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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Videoschnitt - welcher Codec für was?


Mills
2008-05-13, 15:41:13
Habe vor einigen Monaten angefangen mich mit HD-Videoschnitt zu beschäftigen. Als Programm nutze ich Sony Vegas Moviestudio Platinum Edition, ein Home-Ableger von Sony Vegas. Das Programm funktioniert 1A, ich komm gut damit zurecht, auch die Performance mit HD Material ist in Ordnung.

Was mich aber immer irgendwie überfordert, sind die vielen existierenden Codecs. Per Windows XP und diversen installierten Programmen haben sich etliche Codecs angehäuft, bei denen ich in Sachen Qualität und Geschwindigkeit unsicher bin.

Welche Codecs bieten sich für folgende Zwecke an? Hier meine Fragen:
1) Proberendering auf die Festplatte - Dateigröße relativ egal, halbwegs schnelles Berechnen, ausgegeben via PC auf einem 1080i-TV
2) Schneiden von Teilen eines Video für die Nachbehandlung in einem Deshaker, und nachfolgendem Re-Import in Sony Vegas PE (gibts eigentlich kostenlose Lossless Codecs?)
3) final Rendering, welches dann auf eine DVD soll, max Qualität, Renderzeit egal
4) Rendern von 4MB Video-Häppchen für email und Co, Wiedergabe bei Normal-Usern ohne spezielle Codecs
5) rendert ein DVD-Maker Programm ebenfalls immer nochmal verlustbehaftet?
6) wie stehts um 25/30/50 Bilder pro Sek. - macht dies DVD-Videos flüssiger oder ist PAL-DVD immer 25B/s?
7) wieso kann ich die Bitrate bei Standard DVD Ausgabe verändern? Hat dies Einfluss auf die Kompatibilität?

Irgendeiner einen Plan?

Gast
2008-05-13, 16:25:38
ich kenn mich zwar nicht so toll aus, aber ich versuchs mal ;)


Welche Codecs bieten sich für folgende Zwecke an? Hier meine Fragen:
1) Proberendering auf die Festplatte - Dateigröße relativ egal, halbwegs schnelles Berechnen, ausgegeben via PC auf einem 1080i-TV


soweit ich weiß ist das doch garnicht notwendig, die meisten videoschnittprogramme speichern doch nur die bearbeitungsschritte und machen das rendern in einem zug zum schluss.


2) Schneiden von Teilen eines Video für die Nachbehandlung in einem Deshaker, und nachfolgendem Re-Import in Sony Vegas PE (gibts eigentlich kostenlose Lossless Codecs?)

ich würde dafür auf jeden fall einen codec der nur aus I-frames besteht nehmen, z.b. MPNG/MJPG oä.
ffdshow hat beispielsweise einige lossless-codecs dabei (lossless-versionen von x.264 und MJPG,...)

3) final Rendering, welches dann auf eine DVD soll, max Qualität, Renderzeit egal


DVD=MPEG2, die mögliche qualität wird in erster linie von der länge des videos und dem platz auf der DVD vorgegeben.


4) Rendern von 4MB Video-Häppchen für email und Co, Wiedergabe bei Normal-Usern ohne spezielle Codecs

ohne codecs läuft garnichts, für höchste qualität solltest du H.264 nehmen.


5) rendert ein DVD-Maker Programm ebenfalls immer nochmal verlustbehaftet?

kommt darauf an um welches programm es sich handelt und in welchem format das video ist. für eine DVD muss das video im MPEG2-format sein und natürlich auch auf den datenträger passen, ansonsten ist eine recodierung mit niedriger bitrate unumgänglich.


6) wie stehts um 25/30/50 Bilder pro Sek. - macht dies DVD-Videos flüssiger oder ist PAL-DVD immer 25B/s?

PAL-DVD ist immer 25B/s


7) wieso kann ich die Bitrate bei Standard DVD Ausgabe verändern? Hat dies Einfluss auf die Kompatibilität?


um das video an den vorhandenen platz auf der DVD anzupassen.
der DVD-standard spezifiziert nur eine maximale bitrate, tiefer kann man immer gehen, natürlich auf kosten der qualität.

Mills
2008-05-21, 22:36:56
Danke schonmal für die Antworten, Herr Gast. :smile:
ich kenn mich zwar nicht so toll aus, aber ich versuchs mal ;)
soweit ich weiß ist das doch garnicht notwendig, die meisten videoschnittprogramme speichern doch nur die bearbeitungsschritte und machen das rendern in einem zug zum schluss.
Nicht notwendig? Mag sein, aber ich möchte Proberenderings machen, um mir bequem im Sessel das Resultat anzuschauen, bevor es "final" ist.

um das video an den vorhandenen platz auf der DVD anzupassen.
der DVD-standard spezifiziert nur eine maximale bitrate, tiefer kann man immer gehen, natürlich auf kosten der qualität.
Was ist die Standardbitrate? Und wie siehts mit höheren aus, vertragen das DVD Player, bzw. nutzen sie es und sieht mans am TV dann?

