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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wirtschafts-Informatik


Bassu
2003-08-20, 15:13:57
Hi,

ich habe ein kleines Problem. Ich habe jetzt einen Realschulabschluss
und eine Abgeschlossene Ausbildung zum ZHLB. Und Da ich in dem Beruf nicht mehr weiterarbeiten will und meine Noten von Realabschluss nicht die Welt waren, habe ich mich vor einem 1/4 Jahr bei der Schule des Zweiten Bildungsweges beworben. Morgen Geht es dann los.

Nun mein eigentliches Problem... Ein Kumpel von mir hat angefangen Wirtschafts-Informatik zu Studieren. Der hat mir klar gemacht dass das unheimlich trocken ist. Ich habe leider aber auch keinen Plan wo ich im informieren könnte oder was es noch überhaupt so für Fachrichtungen gibt. Ich Interessiere mich sehr für den Aufbau von Rechnersystemen. Ich habe auch schon einige Betriebsnetzwerksysteme aufgebaut. Bin also mir der Mensch der was in der Hand hat, als der der Tag für Tag programmieren will.

also ums kurz zu machen was kann ich studieren oder gleich nach dem Abi lernen.

P.S. kann gut ein Team koordinieren = Chef;D

Lokadamus
2003-08-20, 15:29:42
mmm...

Wenn du nicht studieren willst, sondern gleich arbeiten willst, mach doch einfach eine Ausbildung zum Fachinformatiker / System(des)integrator, da brauchst nur die 2,5 - 3 Jahre lang noch mit der Schule rumbuckeln und dann kannst du im Netzwerkbereich arbeiten (zumindest, wenn sich bis dahin der Arbeitsmarkt verbessert hat). Ansonsten gabs da noch diesen einen IT-Techniker, wobei dieser auch gerne Handy's reparieren darf ... da du aber lehren willst und nicht lernen, dürfte meine Antwort ziemlich nutzlos sein ...

Bassu
2003-08-20, 16:14:23
argh lol... mist verschreibert.:D lernen meinte ich natürlich.

hmm... also Handys reparieren will ich nun wirklich nicht.

Stone2001
2003-08-20, 16:23:51
hmm, von der Ausbildungsseite käme für dich eigentlich nur der Fachinformatiker in Frage, vielleicht auch der IT-System-Elektroniker. (siehe auch: http://www.diht.de/inhalt/themen/ausundweiterbildung/ausbildungsberatung/ausbildungsberufe/itberufe.html)

Vom Studium her gibt es da schon mehrer Möglichkeiten! Die Frage bei dir ist jetzt nur, wie trocken darf es denn sein?
Ein Studium an einer Uni bietet die meisten Möglichkeiten, ist halt aber sehr, sehr, sehr trocken. An einer FH würde sieht es nicht ganz so schlimm aus, dürfte aber der Schule gegenüber auch noch recht trocken sein.
Als Studienrichtung stehen dir hier mehrere Fächer zur Auswahl:
- Informatik
- Technische Informatik
- Elektrotechnik
und artverwandte Fächer!

Eazy
2003-08-20, 16:46:58
Original geschrieben von Bassu
Nun mein eigentliches Problem... Ein Kumpel von mir hat angefangen Wirtschafts-Informatik zu Studieren. Der hat mir klar gemacht dass das unheimlich trocken ist.

kann ich leider bestätigen. (Studiere WF an einer FH)

Danach kann man alles, aber nichts richtig ;-)
Das Grundstudium ist aber wahrscheinlich immer relativ trocken.

Es kommt auch recht viel Mathe, Statistik, Operations Research, Algorithmen, ... Deswegen hören ca. 35% (bei uns sogar mehr) der Studenten auch relativ schnell wieder auf. Im Nachhinein hätte ich lieber nur was mit Wirtschaft gemacht. Die Informatik-Arbeitswelt ist halt einfach nicht so, wie sich das viele gerne vorstellen. Streß ohne Ende, Bezahlung auch net immer das Wahre. (unbezahlte Überstunden, ...)

Allerdings braucht man für gewisse Positionen (z.B. Chef ;-) einfach so einen dummen Wisch (Diplom). Dies ist vor allem in großen Unternehmen relativ wichtig.

Gruß
Eazy

Olix
2003-08-20, 16:53:49
Hi, ich arbeite an einer berufsbildenden Schule. Wir bilden Fachinformatiker in allen Fachrichtungen aus. Hier mal ein kleiner Überblick, was zu den täglichen Aufgaben gehört.

