aths
2025-01-05, 14:20:18
Gekauft als kleinere, leichtere Alternative wenn ich keine Spiegelreflex mitnehmen möchte. Verarbeitung fühlt sich in an wie bei der gehobenen Nikon-Einsteigerklasse: Alles schön klein und leicht, natürlich nicht auf Profi-Niveau aber robust genug. Die Kamera wirkt mir auf Anhieb sympathisch und trotz der fast schon zierlichen Bauweise liegt die Z50 II noch gut in meiner Hand. Schön auch, dass die wichtigen Knöpfe da liegen wo ich es von meinen Spiegelreflex-Kameras gewohnt bin. Das Trageband anzubringen ist für mich immer etwas fummelig, hat hier aber recht gut geklappt. Eine Verbindung mit der Snapbridge-App aufzubauen war weniger umständlich als ich es von älteren Nikon-Kameras gewohnt bin. Die Menüstruktur der Z50 II ist etwas anders als bei meinen Spiegelreflex-Modellen, finde mich aber schnell zurecht. Es gibt auch Features die ich so nicht in der Klasse erwartet hätte, neben einem Staubfilter (den ich allerdings noch bei keiner Kamera probiert habe) auch ein Pixelmapping um tote Sensor-Pixel wegzurechnen, und Videofeatures bis hin zu 10 Bit, wobei ich die Z50 II nur für normale Fotos und nicht zum Filmen gekauft habe.
Angesichts der Größe und des Preises der Z50 II gibt es nur einen Karten-Slot und keine Sensor-Stabilisierung, auch keine Sensor-Reinigung mit Ultraschall-Vibration. Hier hoffe ich dass der Sensor von vornherein staubabweisend ist. Leider liegt der Sensor offen wenn man das Objektiv abnimmt, warum wird nicht der Verschluss vorgehängt? Natürlich ist es ein Crop-Sensor. Vorteil sind die kleinen Objektive die sich damit nutzen lassen. Die sind so leicht, man denkt Nikon hat vergessen in die Objektive das Glas einzubauen.
Das 16-50 ist so klein, dass die Z50 II damit fast noch wie eine Kompaktkamera wirkt. Im Zoombereich etwas weitwinkliger als das typische 18-55-er aus der Spiegelreflexzeit, freue mich aber über den weiteren Winkel.
Das 50-250 klackert wenn man es schüttelt und machte mir erst Sorgen, es klingt als sei innen was lose. Handelt sich um die interne Aufhängung zur optischen Stabilisierung. Sofern das Objektiv an der Kamera aktiv ist, klackert es auch nicht mehr. Den Brennweitenbereich von 50 bis 250 finde ich praktischer als traditionelle 70-300-er Zooms.
Beim Weitwinkelzoom 12-28 sind die Brennweiten nicht markiert, es gibt Zoom-by-Wire. Das kann schon nerven weil sich somit die Brennweite nicht voreinstellen lässt bevor man die Kamera zum Auge hebt. Dann wieder ist das Objektiv so kompakt dass sich kaum Platz für die Brennweiten-Zahlen gefunden hätte. Zoom und Fokus sind rein intern gelöst, damit sollte es im Freien gut einsetzbar sein ohne dass man eindringenden Staub befürchten müsste. Allezu große Untersuchungen habe ich bisher nicht gemacht, im ersten Eindruck scheint es Nikon gelungen, die Z-Mount-Objektive so zu berechnen dass sie selbst am Bildrand noch ziemlich scharf sind. Vielleicht ist die Auflösung auf 20 Megapixel ausgelegt und würde bei denkbaren späteren DX-Kamera Schwächen zeigen. Die Bildwirkung erscheint mir weitgehend neutral.
Habe auch ein Vollformat-Objektiv gekauft, das 40 mm f/2. In der Spezialausführung mit silbernem Ring und altertürmliche Riffelung auf dem Fokusring. Wie erwartet ist das Objektiv ab Blende 2,8 knackscharf, wobei ich im Nahfokus noch etwas weiter abblende. Der Nahfokus ist ziemlich geil, knapp 30 Zentimeter! Hätte vielleicht doch die Standard-Ausführung kaufen sollten denn die Spezialausführung erzeugt auf der Z50 II einen Stilbruch und wäre wohl eher für Zf oder Zfc gedacht.
Bei den Objektiven bleibt gewohnt nervig, dass Nikon sich nicht auf eine überschaubare Anzahl von Standard-Objektivdeckel-Durchmessern einigen kann und man praktisch für jedes Objektiv den genau passenden Deckel braucht. Seltsam ist das Fehlen von Streulichtblenden. Man könnte eine Drittanbieter-Blende in das Filtergewinde schrauben.
