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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsunfähigkeitsversicherung vs. Inflation?


Niggo85
2010-09-20, 20:17:32
Hi,

meine Gedanken vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung drehen sich um folgendes:

Wenn ich heute eine reine BU-Versicherung auf eine Versicherungssumme von 1000 Eu im Monat abschliesse, so dürfte dieser Betrag in 40 Jahren kaum noch für einen ordentlichen Lebensstandard reichen.

Mein Vater hat mal Buch geführt und festgestellt, dass die Kosten für das Haus (Strom, Gas, Versicherungen, Grundstück, etc.) sich mehr als verdoppelt haben in den letzten 10 Jahren, ohne dass sich großartig was geändert hat.

Zwar sollte die Inflationsrate bei ca. 2 Prozent liegen, aber das kommt mir doch anders vor...

Ein Vertreter der Volksfürsorge will mir ständig eine kombinierte Version aus BU und Rentenversicherung anbieten; dort wäre eine Dynamisierung von 3% pro Jahr möglich und somit ein Inflationsausgleich. Bei der reinen BU-Versicherung ist die Dynamisierung in seinem Pc grau hinterlegt...
Ich will aber eine reine BU-Versicherung.
Kann man den Versicherungsbetrag noch ändern, wenn man älter wird ohne enormen Kostenzuwachs, weil man wechselt?

Bin 24 Jahre, Student aber in nem Jahr Ingenieur.

Auf welchen Betrag sollte ich die BU-Versicherung abschliessen angesichts der Inflation und der angeblich nicht möglichen Dynamisierung?

Label
2010-09-20, 20:21:23
Ich bin Ingenieur und denke im Traum nicht daran eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen --> denn wann soll der Versicherungsfall eintreten? Wenn ich Alzheimer bekomme?;D

JAniCHEF
2010-09-20, 20:24:30
Zur Zeit haste ja kein festes Gehalt, du müsstest schon wissen wieviel Netto du verdienen wirst um einen Betrag zu bekommen der dir als BU wirklich weiterhelfen würde.
Natürlich kannst du in deine BU eine dynamiserung einbauen.

Dein Vertreter von der Volksfürsorge müsste dir das auch anbieten können, jedoch ist für ihn eine Basis-BU wesentlich lukrativer.

Wobei du musst dir deine BU wie eine Kfz Versicherung vorstellen, passiert was wird bezahlt, passiert nix kriegste auch nichts wieder. Diese Problem kannst du mit der Basis-BU umgehen , und zudem noch dann von der Steuer absetzen.

Den Betrag kann ich dir jetzt nicht nennen, aber könnte dir morgen paar Prämien von einigen Gesellschaften mit Dynamik ausrechnen.

Jedoch musst du auch sagen wir mal SEHR gesund sein, damit du auch deine BU bekommst.

JAniCHEF
2010-09-20, 20:25:52
Ich bin Ingenieur und denke im Traum nicht daran eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen --> denn wann soll der Versicherungsfall eintreten? Wenn ich Alzheimer bekomme?;D


Wenn dir morgen was passieren sollte, wärste glücklich wenn du eine hättest :)

ist doch immer so mit versicherungen

bleipumpe
2010-09-20, 20:29:42
Aber so ganz unrecht hat er nicht. Wenn ich mir anschaue, wann in meinem Beruf eine Berufsunfähigkeitsversicherung 'wirklich' greift - da muss ich schon im Wachkoma an der Beatmung hängen. Verlust von Gliedmaßen, Sprachvermögen oder Organen - es findet sich immer etwas, was man noch tun kann.

mfg b.

JAniCHEF
2010-09-20, 20:34:03
HALT! dann schließ eine BU ab, wo du definitiv geld bekommst wenn du DEINEN Beruf nicht mehr ausüben kannst.
Dieser Sachverhalt wo du erst was bekommst, wenn du im wachkoma liegst ist die Erwerbsminderungsrente.

No.3
2010-09-20, 20:34:06
es findet sich immer etwas, was man noch tun kann.

=> Stichwort: "abstrakte Verweisung"

JAniCHEF
2010-09-20, 20:35:09
=> Stichwort: "abstrakte Verweisung"


genau den begriff habe ich gesucht ! :))) thx

und auf diesen begriff muss deine BU defintiv verzichten ! und gibt einige anbieter die auf die abstrakte verweisung verzichten, aber sicher nicht wenn du nicht danach fragst ;)

bleipumpe
2010-09-20, 20:41:21
Ah ok, das wusste ich bisher noch nicht. Aber ich bin auch nicht der Typ, der daheim bleiben möchte. Auch wenn man jetzt natürlich nicht sagen kann, wie sich alles in Zukunft entwickelt.

mfg b.

Niggo85
2010-09-20, 20:57:04
Z
Natürlich kannst du in deine BU eine dynamiserung einbauen.

Dein Vertreter von der Volksfürsorge müsste dir das auch anbieten können, jedoch ist für ihn eine Basis-BU wesentlich lukrativer.

Den Betrag kann ich dir jetzt nicht nennen, aber könnte dir morgen paar Prämien von einigen Gesellschaften mit Dynamik ausrechnen.


Was verstehst du unter Basis-BU und warum ist das für den Vertreter besser und weshalb kann man das von der Steuer absetzen? Bist du selbst in dem Business tätig?

Beim Software-Programm des Vertreters wird bei einer Dynamik das Feld grau, wo man die Dynamik hinzufügen kann, wenn er eine reine BU anwählt.
Wenn noch iwas mit kapitalbildenden Maßnahmen dabei ist, gehts.

