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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Askese, Enthaltsamkeit und Realität


nggalai
2003-09-12, 22:34:16
Hola cozmo,
Original geschrieben von cozmo
@ nggalai :
ich kann mir ungefähr vorstellen was du mit radioempfänger und tuning meinst... aber ich fände es sehr spannend, wenn du das noch ein ganz klein wenig (soll nicht sarkastisch klingen!) genauer beschreibst ?!
Uii. OK, ich kann's versuchen, auch wenn's OT ist. Ich glaub, ich splitte das dann gleich mal ab in einen neuen Thread.

Also, das folgende ist rein als Illustration zu verstehen, nicht als wortwörtlicher "Fakt". Aber in Worten lässt sich das nicht vollständig wiedergeben, und einen Crowley'schen Hirnfick will ich hier im Forum nicht durchgeben, ergo: Einfach alles als "bildlich" gesprochen lesen und umzuinterpretieren versuchen, und gut ist. ;)

Jedes Wesen lebt in einer persönlichen Blase aus Realität, mit der eigenen Signatur, Ausdehnung, Farbe, Geschmack etc. Zwischen den verschiedenen Realitäts-Blasen gibt's viele Übereinstimmungen, was dazu führt, dass die Gemeinsamkeiten der Blasen als Gesamtes eine Konsens-Realität formen. Weil der einzelne Mensch nunmal eine Kreatur seiner Realität ist, sitzt er im System drin fest. Und weil die Konsens-Realität als Summe enorm stark ist, ist sie der Status-Quo, den man wahrnimmt. Die Welt, DIE Realität an und für sich.

Aber, das ist eigentlich ein Irrtum. Eine echte, grundlegende, "wahre" Realität gibt es ohne die Wesen, die diese Konsens-Realität "füttern" per se nicht. Von "Aussen" betrachtet definiert sich "unsere" Realität aus einem Konglomerat von sich überschneidenden Realitätsblasen, jede mit einem eigenen Energiehaushalt, aber alle zumindest als Teil der Konsens-Realität dieser auch unterworfen. Enthalpie-Minimum-Prinzip--Du hast deine kleine Realitätsblase, die in die Konsens-Realität tunnelt, also fliesst mehr von der Konsens-Realität in deine private Realität rein als anders rum und beeinflusst damit deine persönliche Realitätswahrnehmung. Als soziales Wesen ist der Mensch besonders empfänglich für memetische Informationen, also reagiert er besonders auf Sachen wie "Moral", "Trends" und "Glaubensideen". Aber das auszuführen würde jetzt doch zu lange dauern, also zurück zur eigentlichen Frage. ;)

Ich hab' ja geschrieben:Praktisch alle mystischen und magischen Praktiken haben eigentlich nur das Ziel, sich wie ein Radioempfänger richtig zu "tunen". Was für Mittel dazu verwendet werden, hängt häufig von der Person selbst ab. Manche lassen sich mit Absinth volllaufen, andere leben in Askese, wieder andere meditieren . . . das Zölibat resp. Enthaltsamkeit wäre hier auch nur ein Mittel--allerdings eines, das in fast allen Kulten und Religionen erwähnt und z.T. auch empfohlen wird.Um innerhalb der Illustration zu bleiben, könnte man das da auch so schreiben:

Praktisch alle mystischen und magischen Praktiken haben eigentlich nur das Ziel, durch Hilfsmittel wie Meditation, Drogen, Askese, Enthaltsamkeit etc. einerseits das normale Tunneln der persönlichen Realitäts-Blase zu verlangsamen, und durch Verändern deren Signatur, Ausdehnung, Farbe, Geschmack etc. Bereiche ausserhalb der Konsens-Realität oder spezifische Bereiche innerhalb davon verstärkt wahrnehmen zu können. Halt eben wie ein Radiosender. Der Trick dabei ist nun, dass man Kontrolle über diesen Vorgang erhält, und mehr oder minder gezielt spezifische Bereiche des grossen Gesamten (alles, ned nur Konsens-Realität) selektiv in der gewünschten Bandbreite aufnehmen und verdauen kann.

Das ist auch einer der Gründe, dass Askese und Enthaltsamkeit neben vielen anderen Praktiken ausm Bereich der Body Modification und Schmerzkontrolle so beliebt sind: Durch dieses Unterjochen des Körpers lernt man einerseits, Kontrolle über sein Wesen zu erlangen, andererseits ruft jede Beeinflussung des Körpers automatisch auch eine Veränderung der persönlichen Realitäts-Blase hervor. Wer z.B. das erste mal ein Brustwarzen-Piercing von Nahem sieht, wird wohl automatisch an SCHMERZ!!! denken. Wer sich mehr damit befasst oder sowas sogar mal ausprobiert, wird realisieren, dass das gar ned so schlimm ist. Ey presto, schon hast Du deine Realität ein klein wenig verändert: Vorher war's schmerzhaft, jetzt nicht mehr.

Ein wahrhaft "Erleuchteter" hat das alles allerdings nicht mehr nötig, da er intuitiv das Gesamte, die Teile des Gesamten und das Äussere wahrnehmen kann, aber dahinkommen muss man erstmal.

So, und jetzt an alle: Disclaimer von oben nochmals lesen! ;D

93,
-Sascha.rb


P.S. hast Du was mit dreizehn zu tun? :| ;) -.rb

Abdul Alhazred
2003-09-12, 23:44:16
Eben - es geht ja um den Willen zu trainieren um überhaupt aus der kleinen Sphere (vergeleich mit Universum / Multiversum Thread) zu kommen. Das Macro- spiegelt ja das Microcosmos. Es geht eigentlich um "wissen", nicht nur "glauben".

Die Askese ist auch ein Bestandteil des Willens - man überwindet somit ein grossen Bestandteil des natürlichen Lebensverlaufes, was sich am Körper abspielt.

ABER - der Erleuchtete benötigt dies nicht mehr. Es ist, allerdings, auch nicht benötigt ein Asket zu sein, um Erleuchtet zu werden.

{655321}-Hades
2003-09-13, 22:11:51
Original geschrieben von Abdul Alhazred
Eben - es geht ja um den Willen zu trainieren um überhaupt aus der kleinen Sphere (vergeleich mit Universum / Multiversum Thread) zu kommen. Das Macro- spiegelt ja das Microcosmos. Es geht eigentlich um "wissen", nicht nur "glauben".

Die Askese ist auch ein Bestandteil des Willens - man überwindet somit ein grossen Bestandteil des natürlichen Lebensverlaufes, was sich am Körper abspielt.

ABER - der Erleuchtete benötigt dies nicht mehr. Es ist, allerdings, auch nicht benötigt ein Asket zu sein, um Erleuchtet zu werden.

Ich halte Erleuchtung für eine Psychose... ;)

Also, mit der Askese ist das sowieso so ein Ding...

Die einen meinen, sexuelle Enthaltsamkeit führe zur Erleuchtung, andere sind der Meinung nur durch Sex zur Erleuchtung zu gelangen (z.B. durch Tantra, oder Crowleys Sexualmagie).

Aber fest steht, dass man durch Enthaltsamkeit wirr im Kopf wird...ihr könnts mal ausprobieren! Ich hab mal 5 Monate ohne jegliche Form von Sexualität gemacht...4 Wochen lang war ich reichlich aggressiv, und hab bei jeder Gelegenheit 'ne Latte bekommen, aber danach...danach...danach...ich glaube man merkt, dass man das irgendwie nicht bis schlecht erklären kann.

Aber irgendwie...ach verdammt, ich finde da keine Worte zu...

Fest steht: DANN Sex zu haben, ist das größte...aber ich frage mich, wie das aussehen soll, wenn man das 1 Jahr und mehr durchhält....?

Ja, nggalai, über die Definition von Magie haben wir ja schon gesprochen... ;)

Ja, die gute Realitätsfrage...im Endeffekt setzt sich jedermanns Realität nur durch die Wellen die er wahrnehmen kann...

Wenn ihr mich fragt, wäre es vollkommen möglich (und eigentlich ist es das bis zur jetzigen Physik-Theorie)dass mehrere Lebensformen auf diesem Planeten nebenher existieren, und sich dabei einfach nicht bemerken, weil sie auf anderen Wellenbereichen schwingen und andere Bereiche wahrnehmen...das ist im Endeffekt nix anderes als die Paralleluniversentheorie, nur ein Stück weiter gefasst.

Aber wir kommen bei solchen Diskussionen immer wieder vom 100sten ins 1000ste, wir können ja auch gleich bei Wittgensteins Abbildtheorie (die er ja eh bei Platon geklaut hat) weitermachen...

Naja, lassen wir es erstmal,

Soweit,

Hades

oO_KIWI_Oo
2003-09-14, 00:22:10
Original geschrieben von {655321}-Hades
Aber fest steht, dass man durch Enthaltsamkeit wirr im Kopf wird...ihr könnts mal ausprobieren! Ich hab mal 5 Monate ohne jegliche Form von Sexualität gemacht...4 Wochen lang war ich reichlich aggressiv, und hab bei jeder Gelegenheit 'ne Latte bekommen, aber danach...danach...danach...ich glaube man merkt, dass man das irgendwie nicht bis schlecht erklären kann.

Ich vermute mal, das du hier deine subjektiven Erfahrungen schilderst, die zunächst nach meiner Auffassung nicht zwingend einen Rückschluss auf die Allgemeinheit zulassen ;) Daher wäre ich mit Formulierungen wie "Fest steht..." etwas vorsichtiger. Ansonsten bitte ich um eine Quellenangabe.

Original geschrieben von {655321}-Hades Aber irgendwie...ach verdammt, ich finde da keine Worte zu...

Fest steht: DANN Sex zu haben, ist das größte...aber ich frage mich, wie das aussehen soll, wenn man das 1 Jahr und mehr durchhält....?

