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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unberechtigte Zahlungsforderungen seitens Pressevertrieb


Lurtz
2025-06-22, 21:03:11
Ich habe seit über zehn Jahren ein Gamestar Plus-Abo. Da es damals nicht anders möglich war auf Rechnung. Dienstleister für die Zahlungsmodalitäten ist der Zenit Pressevertrieb aus Stuttgart. Über den gab es über die Jahre immer wieder Beschwerden wegen ungerechtfertigter Zahlungsaufforderungen etc., zuletzt scheint bei denen irgendwas softwareseitig umgestellt worden zu sein oder sonstwas schief gelaufen zu sein, weshalb relativ viele entsprechende fehlerhafte Mahnungen erhalten haben. Im Gamestar-Forum haben sich einge versammelt, bei manchen gab es Rückstände, aber nicht in der Höhe, bei anderen gab es gar keine Rückstände.

Ich bin einer der Glücklichen - Mitte April ging mir die erste Mahnung zu. Diese bezog sich auf einen falschen Zeitraum im September 2024 (ich bezahle das Abo immer Ende August), der bereits Monate zurücklag, zudem habe ich alle Rechnungen und Überweisungsbelege hier und konnte nachprüfen, dass ich bis zur dreijährigen Verjährungsfrist und darüber hinaus bezahlt habe.
Auf Nachfrage per E-Mail bei Zenit erhielt ich nach zwei Wochen meine bisher einzige Auskunft von dem Laden, und zwar dass es sich "wahrscheinlich" um eine Nachforderung aus 2023 handeln müsse und ich doch bitte bezahlen soll.

Einzige Erklärung wäre, dass das Abo zwischenzeitlich verteuert wurde (ich bin noch in einem günstigeren Bestandskundentarif), das 2022 versäumt wurde mir korrekt in Rechnung zu stellen und das jetzt die (inhaltlich völlig falsche) Nachforderung sein soll.

Ich habe dann meine sämtlichen Belege dorthin geschickt - und nie wieder eine Antwort erhalten. Telefonisch war bisher kein Kontakt möglich und Leute im Gamestar-Forum, die Einschreiben etc. hingeschickt haben, hatten mitunter ebenso wenig Erfolg. Teils gab es sogar vermeintlich erfolgreichen telefonischen Kontakt, nur um dann Tage später die nächste Mahnung zu erhalten. Gibt mittlerweile auch Leute, die erste Schreiben von einem Inkasso-Unternehmen erhalten haben.

Gamestar bzw. Webedia hat selbst einen Kundenservice, da habe ich vor mittlerweile fast zwei Wochen die Nachricht erhalten, dass sie wegen Krankheitsfällen völlig unterbesetzt wären, ich aber spätestens morgen eine inhaltliche Aussage bekommen würde. Ist nie passiert. Auch da gab es Fälle wo der Webedia-Support attestiert hat, dass alles bezahlt wurde, Zenit dann aber weiter mahnt.

Ich habe keine Rechtsschutzversicherung und damit keine rechtlichen Mittel mich mit überschaubaren finanziellen Mitteln dagegen zu wehren. Die Verbraucherzentrale sagt ich bin im Recht, da die mir aber offenbar nicht helfen kann, mein Recht durchzusetzen, hilft mir das reichlich wenig.
Am 18.6. kam die nächste Mahnung, zahlbar innerhalb von vier Tagen, ich vermute das wird die letzte vor Inkasso sein und ich bin mittlerweile so weit, dass ich am liebsten einfach zahlen würde bevor ein Inkasse nochmal sonstwas an Gebühren obendrauf packt. Dann das Abo kündige und es einfach abhake. Aber auch da ist ja die Frage, ob das überhaupt dafür sorgen wird, dass die Mahnungen aufhören, wenn sie das nicht mal bei langjährigen, zahlenden Kunden hinbekommen.

Ich bin aktuell ziemlich ratlos was ich noch machen soll... Noch nie erlebt sowas.

Mark3Dfx
2025-06-22, 21:10:12
- nochmals schriftlich per Einschreiben - Rückschein der Forderung widersprechen
- ggf. Mahnbscheid abwarten
- dem dann sofort widersprechen
- abwarten ob die wirklich klagen

Korfox
2025-06-22, 21:34:09
Siehe oben: Inkassoschreiben abwarten und mit den Belegen widersprechen. Danach sollte das erledigt sein.

Und kümmere dich um eine Rechtschutz. Die wird das Licht mehr übernehmen ist aber eine der wichtigsten Versicherungen.

