PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Videobearbeitung: Composite besser als S-Video?


Maverick75
2008-11-23, 10:31:43
Hi!
Habe seit ein paar Tagen das Pinnacle MovieBoard PCI-500 inkl. Studio 12 (gepatcht auf 12.1).
Nun möchte ich meine alten VHS-Bänder auf den PC transferieren und ggf. (so qualitativ noch zu retten) dann auf DVD brennen. Soweit so gut.
Nun verfüge ich über einen Philips 6-Kopf-Videorecorder, einen Scart-Adapter mit Audio (rot/weiß), S-Video (4-polig) und Composite (gelber Cinch).
Mein Kabel zum PC ist ein 4-poliges S-Video, alternativ habe ich noch einen Adapter 4-polig auf Composite.
Nun hab ich bisher überall gehört, daß S-Video die bessere Alternative sei, d.h. qualitativ auf jeden Fall besser als Composite. Nun haben mich meine ersten Erfahrungen eines besseren belehrt: Die Qualität ist am Composite deutlich besser als mit dem 4-poligen. Entstehen mir dadurch andere Nachteile oder kann/soll ich alles so lassen wie es ist?

Noch eine Frage in diesem Zusammenhang: Macht es Sinn, dann am Scart-Adapter ein "originales" Composite-Kabel direkt zum PC zu führen? Also quasi den Umweg über den Adapter zu sparen und so weitere Qualitätsverbesserungen zu erreichen?

Sieht momentan so aus:
Video (Scart-Adapter) -> S-Video-Kabel -> Adapter S-Video auf Composite -> Videokarte

meint Ihr es wäre eventuell so:
Video (Scart-Adapter) -> Composite-Kabel -> Videokarte besser?

Über die weitere Bearbeitung mach ich mich noch schlau, evtl. auch hier im Forum
Aber grundsätzlich interessiert mich eben genau diese Frage grad brennend ;)

Danke schonmal und sorry, sollte diese Frage zu "dumm" sein. Aber ich bin ein absoluter Noob in der Videobearbeitung :-[

Grüße
Marcus

MrMostar
2008-11-23, 12:03:30
Soviel ich weiß, liegt das Qualitätsproblem am Adapter S-Video auf Composite, hier werden die Farb und Helligkeitsinformationen einfach kurzgeschlossen, deswegen ist das native Composite Signal aus dem VHS besser.
Hat deine Videokarte nur einen Composite Eingang?

Maverick75
2008-11-23, 12:27:57
Soviel ich weiß, liegt das Qualitätsproblem am Adapter S-Video auf Composite, hier werden die Farb und Helligkeitsinformationen einfach kurzgeschlossen, deswegen ist das native Composite Signal aus dem VHS besser.
Hat deine Videokarte nur einen Composite Eingang?
Nein, sie hat sowohl Composite als auch S-Video.
Ich hab das nur mal ausgetestet, weil die S-Video-Qualität nicht die beste war, daher hab ich spaßeshalber mal den Adapter angeklemmt und das Kabel auf die Composite-Buchse geklemmt. Und da war die Qualität sichtbar besser...
Der Scart-Adapter am VHS hat auch sowohl Composite als auch S-Video, ich hab jedoch nur ein S-Video Kabel und eben den besagten Adapter.

PatkIllA
2008-11-23, 12:54:12
Ich behaupte mal das der Videorekorder kein SVideo kann und die Verkabelung nichts ändern wird, weil das Signal das gleiche bleibt.

Maverick75
2008-11-23, 13:21:53
Ich behaupte mal das der Videorekorder kein SVideo kann und die Verkabelung nichts ändern wird, weil das Signal das gleiche bleibt.
Also ich hab so einen Scart-Adapter: http://server6.gs-shop.de/200/cgi-bin/shop.dll?SESSIONID=0103407517075539&AnbieterID=3388
Ist es ab dort dem Signal egal ob es per S-Video oder Composite Richtung PC geleitet wird?
Bei mir geschieht es wie gesagt mit einem S-Video-Kabel, dann kommt der Adapter auf Composite und dann gehts an die Capturecard.
Und die Qualität ist eben besser als ohne Adapter direkt per S-Video in den PC, das wundert mich halt eben ;)

Sailor Moon
2008-11-23, 13:25:37
Habe seit ein paar Tagen das Pinnacle MovieBoard PCI-500 inkl. Studio 12 (gepatcht auf 12.1).
Nun möchte ich meine alten VHS-Bänder auf den PC transferieren und ggf. (so qualitativ noch zu retten) dann auf DVD brennen. Soweit so gut.
Grundsätzlich hätte ich für diesen Zweck eher zu einer DV Bridge gegriffen (Canopus ADVC 110 oder 55), wäre allerdings auch etwas teurer gewesen.