Hmm... ich bin jetzt seit knapp 25 Jahren auf diesem Planeten und hatte bisher keinen Sex... Desweiteren wird mir auch eher selten (und dann meist mehr von Emotionen, als von rationalen Motiven getragen ;)) vorgeworfen, ich sei "wirr" im Kopf :D Also scheint "Enthaltsamkeit" - zumindest in manchen Fällen - doch irgendwie möglich zu sein ;)

Meine These ist eher die, dass um dieses Thema viel zu viel Wirbel veranstaltet wird, wir inzwischen einer permanenten Reizüberflutung ausgesetzt sind und dazu übelst kaputte Vorstellungen in den Medien verbreitet werden. Dadurch herrscht imo inzwischen bei einem Großteil unserer Gesellschaft ein mehr oder minder gestörtes Verhältnis zur Sexualität vor.

@Sascha: Dein neuer Avatar hat was für sich :) Selbst gezeichnet?

{655321}-Hades
2003-09-14, 14:08:06
Erstens: du hast recht, bin vorsichtiger mit der Formulierung ;)

Zweitens: 25 Jahre, und noch nie irgendeine Form von Sexualität praktiziert??

Keine Onanie, kein zwischenmenschlicher Verkehr, nix?

Tut mir Leid, aber ich glaube dir nicht, es sei denn du bist ohne Geschlechtsorgane zur Welt gekommen :freak:

oO_KIWI_Oo
2003-09-14, 22:11:47
Original geschrieben von {655321}-Hades
Erstens: du hast recht, bin vorsichtiger mit der Formulierung ;)
Danke ;)

Original geschrieben von {655321}-Hades Zweitens: 25 Jahre, und noch nie irgendeine Form von Sexualität praktiziert?? Keine Onanie, kein zwischenmenschlicher Verkehr, nix?
Außer einem pupertierenden "Selbstversuch" ist bisher nichts gelaufen ;)

Original geschrieben von {655321}-Hades Tut mir Leid, aber ich glaube dir nicht, es sei denn du bist ohne Geschlechtsorgane zur Welt gekommen :freak:

LOL... ich kann dir das wohl schwerlich beweisen. Aber ich kann dir versichern, dass es in meinem Bekanntenkreis nicht wenige Leute gibt, welche die Sache ebenso sehen wie ich und danach handeln (und das sind nicht nur Frauen)

Grundlegend ist hierbei für mich die Entscheidung, ob ich bspw. bis zur Ehe (wie in meinem Fall) enthaltsam leben will, oder nicht. Möchte ich meine Sexualität mit einem Menschen gestalten, der mein vollstes Vertrauen genießt oder - plakativ gesagt - verramsche ich mich an den Nächsten, der meinen Trieb befriedigt..? Möchte ich, dass meine zukünftige Frau weiß, dass sie für mich eine einzigartige, wertgeschätzte nicht-austauschbare Person ist, oder meine ich es reicht auch zu wissen, dass man Person X+1 auf der Liste ist..? Ich könnte jetzt noch einiges mehr an Motiven und Argumenten für meine Einstellung zu dieser Thematik anführen, aber ich will es zunächst mit diesem kurzen "Abriss" genügen lassen und der Frage nach dem "wie" nachgehen.

Das Problem an dieser ganzen Sache ist imo, dass die Frage nach der Enthaltsamkeit für sehr viele Menschen gar keine Option mehr ist, sondern dank der "Aufklärungsarbeit" durch übelste Romatikstreifen, Pornos, Daily-Soaps und den Auftritten von Pseudo-Sexualwissenschaftlern in Talkshows (Die Liste liese sich imo auf eine nahezu beliebige Länge erweitern) als ein Ding der Unmöglichkeit verkauft wird.

Doch selbst wenn diese Aussagen wahr wären, kann die - hier imo hypothetische - Frage nach der Möglichkeit/Unmöglichkeit schwerlich als Kriterium für eine Entscheidung herhalten. Hier zählt ob ich einen Weg für erstrebenswert oder richtig halte bzw. als (moralisch) richtig erkannt habe. Es ist imo daher auch letztendlich nicht entscheidend, wie erfolgreich ich tatsächlich bin bzw. wie oft ich trotz meiner Bemühungen scheitere. Entscheidend ist, welchen Stellenwert ich einer Sache einräume - wie kosequent und mit welchem Nachdruck ich sie verfolge. Wir stoplern und fallen oft. Das ist Teil unserer - nach meinem christlichen Verständnis - gefallenen, menschlichen Natur. Tödlich ist es nur liegenzubleiben und damit als richtig erkannte Prinzipien gänzlich zu verwerfen.

Zwar ist unser Sexualtrieb nachweislich einer unserer stärksten Triebfedern - und bedarf imo gerade deshalb unserer besonders kritischen Beobachtung um nicht "aus dem Ruder zu laufen", - und außerdem scheint der Sexualtrieb bei den Menschen auch verscheiden intensiv ausgeprägt zu sein. Daher haben wohl manche Menschen mehr, andere weniger Probleme mit der "Enthaltsamkeit". Aber es gibt imo durchaus Möglichkeiten "kontrollierende Maßnahmen" zu ergreifen.

Das fängt - zumindest bei mir - zunächst im Hirn an: Mit was fülle und beschäftige ich mein Brain. Welche Möglichkeiten lasse ich meinen Gedanken "umherzuschweifen" und wie konsequent würge ich negatives Gedankengut ab und lenke meine Gedanken auf positive Dinge? Bei mir sieht das bspw. so aus, das ich an sich schon mal ziemlich beschäftigt bin: Ich studiere BWL, ziehe nebenher mit zwei Kumpels eine Firma hoch, arbeite in der Jugend- und Vereinsarbeit unseres CVJM, gehe 2x wöchentlich 10km joggen und meist noch ca. 2h Fussball spielen. Desweiteren tendiert mein TV Konsum inzwischen nahezu gegen 0. Zum einen fehlt mir einfach die Zeit dazu und zum anderen sagen mir auch die "Inhalte" nicht unbedingt besonders zu (um es einmal vorsichtig auszudrücken). D.h. ich konsumiere wenig Werbung und auch sonst relativ wenig "Reizmaterial". Einfach ausgedrückt: Ich halte mich von vielen Stimulierungsmechanismen einfach fern. Das gesamte Prinzip lässt sich imo treffend folgendermaßen zusammenfassen:

Achte auf Deine Gedanken, denn es werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Vor allem aber mache ich mir darüber einfach keinen Kopf: Ich denke weder ständig daran "enthaltsam" zu leben noch habe ich Angst, dass mir dadurch irgendetwas entgeht. Ich sehe mich auch nicht als Asket und hatte bisher übrigens - um auch mal wieder auf das eigentliche Thema des Threads zurückzukommen - keine "Erleuchtungen" :D

Desweiteren kann ich mich auch ungezwungen über Sex mit jemandem unterhalten und habe auch noch nie zu Hören bekommen ich hätte ein "verklemmtes" Verhältnis zur Sexualität oder ähnliches. Ich bin davon überzeugt, dass Sex bestimmt eine der schönsten Sachen auf der Welt ist, aber dazu muss imo auch der Rahmen stimmen und das ist für mich nun mal die Ehe: Das Versprechen dem Partner in allen Dingen zu vertrauen und ihn bis ans Lebensende zu begleiten.

cozmo
2003-09-15, 09:50:23
MENSCH !! ist ja super-interessant hier :)

helgeman
2003-09-15, 10:41:38
Original geschrieben von oO_KIWI_Oo
Danke ;)


Außer einem pupertierenden "Selbstversuch" ist bisher nichts gelaufen ;)





Das ist ja alles ganz doll und ich lobe Deine Einstellung zur Ehe.
Ich habe aber trotzdem mal ne Frage:
Woher weisst Du, ob die Frau die Du dann vieleicht mal heiraten wirst, die einzig richtige ist?
Was ist wenn dann der Sex voll scheisse ist, obwohl es doch das schönste der Welt sein sollte. Was machst Du, wenn daran Deine Ehe zu Brüche geht?
Wie gehst Du heute mit Deinem Trieb um, und erzähl mir nicht Du hättest keinen, das würd ich Dir nicht glauben.

Ich denke die Ehe ist ein überholter Ritus, aus einer Zeit, wo Treue, bedingt durch Seuchengefahren usw., überlebenswichtig war. Ausserdem denk ich, das der Mann die Ehe erfunden hat, um seine Eifersucht in Grenzen zu halten, schätze Frauen sind da offener, auch wenn sie das nie zugeben würden.
Das lässt mich nun zur letzten Frage kommen:
Was wäre, wenn Du dich in eine Frau verliebst, von der du weisst, das sie schon mehrere Sexualpartner hatte?
Oder suchst Du verzweifelt (nicht so gemeint) eine Frau mit gleichen Wertvorstellungen?
Bedenke, die Liebe lässt sich nicht steuern!!
:)

cozmo
2003-09-15, 12:47:47
hmmm und ist es möglich sich ohne von den mitmenschen "abzukapseln" eine breitere und tiefere perspektive erlangen?

oO_KIWI_Oo
2003-09-15, 12:59:43
Arghh... Doppelpost... Bitte löschen wenn möglich.

oO_KIWI_Oo
2003-09-15, 13:05:55
Original geschrieben von helgeman
Das ist ja alles ganz doll und ich lobe Deine Einstellung zur Ehe.
Ich habe aber trotzdem mal ne Frage:

Woher weisst Du, ob die Frau die Du dann vieleicht mal heiraten wirst, die einzig richtige ist?
Was ist wenn dann der Sex voll scheisse ist, obwohl es doch das schönste der Welt sein sollte. Was machst Du, wenn daran Deine Ehe zu Brüche geht?
Wie gehst Du heute mit Deinem Trieb um, und erzähl mir nicht Du hättest keinen, das würd ich Dir nicht glauben.