Autofokus: Sehr viele Modi. Taste mich da langsam voran. Bisher funktioniert die automatische Motiverkennung recht gut. Genauere Analysen gibts später in einem Erfahrungsbericht.
Bildqualität: Anscheinend hat Nikon den Dreh raus! 20-Megapixel-Crop-Sensor, das kenne ich von der D7500. Ein offenbar ziemlich ähnlichet Sensor, erweitert mit Phasendetektoren für den spiegellosen Autofokus, wird in der Z50 II eingesetzt. Im Vergleich zur D7500 wird 4K-Video nun auch mit 60 statt nur 30 fps geboten, aber 4K erzwingt weiterhin einen Center-Crop. Offenbar ein Limit der Sensor-Auslese-Geschwindigkeit.
Standbilder: Raw-Ausgabe scheint noch mal mehr Dynamik zu bieten als ich von der D7500 gewohnt bin. Das Rauschverhalten scheint ebenfalls ein wenig besser, vor allem die Rausch-Qualität: Es gibt kaum noch grobe Flecken. Es gibt auch beim extremen Aufdrehen der Helligkeit in Lightroom kaum grobe Streifigkeit und während im Schatten sich manchmal noch eine grüne oder violette Verfärbung zeigt, ist das wirklich nur bei absurdem Pushen zu merken. Irgendwie rechnet die Kamera wohl aus dem Raw die bekannten groben Farbflecken so gut wie es geht heraus.
Jpegs sind richtig gut. Die Z50-II-Rauschreduktion vermatscht weniger als bei den Nikons die ich sonst nutze, die Belichtungsmessung arbeitet allgemein so gut dass ich mich schon darauf freue, Jpegs direkt aus der Kamera zu nutzen. Natürlich muss man hier und da schon mal nachregeln, dennoch bekomme ich hier die besten Nikon-Jpegs die ich kenne. Auch die guten Weißabgleich-Modi, welche Nikon in der Spiegelreflex-Ära den Hobby-Modellen noch verwehrte, werden hier geboten: Auto Keep White nehme ich für Innen-, und Auto Natural Light für Außen-Aufnahmen. Man kann statt Jpeg auch HEIF nehmen, habe mich damit aber bisher kaum beschäftigt. Vielleicht ist ein HEIF im Flat-Modus ja eine Speicherplatz-sparende Raw-Alternative.
Mit Jpeg-Profilen wird man jetzt von Nikon zugeschissen. Es gibt 11 Standard-Profile, 20 weitere, man könnte über die App noch weitere auf die Kamera laden. Trotz der für meine Begriffe erstaunlichen Raw-Qualität scheint die Z50 II den Fokus auch auf Jpeg-Fotografen zu richten.
Ist die Z50 II noch eine gehobene Einsteigerkamera oder bereits eine Klasse höher anzusiedeln? Der Monitor ist als Vari-Angle ausgeführt, wie bei den gehobenen Nikon-Einsteigerkameras üblich. Das Moduswahlrad ist rechts, auch typisch für Nikon-Einsteigergeräte – es bietet aber gleich drei U-Modi. Hier kann man eigene Konfigurationen ablegen, vielleicht erstelle ich eine für Porträts, eine weitere für Tiere.
Leider werden nicht die Akkus der großen Modelle genutzt, sondern kleinere, so dass ich jetzt mit unterschiedlichen Akkus rumhampeln darf. Und die Leistung pro Akku ist dünn. Ein Ersatzakku wird mir nicht reichen, wohl zwei brauchen. Die Batteriestand-Anzeige in der Kamera ist nur ein ungenauer Drei-Segment-Indikator. Sehr nervig, da bei roter Anzeige nicht klar ist ob man wirklich kurz vor dem Ende steht oder noch bisschen Saft drin ist. Ein Ladegerät wird nicht mitgeliefert, geladen wird über ein USB-C-Kabel. Ich hätte gerne noch eine extern Ladeschale, leider ist diese aktuell nirgends lieferbar.
