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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einem Mädchen sagen das man gerne Zeit mit ihr verbringt?


Gast
2009-01-07, 16:47:39
Hallo,

die letzte Zeit verbringe ich öfter (eigentlich nur wöchentlich) Zeit mit einem Mädchen. Ich mag sie sehr und umgekehrt ist dies auch der Fall. Ich denke sie ist nicht in mich verliebt und ich auch nicht in sie (kann ja noch kommen). Ich verbringe aber gerne die Zeit mit ihr, man kann mit ihr gut über alles Mögliche reden. Ich würde ihr gerne sagen dass ich sehr gerne mit ihr Zeit verbringe bzw. ich gerne öfter mit ihr was machen würde. Einfach um eine gewisse Zuneigung zu zeigen. Es sollte aber nicht so rüberkommen als ob ich verliebt wäre (was ja nicht der Fall ist) und ich würde es vermutlich auch eher per Mail machen (wir schreiben oft Mails). Würdet ihr es machen oder eher sein lassen und vielleicht was anderes machen?

Urion
2009-01-08, 10:02:57
kommt drauf an was du von ihr willst?

willst wirklich ne freundschaft, also ohne liebe
dann kannst du ihr das schon sagen....

im allgemeinen wenn du sie sehen willst ruf sie einfach an sag was du vorhast und sag ihr sie soll mit.....

am besten ist es wenn ihr zusammen was macht, gleich das nächste treffen ausmachen

wie immer schwer zu sagen wenn man situation/personen nicht kennt..

mii
2009-01-08, 10:47:12
@Gast

Ich glaube du hast dich bereits in sie verknallt, ansonsten würdest du sowas net ins forum schreiben.

Ansonsten sei doch einfach ehrlich und sag es ihr das du spaß daran hast, mit ihr was zu unternehmen. Aber nicht zu übertrieben, denn wenn du was von ihr willst, solltest du sie auch nicht erdrücken mit komplimenten. ^^

Thanatos
2009-01-08, 22:33:48
Ich halte es für überflüssig es einem anderen Menschen extra zu bekunden, dass man gerne mit ihm zusammen ist, bzw. die gemeinsam verbrachte Zeit nicht als eine verschwendete ansah, sondern genossen hat. Denn was würde es denn ändern, bzw. welchen Sinn hat dieses Vorhaben? Meiner Meinung nach nicht viel, überhaupt wenn man es alleinstehend, also ohne jeden Bezug zu einem Ereignis bekundet. Aber betrachten wir dies genauer.

Wenn Du weißt, dass sie Dich mag und Du sie, kann man wohl zurecht daraus ableiten, dass sie die Zeit gerne mit Dir verbringt, da Du ein ihr sympathischer Mensch bist — wer würde schon gerne mehr Zeit mit einem ihm unsympathischen Mensch bringen. Ist die soziale Beziehung also symmetrisch so ist es immanent, dass man Zeit gerne mit einem Menschen verbringt.

Eine weitere denkbare Motivation wäre, dass Du dir in Wirklichkeit eben nicht sicher bist, dass sie gerne Zeit mit Dir verbringt und möchtest daher eine offizielle und unausweichliche Stellungnahme von ihr. Aber erwartest Du nun wirklich, dass sie Dir dann eventuell die Antwort gibt, dass sie nicht gerne Zeit mit Dir verbringt, oder Du nur als „Substitutionsfreund“ dienst, falls keine Person höherer Priorität innerhalb ihres sozialen Netzwerkes gerade verfügbar ist? Ehrlichkeit ist zwar eine Tugend, Höflichkeit umso mehr.

Raff
2009-01-08, 23:20:43
Ist die soziale Beziehung also symmetrisch so ist es immanent, dass man Zeit gerne mit einem Menschen verbringt.

Welches Fachbuch voll von Kauderwelsch hast du denn konsumiert? ;) Ich lese gerade das Kontrastprogramm "Deutsch für Kenner" – eine Stillehre, die u. a. ankreidet, nur in Fachtermini zu sprechen, möchte man denn verstanden werden. Ansonsten bin ich jedoch vollkommen d'accord mit deiner fundierten Analyse sozialer Relativitäten. :biggrin:

MfG,
Raff

Demogod
2009-01-08, 23:37:19
yea man. gib alles!°!! ^^

Monger
2009-01-08, 23:39:12
Ich halte es für überflüssig es einem anderen Menschen extra zu bekunden, dass man gerne mit ihm zusammen ist, bzw. die gemeinsam verbrachte Zeit nicht als eine verschwendete ansah, sondern genossen hat.
Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Und jeder ernstzunehmende Motivationstrainer wird dir sagen, dass wir es zwar gewöhnt sind, Menschen zu kritisieren wenn sie etwas falsch gemacht haben, nicht aber sie zu loben wenn sie etwas gut gemacht haben. Und er wird dir genauso erzählen, wie zermürbend es ist, nicht gewürdigt zu werden.