Fachinformatiker/in:

Fachrichtung Systemintegration

- Planung, Installation und Konfiguration komplexer IT Systeme
- Installation, Einrichten und Inbetriebnahme vernetzter Systeme
- Eingrenzen und Beheben auftretender Störungen
- Verwalten und Betreiben von IT-Systemen
- Fachliche Beratung und Betreuung sowie Schulung inner- und außerbetrieblicher Kunden

Fachrichtung Anwendungsentwicklung

- Kenntnis der Rahmenbedingungen und der Geschäftsprozesse des Kunden
- Entwickelung und Realisierung anforderungsgerechter Softwarelösungen
- Einsatz von Softwareengeneeringmethoden
- Technisches Marketing
- Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten

SystemelektonikerIn:

- Planung, Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme (Geräte, Komponenten, Netzwerke, Stromversorgung, Software...)
- Erstellen kundenspezifischer Anwendungssysteme
- Modifizierung von Hardware und Anpassung von Software
- Fehlersuche und Beseitigung von Störungen
- Erbringen von Dienstleistungen in den Bereichen Service und Support

Weiterbildungsmöglichkeiten

- Staatlich geprüfte/r Techniker/-in
- Techniker/-in für Betriebswissenschaft
- Dipl.-Informatiker/-in FH/TU


Gruß, Olix

Bassu
2003-08-20, 18:31:42
Original geschrieben von Olix
Hi, ich arbeite an einer berufsbildenden Schule. Wir bilden Fachinformatiker in allen Fachrichtungen aus. Hier mal ein kleiner Überblick, was zu den täglichen Aufgaben gehört.

Fachinformatiker/in:

Fachrichtung Systemintegration

- Planung, Installation und Konfiguration komplexer IT Systeme
- Installation, Einrichten und Inbetriebnahme vernetzter Systeme
- Eingrenzen und Beheben auftretender Störungen
- Verwalten und Betreiben von IT-Systemen
- Fachliche Beratung und Betreuung sowie Schulung inner- und außerbetrieblicher Kunden

Gruß, Olix

Das hört sich gut an. Ist aber so wie ich das verstehe eine Ausbildung kein studium?!

Stone2001
2003-08-20, 19:21:02
Original geschrieben von Bassu
Das hört sich gut an. Ist aber, so wie ich das verstehe, eine Ausbildung, kein studium?!
Wenn du jetzt doch studieren willst, dann schau dir mal an der FH/Uni deiner Wahl, die oben von mir genannten Studiengänge an. Vielleicht ist ja einer für dich dabei, der dich interessiert.

Redeemer
2003-08-20, 21:08:29
Ich werde jetzt noch 2 Jahre Berufliches Gymnasium mit Fachrichtung Informatik machen und mich um eine Ausbildung zum Diplom Wirtschaftinformatiker BA machen. Da hab ich dann ein "halbes Studium" (Bachelor) und ne Ausbildung hinter mir. Da man immer ein paar Monate im Unternehmen und ein paar in der Schule ist, wirds wohl auch nicht so langweilig werden. Und wenn es mit der Ausbildungsstelle nichts wird, werde ich mich mal in Richtung Medieninformatik schlau machen.

Stone2001
2003-08-20, 21:31:08
hmm, seit wann verleihen BAs "Bachelors"? AFAIK ist man nach einem BA Studium Dipl. ... (BA)!

Bassu
2003-08-20, 22:52:07
Original geschrieben von Stone2001
hmm, seit wann verleihen BAs "Bachelors"? AFAIK ist man nach einem BA Studium Dipl. ... (BA)!

ähem..BA? Bachelors? Was ist das? Bin ned dumm nur unwissend!:)

Stone2001
2003-08-20, 23:08:57
Hochschulen:

BA = Berufsakademie
FH = Fachhochschule
Uni = Universität
TU = Technische Universität
TH = Technische Hochschule
PH = Pädagogische Hochschule
...
Die Liste könnte man noch weiter fortsetzen... .

