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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Solarboom am Horizont


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gravitationsfeld
2018-06-20, 06:30:04
das ganze lohnt sich in dem moment wo man eine wirklich korrekte rechnung anlegt, die sämtliche externen kosten internalisiert. sobald man das gemacht hat, wird auch der letzte zugeben müssen, dass atomstrom zu teuer ist.
Selbst ohne externe Kosten ist Nuklear-Strom bei 10 cent/kWh LCOE in den USA. Das ist ueber 2x so teuer wie Gas, Wind oder Solar.

Das lohnt sich nur, wenn es Last-Spitzen im System gibt, wo man teuer verkaufen kann. Nur leider wird das gerade von Storage langsam alles geglaettet.

Tesla liess dieses Jahr mal durchblicken, dass sie schon Installationen in der 1GWh-Klasse in der Pipeline haben.

Eisenoxid
2018-06-20, 13:58:50
Die externen Kosten von Nuklear-Strom sind auch gar nicht richtig bezifferbar. Keiner weiß bis jetzt wieviel bspw. die Endlagerung/Entsorgung des radioaktiven Abfalls kosten wird (intern wie extern).
Die volkswirtschaftlichen Schäden im Falle eines GAUs sind ebenfalls nur sehr schwer quantifizierbar.

Akkus werden sicherlich in Zukunft eine immer größere Rolle spielen - insbesondere kleine, dezentrale Systeme. Allerdings mMn. nur zur Glättung des Angebots/Bedarfs über max. einige Stunden.
Für Regulierung über mehrere Tage/Wochen (z.B. Winter bei wenig Wind), muss entweder ein riesiges europäsich-nordafrikanisches Verbundnetz her, oder chemische Langzeitspeicher (P2G) mit leider relativ schlechten Wirkungsgraden.
Das ist aber noch Zukunftsmusik; bis es soweit kommt haben die EEs noch viel Luft nach oben.

Monger
2018-07-10, 23:49:03
USA steigen wahrscheinlich aus Atomkraft aus:
http://m.spiegel.de/wissenschaft/technik/usa-atomausstieg-kommt-wohl-aus-kostengruenden-a-1216353.html#ref=recom-outbrain

krötenfresse
2018-07-17, 16:08:05
Wenn Strom verdammt billig wird und man teilweise zu viel produziert wird PowerToGas halt eine echte Alternative und dafür Speicher bauen ist relativ simpel.
du meinst wohl power-to-liquid = methanol :|

Screemer
2018-07-17, 16:23:59
Nein, er meint power to gas. In der Regel wird dort durch Elektrolyse aus Wasser o2 und H2 erzeugt. Das kann man dann in hydroxitspeichern Puffern und bei Bedarf abrufen. Man kann den Wasserstoff auch noch mit Kohlenstoff zu Methan reagiere lassen. Ist allerdings aufwendiger und verringert die Energiedichte.

krötenfresse
2018-07-17, 17:08:40
aber gas bzw. wasserstoff ist doch niemals so einfach zu speichern und zu handhaben wie methanol,
deshalb habe ich mich gewundert.


zwar nicht solarenergie, aber in island wird methanol aus erneuerbarer energie (geothermal) hergestellt:
https://www.wiwo.de/technologie/green/methanol-islaender-koennten-haelfte-ihres-spritbedarfs-bald-mit-oekotreibstoff-decken/13549436.html

ilPatrino
2018-07-18, 12:58:48
aber gas bzw. wasserstoff ist doch niemals so einfach zu speichern und zu handhaben wie methanol,
deshalb habe ich mich gewundert.
man könnte aber den wasserstoff bis zu einem gewissen anteil einfach in die erdgaspipelines einspeisen und das verbundnetz als puffer verwenden.

EL_Mariachi
2018-07-20, 13:52:49
Zentrale Stromversorgung ist mist und bringt im Grunde nur unnötige Probleme mit sich (Speicherung, Transportwege etc.)

Einfach nur noch autarke Häuser bauen bzw. Energie halt da produzieren wo Sie verbraucht wird!

https://www.energieheld.de/blog/das-autarke-haus-eine-interessante-idee/

Ich habe mir fest vorgenommen mein Haus in den nächsten 5 - 10 Jahren umzubauen!

Anfangen werde ich wohl erst mal mit einem Simon Modul (http://simon.energy/), welches ich mir aufs Carport Dach schraube.... :freak:

.

Nightspider
2018-07-20, 15:25:06
Könnte man nicht eigentlich auch Salz mit überflüssigem Strom verflüssigen, speichern und damit dann wieder über Dampf Strom produzieren wenn es benötigt wird?
Oder wäre da der Wirkungsgrad genauso für die Tonne wie bei Power to Gas? Wärme kann man ja zumindest gut isolieren und große Salzschmelze-Silos bauen dürfte doch auch gar nicht so schwer sein oder? :uponder:

Mit Strom Wärme produzieren sind ja 100% Wirkungsgrad. Faktoren wäre dann nur die Qualität der Wärmedämmung und der Wirkungsgrad zu Dampf-> Strom+Fernwärme.

Eisenoxid
2018-07-20, 15:53:54
Anfangen werde ich wohl erst mal mit einem Simon Modul (http://simon.energy/), welches ich mir aufs Carport Dach schraube.... :freak:
.
Finde ich für 150Wp ehrlichgesagt recht teuer. Ok, es ist einfach zu installieren. Aber du kannst dir im Vergleich auch z.B. für ~1200€ vier "normale" PV-Module (https://www.photovoltaik4all.de/solarmodule/axitec-axiblackpremium-ac-275m-mono-black) samt zwei Modulwechselrichtern (https://www.photovoltaik4all.de/aeconversion-inv500-90-plc-modulwechselrichter) kaufen. Wäre 1000Wp (also die ~6.5-fache Leistung) für weniger als das doppelte des Preises. GGf. kommen nochmal ~200-400€ für die Installation und Kleinteile dazu - aber selbst damit wäre das P-/L-Verhältnis sehr viel besser.
Auf einen normalen Carport sollten 4 Module locker passen.

Mit Strom Wärme produzieren sind ja 100% Wirkungsgrad. Faktoren wäre dann nur die Qualität der Wärmedämmung und der Wirkungsgrad zu Dampf-> Strom+Fernwärme.
Bei Wärme --> Strom hast du halt höchstens den Carnot-Wirkungsgrad (https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad).
In der Praxis liegst du daher maximal zwischen 40 und 50%.

