sie mir dann nochmal die fehlenden 2 Mark mit, damit ich sie dem Lehrer gebe und ihm erkläre daß sich meine Mutter zuerst vertan hatte. Aber den Lehrer deswegen anzusprechen, brachte ich aufgrund meiner Schüchternheit einfach nicht fertig. Ich hatte die 2 Mark mehrmals bei mir, aber nie schaffte ich es, den Lehrer anzusprechen und ihm das Geld zu geben. Schließlich erfand ich eine Notlüge und erzählte meiner Mutter, der Lehrer hätte gesagt, jetzt bräuchten wir das Geld auch nicht mehr zu bezahlen, und gab es ihr zurück. Meine Mutter hat mir die Story zum Glück abgekauft :D

Es gab aber glaub ich auch Zeiten, irgendwann in frühester Kindheit, in denen meine Schüchternheit in der Form glaub ich noch nicht existierte. Ich erinnere mich daran, daß ich, als ich noch ganz klein war, einmal zu meiner Oma wollte, und zwar mit dem Fahrrad, um auf ihrem Grundstück damit fahren zu können. Meine Mutter bot mir an, mich mit dem Auto dort hinzubringen, da sie ohnehin noch weg mußte. Weil ich aber unbedingt mein Fahrrad mitnehmen wollte, lehnte ich ab. Kaum war meine Mutter weggefahren, rief ich meine Oma an, sie solle mich mit dem Fahrrad abholen kommen :D(die Strecke alleine mit dem Fahrrad zu fahren traute ich mich da noch nicht). Das bereitete mir überhaupt keine Schwierigkeiten, also keine Spur von schüchternheitsbedingten Hemmungen. Als meine Mutter dann davon erfuhr, wurde sie richtig böse und schimpfte mit mir, und ich denke daß das zum Heranbilden meiner Schüchternheit beigetragen hat :(

Zum Schluß noch etwas positives: mir fällt es z.B. in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen auch schwer, Verkäufer oder Schalterbeamte anzusprechen. Wenn mich aber ein Freund begleitet, ist es gleich viel leichter, irgendwie will ich mich ihm gegenüber nämlich nicht als schüchterner Mensch präsentieren, und irgendwie ist das stärker als die Schüchternheit :)

betasilie
2003-07-19, 07:03:24
Ich glaube von sozialer Phobie könne 99,9% der 3DC-Members ein Liedchen singen. ... Aber hier wird man ja auch therapiert. :D

mAxmUrdErEr
2003-07-19, 08:39:55
eiegentlich wollte ich hier ja nichts posten, aber da auch viele anderen offen über ihre probleme schreiben tue ich das jetzt auch:
seit ich klein bin habe ich ziemlich viele schlechte erfahrungen mit menschen... inzwischen bin ich etwas erwachsener und habe gelernt den menschen aus dem weg zu gehen... das problem ist folgendes:
wie auch bei anderen hier glaube ich immer von feindseligen leuten umgeben zu sein... jedes mal wenn ich z.B. zum McDonalds oder in eine bar oder sonstwo hingehe und dort eine gruppe von leuten lachen höre glaube ich ausgelacht zu werden
neue bekanntschaften schließe ich nur extrem schwer... ich habe nur ein paar freunde mit denen ich mich meistens nur in der schule sehe... früher hatte ich eine menge "saufkumpanen" mit denen ich mich regelmäßig besoffen hab... zu denen habe ich aber den kontakt abgebrochen weil ich inzwischen erwachsen genug bin um zu wissen dass rauchen/saufen/kiffen nur weitere probleme schafft

jetzt ist es sommer und ich verbringe die ganze zeit nur vorm pc... und spiele (zur zeit Morrowind und Max Payne)
das wird auch wahrscheinlich bis zum ende dieses monats so bleiben, bis ich im august mit den ferialjeob anfange...