Gast
2008-05-22, 11:29:27
Nicht notwendig? Mag sein, aber ich möchte Proberenderings machen, um mir bequem im Sessel das Resultat anzuschauen, bevor es "final" ist.

ich seh den sinn der sache nicht, soweit ich weiß bieten die meisten videoschnittprogramme eine vorschaumöglichkeit an, du kannst diese ja auch am TV ausgeben lassen. den ganzen film mehrmals rendern ist jedenfalls ziemlich sinnlos und in jedem fall sehr zeitaufwändig, egal welchen codec du wählst. bei den codecs gilt natürlich, je aufwändiger desto mehr zeit ist zum codieren erforderlich.


Was ist die Standardbitrate? Und wie siehts mit höheren aus, vertragen das DVD Player, bzw. nutzen sie es und sieht mans am TV dann?

eine standardbitrate gibt es in dem sinn nicht, der standard schreibt nur vor, dass audio- und videostream zusammen zu keinem zeitpunkt 9,8MBit/s überschreiten dürfen.

was passiert wenn diese doch überschritten wird ist schwer zu sagen, am pc wird es wohl keine probleme geben, bei einem player kann es zu hängern/rucklern kommen, wobei das je nach player natürlich unterschiedlich sein kann. dass größte problem ist das laufwerk, welches eigentlich nicht für höhere datenraten ausgelegt ist.

Mills
2008-06-03, 11:21:34
ich seh den sinn der sache nicht, soweit ich weiß bieten die meisten videoschnittprogramme eine vorschaumöglichkeit an, du kannst diese ja auch am TV ausgeben lassen. den ganzen film mehrmals rendern ist jedenfalls ziemlich sinnlos und in jedem fall sehr zeitaufwändig, egal welchen codec du wählst. bei den codecs gilt natürlich, je aufwändiger desto mehr zeit ist zum codieren erforderlich.
Sinn? Ich möchte das Material in 720p probehalber vorm Final Rendering am Fernseher sehen. Die Vorschau von Sony Vegas Moviestudio ist nicht annähernd schnell genug, um das Material in Echtzeit in voller Auflösung und Details im Vorschaufenster zu rendern.

Würde mal behaupten, das dies bei etlichen anderen Programmen der Preislage bis 100€ nicht anders ist... Wenn bezahlbare Videoschnitt-Software das in Echtzeit könnte, wozu rackert dann abschliessend ein Quadcore zwei drei Stunden lang für das Video? :wink:

Sven77
2008-06-03, 11:40:35
"Gute" Videoschnittprogramme machen das auch nicht in Echtzeit, rendern aber immer on-the-Fly auf die Platte. In Premiere haut man dann einfach auf die Entertaste und rendert die komplette Sequenz durch, man muss sich um nix kümmern. Das Projekt exportieren wäre also eher Quatsch. Bei Premiere kann man auch den Fernseher als Kontrollmonitor benutzen, d.h. du schneidest normal auf dem PC und siehst immer direkt auf dem Fernseher das Ergebniss.

Mills
2008-06-09, 16:40:17
"Gute" Videoschnittprogramme machen das auch nicht in Echtzeit, rendern aber immer on-the-Fly auf die Platte. In Premiere haut man dann einfach auf die Entertaste und rendert die komplette Sequenz durch, man muss sich um nix kümmern. Das Projekt exportieren wäre also eher Quatsch. Bei Premiere kann man auch den Fernseher als Kontrollmonitor benutzen, d.h. du schneidest normal auf dem PC und siehst immer direkt auf dem Fernseher das Ergebniss.

Ich muss halt mit der Software auskommen, die ich habe. :wink:
Für Proberenderings nehm ich inzwischen WMV, das auch HD unterstützt. Quadcores werden genutzt, Rechentempo ist gut.

Habe außerdem nun eine Trial von Edius Pro installiert. Die ist zwar inzwischen wieder abgelaufen, aber der integrierte Canopus HQ Codec geht noch. Das ist genau so ein verlustfreier Codec wie ich wollte - Frage 2 ist also geklärt.

Bei Frage 4 hab ich mich auf DiVX eingeschossen, Qualität ist für email-Videohäppchen mehr als in Ordnung. Ist verbreiteter als H264.

Die anderen hat der Gast ja schon ausgiebig erklärt. Komme inzwischen ganz gut klar.

Was mir beim Lesen deines Postings noch in den Sinn kam: Bringen zwei getrennte HDs eigentlich Vorteile? Wenn ja, welche Aufgabe haben die beiden jeweils?


Danke nochmal an alle.

Gast
2008-06-09, 17:26:42
Was mir beim Lesen deines Postings noch in den Sinn kam: Bringen zwei getrennte HDs eigentlich Vorteile? Wenn ja, welche Aufgabe haben die beiden jeweils?

wenn du eine als quelle und die andere als ziel nimmst ja, beim encoding limitiert allerdings die cpu, da gibt es keine vorteile gegenüber einer einzelnen HDD.

Mills
2008-06-12, 12:01:33
Versteh ich das recht, eine zweite HDs bringt also wenig!?

