Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit nachträglicher Kriegsdienstverweigerung
E39Driver
2025-02-19, 10:05:47
Moin zusammen, hat hier wer Erfahrungen in den letzten Jahren mit einer nachträglichen Kriegsdienstverweigerung. Also was man als Reservist in diesen Antrag schreiben sollte und ob dieser reibungslos durch ging oder man nochmal persönlich zu irgendwelchen Gesprächen erscheinen musste?
Hintergrund ist ich hab 2007 meinen Grundwehrdienst geleistet, gehöre also mit zu den letzten gedienten Jahrgängen. Das Kriegsrisiko in Deutschland schätze ich persönlich in den nächsten Jahren nicht mehr bei 0,0 irgendwas Prozent ein sondern eher bei 10%. Realistisch wären dann die letzten gedienten Jahrgänge die, die am ersten gezogen werden müssten. Meine moralische Einstellung hierzu hat sich in den letzten Jahren aber komplett gedreht. Kurz gesagt wäre es mir komplett egal ob ich weiterhin von Clowns in Berlin beherrscht werde oder von Clowns aus Moskau oder Washington und für diese Clowns werde ich aus ethischen Gründen nicht kämpfen. Vermutlich kann ich das in den Antrag so deutlich aber nicht rein schreiben? Also eher ChatGPT was schreiben lassen, sollte wohl sicherer sein.
Hinweis: grenzt an Powi, kann dorthin auch verschoben werden
Fliwatut
2025-02-19, 10:23:39
Sollte es zu einem Krieg kommen, wird sowieso jeder rangezogen, egal ob Verweigerer oder nicht.
Shink
2025-02-19, 10:25:29
Keine Ahnung, spannende Frage. Bin nicht sicher, ob Deutschland als erstes Ü30-Reservisten einziehen würde.
Wenn du von Erfahrungen sprichst: Österreich lag an der Grenze zum Jugoslawienkrieg. Man dachte sich irgendwann: Vielleicht schicken wir Leute an die Grenze, damit es nicht zu "unabsichtlichen" Kampfhandlungen in Österreich kommt. Tatsächlich war das eine berechtigte Angst.
Im letzten Moment hat man dann entschieden, dass man keine Reservisten einzieht wie eigentlich vorgesehen sondern frische Rekruten mit Crashkurs weil das volkswirtschaftlich billiger ist.
So in der Art würde ich das auch erwarten.
Ob man seine Reservistenrolle zurücklegen kann, weiß ich nicht. Versuch ist es wert.
Semmel
2025-02-19, 10:27:15
Ich halte eine nachträgliche Kriegsdienstverweigerung für sehr sinnvoll, denn die Bearbeitungszeiten sind durch die vermehrten Anträge bereits deutlich gestiegen.
Sollte es zum Ernstfall kommen, dann könnten die Bearbeitsungszeiten viele Jahre betragen, sodass eine rechtzeitige KDV defacto unmöglich wäre. Eine effektive KDV sollte also frühzeitig erfolgen und nicht erst dann, wenn die Hütte bereits brennt.
Anzahl der beantragten Kriegsdienstverweigerungen:
2021: 200
2022: 1100
2023: 1609
2024 (nur bis Oktober): 2468
Quelle: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/personal/-aktuelles/faktencheck/kdv-antraege-5647366
Wie du es auch machst, mach es schnell.
Ich bin zum Glück schon lange aus dem Schneider.
Sollte es zu einem Krieg kommen, wird sowieso jeder rangezogen, egal ob Verweigerer oder nicht.
Eine typische Ausrede, um die eigene Untätigkeit oder Faulheit zu rechtfertigen. Selbst wenn es grundrechtswidrig so ablaufen würde, dann würden trotzdem als erstes diejenigen verheizt werden, mit denen man es legal machen kann. Als Verweigerer dürfte man selbst im Worst Case mindestens einen Zeitvorteil haben. Wenn du darauf verzichten willst, bitte.
Fliwatut
2025-02-19, 10:30:31
Eine typische Ausrede, um die eigene Untätigkeit oder Faulheit zu rechtfertigen.
LOL, ich wurde damals ausgemustert, gab eh keinen Bedarf mehr ;D In meinem Alter tauge ich jetzt nur noch für den "Volkssturm".
Macht euch keine Illusionen, falls Deutschland von einem starken Feind angegriffen wird, dann wird jeder Mann rangezogen, da interessiert so ein Fetzen Papier rein gar nichts.
Shink
2025-02-19, 10:33:12
Sollte es zu einem Krieg kommen, wird sowieso jeder rangezogen
Das traut sich scheinbar nicht einmal Putin.
Ja, das könnte irgendwann auch kommen aber das ist nicht das erste, was passiert. Wie realistisch ein Krieg "hier" ist ist die eine Frage, die andere wäre, wie alt wir dann sind. Ja, irgendwann werden auch pensionierte Nerds mit Metalshirt, Bierbauch, Vollbart und Krückstock eingezogen aber das zeichnet sich dann vermutlich schon etwas konkreter ab vorher.
StevenB
2025-02-19, 10:37:39
LOL, ich wurde damals ausgemustert, gab eh keinen Bedarf mehr ;D In meinem Alter tauge ich jetzt nur noch für den "Volkssturm".
Macht euch keine Illusionen, falls Deutschland von einem starken Feind angegriffen wird, dann wird jeder Mann rangezogen, da interessiert so ein Fetzen Papier rein gar nichts.
"Aber ich hab doch den Zettel ausgefüllt! Passagierschein A38!!!!!!"
Der Dienst kann dann vieles bedeuten und nicht unbedingt ein Front-Einsatz, Truppen versorgen, Dienstleistungen erbringen etc.
Bevor von uns 40+ einer an die Front geht ist schon vieles falsch gelaufen.
Semmel
2025-02-19, 10:45:09
Macht euch keine Illusionen, falls Deutschland von einem starken Feind angegriffen wird, dann wird jeder Mann rangezogen, da interessiert so ein Fetzen Papier rein gar nichts.
Das ist eine reine Spekulation auf einen Grundrechtsbruch.
Und weiterhin ignorierst du den dennoch vorhandenen Zeitvorteil. Erst wird legal rekrutiert, bevor man sich in die Illegalität begibt.