Screemer
2018-07-20, 16:55:03
Oder wäre da der Wirkungsgrad genauso für die Tonne wie bei Power to Gas?

der Wirkungsgrad liegt doch bei power to gas im Bereich von 70%+ und bei Brennstoffzellen für den umgedrehten Weg auch in dem Dreh mit Tendenz zu mehr. Wird also tendenziell eher besser als Power to Heat und Heat to Power abschneiden.

Finde ich für 150Wp ehrlichgesagt recht teuer. Ok, es ist einfach zu installieren. Aber du kannst dir im Vergleich auch z.B. für ~1200€ vier "normale" PV-Module (https://www.photovoltaik4all.de/solarmodule/axitec-axiblackpremium-ac-275m-mono-black) samt zwei Modulwechselrichtern (https://www.photovoltaik4all.de/aeconversion-inv500-90-plc-modulwechselrichter) kaufen. Wäre 1000Wp (also die ~6.5-fache Leistung) für weniger als das doppelte des Preises. GGf. kommen nochmal ~200-400€ für die Installation und Kleinteile dazu - aber selbst damit wäre das P-/L-Verhältnis sehr viel besser.
Auf einen normalen Carport sollten 4 Module locker passen.

das geht teils noch wesentlich günstiger: https://www.mydealz.de/deals/mini-pv-noch-billiger-photovoltaikanlage-zur-abdeckung-der-grundlast-1197289

oder in der variante "einfache installation": https://www.mydealz.de/deals/self-pv-anlage-1080-watt-leistung-298eur-ersparnisjahr-moglich-stichwort-strom-haus-neubau-wohnung-1190912

ich freu mich schon wenn die speicher endlich günstiger, also günstiger als heute und nicht vor 5-10 jahren, werden ;) dann wird's richtig lustig.

Marodeur
2018-07-20, 18:21:24
Ja, Akkus sind schon lustig. Wenn ich seh dass ich diesen Monat zu 96 % autark war muss ich schon mal etwas lächeln. ;)
Bissl Ausgleich von Schwankungen ist halt immer dabei.

EL_Mariachi
2018-07-20, 21:55:07
Finde ich für 150Wp ehrlichgesagt recht teuer. Ok, es ist einfach zu installieren. Aber du kannst dir im Vergleich auch z.B. für ~1200€ vier "normale" PV-Module (https://www.photovoltaik4all.de/solarmodule/axitec-axiblackpremium-ac-275m-mono-black) samt zwei Modulwechselrichtern (https://www.photovoltaik4all.de/aeconversion-inv500-90-plc-modulwechselrichter) kaufen. Wäre 1000Wp (also die ~6.5-fache Leistung) für weniger als das doppelte des Preises. GGf. kommen nochmal ~200-400€ für die Installation und Kleinteile dazu - aber selbst damit wäre das P-/L-Verhältnis sehr viel besser.
Auf einen normalen Carport sollten 4 Module locker passen.

Ich fange gerade erst an, mich mit der Technik auseinander zu setzen... :rolleyes:

Da hast Du wohl recht.... das macht wohl mehr Sinn :D.

Steffko
2018-07-21, 10:08:58
Ich fange gerade erst an, mich mit der Technik auseinander zu setzen... :rolleyes:

Da hast Du wohl recht.... das macht wohl mehr Sinn :D.

Am sinnvollsten wäre es natürlich, gleich ne richtige PV zu kaufen und das ganze Dach vollzuhauen. Schon ~40m² reichen für ~5kwp.

Eisenoxid
2018-07-21, 11:11:53
Am sinnvollsten wäre es natürlich, gleich ne richtige PV zu kaufen und das ganze Dach vollzuhauen. Schon ~40m² reichen für ~5kwp.
Richtig. Je größer die Anlage, desto besser wird das P/L-Verhältnis (solange man den Strom noch in sinnvollen Maßen selbst verbrauchen kann).

40m² brauchste nichtmal bzw. würden für noch mehr Leistung reichen. >300Wp Module sind inzwischen üblich und günstig. Ein 60-Zellen Modul hat ca. 1,65m².
Macht ~180Wp pro m². --> Für 5kWp braucht man heute nur noch ca. 28m².

Dank MPP-Tracking auf Modulebene kann man auch inzwischen sehr "schwierige" Dächer mit unterschiedlichen Winkeln und Ausrichtungen sinnvoll bestücken.

Unsere kommende Anlage wird 9kWp haben. Dabei sind jeweils 8 Module OSO und WNW mit ~23° Neigung ausgerichtet, sowie 4 Module WNW mit ~40° und nochmal 10 mit ~40° OSO. Alle werden mit Leistungsoptimierern (also kleinen MPP-Trackern) versehen, wodurch nur ein einziger Wechselrichter notwendig ist.

Poook
2018-07-21, 14:33:03
Du Großindustrieller :D

Die Entwicklung ist aber beeindruckend. Das erste kommerzielle Kohlekraftwerk der USA hatte eine Leistung von 100kw. Heute kann man sich als Privatperson ein Zehntel davon aufs Dach klatschen

Kallenpeter
2018-07-21, 17:48:48
Ich denke auch in ein paar Jahren wird man in bestimmten Regionen ohne Netzanschluss auskommen können. Mit PV, Batterie und evtl. noch ein Backup Generator. Oder die Netzbetreiber reagieren darauf und schaffen die Grundgebühren ab, um das zu verhindern.

In Deutschland sehe ich das allerdings nicht, hier gibts im Winter zu wenig Sonne. Aber in Australien, Texas, Kalifornien, Spanien etc. könnte das bald Realität werden.

Poook
2018-07-21, 18:27:22
Die Frage ist halt was billiger ist, beim Netzbetreiber kaufen oder auf Eigenversorgung setzen. Der Netzbetreiber wird halt durch die riesige Abnahme an Solarzellen und Batteriepacks wesentlich bessere Preise bekommen als der Everydays Joe welcher auch das gebundene Kapital sehen muss. Und da der Durchschnittsamerikaner alle 4 Jahre umzieht macht er das auch eher für den nächsten Hausbesitzer. Demgegenüber stehen die Kosten für das Stromnetz.
Und die richtigen Ballungszentren werden sowieso noch externe Solarpark benötigen. Ein NYC oder HK Wolkenkratzer hat nicht genug beschienene Fläche zur Selbstversorgung.

Kallenpeter
2018-07-21, 20:06:37
Klar ist eine zentrale Stromproduktion und -speicherung billiger als eine dezentrale Lösung. Aber der Stromversorger hat Erzeugungskosten und den Netzbetrieb. Ein Kunde hat nur die Stromproduktion.