Ich denke die Ehe ist ein überholter Ritus, aus einer Zeit, wo Treue, bedingt durch Seuchengefahren usw., überlebenswichtig war. Ausserdem denk ich, das der Mann die Ehe erfunden hat, um seine Eifersucht in Grenzen zu halten, schätze Frauen sind da offener, auch wenn sie das nie zugeben würden.
Das lässt mich nun zur letzten Frage kommen:
Was wäre, wenn Du dich in eine Frau verliebst, von der du weisst, das sie schon mehrere Sexualpartner hatte?
Oder suchst Du verzweifelt (nicht so gemeint) eine Frau mit gleichen Wertvorstellungen?
Bedenke, die Liebe lässt sich nicht steuern!!
:)

hi helgeman

Es sind zwar mehrere Fragen ;), und ich bin gerade in Eile und habe wenig Zeit. Ich werde aber zu deinen Fragen sobald wie möglich gerne Stellung nehmen :)

Andre
2003-09-15, 13:28:34
Original geschrieben von oO_KIWI_Oo
hi helgeman

Es sind zwar mehrere Fragen ;), und ich bin gerade in Eile und habe wenig Zeit. Ich werde aber zu deinen Fragen sobald wie möglich gerne Stellung nehmen :)

Dann nimm dir direkt noch ein bischen mehr Zeit, denn hierzu http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?s=&threadid=89921 würde ich gerne auch noch mehr von dir erfahren :)

Andre
2003-09-15, 13:35:12
Original geschrieben von oO_KIWI_Oo
Das Problem an dieser ganzen Sache ist imo, dass die Frage nach der Enthaltsamkeit für sehr viele Menschen gar keine Option mehr ist, sondern dank der "Aufklärungsarbeit" durch übelste Romatikstreifen, Pornos, Daily-Soaps und den Auftritten von Pseudo-Sexualwissenschaftlern in Talkschows (Die Liste liese sich imo auf eine nahezu beliebige Länge erweitern) als ein Ding der Unmöglichkeit verkauft wird.


Das sehe ich nur bedingt so. Es ist doch so, dass durch die fortschreitende Aufklärung (nein, ich meine keine Pornos o.ä.) viele Menschen erst begriffen haben, das Sexualität zum Menschen gehört und unendlich schön sein kann.
Aufklärung ist nicht per se was Schlechtes, die Überdosierung in den Medien schon eher.
Im Endeffekt hat Helgeman schon die richtigen Fragen gestellt und daher kann ich derartige Einstellungen wie deine, auch wenn ich sie 100% toleriere, nicht nachvollziehen. DEN Partner gibt es nicht. DIE große Liebe gibt es nicht. Alles ist eine Sache von Kompromissen und inwiefern man diese eingehen will. Und WOHER soll ich meine persönlichen Vorlieben kennenlernen, wenn ich sie nie ausprobiert habe? Und dazu gehört Sexualität, sogar an vorderster Stelle. Wenn man immer Blümchen-Sex hatte, wie will man wissen, was es sonst noch gibt und ob es einem nicht sogar sehr gefällt. IMHO schränkt man sich durch die fehlenden Erfahrungen komplett ein. Man gibt sich zufrieden. Eine Einstellung, die ich nicht haben könnte.

Abdul Alhazred
2003-09-16, 03:45:00
Original geschrieben von Andre
DEN Partner gibt es nicht. DIE große Liebe gibt es nicht.

Das ist aber auch nur eine Meinung - IMO gibt es schon Menschen die DEN Partner und DIE grosse Liebe finden, was aber noch lange nicht bedeutet, dass es ein jeder kann, bzw. will. Nichts desto trotz führt Enthaltsamkeit nicht unbedingt zu diesem Ende - was du meinst mit Erfahrung ist auch nicht falsch, aber gute Menschenkentnisse und Erfahrungen in der Sexualität sind auch nicht unbedingt gute Vorkentnisse um den richtigen Partner zu finden...

@Hades - als selbst-gewollter Asket (was Sexualität angeht) kann ich nur sagen das, entweder bin ich schon so wirr im Kopf, dass bei mir alles schon wieder normal funktioniert oder / aber deine Erfahrung ist nicht Ausschlaggebend. Ich bin seit über 7 Jahre Keusch und hab bis jetzt keine Probleme damit gehabt - weder geistliche noch soziale. Was nicht bedeutet, dass es in meinem Fall nicht ne Ausnahme sein könnte. Aber eine Regel gibt es dazu nicht...

Braincatcher
2003-09-16, 14:03:45
²KIWI: Ich will dir eine ehrlich gemeinte Frage stellen. Denkst du tatsächlich, dass es eine Frau gibt, die deine Einstellung bezüglich der Sexualität als korrekt empfindet? Ich könnte mir eher vorstellen, dass eine Frau dadurch enttäuscht sein kann. Ich muss allerdings hinzufügen, dass ich solch eine Einstellung wie deine auch achte und respektiere, aber vor allen Dingen nachvollziehen kann.

edit: Ich vergaß noch etwas. Ich denke, man rennt mit dieser Einstellung auch irgendwo einfach seiner Natur davon. Man kann seinen Trieb nicht unterschlagen - in einigen Nächten solltest du das durch feuchte Träume bemerkt haben.;)

Abdul Alhazred
2003-09-16, 19:10:56
Original geschrieben von Braincatcher
in einigen Nächten solltest du das durch feuchte Träume bemerkt haben.;)

Das stimmt so nicht ganz - den Drang kann man zwar am Anfang nicht unterdrücken, aber mit der Zeit lässt er nach (wie alles im Leben, dass man durch Willenskraft "überschreitet"). Mag sein, dass am Anfang Feuchte Träume eine Rolle spielen, aber auch diese geben nach und nach auf....

nggalai
2003-09-16, 20:00:50
Original geschrieben von Abdul Alhazred
Das stimmt so nicht ganz - den Drang kann man zwar am Anfang nicht unterdrücken, aber mit der Zeit lässt er nach (wie alles im Leben, dass man durch Willenskraft "überschreitet"). Mag sein, dass am Anfang Feuchte Träume eine Rolle spielen, aber auch diese geben nach und nach auf.... Joo. Ausserdem ist's auch immer eine Frage, mit was für einer Libido man angefangen hat. Manche Leute sind in der Hinsicht einfach von Grund aus weniger, hmm, "geil" als andere, entsprechend macht's mehr oder weniger aus. Das Alter spielt sicher auch eine Rolle.

93,
-Sascha.rb, der auch schonmal 4 Jahre enthaltsam gelebt hat, ohne feuchte Nebenwirkungen. ;)

Braincatcher
2003-09-16, 20:58:07
Original geschrieben von nggalai
Joo. Ausserdem ist's auch immer eine Frage, mit was für einer Libido man angefangen hat. Manche Leute sind in der Hinsicht einfach von Grund aus weniger, hmm, "geil" als andere, entsprechend macht's mehr oder weniger aus. Das Alter spielt sicher auch eine Rolle.

93,
-Sascha.rb, der auch schonmal 4 Jahre enthaltsam gelebt hat, ohne feuchte Nebenwirkungen. ;)

Das bringt mir jetzt ganz neue Perspektiven. Ich war immer der Ansicht, dass die Spermien irgendwann einfach rausmüssen, und dadurch eben feuchte Träume entstehen.

nggalai
2003-09-16, 21:42:53
Hi Braincatcher,

naja, da gibt's zwei Sachen zu zu sagen:

1) Während der Pubertät wird wie blöde produziert (sowohl Hoden als auch Prostata), Hormone geben Gas, etc. Entsprechend grösser ist der, err, Druck auf der Leitung. Nach ein paar Jahren nimmt das etwas ab. Ausserdem kann man seinen Samenausstoss auch trainieren--der Körper passt sich gerne den Anforderungen an. ;) Viele Jugendliche haben fast ständig feuchte Träume, aber frag mal einen >40jährigen, wie häufig er noch die Unterwäsche schmutzig macht.

2) Das ist dann eben genau eines der möglichen Ergebnisse, welche eine Askese haben kann: Kontrolle über den Körper, dass er eben NICHT mehr gross mit Sperma um sich werfen muss.

Ich hab' einen Kollegen, der würde jetzt was von "Energien umleiten" und "Chakras verbinden" und so erzählen, und dabei je nach Laune entweder einen 6seitigen Aufsatz zum Thema schreiben oder einfach nur "Wenn Du's versuchen musst, klappt's nicht" sagen und komisch Lächeln. Ich mach das mal nicht, sondern lasse das so stehen. ;)

93,
-Sascha.rb

oO_KIWI_Oo
2003-09-17, 00:16:44
Original geschrieben von helgeman Woher weisst Du, ob die Frau die Du dann vieleicht mal heiraten wirst, die einzig richtige ist?

Wo habe ich geschrieben, dass ich der Meinung bin es gibt nur "EINE richtige Frau"? Imo gibt es "DIE Eine" nicht. Denn dann würde es einerseits sehr schwierig werden diese unter den Menschenmassen hier zu finden und andererseits sprechen sehr viele funktionierende Ehen - aus den sich oben ergebenden Wahrscheinlichkeiten - gegen die Theorie, dass eine Ehe nur glücklich verlaufen kann, wenn man den EINEN richtigen Partner findet.

Imo gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Partner. Meist ist es so, dass je größer die Übereinstimmungen, desto besser funktioniert es bzw. desto geringer ist der Reibungsverlust. Zumindest in den grundlegenden Dingen sollte man sich imo einig sein. Wenn die Interessen/Hobbies jedoch teilweise divergieren, kann das imo durchaus auch bereichernd für eine Beziehung sein (Ich gehe bspw. auch nicht davon aus, dass meine zukünftige Frau - so ich eine finden sollte - alle meine Interessen, Vorlieben etc. teilt)

Original geschrieben von helgeman Was ist wenn dann der Sex voll scheisse ist, obwohl es doch das schönste der Welt sein sollte. Was machst Du, wenn daran Deine Ehe zu Brüche geht?

