Lethargica
2003-08-27, 22:10:24
an und für sich könnte man ja davon ausgehen, dass es kaum etwas harmloseres gibt als blaugesichtige wichte, die mit ihren fistelstimmen auf unseren kinderprogrammbildschirmen stumpfe ferienlageratmosphäre verbreiten. doch leider leute, ich muss euch enttäuschen! die schlümpfe haben es faustdick hinter ihren karfiolohren – so zumindest wollen es düstere verschwörungstheoretikerInnen gesehen haben! skandal? infame rufschädigung? mal sehen...die beweislast scheint erdrückend:
der erfinder der schlümpfe, ein gewisser pierre cullimore, soll nachgewiesene kontakte zum ku-klux-klan gepflegt haben – wenn man einigen gerüchten glauben schenken kann. und zugegeben, die parallelen zwischen der nicht allzu menschenfreundlichen ideologie der amerikanischen kapuzenmänner (und frauen?) und dem lifestyle unserer lieblinge aus kindertagen sind verheerend. zunächst ist die schlumpfische vorliebe für weisse kapuzen sowas von eindeutig. aber nicht nur das, nein, ihr designierter kopf, papa s. ( voller name der red. bekannt) schmückt sich auch noch mit dem roten trikot des ’grand dragon’( der deckname der kkk-führer). bisher wohl etwas mager für eine rechtskräftige verurteilung, oder? also weiter im text: nachdem sich die schlümpfe von einem ihrer einschlägig-bekannten tänze rund um das lodernde feuer (!) erholt haben, beginnt der beinahe tägliche kampf gegen den erzfeind gargamel, der ihre ’rasse’ zu vernichten sucht. gargamel, übrigens ein jüdischer name, ist sauhässlich und hat einen gewaltigen zinken im gesicht (woran erinnert das bloss?). gargamels rechte hand ist der kater azrael, dessen angesicht angst und schrecken unter den dorfbewohnern verbreitet. interessant ist jedoch, dass azrael der name des jüdisch-mythologischen todesengels ist. und der kkk und die katholische kirche stehen ja gewissermassen auf ärgstem kriegsfuss. doch damit nicht genug: bekanntlich besteht die schlumpfgemeinde ja vorwiegend aus männlichen exemplaren, also ein klassisches patriarchat. die einize frau nennt sich schlumpfine, ist hübsch, blauäugig und hat langes blondes haar – also eindeutig nordisch-arischer abstammung. angeblich existiert sogar eine episode, in der die schlümpfe mit einem fluch belegt werden und dadurch ihren blassblauen teint gegen ein sattes schwarz eintauschen müssen – jeder schlumpf, den dieser fluch befällt wird von grund auf bösartig!
wie dem auch sei, zur ehrenrettung der ’smurfs’ muss ich aber doch die ein oder andere ergänzung machen, die in all der hektik ignoriert wurde: da die schlümpfe ja nur eine frau haben, stellt sich die frage nach der paarung der wichte. und dabei gibt es ja eigentlich nur 2 möglichkeiten. entweder die smurfs haben sich dem androgynismus verschrieben und schwören auf gleichgeschlechtliche fortpflanzung; oder muss schlumpfine für alle herhalten? was aber würden die köpfe des kkk zu einer horde schwuler zwerge sagen, die sich bei gelegenheit auch mal gemeinsam zu schlumpfine gesellen? homosexualität und promiskuität gehören ja bekanntlich nicht unbedingt zu den tugenden der ’white knights’...