Aber wie gesagt, in Deutschland eh nicht denkbar, aber in anderen Ländern wird es bald spannend.

Poook
2018-07-21, 20:21:23
Ja, wird ein hartes Kopf an Kopf rennen zwischen Selbstversorgung und zentraler Stromversorgung. Aber im ländlichen Bereich wird die Selbstversorgung IMO gewinnen. Gibt ja jetzt schon Orte die sich Diesel per Lastwagen schicken lassen müssen. Für diese Gegenden werden die Erneuerbaren wie ein warmer Geldregen sein.

Da war doch eine US Insel die schon vor Jahren umgestiegen ist, da allein der Transport des Diesels für 4 Jahre teurer war als die Solarzellen und Batterien zusammen, welche nun für 20+ Jahre genutzt werden können.

Richtige Städte, also 5Mio+, werden aber wohl niemals autark werden können. Und da macht es auch nicht viel Sinn, da die Kabelwege pro Verbraucher deutlich kürzer sind und man durch die riesige Anzahl an Verbrauchern auch eine wesentlich größere Glättung des Verbrauchs und bessere Vorhersehbarkeit hat, was zu einem geringeren Batteriebedarf pro Einwohner führt.

Marodeur
2018-07-22, 10:05:26
Ja, Winter is doof. Ich bekomm etwa jeden zweiten Tag im Winter über Nacht 7-8 kWh überschüssigen Windstrom kostenlos in den Akku geladen (Econamic Grid bis Max 800 kWh pro Jahr) aber trotzdem nervig wenn Schnee auf den Modulen liegt. Bei mir ist im Winter aber auch zusätzlich etwas Wald im Weg.

Ich brauch für Warmwasser mal noch einen Pufferspeicher mit Heizdiode. Auch dafür bekäm ich nochmal extra 3000 kWh Heizstrom übers Grid.

Eisenoxid
2018-07-22, 13:27:43
Du Großindustrieller :D
;D Ich wollte damit nur ausdrücken was inzwischen recht problemlos geht. Vor ein paar Jahren hätte man für den Aufbau mindestens zwei Wechselrichter mit jeweils zwei Strings+MPP-Trackern gebraucht und das Ergebnis wäre trotzdem (deutlich) weniger Ertrag gewesen --> hätte sich selbst mit EEG-Umlage nicht wirklich gelohnt.

Ja, Winter is doof. Ich bekomm etwa jeden zweiten Tag im Winter über Nacht 7-8 kWh überschüssigen Windstrom kostenlos in den Akku geladen (Econamic Grid bis Max 800 kWh pro Jahr) aber trotzdem nervig wenn Schnee auf den Modulen liegt. Bei mir ist im Winter aber auch zusätzlich etwas Wald im Weg.
Da wir auch demnächst die Heizungsanlage erneuern müssen, hatte ich überlegt, ob sich zusätzlich zur PV eine Vitovalor PT2 (https://www.viessmann.de/de/wohngebaeude/kraft-waerme-kopplung/mikro-kwk-brennstoffzelle/vitovalor.html) rechnen würde. Damit könnte man auch einen guten Teil seines Strombedarfs im Winter und der Übergangszeit decken (wenn der Wärmebedarf eh am höchsten ist) - aber das Ding ist trotz Förderung aber derartig teuer, dass sich dies höchstens aus "Autarkiegesichtspunkten" rechnet. Und ich will mir die Kosten nicht ausmalen, falls nach der Garantiezeit dort was größeres kaputtgeht.
Davon abgesehen wird man damit zwar unabhängiger von Stromversorgern, aber dafür abhängiger von Gasversorgern.

Marodeur
2018-07-23, 10:40:11
Ich werd jetzt erstmal die PV Anlage abzahlen und derweil mal sehen inwiefern bei unserem Untergrund Erdwärmebohrungen sinnvoll sind bzw. was sie kosten würden um damit vom Öl langfristig weg zu kommen. Strom ist ja da, Fenster sind schon ausgetauscht, Niedrigtemperatur-Heizkörper eh schon vorhanden.

EL_Mariachi
2018-07-23, 10:45:31
Am sinnvollsten wäre es natürlich, gleich ne richtige PV zu kaufen und das ganze Dach vollzuhauen. Schon ~40m² reichen für ~5kwp.

Ja stimmt... hab noch mal ne Nacht drüber geschlafen und werd ich auch so machen...

kostet ja praktisch" nix" mehr das Zeug...

:)

Marodeur
2018-07-23, 10:51:58
Bei mir sind auch fast 9,9 drauf.

Ich hab mir von der Firma auch gleich Netzwerkleitungen mit durchs Rohr legen lassen und auf dem Dachboden einen Verteiler gemacht. Falls noch wer einen Altbau ohne Leerrohre hat... ;)

EL_Mariachi
2018-07-23, 10:55:33
Die Frage ist halt was billiger ist, beim Netzbetreiber kaufen oder auf Eigenversorgung setzen. Der Netzbetreiber wird halt durch die riesige Abnahme an Solarzellen und Batteriepacks wesentlich bessere Preise bekommen als der Everydays Joe welcher auch das gebundene Kapital sehen muss. Und da der Durchschnittsamerikaner alle 4 Jahre umzieht macht er das auch eher für den nächsten Hausbesitzer. Demgegenüber stehen die Kosten für das Stromnetz.
Und die richtigen Ballungszentren werden sowieso noch externe Solarpark benötigen. Ein NYC oder HK Wolkenkratzer hat nicht genug beschienene Fläche zur Selbstversorgung.

Langfristig ist Eigenversorgung wohl immer billiger... (keine Transportwege, keine Zentralen Riesenspeicher)

.

Poook
2018-07-23, 11:26:33
Langfristig ist Eigenversorgung wohl immer billiger... (keine Transportwege, keine Zentralen Riesenspeicher)

.