Davon abgesehen: Wieviel machen die Verweigerer prozentual überhaupt aus? Ist das überhaupt so eine kritische Masse, dass es sich im Kriegsfall lohnt dafür Zusatzaufwände zu betreiben?
E39Driver
2025-02-19, 10:58:45
LOL, ich wurde damals ausgemustert, gab eh keinen Bedarf mehr ;D In meinem Alter tauge ich jetzt nur noch für den "Volkssturm".
Macht euch keine Illusionen, falls Deutschland von einem starken Feind angegriffen wird, dann wird jeder Mann rangezogen, da interessiert so ein Fetzen Papier rein gar nichts.
Sehe ich etwas anders. Man muss nur auf die Beispiele Ukraine und Russland schauen. Den rechtlichen Status der Verweigerer hat man dort bis heute auf beiden Seiten nicht angetastet und diese werden nicht gezogen. Klar irgendwann kann sich das ändern, es besteht dann aber immer noch ein erheblicher Zeitvorteil.
Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt. Realistisch im Kriegsfall muss man die letzten gedienten Jahrgänge so bis 2005 als erstes einziehen, da sie die einzigen sind, die noch in nennenswerter Anzahl ausgebildet wurden. Klar wird es auch die jüngeren Jahrgänge nachgelagert treffen. Bis diese aber ihre Grundausbildung erhalten haben und die notwendige Logistik dafür im Hintergrund aufgebaut wurde, werden Monate vergehen.
Fliwatut
2025-02-19, 11:03:55
Das ist eine reine Spekulation auf einen Grundrechtsbruch.
Was zählen die Grundrechte im Krieg? Nichts. Schonmal was von Kriegsrecht gehört?
Zu meinen, dass man selbst als ausgebildeter Soldat im Verteidigungsfall nicht rangezogen wird, weil man so ein Schreiben aufgesetzt hat, ist zwar nachvollziehbar, aber imho reichlich naiv.
Sehe ich etwas anders.
Das ist dein gutes Recht und du kannst selbstverständlich auch so eine Verweigerung schreiben, begründen kannst du es ja mit den Erfahrungen, die du im Wehrdienst gemacht hast und dass du dort gelernt hast, dass es für dich absolut nicht in Frage kommt, auf Menschen zu schießen. Ich würde mir im tatsächlichen Kriegsfall aber keine großen Hoffnungen machen.
Die Ukraine achtet Verweigerungen? Hast du dazu einen link, das interessiert mich. Dann bräuchten junge Männer doch gar nicht aus der Ukraine zu flüchten!? Oder muss die Verweigerung von vor dem Krieg sein?
StevenB
2025-02-19, 11:06:12
Sehe ich etwas anders. Man muss nur auf die Beispiele Ukraine und Russland schauen. Den rechtlichen Status der Verweigerer hat man dort bis heute auf beiden Seiten nicht angetastet und diese werden nicht gezogen.
Das glaubst du doch wohl selbst nicht oder?
https://www.proasyl.de/news/kaum-schutz-fuer-russinnen-und-russen-die-sich-dem-krieg-verweigern/
Dabei fehlten den Behörden bei den Rekrutierungen oft Informationen über Ausmusterungen oder Zurückstellungen. Dadurch ist zu erklären, warum selbst offizielle russische Stellen eine Zahl von 9.000 zu Unrecht rekrutierten Personen im Zuge der Teilmobilmachung zugaben. Die tatsächliche Zahl ist unbekannt.
Semmel
2025-02-19, 11:13:38
Ich verstehe garnicht, wo überhaupt das Problem ist. Ja, ein Gurt kann auch nicht zu 100 % vor den Folgen eines Autounfalls schützen. Trotzdem schnallt man ihn an, weil es die Überlebenschancen verbessert.
Eine KDV kostet nur etwas Zeit und Porto. Ein lächerlich geringer Preis für eine Verbesserung der Überlebenschancen. Wer so eine günste Chance nicht nutzt, ist selbst schuld.
schoppi
2025-02-19, 11:25:23
E39Driver fragt nicht ob sondern wie. Ich würde da ziemlich ehrlich sein und genau das reinschreiben was du denkst (also wie in deinem Eingangspost). Inwiefern das der wesentliche Faktor ist, sei mal dahingestellt (Moral vs Angst). Ich persönlich kann deinen Schritt absolut nachvollziehen.
E39Driver
2025-02-19, 11:27:27
Was zählen die Grundrechte im Krieg? Nichts. Schonmal was von Kriegsrecht gehört?
Zu meinen, dass man selbst als ausgebildeter Soldat im Verteidigungsfall nicht rangezogen wird, weil man so ein Schreiben aufgesetzt hat, ist zwar nachvollziehbar, aber imho reichlich naiv.
...
Die Ukraine achtet Verweigerungen? Hast du dazu einen link, das interessiert mich. Dann bräuchten junge Männer doch gar nicht aus der Ukraine zu flüchten!? Oder muss die Verweigerung von vor dem Krieg sein?
Schwierig was aktuelles zu finden, zum jetzigen Zeitpunkt wohl eher nicht mehr. In den Anfangsmonaten war dies aber definitiv so. Der rechtliche Rahmen wurde gewahrt und diese Leute durften offiziell ausreisen.
Wie auch immer, der Zeitvorteil bleibt definitiv erhalten. Hier hat Semmel Recht, das Ding kostet nichts und bringt im Ernstfall erstmal Vorteile, seine 7-Sachen packen zu können. Habe mir jetzt einfach mal eine Stunde geblockt die Unterlagen zusammen zu stellen und dann ab damit.
Sardaukar.nsn
2025-02-19, 13:44:17
Ich würde mir das keine großen Sorgen machen. Bis sowas passieren sollte kannst du mit deiner Familie schon ganz entspannt in Südamerika sein. Dafür könnte man sich ja mal nen Plan überlegen, aber nicht unbedingt aus den sehr unwahrscheinlichen Kriegs Gründen.
sven2.0
2025-02-19, 13:48:22
Bis sowas passieren sollte kannst du mit deiner Familie schon ganz entspannt in Südamerika sein.