Der Sucher ist bei der Z50 II okay, ich sehe schon mal Aliasing weil die Auflösung an einen optischen DSLR-Sucher natürlich nicht rankommt, ebenfalls ist der Dynamikumfang nicht mit einem optischen Sucherbild vergleichbar. Obwohl das Sucherbild der Z50 II ziemlich hell werden kann, es mangelt dann eben manchmal an Details im Schatten. Die Kamera bietet Verschlusszeiten nur bis zu 1/4000, das kann selbst die D7500 besser. Das eigebaute Blitzlichtgerät der D7500 ist stärker als bei der Z50 II, wenigstens hat die spiegellose Kamera überhaupt noch einen Blitz integriert. Um bei sengender Sonne Schatten aufzuhellen zum Beispiel, besser als nichts. Profi-Geräte lassen den Blitz ganz weg, ich kann aber nicht die ganze Zeit mein Speedlight mit mir rumtragen. Was die Z50 II hinbekommt ist eine Freude an der Fotografie, wie sie zuvor die D5600 brachte: Keine Notwendigkeit, anzugeben. Einfach nutzen. Und die Fotos haben.
Angesichts der Größe und des Preises der Z50 II gibt es nur einen Karten-Slot und keine Sensor-Stabilisierung, auch keine Sensor-Reinigung mit Ultraschall-Vibration. Hier hoffe ich dass der Sensor von vornherein staubabweisend ist. Leider liegt der Sensor offen wenn man das Objektiv abnimmt, warum wird nicht der Verschluss vorgehängt? Natürlich ist es ein Crop-Sensor. Vorteil sind die kleinen Objektive die sich damit nutzen lassen. Die sind so leicht, man denkt Nikon hat vergessen in die Objektive das Glas einzubauen.
Das 16-50 ist so klein, dass die Z50 II damit fast noch wie eine Kompaktkamera wirkt. Im Zoombereich etwas weitwinkliger als das typische 18-55-er aus der Spiegelreflexzeit, freue mich aber über den weiteren Winkel.
Das 50-250 klackert wenn man es schüttelt und machte mir erst Sorgen, es klingt als sei innen was lose. Handelt sich um die interne Aufhängung zur optischen Stabilisierung. Sofern das Objektiv an der Kamera aktiv ist, klackert es auch nicht mehr. Den Brennweitenbereich von 50 bis 250 finde ich praktischer als traditionelle 70-300-er Zooms.
Beim Weitwinkelzoom 12-28 sind die Brennweiten nicht markiert, es gibt Zoom-by-Wire. Das kann schon nerven weil sich somit die Brennweite nicht voreinstellen lässt bevor man die Kamera zum Auge hebt. Dann wieder ist das Objektiv so kompakt dass sich kaum Platz für die Brennweiten-Zahlen gefunden hätte. Zoom und Fokus sind rein intern gelöst, damit sollte es im Freien gut einsetzbar sein ohne dass man eindringenden Staub befürchten müsste. Allezu große Untersuchungen habe ich bisher nicht gemacht, im ersten Eindruck scheint es Nikon gelungen, die Z-Mount-Objektive so zu berechnen dass sie selbst am Bildrand noch ziemlich scharf sind. Vielleicht ist die Auflösung auf 20 Megapixel ausgelegt und würde bei denkbaren späteren DX-Kamera Schwächen zeigen. Die Bildwirkung erscheint mir weitgehend neutral.
Habe auch ein Vollformat-Objektiv gekauft, das 40 mm f/2. In der Spezialausführung mit silbernem Ring und altertürmliche Riffelung auf dem Fokusring. Wie erwartet ist das Objektiv ab Blende 2,8 knackscharf, wobei ich im Nahfokus noch etwas weiter abblende. Der Nahfokus ist ziemlich geil, knapp 30 Zentimeter! Hätte vielleicht doch die Standard-Ausführung kaufen sollten denn die Spezialausführung erzeugt auf der Z50 II einen Stilbruch und wäre wohl eher für Zf oder Zfc gedacht.
Bei den Objektiven bleibt gewohnt nervig, dass Nikon sich nicht auf eine überschaubare Anzahl von Standard-Objektivdeckel-Durchmessern einigen kann und man praktisch für jedes Objektiv den genau passenden Deckel braucht. Seltsam ist das Fehlen von Streulichtblenden. Man könnte eine Drittanbieter-Blende in das Filtergewinde schrauben.
Autofokus: Sehr viele Modi. Taste mich da langsam voran. Bisher funktioniert die automatische Motiverkennung recht gut. Genauere Analysen gibts später in einem Erfahrungsbericht.
Bildqualität: Anscheinend hat Nikon den Dreh raus! 20-Megapixel-Crop-Sensor, das kenne ich von der D7500. Ein offenbar ziemlich ähnlichet Sensor, erweitert mit Phasendetektoren für den spiegellosen Autofokus, wird in der Z50 II eingesetzt. Im Vergleich zur D7500 wird 4K-Video nun auch mit 60 statt nur 30 fps geboten, aber 4K erzwingt weiterhin einen Center-Crop. Offenbar ein Limit der Sensor-Auslese-Geschwindigkeit.
