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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufruf zur Schilderung deiner IT-Ausbildung


ernesto.che
2003-07-31, 12:48:06
In Absprache mit Leonidas erstelle ich diesen Thread im "3DCenter & 3DCenter Forum".



Momentan plane ich auf VoodooAlert eine neue Rubrik zu integrieren. Diese soll sich mit der betrieblichen Ausbildung im IT-Bereich beschäftigen und die einzelnen Berufe vorstellen.
Natürlich soll auch Dauer, Vergütung, Sozialabgaben, Berufsschule und das Beiwerk, das jede Ausbildung begleitet, Beachtung finden.
Um die Ausbildung griffig zu schildern, würde ich mich sehr freuen, wenn sich hier die IT-Azubis dazu bereit erklären würden, die persönlichen Erfahrungen zu schildern.
Dabei ist es egal, ob man noch in der Ausbildung steckt oder bereits ausgelernt hat oder Ausbildungsleiter ist.
In so einer persönlichen Schilderung als Beispiel sollte folgendes enthalten sein:

- Wie fiel deine Entscheidung für den Beruf?
- Wie erfuhrst du von der Stellenausschreibung?
- Wie verlief das Ausbildungsverfahren?
- Inhalte des Ausbildungsvertrages?
- Welche Vorbereitungen auf die Ausbildung mussten getroffen werden?
- Wie war der erste Arbeitstag?
- Was hast du in der Ausbildung gemacht?
- Was kam in der Berufsschule vor?
- Wurden deine Erwartungen erfüllt?


Wenn das eine oder andere in deiner Schilderung ausgelassen wird, nicht weiter tragisch. Optimal wäre natürlich, wenn da dann auch eine E-Mail Adresse drunter stünde und eine Foto dabei wäre. Nicht das nachher jemand kommt und sagt, ich habe alle selbst geschrieben ;)
Entweder hier im Forum posten oder an VoodooAlert@VoodooAlert.de mailen.
Danke! :)

ernesto.che
2003-08-06, 23:33:02
niemand?

MojoMC
2003-08-07, 00:08:13
Also, ich bin in der Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration bei der DTAG.

- Wie fiel deine Entscheidung für den Beruf?
Ich mach schon immer was mit PCs, da war es logisch, sich in diese Richtung zu orientieren.

- Wie erfuhrst du von der Stellenausschreibung?
Arbeitsamt.

- Wie verlief das Ausbildungsverfahren?
Zuerst allgemeiner Test, die erfolgreichen kamen dann zu einem Einzelgespräch inkl. Diskussionsrunde.

- Inhalte des Ausbildungsvertrages?
too much to list, aber alle Azubis bei der DTAG werden wie Minderjährige behandelt = viele Vorteile für die Azubis, keine Nachteile.

- Welche Vorbereitungen auf die Ausbildung mussten getroffen werden?
Keine, an die ich mich erinnere.

- Wie war der erste Arbeitstag?
Locker. Bekanntmachung, kleine Einweisung, Rundgang etc.

- Was hast du in der Ausbildung gemacht?
Was ein Fisi halt so macht. Die Ausbildung ist bei der DTAG dreigeteilt, was ich sehr gut finde.
1. Berufsschule sollte klar sein
2. Betriebseinsatz bei verschiedenen Bereichen (bei uns zum Glück bei T-Systems und T-Systems Nova; als Fisi generell NICHT im T-Punkt oder beim Kunden, Telefon anklemmen...)
3. Lernwerkstatt bietet Zeit für ruhiges "Studieren" und üben. Man kriegt z.B. Lernaufträge über OSI-Schichtenmodell, Netzwerktechnik; man arbeitet aber auch praktisch (wir haben nach einen Umzug unsere Lernwerkstatt komplett vernetzt und haben ein Cisqo-LAb zu "spielen").

- Was kam in der Berufsschule vor?
Bisschen Mathe, bisschen PC-Grundwissen, bisschen Englisch, Wirtschaftszeug (BWL/VWL, Rewe, KLR, etc...)

- Wurden deine Erwartungen erfüllt?
Besser als erwartet. Den Spruch von den "Telekomikern" kennt ja wohl jeder. Aber bei meinen Ausbildern und bei T-Systems stimmt er auf keinen Fall. Kann natürlich je nach Ausbildungsstandort variieren.

Dauer: 3 Jahre Standard, bei guten Leistungen Verkürzung auf 2,5 Jahre

Vergütung: Tarifvertrag, die Verdi macht bei sovielen Azubis eigentlich ziemlich gute Verträge. Fahrtgeld, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld gibts. ganz grob und inoffiziell 600+ brutto.

Sozialabgaben: ist doch eh nach Person unterschiedlich, oder was meinst du?

Berufsschule: hab ich oben schon geschrieben. Ist eh an jedem Standort anders und nichts aussergewöhnliches. Es wäre zu erwähnen, dass meine Ausbilder sehr darauf achten, dass die Schule vernünftigen Unterrricht macht und oft mit dem Niveau der Schule nicht zufrieden sind

Noch Fragen, Kienzle?

kmf
2003-08-07, 05:34:06
Mit den ganz Großen hier kann ich wirklich nicht im Mindesten mithalten.

1986 stellte man mir einen PC auf den Schreibtisch und sagte: Mach mal.

Damals war ich in einer mittelständigen Firma mit ca 350 Leuten beschäftigt.