Zunächst einmal: Was verstehst du unter, "wenn der Sex voll scheiße ist"? An welche Art von Problem denkst du hier? Was mir zumindest in diesem Fall erspart bleibt ist, wie bereits erwähnt, dass ich meine Frau mit anderen, vorhergehenden Frauen vergleichen muss. Ansonsten kann ich mir momentan nicht so genau vorstellen, wo das Problem liegen könnte (Was jedoch durchaus auch an mangelnder Erfahrung liegen kann ;) )

Sex ist bestimmt ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung bzw. in einer Ehe. Aber ich bin davon überzeugt, dass eine Ehe ,in der dieser Teil den höchsten Stellenwert einnimmt, auf Dauer nicht funktionieren kann. Denn was passiert mit der Beziehung, wenn aus irgendwelchen Gründen (Bbpw. Krankheit etc.) kein Sex mehr möglich ist..? Ich denke es ist auch dir bekannt, dass aus biologischer Sicht irgendwann einmal die körperlichen Funktionen diesbezüglich nachlassen...

Eine Ehe ist zudem imo keine rosa Wolke auf der immer eitel Sonnenschein, Harmonie und tiefe Liebesgefühle walten. Eine gute Ehe ist für mich eher eine "Baustelle", auf der sich zwei Menschen nach Kräften bemühen füreinander dazusein und das Haus des "gemeinsamen Lebensweges" bauen. Verbunden durch das Versprechen, den anderen zu akzeptieren mit allen Stärken und Schwächen, auch wenn er sich - vor allem im Alter - verändert. Getragen duch eine tiefere, schenkende Liebe, die den Zustand der "Verliebtheit" auch dankbar hinter sich lassen kann.

"Verliebtheit" ist meist ein wunderbarer Zustand - und hier spreche ich zur Abwechslung mal aus Erfahrung ;) Sie öffnet uns - in umfassender Weise - die Augen für die Schönheit eines Menschen und sie bezwingt sogar den rein animalischen Geschlechtstrieb. Verliebtheit ist mit Sicherheit etwas Gutes, aber imo nicht das Beste! Es gibt bestimmt vieles was weniger gut ist, aber auch vieles was darüber steht. "Verliebtheit" kann imo nicht die Grundlage des ganzen Lebens sein (auch wenn das von vielen billigen Schundromanen, Soap- und TV-Produktionen propagiert wird. Bspw.: Man bleibt ewig verliebt, wenn man nur den/die "Richtige(n)" findet) Verliebtheit ist ein edles Gefühl, aber doch nur ein Gefühl. Und ich meine wir können daher nicht damit rechnen, dass ein Gefühl in voller Stärke andauert oder überhaupt andauert! Wissen, Grundsätze und Gewohnheiten können von Bestand sein. Gefühle jedoch kommen und gehen. Und ich denke auch, dass es sich niemand ernstlich wünscht, ständig Gefühle der Verliebtheit für den Rest seines Lebens zu verspüren. Wer könnte diese Spannung auch nur einige Jahre aushalten? Was würde aus der Arbeit, dem Schlaf oder den Freunden? Doch nicht mehr "verliebt" zu sein, muss natürlich nicht bedueten nicht mehr zu lieben.

"Liebe" in der zweiten Bedeutung, im Gegensatz zur Verliebtheit, ist imo kein bloßes Gefühl. Sie ist vielmehr ein "Einssein", welches durch den Willen garantiert und durch die Gewohnheit bewusst gefördert wird. Diese Liebe kann sogar da vorhanden sein, wo man sich gegenseitig nicht ausstehen kann - so wie man sich selbst liebt, auch wenn man sich gerade nicht unbedingt mag. Diese Liebe kann selbst dann bewahrt werden, wenn es ein leichtes wäre sich gehen zu lassen oder sich in jemand anderen zu verlieben. Die "Verliebtheit" kann einen dazu veranlassen sich Treue zu versprechen, diese "ruhigere Liebe" hingegen kann Menschen dazu befähigen dieses Versprechen zu halten. Man kann es vielleicht bildlich so ausdrücken: Das Verliebtsein war so etwas wie der Zündfunke, der den Motor zum Laufen brachte. Diese zweite, ruhigere Art der Liebe hält den Motor am Laufen.

Wer imo nun bereit ist, diesen Verlust des ersten Reizes (der Verliebtheit) durchzustehen und sich mit dem ruhigeren Gefühl zufriedenzugeben, dem werden sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit neue Reize auf ganz anderen Gebieten eröffnen. Es ist imo einfach sinnlos einen Reiz festhalten zu wollen. Das ist das Unvernünftigste was man machen können. Beschließen wir den Reiz und die Spannung zur Gewohntheit werden zu lassen und sie um jeden Preis künstlich am Leben zu erhalten, so werden sie immer schwächer und wir sind schließlich davon nur noch gelangweilt und enttäuscht. Lassen wir einen Reiz hingegen verblassen und gehen wir duch den Zustand des Todes hindurch zu einem ruhigeren Interesse und Glück, werden wir entdecken, dass die Welt voller neuer Reize ist und uns gerne und dankbar an einen bereits durchlebten Reiz erinnern...

Ich hoffe es wurde hiermit deutlich, welche Grundlagen für mich eine funktionierende Partnerschaft/Ehe haben sollte und wie ich die Formen der Liebe unterscheide und bewerte. Eine Garantie für eine lebenslange Partnerschaft gibt es jedoch, trotz aller guter Vorsätze etc. nie - da gebe ich mich keiner Illusion hin. Aber ich bin davon überzeugt, dass eine Ehe - wenn BEIDE Partner wirklich bereit sind sich darum zu bemühen - trotz auftretender Hindernisse - ein Leben lang halten kann.

Original geschrieben von helgeman Wie gehst Du heute mit Deinem Trieb um, und erzähl mir nicht Du hättest keinen, das würd ich Dir nicht glauben.

Da ich kein Eunuch bin und eigentlich schon vorhabe irgendwann zu heiraten, habe ich tatsächlich einen Trieb. Wie ich damit "umgehe" habe ich eigentlich schon in einem vorhergehenden Posting versucht zu verdeutlichen. Noch einmal in Kurzform: Ich meide weitestgehend entsprechende "Stimulierungs- und Reizmechanismen", treibe viel Sport und fülle meine Frei- und Arbeitszeit mit vielen Beschäftigungen, die dann verständlicherweise auch meine Gedanken füllen. Das soll aber kein Patentrezept oder so etwas darstellen. Ich habe nur herausgefunden, dass das bei mir sehr gut - ohne aus meiner sicht negative Nebenwirkungen (Eher sogar im Gegenteil!) - funktioniert.

Original geschrieben von helgeman Ich denke die Ehe ist ein überholter Ritus, aus einer Zeit, wo Treue, bedingt durch Seuchengefahren usw., überlebenswichtig war. Ausserdem denk ich, das der Mann die Ehe erfunden hat, um seine Eifersucht in Grenzen zu halten, schätze Frauen sind da offener, auch wenn sie das nie zugeben würden.

Die Hypothese, dass die Ehe zunächst vom "Mann" aus dem von dir genannten Motiv erfunden wurde, halte ich für wenig stichhaltig. Denn da sprechen meiner Meinung nach eine ganze Menge Indizien dagegen. Da wäre zum ersten einmal die Tatsache, dass Männer von Natur aus weniger "treu" sind als Frauen und daher eher dazu tendieren eine Partnerschaft auf´s Spiel zu setzen. Ich denke es sind in der Mehrheit Männer, die den "Treueeid" brechen. Hinzu kommt, dass sich mir zum Thema "Eifersucht" ebenfalls ein anderes Bild bietet. Während einer meiner besten Freunde absolut nichts dagegen hat, wenn ich ab und an mit seiner Frau etwas trinken gehe, sieht die Sache umgekehrt etwas anders aus. Denn sie würde es äußerst ungern sehen, wenn er alleine mit einer anderen Frau ausgeht. Das hat - wie sie mir selbst mitgeteilt hat (und ich glaube ihr) - nichts mit fehlendem Vertrauen zu tun, sondern lediglich damit, dass sie eben "eifersüchtiger" ist als er. Natürlich muss das nicht immer zwingend so sein und unterscheidet sich mit Sicherheit auch von Fall zu Fall. Aus meiner Beobachtung und Erfahrung heraus, sind die Frauen aber tendenziell schon eifersüchtiger als Männer.

Was den "überholten Ritus" angeht, lassen sich meiner Ansicht nach einige sehr gewichtige Argumente für die Ehe finden und vor allem aus moralischen Gesichtspunkten halte ich diese - gegenteiligen Ansichten gegenüber - kaum für angreifbar. Zunächst ist die Einrichtung der Ehe ein Schutzraum. Es ist der innerste Vertrauensraum zweier Menschen und er kann - in einer intakten Ehe - dies auch für die Kinder sein. Verantwortungsvolle Eltern, die sich an ihr Eheversprechen halten, können imo zum einen ein glaubwürdiges Vorbild für ihre Kinder sein und Werte wie bspw. "Treue" und "Verantwortung" wirklich glaubhaft vermitteln. Zum anderen können die Kinder in einem intakten, vertrauensvollen Verhältnis aufwachsen, welches optimale Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Zu guter Letzt breche ich in dieser Sache noch eine Lanze für die Damen: Ich denke es ist unbestritten, dass wir Männer an unseren weiblichen Mitmenschen tendenziell vor allem die körperlichen Vorzüge schätzen ;) Die Frauen hingegen schätzen an uns Männern imo vor allem unseren Charakter und unseren Verstand (Was natürlich nicht heißt, dass sie kein Wert auf unser Äußeres legen. Das gleiche gilt natürlich auch umgekehrt für die Männer). Jedoch verblasst gerade das größte Kapital der Frauen - ihre Schönheit -, mit dem sie uns Männer bei der Stange halten können über die Jahre hinweg immer schneller. Daraus entspingt imo sicher auch zu einem Großteil der "Beauty- und Jugendwahn", für den vor allem - und ich rechne uns Männern (natürlich mich eingeschlossen) einen nicht unerheblichen Teil der Schuld an diesem Mißstand zu - das weibliche Geschlecht sehr anfällig ist. Charakter und Verstand sind jedoch sehr viel eher von Dauer und daher können die meisten Frauen vielleicht auch treuer sein als die Männer. Das Eheversprechen jedoch verpflichtet uns gegenseitig treu zu sein, egal welche "körperlichen Entwicklungen" der Partner auch durchmachen wird.