aber es wären nicht die schlümpfe, würden sie nicht politisch polarisieren wie keine zweite zeichentricksendung. nicht nur, dass so manche/r die harmlosen knilche als hinterhältige rassisten sehen will, nein auch die ideologische gegenseite vereinahmt die schlumpfidylle zu ihren zwecken: einschlägigen quellen zufolge soll der englische name ’smurf’ ein akronym für ’socialist men under red father’ sein. wieder andere fühlen sich durch die visage des papa s. verdächtig stark an eine mischung aus karl marx und josef stalin erinnert. und tatsächlich wacht der rote papa s. über seine untergebenen schäfchen und bewahrt sie vor dummheiten. das gesamte schlumpfkollektiv ist gleich, nur papa s. ist als grosser denker den anderen überlegen und scheint die weisheit mit dem sprichwörtlichen löffel g’fressen zu haben. er hat seine schützlingen gelehrt, das handwerk zu ehren, den wert ehrlicher arbeit zu schätzen und ihre ergebnisse in den dienst der schlumpfgemeinschaft zu stellen. die produzierten güter kommen dem ganzen dorf zu gleichen teilen zugute. die schlümpfe treten als eine art einheitsbrei auf, in dem schon rein optisch keiner von dem anderen zu unterscheiden ist. wie schon angesprochen ist ihr grösster feind gargamel, der unentwegt nach einer chemischen möglichkeit sucht, die schlümpfe in gold zu verwandeln, eine art stein der weisen demnach, und stets danach trachtet, seine materiellen güter zu vermehren. gargamel als semitischer symbolismus kommt auch an dieser stelle zum tragen: der (jüdische) unhold als allegory für kapitalismus und gewinnvermehrung versucht mit allen mitteln, das friedliche, ehrliche und vor allem fleissige schlumpfkollektiv von grund auf zu zerschlagen. der einzige unglückliche schlumpf ist übrigens schlaubi: er ist brillenträger, scheut die aufrichtige handarbeit und ist als denker der einzige, der papa s. intellektuell annähernd das wasser reichen kann und stellt mehr als ein mal die klassenlosen schlumpfideale in frage. gegenüberstellungen machen die frappierende ähnlichkeit schlaubis mit leo trotzki deutlich. schlaubi ist nicht nur optisch, sondern auch ideologisch ein aussenseiter ersten ranges, der von seinen genossen permanent gedisst wird. kocht die abneigung gegen den schlauberger über, wird er einfach kurzerhand aus schlumpfhausen (ein mikrokosmos erster güte!!) gejagt, also ins exil geschickt. eine weitere traurige parallele mit dem seelenverwandten trotzki.
noch zwei weitere exemplare der spezies fallen aus dem rahmen, nämlich der dichterschlumpf und der eitle schlumpf. sie beide gehen keiner geregelten tätigkeit nach und bringen daher auch keinerlei input in die schlumpfhausener (plan)wirtschaft. vor allem der eitle schlumpf (stets mit spiegel dargestellt) macht keinen finger krumm und zeigt dazu noch stark homosexuelle züge (was auch immer das jetzt sein soll).
überraschend ist auch die augenscheinliche glaubensverdrossenheit der gemeinde – schlümpfe sind atheisten und haben kein übergeordnetes wesen, das verehrt wird. aber opium gibts trotzdem, zumindest so ähnlich: ’salsaparille’ heisst das zeug und ist für papa s. das ideale kontrollmittel.
egal ob die schlümpfe jetzt rot oder braun oder vielleicht doch nur blau sind, ideologisch bedenklich bleiben sie in jedem fall (eine solche masse an fakten können selbst die hartnäckigsten spötterInnen nicht ignorieren). aber wer weiss, vielleicht sind die schlümpfe ja in einer koproduktion von hitler und stalin entstanden und repräsentieren demnach beide ideologien, sind also originale kommunisten-nazis?
zum abschluss noch ein tipp meinerseits: nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist so wie es scheint und achtung auf die 23!
rawi
:O
der erfinder der schlümpfe, ein gewisser pierre cullimore, soll nachgewiesene kontakte zum ku-klux-klan gepflegt haben – wenn man einigen gerüchten glauben schenken kann. und zugegeben, die parallelen zwischen der nicht allzu menschenfreundlichen ideologie der amerikanischen kapuzenmänner (und frauen?) und dem lifestyle unserer lieblinge aus kindertagen sind verheerend. zunächst ist die schlumpfische vorliebe für weisse kapuzen sowas von eindeutig. aber nicht nur das, nein, ihr designierter kopf, papa s. ( voller name der red. bekannt) schmückt sich auch noch mit dem roten trikot des ’grand dragon’( der deckname der kkk-führer). bisher wohl etwas mager für eine rechtskräftige verurteilung, oder? also weiter im text: nachdem sich die schlümpfe von einem ihrer einschlägig-bekannten tänze rund um das lodernde feuer (!) erholt haben, beginnt der beinahe tägliche kampf gegen den erzfeind gargamel, der ihre ’rasse’ zu vernichten sucht. gargamel, übrigens ein jüdischer name, ist sauhässlich und hat einen gewaltigen zinken im gesicht (woran erinnert das bloss?). gargamels rechte hand ist der kater azrael, dessen angesicht angst und schrecken unter den dorfbewohnern verbreitet. interessant ist jedoch, dass azrael der name des jüdisch-mythologischen todesengels ist. und der kkk und die katholische kirche stehen ja gewissermassen auf ärgstem kriegsfuss. doch damit nicht genug: bekanntlich besteht die schlumpfgemeinde ja vorwiegend aus männlichen exemplaren, also ein klassisches patriarchat. die einize frau nennt sich schlumpfine, ist hübsch, blauäugig und hat langes blondes haar – also eindeutig nordisch-arischer abstammung. angeblich existiert sogar eine episode, in der die schlümpfe mit einem fluch belegt werden und dadurch ihren blassblauen teint gegen ein sattes schwarz eintauschen müssen – jeder schlumpf, den dieser fluch befällt wird von grund auf bösartig!
