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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Elektronik Profis! -Waschmaschinenmotor-


Blackpitty
2012-01-08, 14:00:43
Hey,

vor 3 Tagen ging unsere 17 Jahre alte Waschmaschine kaputt. Während einer 60° Wäsche muss die Sicherung im Keller geflogen sein, da als die Wäsche aufgehangern werden sollte die Maschine stromlos war.

Ich drückte die Sicherung wieder rein und lies die Maschine laufen(Wasser ab pumpen). Dabei viel mir auf, das sich der Motor/Trommel nicht mehr dreht, sonst aber alle Funktionen einwandfrei funktionieren!

Ich entschied mich dazu, die Maschine zu zerlegen um mir den Motor mal an zu sehen und fand nach der optischen Überprüfung der Elektrik/Kabelverbindungen(war fürs Auge soweit alles ok, nichts verschmort oder geplatzt) den Fehler direkt im Motor, als ich diesen nach dem Ausbau zerlegte.

Zum Schadensbild: Die Kohlen waren dermaßen verschlissen, dass eine so kurz war, dass im Kohleblock die Kabellitze der Kohle an der Schleifstelle zu sehen war und den Kollektor berührte.

Alles im Motor war voller Kohlestaub(ist ja normal) doch auf der Seite mit der kaputten Kohle war am Kohleschlitten, wo diese Geführt ist und gegenüberliegend am Motorgehäuse eine blanke kleine Stelle, wo der Strom übergeflossen, das Metall leicht angeschmolzen und wohl den Kurzen verursacht haben muss.

Ist meine Annahme richtig, dass sobald das Kabelmetall statt der Kohle den Kollektor berührt ein Kurzer entsteht?

Ich entschied mich nach dem Schadensbild dazu, 2 neue passende Kohlen für 4€ zu bestellen, bevor wir eine neue Maschine kaufen müssen ist es ein Versuch Wert.

Heute habe ich diese auch eingebaut und verlötet, dazu habe ich den eingelaufenen Kollektor wieder auf vordermann gebracht und alles montiert.

Habe dann eben die Maschine laufen gelassen, doch vom Motor kommt kein Mucks, alles funktioniert, nur die Trommel dreht sich nicht, es passiert gar nichts.


Hat irgendjemand eventuell noch eine Idee, was ich machen könnte? Multimeter habe ich auch, nur hat der Motor 6 Kabelanschlüsse, wohl für die einzelnen Drehrichtungen und Geschwindigkeiten....


Nun mal ein Paar Bilder,

hier sehr ihr das Gehäuseunterteil, mit der kleinen Schmelzstelle:
http://mactpix.de/Blackpitty/P1110912.jpg

in dem Gehäuse sitzt das Kohlenhalteteil und da ist das Gegenstück zu der Stelle, neue Kohlen sind schon drin
http://mactpix.de/Blackpitty/P1110914.jpg

so schaut der Kollektor nun aus, die obere Kante stört nicht, da es Außerhalb vom Kohlenbereich ist!
http://mactpix.de/Blackpitty/P1110916.jpg

und die Unterseite von dem Kohlenhalter, mit den 6 Anschlüssen und unter einer Kohle sitzt da so ein Bauteil mit 2 Anschlüssen, ist das zum entstören des Motors, oder eine Sicherung?
http://mactpix.de/Blackpitty/P1110918.jpg

:edit:

hab nun mit dem Multimeter alles durch gepiepst, und das Teil, warum sich der Motor nichtmehr dreht ist dieses auf dem letzten Bild abgebildete Bauteil, was sich wohl um einen Thermowiederstand handelt, da ist kein Durchfluss vorhanden und somit bekommt die eine Kohle keinen Strom.

Habe mal die Bezeichnung bei Google eingegeben und zufällig genau 2 Fälle mit Bildern gefunden, die 1:1 das gleiche Problem und Verursacher haben wie ich.

http://forum.iwenzo.de/reparatur-waschmaschine-f21/siemens-extraklasse-xl-120a-motor-laeuft-nicht-an--t40074.html

http://forum.teamhack.de/index.php?page=Thread&postID=118879&l=3

werde nun zum Test die sicherung überbrücken und anschließend wenn alles funktioniert wohl eine andere vergleichbare normale Sicherung montieren

Blackpitty
2012-01-08, 19:25:45
Ok, hat sich erledigt, die Maschine läuft wieder:smile:

Nachdem ich den Motor 5x wieder ausgebaut habe und getestet habe, die neuen Kohlen eingeschliffen habe und alles durchgemessen habe baute ich die Hauptplatine der Maschine ab und sah den Übeltäter, warum der Motor keinen Mucks machte.

2 kleine Leiterbahnen haben sich beim Kurzschluss druch die Kohle in Luft aufgelöst, somit habe ich diese mit je einem Kabel wieder verbunden.

