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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Video-Bearbeitung: was braucht man für professionelle Bildqualität?


mobius
2012-02-14, 09:44:54
Guten Morgen Forum,

heute bekommt man ja eine FullHD Videocamera für wenig Geld, aber die Bildqualität ist natürlich eine andere als das was man von TV und Kino gewohnt ist. Die Frage die sich mir stellt: was braucht man minimum an Hardware (was muss die Cam für Spezifikationen haben?) und welche Software für nachträgliche Änderungen, damit dieser gewisse Kino-Look entsteht?
Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass man sich einfach eine HD Cam holt, ein paar Filter drüberlegt und die ganze Sache professionell aussieht. Hat da Jemand Erfahrungen mit? Als Software steht mir Adobe Premiere/AfterEffects durch die FH zur Verfügung, aber damit habe ich nur etwas Erfahrung und weiss nicht ob das reichen würde.

blackbox
2012-02-14, 12:17:33
Die Technik an sich ist ausgereift.
Wenn du nicht gerade die billigste Cam nimmst, dann reicht das allemal.

Denn vielmehr kommst es darauf an, was du damit anstellst....
- Beleuchtung
- die richtigen Einstellungen in der Cam
- Perspektive
- Schnitt
- usw.......

Mit der Technik an sich ist es also nicht getan.

FlashBFE
2012-02-14, 15:31:52
Du musst nur mal gucken, was für Leute an einem Drehplatz rumlaufen. Wichtig neben Regie und Kamera sind der Tonmeister und der Beleuchter.

Also nur mit einer Billigkamera und Schnittsoftware bekommt man noch lange keine professionell wirkenden Ergebnisse hin, außer Idee und Motiv ist so gut, dass die technische Umsetzung nebensächlich wird.

Trap
2012-02-14, 19:06:06
Du brauchst ein(eine?) Steadycam und einige Scheinwerfer und Lichtformer.

Gast
2012-02-14, 19:21:17
Man kann ziemlich gute Filme mit DSLRs drehen die mittlerweile alle 720p aufnehmen, dazu ein wenig After Effects und man kann nicht meckern (also bei dem Preis in relation was eine Kinoproduktion selbst bei billigen indie Filmen kostet).

z.b.
http://www.youtube.com/watch?v=unWaZnjuHuU
hier ist im anschluss quasi das "making of" zu sehen
http://www.youtube.com/watch?v=NIJhEtUePvk

fdk
2012-02-14, 19:51:59
gib auf youtube einfach mal den Namen deiner Angestrebten cam ein und du findest genug abschreckende Beispiele. Rauschbild (mickriger Sensor für aufgeblasenen optischen zoom) mit Erdbebensimulation (Aber soo schön leicht und kompakt):rolleyes:.

Knapp eher in Richtung Kinolook gehts mit einer DSLR auch wenn du dort natürlich wieder andere Probleme hast (Sound, Fokus, ...)
zB. mit nem DIY Shoulder Rig, externen micro.

Such mal nach eos (alpha, etc..) short film, etc. da findest genügend Beispiele.

http://www.youtube.com/watch?v=bOxzw_nHMMw

FlashBFE
2012-02-15, 13:58:07
dazu ein wenig After Effects und man kann nicht meckern
Ein wenig? Deine zwei Beispielvideos wurden extrem nachgearbeitet. Was ja auch ok ist, die sehen interessant aus. Aber ich glaube der TS meinte mit Kinolook nicht das Vollstopfen des Films mit Spezialeffekten und Farbmanipulationen bis zum Gehtnichtmehr.


gib auf youtube einfach mal den Namen deiner Angestrebten cam ein und du findest genug abschreckende Beispiele. Rauschbild (mickriger Sensor für aufgeblasenen optischen zoom) mit Erdbebensimulation (Aber soo schön leicht und kompakt):rolleyes:.

Knapp eher in Richtung Kinolook gehts mit einer DSLR auch wenn du dort natürlich wieder andere Probleme hast (Sound, Fokus, ...)
zB. mit nem DIY Shoulder Rig, externen micro.

Such mal nach eos (alpha, etc..) short film, etc. da findest genügend Beispiele.

Richtig, mit schlechtem Ausgangsmaterial kommst du nicht weit. Ich würde speziell für Videos eine Sony Alpha SLT empfehlen, weil da der Phasenautofokus auch bei Videos funktioniert. Die günstigste ist da die A35.
Oder, wenn es ein bisschen mehr sein darf, wäre die NEX-VG20 gut. Zwar ohne Phasenautofokus, dafür mit erstklassigem integrierten 5 Kanal Mikrofon.