In solchen Situationen gilt da die Daumenregel:
Ist es unangenehm? Kostet es Überwindung? Dann ist mit großer Sicherheit richtig, es auch zu tun.

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Das müssen nicht immer Sachwerte sein, man kann Wertschätzung auch anders ausdrücken. Aber wer Freundschaft für selbstverständlich hält, ist in meinen Augen der Freundschaft auch nicht wert.



@topic: wenn es von Herzen kommt und ehrlich gemeint ist, warum nicht einfach sagen: "Du, ich wollte dir nur mal sagen dass ich unheimlich gerne Zeit mir dir verbringe?"
Diese Worte wiegen nur deshalb so schwer, weil du es nicht gewohnt bist dich emotional dermaßen zu öffnen. Deshalb befürchtest du, dass sie da mehr reindeuten wird, weil es muss ja schließlich einen Grund geben weshalb du damit anfängst.

Sag es beiläufig, und erwarte keine Antwort. Dann wird das auch entsprechend positiv und vorurteilsfrei aufgenommen.

Kinman
2009-01-08, 23:40:43
Welches Fachbuch voll von Kauderwelsch hast du denn konsumiert? ;) Ich lese gerade das Kontrastprogramm "Deutsch für Kenner" – eine Stillehre, die u. a. ankreidet, nur in Fachtermini zu sprechen, möchte man denn verstanden werden. Ansonsten bin ich jedoch vollkommen d'accord mit deiner fundierten Analyse sozialer Relativitäten. :biggrin:

MfG,
Raff

Du kannst sagen was Du willst, aber was Thanatos schreibt liest sich gut, trotz seltener Worte verständlich und er schreibt es ziemlich unmissverständlich. Für mich eine willkommene Abwechslung zum Alltagsgeschreibsel ;)

---

Ich vermute mal, dass sie in Dir auch einen (guten) Freund sieht, sonst würde sie vermutlich auch nicht viel mit Dir unternehmen. Freundschaft zwischen Männlein und Weiblein sollte es ja hin und wieder geben....

mfg Kinman

beatific
2009-01-09, 01:43:41
hmm.. ich denke eher, das sie das falsch auffassen wird!.. denn sowas gesagt zu bekommen ist schon recht ungewöhnlich..da zählt die geste einfach mehr! Mach es einfach.. verbringe mehr Zeit mit ihr.. zb gemeinsam mit Freunden weggehen.. chatten treffen wenn du zb dir was kaufen willst frag sie ob sie mit will... wenn du ihr das extra noch sagst, wird sie sich bestimmt Gedanken machen, wieso du ihr das auf einmal erzählt und ob nicht noch mehr dahinter steckt!

medi
2009-01-09, 07:27:27
Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Und jeder ernstzunehmende Motivationstrainer wird dir sagen, dass wir es zwar gewöhnt sind, Menschen zu kritisieren wenn sie etwas falsch gemacht haben, nicht aber sie zu loben wenn sie etwas gut gemacht haben. Und er wird dir genauso erzählen, wie zermürbend es ist, nicht gewürdigt zu werden.


Stimm ich dir zu. Ich kann mitlerweile auch nicht mehr mit Lob umgehen. Kritik kann ich gut verarbeiten aber Lob bringt mich meist völlig aus dem Konzept. Nichts desto trotz tut es trotzdem gut gelobt zu werden.



Sag es beiläufig, und erwarte keine Antwort. Dann wird das auch entsprechend positiv und vorurteilsfrei aufgenommen.

@TS:
Und um eine mögliche peinliche Situation zu vermeiden oder sie indirekt unter Druck zu setzen, dir antworten zu müssen lenkst du direkt nach deinem Satz auf ein anderes Thema. Sie wird deine Satz registrieren und (wahrscheinlich wohlwollend) zur Kenntniss nehmen aber nicht verlegen werden da du es selbst als Lapalie rüber bringst.