Aha.. ganz entspannt ;D
schoppi
2025-02-19, 14:00:25
Wie weltfremd...Pina Colada am Cristo Redentor schlürfen...hat doch was.
Schrotti
2025-02-19, 14:23:41
Hmm, ich bin 54 und tauge nur noch zum Volkssturm so wie Fliwatut.
Noch dazu mit kaputtem Knie ;).
Sardaukar.nsn
2025-02-19, 14:32:58
Als ob hier irgendwer mit deutschem Pass gegen seinen Willen in den Krieg ziehen müsste.
sven2.0
2025-02-19, 14:54:29
Als ob hier irgendwer mit deutschem Pass gegen seinen Willen in den Krieg ziehen müsste.
wahrscheinlich nicht, aber es ist naiv das man wenn der V-Fall eintritt man einfach mit TUI nach Brasilien fliegt.
Schiller
2025-02-19, 14:58:43
Die KI sagt:
Nachträgliche Kriegsdienstverweigerung als Reservist ist möglich, aber der Prozess kann komplex sein. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Ein Antrag auf Kriegsdienstverweigerung muss eine glaubhafte Darlegung der Gewissensgründe enthalten[1]. Es reicht nicht aus, nur politische oder pragmatische Gründe anzuführen.
2. Der Antrag sollte eine persönliche Darlegung der Gewissensentscheidung beinhalten[4]. Diese sollte aufzeigen, wie sich die moralische Einstellung seit dem Grundwehrdienst geändert hat.
3. Ein vollständiger und lückenloser tabellarischer Lebenslauf muss dem Antrag beigefügt werden[4].
4. Der Antrag wird an das zuständige Karrierecenter der Bundeswehr gerichtet, welches ihn an das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) weiterleitet[4].
5. Bei Reservisten kann eine genauere Prüfung erfolgen, möglicherweise mit persönlichen Gesprächen[1].
6. Die Begründung sollte authentisch und persönlich sein. Die Verwendung von KI-generierten Texten könnte als nicht glaubwürdig angesehen werden.
7. Im Jahr 2021 stellten 10 Reservisten einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung[5]. Dies zeigt, dass der Prozess zwar selten, aber durchaus möglich ist.
2022: 438 Anträge von Reservisten
2023: 596 Anträge von Reservisten
2024 (bis 31. August): 693 Anträge von Reservisten
2024 (bis 31. Oktober): 840 Anträge von Reservisten
Es ist wichtig, dass die Begründung auf einer echten Gewissensentscheidung basiert und nicht nur auf politischen Ansichten oder Zweckmäßigkeitserwägungen. Eine ehrliche und tiefgründige Reflexion über die eigene moralische Haltung zum Kriegsdienst ist entscheidend für einen erfolgreichen Antrag.
Citations:
[1] https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/vg-trier-1k261815TR-verweigerung-kriegsdienst-gewissen-belegen
[2] https://www.gutefrage.net/frage/kriegsdienstverweigerer-als-reservist
[3] https://taz.de/Kriegsdienstverweigerer-als-Veteran/!6003698/
[4] https://www.akweb.de/ausgaben/710/eine-vaterlandslose-gesellin-moechte-ich-sein-kriegsdienst-verweigerung-wehrdienst-musterung/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsdienstverweigerung_in_Deutschland
[6] https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=75081.0
[7] https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/kriegsdienst-verweigerung-bundeswehr-reservisten-ungediente-100.html
[8] https://augengeradeaus.net/2023/09/leicht-steigende-tendenz-bei-kdv-antraegen-mehr-ungediente-mehr-reservisten/comment-page-1/
x-force
2025-02-19, 15:08:46
wahrscheinlich nicht, aber es ist naiv das man wenn der V-Fall eintritt man einfach mit TUI nach Brasilien fliegt.
bevor die ersten zum anxiolytikum der wahl greifen, gebe ich zu bedenken, dass erstmal krieg in polen sein müsste, bevor deutschland seine grenzen verteidigen müsste und dürfte.
konstruktionen wie am hindukusch werden nicht standhalten.
das wäre dann ein nato bündnisfall und atomkrieg, ziemlich sicher ein weltweiter und für einige zeit der letzte.
vor den auswirkungen schützt keine reise in den dschungel.
https://i.makeagif.com/media/3-16-2020/3pFy8Y.gif
"eckhard, die russen sind da, eckhard, ich will nach haus" ;D
sven2.0
2025-02-19, 15:12:48
Ich hol euch sowieso alle persönlich ab und zeig euch dann wo die Eisernen Kreuze wachsen :D
E39Driver
2025-02-19, 15:19:14
@Schiller
Danke für die KI Auflistung. Das hilft doch weiter
wahrscheinlich nicht, aber es ist naiv das man wenn der V-Fall eintritt man einfach mit TUI nach Brasilien fliegt.
TUI wäre in der Tat naiv. Trotzdem ist der Gedanke von Sardaukar gar nicht so verkehrt und ist halt eine andere Form der Vorsorge. Aktuelle Reisepässe und dazu 10.000€ Bargeld im Tresor werden einem auch im V-Fall entscheidende Vorteile verschaffen.
Die ersten paar Tage werden die Grenzen noch nicht überwacht sein. Mit dem Auto also zügig nach Amsterdam oder notfalls Zürich fahren, dort Linienflüge ins sichere Ausland für sich und die Familie buchen. Realistisch wäre Südamerika, wo man ohne ESTA-Formulare nur mit Reisepass problemlos rein kommt. Chile oder Panama. Es muss einem nur klar sein dort im Motelzimmer hocken ist keine langfristige Lösung und ein Sozialsystem, welches einen durchfüttert, gib es nicht. Gold und Bargeld lässt sich in begrenzten Umfang in den Flieger mitnehmen. Im Kopf gesicherte Bitcoin Wallets ebenso. Aber deutsche Bank- und ETF Depots würden wohl früher oder später gesperrt werden. Diese Zeit muss man nutzen, um die Ersparnisse auf eine lokale Bank zu übertragen. Und dann die ersten 3 Monate dort eben sinnvoll nutzen, spanisch lernen mit der Duolingo-App. Und schauen das man man einen Job findet und die Kinder auf eine internationale Schule gehen können.