Heute, 15 Jahre später, unsere Firma ist auf ca 2500 Mann angewachsen, beschäftige ich mich noch immer mit PC's und dessen Ablegern. Nur, damals versuchte ich irgendwelche Datenbanken zu programmieren, heute versuche ich es nur noch mit Industrierobotern.

Zu deinen Fragen

Ausbildung - mach mal....
Hilfe - abends im Biergarten oder auch keine.
Bezahlung - OK, der Chef hatte ja auch keine Ahnung.
Zukunftaussichten - Mit der Zeit mußt du wirklich gucken, wo du bleibst.
Heute - wenn du dich nicht etablierst hast, packst du es nicht mehr, außer du bist genial. (ich meine zu adäquatem Gehalt)

BlackArchon
2003-08-07, 10:18:15
Ich mache zur Zeit noch eine Ausbildung (überbetrieblich) zum Informatikkaufmann. In knapp drei Wochen habe ich meine Projektverteidigung, dann bin ich fertig.

Wie fiel deine Entscheidung für den Beruf?

Ich habe das Hobby zum Beruf gemacht.

Wie erfuhrst du von der Stellenausschreibung?

Vor meiner Ausbildung machte ich einen berufsvorbereitenden Lehrgang, da erfuhr ich, dass die Firma neuerdings auch Informatikkaufleute ausbildet. Natürlich habe ich mich da sofort beworben.

Wie verlief das Ausbildungsverfahren?

Durch die überbetriebliche Ausbildung war im ersten Jahr ein drei-, im zweiten Jahr ein sechs- und im dritten Jahr ein neunmonatiges betriebliches Praktikum vorgesehen, welches ich bei einem regionalen Unternehmen absolvierte. Dort war ich hauptsächlich in der Werkstatt im Einsatz, sprich PCs zusammenbauen und installieren und reparieren. Auch die Kundenberatung und der Außendienst gehörten zu meinem Aufgabengebiet. Die kaufmännische Komponente war fast gar nicht vorhanden, außer manchmal eine Rechnung zu schreiben. Aber ich bin eh mehr der praktisch orientierte Hardwaretyp, da kam mir das sehr gelegen.
In der Zeit, wo ich nicht im Praktikum oder in der Berufsschule war, übernahm ich meist die Tätigkeit des Systembetreuers in der Bildungseinrichtung. Bei ca. 200 PCs in zwei Standorten ist das auch manchmal ganz schön stressig. Ich habe das Gefühl, dass ich einfach nur verheizt werde, weil ich als kostenloser Azubi die Arbeit eines hochbezahlten Administrators/Systembetreuers übernehme.
Anfangs waren auch noch einige theoretische kaufmännische Grundlagen mit dran, aber das ist dann eingeschlafen.

Inhalte des Ausbildungsvertrages?

Ausbildungsdauer (3 Jahre), Urlaubsanspruch, Art der Vergütung.

Welche Vorbereitungen auf die Ausbildung mussten getroffen werden?

Welche Vorbereitungen?

Wie war der erste Arbeitstag?

Viel organisatorisches Blabla, ansonsten nicht anders als die Tage zuvor, wo ich dem eigentlichen EDV-Verantwortlichen auch schon tatkräftig zur Seite stand.

Was hast du in der Ausbildung gemacht?

Siehe weiter oben.

Was kam in der Berufsschule vor?

Der Berufsschulunterricht lief in der Form des Blockunterrichtes, also immer ein paar Wochen zusammenhängend. Insgesamt ca. 60 Tage pro Jahr. Die Berufsschule (Rodewisch im Vogtland) war 70 km entfernt von meinem Ausbildungsbetrieb (Chemnitz), was für einige Azubis einen Internatsaufenthalt während der Berufsschulzeit bedeutet. Für mich glücklicherweise nicht, weil ich ziemlich genau zwischen den zwei Orten wohne.
Folgende Fächer wurden unterrichtet:
* Deutsch
* Fachenglisch
* ITS (Informationstechnische Systeme)
* EBA (Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen)
* SK (Sozialkunde)
* BWG (Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse)
Die Berufsschulzeit war gekennzeichnet durch ein teilweise überaltertes Lehrpersonal. Einer unserer BWG-Lehrer (und auch Klassenlehrer) schien noch immer etwas in der DDR zu leben und schwärmte oft von der guten alten Zeit, als die Computer noch Schränke waren und er an so etwas arbeitete. Es gab oft Ausfall, weil gerade bei Deutsch und Englisch die Lehrerinnen laufend schwanger wurden und durch neue ersetzt wurden, oder sie waren einfach oft auf Fortbildungskursen oder krank. An einigen Tagen hatten wir nur 2 oder 3 Unterrichtsstunden, wegen denen bin ich dann nicht erst 30 km gefahren. Das hat aber auch niemanden so richtig interessiert, ob man da war oder nicht. Ein anderer BWG-Lehrer war sehr leicht zum quatschen zu bringen, wenn er (oder wir) keine Lust auf Schule hatten, unterhilet sich die Klasse eben über seinen DSL-Anschluss, sein Auto, seine Digicam oder die neuesten Babyfotos einer Mitschülerin. Unser ITS-Lehrer ist ein ehemaliger Hochschuldozent und er unterrichtete auch so. Für einige war das zu schwierig, deshalb gab es da lange und oft Diskussionen über ihn.

Wurden deine Erwartungen erfüllt?

Ich hatte keine bestimmten Erwartungen, außer die Prüfung zu schaffen. Und das werde ich. Die schriftliche ist schon erfolgreich durch, Projektarbeit ist auch abgegeben, fehlt nur noch die Projektverteidigung.