Was ist eigentlich an dem Satz "Du ich finds klasse mit dir unterwegs zu sein. Macht echt jedes mal Spaß und ist einfach schön!" so schlimm? Alternativ per Text: "Hat gestern wieder nen heiden Spaß mit dir gemacht. Freu mich schon aufs nächste mal."

KinGGoliAth
2009-01-09, 08:08:36
Einem Mädchen sagen das man gerne Zeit mit ihr verbringt?

tja wie sagt man das am besten....am besten indem man es sagt. :ugly2:
ist zumindest meine gewagte these.
du bzw ihr scheint mir auch noch in jungem alter zu sein. da klappt das noch auf diese einfache art und weise.

später wird das anders. dann musst du die dame wie luft behandeln und treten (bildlich gemeint versteht sich) um ihr interesse zu wecken.

GBWolf
2009-01-09, 09:06:49
Anleitung:

1. Mädchen treffen wie gehabt

2. Mund öffnen

3. Sagen: " Ich verbringe gerne Zeit mit Dir" oder "MAcht echt Spass mit Dir" oder "Wenn wir die Zeit zusammen verbringen verfliegt sie" oder eine Million andere Möglichkeiten

4. Fertig

Thanatos
2009-01-09, 14:45:46
Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Und jeder ernstzunehmende Motivationstrainer wird dir sagen, dass wir es zwar gewöhnt sind, Menschen zu kritisieren wenn sie etwas falsch gemacht haben, nicht aber sie zu loben wenn sie etwas gut gemacht haben. Und er wird dir genauso erzählen, wie zermürbend es ist, nicht gewürdigt zu werden.

Einen Motivationstrainer halte ich für die denkbar ungeeignetste Person um zwischenmenschliche Probleme zu beurteilen, denn die Aufgaben eines Motivationstrainers und seiner Methoden sind nicht darauf ausgelegt eine zwischenmenschliche Beziehung zu bereichern oder zu vertiefen, sondern Menschen durch Manipulation und Suggestion effizienter im marktwirtschaftlichen Sinne werden zu lassen. Menschliche Gefühle und Leidenschaften sind unerwünscht und stören nur den mathematisch optimierten Arbeitsprozess in der modernen Gesellschaft und Wirtschaft und sollten daher am besten nicht vorhanden — was aber leider möglich ist — oder wenigstens bestmöglich unterdrück- und kontrollierbar sein.
Die Konditionierung durch Lob, sogenannte „positive reinforcements“, welche übrigens die zu konditionierende Person deutlich besser als „negative reincorcements“ konditioniert, soll nun das Erreichen des gewünschten Ziels belohnen um künftig zu erreichende Ziele schneller und besser zu erreichen — also ein Bauteil gefertigt oder ein Projekt abgeschlossen wird. Würde man nun diese Gesetze auf ein zwischenmenschliche Beziehung anwenden wollen, also eine Freundschaft, so müsste man ihr ein Ziel welches erreicht werden soll, unterstellen. Aber Freundschaft kennt kein Ziel welches möglichst effizient erreicht werden muss! Freundschaft ist eine Bedingungslose und damit unabhängige zwischenmenschliche Beziehung, die nur ihrer selbst existiert und daher zugleich Mittel und Zweck ist. Würde man nun versuchen eine Freundschaft nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu beurteilen wollen, so würde diese zu einem „Team“, zur „AG Freundschaft“ verkommen und dann, ja dann könnte man auch einen Motivationstrainer oder einen Kostenrechner zu Rate ziehen um einen möglicht hohen zwischenmenschlichen Deckungsbeitrag zu „erfreundschaften“.

Freundschaftsbekundungen halte ich für Überflüssig, was ich bereits im oben genannten Kommentar ausführte, getreu des Sprichworts „Du sollst sie an ihren Taten messen, nicht an ihren Worten“, vor allem da sie einem deutlich mehr über einen Menschen und dessen Charakter erzählen als irgendeine Aussage von ihm über sich selbst.