Abschlüsse: (Hier mal exemplarisch am Informatiker)
Uni / TU / TH : Diplom Informatiker (Dipl.-Inform.)
FH : Diplom Informatiker (FH) (Dipl.-Inform. (FH))
BA : Diplom Informatiker (BA) (Dipl.-Inform. (BA))

dann gibt es noch

M.Sc. : Master of Science
B.Sc. : Bachelor of Science

Das Diplom von Unis und der M.Sc. sind äquivalent. Diese beiden Abschlüsse berechtigen zur Promotion (= zum schreiben einer Doktorarbeit).
Dies ist bei den Diploma von FHs und BAs nicht immer der Fall (hier muß das Diplom im sehr guten Bereich liegen), genausowenig berechtigt ein BA-Abschluss zur Promotion.

Was man noch dazu sagen sollte:
Der M.Sc. und der B.Sc. kommen aus England bzw. den USA. In Deutschland werden zur Zeit auch immer mehr Master und Bachelor-Studiengänge angeboten. Das jetzt schon BAs Bachelor-Studiengänge anbieten, ist mir neu!

Redeemer
2003-08-20, 23:27:41
Informationen zur BA-Mannheim:

http://www.ba-mannheim.de/indexie.html

Redeemer
2003-08-20, 23:41:59
Original geschrieben von Stone2001
Was man noch dazu sagen sollte:
Der M.Sc. und der B.Sc. kommen aus England bzw. den USA. In Deutschland werden zur Zeit auch immer mehr Master und Bachelor-Studiengänge angeboten. Das jetzt schon BAs Bachelor-Studiengänge anbieten, ist mir neu!





Die Berufsakademien des Landes sind seit März 2001 bei der Open University, London, akkreditiert. BA-Absolventen können ab dem Studienjahrgang 98 zusätzlich zu ihrem Diplom einen "Bachelor" oder "Bachelor with Honours" der Open University (London) erwerben. Basis hierfür war eine intensive Evaluierung von Seiten eines Gremiums der Open University. BA-Absolventen haben durch den Erwerb des international anerkannten Abschlusses in unkomplizierter Weise Zugang zu Master-Studiengängen an ausländischen Universitäten. Damit ist das BA-Diplom auch in akademischer Hinsicht mit Bachelor-Abschlüssen etablierter Universitäten gleichgestellt. (Siehe Presserklärung des Ministeriums)

Quelle: http://www.ba-bw.de/home.php?sprache=1

Stone2001
2003-08-20, 23:57:10
OK, das der FH und der BA Abschluss gleichwertig sind, ist klar. Und den B.Sc bekommen Sie ja auch nur auf Antrag und gesonderter Prüfung. Ich dachte, man würde anstelle des Dipl.-.. (BA) nen B.Sc. bekommen.

(del)
2003-08-21, 10:55:22
als angehender it-system-elektroniker im 3. lehrjahr kann ich dir nur sagen: es ist nicht alles eitel sonnenschein, mindestens die hälfte des ganzen zeugs das du lernst, wirst du entweder nie gebrauchen oder dich nicht dafür interessieren. eigentlich ist die ganze ausbildung scheisse langweilig. du hängst den tag in staubtrockenen büros rum und musst dich die ganze zeit mit scheiss-netzwerkeigenschaften, topologien, benutzerkonsolen und domänen auseinandersetzen. aber was solls? ein jahr noch und tschüss! lehrjahre sind keine herrenjahre. =) =) =)

ich möchte aber niemand von einer solchen ausbildung abraten. ich kann das schliesslich nur für mich beurteilen.

Bassu
2003-08-21, 12:47:15
Ich habe mir die Seite nochmal angesehen. Und die Fachrichtung sieht richtig

Fachinformatiker/in
Fachrichtung Systemintegration
Ausbildungsschwerpunkte:

Planung von Systemlösungen
Installation von Netzwerkprodukten
Operating
Service
Schulung
Projektmanagement
Fachaufgaben einzelner Einsatzgebiete wie Rechenzentren, Netzwerke, Client-Server, Festnetze, Funknetze

gut aus. Ich habe mich schon über den IT-Systemelektoriker informiert. Wenn ich fragen darf. Wo lernst du denn? Ich sehe das
so, das IT-Systemelktroniker so ziehmlich das letzte Glied in der Sparte ist. Also das was "jeder könnte". Ich habe etwas höhere Ziele. Da ich ja nochmal für 3 Jahre zur Schule gehe soll es sich ja
schon lohnen. Da komme ich sicher nicht um ein studium herum:).
Aber du/ihr kannst/könnt mich ja eines besseren belehren.