Sicherlich alles andere als entspannt, aber auch eine Möglichkeit die man im Hinterkopf behalten kann für den Fall des Falles.
Heelix01
2025-02-19, 15:48:59
Ich würde mir das keine großen Sorgen machen. Bis sowas passieren sollte kannst du mit deiner Familie schon ganz entspannt in Südamerika sein.
Das ist schon unser Plan, hab da einige einheimische Freunde in Brasilien, dann werden die Angestellten aus dem Nebenhaus entfernt und ich Putz dafür den Pool :D und wir ziehen da übergangsweise ein.
Es ist für mich und meine Familie keine Option einen Krieg hier auszusitzen , auch wenn unser Haus und ganzer Ort für jeden komplett uninteressant sein sollte.
Ich würde auch nicht hier bleiben. Meine Kinder haben auch thailändische Pässe und wir haben Familie dort, also gibt es auch immer ein Dach über dem Kopf.
Semmel
2025-02-19, 16:33:01
TUI wäre in der Tat naiv. Trotzdem ist der Gedanke von Sardaukar gar nicht so verkehrt und ist halt eine andere Form der Vorsorge. Aktuelle Reisepässe und dazu 10.000€ Bargeld im Tresor werden einem auch im V-Fall entscheidende Vorteile verschaffen.
Definitiv und das ist noch sehr leicht realisierbar.
Gold und Bargeld lässt sich in begrenzten Umfang in den Flieger mitnehmen. Im Kopf gesicherte Bitcoin Wallets ebenso. Aber deutsche Bank- und ETF Depots würden wohl früher oder später gesperrt werden. Diese Zeit muss man nutzen, um die Ersparnisse auf eine lokale Bank zu übertragen. Und dann die ersten 3 Monate dort eben sinnvoll nutzen, spanisch lernen mit der Duolingo-App. Und schauen das man man einen Job findet und die Kinder auf eine internationale Schule gehen können.
Sicherlich alles andere als entspannt, aber auch eine Möglichkeit die man im Hinterkopf behalten kann für den Fall des Falles.
Hier wird es schon schwieriger. Eine gewisse Vorbereitung wäre schon sinnvoll. Spanisch lerne ich schon eine ganze Weile vorsorglich. Nicht nur für eine eventuelle Flucht, sondern vielleicht auch für eine reguläre Auswanderung, falls sich Deutschland weiterhin in ein Shithole verwandelt. Von all dem abgesehen schadet es sicher auch nicht im Lebenslauf, wenn man zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse hat. ;)
Ein Auslandsbankkonto könnte außerdem noch Sinn machen. Sowas fehlt mir noch.
Backe
2025-02-26, 12:35:02
Aus einem aktuellen Beitrag bei lawblog (https://www.lawblog.de/archives/2025/02/25/ukraine-auslieferung-ist-trotz-drohendem-kriegsdienst-zulaessig/):
Die Richter weisen nämlich darauf hin, dass auch bei uns in Deutschland im Verteidigungsfall Menschen zum Dienst herangezogen werden können, selbst wenn sie als Kriegsdienstverweigerer anerkannt sind. Möglich ist unter anderem die Zwangsverpflichtung für „Zwecke der Verteidigung“, zum Beispiel für den Zivilschutz (Art. 12a Abs. 3 Grundgesetz). Also gibt es auch bei uns keinen umfassenden Schutz vor „Wehrdienst“.
NiCoSt
2025-02-26, 12:46:13
Im schlimmsten V Fall dürfte es auch ggf. Zu erneuten Musterungen kommen. Je nach Bedarf sind grundsätzlich alle von 18-60 Jahre im Fokus. Ich bin ausgemustert (t5), das hätte in dem Fall auch nichts zu sagen.
sven2.0
2025-02-26, 13:00:54
T5 sind dann die menschlichen Schutzschilde :D
Sam1980
2025-02-26, 19:58:20
Was fällt eigentlich unter Kriegsdienst? Auch schon Logistik? Weil dafür braucht man ja sogar deutlich mehr Leute als kämpfende Einheiten.
readonly
2025-02-26, 20:03:34
Einfach in eine der NGOs eintreten, damit bist du für den Demokratieprozess unverzichtbar und gerettet. Musst dir eventuell nur ne komische Frisur zulegen, aber irgendwas ist ja immer.
Grendizer
2025-02-26, 20:16:29
Der BGH hat am 16.1.2025 einen Beschluss gefasst, der sich folgendermaßen zuspitzen lässt: Im Kriegsfall kann das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Art. 4 Abs. 3 GG ausgesetzt werden. Eine Verfassungsänderung ist hierfür nach Auffassung des BGH nicht nötig. Vielmehr könnte bereits der einfache Gesetzgeber eine Aussetzung beschließen, da Verkürzungen des Grundrechts aus Art. 4 Abs. 3 GG für den Verteidigungsfall im Grundgesetz selbst angelegt seien und sich im einfachen Recht bereits spiegelten (BGH Beschl. v. 16.1.2025 – 4 ARs 11/24, Rn. 30 ff., 50). Für deutsche wehrpflichtige Männer würde das bedeuten, dass sie uneingeschränkt zum Kriegsdienst mit der Waffe herangezogen werden dürften – selbst wenn ihr Gewissen es ihnen verbietet, mit Waffengewalt andere Menschen im Krieg zu töten, sobald Deutschland mit völkerrechtswidriger Waffengewalt angegriffen und der Verteidigungsfall nach Art. 115a GG festgestellt würde.
https://verfassungsblog.de/kriegsdienstverweigerung-kriegsfall-bundesgerichtshof/
superdash
2025-02-26, 20:22:06
Zum Glück war ich bereits mit 18 so intelligent, mir eine Knie-Erkrankung zuzulegen mit Attest, so dass ich ausgemustert wurde. Im Anschluss dann noch hingesetzt und ein Schreiben zur Verweigerung aus Gewissensgründen abgeschickt und eine Bestätigung dazu bekommen, dass ich sowohl ausgemustert bin, als auch als Verweigerer zähle.