wie dem auch sei, zur ehrenrettung der ’smurfs’ muss ich aber doch die ein oder andere ergänzung machen, die in all der hektik ignoriert wurde: da die schlümpfe ja nur eine frau haben, stellt sich die frage nach der paarung der wichte. und dabei gibt es ja eigentlich nur 2 möglichkeiten. entweder die smurfs haben sich dem androgynismus verschrieben und schwören auf gleichgeschlechtliche fortpflanzung; oder muss schlumpfine für alle herhalten? was aber würden die köpfe des kkk zu einer horde schwuler zwerge sagen, die sich bei gelegenheit auch mal gemeinsam zu schlumpfine gesellen? homosexualität und promiskuität gehören ja bekanntlich nicht unbedingt zu den tugenden der ’white knights’...
aber es wären nicht die schlümpfe, würden sie nicht politisch polarisieren wie keine zweite zeichentricksendung. nicht nur, dass so manche/r die harmlosen knilche als hinterhältige rassisten sehen will, nein auch die ideologische gegenseite vereinahmt die schlumpfidylle zu ihren zwecken: einschlägigen quellen zufolge soll der englische name ’smurf’ ein akronym für ’socialist men under red father’ sein. wieder andere fühlen sich durch die visage des papa s. verdächtig stark an eine mischung aus karl marx und josef stalin erinnert. und tatsächlich wacht der rote papa s. über seine untergebenen schäfchen und bewahrt sie vor dummheiten. das gesamte schlumpfkollektiv ist gleich, nur papa s. ist als grosser denker den anderen überlegen und scheint die weisheit mit dem sprichwörtlichen löffel g’fressen zu haben. er hat seine schützlingen gelehrt, das handwerk zu ehren, den wert ehrlicher arbeit zu schätzen und ihre ergebnisse in den dienst der schlumpfgemeinschaft zu stellen. die produzierten güter kommen dem ganzen dorf zu gleichen teilen zugute. die schlümpfe treten als eine art einheitsbrei auf, in dem schon rein optisch keiner von dem anderen zu unterscheiden ist. wie schon angesprochen ist ihr grösster feind gargamel, der unentwegt nach einer chemischen möglichkeit sucht, die schlümpfe in gold zu verwandeln, eine art stein der weisen demnach, und stets danach trachtet, seine materiellen güter zu vermehren. gargamel als semitischer symbolismus kommt auch an dieser stelle zum tragen: der (jüdische) unhold als allegory für kapitalismus und gewinnvermehrung versucht mit allen mitteln, das friedliche, ehrliche und vor allem fleissige schlumpfkollektiv von grund auf zu zerschlagen. der einzige unglückliche schlumpf ist übrigens schlaubi: er ist brillenträger, scheut die aufrichtige handarbeit und ist als denker der einzige, der papa s. intellektuell annähernd das wasser reichen kann und stellt mehr als ein mal die klassenlosen schlumpfideale in frage. gegenüberstellungen machen die frappierende ähnlichkeit schlaubis mit leo trotzki deutlich. schlaubi ist nicht nur optisch, sondern auch ideologisch ein aussenseiter ersten ranges, der von seinen genossen permanent gedisst wird. kocht die abneigung gegen den schlauberger über, wird er einfach kurzerhand aus schlumpfhausen (ein mikrokosmos erster güte!!) gejagt, also ins exil geschickt. eine weitere traurige parallele mit dem seelenverwandten trotzki.
noch zwei weitere exemplare der spezies fallen aus dem rahmen, nämlich der dichterschlumpf und der eitle schlumpf. sie beide gehen keiner geregelten tätigkeit nach und bringen daher auch keinerlei input in die schlumpfhausener (plan)wirtschaft. vor allem der eitle schlumpf (stets mit spiegel dargestellt) macht keinen finger krumm und zeigt dazu noch stark homosexuelle züge (was auch immer das jetzt sein soll).
überraschend ist auch die augenscheinliche glaubensverdrossenheit der gemeinde – schlümpfe sind atheisten und haben kein übergeordnetes wesen, das verehrt wird. aber opium gibts trotzdem, zumindest so ähnlich: ’salsaparille’ heisst das zeug und ist für papa s. das ideale kontrollmittel.
egal ob die schlümpfe jetzt rot oder braun oder vielleicht doch nur blau sind, ideologisch bedenklich bleiben sie in jedem fall (eine solche masse an fakten können selbst die hartnäckigsten spötterInnen nicht ignorieren). aber wer weiss, vielleicht sind die schlümpfe ja in einer koproduktion von hitler und stalin entstanden und repräsentieren demnach beide ideologien, sind also originale kommunisten-nazis?
zum abschluss noch ein tipp meinerseits: nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist so wie es scheint und achtung auf die 23!
rawi
:O