Welches Fachbuch voll von Kauderwelsch hast du denn konsumiert? ;) Ich lese gerade das Kontrastprogramm "Deutsch für Kenner" – eine Stillehre, die u. a. ankreidet, nur in Fachtermini zu sprechen, möchte man denn verstanden werden. Ansonsten bin ich jedoch vollkommen d'accord mit deiner fundierten Analyse sozialer Relativitäten. :biggrin:

MfG,
Raff

Immanuel Kant, Albert Camus, „Teddy“ Adorno, Erich Fromm und ab und an ein fremdwörtergetränkter Text von Dr. Christian Zimmermann. Ich glaube mich mit ihnen in ganz guter Gesellschaft zu finden.

Aber eigentlich müsste es doch mittlerweile bekannt sein, dass ich recht gerne wert auf eine ausgefeilte Sprache lege und auch Anglizismen nicht all zu viel Liebe entegegenbringe. Wirklich neu ist daher mein Schreibstil nicht wirklich — wenn er sich auch über die Jahre etwas, wohl zum Besseren, gewandelt hat.

Gast
2009-01-09, 15:04:26
Hallo,

die letzte Zeit verbringe ich öfter (eigentlich nur wöchentlich) Zeit mit einem Mädchen. Ich mag sie sehr und umgekehrt ist dies auch der Fall. Ich denke sie ist nicht in mich verliebt und ich auch nicht in sie (kann ja noch kommen). Ich verbringe aber gerne die Zeit mit ihr, man kann mit ihr gut über alles Mögliche reden. Ich würde ihr gerne sagen dass ich sehr gerne mit ihr Zeit verbringe bzw. ich gerne öfter mit ihr was machen würde. Einfach um eine gewisse Zuneigung zu zeigen. Es sollte aber nicht so rüberkommen als ob ich verliebt wäre (was ja nicht der Fall ist) und ich würde es vermutlich auch eher per Mail machen (wir schreiben oft Mails). Würdet ihr es machen oder eher sein lassen und vielleicht was anderes machen?

Jeder Mensch ist anders. Du kannst ihr das direkt, indirekt, auf lustige oder ernste Art, in Form eines Gedichts oder per Mail, stotternd oder selbstsicher sagen. Auf jede Art kann es je nach Person gut, schlecht oder sogar gar nicht ankommen. Dein Leben musst du schon selber leben.

Monger
2009-01-09, 15:08:05
Menschliche Gefühle und Leidenschaften sind unerwünscht und stören nur den mathematisch optimierten Arbeitsprozess in der modernen Gesellschaft und Wirtschaft und sollten daher am besten nicht vorhanden — was aber leider möglich ist — oder wenigstens bestmöglich unterdrück- und kontrollierbar sein.

Das ist Quatsch. Die Wirtschaft läuft gerade über Beziehungen. Kein Arbeitsleben kommt ohne Beziehungen, ohne Allianzen aus. Die wenigsten Entscheidungen werden auf harter Faktenlage entschieden (das geht auch kaum), sondern auf Vertrauensbasis. Das gilt sowohl innerhalb des Betriebs, als auch dem Kunden gegenüber.

Charisma ist ganz allgemein für das Leben eine sehr, SEHR wichtige Eigenschaft - und es zeugt nicht gerade von menschlicher Stärke, wenn man mit Gefühlen hinterm Berg hält.


Aber Freundschaft kennt kein Ziel welches möglichst effizient erreicht werden muss! Freundschaft ist eine Bedingungslose und damit unabhängige zwischenmenschliche Beziehung, die nur ihrer selbst existiert und daher zugleich Mittel und Zweck ist.

Freundschaft muss gepflegt werden. Natürlich wiegt die Tat schwerer als das Wort, aber gerade die Worte die Überwindung kosten, sind nunmal auch eine Form der aufopfernden Tat.
Wem einem Freundschaft irgendwas bedeutet, sollte man dies auch zeigen. Ganz grundsätzlich ist es keine schlechte Idee, Beziehungen möglichst transparent zu halten. Zu wissen woran man ist, kann eigentlich nur Vorteile bringen.



Aber eigentlich müsste es doch mittlerweile bekannt sein, dass ich recht gerne wert auf eine ausgefeilte Sprache lege und auch Anglizismen nicht all zu viel Liebe entegegenbringe.