Auf dem Land vll ja, in der Stadt glaube ich da nicht dran. Das teure an innerstädtischen Kabeln sind nicht die Kabel selbst sondern das verlegen. Bei bestehenden Häusern sind diese Kosten längst abgeschrieben. Bei neuen Häusern müssen eh noch weitere Kabel verlegt werden, also sind die Verlekosten so oder so da.
Die Riesenspeicher und Großanlagen sind pro Haushalt durch Großabnehmerpreise wesentlich günstiger als dein Privatspeicher zu Hause. Auch die Installations und Versicherungskosten pro kw peak sind nur ein Bruchteil der Kosten bei Privatkunden. Weiterhin kann der wesentlich genauer ausgelegt werden als dein Privatspeicher. Du willst nachts einmal die Sauna benutzen? Glückwunsch, du brauchst jetzt 7,5 bis 15 kwh mehr Batterie. Bei den Großspeichern glättet sich das.
Vor allem wenn du wirklich netzunabhängig sein willst, also keine Grundgebühr für das Netz bezahlen willst, musst du aufgrund von Dunkelflauten dein Eigenversorgungssystem extrem überdimensionieren. Dunkelflauten sind bei großen überregionalen Systemen nur ein kleines Problem, aber je lokaler es wird desto größer wird das. Und ein Eigenheim ist das kleinst mögliche System, vor allem wenn man auf nur eine Energiequelle setzt.
Also entweder überdimensionierst du brutalst (teuer/platzaufwändig), schränkst dich bei Gefahr einer Dunkelflaute ein (kacke) oder bezahlst eben doch das Netz mit.

Quintessenz: Für das Netz zahlst du so oder so

Marodeur
2018-07-23, 12:57:16
Ich frag mich ob es sich für Besitzer rentiert Großspeicher für ganze Wohnblöcke zu bauen. Auf deren Dächer passen auch große PV Anlagen.

EDIT:
Für die Stadt vielleicht sowas?
https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Wie-aus-einem-Wohnblock-ein-selbstversorgendes-Haus-wird-id43650781.html

EL_Mariachi
2018-07-23, 13:40:30
Quintessenz: Für das Netz zahlst du so oder so

Klar sieht es auf dem Land anders aus als in der Stadt... :redface:
Für den Winter hätte ich dann auf jeden Fall ja auch noch einen Holzofen...

Falls die Akkus wirklich mal leer sind, dann kaufe ich halt aus dem Netz zu!
Es besteht ja ohnehin eine Anschlußpflicht, wenn ich das richtig verstanden habe... zumindest in erschlossenen Wohngebieten! Richtig?

Edit: ach ja... kennt jemand ne gute Seite im Netz wo man sich seine Anlage entsprechend dimensionieren kann?


.

Poook
2018-07-23, 14:14:53
Ich frag mich ob es sich für Besitzer rentiert Großspeicher für ganze Wohnblöcke zu bauen. Auf deren Dächer passen auch große PV Anlagen.


Bei Batterien macht sharing auf jeden Fall Sinn, erhöht vermutlich auch die Lebensdauer enorm. Batterien mögen es nicht wenn Z.B. bei schlechtem Wetter der Ofen angemacht wird und aus plötzlich aus 1000Watt laden 2000Watt entladen werden. Bei vielen Teilnehmern wird so etwas geglättet.

Ragnus
2018-08-08, 10:03:39
http://www.sonnenseite.com/en/energy/world-reaches-1000gw-of-wind-and-solar-keeps-going.html

Stand 30.06.2018 kommen PV und Wind weltweit zusammen erstmals auf > 1 TW an installierter Leistung. PV macht mittlerweile fast die Hälfte aus und wird Wind wohl bald überhohlen. Zusammen sollte das 1,5-2 TWh an Stromerzeugung für 2018 ergeben. Bei ca. 25 TWh Weltbedarf immerhin schon 6-8% nur aus Wind und Solar.

Ich bin mal gespannt, wie sich die Kürzung der Förderung in China auf den Weltmarkt durchschlägt. Letztes Jahr wurden ca. 100 MW installiert. Ursprünglich ist man mal von 130 MW in 2018 ausgegangen. Das wird jetzt wohl etwas geringer ausfallen, aber 110-120 GW PV Neuinstallationen sind sicherlich möglich.

Marodeur
2018-08-08, 10:36:18
Wieviel von den 1,5 - 2 TWh gehen verloren weil sie (noch) nicht gespeichert oder verbraucht werden können?

Trap
2018-08-08, 12:52:09
Wieviel von den 1,5 - 2 TWh gehen verloren weil sie (noch) nicht gespeichert oder verbraucht werden können?
Wie stellst du dir das "verloren gehen" technisch vor?

Ragnus
2018-08-08, 17:10:54
Wieviel von den 1,5 - 2 TWh gehen verloren weil sie (noch) nicht gespeichert oder verbraucht werden können?

Schaut man sich das Beispiel Deutschland an, dann ergeben sich folgende Werte für 2017:

654,8 GWh Gesamt Stromproduktion
218,3 GWh Erneuerbar (33,3%)
146,5 GWh Sonne + Wind (23,2%)
5,5 GWh Abschaltungen (0,8% Gesamt, 2,5% Erneuerbar, 3,6% Sonne/Wind).

Selbst ein Anteil von 1/3 Erneuerbarer mit >20% Sonne /Wind führt also nur zu sehr geringen Abschaltungen. Das ist weltweit nicht anders, zumahl es wenige Länder mit so einen hohen Anteil gibt.

Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass Abschaltungen oder Leistungsreduzierung überhaupt kein Problem darstellen. Aktuell haben wir in Deutschland 4-5 ct/kWh Gestehungskosten für neue Solarkraftwerke. Selbst wenn man irgendwann 20% der Jahresproduktion runterregeln muss, kostet dass nur 0,8-1 ct/kWh bei neuen Kraftwerken. Dafür lohnt sich kein Speicher.

Kallenpeter
2018-08-08, 17:34:38
Bei konventionellen Kraftwerken geht auch die hälfte der Energie bei der Stromproduktion verloren. Stört sich niemand daran. Aber wehe in Deutschland werden ein paar Prozent Erneuerbare abgeregelt. Dann ist Weltuntergang.

Marodeur
2018-08-09, 15:30:38
War pure Neugierde, kein Weltuntergang. Hätte gedacht es wäre mehr wegen fehlender Speicher.

Ragnus
2018-08-12, 17:17:36
War pure Neugierde, kein Weltuntergang. Hätte gedacht es wäre mehr wegen fehlender Speicher.

Man muss hier auch immer sehr genau aufpassen, was berichtet wird. Wenn am Sonntag Mittag ggfs. mal 20% Solarleistung runtergeregelt werden müssen, dann scheint das oft viel. Oftmals werden solche Extrembeispiele dann durch die Presse getrieben und man erweckt den Anschein, dass ist immer so. Unter der Woche ist das aber eigentlich selten der Fall und dann kommt man halt im Jahresschnitt auch nur auf relativ geringe Zahlen. Wenn Wind und Sonne und langes Wochenende zusammenkommen, kann das aber durchaus für ein paar Stunden auch mal ein erheblicher Anteil sein, der runtergeregelt werden muss. Das kann man aber bei Wind und Sonne auch sehr schnell und flexibel.