Gast
2008-06-12, 13:37:27
Versteh ich das recht, eine zweite HDs bringt also wenig!?
Beim encoding? Da bringt dir eine zweite nichts. Dennoch für die Bearbeitung etc. nicht zu verzichten. Eine schnelle Systemplatte vorrausgesetzt natürlich oder du hast die Temps in einer Ramdisk.

Gast
2008-06-12, 13:41:42
Versteh ich das recht, eine zweite HDs bringt also wenig!?

beim encoding nicht, höchstens beim schneiden ohne neues encodieren.

Gast
2008-06-13, 04:01:27
Ich muss halt mit der Software auskommen, die ich habe. :wink:
Für Proberenderings nehm ich inzwischen WMV, das auch HD unterstützt. Quadcores werden genutzt, Rechentempo ist gut.


Normalerweise schneidet man den Film erst mit der Software deiner Wahl fertig.

Danach speichert man ihn unkomprimiert (bzw. bei MiniDV im MJPEG Codec, was unkomprimiert fast gleich kommt) ab und erst DANACH fängt man an das Video
mit einem Programm seiner Wahl, z.B. Avidemux in den Codec seiner Wahl zu kodieren.

Jede andere Vorgehensweise ist Unsinn.


Ich mache das z.B. auch aus technischen Gründen, weil mein Premiere 6.0,
das damals schweine viel Geld gekostet hat, keine modernen Codecs wie MPEG-2 und MPEG-4 versteht.
Also wird das ganze erstmal im Rohformat & fertig geschnitten als unkomprimierte AVI
abgelegt und erst dann mit Avidemux in MPEG-2 oder MPEG-4 kodiert.




Bei Frage 4 hab ich mich auf DiVX eingeschossen, Qualität ist für email-Videohäppchen mehr als in Ordnung. Ist verbreiteter als H264.

Es gibt kein DiVX.
DivX ist nichts anderes als MPEG-4 ASP, also H263.
Und H264 ist nichts anderes als MPEG-4 AVC

Lu-Tze
2008-06-26, 22:00:03
1) irgendwas schnelles... MJPEG niedriger Qualität (z.B. kostenlos mit ffdShow, oder Shareware von PicVideo) sind hier am besten. Das ist dann aber NUR zum Zwischentesten geeignet, da das Encoding blitzschnell geht, aber Qualität/Dateigröße nichts taugt.
2) definitiv lossless - Hier ist Lagarith MIT ABSTAND die beste Wahl, sofern du genug Festplattenkapazität hast (bei 1080p ca. 5 GB/Minute, also nicht ganz ohne...). Kostenlos, und ich kenne kein "kostenvolles" das besser wäre... Wenn du das nicht kennst, heißt dass, das du AmvApp nicht installiert hast. Ohne das würde ich erst garnicht anfangen, irgendein Video zu bearbeiten, zumindest wenn du irgendwas komplexeres machen willst.
3) Ich mach immer ein Zwischenrendering mit Lagarith, und konvertiers dann nach x264+Ogg Vorbis per Kommandozeilenskript. VirtualdubMod + Xvid mit Mp3 ist zwar ne schlechtere Qualität, kann aber auf vielen DVD-Spielern und Computern abgespielt werden, wenn das wichtig ist. Natürlich gibt es auch natives DVD-MPEG, aber das würde ich nur verwenden, wenn du eine richtige DVD mit Menüstruktur und allem haben willst - ansonsten bedeutet das nur unnötige Qualitätseinbußen.
4) Würde ich Xvid (oder Divx)+Mp3 in Avi verwenden, kann man mit VirtualDubMod leicht erzeugen. Wenn deine Normalnutzer echte DAUs sind, muss es wohl WMV sein, aber das würde ich eher vermeiden, denn das hat zu viele sonstige Probleme... Und wenn es "Profis" sind, nimm x264+Ogg in MKV, das ist einfach die beste Qualität (und wenn es mal läuft, auch sehr zuverlässig und zukunftssicher), aber um das abzuspielen braucht man meistens mindestens 1-2 Extraprogramme runterzuladen.
5) Ja
6) progressive PAL = 25 fps, interlaced = 50fps. NtSC progressive wäre 30fps.
Nimm einfach 25fps, alles andere macht zu viele Probleme
7) weiß nicht was du meinst... ein vernünftiges Umwandlungsprogramm sollte aber auf jeden Fall die Spezifikationen einhalten (ich glaub max. 10mbit average bitrate, und das ist ziemlich viel...). Mehr bitrate = mehr Bildqualität, aber sofern du kein Actionvideo machst, sollten wohl 5mbit average reichen.

Gast
2008-06-26, 22:04:51
7) weiß nicht was du meinst... ein vernünftiges Umwandlungsprogramm sollte aber auf jeden Fall die Spezifikationen einhalten (ich glaub max. 10mbit average bitrate, und das ist ziemlich viel...).

die maximale bitrate ist spezifiziert, avg ist egal (kann aber logischerweise nicht über dem maximum liegen)