"Ausgefeilt" ist übrigens das perfekte Gegenteil von "verschnörkelt", weil beim "ausfeilen" du etwas verbesserst indem du etwas wegnimmst, aber das nur am Rande...

radi
2009-01-09, 15:14:23
ist offtopiv aber das Gegenteil von "verschnörkeln" ist mMn viel eher "vereinfachen". "ausgefeilt" ist das Gegenteil von "unpräpariert/ungenau". Nur mal so :)

Thanatos
2009-01-09, 16:36:39
Das ist Quatsch. Die Wirtschaft läuft gerade über Beziehungen. Kein Arbeitsleben kommt ohne Beziehungen, ohne Allianzen aus. Die wenigsten Entscheidungen werden auf harter Faktenlage entschieden (das geht auch kaum), sondern auf Vertrauensbasis. Das gilt sowohl innerhalb des Betriebs, als auch dem Kunden gegenüber.

Möchte man in der Wirtschaft wirklich die unbekannte Variable, überhaupt im Bereich der Konsumenten, namens Mensch? Ich würde einmal behaupten Nein. Es wird zwar immer suggeriert, dass man individualistisch ist und es durch jenes Produkt wird, es im Grunde aber auf eine immer stärker zunehmende Konformität hinausläuft. Man könnte es im Paradoxon ausdrücken, dass die heutige Wirtschaft die Massenproduktion von Individualität ist.

Du erwähnst hier das Wort Vertrauen, was ich im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen so definieren würde, dass Vertrauen die tiefe Erkenntnis ist, dass der andere Mensch ein vitales Interesse an der Entfaltung des eigenen Charakters und der Person ist, also das bereits vorhandene hervor- und zur Entfaltung zubringen.

Vertrauen in der Wirtschaft würde ich dagegen eher als Glauben daran, dass der andere im momentanen Augenblick keinen besseren Weg als die Kooperation findet, definieren. Denn weshalb kooperieren Firmen, die eigentlich in Konkurrenz stehen sollten? Wohl sicher nicht aus altruistischer Empathie und einem Interesse an der anderen Firma selbst, sondern rein aus der Erkenntnis, dass ein „Joint Venture“, eine Allianz oder Kooperation momentan die beste Lösung ist.
Dies hat letztendlich nichts mit Freundschaft oder dergleichen zu tun, und wenn doch, so ist es ein bitteres Armutszeugnis.


Charisma ist ganz allgemein für das Leben eine sehr, SEHR wichtige Eigenschaft - und es zeugt nicht gerade von menschlicher Stärke, wenn man mit Gefühlen hinterm Berg hält.

Gilt man dann heutzutage nicht eher als „Waschlappen“ — überhaupt als Mann — wenn man seine wahren Gefühle und nicht die Gefühle die von einem anderen erwartet werden zeigt?

Aber ich sprach auch nicht, dass man Gefühle verbergen sollte, aber bei einer nachgelagerten Gefühlsbekundung kommt meiner Meinung nach nicht das Gefühl zur Sprache, sondern irgendeine Absicht die den anderen Menschen zu irgendeiner Reaktion zwingen soll die man dann anschließend deuten und beurteilen kann. Das zeigen von Gefühlen wäre in meinen Augen das strahlende Lächeln wenn man die andere Person sieht, eine freundliche Stimmlage oder eine spontane und freudige Umarmung, nicht aber eine lange geplante rationale Überlegung — die auch noch mit dem Hilfe eines Forums zustande gekommen ist — welche dann in einem Satz einen spontanen tiefen Gefühlsausdruck vermitteln sollen. Davon abgesehen, dass man es dann, so man es dem anderen Menschen unbedingt bekunden möchte, dass man gerne mit Zeit verbringt, es ihm dann doch wenigstens direkt von Angesicht zu Angesicht sagen soll.


"Ausgefeilt" ist übrigens das perfekte Gegenteil von "verschnörkelt", weil beim "ausfeilen" du etwas verbesserst indem du etwas wegnimmst, aber das nur am Rande...


Unser allseits geliebtes deutsches Regelwerk, der Duden, sieht dies etwas anders, bzw. vielfältiger:

Ausgefeilt: ausgearbeitet, ausgeformt, geschliffen, gewählt, perfekt.

Aber danke für den Hinweis.

Das Auge
2009-01-09, 16:45:07
Weiter so Thanatos :up:

Matze G.
2009-01-09, 16:50:07
Du bist auf gutem Wege ...

Sags ihr einfach, dass du sie magst, und das du gerne mit ihr Zeit verbringst ;)

Die liebe kommt noch :D

Monger
2009-01-09, 18:10:09
Vertrauen in der Wirtschaft würde ich dagegen eher als Glauben daran, dass der andere im momentanen Augenblick keinen besseren Weg als die Kooperation findet, definieren. Denn weshalb kooperieren Firmen, die eigentlich in Konkurrenz stehen sollten?