Joe
2018-08-12, 19:57:30
Lang aber hochinteressant!

DlwWSrTLYeE

Poook
2018-08-12, 23:20:14
Wenn lang und interessant könnte man auch eine kurze Zusammenfassung dazu schreiben, sonst schaut das niemand ;)
Wenn man alle diese Youtube Videos anschauen wollte die jmd ohne wirklichen Kommentar hier postet, bräuchte man 4 Tage pro Tag um die zu schauen. Zeit ist nicht wertlos.

Trap
2018-08-12, 23:40:58
Wenn lang und interessant könnte man auch eine kurze Zusammenfassung dazu schreiben, sonst schaut das niemand ;)
Ich hab es mir angeguckt. Inhalt:

Was bedeutet die vorausgesagte Klimaerwärmung?
Skizze einer technische Umsetzung einer 100% regenerativen Energiegewinnung in Deutschland
Gegenüberstellung technisch notwendiger Maßnahmen und politischen Programmen (Parteiprogramme, Pariser Abkommen)
Auswirkungen der gegenwärtigen Regelungen/Gesetze auf EEG-Ausbau

Die politische Dimension fand ich spannend und war mir in der klaren Darstellung nicht bewusst.

Joe
2018-08-13, 11:12:24
Wenn lang und interessant könnte man auch eine kurze Zusammenfassung dazu schreiben, sonst schaut das niemand ;)
Wenn man alle diese Youtube Videos anschauen wollte die jmd ohne wirklichen Kommentar hier postet, bräuchte man 4 Tage pro Tag um die zu schauen. Zeit ist nicht wertlos.

Die Bundesregierung behindert mit voller Absicht die Energiewende.
Die Klimaziele aus Paris sind mit dem Regierungsprogramm physikalisch unvereinbar.
Um den Klimawandel wirklich auf 1,5°C zu begrenzen müsste Deutschland folgenden Beitrag leisten:

Bis 2030 Kapazitäten an Windenergie um 200% - 300% erhöhen.
Bis 2040 jährlich 10x so viel PV installieren wie 2017.
Ab 2020 VERBOT für den Verbau von Öl UND Gasheizungen in Neubauten oder bei Renovierungen
Ab 2025 Zulassungsverbot für alles außer EVs
Bis 2030 komplette Elektrifizierung der Autobahnen für Schwerlastverkehr
Bis 2030 Massiver Ausbau von Gaskraftwerken und Power to Gas Technologien

Das ist die Realität, die wir leisten müssen um den Klimawandel auf ein Maß zu begrenzen, bei dem es nicht zu massiven Völkerwanderungen kommen wird.

Nebenbei hat er noch erwähnt das im 2017 bereits 25% aller Flüchtlinge auf der Welt Klimaflüchtlinge waren. Menschen die Ihren Lebensraum verlagern müssen weil ihr alter Lebensraum durch den Klimawandel unbewohnbar geworden ist. Das ist harte Zahlen.

Und wir haben übrigens in den letzten 10 Jahren 80.000 Jobs in der PV Industrie verloren um 20.000 Jobs in der Braunkohleindustrie zu retten :uclap:

Finch
2018-08-13, 12:00:41
Schönes video.

Ein Partei die diesen Weg versuchen würde zu gehen hätte wohö direkt meine Stimme.

Joe
2018-08-13, 12:16:30
Der Slide macht mich sehr traurig.
Deutsche Regulierungswut vom feinsten :(

Wenn man überlegt welche Leistungen wir noch installieren müssen ist das einfach nur erbärmliche Politik.

https://i.imgur.com/jCDrs7B.png

Max Blax
2018-08-13, 21:55:42
Die Bundesregierung behindert mit voller Absicht die Energiewende.
Die Klimaziele aus Paris sind mit dem Regierungsprogramm physikalisch unvereinbar.
Um den Klimawandel wirklich auf 1,5°C zu begrenzen müsste Deutschland folgenden Beitrag leisten:

Bis 2030 Kapazitäten an Windenergie um 200% - 300% erhöhen.
Bis 2040 jährlich 10x so viel PV installieren wie 2017.
Ab 2020 VERBOT für den Verbau von Öl UND Gasheizungen in Neubauten oder bei Renovierungen
Ab 2025 Zulassungsverbot für alles außer EVs
Bis 2030 komplette Elektrifizierung der Autobahnen für Schwerlastverkehr
Bis 2030 Massiver Ausbau von Gaskraftwerken und Power to Gas Technologien

Das ist die Realität, die wir leisten müssen um den Klimawandel auf ein Maß zu begrenzen, bei dem es nicht zu massiven Völkerwanderungen kommen wird.

Nebenbei hat er noch erwähnt das im 2017 bereits 25% aller Flüchtlinge auf der Welt Klimaflüchtlinge waren. Menschen die Ihren Lebensraum verlagern müssen weil ihr alter Lebensraum durch den Klimawandel unbewohnbar geworden ist. Das ist harte Zahlen.

Und wir haben übrigens in den letzten 10 Jahren 80.000 Jobs in der PV Industrie verloren um 20.000 Jobs in der Braunkohleindustrie zu retten :uclap:
;D

Du solltest weniger von dem Zeug nehmen, das Du nimmst. Selten soviel Unsinn gelesen.

2B-Maverick
2018-08-14, 08:12:59
;D

Du solltest weniger von dem Zeug nehmen, das Du nimmst. Selten soviel Unsinn gelesen.

Trolling? *not sure*

edit für die, die es wissen wollen: Joe hat den Film sehr treffend zusammen gefasst. Die Aussagen dort sind sehr stimmig.

Kallenpeter
2018-08-14, 11:14:56
Und die Aussagen sind begründet. Man muss ja nicht mit Ihnen übereinstimmen, aber dann sollte man inhaltlich argumentieren.

Mr.Fency Pants
2018-08-14, 11:31:49
;D

Du solltest weniger von dem Zeug nehmen, das Du nimmst. Selten soviel Unsinn gelesen.

Weil...? :freak:

Ich habs mir angeguckt und finde recht stimmig was der gute Mann da sagt.

Wer möchte, dass das klappt findet Lösungen, wer das nicht will findet Ausreden. Irgendwann haben wir sowieso keine Wahl, daher ist es sinnvoll das jetzt zu planen und umzusetzen, das Zeitfenster ist irgendwann zu.