Matti
2003-07-20, 15:25:44
eigentlich hab ich damit keine Probleme, ich kann vor den anderen Studenten und Profs Vorträge halten und bin dabei ziemlich entspannt, ich trau mich meine Meinung offen zu sagen, und bin eigentlich ziemlich selbstbewußt...
Aber wenn ich mit nem Mädchen rede komme ich mir oft langweilig oder lästig vor. Deshalb hab ich auch noch keine Freundin, obwohl ich gern eine hätte...
...was vielleicht auch daran liegen könnte, daß ich nicht so richtig weiß, worüber ich mich mit nem Mädchen unterhalten soll. Denn am liebsten unterhalte ich mich über Computer ;D

AHF
2003-07-20, 19:54:24
oha, dieses thema kenne ich nur zu gut, scheint eine art misanthropie zu sein. das mit der schüchternheit ist nur ein teil davon, ein zeichen von unsicherheit.
ich meide auch menschen, wo es geht (zumindest privat). die meisten gehen mir auf die nerven oder sind mir im weg, kurz: ich fühle mich durch ihre anwesenheit belästigt. volksfeste besuche ich nicht, und einladungen auf parties sage ich immer mit einer ausrede ab, eine disco habe ich noch nie von innen gesehen.
wenn ich allerdings nicht privat handle, habe ich damit eigentlich keine probleme, menschen anzusprechen, denn ich habe ja einen grund dazu. die maskerade lässt sich auch sehr gut aufrecht erhalten, solange ich keine vorträge o.ä. halten muss.
mit alk wäre ich vorsichtig, man tut und sagt dann oft dinge, die man am nächsten tag bereut und sich dafür hasst. gegen ein bier ist nichts einzuwenden. von medikamenten würde ich auch die finger lassen, außer vielleicht dragees mit hopfen, baldrian oder johanniskraut.

Tomi
2003-07-21, 19:41:45
Ich denke Du hast keine richtige soziale Phobie und vor allem keine die krankhaft ist und sogar medikamentös behandelt werden müssten. Eine echte krankhafte soziale Phobie liegt dann vor, wenn das Leben nur noch aus "Vermeidung" besteht. Wenn deine Gedanken nur noch darum kreisen wie Du es vermeiden kannst Menschen zu begegnen. Wirklich kranke Leute gehen dann überhaupt nicht mehr raus, können ihren Job nicht mehr ausüben, nicht mal mehr einkaufen und wenn kämpfen sie im Supermarkt mit Angstzuständen.

Ich bin auch ein Einzelgänger und das schon seit langem. Ich bin mittlerweile 33 und hab mich mit meinem Leben hervorragend arrangiert. Auch dass ich hier darüber schreibe stört mich nicht, weil ich im Internet damit umgehen kann. Von Angesicht zu Angesicht könnte ich nie so offen sein. Ich habe nicht wirklich echte Freunde und im Prinzip führe ich ein Doppelleben, weil einige denken ich hätte viele Freunde, da ich im Job mit vielen Menschen zu tun habe und dort sehr aufgeschlossen bin. Privat sieht aber alles ganz anders aus. Erst vor kurzem habe ich mich nach langen Jahren und vielen Anläufen (zugesagt aber nich hingegangen) wieder entschlossen, mal eine Party mit wildfremden Leuten zu besuchen und ich kann dir sagen, dass mit jeder Minute mein Unbehagen in dieser Situation stieg. Es war keine Angst sondern einfach so ein "ich gehör hier nicht her" Gefühl. Da gab's halt Leute, die 30 Minuten am Stück reden reden reden. Man kommt garnicht zu Wort, nickt nur mal usw.. Dann gab es die "Macher", die sich immer und immer in den Vordergrund spielen müssen, weil sie so tolle Hechte sind und von jedem auf die Schulter geklopft werden wollen. Nee, dass ist nicht meine Welt. Ich nehme ganz normal am sozialen Leben teil, geh ins Kino oder Museum oder fahr in Urlaub. Aber allein und lebe dort in meiner eigenen kleinen Welt. Mag sein dass viele jetzt den Kopf schütteln und mich für verrückt halten, von mir aus. Aber ich komm damit sehr gut klar und brauche bestimmt keine stimmungsaufhellenden Medikamente. Und Alkohol ist überhaupt kein Problemlöser.

Grüße