Dazu habe ich das komische Bauteil auf dem Kohlehalter entfernt und eine 5A Sicherung vom KFZ eingelötet, welche aber noch gegen eine 3A getauscht wird(wie die originale)

Habe dann das Bauteil mal zerlegt und innendrin ist ein Bimetall, was bei Erwärmung einen Lötkontackt zerstört und dann kein Kontakt mehr vorhanden ist.

http://mactpix.de/Blackpitty/P1110919.jpg

http://mactpix.de/Blackpitty/P1110920.jpg

anddill
2012-01-08, 20:13:39
KFZ-Sicherung ist keine besonders gute Idee, da die keine hohen Spannungen sicher trennen kann. Besser wäre eine normale Glasfeinsicherung.

Blackpitty
2012-01-08, 21:02:48
KFZ-Sicherung ist keine besonders gute Idee, da die keine hohen Spannungen sicher trennen kann. Besser wäre eine normale Glasfeinsicherung.

ja, das hat mir heute auch schon jemand im Bekantenkreis mitgeteilt, den ich kurz um Info diesbezüglich gebeten hatte.

Wollte nun erstmal testen, ob das so alles funktioniert und dann so eine Glasfeinsicherung einsetzen.

Sollte ich da dann auch eine 3A nehmen, oder was brauche ich da als Ersatz für das oben abgebildete Teil?

anddill
2012-01-08, 21:40:24
Hab sowas auch noch nie gesehen. Ich würde einfach eine träge Sicherung einsetzen.

Blackpitty
2012-01-08, 21:51:26
Hab sowas auch noch nie gesehen. Ich würde einfach eine träge Sicherung einsetzen.

das heißt? kenne mich da nun nicht so aus, was Sicherungen an geht, wenn ich weis, was ich brauche gehts jedoch los:biggrin:

anddill
2012-01-08, 21:52:55
Hab sowas auch noch nie gesehen. Ich würde einfach eine träge Sicherung einsetzen.

ps: Es gibt auch Thermoschalter mit allen möglichen Ansprechcharakteristiken zu kaufen. Oder sogenannte Polyswitch-Sicherungen, die allesamt der ursprünglichen Funktion evtl. näher kommen. Aber wenn sie hält, dürfte eine 3A-T die sicherste Lösung sein.

Mosher
2012-01-08, 21:54:38
Hab sowas auch noch nie gesehen. Ich würde einfach eine träge Sicherung einsetzen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstr%C3%BCckstellende_Sicherung

Meinst du so etwas?
Reines Interesse, ich kannte den Begriff jetzt auf Anhieb nicht

edit: ok, du meintest wohl http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/fotos/01102021.jpg mit T-Charakteristik

Blackpitty
2012-01-08, 21:55:26
ps: Es gibt auch Thermoschalter mit allen möglichen Ansprechcharakteristiken zu kaufen. Oder sogenannte Polyswitch-Sicherungen, die allesamt der ursprünglichen Funktion evtl. näher kommen. Aber wenn sie hält, dürfte eine 3A-T die sicherste Lösung sein.

ah ok, habe eben gesehen(bei reichelt) was du mit Träge oder so meinst, flink und superflink gibts auch:biggrin:

Also dann suche ich mal nach einer 3A trägen und baue die ein.


Was ich aber immernoch komisch finde, warum fackeln da Leitungen auf der Platine ab, wenn die Sicherung ausgelöst hat am Motor? Dagegen sollte diese doch eigentlich schützen, oder was soll das?

anddill
2012-01-08, 23:50:26
Da war die Leitung halt flinker als die Sicherung. Kann passieren. Gerade so ein Thermoschalter - wenns einer ist - ist weniger für einen satten Kurzen ausgelegt sondern soll eher zB. bei einer Blockade des Motors nach ein paar Sekunden abschalten.
Hab hier nochwas gefunden, was mir noch von einem Projekt in Erinnerung war:
http://www.monacor.de/produktdetailseite/?artikelid=3072
Das wäre evtl. noch eine Alternative, das ist ein thermo-Schalter. Der Wikipedialink von Mosher bezieht sich eher auf die Polyswitch-Dinger. Was aber daraus relevant ist:

Auslösezeit

Die Ansprechzeit (engl.: Triptime) beträgt bei den meisten Modellen systembedingt mehrere Sekunden und sie ist daher als extrem träge Sicherung zu bezeichnen.

Wenn Du es ganz genau machen willst, kannst Du das Ding ja mal aufsägen. Evtl. ist da einfach Schmelzlot drinne oder halt ein Bimetallkontakt. Dann weißt Du es genau.