MfG Bassu

(del)
2003-08-21, 14:15:45
es ist ja nicht so, das das wirklich jeder könnte/wollte. es steckt ne menge fleiss und arbeit in dieser ausbildung. zum thema: ich arbeite in einem mittelgrossen berliner unternehmen, der name würde dir sowieso nichts sagen

Gast
2003-08-21, 16:45:02
Original geschrieben von Bassu
Nun mein eigentliches Problem... Ein Kumpel von mir hat angefangen Wirtschafts-Informatik zu Studieren. Der hat mir klar gemacht dass das unheimlich trocken ist. Ich habe leider aber auch keinen Plan wo ich im informieren könnte oder was es noch überhaupt so für Fachrichtungen gibt. Ich Interessiere mich sehr für den Aufbau von Rechnersystemen. Ich habe auch schon einige Betriebsnetzwerksysteme aufgebaut. Bin also mir der Mensch der was in der Hand hat, als der

Also das Wirtschaftsinformatik trocken ist kann ich nicht bestätigen.
Es hängt natürlich sicherlich von der Hochschule bzw. den Profs ab.
Mein WI Studium war eigentlich interessant.
Na gut das Vordiplom war vielleicht etwas trocken aber das ist ja überall so.
Im Vordiplom gehts nur ums überleben egal wie. Das nutzen die Hochschulen zum sieben.
Später wenn du dein Diplom hast fragt keine Sau mehr nach deinem Vordiplom. Bei uns fliesst es nichtmal in der Note ein.
Also durchkommen und überleben und dann abhaken.

Das Hauptstudium empfand ich als sehr interessant. Dort hat man einfach mehr Wahlmöglichkeiten. Der eine steht mehr auf die BWL Schiene, der nächste mehr auf Betriebssysteme, Netzwerke und Rechnerarchitekturen und ein anderer mehr auf Beratung, Programmierung, SAP usw...

Generell kann ich im IT Bereich nur empfehlen an eine FH zu gehen. Die Unis sind einfach mehrheitlich zu trocken, zu überlaufen, man ist zu sehr auf sich alleine gestellt und kommt leicht in Versuchung alles bisserl schleifen zu lassen.
An der FH weniger. Die Semesterpläne sind meisst recht streng angeordnet, mit weniger Gestaltungsfreiräumen, viele FHs sind in aller Regel deutlich kleiner was die Studentenzahl angeht und es findet mehr Ausrichtung auf die Praxis statt. Wer also nicht unbedingt Lehrkraft werden möchte an einer Hochschule, und nicht unbedingt promovieren möchte und auch nicht in die Wissenschaft gehen will, sondern stink normal als Wirtschaftsinformatiker in die Wirtschaft, der ist an einer FH besser aufgehoben.

Ich habs nicht bereut.
Vordiplom hab ich mit 2,7 gemacht. Waren einiger 4.0er drauf aber egal who cares :)
Fachnoten im Hauptstudium so mit 2,0 und Diplomarbeit ist vom Erstprüfer mit 1 bewertet. Im September hab ich meine mündliche und dann bin ich fertig.
Alles in allem hat es durchaus Spass gemacht und trocken fand ich es überhaupt nicht.

Mittlerweile bieten viele FHs auch Bachelor mit anschließenden Masterstudiengängen an.
Meine FH beispielsweise bietet nur noch diesen internationalisierten Modus an. Den normalen Diplom. Wirtschaftsinformatiker (FH) gibts bei uns nicht mehr.
Master hat den Vorteil, dass es halt als Uni Abschluss gilt und man damit promovieren kann. Außerdem ist es ein Internationaler Abschluss.
Problem hierbei ist, dass die UNI Lobby sich nach wie vor weigert das als Uni Abschluss anzuerkennen.
Typisch Deutschland halt. Aber lang wirds nicht mehr dauern und dann ist das Gekäse von wegen UNI > FH auch vorbei.
In der Wirtschaft zumindest im IT-Bereich spielts keine Rolle.
Ob UNI oder FH, bei uns hier in der Bank verdienen alle das gleiche.

Deswegen würde ich wegen der allgemeinen kürzeren Studiendauer, und der größeren Praxisausrichtung die FH empfehlen. An der FH hast auch immer ein komplettes Praxissemester. Sowas ist natürlich ne feine Sache um Erfahrungen zu sammeln.
Bei mir ist es so abgelaufen, dass ich 5 Monate Praktikant, dan 2 Monate Werkstudent Vollzeit und dann 3 Monate Diplomant war.
Alles in ein und dem selben Laden.
So verliert man keine Zeit und kennt sich dann auch gut aus.