Dadurch wird beiden Seiten ein, für eine Beziehung imo kontraproduktiver "Druck" genommen. Wenn ich das Eheversprechen gebe, verbürge ich mich mit meiner Person und ein Bruch wäre, wie bei jedem anderen Versprechen, ungerecht und ein Mißbrauch von Vertrauen. Außerdem: Gerechtigkeit wird, so hoffe ich jedenfalls, immer noch gesellschaftlich als "Wert" oder "Tugend" betrachtet. Davon ausgehend hat das Eheversprechen und die Pflicht es zu halten zunächst recht wenig mit der sexuellen Moral zu tun. Wenn nun der Geschlechtstrieb, wie heute ja behauptet wird, ein Trieb wie jeder andere ist, so sollte man ihn auch behandeln wie jeden anderen. Und wie nun unsere anderen Triebe von unseren Versprechen kontrolliert und eingegrenzt werden, so sollte es doch auch hier sein.

Original geschrieben von helgeman Was wäre, wenn Du dich in eine Frau verliebst, von der du weisst, das sie schon mehrere Sexualpartner hatte? Oder suchst Du verzweifelt (nicht so gemeint) eine Frau mit gleichen Wertvorstellungen? Bedenke, die Liebe lässt sich nicht steuern!!

Das ist imo noch so eine Vorstellung, die hauptsächlich aus den Medien und billigen Romanen stammt: Sich (richtig) zu verlieben sei ein Ereignis, dem man nicht widerstehen könnte. Man sei ihm ausgeliefert wie einer Erkältung oder sonst einer Krankheit. Gerade aus dieser Vorstellung heraus, gepaart mit dem propagierten "Recht auf Glück und Emotionen" geben sehr viele Menschen eine Partnerschaft, wenn sie sich zu einer anderen Person hingezogen fühlen, einfach auf. Ich denke jedoch vielmehr dass die wirklich große, unwiderstehliche Leidenschaft im wirklichen Leben (zumindest bei erwachsenen Menschen) sehr viel seltener vorkommt als in unseren Büchern und Filmen. Natürlich werden und sollen wir, wenn wir einem klugen und schönen Menschen begegnen, diese Eigenschaften an ihm bewundern und lieben. Aber liegt es nicht letztlich an uns, ob diese Liebe in "Verliebtheit" übergeht oder nicht? Zweifellos kann jede Liebe in Verliebtheit übergehen, wenn unser Kopf voll von billigen Liebesgeschichten, sentimentale Songs oder auch Alkohol ist. Aber es liegt an uns selbst, wie nahe wir einer Person kommen wollen. Wie reagierst du, wenn dir eine Frau gefällt, die bereits einen Partner hat oder verheiratet ist..? Meinst du dein Gefühl rechtfertigt in diesem Fall eine andere Partnerschaft zu zerstören? Und falls ja, mit welcher Begründung?

Bei mir zumindest bedarf es einiger "Parameter", die stimmen müssen, um mich in eine Frau wirklich zu "verlieben". Hierzu gehört bei mir neben dem Aussehen vor allem der Charakter und ihre "Weltanschauung". Ich gewichte jedoch die zweite und vor allem die dritte Eigenschaft im Endeffekt höher, da sich aus ihr meiner Ansicht nach meist die Erstere ergibt. Wenn sich der Charakter und das Wesen einer Frau in positiver Weise - bspw. im Gespräch - zu erkennen geben, gewinnt sie bei mir meist auch an Schönheit dazu. Es ist mir eigentlich noch die passiert, dass ich mich "auf den ersten Blick" wirklich verliebt habe. Ich leugne nicht, dass so etwas vorkommen kann, aber ich denke das ist - zumindest bei erwachsenen Menschen - eher die Ausnahme.

Daraus ergibt sich auch, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ich mich in eine Frau mit anderen Wertvorstellungen in dieser Sache richtig "verliebe". Falls es dennoch dazu kommen sollte, würde das für mich bestimmt nicht einfach sein. Dazu sollte ich anmerken, dass das erste Raster bei einer möglichen Partnerin nicht ihre Wertvorstellungen als solche sind, sondern ob sie gläubig ist. Denn aus diesem Punkt ergeben sich die anderen Eigenschaften meist von selbst. Nun kann ein Mensch jedoch durchaus Fehler in seinem Leben machen - und wir alle machen bestimmt nicht wenige. Wenn eine Frau meines Herzens nun tatsächlich bereits mehrere "Sexualpartner" hatte, wäre für mich zu klären welche Einstellung sie jetzt in dieser Angelegenheit hat und wie sie ihre Vergangenheit bewertet. Wenn Sie das aufrichtig als Fehler ansieht, dann könnte ich mir eventuell eine Partnerschaft vorstellen. Aber pauschal sagen kann ich das so nicht...

Anm.: Frauen mit meinen "Wertvorstellungen" sind in der Tat leider recht dünn gesät ;) Aber es gibt sie und ich kenne auch einige ;)

oO_KIWI_Oo
2003-09-17, 00:17:34
Original geschrieben von Andre Dann nimm dir direkt noch ein bischen mehr Zeit, denn hierzu http://www.forum-3dcenter.org/vbull...&threadid=89921 würde ich gerne auch noch mehr von dir erfahren

Gemach, gemach... ;) Sorry, aber ich komme gerade sehr wenig zum "Texten". Desweiteren schneide ich mir diese Ausführungen nicht so ohne weiteres aus den Rippen. Ich werde mich jedoch zukünftig darum bemühen, meinen "Diskussionsradius" in einem proportionalen Verhältnis zu meiner Zeit zu halten ;) :)

Original geschrieben von Andre
Das sehe ich nur bedingt so. Es ist doch so, dass durch die fortschreitende Aufklärung (nein, ich meine keine Pornos o.ä.) viele Menschen erst begriffen haben, das Sexualität zum Menschen gehört und unendlich schön sein kann. Aufklärung ist nicht per se was Schlechtes, die Überdosierung in den Medien schon eher.

Ich denke ich habe kenntlich gemacht, was ich in meinem anderen Posting unter "Aufklärung" verstanden habe. Gegen "sexuelle Aufklärung" an sich, ist imo absolut nichts einzuwenden. Nur ist dies imo in vernünftiger Weise immer untrennbar mit der Vermittlung von Ethik, Moral und Verantwortung verknüpft. Und vor allem der letztere Teil scheint mir in der jüngeren Vergangenheit sowie in der Gegenwart sehr wenig Beachtung zu finden...

Das die "wertentleerte" Aufklärung (d.h. die nahezu "nakte" Vermittlung der Fakten) wie sie heute Großteils stattfindet, zu einem imo falschen Umgang mit der Sexualität geführt hat und führt, will ich im folgenden skizzieren: Der bilogische Zweck der Sexualität ist ja die Erhaltung der Art, genauso wie der biologische Zweck des Essens der Erhaltung des Körpers dient. Wenn wir nun, wenn immer die Lust uns überkommt essen würden, werden sicher die meisten von uns zu viel essen, jedoch - auch aufgrund körperlicher Restriktionen - nicht ganz unmäßig. Der Appetit übersteigt zwar mitunter das biologisch Notwendige, geht aber eher selten ins Maßlose über. Würde jedoch ein gesunder Mann wann immer ihn die Lust überkommt seinem Trieb nachgeben, würde er in einigen Jahren - ohne Verhütungsmittel - mit Sicherheit ein kleines Dorf bevölkern.

Oder nehmen wir noch ein weiteres Beispiel, das ich mir von C.S. Lewis leihe, hinzu: Mit Striptease-Vorstellungen oder pornographischen Darstellungen lassen sich eine Menge Menschen anlocken (s. auch den "Tittenthread" ;) ) Stellen wir uns jedoch einmal vor, wir kämen in ein Land, in welchem man ganze Säle damit füllen könnte, dass jemand eine zugedeckte Platte auf den Tisch stellt und dann langsam den Deckel abnimmt. Kurz bevor dann das Licht ausgeht würde jedermann sehen, dass auf der Platte ein saftiges gegrilltes Steak liegt. Würden wir in diesem Fall nicht annehmen, dass in diesem Land etwas mit dem Appetit der Leute nicht stimmen kann? Hier könnte man nun einwenden, dass solch eine Reaktion ein Zeichen dafür sein kann, dass die Leute in diesem Land einfach nur ausgehungert sind. Der nächste Schritt wäre dann jedoch, die Ernährungslage dieses Landes zu untersuchen und sollte sich dabei herausstellen, dass genügen Nahrung vorhanden ist, würde diese Erklärung ausscheiden.

Bevor wir also annehmen, dass wir hier an einer "sexuellen Hungersnot" leiden, müssten wir nachweisen, dass Enthaltsamkeit heute wirklich größer ist als zu Zeiten, in denen man von Striptease nichts wusste. Dieser Beweis lässt sich nicht erbringen. Dagegen haben Verhütungsmittel die Befriedigung des geschlechtlichen Verlangens innerhalb der Ehe viel billiger und außerhalb viel sicherer werden lassen (Ich möchte hier nur anmerken, dass ich in keinster Weise etwas gegen Verhütungsmitteln habe). Im übrigen dürfte jedem bewusst sein, dass das sexuelle Verlangen, wie jedes andere Verlangen auch, mit der Befriedigung zunimmt. Der Hungrige träumt vom gedeckten Tisch, aber der Vielfraß tut dasselbe.