Bevor ich mich an eine Waffe stelle und andere erschießen, während die ganz oben weiter Lachs Häppchen fressen, hau ich definitiv ab in eine Region ohne Krieg. Daher auch keine Immobilie, sondern viel viel Dollar.... Mag sich zunächst paranoid anhören, aber schon vor 20 Jahren dachte ich: man weiß nie was kommt...
Zum topic direkt: wenn ich das als 18 jähriger formulieren konnte, dann schafft man das auch selbst ohne KI. Man sollte halt schon Gewissensgründe haben.
Der BGH hat am 16.1.2025 einen Beschluss gefasst, der sich folgendermaßen zuspitzen lässt: Im Kriegsfall kann das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Art. 4 Abs. 3 GG ausgesetzt werden. Eine Verfassungsänderung ist hierfür nach Auffassung des BGH nicht nötig. Vielmehr könnte bereits der einfache Gesetzgeber eine Aussetzung beschließen, da Verkürzungen des Grundrechts aus Art. 4 Abs. 3 GG für den Verteidigungsfall im Grundgesetz selbst angelegt seien und sich im einfachen Recht bereits spiegelten (BGH Beschl. v. 16.1.2025 – 4 ARs 11/24, Rn. 30 ff., 50). Für deutsche wehrpflichtige Männer würde das bedeuten, dass sie uneingeschränkt zum Kriegsdienst mit der Waffe herangezogen werden dürften – selbst wenn ihr Gewissen es ihnen verbietet, mit Waffengewalt andere Menschen im Krieg zu töten, sobald Deutschland mit völkerrechtswidriger Waffengewalt angegriffen und der Verteidigungsfall nach Art. 115a GG festgestellt würde.
https://verfassungsblog.de/kriegsdienstverweigerung-kriegsfall-bundesgerichtshof/
Da wissen wir ja, wohin die Reise bis spätestens 2035 gehen wird, ohne Grund machen die das ja nicht. Das Puzzle fügt sich immer mehr zusammen.
Die EU soll nach Osten getrieben werden, um den letzten großen Rohstoffbunker der Erde unter (Teil)kontrolle für die USA zu bekommen. Kann man sich die Verweigerung sparen und eher schon mal die Auswanderung in die USA oder Kanada klar machen. Wird der beste Ort im Westen für langes und gutes Leben sein.
Dr. Lars Sahmströhm
2025-03-02, 16:40:27
In meiner Jugendzeit hat fast jeder verweigert, bzw. Zivildienst beantragt. Das waren max. 1-2 in einer 30er Oberschulklasse, die zur BW gingen und idr waren das auch die eher unbeliebten Kids. Damals gab es für die Verweigerung Schablonentexte im Netz, die meist einen Text beinhielten, der eine Geschichte darum aufzog, dass man durch die Kriegserzählungen seines Opas so sehr traumatisiert wurde, dass man den Dienst an der Waffe ablehnt. Diesen Text musste man leicht umschreiben, seinen Namen einsetzen und das haben fast alle so abgeschickt und es wurde auch tatsächlich so gut wie nie beanstandet, in dem Sinne, dass die Verweigerung als unglaubwürdig eingestuft wurde und man weitere Rechtsmittel einsetzen musste um sie durchzusetzen. Das ging sogar durch, wenn beide Opas völlig unbekannt waren, oder mutter- und vaterseits vor Beendigung des zweiten Lebensjahres des Antragsstellers verstorben sind. ;)
Da wissen wir ja, wohin die Reise bis spätestens 2035 gehen wird, ohne Grund machen die das ja nicht. Das Puzzle fügt sich immer mehr zusammen.
Die EU soll nach Osten getrieben werden, um den letzten großen Rohstoffbunker der Erde unter (Teil)kontrolle für die USA zu bekommen. Kann man sich die Verweigerung sparen und eher schon mal die Auswanderung in die USA oder Kanada klar machen. Wird der beste Ort im Westen für langes und gutes Leben sein.
Bei der DB führen sie jetzt das Nato-Alphabet ein und begründen es mit Vereinheitlichung.
Ick hör da eher die Nachtigall trapsen. Bahn und Krieg gingen ja schon seit Erfindung des Stahlrades immer Hand in Hand. Das wird hier wieder mal alles übel enden, ohne Scheiß.
In meiner Jugendzeit hat fast jeder verweigert, bzw. Zivildienst beantragt. Das waren max. 1-2 in einer 30er Oberschulklasse, die zur BW gingen und idr waren das auch die eher unbeliebten Kids.
Siehste hier war jeder, Jahrgang 2000 - die Zivis kannten sich meisten am Besten mit Waffen aus :rolleyes:
Ich wollte ins U-Boot oder zu den Fallis
Deathstalker
2025-03-06, 08:09:13
Tja Leute, ab in die Defence Industrie, dann seid ihr zu wichtig um an der Front verheizt zu werden :D
Ich begrüße euch dann da.
E39Driver
2025-03-06, 10:20:19
In meiner Informatik Berufsschulklasse hat auch nur eine Minderheit verweigert damals. Die meisten waren halt fett und unsportlich und wurden direkt mit T3 bis T5 ausgemustert. Andere wurden trotz T2 einfach nicht gezogen. In so fern gab es damals schon keine echte Wehrgerechtigkeit mehr, da von den rund 20 Leuten am Ende nur 2 dienen mussten. Ich und noch ein Kollege.
Argo Zero
2025-03-06, 11:33:52
Eine KDV kostet nur etwas Zeit und Porto. Ein lächerlich geringer Preis für eine Verbesserung der Überlebenschancen. Wer so eine günste Chance nicht nutzt, ist selbst schuld.
Was ich mich ernsthaft frage: Wie kann man einem ernsthaften Verweigerer mit ins Team holen? Bei dem hätte ich Angst, dass er wild herum schießt bis hin zu friendly fire.
Man stellt als Arbeitgeber auch keine Menschen ein, die nicht wollen und absichtlich sabotieren würden.
Lawmachine79
2025-03-06, 12:29:01
In meiner Informatik Berufsschulklasse hat auch nur eine Minderheit verweigert damals. Die meisten waren halt fett und unsportlich und wurden direkt mit T3 bis T5 ausgemustert. Andere wurden trotz T2 einfach nicht gezogen.