Standbilder: Raw-Ausgabe scheint noch mal mehr Dynamik zu bieten als ich von der D7500 gewohnt bin. Das Rauschverhalten scheint ebenfalls ein wenig besser, vor allem die Rausch-Qualität: Es gibt kaum noch grobe Flecken. Es gibt auch beim extremen Aufdrehen der Helligkeit in Lightroom kaum grobe Streifigkeit und während im Schatten sich manchmal noch eine grüne oder violette Verfärbung zeigt, ist das wirklich nur bei absurdem Pushen zu merken. Irgendwie rechnet die Kamera wohl aus dem Raw die bekannten groben Farbflecken so gut wie es geht heraus.
Jpegs sind richtig gut. Die Z50-II-Rauschreduktion vermatscht weniger als bei den Nikons die ich sonst nutze, die Belichtungsmessung arbeitet allgemein so gut dass ich mich schon darauf freue, Jpegs direkt aus der Kamera zu nutzen. Natürlich muss man hier und da schon mal nachregeln, dennoch bekomme ich hier die besten Nikon-Jpegs die ich kenne. Auch die guten Weißabgleich-Modi, welche Nikon in der Spiegelreflex-Ära den Hobby-Modellen noch verwehrte, werden hier geboten: Auto Keep White nehme ich für Innen-, und Auto Natural Light für Außen-Aufnahmen. Man kann statt Jpeg auch HEIF nehmen, habe mich damit aber bisher kaum beschäftigt. Vielleicht ist ein HEIF im Flat-Modus ja eine Speicherplatz-sparende Raw-Alternative.
Mit Jpeg-Profilen wird man jetzt von Nikon zugeschissen. Es gibt 11 Standard-Profile, 20 weitere, man könnte über die App noch weitere auf die Kamera laden. Trotz der für meine Begriffe erstaunlichen Raw-Qualität scheint die Z50 II den Fokus auch auf Jpeg-Fotografen zu richten.
Ist die Z50 II noch eine gehobene Einsteigerkamera oder bereits eine Klasse höher anzusiedeln? Der Monitor ist als Vari-Angle ausgeführt, wie bei den gehobenen Nikon-Einsteigerkameras üblich. Das Moduswahlrad ist rechts, auch typisch für Nikon-Einsteigergeräte – es bietet aber gleich drei U-Modi. Hier kann man eigene Konfigurationen ablegen, vielleicht erstelle ich eine für Porträts, eine weitere für Tiere.
Leider werden nicht die Akkus der großen Modelle genutzt, sondern kleinere, so dass ich jetzt mit unterschiedlichen Akkus rumhampeln darf. Und die Leistung pro Akku ist dünn. Ein Ersatzakku wird mir nicht reichen, wohl zwei brauchen. Die Batteriestand-Anzeige in der Kamera ist nur ein ungenauer Drei-Segment-Indikator. Sehr nervig, da bei roter Anzeige nicht klar ist ob man wirklich kurz vor dem Ende steht oder noch bisschen Saft drin ist. Ein Ladegerät wird nicht mitgeliefert, geladen wird über ein USB-C-Kabel. Ich hätte gerne noch eine extern Ladeschale, leider ist diese aktuell nirgends lieferbar.
Der Sucher ist bei der Z50 II okay, ich sehe schon mal Aliasing weil die Auflösung an einen optischen DSLR-Sucher natürlich nicht rankommt, ebenfalls ist der Dynamikumfang nicht mit einem optischen Sucherbild vergleichbar. Obwohl das Sucherbild der Z50 II ziemlich hell werden kann, es mangelt dann eben manchmal an Details im Schatten. Die Kamera bietet Verschlusszeiten nur bis zu 1/4000, das kann selbst die D7500 besser. Das eigebaute Blitzlichtgerät der D7500 ist stärker als bei der Z50 II, wenigstens hat die spiegellose Kamera überhaupt noch einen Blitz integriert. Um bei sengender Sonne Schatten aufzuhellen zum Beispiel, besser als nichts. Profi-Geräte lassen den Blitz ganz weg, ich kann aber nicht die ganze Zeit mein Speedlight mit mir rumtragen. Was die Z50 II hinbekommt ist eine Freude an der Fotografie, wie sie zuvor die D5600 brachte: Keine Notwendigkeit, anzugeben. Einfach nutzen. Und die Fotos haben.