Es heisst nun vermehrt die Sexualität sei in Unordnung geraten, weil sie in vergangenen Zeiten vertuscht und verheimlicht wurde. Doch in den letzten Jahrzehnten war dies nicht mehr der Fall. Man redet inzwischen pausenlos über sie aber das scheint irgendwie nicht viel Abhilfe zu schaffen. Es heißt zwar: "Heute braucht sich niemand mehr seiner Sexualität zu schämen", aber dies kann zweierlei heißen: Einmal kann damit gemeint sein, dass wir uns weder darüber schämen müssen, wie sich der Mensch fortpflanzt noch darüber, dass damit Lust verbunden ist. Dagegen ist imo nichts einzuwenden und sogar das angestaubte Christentum teilt diese Ansicht vollständig.

Wenn mit der Aussage aber jemand meint, dass sich niemand über den Zustand zu schämen braucht, in dem sich der Sexualtrieb befindet, dann hat er imo Unrecht. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man das Essen genießt. Aber ich denke man müsste sich sehr wohl schämen, wenn die halbe Bevölkerung das Essen zum Hauptinhalt des Lebens macht und die Zeit damit zubringen würde, sich Bilder mit Essen anzusehen, zu schmatzen und sich den Mund zu lecken. Die heute weit verbreitete Meinung, unsere Begierden seien so "natürlich", "gesund" und so "vernünftig", dass es schon fast pervers wäre ihnen nicht nachzugeben, ist imo eine Lüge!

Wie alle wirksamen Lügen beruht sie allerdings auf einer Wahrheit und zwar, dass Sexualität an sich "normal" und "gesund" ist. Das Verhängnisvolle sehe ich an der Behauptung, die Befriedigung (nahezu) jeglichen sexuellen Verlangens sei sets gesund und normal. Denn das ist imo von jedem Standpunkt aus unsinnig, nicht nur vom christlichen aus. Ein Nachgeben aller unserer Wünsche in dieser Sache führt mit Sicherheit auf Dauer zu Eifersucht, Lüge, Krankheit und Verstellung - Dem Gegnteil von Offenheit, Gesundheit und Guter Laune. Deshalb ist der Anspruch jeder Begierde, wenn sie stark sei, sei sie gesund und vernünftig, völlig wertlos. Jeder zivilisierte Mensch muss gewisse Grundsätze haben, nach denen er handelt; welchen Wünschen er widerstehen und welchen er nachgeben will. Der Eine handelt nach christlichen, ein Anderer nach hygienischen, ein Dritter nach soziologischen Gesichtspunkten. Zwischen diesen prinzipiellen Erwägungen wird nun der Kampf ausgetragen. Denn die Natur (also das "natürliche Verlangen") muss auf jeden Fall gezügelt werden, wenn es nicht unser ganzes Leben ruinieren soll. Tugend, auch wenn sie nur angestrebt wird, bringt imo Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, die Befriedigung aller Wünsche hingegen Nebel.

Original geschrieben von Andre Im Endeffekt hat Helgeman schon die richtigen Fragen gestellt und daher kann ich derartige Einstellungen wie deine, auch wenn ich sie 100% toleriere, nicht nachvollziehen. DEN Partner gibt es nicht. DIE große Liebe gibt es nicht. Alles ist eine Sache von Kompromissen und inwiefern man diese eingehen will. Und WOHER soll ich meine persönlichen Vorlieben kennenlernen, wenn ich sie nie ausprobiert habe? Und dazu gehört Sexualität, sogar an vorderster Stelle. Wenn man immer Blümchen-Sex hatte, wie will man wissen, was es sonst noch gibt und ob es einem nicht sogar sehr gefällt. IMHO schränkt man sich durch die fehlenden Erfahrungen komplett ein. Man gibt sich zufrieden. Eine Einstellung, die ich nicht haben könnte.

Bezgl. des Partners und den "persönlichen Vorlieben" wird es nun schwierig zu argumentieren. Es wird dir höchstwahrscheinlich nicht entgagen sein, dass ich Christ bin. Dies veranlasst mich nun dazu Gott zu vertrauen, dass er mir einen passenden Partner (wie bereits oben erwähnt glaube ich auch nicht an "DIE Eine") durch die sich mir bietenden Möglichkeiten zeigt. Ich vertraue daher darauf, dass ich mir diesbezüglich keinen Kopf machen muss und den mache ich mir ehrlich gesagt auch nicht. Davon abgesehen werte ich Vertrauen, Versprechen und Verpflichtungen gegenüber anderen Personen höher als das eigene "Vernügen" (Ich bin nicht der Meinung, dass wir ein "Recht auf Glück" haben). Zumindest ist das der Anspruch an dem ich gemessen werden möchte. Das ich dem leider nicht immer gerecht werde, ist eine andere Sache...

oO_KIWI_Oo
2003-09-17, 00:17:57
Original geschrieben von Braincatcher ²KIWI: Ich will dir eine ehrlich gemeinte Frage stellen. Denkst du tatsächlich, dass es eine Frau gibt, die deine Einstellung bezüglich der Sexualität als korrekt empfindet? Ich könnte mir eher vorstellen, dass eine Frau dadurch enttäuscht sein kann. Ich muss allerdings hinzufügen, dass ich solch eine Einstellung wie deine auch achte und respektiere, aber vor allen Dingen nachvollziehen kann.

Ich will dir eine ehrlich gemeinte Antwort geben: Zunächst solltest du dieses "enttäuscht sein" wenn möglich präzisieren und mit Inhalt füllen. So kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, auf welchen Sachverhalt du konkret abzielst. Grundsätzlich habe ich jedoch bisher noch in keinem einzigen Fall eine negative Rückmeldung von einer Frau diesbezüglich erhalten - andersdenkende Eingeschlossen! Gerade Frauen scheinen - vielleicht auch aufgrund einiger von mir oben angeführten Punkte - diese Einstellung zu schätzen. Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich bspw. ein sehr offenes und intensives Gespräch mit einer ehemaligen Schulfreundin bezüglich dieses Themas. Sie hat mir viele ihrer bisherigen Erfahrungen und wie es ihr dabei wirklich ergangen ist mitgeteilt. Die Möglichkeit einen Menschen so zu sehen wir er wirklich ist, ergibt sich imo sehr selten und ich rechne der betreffenden Person dieses Vertrauen auch sehr hoch an. Obwohl sie eigentlich diese Geschichte anders handhabt wie ich, teilte sie schlussendlich einen Großteil der von mir vorgebrachten Motive und meinte, dass sie jetzt rückblickend betrachtet bestimmt vieles - was die Sexualität angeht - anders machen würde.

Was die "feuchten Träume" angehen, verweise ich auf die Posts von Sascha und Abdul Alhazred ;)

helgeman
2003-09-17, 00:55:16
Hi,

ich habe mir deinen Text aufmerksam durchgelesen, bin nun zu dem Schluss gelangt dir für deine Einstellung grossen Respekt zu zollen.
Es scheint mir als hättest du dir, für dich, sinnvolle Prinzipien gesetzt. Das muss ich akzeptieren und das bewundere ich auch.
Eine kleine Sache jedoch stört mich bei deinen Ausführungen.
So wie ich dich verstanden habe, hälst du den Menschen für permanent Suchtgefährdet.
Ich meine, nur weil ich, sagen wir mal, 10 mal die Woche onaniere, bin ich doch nicht Sexsüchtig. Und wenn ich 12 Hamburger in mich reinschiebe noch nicht Freßsüchtig. Und nur weil Lippert ma ne Zange beim OBI hat mitgehen lassen, isser noch lange kein Kleptomane.

Meine Frage also, wer ist denn normal?
Nach welchen Normen und Werten lebst du? Das du Christ bist habe ich schon verstanden, aber auch deren Normen sind nicht von Gott geschaffen, sondern von der Kirche (meine Meinung)

Also, ich glaube auch, auch wenn ich mich nicht (mehr) als waschechten Christen sehen würde. Aber mein Weg ist der des intensiven Lebens, des Ausprobierens aller Formen, das muss nicht auf Sex beschränkt sein.
Dieses "intensive" Leben, hat mich zu einem zufriedenen und sehr ausgeglichenen Menschen werden lassen, dem schlechte Laune ein Fremdwort ist (ich weiss, ich wiederhole mich)!

Aber das ist halt MEIN Weg, den ich gewählt habe zu gehen...und fahre damit sehr gut.

MfG
Helgeman

x-dragon
2003-09-17, 10:48:35
Original geschrieben von helgeman
... So wie ich dich verstanden habe, hälst du den Menschen für permanent Suchtgefährdet.
Ich meine, nur weil ich, sagen wir mal, 10 mal die Woche onaniere, bin ich doch nicht Sexsüchtig. Und wenn ich 12 Hamburger in mich reinschiebe noch nicht Freßsüchtig. Und nur weil Lippert ma ne Zange beim OBI hat mitgehen lassen, isser noch lange kein Kleptomane. ... Da bringst du aber etwas durcheinander :). Ob man etwas "mal" macht, oder ob man es regelmäßig jeden Tag/jede Woche tut, ist schon ein Unterschied. Und vor allem das Motiv, warum man etwas macht. Ist es vielleicht ein Zwang , also eine art Sucht, die dahinter steckt? Kann du auch ohne Probleme einige Wochen auf diese Dinge/Tätigkeiten verzichten?

oO_KIWI_Oo
2003-09-17, 11:01:35
Hi helgeman

Original geschrieben von helgeman So wie ich dich verstanden habe, hälst du den Menschen für permanent Suchtgefährdet. Ich meine, nur weil ich, sagen wir mal, 10 mal die Woche onaniere, bin ich doch nicht Sexsüchtig. Und wenn ich 12 Hamburger in mich reinschiebe noch nicht Freßsüchtig. Und nur weil Lippert ma ne Zange beim OBI hat mitgehen lassen, isser noch lange kein Kleptomane.

Ich bitte zu beachten, dass ich hier eigentlich nur auf die Sexualität eingegangen bin. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass vor allem unser Sexualtrieb ohne Grundsätze und Moral sehr leicht aus dem Ruder laufen kann (s.a. meine Antwort auf Andre´s Posting). Wie jeder andere Trieb sollte er, im eigenen und im Interesse meiner Mitmenschen, imo unter Kontrolle gehalten werden.