Ich rede hier nicht von so etwas abstraktem wie einer Firma. Ich rede von Kollegen, von Bekannten, von Kunden. Die meisten Bündnisse werden geschlossen wenn die zwei Firmenchefs eine Nacht gemeinsam durchgezecht haben - deshalb spielen auch Ereignisse wie Betriebsausflüge und Geschäftsessen so eine große Rolle.

Den objektiven, neutralen Anspruch den du offensichtlich an die Wirtschaft hast, hätte sie selbst zwar gerne, aber die Realität läuft doch ein bißchen anders.



Gilt man dann heutzutage nicht eher als „Waschlappen“ — überhaupt als Mann — wenn man seine wahren Gefühle und nicht die Gefühle die von einem anderen erwartet werden, zeigt?

Du lebst eindeutig im falschen Jahrhundert. "Cool" und unnahbar zu sein, war schon in den 1990ern out. Und wer sich heute noch selbst beweisen muss dass er wirklich ein Mann ist... das sollte man eigentlich mit der Pubertät überwunden haben.


Das zeigen von Gefühlen wäre in meinen Augen das strahlende Lächeln wenn man die andere Person sieht, eine freundliche Stimmlage oder eine spontane und freudige Umarmung, nicht aber eine lange geplante rationale Überlegung — die auch noch mit dem Hilfe eines Forums zustande gekommen ist — welche dann in einem Satz einen spontanen tiefen Gefühlsausdruck vermitteln sollen.
Manche Menschen brauchen einen kleinen Schubser, um aus sich herauszukommen. Und ja, manchmal auch ein bißchen Planung. Wie ich im Fall des TS vermute, würde er gerne bei jeder Begegnung ein bißchen herzlicher reagieren, traut sich aber nicht.
Sowas erfordert Übung, wie Fahrradfahren. Am Anfang ist man noch wacklig, traut sich nicht so recht, bereitet sich lange mental darauf vor, und muss sich voll konzentrieren - aber nach ein bißchen Übung ist es so selbstverständlich wie laufen.

Das ist nicht ungewöhnlich. Die allermeisten Menschen sind emotional verkümmert, insbesondere Männer. Richtig ist, dass das in der Erziehung sich erst sehr langsam durchsetzt.

Thanatos
2009-01-10, 12:38:31
Ich rede hier nicht von so etwas abstraktem wie einer Firma. Ich rede von Kollegen, von Bekannten, von Kunden. Die meisten Bündnisse werden geschlossen wenn die zwei Firmenchefs eine Nacht gemeinsam durchgezecht haben - deshalb spielen auch Ereignisse wie Betriebsausflüge und Geschäftsessen so eine große Rolle.

Dass Verträge oftmals endgültig unter meist feucht fröhlichen Bedingungen abgeschlossen werden, bezweifle ich nicht, dies ist aber nur einer der letzten Schritte, der dann zum formellen Akt des Unterzeichnens irgendeines Dokumentes führt.
Auch so etwas wie wie Freundschaft oder Vertrauen — im ersteren von mir definierten Sinne — wird es wohl zwischen zwei den Vertrag abschließende Personen nicht geben. Man ist zwar durch den Alkohol enthemmt und achtet nicht mehr auf Formalien und gewisse Aspekte des Höflichkeitskodexes, wie es normalerweise bei einer Vertragsunerzeichnung stattlich ist, aber führt bloßes Duzen oder lockeres Verhalten gegenüber einem anderen gleich zu Freundschaft? Oder das vermeintlich entstandene Vertrauen zwischen zwei Managern, Prokuristen oder einer Delegation, ist hier nun wirklich ein tiefes Vertrauen entstanden, was dann letztendlich zur Vertragsunterzeichnung führte, oder ist es nicht vielmehr durch den Alkohol geschwächten kognitiven Fähigkeiten dazu gekommen?