Was mich noch gewundert hat, ist, dass man bei der Versicherung dauerhaft den Status "Student/Schüler" beibehält, wenn man als solcher eintritt; und das ist der günstigste Tarif. Es ist dann egal, ob man nach der Schule im Büro hockt oder Mauert.

No.3
2010-09-20, 20:58:33
Ah ok, das wusste ich bisher noch nicht. Aber ich bin auch nicht der Typ, der daheim bleiben möchte. Auch wenn man jetzt natürlich nicht sagen kann, wie sich alles in Zukunft entwickelt.

so wie ich das mit der BUZ (und Verzicht auf abstrakte Verweisung) verstanden hatte, zahlt die Versicherung wenn Du Deinen angestammten Beruf nicht mehr ausüben kannst (und kann nicht darauf verweisen, dass Du ja eigentlich noch als Pförtner arbeiten könntest).

Wenn Du dann aber doch noch als Pförtner arbeiten möchtest, kannst Du das tun und kriegst ausserdem noch die BUZ gezahlt. Man korrigiere mich wenn ich falsch liege.

JAniCHEF
2010-09-20, 21:06:47
In Zuge der privaten Rürup/Basis Rente, die dem Vertragspartner einen steuerlichen Vorteil beschert, wird dem Vertragspartner ermöglicht noch eine BU Versicherungs zusätzlich abzuschließen. Diese kann man dann von der Steuer absetzen, wenn der BU Betrag geringer ist als der Betrag den man in die Basis/ Rürüp Rente einzahlt.


Normalerweise kann man immer eine Dynamik einbauen so das dich 1000 euro um 2,3,4 % bzw was auch immer erhöhen können.

Der gute Mann von der Volksfürsorge kann halt nur Volksvorsorge produkte anbieten, evtl gehts nicht anders bei denen, aber normalerweise müsste es gehen.

Es ist vorteilhaft jetzt ne BU abzuschließen weil der zahlbeitrag wesentlich niedriger ist, und man im späteren leben evtl ausschlussgründe bekommen könnte, die eine bu absicherung verhindern.
Biste einmal in ner BU bleibste dort auch drinnen! deine berufe kannste dann auch mit der Zeit anpassen. aber dann auch mit ner gewissen prämienanpassung!

JAniCHEF
2010-09-20, 21:11:17
so wie ich das mit der BUZ (und Verzicht auf abstrakte Verweisung) verstanden hatte, zahlt die Versicherung wenn Du Deinen angestammten Beruf nicht mehr ausüben kannst (und kann nicht darauf verweisen, dass Du ja eigentlich noch als Pförtner arbeiten könntest).

Wenn Du dann aber doch noch als Pförtner arbeiten möchtest, kannst Du das tun und kriegst ausserdem noch die BUZ gezahlt. Man korrigiere mich wenn ich falsch liege.


Da liegst du richtig. Natürlich behalten die Versicherer gerne die Möglichkeit der abstrakten Verweisung. du kannst drauf bestehen das sie darauf verzichten.

pest
2010-09-20, 21:19:28
Zwar sollte die Inflationsrate bei ca. 2 Prozent liegen, aber das kommt mir doch anders vor...


Wenn ein Artikel pro Jahr 2 Prozent teuer wird, sind das nach 10 Jahren ~22% :wink:
Erstens ist die reale Inflation größer, so bei 3,5%, und natürlich gibt
es auch eine gefühlte Inflation weil bestimmte Dinge überproportional an Wert verlieren.

Mancherorts redet man sogar von ca 10% Inflationsrate, d.h. nach ~7 Jahren musst du doppelt so viel zahlen

JAniCHEF
2010-09-20, 21:28:47
Wenn ein Artikel pro Jahr 2 Prozent teuer wird, sind das nach 10 Jahren ~22% :wink:
Erstens ist die reale Inflation größer, so bei 3,5%, und natürlich gibt
es auch eine gefühlte Inflation weil bestimmte Dinge überproportional an Wert verlieren.

Mancherorts redet man sogar von ca 10% Inflationsrate, d.h. nach ~7 Jahren musst du doppelt so viel zahlen


das sollte eigentlich auch kein problem sein, du kannst den bu-betrag regelmäßig propotional zum zahlbeitrag anpassen.
der darf jedoch nicht höher sein als das was du real netto verdienst :)

Dunkeltier
2010-09-21, 00:27:05
BU-Versicherungen sind für den Arsch. Ich bin ja von Düsseldorf nach Kerpen umgezogen, und hatte dann ein neues Konto bei der Sparkasse eröffnet. Die Tussi wollte mich direkt mit einen "Finanz-Check" betüdeln und meinte, ich würde auf jeden Fall eine BU-Versicherung brauchen um meine finanzierte Eigentums-Wohnung im Fall des Falles weiter abzahlen zu können...damit ich diese nicht verliere. Nun gut, ich hab sie dann mal anfangen lassen mir den Quatsch auszurechnen.

Sie meinte, mein durchschnittlicher Nettolohn läge bei 2.300-2.400 Euro. Um auf 1.300 Euro BU-Absicherung zu kommen, sollte ich doch bitte irgendwas um die 200 Euro zahlen. Rund 10% meines Monats-Nettos. Darauf hin erwiderte ich, dass dies für die Wohnungsraten vorne und hinten nicht reicht und mir nichts zum Leben bleibt. Also die Wohnung trotzdem noch "weg" müßte. Weil ich zahl 600 Euro an die Bank und rund 270 Euro Nebenkosten. Plus noch Internet, Strom, Essen, etc.