Was deine Beispiele angeht: Hier müsste man zuerst einmal definieren, was man unter "Sucht" genau versteht. Ich bezeichne mit dem Begriff ein zwanghaftes Verhalten, über das die entsprechende Person keine Kontrolle mehr hat. Dies muss in den von dir geschilderten Fällen natürlich nicht vorliegen. Nur geht einer Sucht in den meisten Fällen der Missbrauch voraus und zumindest der scheint mir in diesen Fällen durchaus gegeben zu sein. Mir ging es eigentlich auch mehr um den Missbrauch und weniger um eine wirkliche Sucht. Süchtig im Sinne der von mir gegebenen Definition sind bestimmt deutlich weniger Menschen.

Über den ersten Fall kann man in unserem Kulturkreis, je nachdem welche moralischen Grundsätze man vertritt, eventuell verschiedener Meinung sein. Das jedoch 12 Hamburger für den Körper schädlich sind und Klauen ein Verbrechen ist, wird bestimmt (hoffentlich noch) niemand bestreiten. Für mich ist nun entscheidend ob ich bewusst wider besseren Wissens gegen als richtig erkannte Grundsätze handle. (Bei einer Sucht wäre mein Verhalten unter Umständen ja sogar noch zu verzeihen).

Die Sucht entsteht meist aus der Gewohnheit heraus. Diese muss bei den obigen Beispielen bestimmt nicht vorliegen. Aber der erste Schritt, so dass falsches Verhalten zu einer Gewohnheit werden KANN, ist imo trotz allem getan. Natürlich begehen wir alle mal mehr oder weniger Dummheiten und es liegt mir wirklich fern den Eindruck zu erwecken, als würde ich deswegem jeden Menschen für potentiell suchtgefährdet halten. An sich "gefährdet" ist ein Mensch imo jedoch immer dann, wenn er das Verlassen moralisch anerkannter Grundsätze zur Gewohnheit werden lässt. Wann und unter welchen Umständen dann daraus eine richtige Sucht entstehen kann, ist mit Sicherheit nicht pauschal zu beantworten.

Original geschrieben von helgeman Meine Frage also, wer ist denn normal? Nach welchen Normen und Werten lebst du? Das du Christ bist habe ich schon verstanden, aber auch deren Normen sind nicht von Gott geschaffen, sondern von der Kirche (meine Meinung)

Deine Frage an sich ist recht einfach, eine Antwort darauf jedoch bestimmt alles andere als das ;) Hier gehen, wie man ja unschwer erkennen kann, die Meinungen teilweise deutlich auseinander und die Menschen unterscheiden sich auch in ihrem persönlichen Gewissen (Auch das wieder ein Komplex für sich). Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich versuchen im Thread über die "Quelle der Moral" auch dieser Frage nachzugehen :)

Noch zu der anderen Sache: Was weißt du wirlich über die Kirche, Gott und die Bibel? Du sprichst hier von "deiner Meinung", aber mir wird nicht ganz klar woraus du diese ableitest. Die Normen nach denen ein Christ sich richtet sind zunächst in der Bibel zusammengefasst. Mit der Kirche an sich hat das sehr wenig zu tun. Ein Christ verpflichtet sich primär dem Wort Gottes gegenüber. Was irgendwelche Institutionen - wie bspw. die Kirche - dazu sagen ist da zweitrangig. Weiteres zu meiner Einstellung zur "Wert- und Normenfrage" würde hier jedoch den Rahmen sprengen.

Original geschrieben von helgeman Dieses "intensive" Leben, hat mich zu einem zufriedenen und sehr ausgeglichenen Menschen werden lassen, dem schlechte Laune ein Fremdwort ist (ich weiss, ich wiederhole mich)!

Wie alt bist du? Durch wieviele Höhen und Tiefen bist du in deinem Leben bisher gegangen? Verstehe mich bitte nicht falsch, aber welche Konsequenzen sich aus einem Lebenswandel ergeben und ob er tatsächlich zu einem erfüllten und zufriedenen Leben führt, zeigt sich imo meist daran, dass er sich vor allem in den Krisen des Lebens bewährt und somit wirklich tragfähig ist. Ich möchte hier wirklich nicht irgendwie "belehrend" wirken oder drohend mit dem Zeigefinger winken, ich möchte dies nur zu bedenken geben :)

helgeman
2003-09-17, 12:55:39
@ X-Dragon


Nein ich bringe da nichts durcheinander, das sollte nur ein überspitztes Beispiel sein, sonst kiegt man hier ja keine Antworten..;D ;D
Und da ich es sehr interressant finde, mich mit anders denkenden auszutauschen muss man halt ma provozieren, oder?:)
P.S.: Ich glaub nicht das ich mehrere Tage ohne wixxxx auskomme, bin ich jetzt krank? (LOL)

@ KIWI

Mann, da bombardierst du mich ja mit ner ganzen Menge, also lass ins mal schauen...

"Wie alt bist du? Durch wieviele Höhen und Tiefen bist du in deinem Leben bisher gegangen?"

Ich hab die Hälfte der durchschnittlichen Lebenserwartung überschritten und bin dabei durch eine Menge Höhen und Tiefen gelaufen. Ich denke, dass ich Krisen durch meine innere Einstellung gut bewältigen kann. Ich bin eine grenzenloser Optimist und ich kann nichts dagegen tun, das mein ich ernst. Ich stand schon mehr als einmal vor dem absoluten Nichts und dachte schon selbst, tja das wars jetzt. Aber irgendwie ergab sich immer noch ein neuer Weg für mich, der vielleicht am Anfang schwierig war, sich später dann als richtig erwiesen hat.
Ein Beispiel:
Ich wurde damals gekündigt, hatte auch ehrlicherweise keinen Bock mehr auf den Job. Ich hatte (und habe) Schulden, meine Beziehung ging dadurch kaputt. Das würde ich z. B. als eine Krise ansehen. Und wo stehe ich heute?
Ich hab ne Umschulung gemacht, hab zwar immer noch kein Geld, aber sofort nen Job gefunden. Dafür musste ich kämpfen. Für die Umschulung (die Jungs vom Arbeitsamt sind bei uns recht zäh), dann nochmal Schule und jetzt den Job finden. Andere hätten da sicher aufgegeben, aber sowas zählt in meinen Augen nicht und davon lass ich mir auch meine Laune nicht verderben.

Meine Kraft ziehe ich dabei aus meinem Glauben. Ich bin sehr christlich erzogen wurden und das hat Spuren hinterlassen. Schade nur, das bei uns keine vernünftige Kirchenarbeit stattfindet. Darum mein gespaltenes Verhältnis zur Kirche.
Ich habe die Bibel gelesen und wie jeder andere auch versucht sie zu interpretieren...na ja..ob das gelungen ist weiss ich nich. Das Problem ist, ich akzeptiere die Bibel, möchte mich aber nicht strikt darauf berufen, und das ist es doch (dachte ich) was einen guten Christen ausmacht. Also würd ich mich nicht als Christ bezeichnen. Aber du kannst mich gerne mal aufklären, wenn ich falsch liege:) .

So... zum Schluss noch die Suchtgeschichte. Das war eine Vorlage von mir, die gut genutzt hast. Danke:D
Denn ich wollte nun auf folgendes hinaus. Kann Enhaltsamkeit nicht auch zur Sucht werden? Und wäre es dann nicht auch verwerflich?
Denk mal drüber nach...

oO_KIWI_Oo
2003-09-17, 13:36:54
Original geschrieben von helgeman Mann, da bombardierst du mich ja mit ner ganzen Menge, also lass ins mal schauen...

Tja, wer sich mit mir auseinandersetzt bekommt immer die volle Dosis... :D

Original geschrieben von helgeman Ich hab die Hälfte der durchschnittlichen Lebenserwartung überschritten und bin dabei durch eine Menge Höhen und Tiefen gelaufen. Ich denke, dass ich Krisen durch meine innere Einstellung gut bewältigen kann. Ich bin eine grenzenloser Optimist und ich kann nichts dagegen tun, das mein ich ernst. Ich stand schon mehr als einmal vor dem absoluten Nichts und dachte schon selbst, tja das wars jetzt. Aber irgendwie ergab sich immer noch ein neuer Weg für mich, der vielleicht am Anfang schwierig war, sich später dann als richtig erwiesen hat.

Ok, die Hälfte der durchschnittlichen Lebenserwartung habe ich noch nicht durchschritten, habe aber - so denke ich - auch schon einiges durchgestanden ;) Von daher sollten wir uns vielleicht noch mal am Ende unserer durchschnittlichen Lebenserwartung unterhalten ;)

Original geschrieben von helgeman Meine Kraft ziehe ich dabei aus meinem Glauben. Ich bin sehr christlich erzogen wurden und das hat Spuren hinterlassen. Schade nur, das bei uns keine vernünftige Kirchenarbeit stattfindet. Darum mein gespaltenes Verhältnis zur Kirche.
Ich habe die Bibel gelesen und wie jeder andere auch versucht sie zu interpretieren...na ja..ob das gelungen ist weiss ich nich. Das Problem ist, ich akzeptiere die Bibel, möchte mich aber nicht strikt darauf berufen, und das ist es doch (dachte ich) was einen guten Christen ausmacht. Also würd ich mich nicht als Christ bezeichnen. Aber du kannst mich gerne mal aufklären, wenn ich falsch liege .

Es gibt imo an sich keine "guten" oder "schlechten" Christen. Entweder ich übergebe Gott - so ich zu dem Schluss komme das es ihn gibt - mein gesamtes Leben (erkenne damit auch sein Wort an die Menschen - die Bibel - an) mit allen Stärken und Schwächen und glaube daran, dass mir Jesus allen Bockmist den ich - trotz meiner Bemühungen - ständig wieder fabriziere vergibt oder ich suche selbst mein Glück.

Original geschrieben von helgeman So... zum Schluss noch die Suchtgeschichte. Das war eine Vorlage von mir, die gut genutzt hast. Danke
Denn ich wollte nun auf folgendes hinaus. Kann Enhaltsamkeit nicht auch zur Sucht werden? Und wäre es dann nicht auch verwerflich?
Denk mal drüber nach...