Blackpitty
2012-01-09, 16:16:08
Da war die Leitung halt flinker als die Sicherung. Kann passieren. Gerade so ein Thermoschalter - wenns einer ist - ist weniger für einen satten Kurzen ausgelegt sondern soll eher zB. bei einer Blockade des Motors nach ein paar Sekunden abschalten.
Hab hier nochwas gefunden, was mir noch von einem Projekt in Erinnerung war:
http://www.monacor.de/produktdetailseite/?artikelid=3072
Das wäre evtl. noch eine Alternative, das ist ein thermo-Schalter. Der Wikipedialink von Mosher bezieht sich eher auf die Polyswitch-Dinger. Was aber daraus relevant ist:



Wenn Du es ganz genau machen willst, kannst Du das Ding ja mal aufsägen. Evtl. ist da einfach Schmelzlot drinne oder halt ein Bimetallkontakt. Dann weißt Du es genau.


Ich habe das Ding, was bei mir verbaut war nach dem ersetzen gestern mal zerlegt.

Es besteht aus dem oberen Deckel, was wie eine Wanne ist mit Anschluss + und einem unteren geraden Blech mit dem Anschluss -

Zwischen beiden Metallteilen ist eine Isolationsschicht, welche in der Mitte ein offenes Rechteckt hat.

In dem Wannenteil ist innen oben ein mini Bimetall angebracht und am unteren Ende vom Bimetall ist eine Lötkugel.

Diese Lötkugel drückt im zusammengesetzten Zustand durch das offene Rechteck in der Isoschicht und auf die untere Platte, somit ist eine Vernindung da. Sobald dann aber Hitzeeinwirkung kommt, reißt das Bimetall die Lötkugel von der unteren Platte ab und ist somit zerstört und auch nach Abkühlung nichtmehr verbunden.

anddill
2012-01-09, 16:47:55
Also eine extrem träge Sicherung.
Das wird kein Bimetall sein, sondern schlicht eine Feder. Bei Erhitzung durch hohen Stromfluss verflüssigt sich das Lot und die Verbindung springt auf.
Nennt sich Lötsicherung und ist ein Spezialteil. Auch in anderen Bauformen sind die eher unüblich.
Aber es gibt auch noch superträge Sicherungen (http://www.conrad.de/ce/de/product/524034/), die haben ein ähnliches Ansprechverhalten. Brauchst dann halt noch einen vernünftigen Sicherungshalter, sowas (http://www.conrad.de/ce/de/product/501262/) zum Beispiel, ist auch für 250V zugelassen. und kann auch die größere Bauform (http://www.conrad.de/ce/de/product/524222/) aufnehmen, die etwas höhere Ströme trennen kann.
Die gibt es leider nur als "Träge", aber falls sie im normalen Betrieb auslösen sollte, könnte man sie ohne Bauchschmerzen zu bekommen gegen eine 4A tauschen.

Blackpitty
2012-01-09, 17:35:44
Also eine extrem träge Sicherung.
Das wird kein Bimetall sein, sondern schlicht eine Feder. Bei Erhitzung durch hohen Stromfluss verflüssigt sich das Lot und die Verbindung springt auf.
Nennt sich Lötsicherung und ist ein Spezialteil. Auch in anderen Bauformen sind die eher unüblich.
Aber es gibt auch noch superträge Sicherungen (http://www.conrad.de/ce/de/product/524034/), die haben ein ähnliches Ansprechverhalten. Brauchst dann halt noch einen vernünftigen Sicherungshalter, sowas (http://www.conrad.de/ce/de/product/501262/) zum Beispiel, ist auch für 250V zugelassen. und kann auch die größere Bauform (http://www.conrad.de/ce/de/product/524222/) aufnehmen, die etwas höhere Ströme trennen kann.
Die gibt es leider nur als "Träge", aber falls sie im normalen Betrieb auslösen sollte, könnte man sie ohne Bauchschmerzen zu bekommen gegen eine 4A tauschen.

ok, danke dir, ich werde mir diese hier bestellen:

als 3,15A und Träge und in 5x20mm

http://www.ebay.de/itm/120765448052?var=420042010801&ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649

Dazu nehme ich diesen Halter hier vom selben Verkäufer:

http://www.ebay.de/itm/110697568706?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649

und bau das dann so ein, dass man ohne den Motor zu zerlegen ran kommt

Denke, das sollte gut klappen:smile:

anddill
2012-01-09, 17:44:18
[KOPFKRATZ]
Hmm, ich würde hier eher die Superträgen nehmen oder doch gleich 4AT einsetzen, sonst kannst Du vielleicht nach jeder zweiten Wäsche die Sicherung wechseln, nur weil der Motor die nasse Wäsche nicht innerhalb von 0,5s in Schwung gebracht hat.

Blackpitty
2012-01-09, 19:02:37
na dann nehm ich 4A und gut, denke etwas höher ist besser, als Schutz brennt ja immernoch was auf der Platine weg, wie es nun ja auch passiert ist, und die 4A sollte ja bei Motorstillstand auch auslösen