Mega, so habe ich mir eine Informatikklasse immer vorgestellt.
Was ich mich ernsthaft frage: Wie kann man einem ernsthaften Verweigerer mit ins Team holen? Bei dem hätte ich Angst, dass er wild herum schießt bis hin zu friendly fire.
Man stellt als Arbeitgeber auch keine Menschen ein, die nicht wollen und absichtlich sabotieren würden.
Dann kriegt er halt keine Waffe sondern nur eine Minensuchnadel.
Spaß beiseite, ich halte diesen Staat zwar für einen Versagerstaat und würde nicht mehr für ihn kämpfen. Aber je nach Gegner kämpft man nicht für diesen Staat, sondern für die westliche Zivilisation. Dafür würde ich kämpfen.
x-force
2025-03-06, 13:06:20
Was ich mich ernsthaft frage: Wie kann man einem ernsthaften Verweigerer mit ins Team holen? Bei dem hätte ich Angst, dass er wild herum schießt bis hin zu friendly fire.
die rote armee war damit extrem erfolgreich. braucht halt politoffiziere.
die zwangsimpfungen beim bund waren ja auch schon ein politkum.
Shink
2025-03-06, 13:24:20
Spaß beiseite, ich halte diesen Staat zwar für einen Versagerstaat und würde nicht mehr für ihn kämpfen. Aber je nach Gegner kämpft man nicht für diesen Staat, sondern für die westliche Zivilisation. Dafür würde ich kämpfen.
Ich finde die Diskussion hier eh spannend. Ja, ich würde auch mit 50 an der Front stehen wenn's sein muss. Aber "ich" bin auch nicht in der Nato und würde "das eigene Land" verteidigen. Nicht, dass ich das so toll fände aber wenn wir schon mal so weit sind, dass Österreich (oder gar Schweiz) Teil der Frontlinie sind, dann pack ich meine Gebirgsjäger- und Häuserkampf-Skills aus.
Würde ich nach Polen geschickt werden o.ä. würd ich auch verweigern.
Tja Leute, ab in die Defence Industrie, dann seid ihr zu wichtig um an der Front verheizt zu werden :D
Ich begrüße euch dann da.
Wo muss man sich da als Ingenieur bewerben?
Duran05
2025-03-06, 20:17:28
Wer aktuell der Bundeswehr als Reservist zur Verfügung steht, ist nicht dazu verpflichtet, regelmäßig an Übungen teilzunehmen. Diese Regelung soll einem Bericht zufolge womöglich abgeschafft werden. Die Teilnehmerquote unter den Reservisten sei zu gering.
Die Planer argumentieren dem Bericht zufolge damit, dass wegen der zu geringen Zahl von Soldaten, die regelmäßig Reserveübungen ableisten, eine „Abkehr vom Prinzip der Freiwilligkeit“ nötig sei.
Jetzt geht es langsam los.
Wenn ich mir so einen Bogen ansehe dann steht da lediglich das ab dem 65. Lebensjahr die Aufnahme als Reservist nicht mehr möglich ist.
Alle anderen könnten betroffen sein wenn Sie noch Dienstgrade haben.
Reservisten in Deutschland: Anzahl und Alter
Ehemalige Soldatinnen und Soldaten: rund 10,2 Millionen
Reservisten, die wehrrechtlich verfügbar sind: etwa 900.000
Altersgrenze für Reservisten: 65 Jahre
Fusion_Power
2025-03-06, 20:27:04
Ich bin aber nicht automatisch "Reservist", nur weil ich mal irgend wann gedient hatte, oder? :uponder:
Duran05
2025-03-06, 20:30:52
Scheinbar ja.
Die KI sagt dazu folgendes: Wer ist eigentlich Reservist? Jede Soldatin und jeder Soldat, der mindestens einen Tag in der Bundeswehr gedient hat und seinen Dienstgrad nicht verloren hat – egal, ob als Grundwehrdienstleistender, als Soldat auf Zeit oder ehemaliger Berufssoldat, ist Reservist.
Die andere frage ist, was will man mit solch alten Säcken dort anfangen? Können höchstens noch Supporttätigkeiten leisten.
Fusion_Power
2025-03-06, 23:33:57
Hmm, erstaunlicherweise kam das Thema Reservist damals bei uns während des Wehrdienstes nie auf. Hätten sie ja zumindest mal erwähnen können was es damit genau auf sich hat. Aber gut, ist fast 30 Jahre her, damals tickten die Uhren wohl noch anders als aktuell.
Das was wir damals in der Bundeswehr an Ausbildung hatten war als Panzergrenadier zwar intensiv. Aber ich sags mal so: fast nichts davon würde in aktuellen Kriegen auch nur annähernd irgend wie weiter helfen. Wir hatten nicht mal modernes "Comat-schießen" wie es mittlerweile Standard ist. Ich könnte das G3 also eh nur im stehen oder liegen bedienen, Einzelschuss natürlich und mit Kimme/Korn. -GG- :ugly:
x-force
2025-03-07, 01:54:46
Wer ist eigentlich Reservist? Jede Soldatin und jeder Soldat, der mindestens einen Tag in der Bundeswehr gedient hat und seinen Dienstgrad nicht verloren hat – egal, ob als Grundwehrdienstleistender, als Soldat auf Zeit oder ehemaliger Berufssoldat, ist Reservist.
weshalb sollte man einen grundwehrdienst, also eine grundausbildung als soldat machen, wenn man im zweifelsfall fahnenflucht begehen will?
tolle party zeit, bisschen rumballern?
Duran05
2025-03-07, 02:03:14
Das ist die falsche Frage. Weil man Verantwortung übernehmen oder Disziplin erlernen wollte.
Aber die Zeiten ändern sich, die Charaktere der Soldaten eher nicht.
Ich glaub auch nicht das du moralisch das Recht hast anderen zu sagen was gut für Sie ist. Der Schutz der Familie kann höherwertig eingestuft sein.
Man merkt schon, wer hier beim Bund war, und wer nicht.
"Tolle Party Zeit" und "Bisschen rumballern" sind sicher keine Gründe. Aber es war kürzer als der Ersatzdienst, manche konnten da ihren LKW Führerschein machen usw.