Tja, dann solle ich doch mein volles Netto absichern...was "nur" rund doppelt soviel kosten würde. Ich fragte dann, wo das Geld nach all den Jahren bliebe. Weil vom 28 bis 60 Lebensjahr hab ich dann dafür irgendwas um die 60.000 Euro bezahlt. Nö, das Geld wäre dann weg und ich hätte "Glück" gehabt nicht BU geworden zu sein. Mit Rentendingens wäre das NOCHMALS teurer geworden. Dann hat sie mir den Wisch unter die Nase gehalten. Ich lese da etwas rum...

"Moment wertes Fräulein, hier steht dass die erst ab 50% Invalidität greift!" Also wenn ich als Kraftfahrer da Rücken bekomme, bekomme ich nichts. Auch einen Daumen ab oder Finger weg würden das berufliche aus bedeuten, aber keinen Anspruch auf Kohle. Ich hab mir innerlich nur noch einen abgegrinst und ihr gesagt dass ich lieber weiter in Beton- und reales Gold investiere. Ich habe durch wertlose Papiere (Aktien, Rentenversicherungen, Fonds) schon einmal einen mittleren 5-stelligen Betrag verbrannt, den Fehler werde ich sicherlich kein zweites mal begehen.

Um das ganze mit einen passenden Zitat von der Tussi abzuschließen: "Man kann sich nicht gegen alle Risiken im Leben absichern." Wie wahr, wie wahr.


In diesem Sinne, euer

Dunkeltier

JAniCHEF
2010-09-21, 07:57:08
BU-Versicherungen sind für den Arsch. Ich bin ja von Düsseldorf nach Kerpen umgezogen, und hatte dann ein neues Konto bei der Sparkasse eröffnet. Die Tussi wollte mich direkt mit einen "Finanz-Check" betüdeln und meinte, ich würde auf jeden Fall eine BU-Versicherung brauchen um meine finanzierte Eigentums-Wohnung im Fall des Falles weiter abzahlen zu können...damit ich diese nicht verliere. Nun gut, ich hab sie dann mal anfangen lassen mir den Quatsch auszurechnen.

Sie meinte, mein durchschnittlicher Nettolohn läge bei 2.300-2.400 Euro. Um auf 1.300 Euro BU-Absicherung zu kommen, sollte ich doch bitte irgendwas um die 200 Euro zahlen. Rund 10% meines Monats-Nettos. Darauf hin erwiderte ich, dass dies für die Wohnungsraten vorne und hinten nicht reicht und mir nichts zum Leben bleibt. Also die Wohnung trotzdem noch "weg" müßte. Weil ich zahl 600 Euro an die Bank und rund 270 Euro Nebenkosten. Plus noch Internet, Strom, Essen, etc.

Tja, dann solle ich doch mein volles Netto absichern...was "nur" rund doppelt soviel kosten würde. Ich fragte dann, wo das Geld nach all den Jahren bliebe. Weil vom 28 bis 60 Lebensjahr hab ich dann dafür irgendwas um die 60.000 Euro bezahlt. Nö, das Geld wäre dann weg und ich hätte "Glück" gehabt nicht BU geworden zu sein. Mit Rentendingens wäre das NOCHMALS teurer geworden. Dann hat sie mir den Wisch unter die Nase gehalten. Ich lese da etwas rum...

"Moment wertes Fräulein, hier steht dass die erst ab 50% Invalidität greift!" Also wenn ich als Kraftfahrer da Rücken bekomme, bekomme ich nichts. Auch einen Daumen ab oder Finger weg würden das berufliche aus bedeuten, aber keinen Anspruch auf Kohle. Ich hab mir innerlich nur noch einen abgegrinst und ihr gesagt dass ich lieber weiter in Beton- und reales Gold investiere. Ich habe durch wertlose Papiere (Aktien, Rentenversicherungen, Fonds) schon einmal einen mittleren 5-stelligen Betrag verbrannt, den Fehler werde ich sicherlich kein zweites mal begehen.

Um das ganze mit einen passenden Zitat von der Tussi abzuschließen: "Man kann sich nicht gegen alle Risiken im Leben absichern." Wie wahr, wie wahr.


In diesem Sinne, euer

Dunkeltier


Deswegen geht man auch nicht zur Sparkasse! Ausser man eröffnet ein Girokonto, mehr sollte man da nicht machen. Abzockerverein !
Eine BU 1300, für 200€. hahaha das ich nicht lache !! Dann müsstest du schon berufssoldat in afghanistian sein, oder Kumpel inner Zeche um sone hohe summe mit 28 zu zahlen! Dreist was die sich erlauben.

habe mal nen kraftfahrer 28jahre mal ausgerechnet. komme da auf 74€ monatlich, mit Verzicht auf die Abstrakte verweisung !

Wurschtler
2010-09-21, 09:17:55
BU-Versicherungen sind reine Abzocke. Finger weg!
Man sollte den Versicherungsparasitenunternehmen so wenig Geld wie möglich in den Rachen werfen.

JAniCHEF
2010-09-21, 12:18:52
erzähl das meiner mutter die mit 47jahren 1500€ netto bu rente bekommt ;)

Wurschtler
2010-09-21, 13:47:23
erzähl das meiner mutter die mit 47jahren 1500€ netto bu rente bekommt ;)

Das ändert nichts daran, dass vom Versicherungsbeitrag vielleicht ein Viertel für die Versicherungsleistung ist und der Rest vom Versicherungsunternehmen aufgefressen wird.