Bei einer wilden und langen Feier endet es oftmals in wilden Verbrüderungen oder Geschlechtsverkehr und am nächsten Tage kennen sich diese Personen oftmals gar nicht mehr, wundern sich was sie an diesem menschen fanden oder machen sich gar sorgen über ihren geistigen Zustand, da sie plötzlich neben einer — in ihren Augen — extrem hässlichen Frau aufwachen, mit der sie sich sonst nie eingelassen hätten. Man könnte diese Verhaltensweisen der Personen nun als „Vertrauen“ oder „Vertrautheit“ untereinander bezeichnen, jedoch sollte man hier differenzieren wodurch diese vermeintliche „Vertrautheit“ resultiert, da oftmals nicht die objektive Handlung, sondern die nicht sichtbare Motivation der Handlung das interessantere und aufschlussreichere ist. Ein uns anlächelnder mensch ist rein vom äußeren Verhalten her etwas schönes und stimmt uns fröhlich — das Lächeln selbst kann aber verschieden motiviert sein — lächelt er aus Verlegenheit weil er sich wegen irgendetwas schämt, seine Aggression verbergen möchte oder freut er sich uns zu sehen?



Du lebst eindeutig im falschen Jahrhundert. "Cool" und unnahbar zu sein, war schon in den 1990ern out. Und wer sich heute noch selbst beweisen muss dass er wirklich ein Mann ist... das sollte man eigentlich mit der Pubertät überwunden haben.

Also ich sehe nicht wirklich vieles was dafür spricht, dass unsere Gesellschaft heutzutage offener mit Gefühlen umgeht. Freudentränen oder Tränen der Trauer, wenn es um etwas heiliges wie eine Fußball WM geht, sind zwar oftmals gerne als Zeichen der Leidenschaft gesehen, wenn man aber aus Gründen des persönlichen Versagen nun in Tränen ausbricht — was schließlich eines der stärksten Gefühlsregungen ist — wird oftmals eher beschämt weggeschaut oder die anderen Menschen reagieren hilflos, da sie nicht wissen wie man mit anderen Menschen, über die Gesetze der Höflichkeit und Etikette hinaus, interagiert, mit Kommentaren wie „Jetzt stellen Sie sich doch nicht so an!“, „Das ist doch halb so schlimm!“ oder „Das wird schon wieder!“.

Auch wenn man über den Schulhof geht, also gerade der jüngsten und modern erzogensten, hört man immer noch gerne das beliebte Heulsuse, Weichei oder auch einmal Schwuchtel, wenn der andere sich unmännlich verhält. Aufschlussreich sind sicherlich auch die Witze über die soziale Gruppe der „Emos“, über die extrem viele Witze gemacht werden. Die Mehrheit dieser Verunglimpfungen bezieht sich jedoch nicht unbedingt auf ihr Aussehen, sondern auf ihre „Weinerlichkeit“, was sicher nicht auf die große Akzeptanz dieser Gefühlsregung schließen lässt. Dies beweist zwar nichts, zeigt aber dennoch eine gewisse Tendenz auf.

Aber ich wäre sicherlich der letzte, der es befürwortet, dass Männer Cool und unnahbar sind.


Manche Menschen brauchen einen kleinen Schubser, um aus sich herauszukommen. Und ja, manchmal auch ein bißchen Planung. Wie ich im Fall des TS vermute, würde er gerne bei jeder Begegnung ein bißchen herzlicher reagieren, traut sich aber nicht.
Sowas erfordert Übung, wie Fahrradfahren. Am Anfang ist man noch wacklig, traut sich nicht so recht, bereitet sich lange mental darauf vor, und muss sich voll konzentrieren - aber nach ein bißchen Übung ist es so selbstverständlich wie laufen.

Das mag durchaus aus sein, jedoch glaube ich nicht, dass ihm hierbei dann eine Textzeile großartig helfen würde, vor allem da er hier praktisch nur auf der rein bewussten Ebene agieren würde. Für ihn wäre das Gefühl, dass ein Mensch sich für ihn, seine Person, interessiert, sicherlich deutlich wichtiger, was sich dann wiederum eher in aktiven Handlung äußert, also seine Freundin ihn aus eigener freier Entscheidung zu irgendeiner Tätigkeit einlädt oder sich entscheidet mit ihm Zeit zu verbringen, da man auch hier langsam „das Fahrradfahren“ erlernen kann. Eine Bestätigung „Ja, ich verbringe gerne Zeit mit Dir“, erfreut ihn sicherlich, lässt ihn aber in tiefsten Herzen in der gleichen Unsicherheit zurück wie zuvor. Letztendlich muss er es jedoch selbst wissen, was er tun oder nicht tun möchte.