00-Schneider
2025-06-22, 21:38:46
Um wie viel gehts überhaupt?

Lurtz
2025-06-22, 21:48:16
- nochmals schriftlich per Einschreiben - Rückschein der Forderung widersprechen
- ggf. Mahnbscheid abwarten
- dem dann sofort widersprechen
- abwarten ob die wirklich klagen
Mahnbescheid ist was anderes als eine simple Mahnung, richtig? Inkasso kanns soweit ich das googeln konnte aber auch ohen Mahnbescheid geben...

Siehe oben: Inkassoschreiben abwarten und mit den Belegen widersprechen. Danach sollte das erledigt sein.

Wieso? Das Inkasso hat doch gar keine Einsicht in irgendwelche Unterlagen, Zenit kann ja auch behaupten ich hätte zwei Abos parallel laufen oder sonstwas.

Und kümmere dich um eine Rechtschutz. Die wird das Licht mehr übernehmen ist aber eine der wichtigsten Versicherungen.
Hatte ich bisher nicht als essenzielle Versicherung abgespeichert. Und wenn ich dann schon wieder lese, dass die einen teils nach wenigen in Anspruch genommenen Fällen schon wieder rausschmeißen... :ugly:

Spätestens zum Auszug hier bräuchten wir aber eh mal eine, die Wohnungsverwaltungsgesellschaft ist mit allen Wassern gewaschen.

Um wie viel gehts überhaupt?
72€

Deathstalker
2025-06-22, 23:18:45
Also, wenn irgendeine Inkasso kommt, dann schreibst du denen einfach das die Mahngebühr strittig ist innerhalb der ersten 14 Tage und danach hast du Ruhe.
Die verknacken dich nicht und nur bei Nichtreaktion wird die Inkassoforderung gültig.
Solche Spiele hatte ich öfter bei absoluten Pfeifen und hab mir immer einen Spaß gemacht. Widersprechen, widersprechen, widersprechen und Gamestar kündigen und denen auch genau den Grund schreiben.
Die haben sich ja für so eine "professionelle" Firma entschieden.

Dr. Lars Sahmströhm
2025-06-23, 02:37:58
Ich bin einer der Glücklichen - Mitte April ging mir die erste Mahnung zu. Diese bezog sich auf einen falschen Zeitraum im September 2024 (ich bezahle das Abo immer Ende August), der bereits Monate zurücklag, zudem habe ich alle Rechnungen und Überweisungsbelege hier und konnte nachprüfen, dass ich bis zur dreijährigen Verjährungsfrist und darüber hinaus bezahlt habe.
Auf Nachfrage per E-Mail bei Zenit erhielt ich nach zwei Wochen meine bisher einzige Auskunft von dem Laden, und zwar dass es sich "wahrscheinlich" um eine Nachforderung aus 2023 handeln müsse und ich doch bitte bezahlen soll.

Einzige Erklärung wäre, dass das Abo zwischenzeitlich verteuert wurde (ich bin noch in einem günstigeren Bestandskundentarif), das 2022 versäumt wurde mir korrekt in Rechnung zu stellen und das jetzt die (inhaltlich völlig falsche) Nachforderung sein soll.
Du hast einen Vertrag in dem steht, dass du xy im Monat bezahlst. Wenn sie diesen Vertrag ändern wollen, weil sie mehr Geld haben wollen, dann müssen sie das vorher bekannt geben* und nicht nur das, sie müssen dir auch gleichzeitig mit der Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht einräumen.

*Was genau unter "bekannt geben" gilt und was nicht, ist leider oft strittig. Dienstleister schicken oft nur eine Mail, das ist nicht rechtssicher. Es muss auf dem Postweg oder per Bestätigungs-Klick in einem Online Formular über die Erhöhung aufgeklärt werden mit entsprechender Frist. Wenn sie das so klammheimlich und hinterrücks untergejubelt haben, z.B. mit einer simplen Mail, die bei 73% der Nutzer im Spam gelandet ist, dann werden die damit nicht durchkommen und das wissen sie auch. Ich kenne den Fall aber nicht, das ist keine Rechtsberatung.


Wenn es 2023 eine Erhöhung gab und du einfach stur weiter den alten Betrag gezahlt hast (weil z.B. nicht mitbekommen) und sie das akzeptiert haben bzw. erst 2025 deswegen abmahnen, dann ist das konkludentes Verhalten ihrerseits. Du kannst darauf pochen, dass du nichts wusstest und sie haben die alte Zahlung weiter akzeptiert, wie solltest du das also auch wissen. Die normale Dreiahresfrist hat damit nichts zu tun, mAn können sie die Erhöhung nicht mehr rückwirkend durchsetzen.