Wer sich so teuer versichern möchte, der kann das gerne tun.

Dann kann man sich aber gleich noch gegen ein paar andere Risiken versichern lassen.
Nur wird dann vom Gehalt nichts mehr übrig bleiben. :freak:

Pana
2010-09-21, 14:14:40
BU-Versicherungen sind reine Abzocke. Finger weg!
Man sollte den Versicherungsparasitenunternehmen so wenig Geld wie möglich in den Rachen werfen.
Im Gegenteil, neben einer Haftpflicht- und Unfallversicherung ist die Arbeitsunfähigkeitsversicherung die dritte und letzte Versicherung, die jeder Mensch zwingend haben sollte.

Wurschtler
2010-09-21, 14:24:03
Im Gegenteil, neben einer Haftpflicht- und Unfallversicherung ist die Arbeitsunfähigkeitsversicherung die dritte und letzte Versicherung, die jeder Mensch zwingend haben sollte.

Ja, wenns nach dem Willen der Versicherungsunternehmen geht, dann braucht man das natürlich zwingend. :freak:

Eco
2010-09-21, 14:41:02
Ich bin Ingenieur und denke im Traum nicht daran eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen --> denn wann soll der Versicherungsfall eintreten? Wenn ich Alzheimer bekomme?;D
Wenn Du unfähig bist, Deinen Beruf weiter auszuführen. Das kann auch durchaus in jungen Jahren passieren und auch in einem Schreibtischjob, Stichwort "Burn-Out" oder andere psychische Erkrankungen.

Ich finde eine BU auch essentiell wichtig.

JAniCHEF
2010-09-21, 16:31:13
hmmm wenn ich so rechne meine mutter hat mit 35 diese abgeschlossen umgerechnet 50 euro monatlich dafür bezahlt.sie war schreibtischtäterin. jetzt ist sie bu, und kriegt ne bu rente von 1500 euro monatlich.

Aber es bleibt dabei ob du eine Versicherung brauchst oder nicht weisst du erst im nachhinein, besser ist es aber eine zu haben also am ende ohne dazustehen ;)

Stell dir vor du hättest im keller eine Gelddruckmaschiene die dir monatlich 2000€ druckt, die würdest du doch ganz sicher versichern hättest du die möglichkeit dazu oder????

nur die sache du bist selber diese gelddruckmaschiene und wenn du nicht mehr funktionierst, kannst du dich selber nicht mehr austauschen oder?

du hast ein neues auto das wird selbstverständlich vollkasko versichert!!!! aber du dich selber nicht!?!?! ist aber ne ziemlich geringe wertschätzung an deiner selbst meinste nicht? ...

noid
2010-09-21, 16:45:20
Ich weiss nicht ob alle über Arbeits- und/oder Berufsunfähigkeitsversicherungen reden?
Ist auch nicht das Gleiche. Beides viel hier schon.

Iceman346
2010-09-21, 16:52:50
du hast ein neues auto das wird selbstverständlich vollkasko versichert!!!! aber du dich selber nicht!?!?! ist aber ne ziemlich geringe wertschätzung an deiner selbst meinste nicht? ...

Der Vergleich hinkt arg ;) Wenn man mit dem Auto nen Unfall hat greift immer die Vollkasko/Teilkaso/Haftpflicht einer der beiden Seiten, da gibts nur diese Versicherung.

Bei dir als Person greift die BU eben nur im Extremfall "Totalschaden". Wenn du krank wirst zahlt die Krankenversicherung, wenn du auf der Arbeit nen Unfall hast zahlt die Unfallversicherung vom Arbeitgeber etc. Die "Chance" das die BU gebraucht wird ist also deutlich kleiner als die Chance, dass deine Autoversicherung mal zum Zuge kommt.

Ich persönlich stehe einer BU und auch der Unfallversicherung sehr skeptisch gegenüber. Ich hab nunmal nen Bürojob und die Chance das ich den mal nicht mehr ausführen kann dürfte sehr gering sein.

Bei der Unfallversicherung siehts ähnlich aus, ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Versicherungsvertreter der mir so diverse Dinge verkaufen wollte. Und die Unfallversicherung zahlt eben auch erst ab soundsoviel% Invalidität und dafür muss schon irgendein Teil des Körpers wrklich so zerstört sein, dass da medizinisch nichts mehr zu retten ist.

Eine Privathaftpflicht halte ich, analog zur Autohaftpflicht, durchaus für sinnig. Das man mal unabsichtlich was kaputt macht kommt immer wieder vor und das dann nicht aus eigener Tasche bezahlen zu müssen ist sicherlich die relativ geringen Beiträge wert (zahle glaub ich 6€ im Monat).

foobi
2010-09-21, 23:37:39
Eine Privathaftpflicht halte ich, analog zur Autohaftpflicht, durchaus für sinnig. Das man mal unabsichtlich was kaputt macht kommt immer wieder vor und das dann nicht aus eigener Tasche bezahlen zu müssen ist sicherlich die relativ geringen Beiträge wert (zahle glaub ich 6€ im Monat).
Für dich alleine? 6 EUR im Monat finde ich sehr teuer.

Deine Meinung zur Berufsunfähgikeit-Versicherung teile ich aber.