Witzigerweise waren genau die nicht beim Bund, denen es wirklich gut getan hätte...
Shink
2025-03-07, 09:10:47
Ich bin aber nicht automatisch "Reservist", nur weil ich mal irgend wann gedient hatte, oder? :uponder:
Hm, euer Gelöbnis ist wohl etwas kürzer als unseres. Bekamt ihr auch kein Äquivalent zur "Stets bereit"-Medaille beim Abrüsten?
sven2.0
2025-03-07, 11:06:04
Ich bin aber nicht automatisch "Reservist", nur weil ich mal irgend wann gedient hatte, oder?
doch
Das was wir damals in der Bundeswehr an Ausbildung hatten war als Panzergrenadier zwar intensiv. Aber ich sags mal so: fast nichts davon würde in aktuellen Kriegen auch nur annähernd irgend wie weiter helfen. Wir hatten nicht mal modernes "Comat-schießen" wie es mittlerweile Standard ist. Ich könnte das G3 also eh nur im stehen oder liegen bedienen, Einzelschuss natürlich und mit Kimme/Korn. -GG-
Ich glaube du hast das falsch verstanden. Die Wehrpflicht war nach 90 nicht mehr dazu da um Kriegsbereite Einheiten zu formen, sondern hauptsächlich als Rekrutierungspool für SaZ und Berufssoldaten und als Unterstützungspersonal.
Die allerwenigsten Einheiten würden vom Fleck weg in den Einsatz gehen, schon gar nicht mit GWDL.
Bei uns in der Kompanie bildeten die W10er einen eigenen Zug die immer schön die Bude gefegt und den UvD gestellt haben.
x-force
2025-03-07, 11:28:11
"Tolle Party Zeit" und "Bisschen rumballern" sind sicher keine Gründe.
nur weil du einen teil der realität ausblendest, verschwindet sie nicht ;)
das waren zur jahrtausendwende beliebte argumente, insbesondere bei fwdl. da haben sich die druffis beim heer getroffen.
Schiller
2025-03-07, 11:35:18
Hmm...letztens die Aussage im "jung & naiv"-Podcast gehört, dass im Rahmen der Aussetzung der Wehrpflicht die Akten mit den Reservisten (quasi) vernichtet wurden.
https://www.youtube.com/live/QDyij7E2PZ8?si=LXvffpVueG8utk7J
https://augengeradeaus.net/2019/08/rueckkehr-zur-reserve-grundbeorderung-fuer-alle-ausscheidenden-soldaten/comment-page-1/
Als ob hier irgendwer mit deutschem Pass gegen seinen Willen in den Krieg ziehen müsste.
Gerade der Pass ist ja der Grund das im Ernstfall Verweigerung oder Musterung nicht interessiert...da wird einfach rangezogen.
Da hilft wohl nur Pass wegwerfen...dann kann mans sich mit Longdrinks in der sozialen Hängematte gemütlich machen, während die Kartoffeln durch die Gräben robben.
nur weil du einen teil der realität ausblendest, verschwindet sie nicht ;)
das waren zur jahrtausendwende beliebte argumente, insbesondere bei fwdl. da haben sich die druffis beim heer getroffen.
Also meine Kumpels die gedient haben, waren eher neidisch auf uns Zivis, weil wir wirklich Party machen konnten wie wir wollten ;)
Mäh Party - ich habe mir ne Zeltplane vors Gesicht gehalten und mich im Häuserkampf in S-Draht geschmissen
Meine Kameraden haben mich dann als lebendige (im Realfall wohl tote) Brücke verwendet - die Existenz als Fallschirmjäger verspricht jetzt auch keine Zeit bis zum Renteneintritt
Schiller
2025-03-07, 16:15:42
Die Polen gehen steil:
"We will try to have a model ready by the end of this year so that every adult male in Poland is trained in the event of war, so that this reserve is comparable and adequate to the potential threats."
"We're talking about the need to have an army of half a million in Poland, including the reservists," he said.
Tusk said women may also undergo military training, but "war, is still to a greater extent the domain of men".
https://www.bbc.com/news/articles/cy83r93l208o
Ich vermute, Politiker, Bonzen und deren Kinder zählen aber nicht dazu. Keine Gleichberechtigung in Polen. ;(
Mit Kriegsdienstverweigerung scheint es da auch nichts zu werden...
Marscel
2025-03-07, 17:26:20
Man merkt schon, wer hier beim Bund war, und wer nicht.
"Tolle Party Zeit" und "Bisschen rumballern" sind sicher keine Gründe.
[x] bisschen rumballern
[x] Tolle Party Zeit
[x] für mich besser als irgendein Sozialdienst
Was erwartet ihr, die meisten waren da zwischen 18 und 20. Und da war die Welt noch etwas heile.
Shink
2025-03-07, 17:57:35
Tatsächlich hat Polen doppelt so viele Reservisten als Deutschland laut Wikipedia (...wobei auf 500k noch ein Stück fehlt). Sogar Österreich hat mehr Reservisten als Deutschland. Dafür haben wir nicht einmal 10% eures Budgets.
AstraGSi
2025-03-08, 07:57:55
Tusk said women may also undergo military training, but "war, is still to a greater extent the domain of men".
Wo sind jetzt eigentlich die ganzen Gleichstellungsbeauftragten, Emanzen & Co.?
Sollte doch nun bereits einen Riesen Aufschrei geben.
Ich fordere außerdem eine Frauenquote in den europäischen Armeen wegen Chancengleichheit und so :freak:
Wo sind jetzt eigentlich die ganzen Gleichstellungsbeauftragten, Emanzen & Co.?
Gibt es in Polen nicht.
Lurtz
2025-03-08, 17:27:42
Kannst du genauso leicht umdrehen. Wieso ein Aufschrei, wenn man nicht überall Geschlechter gleich machen soll? Dann müsste dir das doch sehr recht sein, wenn das immer noch "to a greater extent the domain of men" ist.