Matrix316
2018-08-14, 12:00:33
Wobei die Frage ist, ob es was bringt, wenn nur Deutschland das macht und alle anderen Industrienationen nicht. Normalerweise müssten China, USA, Frankreich, Japan etc. das ähnlich machen.

Winnie
2018-08-14, 12:17:43
Wobei die Frage ist, ob es was bringt, wenn nur Deutschland das macht und alle anderen Industrienationen nicht. Normalerweise müssten China, USA, Frankreich, Japan etc. das ähnlich machen.

Stimmt wohl...also halten wir einfach die Füße still und warten, bis andere uns retten und leben halt weiter so vor uns hin.

Hört sich nach einem sinnvollen Plan an...wäre nur doof, wenn alle anderen auch so denken.

Immerhin baut China die PV massiv aus während hier der Ausbau stagniert.
Immerhin verbietet Norwegen ab 2020 die Nutzung von Ölheizungen und ab 2025 die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Ob wir als "Weltgemeinschaft" damit gerettet sind möchte ich mal bezweifeln...

Mortalvision
2018-08-14, 12:23:07
Tafel-Prinzip: jeder gibt, was er kann :freak:

Matrix316
2018-08-14, 12:49:41
Stimmt wohl...also halten wir einfach die Füße still und warten, bis andere uns retten und leben halt weiter so vor uns hin.

Hört sich nach einem sinnvollen Plan an...wäre nur doof, wenn alle anderen auch so denken.

Immerhin baut China die PV massiv aus während hier der Ausbau stagniert.
Immerhin verbietet Norwegen ab 2020 die Nutzung von Ölheizungen und ab 2025 die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Ob wir als "Weltgemeinschaft" damit gerettet sind möchte ich mal bezweifeln...
Klar vorausgehen ist immer wichtig, aber wenn die anderen nicht mitziehen oder gar wieder zurückrudern (USA)...

Das müssten konkret alle Länder möglichst gleichzeitig angehen und zwar möglichst bald. Und da sollte man auch möglichst bald aufhören unnötige Kriege zu führen.

Finch
2018-08-14, 13:01:58
Wir könnten auch einfach voran gehen und zeigen das es geht. Gerade die Unabhängigkeit dürfte bei Erfolg vielen Ländern zeigen wie praktisch dieser Weg ist.

Mr.Fency Pants
2018-08-14, 16:29:36
Klar vorausgehen ist immer wichtig, aber wenn die anderen nicht mitziehen oder gar wieder zurückrudern (USA)...

Das müssten konkret alle Länder möglichst gleichzeitig angehen und zwar möglichst bald. Und da sollte man auch möglichst bald aufhören unnötige Kriege zu führen.

Mit müssten, hätten und könnten wurde noch nie etwas wirklich Wichtiges erreicht. Klar können wir uns hinstellen und sagen, wie doof die anderen sind, bringt uns und die Sache aber nicht weiter. Wir wissen, dass es das notwendig und wichtig ist, daher sollten wir uns an das Ziel halten. Die anderen werden früher oder später nachziehen MÜSSEN, da hilft dann auch kein "Wir wollen aber nicht!". Ist außerdem nicht verkehrt, einen (technischen) Vorsprung zu haben, denn das Thema kann und wird niemand mehr lange ignorieren können.

@Finch: sehe ich auch so. Andere Länder werden nachziehen, wenn die Erfolge sichtbar sind.

Matrix316
2018-08-14, 17:10:10
Mit müssten, hätten und könnten wurde noch nie etwas wirklich Wichtiges erreicht. Klar können wir uns hinstellen und sagen, wie doof die anderen sind, bringt uns und die Sache aber nicht weiter. Wir wissen, dass es das notwendig und wichtig ist, daher sollten wir uns an das Ziel halten. Die anderen werden früher oder später nachziehen MÜSSEN, da hilft dann auch kein "Wir wollen aber nicht!". Ist außerdem nicht verkehrt, einen (technischen) Vorsprung zu haben, denn das Thema kann und wird niemand mehr lange ignorieren können.

@Finch: sehe ich auch so. Andere Länder werden nachziehen, wenn die Erfolge sichtbar sind.
Welche Erfolge? Wenn wir hier alles was fossile Brennstoffe verbraucht abschalten würden, würde trotzdem das Wetter vom Atlantik aus den USA zu uns herwehen. ;)

Ich meine ja, die Frage ist, wird man überhaupt Erfolge sehen, wenn nur ein Land das macht? Ok, die Luft in den Städten wird besser, aber bei 35° im Schatten und Monatelange Dürre, hilft uns das eventuell auch nicht weiter.

Wenn jedes Land ein bißchen reduziert, hilft das vielleicht am Ende mehr, als wenn ein Land in die Vollen geht und der Rest macht so weiter wie bislang.

Mortalvision
2018-08-14, 17:43:48
Bitte nicht vergessen: die Luft in den Städten wird besser, sauberer! Ich kenne etliche Chinesen und Inder, die allein wegen Luft, Sicherheit und Lebensqualität nach DE gekommen sind. Allesamt Ingenieure und Geschäftsleute 100.000 € plus netto. Eben weil es in Shanghai, Singapur, egal was da unten bescheiden ist. Die sagen alle: wir verzichten gerne auf die zweiten Hunderttausend, die bringen uns nichts, wenn wir früher sterben oder die Kinder krank sind. Das könnte ein starkes Alleinstellungsmerkmal für DE und andere EU Länder (wie Norwegen, nicht EU) werden!

Mr.Fency Pants
2018-08-15, 10:22:37
Welche Erfolge? Wenn wir hier alles was fossile Brennstoffe verbraucht abschalten würden, würde trotzdem das Wetter vom Atlantik aus den USA zu uns herwehen. ;)

Ich meine ja, die Frage ist, wird man überhaupt Erfolge sehen, wenn nur ein Land das macht? Ok, die Luft in den Städten wird besser, aber bei 35° im Schatten und Monatelange Dürre, hilft uns das eventuell auch nicht weiter.

Wenn jedes Land ein bißchen reduziert, hilft das vielleicht am Ende mehr, als wenn ein Land in die Vollen geht und der Rest macht so weiter wie bislang.

Getreu dem Motto: "Tue Gutes und sprich darüber", werden andere Länder nachziehen müssen. Wenn sie an einem Punkt sind, an dem sie das Problem nicht mehr ignorieren können (der Punkt ist imo schon längst da), werden sie gucken, wer schon Erfolge und Erfahrung auf dem Gebiet hat.