Grundsätzlich zahlt der Versicherte bei allen Verträgen durchschnittlich mehr ein als er herausbekommt. Anders kann die Versicherung überhaupt nicht funktionieren. Meiner Meinung nach sollte man daher nur Versicherungen abschließen die existenzielle Risiken absichern, wo man sozusagen dazu bereit ist draufzuzahlen um das Risiko abwälzen zu können.
Eine Berufsunfähigkeit kann zu solchen existenziellen Risiken dazugehören, dabei sollte man aber folgendes bedenken:

* Die BU-Ursache Nummer 1 sind psychische Leiden. Mit Abstand. Die meisten Versicherten beantragen also keine Berufsunfähigkeit weil sie blind / taub / querschnittsgelähmt sind oder ähnliches, sondern auf Grund einer Depression oder der Mode-Krankheit Burn-Out. Falls man glaubt davon auch einmal betroffen sein zu können, ist eine BU-Versicherung eine Überlegung wert. Falls man jedoch zum Typ Stehaufmännchen gehört und glaubt sich zukünftig immer wieder aufzurappeln und sich durchzubeißen, egal wie hart man (psychisch) auf dem Boden aufschlagen wird, sollte man bedenken, dass man a) vom größten BU-Risiko gar nicht betroffen sein wird und b) die Renten von all den Mitversicherten die aufgrund eines psychischen Leidens berufsunfähig werden, trotzdem mitbezahlen muss.

* Was beim Publikum in diesem Forum nicht uninteressant ist: Mathematiker / Informatiker haben bei den Berufsgruppen mit das geringste BU-Risiko überhaupt. Das spiegelt sich aber NICHT im Beitrag wieder. Ein Dachdecker zahlt zB nur einen zwei- bis dreimal so hohen Monatsbeitrag, hat aber eine zehnmal so hohe Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden (die Zahlen sind nur aus der Erinnerung und stimmen nicht ganz, aber es wird auf jeden Fall deutlich dass das Verhältnis nicht passt). Das heißt jemand mit einem geringen BU-Risiko subventioniert mit seinen Beiträgen die hohen Risiken vpn anderen.

* Bei Schreibtischtätern die nur am PC hocken kommt noch hinzu: Von der Berufsunfähigkeit ist es für solche Berufsgruppen nicht weit bis zur vollständigen Erwerbsunfähigkeit oder noch Schlimmerem: Wer nicht einmal mehr zu Hause am PC arbeiten kann, bei dem geht wahrscheinlich auch sonst nicht mehr viel im Leben. Da ist zu überlegen, ob die gesetzlichen Leistungen aus Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Erwerbsminderungsrente usw nicht sogar ausreichen können um über die Runden zu kommen, denn Ausgaben wie Auto, Urlaub & Co stehen dann evtl gar nicht mehr auf dem Programm.

* Zum Thema BU-Versicherung ist Pflicht: Die Versicherungswirtschaft gehört zu den größten Branchen in Deutschland. Ein riesiger Wirtschaftszweig der von den monatlichen Prämienzahlungen der Versicherten lebt. Marketing bedeutet hier vor allem, ununterbrochen auf die Notwendigkeit von Versicherungen hinzuweisen. Daraus lässt sich im Umkehrschluss zwar nicht folgern, dass Versicherungen generell überflüssig seien, aber man sollte bei man was man so eingetrichtert bekommt nicht vergessen dass da eine große Lobby dahintersteht.



Und wenn man sich entscheidet eine Versicherung abzuschließen, dran denken dass Menschen, die auf Provisionsbasis Verträge verkaufen, einen nur eingeschränkt beraten können! Nicht wegen Boshaftigkeit oder Dummheit, sondern auf Grund von einem simplen Interessenkonflikt. Was am besten für einen selbst wäre, ist noch lange nicht das beste für den Verkäufer. Die Frau am Sparkassenschalter wird einem nie empfehlen sich doch mal die Produkte von Bank 2 anzuschauen, auch wenn die für den Kunden viel passender wären. Und der Typ der abends vorbeischaut wird nie darauf hinweisen, dass man den gleichen Vertrag im Internet auch für 100 EUR weniger im Jahr bekommt, obwohl das für den Kunden sicherlich günstiger wäre, nur für den Verkäufer eben nicht.

Gouvernator
2010-09-22, 15:30:29
hmmm wenn ich so rechne meine mutter hat mit 35 diese abgeschlossen umgerechnet 50 euro monatlich dafür bezahlt.sie war schreibtischtäterin. jetzt ist sie bu, und kriegt ne bu rente von 1500 euro monatlich.

Aber es bleibt dabei ob du eine Versicherung brauchst oder nicht weisst du erst im nachhinein, besser ist es aber eine zu haben also am ende ohne dazustehen ;)

Stell dir vor du hättest im keller eine Gelddruckmaschiene die dir monatlich 2000€ druckt, die würdest du doch ganz sicher versichern hättest du die möglichkeit dazu oder????

nur die sache du bist selber diese gelddruckmaschiene und wenn du nicht mehr funktionierst, kannst du dich selber nicht mehr austauschen oder?

du hast ein neues auto das wird selbstverständlich vollkasko versichert!!!! aber du dich selber nicht!?!?! ist aber ne ziemlich geringe wertschätzung an deiner selbst meinste nicht? ...
Man, die Versicherungsvertreter sind meine liebsten Mitmenschen. :) Was die sich immer für Geschichten ausdenken müssen ist köstlich. Das liebe ich. Aber bei mir beißen sie ALLE auf Granit... Wie würdet ihr eigentlich einen Gläubigen Mensch überzeugen wollen um irgendeine >Versicherung< abzuschließen die nicht gesetzlich vorgeschrieben ist? Mit welchen Horrorgeschichten? Stelle dir vor ich bin gerade der Jesus von Nazareth und du willst mir irgendeine Versicherung verkaufen. Sagen wir mal BU für einen 30-Jährigen Zimmermann. Wenn du mich hier überzeugen kannst dann werde ich definitiv eine reale Versicherung bei dir abschließen! Na wie wär's? ;)