Nun verfüge ich über einen Philips 6-Kopf-Videorecorder, einen Scart-Adapter mit Audio (rot/weiß), S-Video (4-polig) und Composite (gelber Cinch).
Der wird, wie PatkIllA schon sagte, eh nur ein FBAS Signal ausgeben können. Bei der Aufzeichnung werden Chrominanz (Farbe) und Luminanz (Helligkeit) zwar auch hier getrennt, aber ausgabeseitig wieder zusammengeführt (mir ist kein VHS Rekorder mit S-Video Ausgang bekannt, der hier, im Gegensatz zu SVHS, das eine erhöhte Luminanzbandbreite aufweist (die dann bei einem FBAS Signal "stört"), auch kaum/ keine Vorteile brächte).

Zu deinem Problem: Wenn du einen Videorekorder hättest, der am Scart S-Video ausgeben kann, wird bei Nutzung des S-Video Steckers tatsächlich Luminanz und Chrominanz auf getrennten Leitungen übertragen. Versteht der Empfänger das nicht, gibt es nur ein S/W Bild (da ein S-Video auf Composite Adapter nur den Luminanzkanal auswertet).

In deinem Fall kann der Rekorder kein S-Video Signal anlegen. Nun sollte bei Nutzung des S-Video Ausgangs Folgendes passieren: Die Chrominanz wird "offiziell" gar nicht übertragen. Dafür liegt auf dem Luminanzkanal aber nun das volle FBAS Signal. Ideal ist das nicht. Ich wundere mich, dass die Videokarte damit überhaupt etwas anfangen kann (und nicht nur ein S/W Bild ausgibt, da sie auf dieser Leitung nur das Luminanzsignal erwartet). Mit dem S-Video auf Composite Adapter rückst du das wieder "gerade", die die Karte auf ihrem Composite Eingang natürlich ein FBAS Signal erwartet.

Folgender Weg wäre für dich korrekt: FBAS vom VHS Rekorder (über den Composite Ausgang) zum Composite Eingang der Videokarte. Dann kannst du dir sicher sein, dass die Videokarte das Signal optimal verwertet.

Soviel ich weiß, liegt das Qualitätsproblem am Adapter S-Video auf Composite, hier werden die Farb und Helligkeitsinformationen einfach kurzgeschlossen,
Diese Adpater sind ganz primitiv gestrickt. Hier sollte einfach nur das Luminanzsignal abgegriffen werden. Der Threadstarter hat nur deshalb ein Farbbild, weil der Videorekorder kein S-Video kann und so das volle FBAS Signal auf der Luminanzleitung liegt.

Gruß

Denis

Maverick75
2008-11-23, 15:28:14
@Denis:
Das ist ja mal ne tolle Erklärung :)
Werd mir nun ein "einfaches" Composite-Kabel besorgen, dann hab ich keine Adapterspielereien mehr und somit ein "besseres Gefühl" ;)

HeldImZelt
2008-11-24, 20:27:43
Ich könnte mir vorstellen, dass Composite u.U. sogar authentischer bei VHS wirkt als Y/C oder Bridge. Letztlich hatte man diese Artefakte (Perlschnüre, Moire) auch am richtigen Fernseher. Das müsste man aber im direkten Vergleich sehen und ist sicherlich Geschmackssache.

Ich habe dir mal ein paar alte Vergleiche von mir rausgekramt. Da bekommst Du zumindest einen Eindruck zwischen Composite und besserem Signal (in diesem Fall Y/C).

http://img3.imagebanana.com/img/3q34vb1/thumb/CompositeSVideo1.jpg (http://img3.imagebanana.com/img/3q34vb1/CompositeSVideo1.jpg) http://img3.imagebanana.com/img/qmsewhq9/thumb/CompositeSVideo2.jpg (http://img3.imagebanana.com/img/qmsewhq9/CompositeSVideo2.jpg)

Sailor Moon
2008-11-24, 21:03:28
Ich könnte mir vorstellen, dass Composite u.U. sogar authentischer bei VHS wirkt als Y/C oder Bridge. Letztlich hatte man diese Artefakte (Perlschnüre, Moire) auch am richtigen Fernseher.
Wobei die Effekte beim VHS eh nur gering ausgeprägt sind. Bandbreite für Chrominanz und vor allem Luminanz wird ja im Vergleich zum Ausgangssignal nochmal ordentlich runtergesetzt. Bei SVHS wäre das dann wieder eine ganz andere Sache. Wie auch immer: Aus seinem VHS-Rekorder bekommt er eh nur ein FBAS Signal. Die Störungen bei Nutzung des S-Video Ausganges am Adapter schiebe ich auf die sehr "krude" Signalführung, wobei ich mich immer noch wundere, dass die Karte hier überhaupt ein Farbbild aufzeichnet. Da erkennt sie also schon, dass ein FBAS Signal auf der Luminanzleitung anliegt.

Gruß

Denis