Bei meinem kürzlich zusammengeschnittenen Demo-Video fällt einem auch gleich am Anfang auf, was gefehlt hat:
http://youtu.be/-UYGlKz27fM
Und zwar hätte ich in der Situation prima ein mannshohes Stativ brauchen können, um den Sprecher gut filmen zu können. Weil wenn man minutenlang die Kamera hoch hält, faulen einem die Arme ab und das Wackeln in dieser Position kriegt der optische Stabilisator natürlich auch nicht mehr komplett raus. Da muss man sich dann immer fragen, wieviel Ausrüstung möchte man wirklich haben und ab welchem Stand gebe ich mich mit der Videoqualität zu frieden. Beleuchtung hat in dem Fall natürlich keine Rolle gespielt, aber in Innenräumen ist das schon wichtig.

alkorithmus
2012-02-15, 14:16:32
Erlerne auch das Nutzen von verfügbarem Licht. Kunstlicht ist, wenn man nicht absoluter Profi ist, immer ein Genickbrecher, leider. Ton wird simultan mit einem Aufnahmegerät mitgeschnitten und am Ende durch weitere Phasen- und Flächentöne ergänzt. Schnitt ist Übungs- und vor allem auch Geschmackssache. Häufige Fehler entstehen, wenn man bereits ein "Taktgeber" zbsp. Musik, in den Spuren hineinmischt und somit nicht mehr ganz unbefangen beim Schneiden einzelner Szenen ist. Üben üben üben..

mobius
2012-02-15, 20:21:53
Erstmal danke für die Antworten. Mir gehts aber erstmal rein um das Bild, also Ton, Schnitt und alles Weitere spielen erstmal keine Rolle. Macht allein die Beleuchtung dermaßen viel aus, dass das typische 0815 Digital Camcorder Bild so "billig" aussieht? Es könnte ein subjektiver Eindruck sein, aber für mich ist Unterschied zwischen Kino und eigenen Aufnahmen gigantisch. Die eingenen wirken einfach zu scharf und eben billig. Bin ich der einzige der das so sieht? Dann wäre es ein hausgemachtes Problem.
Ich habe bisher erst einmal länger gedreht, aber auch schon gemerkt das Kunstlicht die absolute Hölle für meine Kamera war, Farbrauschen inklusive. Wollte mich demnächst mal richtig damit beschäftigen.
EDIT: les mich grad in diesen Artikel ein, der in etwa beschreibt was ich meine http://www.hackermovies.com/die-suche-nach-dem-filmlook
Die Stelle mit dem Grain ist schon interessant.

HeldImZelt
2012-02-16, 00:07:34
Ein möglicher "Billiglook" (Lindenstraßeneffekt) entsteht durch Halbbilder (Interlace) und der damit zusammenhängenden hohen Bewegungsinformation. Wenn du 24fps progressiv aufnehmen kannst, probier das aus. Passend dazu sind Shutterzeiten wichtig. Musikvideo haben gerne sehr kurze Belichtungszeiten, was zwar stroboskopartig wirkt, dafür aber so gut wie keine Bewegungsunschärfe aufweist. Ein stilistisches Mittel, was recht professionell wirken kann, aber auch entsprechend lichtempfindliche Kameras benötigt.

Geldmann3
2012-04-26, 21:27:34
Macht allein die Beleuchtung dermaßen viel aus, dass das typische 0815 Digital Camcorder Bild so "billig" aussieht?
JA

Beleuchtung und Set, ja das macht viel mehr aus, als der Zuschauer denkt!

Auch ich würde eine DSLR empfehlen. Stativ und andere Werkzeuge sind aber mindestens genauso wichtig. Richtig professionelle Kameras wie sie für Filmproduktionen eingesetzt werden kosten oft weit über 10.000€ - Doch die braucht man nicht unbedingt.

Stativ ist auch extrem wichtig, das merke ich immer wieder. Allein das verwackeln macht viel aus.

Nachbearbeitung spielt bei heutigen Produktionen auch immer eine Rolle.
Mit Adobe After Effects habe ich etwas Erfahrung, damit kann man in kurzer Zeit (Mit viel Rechenleistung) viel mit dem Bild machen. Der Zuschauer muss dabei keinesfalls auch nur auf die Idee kommen etwas wäre nachbearbeitet. Da geht praktisch alles, was man in Photoshop mit einzelnen Bildern machen kann und noch viel mehr.

Ach da könnte ich viel mehr erwähnen. Die Kamera ist nur ein kleiner Teil eines guten Films, selbst der Videoschnitt kann Videos ganz anders wirken lassen. Selbst das Seitenverhältnis macht was aus.

Verlinktes (http://youtu.be/l6No8CyThQo) ist mit einer Canon 550D entstanden. Schon sehr ordentlich wie ich finde.