JAniCHEF
2010-09-22, 15:52:20
Man, die Versicherungsvertreter sind meine liebsten Mitmenschen. :) Was die sich immer für Geschichten ausdenken müssen ist köstlich. Das liebe ich. Aber bei mir beißen sie ALLE auf Granit... Wie würdet ihr eigentlich einen Gläubigen Mensch überzeugen wollen um irgendeine >Versicherung< abzuschließen die nicht gesetzlich vorgeschrieben ist? Mit welchen Horrorgeschichten? Stelle dir vor ich bin gerade der Jesus von Nazareth und du willst mir irgendeine Versicherung verkaufen. Sagen wir mal BU für einen 30-Jährigen Zimmermann. Wenn du mich hier überzeugen kannst dann werde ich definitiv eine reale Versicherung bei dir abschließen! Na wie wär's? ;)

erstmal bin ich KEIN VERSICHERUNGSVERTRETER....!!!!!:)
da ich persönlich und individuell beraten würde, würde ich wenn du jesus bist, dir von einer bu abraten da du ja heilkräfte verfügst, und solltest du irgendwie versteben lebste später ja putzmunter weiter. deswegen würde ich in einem persönlichen gespräch mit dir druchgehen was für dich eher interssant wäre. immobilienerwerb, vorsorge fürs alter, bzw sparen auf ein bestimmtes ziel hin.

Niggo85
2010-09-24, 17:51:00
was sollte man denn als einzahlungsendalter festlegen und was als leistungsendalter ? jeweils 65?

Kenny1702
2010-09-24, 19:09:02
Rente mit 67? => Leistungsendalter 67

JAniCHEF
2010-09-24, 23:26:10
60 lebensalter würde ich vorschlagen

Pana
2010-09-25, 14:16:51
Wenn Du unfähig bist, Deinen Beruf weiter auszuführen. Das kann auch durchaus in jungen Jahren passieren und auch in einem Schreibtischjob, Stichwort "Burn-Out" oder andere psychische Erkrankungen.

Ich finde eine BU auch essentiell wichtig.
Deine Arbeitskraft ist Deine Existenzgrundlage. Warum ignorieren so viele Menschen diesen Umstand?

Pana
2010-09-25, 14:24:05
Der Vergleich hinkt arg ;) Wenn man mit dem Auto nen Unfall hat greift immer die Vollkasko/Teilkaso/Haftpflicht einer der beiden Seiten, da gibts nur diese Versicherung.Oh. Wenn man Dir nachts Dein Auto abfackelt, ein Tornado eine Wand auf Deinen Wagen kippen lässt oder ein illegaler Einwanderer ohne Führerschein in die Seite donnert, welche "andere" Versicherung greift da? Und wenn immer irgendeine andere Versicherung einspringt - warum hat dann jeder eine eigene?
Bei dir als Person greift die BU eben nur im Extremfall "Totalschaden". Wenn du krank wirst zahlt die Krankenversicherung, wenn du auf der Arbeit nen Unfall hast zahlt die Unfallversicherung vom Arbeitgeber etc. Die "Chance" das die BU gebraucht wird ist also deutlich kleiner als die Chance, dass deine Autoversicherung mal zum Zuge kommt.Es geht nicht im Krankheit, sondern um Berufsunfähigkeit. Was zahlt die Krankenkasse? Einen Teil der Behandlungskosten, einen Teil der Medikamente und im extremfall befristet "Krankengeld". Nur was hat das mit einer Berufsunfähigkeit zu tun? Glaubst Du Deine Krankenkasse zahlt Dir irgendwas, wenn Du Deinen Beruf als Kaffeeröster wegen Verlust Deines Geruchsinns nicht mehr ausführen kannst?!Ich persönlich stehe einer BU und auch der Unfallversicherung sehr skeptisch gegenüber. Ich hab nunmal nen Bürojob und die Chance das ich den mal nicht mehr ausführen kann dürfte sehr gering sein.Klar, es ist völlig ausgeschlossen, dass man im Büro psychisch erkrankt, in seiner Freizeit sein Augenlicht verliert oder in einer Disco zum Krüppel geschlagen wird - wenn man in einem Büro arbeitet!Bei der Unfallversicherung siehts ähnlich aus, ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Versicherungsvertreter der mir so diverse Dinge verkaufen wollte. Und die Unfallversicherung zahlt eben auch erst ab soundsoviel% Invalidität und dafür muss schon irgendein Teil des Körpers wrklich so zerstört sein, dass da medizinisch nichts mehr zu retten ist....und man deshalb z. B. einen speziellen Rohllstuhl und eine Barrierefreie Wohnung braucht, was man mit dem Geld der Unfallversicherung bezahlen kann.
Eine Privathaftpflicht halte ich, analog zur Autohaftpflicht, durchaus für sinnig. Das man mal unabsichtlich was kaputt macht kommt immer wieder vor und das dann nicht aus eigener Tasche bezahlen zu müssen ist sicherlich die relativ geringen Beiträge wert (zahle glaub ich 6€ im Monat).Na wenigstens irgendwas sinnvolles hat Deine Absolution. *klatsch-klatsch* :)

Rocko_the_Devil
2010-09-25, 14:26:15
Hi,

meine Gedanken vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung drehen sich um folgendes:

Wenn ich heute eine reine BU-Versicherung auf eine Versicherungssumme von 1000 Eu im Monat abschliesse, so dürfte dieser Betrag in 40 Jahren kaum noch für einen ordentlichen Lebensstandard reichen.