Was ist die Alternative? Immer nur zu gucken, was die anderen (nicht) machen? Das bringt uns nicht in die Aktion und ist daher ungeeignet, wenn das jeder macht, macht auch niemand den ersten Schritt. Die Skandinavier sind schon viel weiter und da kann man sich schon Einiges abgucken. So wird das Ganze nach und nach angestossen, wie so oft. Aber sicherlich nicht dadurch, dass man wartet, dass alle anderen Länder das machen, was man gerne hätte.

Da sind mir schon wieder zu viele "Wenns" in deinem Post :). Wenn die anderen Länder doch mal...tun sie aber aktuell nicht.

Durch Wunschdenken hat man noch nie große Probleme gelöst.

Poook
2018-08-15, 10:28:50
Bitte nicht vergessen: die Luft in den Städten wird besser, sauberer! Ich kenne etliche Chinesen und Inder, die allein wegen Luft, Sicherheit und Lebensqualität nach DE gekommen sind. Allesamt Ingenieure und Geschäftsleute 100.000 € plus netto. Eben weil es in Shanghai, Singapur, egal was da unten bescheiden ist. Die sagen alle: wir verzichten gerne auf die zweiten Hunderttausend, die bringen uns nichts, wenn wir früher sterben oder die Kinder krank sind. Das könnte ein starkes Alleinstellungsmerkmal für DE und andere EU Länder (wie Norwegen, nicht EU) werden!

Wer wegen der Lebenserwartung, Sicherheit und Lebensqualität von Singapore nach Deutschland zieht wechselt auch vom FCB nach Schalke um seine Meisterschaftschancen zu erhöhen...

Mortalvision
2018-08-15, 10:33:00
Freiheit ist immer noch ein Thema, wenn du an die restriktiven Gesetze da unten denkst...

Poook
2018-08-15, 11:52:50
Das war aber bei dir oben nicht aufgeführt... Ausserdem, solange du keine Drogen schmuggelst oder andere Kapitalverbrechen be gehst hast du in Singapore keinerlei Probleme. OK, du musst auf deine Kaugummis verzichten. Die Todesstrafe wurde seit 2010 extremst runter gefahren (im Schnitt noch 3 im Jahr,ok immer noch drei zuviel) und wird bei Ausländern auch nicht mehr angewendet (edit: sry, hier war ich falsch informiert, wie streicht man auf dem Handy Text durch?).
Du vermischt hier vermutlich verschiedene Staaten (Phillipines?) und unterschiedliche Jahrzehnte. Ja, die Gesetze werden dort im Gegensatz zu Deutschland auch durchgesetzt. Ob man einen Rechtsstaat mit klaren Regeln nun gut oder schlecht findet muss man selber wissen.
Ich finde es großartig dass man dort nachts auch alleine um die Marina Bay gehen kann ohne alle 30 Sekunden angeschnorrt oder auf Drogen angesprochen zu werden, dass man in U-Bahn Stationen gehen kann ohne durch Pisselachen schwimmen zu müssen oder dass der Taxifahrer keine Umwege fahren kann da das Taxi getrackt wird. Das ist mehr Freiheit als man in jedem Berliner Stadtpark hat.

Mortalvision
2018-08-15, 12:15:48
Ah, dann sind das doch gute Nachrichten, danke!

Hanslans
2018-08-15, 15:28:53
Wer wegen der Lebenserwartung, Sicherheit und Lebensqualität von Singapore nach Deutschland zieht wechselt auch vom FCB nach Schalke um seine Meisterschaftschancen zu erhöhen...

Haben sie Öl und andere Rohstoffe oder woher dieses exorbitante BIP / Einwohner?

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_GDP_(PPP)_per_capita

Mortalvision
2018-08-15, 16:42:34
Banken und Finanzmetropole Südostasiens. Die finanzieren sogar Australien mit!

Poook
2018-08-15, 17:04:25
Öl haben sie auch, das war aber nur eine Starthilfe und macht nur noch 5% des GDPs aus.
Die Wirtschaft ist extrem diversifiziert, wesentlich mehr als in Deutschland. Die niedrigen Steuern helfen auch. Es gibt keine ungesunden Abhängigkeiten von einzelnen Ländern. Im Prinzip ist Singapore das Vorzeigeland des Kapitalismus und des Multikulturalismuses.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Economy_of_Singapore

Was auch nett ist, ist dass jeder Staatsbürger einmal im Leben einen Zuschuss und kostenlosen Kredit für die erste Wohnung bekommt, was zu einer Quote von beinahe 90% Eingenheimbesitzern führt.

Fritzchen
2018-08-17, 22:36:17
Stimmt wohl...also halten wir einfach die Füße still und warten, bis andere uns retten und leben halt weiter so vor uns hin.

Hört sich nach einem sinnvollen Plan an...wäre nur doof, wenn alle anderen auch so denken.

Immerhin baut China die PV massiv aus während hier der Ausbau stagniert.
Immerhin verbietet Norwegen ab 2020 die Nutzung von Ölheizungen und ab 2025 die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Ob wir als "Weltgemeinschaft" damit gerettet sind möchte ich mal bezweifeln...

Norwegen mit einem besonders hohen anteil an Wasserkraft und China mit seinen Subventionierungen für PV, sind da sicher nicht besonders gut geeignet als beispiele.

Kallenpeter
2018-08-17, 22:59:15
Norwegen mit einem besonders hohen anteil an Wasserkraft und China mit seinen Subventionierungen für PV, sind da sicher nicht besonders gut geeignet als beispiele.

Dieser "Logik" nach müsste Deutschland bei Verbrennungsmotoren bleiben, weil es hier besonders viel .....Erdöl gibt?

Deutschland verfügt über mehr Solar- und Windkraftreserven als über Kohle, Erdgas und Erdöl zusammen.

Mortalvision
2018-08-17, 23:52:48
DE dürfte insgesamt auch die maximale absolutevWasserkraft in Europa erzeugen, oder?

Kartenlehrling
2018-08-18, 00:43:34
Wir brauchen ein ausgewogenes Verhältnis, der Sommer war für Windräder ganz katastrophal.
Ich hoffe aber das wir einen solchen Hitzesommer nicht jedes Jahr bekommen.

Windräder von Flaute betroffen

Der Solarverband sieht nicht nur den Juli, sondern auch das erste Halbjahr des Jahres positiv.
In dem Zeitraum seien Photovoltaikanlagen mit einer Spitzenleistung von rund 1.340 Megawatt neu installiert worden
– fast 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die BSW-Experten führen das vor allem auf gesunkene Preise,
aber auch auf den aktuellen Rekordsommer zurück.