Wenn es 2023 eine Erhöhung gab und du diese Erhöhung akzeptiert hast, entweder durch Unterschrift oder durch Mausklick oder dadurch, dass sie 3x hintereinander per Lastschrift die höhere Gebühr eingezogen haben ohne dass du gemeckert hast und anschließend aus irgendeinem Grund wieder den alten Betrag abgebucht haben und dann doch wieder den höheren, dann können sie einen Fehler geltend machen und drei Jahre nachfordern.


*Ein Mahnbescheid kommt vom Gericht. Inkasso schickt Forderung an Gericht und Gericht bittet dich eine Stellungnahme abzugeben. Wichtig zu wissen ist hier nur, dass jeder gegen jeden jederzeit einen Mahnbescheid erwirken kann mit jeder Forderung (auch ausgedachte). Der Spaß kostet die Inkasso-Schergen jedes mal ca. 36 Euro weshalb sie das eigentlich nur bei höheren Forderungen machen. Man hat dann ich glaube 4 oder 6 Wochen Zeit zu widersprechen, ansonsten wird die Forderung gerichtsfest tituliert. Das ist kein gerichtliches Drohschreiben, auch wenn es für Laien so aussieht und so wirken soll und von den Inkassobuden dafür mißbraucht wird.

Lurtz
2025-06-23, 08:25:33
Das ist mir soweit bekannt, das war nur eine Mutmaßung, wieso die überhaupt darauf kommen könnten, dass bei mir etwas ausstehend ist. Die angegebenen Rechnungsnummern passen ja auch gar nicht zu dem was ich an Rechnungen vorliegen habe. Rechtens ist es in der Form keinesfalls.

Da ein Teil der Datenhaltung bei Gamestar liegt und ein Teil bei Zenit könnte ich mir vorstellen, dass Zenits Daten davon ausgehen, ich hätte bereits 2022 den höheren Betrag zahlen müssen, während Gamestar Plus mir noch den alten Betrag berechnet hat.

Dass da keiner mehr durchblickt, verstehe ich menschlich sogar, hilft mir am Ende nur auch nicht.

Der Tenor hier scheint ja zu sein aufs Inkasse zu warten und dann nochmal ordnungsgemäß zu widersprechen. Die Verbraucherzentrale hat hier auch einen Generator für eine entsprechende Antwort und bietet bis zu 15 Minuten kostenlose Inkasso-Beratung. Aber solange da kein Anwalt sitzt weiß ich nicht ob mir das im Zweifel weiterhilft...


Die haben sich ja für so eine "professionelle" Firma entschieden.
Die Misere existiert schon sehr lange, ich vermute mal von den aktuellen Entscheidern hat das niemand entschieden, vermute eher das ist so ein Nebengeschäft für Webedia, dass niemand da die Hosen anhat was zu ändern.

Das ganze Konstrukt stammt noch aus IDG-Zeiten, als Gamestar und Co einem klassischen Printverlag gehört haben. Mein Abo läuft auch schon seit Gamestar Premium-Tagen, als es noch nicht mal Plus hieß.

Deathstalker
2025-06-23, 08:49:22
[QUOTE=Lurtz;13775195
Die Misere existiert schon sehr lange, ich vermute mal von den aktuellen Entscheidern hat das niemand entschieden, vermute eher das ist so ein Nebengeschäft für Webedia, dass niemand da die Hosen anhat was zu ändern.

Das ganze Konstrukt stammt noch aus IDG-Zeiten, als Gamestar und Co einem klassischen Printverlag gehört haben. Mein Abo läuft auch schon seit Gamestar Premium-Tagen, als es noch nicht mal Plus hieß.[/QUOTE]
Kann dir egal sein welche Gründe für unprofessionelles Verhalten bestehen. Gamestar möchte dein Geld, nicht umgekehrt. Wenn sie sich ihre Dienstleister nicht gründlich aussuchen oder aus Faulheit/Unfähigkeit beim jetzigen bleiben, dann ist das ihre jetztige Entscheidung.
Inkasso abwarten, widersprechen und Gamestar die Kündigung androhen, wenn Gamestar nur mit den Schultern zuckt und was von "Softwareproblemen" faselt, dann wollen die dein Geld einfach nicht. So einfach.