Mein Vater hat mal Buch geführt und festgestellt, dass die Kosten für das Haus (Strom, Gas, Versicherungen, Grundstück, etc.) sich mehr als verdoppelt haben in den letzten 10 Jahren, ohne dass sich großartig was geändert hat.

Zwar sollte die Inflationsrate bei ca. 2 Prozent liegen, aber das kommt mir doch anders vor...

Ein Vertreter der Volksfürsorge will mir ständig eine kombinierte Version aus BU und Rentenversicherung anbieten; dort wäre eine Dynamisierung von 3% pro Jahr möglich und somit ein Inflationsausgleich. Bei der reinen BU-Versicherung ist die Dynamisierung in seinem Pc grau hinterlegt...
Ich will aber eine reine BU-Versicherung.
Kann man den Versicherungsbetrag noch ändern, wenn man älter wird ohne enormen Kostenzuwachs, weil man wechselt?

Bin 24 Jahre, Student aber in nem Jahr Ingenieur.

Auf welchen Betrag sollte ich die BU-Versicherung abschliessen angesichts der Inflation und der angeblich nicht möglichen Dynamisierung?

ich hab eine reine BU über 1000 Euro abgeschloßen, welche sich aber jedes Jahr um 2 % erhöht (logischerweise auch der Beitrag)
Denke das ist die einzige Lösung. Von Kombinationen hat mich mein Versicherungsvertreter gewarnt. Soll sich nicht so lohnen

Iceman346
2010-09-25, 17:22:37
Oh. Wenn man Dir nachts Dein Auto abfackelt, ein Tornado eine Wand auf Deinen Wagen kippen lässt oder ein illegaler Einwanderer ohne Führerschein in die Seite donnert, welche "andere" Versicherung greift da? Und wenn immer irgendeine andere Versicherung einspringt - warum hat dann jeder eine eigene?

Stellst du dich dümmer als du bist? Wenn ja, dann kanns du das gut ;)

Es geht nicht im Krankheit, sondern um Berufsunfähigkeit. Was zahlt die Krankenkasse? Einen Teil der Behandlungskosten, einen Teil der Medikamente und im extremfall befristet "Krankengeld". Nur was hat das mit einer Berufsunfähigkeit zu tun? Glaubst Du Deine Krankenkasse zahlt Dir irgendwas, wenn Du Deinen Beruf als Kaffeeröster wegen Verlust Deines Geruchsinns nicht mehr ausführen kannst?!

Du hast nicht wirklich verstanden was ich meinte, oder? Die BU deckt eben nur den Fall der Berufsunfähigkeit ab. Wenn dir anderweitig was passiert tut sie nichts.

Klar, es ist völlig ausgeschlossen, dass man im Büro psychisch erkrankt, in seiner Freizeit sein Augenlicht verliert oder in einer Disco zum Krüppel geschlagen wird - wenn man in einem Büro arbeitet!

Natürlich ist das nicht ausgeschlossen, die Chance als Büroarbeiter Berufsunfähig zu werden dürfte aber sehr gering sein. Siehe das Posting von foobi.

...und man deshalb z. B. einen speziellen Rohllstuhl und eine Barrierefreie Wohnung braucht, was man mit dem Geld der Unfallversicherung bezahlen kann.

Wieviele Körperteile planst du in deinem Leben zu verlieren?

Ich habe den Eindruck manche müssen furchtbare Pessimisten sein, oder treiben die wildesten Extremsportarten. Klar kann mir auch etwas passieren was dann von der Versicherung abgedeckt wäre. Aber man muss eben seinen eigenen Lebenswandel und seine eigenen Aktivitäten kennen.

Ich halte für mich, als jemand der keine psychischen Probleme aufweißt, keine gefährlichen Sportarten betreibt und einen Bürojob hat, sowohl BU als auch Unfallversicherung für Unsinnig. Wenn ihr das für euch anders einschätzt sei es euch gegönnt.

Pana
2010-09-25, 18:00:30
Eigentlich ist es sehr positiv, wenn man seine Arbeitskraft als Existenzgrundlage anerkennt. Was Dir noch nicht klar ist - möglicherweise weil Du jung bist: Unfälle, Katastrophen und "unvorhersehbare Ereignisse" treten immer *Trommelwirbel* unvorhersehbar, überaschend und zeitlich sehr unpassend auf.

Warum ausgerechnet ich, warum ausgerechnet jetzt. Diese Fragen dürften sich Zehntausende heute gestellt haben. Berufsunfähigkeit ist ein existensbedrohendes Ereignis und jeder fünfte hier wird es statistisch gesehen erleben.

Watson007
2010-09-25, 18:06:41
als jemand der keine psychischen Probleme aufweißt,

gibts net, irgendwas hat jeder ;)

Wurschtler
2010-09-26, 12:08:12
Für dich alleine? 6 EUR im Monat finde ich sehr teuer.

Deine Meinung zur Berufsunfähgikeit-Versicherung teile ich aber.