Schiller
2025-03-10, 15:45:07
„Im Kriegsfall wird es in Deutschland kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung geben (https://www.nachdenkseiten.de/?p=129326)“
Da würde mich auch die Einschätzung anderer Juristen interessieren, ob die das auch so deuten. :uponder:
Marscel
2025-03-10, 16:50:57
Ist jetzt wahrscheinlich Wortklauberei, die am Ende das Verfassungsgericht geradestellen muss: Kriegsdienst mit der Waffe steht wiederholt im GG.
Was vermutlich dann heißt, dass Kriegsdienst ohne Waffe OK gehen kann. Gibt im Ernstfall genug Hinterlandsaufgaben, die man auch ohne Waffe oder grüne Uniform tun kann: med. Versorgung, Feuerwehr, Bau, Logistik ...
Btw. eig. brauchen wir da überhaupt nicht diskutieren, das ist ja schon kleinlichst geregelt in 12a:
(1) Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden.
(2) Wer aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht übersteigen. Das Nähere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchtigen darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbänden der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes steht.
(3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1 oder 2 herangezogen sind, können im Verteidigungsfalle durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung in Arbeitsverhältnisse verpflichtet werden; Verpflichtungen in öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung, die nur in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis erfüllt werden können, zulässig. Arbeitsverhältnisse nach Satz 1 können bei den Streitkräften, im Bereich ihrer Versorgung sowie bei der öffentlichen Verwaltung begründet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhältnisse im Bereiche der Versorgung der Zivilbevölkerung sind nur zulässig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder ihren Schutz sicherzustellen.
(4) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an zivilen Dienstleistungen im zivilen Sanitäts- und Heilwesen sowie in der ortsfesten militärischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger Grundlage gedeckt werden, so können Frauen vom vollendeten achtzehnten bis zum vollendeten fünfundfünfzigsten Lebensjahr durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu derartigen Dienstleistungen herangezogen werden. Sie dürfen auf keinen Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.
(5) Für die Zeit vor dem Verteidigungsfalle können Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels 80a Abs. 1 begründet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen nach Absatz 3, für die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung.
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden. Vor Eintritt des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend.
Lawmachine79
2025-03-11, 10:31:17
Ist jetzt wahrscheinlich Wortklauberei, die am Ende das Verfassungsgericht geradestellen muss: Kriegsdienst mit der Waffe steht wiederholt im GG.
Was vermutlich dann heißt, dass Kriegsdienst ohne Waffe OK gehen kann. Gibt im Ernstfall genug Hinterlandsaufgaben, die man auch ohne Waffe oder grüne Uniform tun kann: med. Versorgung, Feuerwehr, Bau, Logistik ...
Btw. eig. brauchen wir da überhaupt nicht diskutieren, das ist ja schon kleinlichst geregelt in 12a:
So sehe ich das auch. Dann werden die Verweigerer einfach beauftragt, zu prüfen, ob die Gefechtsfahrzeuge auch die Abgasvorschriften einhalten und ob in den Befehlsausgaben ordentlich gegendert wird.
Sephiroth
2025-03-11, 23:15:42
Nochmal zur Erinnerung worum es in dem Thread geht und worum es daher auch in euren Beiträgen gehen sollte:
Moin zusammen, hat hier wer Erfahrungen in den letzten Jahren mit einer nachträglichen Kriegsdienstverweigerung. Also was man als Reservist in diesen Antrag schreiben sollte und ob dieser reibungslos durch ging oder man nochmal persönlich zu irgendwelchen Gesprächen erscheinen musste?
Also kein Pro-Contra Wehrpflicht oder Wehrpflicht in anderen Ländern.
sapito
2025-03-14, 03:11:03
back to topic
https://www.frag-einen-anwalt.de/Kriegsdienst-nachtraeglich-verweigern--f270852.html?form=MG0AV3&form=MG0AV3
Der Antrag auf Kriegsdienstverweigerung (KDV-Antrag) kann jederzeit gestellt werden. Der Antrag muss die Berufung auf das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung im Sinne von Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes („Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.") enthalten. Dies gilt auch dann, wenn Sie den Vorbereitungsdienst bereits absolviert haben und Gefahr laufen, als Sanitäter Kriegsdienst zu leisten.
Gohan
2025-03-14, 06:47:14
Wie sieht es eigentlich anders herum aus? Ich habe damals verweigert, das ist aber 20 Jahre her und da war noch Friede, Freude Eierkuchen. Wenn ich mich jetzt durch die neue Bedrohungslage dazu berufen fühle, für unsere Werte (in der Not) militärisch einzustehen, was kann man da tun?
vad4r
2025-03-14, 07:18:56
Tja Leute, ab in die Defence Industrie, dann seid ihr zu wichtig um an der Front verheizt zu werden :D
Ich begrüße euch dann da.
Bin schon da, euch anderen viel Spaß an der Front.
Keine Ahnung was für Vorstellungen ihr habt, ein konventioneller Krieg in D...
Wenn hier Krieg ausbricht, dann kann man nur hoffen möglichst nahe an den ersten atomaren Explosionen zu sein, dann hat man´s jedenfalls schnell hinter sich.
Sollte ich mich täuschen, bin ich ausgemustert, alt und nur für die letzte Verteidigung zu gebrauchen - und dafür hab ich ja noch Opas Messer...
Sardaukar.nsn
2025-03-14, 07:51:38
Die Rechnung wird wohl ohne die Leute gemacht die da zukünftig ihren Kopf hin halten sollen. Und wir sollen mit unserem Leben für ihre Fehler zahlen (https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus255661582/Wehrpflicht-Debatte-Und-wir-sollen-mit-unserem-Leben-fuer-ihre-Fehler-zahlen.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_facebook)
Die Wehrpflicht soll zurückkommen – zumindest, wenn es nach denen geht, die selbst nicht mehr eingezogen werden. Die Politik führt die Debatte auf dem Rücken einer Generation, die ohnehin die größten Lasten trägt.
sapito
2025-03-14, 17:44:06
Wie sieht es eigentlich anders herum aus? Ich habe damals verweigert, das ist aber 20 Jahre her und da war noch Friede, Freude Eierkuchen. Wenn ich mich jetzt durch die neue Bedrohungslage dazu berufen fühle, für unsere Werte (in der Not) militärisch einzustehen, was kann man da tun?
schriftlich widerrufen und sich freiwillig melden...
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