Ich fürchte ich muss dich in dieser Sache - so hintersinnig diese Vorlage auch gedacht war - enttäuschen. Ich vermute mal mein folgende Satz ist dir irgendwie entgangen: "An sich 'gefährdet' ist ein Mensch imo jedoch immer dann, wenn er das Verlassen moralisch anerkannter Grundsätze zur Gewohnheit werden lässt." Falls deine Theorie stimmt, solltest du mir bspw einen Menschen zeigen können, der "zwanghaft moralisch" handelt. So viele Menschen ich auch bisher getroffen habe, solch ein Fall ist mir nicht ein einziges Mal untergekommen ;)

Darüber hinaus ist mir kein Fall bewusst, in dem "Enthaltsamkeit" in ein zwanghaftes Verhalten umgeschlagen wäre... Vielleicht wenn derjenige grundsätzlich ein an sich gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat (Das Sex z.B. "schmutzig" wäre oder dergleichen). D.h. imo: Nicht die "Enthaltsamkeit" als gewählter Grundsatz, sondern das prinzipielle Verhältnis zum übergeordneten Sachverhalt (der Sexualität an sich) ist die ausschlaggebend Komponente für mögliche "Entgleisungen". Solange also ein "gesundes" Verhältnis zur Sexualität vorherrscht, sehe ich da keinerlei Probleme.

Grundsätzlich kann übrigens jeder Wert und jede Tugend, wenn sie absolut gesetzt wird, ins widersinnige verkehrt werden. Daher auch die Forderung nach Moral, Ethik, Werten und schlussendlich dem gesunden Menschenverstand. Aber hier sind wir nun wieder beim "Moral- und Bewertungskomplex" angelangt ;)

helgeman
2003-09-17, 17:41:19
@ KIWI

Ich hab jetzt ma nich gequotet, denke aber du weisst auch so worauf ich mich beziehe.

Sehe ich das richtig, das ich nach deiner Beschreibung dann kein Christ bin?
Darum sage ich ja auch, ich würd mich nicht als solchen bezeichnen. Aber dennoch glaube ich an Gott...und finde da auch eigentlich keinen Widerspruch?!

Zur Sucht kann ich nur sagen, das es wohl sehr schwer fallen wird, dir einen zwangahft moralischen Menschen zu präsentieren....die fallen ja noch weniger auf als Sexsüchtige oder Spielsüchtige. Insofern werd ich immer in einer Bringschuld bleiben..;D , trotzdem bin ich überzeugt, das es auch solche Menschen gibt.
Und wenn man nun Enthaltsam lebt und tatsächlich mal eine mystische Erfahrung macht (siehe Thread"Jesus war schwul") kann das doch auch durchaus Formen der Sucht annehmen. Aber ich schätze damit kommen wir nicht wirklich weiter...:D
Ich wil auch gar nicht die gesellschaftlichen Moral- und Ethikvorstellungen umkehren, habe mich jedoch mal mit den ideellen Normen der Gesellschaft auseinander gesetzt und finde, das da doch einiges im argen liegt.

MfG
Helgeman

oO_KIWI_Oo
2003-09-20, 16:38:42
Original geschrieben von helgeman Sehe ich das richtig, das ich nach deiner Beschreibung dann kein Christ bin?
Darum sage ich ja auch, ich würd mich nicht als solchen bezeichnen. Aber dennoch glaube ich an Gott...und finde da auch eigentlich keinen Widerspruch?!

Ob du "Christ" bist oder nicht, das kann weder ich, noch sonst irgendein Mensch auf diesem Planeten beurteilen. Denn es steht nicht umsonst geschrieben: "Der Mensch sieht was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an." :) Ich kann dir in dieser Sache jedoch empfehlen das "große dicke Buch" aufmerksam zu lesen und es herauszufinden. Dort wirst du mit Sicherheit eine klärende Antwort auf diese Frage finden.

Original geschrieben von helgeman Zur Sucht kann ich nur sagen, das es wohl sehr schwer fallen wird, dir einen zwangahft moralischen Menschen zu präsentieren....die fallen ja noch weniger auf als Sexsüchtige oder Spielsüchtige. Insofern werd ich immer in einer Bringschuld bleiben.. , trotzdem bin ich überzeugt, das es auch solche Menschen gibt.
Und wenn man nun Enthaltsam lebt und tatsächlich mal eine mystische Erfahrung macht (siehe Thread"Jesus war schwul") kann das doch auch durchaus Formen der Sucht annehmen. Aber ich schätze damit kommen wir nicht wirklich weiter...
Ich wil auch gar nicht die gesellschaftlichen Moral- und Ethikvorstellungen umkehren, habe mich jedoch mal mit den ideellen Normen der Gesellschaft auseinander gesetzt und finde, das da doch einiges im argen liegt.

Als Christ bin ich sogar überzeugt davon, dass du in dieser Hinsicht niemanden finden wirst. Denn der Mensch weiß zwar um das "Gute" und kann sein Wissen darüber auch erweitern. Nur handelt er leider - sogar auch ohne irgendeinen erkennbaren/bewussten Grund - sehr oft nicht dementsprechend. Wie ich bereits geschrieben habe kann es imo nie gut gehen, wenn ich eine Sache auf Kosten jeglicher anderer Werte absolut setze. Ein Mensch der die Menschenliebe immer an die erste Stelle setzt, wird bspw. vor Gericht - um des angeklagten Menschen Willen - Falschaussagen machen und somit die Gerechtigkeit übergehen. Daher brauchen wir imo auch die Vermittlung von Werten in der Erziehung. Imo muss der Mensch - wie bei vielen anderen Dingen auch - dazu angeleitet werden ein Gespür für Ethik und Moral zu entwickeln, um dieses praktisch anwenden und im Geist der vermittelten Wertbasis auch weiterentwickeln zu können.

Braincatcher
2003-09-20, 21:58:58
Original geschrieben von oO_KIWI_Oo
Ich will dir eine ehrlich gemeinte Antwort geben: Zunächst solltest du dieses "enttäuscht sein" wenn möglich präzisieren und mit Inhalt füllen. So kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, auf welchen Sachverhalt du konkret abzielst. Grundsätzlich habe ich jedoch bisher noch in keinem einzigen Fall eine negative Rückmeldung von einer Frau diesbezüglich erhalten - andersdenkende Eingeschlossen! Gerade Frauen scheinen - vielleicht auch aufgrund einiger von mir oben angeführten Punkte - diese Einstellung zu schätzen. Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich bspw. ein sehr offenes und intensives Gespräch mit einer ehemaligen Schulfreundin bezüglich dieses Themas. Sie hat mir quasi ihre sämtlichen bisherigen Erfahrungen und wie es ihr dabei wirklich erging (was man als Partner nicht unbedingt erfährt) mitgeteilt. Die Möglichkeit einen Menschen so zu sehen wir er wirklich ist, ergibt sich imo sehr selten und ich rechne der betreffenden Person dieses Vertrauen auch sehr hoch an. Obwohl sie eigentlich diese Geschichte anders handhabt wie ich, teilte sie schlussendlich einen Großteil der von mir vorgebrachten Motive und meinte, dass sie jetzt rückblickend betrachtet bestimmt vieles - was die Sexualität angeht - anders machen würde.

Was die "feuchten Träume" angehen, verweise ich auf die Posts von Sascha und Abdul Alhazred ;)

Gut, ich denke dass es auch sehr stark darauf ankommt, welches Umfeld man hat und welchen Freundeskreis man sich aufgebaut hat. Warum die Frauen diese Einschätzung nun schätzen, kann ja viele Gründe haben, beispielsweise eine gewisse Abhebung von anderen Männern. Aber darüber lässt sich tagelang diskutieren.
Jedenfalls bin ich eher in einem Bekanntenkreis, in welchem quasi nur Leute sind, die eine enge Verbindung mit Sex haben - soll aber nicht heißen, dass ich mir deswegen keine Freund- oder Bekanntschaft mit jemandem, der eher enthaltsam ist, vorstellen könnte. Es kommt wie gesagt darauf an, mit welchen Leuten man Kontakt hat.

helgeman
2003-09-21, 22:58:05
@ KIWI

Vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, wenn ich mal Zeit hab, werd ich mal im dicken Wälzer aufmerksam rumstöbern. Wir sind hier ein wenig vom Thema abgekommen. Würde aber über die Werte und Normen gern noch ein wenig weiterplaudern. Wenn ich dazu komme, kann etwas dauern, werde ich einen Thread dazu eröffnen. Bist dann herzlichst eingeladen!



Original geschrieben von Braincatcher
Jedenfalls bin ich eher in einem Bekanntenkreis, in welchem quasi nur Leute sind, die eine enge Verbindung mit Sex haben - soll aber nicht heißen, dass ich mir deswegen keine Freund- oder Bekanntschaft mit jemandem, der eher enthaltsam ist, vorstellen könnte. Es kommt wie gesagt darauf an, mit welchen Leuten man Kontakt hat.

Meine Frage wäre hier, ob Du den Bekanntenkreis nur danach ausgsucht hast, da sie viel mit Sex zu tun haben oder war das purer Zufall?
Also bei mir ist das so, ich lern jemanden kennen und entweder ich mag ihn oder er geht mir auf die Nerven. Wenn ich ihn dann mag, dann spricht viel dafür, das aus ihm ein Freund werden könnte. Da ist es mir aber ziemlich egal, ob er Hetero, Schwul oder Zeuge Jehovas ist.
Mein Freundes- und Bekanntenkreis beinhaltet auf jeden Fall alle Kategorien von Menschen. Wie sie dabei ihre Glauben-, Essens-,oder Sexgewohnheiten ausleben, ist mir in erster Linie vollkommen egal.
Es sei denn sie sind Pädophil oder Sodomistisch veranlagt, das find ich dann doch eher verwerflich.

MfG
Helgeman