Grundsätzlich zahlt der Versicherte bei allen Verträgen durchschnittlich mehr ein als er herausbekommt. Anders kann die Versicherung überhaupt nicht funktionieren. Meiner Meinung nach sollte man daher nur Versicherungen abschließen die existenzielle Risiken absichern, wo man sozusagen dazu bereit ist draufzuzahlen um das Risiko abwälzen zu können.
Eine Berufsunfähigkeit kann zu solchen existenziellen Risiken dazugehören, dabei sollte man aber folgendes bedenken:

* Die BU-Ursache Nummer 1 sind psychische Leiden. Mit Abstand. Die meisten Versicherten beantragen also keine Berufsunfähigkeit weil sie blind / taub / querschnittsgelähmt sind oder ähnliches, sondern auf Grund einer Depression oder der Mode-Krankheit Burn-Out. Falls man glaubt davon auch einmal betroffen sein zu können, ist eine BU-Versicherung eine Überlegung wert. Falls man jedoch zum Typ Stehaufmännchen gehört und glaubt sich zukünftig immer wieder aufzurappeln und sich durchzubeißen, egal wie hart man (psychisch) auf dem Boden aufschlagen wird, sollte man bedenken, dass man a) vom größten BU-Risiko gar nicht betroffen sein wird und b) die Renten von all den Mitversicherten die aufgrund eines psychischen Leidens berufsunfähig werden, trotzdem mitbezahlen muss.

* Was beim Publikum in diesem Forum nicht uninteressant ist: Mathematiker / Informatiker haben bei den Berufsgruppen mit das geringste BU-Risiko überhaupt. Das spiegelt sich aber NICHT im Beitrag wieder. Ein Dachdecker zahlt zB nur einen zwei- bis dreimal so hohen Monatsbeitrag, hat aber eine zehnmal so hohe Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden (die Zahlen sind nur aus der Erinnerung und stimmen nicht ganz, aber es wird auf jeden Fall deutlich dass das Verhältnis nicht passt). Das heißt jemand mit einem geringen BU-Risiko subventioniert mit seinen Beiträgen die hohen Risiken vpn anderen.

* Bei Schreibtischtätern die nur am PC hocken kommt noch hinzu: Von der Berufsunfähigkeit ist es für solche Berufsgruppen nicht weit bis zur vollständigen Erwerbsunfähigkeit oder noch Schlimmerem: Wer nicht einmal mehr zu Hause am PC arbeiten kann, bei dem geht wahrscheinlich auch sonst nicht mehr viel im Leben. Da ist zu überlegen, ob die gesetzlichen Leistungen aus Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Erwerbsminderungsrente usw nicht sogar ausreichen können um über die Runden zu kommen, denn Ausgaben wie Auto, Urlaub & Co stehen dann evtl gar nicht mehr auf dem Programm.

* Zum Thema BU-Versicherung ist Pflicht: Die Versicherungswirtschaft gehört zu den größten Branchen in Deutschland. Ein riesiger Wirtschaftszweig der von den monatlichen Prämienzahlungen der Versicherten lebt. Marketing bedeutet hier vor allem, ununterbrochen auf die Notwendigkeit von Versicherungen hinzuweisen. Daraus lässt sich im Umkehrschluss zwar nicht folgern, dass Versicherungen generell überflüssig seien, aber man sollte bei man was man so eingetrichtert bekommt nicht vergessen dass da eine große Lobby dahintersteht.



Und wenn man sich entscheidet eine Versicherung abzuschließen, dran denken dass Menschen, die auf Provisionsbasis Verträge verkaufen, einen nur eingeschränkt beraten können! Nicht wegen Boshaftigkeit oder Dummheit, sondern auf Grund von einem simplen Interessenkonflikt. Was am besten für einen selbst wäre, ist noch lange nicht das beste für den Verkäufer. Die Frau am Sparkassenschalter wird einem nie empfehlen sich doch mal die Produkte von Bank 2 anzuschauen, auch wenn die für den Kunden viel passender wären. Und der Typ der abends vorbeischaut wird nie darauf hinweisen, dass man den gleichen Vertrag im Internet auch für 100 EUR weniger im Jahr bekommt, obwohl das für den Kunden sicherlich günstiger wäre, nur für den Verkäufer eben nicht.



Danke, ein sehr aufschlussreicher Beitrag.
Demnach lohnt es sich für Dachdecker ja schon, so eine Versicherung zu haben. :D

Aber auf mich treffen so ziemlich alle Punkte zu, dass es sich NICHT lohnen wird. (Stehaufmännchen :D, Bürojob)

Label
2010-09-26, 14:45:28
Kann mir mal jemand die ca. 1000 € Versicherungssumme erklären?
Worauf beruhen die? Basiert das auf Wohnen bei Mutti oder Living in a Box? ;D
Wenn ich Miete, Krankenversicherung und sonstiges addiere, komme ich deutlich über 1000€!!
Außerdem befindet man sich mit dieser Summe nur knapp über dem, was ein unversicherter BU-Kandidat als Hartz IV-Satz bekommt....;D;D;D

Rocko_the_Devil
2010-09-26, 15:46:19
Kann mir mal jemand die ca. 1000 € Versicherungssumme erklären?
Worauf beruhen die? Basiert das auf Wohnen bei Mutti oder Living in a Box? ;D
Wenn ich Miete, Krankenversicherung und sonstiges addiere, komme ich deutlich über 1000€!!
Außerdem befindet man sich mit dieser Summe nur knapp über dem, was ein unversicherter BU-Kandidat als Hartz IV-Satz bekommt....;D;D;D

man muss natürlich soviel versichern dass man noch davon leben kann. mir reichen 1000 Euro locker (Eigentumswohnung)