Stärker als die Solaranlagen ist jedoch die Windenergie von der Hitze betroffen. "Durch die Hochdruckwetterlage gibt es weniger Wind,
das reduziert natürlich die Leistung in der Windkraft", sagt Jan Ulland vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gegenüber Klimareporter°.
Die Windenergie hat im Juli laut den Daten des ISE nur 4,5 Milliarden Kilowattstunden oder zehn Prozent zur Stromerzeugung beigetragen.
Im Mai waren es beispielsweise 7,3 Milliarden Kilowattstunden gewesen – im Juli des Vorjahres 5,6 Milliarden.
https://www.klimareporter.de/strom/juli-stellt-solar-rekord-auf

Marodeur
2018-08-18, 09:30:02
Apropos Solar. Was ich mich bei der Umfrage wegen Sommer- und Winterzeit gefragt habe: Was würde hier aus Solarsicht eigentlich besser passen damit vor allem im Winter die Hauptverbrauchszeit auch mit der Sonnenzeit übereinstimmt?

Kallenpeter
2018-08-18, 10:14:06
nvm

Joe
2018-08-18, 19:11:30
Wir brauchen ein ausgewogenes Verhältnis, der Sommer war für Windräder ganz katastrophal.

Im Winter ist dafür PV nicht so toll.
Wind und Solar komplimentieren sich exzellent. Windig ist es überwiegend im Winter und bei Dunkelheit und Sonnig naja...

Winnie
2018-08-18, 22:00:12
Norwegen mit einem besonders hohen anteil an Wasserkraft und China mit seinen Subventionierungen für PV, sind da sicher nicht besonders gut geeignet als beispiele.

Als Beispiel für "Wir wollen etwas ändern und sagen es nicht nur, sondern ändern aktiv auch etwas" sind diese Länder recht gut geeignet, würde ich meinen...

Poook
2018-08-19, 10:11:43
Als Beispiel für "Wir wollen etwas ändern und sagen es nicht nur, sondern ändern aktiv auch etwas" sind diese Länder recht gut geeignet, würde ich meinen...

Es sind nicht nur Norwegen und China die etwas ändern. Inzwischen haben 16 Nationen einen Anteil von über 95% an erneuerbaren Energien an der Stromproduktion. Natürlich kann man für jedes Land eine Begründung finden, warum die das können aber Deutschland nicht. Allerdings läuft dies am Ende auf ein Armutszeugnis für Deutschland hinaus.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_electricity_production_from_renewable_sources

Kartenlehrling
2018-08-19, 12:43:43
Heute war passend der Pressclub im ARD/Phoenix das Thema.


https://www1.wdr.de/daserste/presseclub/sendungen/klimapolitik-100.html
Vom Vorreiter zum Nachzügler – Verschläft die Regierung die Klimapolitik?

Marodeur
2018-08-19, 16:03:10
Mal sehen ob ich heut Nacht die Wiederholung ansehe. Bis die Folgen in der Mediathek sind dauerts immer.

EDIT:
Ah moment, unterm Link gehts jetzt doch...

Hansell
2018-08-19, 17:36:39
Es sind nicht nur Norwegen und China die etwas ändern. Inzwischen haben 16 Nationen einen Anteil von über 95% an erneuerbaren Energien an der Stromproduktion. Natürlich kann man für jedes Land eine Begründung finden, warum die das können aber Deutschland nicht. Allerdings läuft dies am Ende auf ein Armutszeugnis für Deutschland hinaus.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_electricity_production_from_renewable_sources
Selten so einen Unfug gelesen.

Norwegen hat 5 Millionen Einwohner bei gleicher Fläche wie Deutschland, hinzu kommt sehr viel Wasser (Flüsse, Seen usw.) und große Gefälle überall. Da ist es einfach Werte von 95% zu erreichen. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner und ist weder für Wasserkraft / Photovoltaik noch für Solarenergie besonders gut geeignet.

Kallenpeter
2018-08-19, 17:44:31
Erstaunlich das sich immer wieder ein paar besonders begabte Mitmenschen hier anmelden, nur um uns endlich zu erklären wie es wirklich ist.

Hansell
2018-08-19, 18:07:05
Erstaunlich das sich immer wieder ein paar besonders begabte Mitmenschen hier anmelden, nur um uns endlich zu erklären wie es wirklich ist.

weil hier einige zu blöd sind und ein 5 Millionen Land mit sehr guten EE-Bedingungen mit einem dichtbesiedelten 83 Millionen Land vergleichen...

http://666kb.com/i/dw820tdd5fd9q7idb.png

http://666kb.com/i/dw820dsk58c1dkb7j.png

Kallenpeter
2018-08-19, 18:12:16
weil hier einige zu blöd sind und ein 5 Millionen Land mit sehr guten EE-Bedingungen mit einem dichtbesiedelten 83 Millionen Land vergleichen...
Ach mein lieber Hans-Peter und warum meldest du dich deswegen hier an?

Nur weil Norwegen bessere Bedingungen für Erneuerbare Energien hat, bedeutet das nicht, das Deutschland unzureichende Bedingungen vorweist. Es gibt nebenbei auch Aspekte in denen Deutschland besser dasteht.

Die reale Welt ist nicht Binär. Auch wenn deine Denkweise dies offensichtlich ist.

Hansell
2018-08-19, 18:51:37
Ach mein lieber Hans-Peter und warum meldest du dich deswegen hier an?

Nur weil Norwegen bessere Bedingungen für Erneuerbare Energien hat, bedeutet das nicht, das Deutschland unzureichende Bedingungen vorweist. Es gibt nebenbei auch Aspekte in denen Deutschland besser dasteht.

Die reale Welt ist nicht Binär. Auch wenn deine Denkweise dies offensichtlich ist.
Du redest Kauderwelsch...

Poook
2018-08-19, 19:09:01
Selten so einen Unfug gelesen.

Norwegen hat 5 Millionen Einwohner bei gleicher Fläche wie Deutschland, hinzu kommt sehr viel Wasser (Flüsse, Seen usw.) und große Gefälle überall. Da ist es einfach Werte von 95% zu erreichen. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner und ist weder für Wasserkraft / Photovoltaik noch für Solarenergie besonders gut geeignet.

Ich hab dir eine Liste mit 16 Nationen gegeben und du schreibst "Unfug" und weil Norwegen weniger Einwohner als Deutschland hat :ugly:

Und selbst wenn die alle bessere Bedingungen haben, so ist DE dennoch wesentlich wohlhabender. Mit nichtmal 32% ist es sogar im unteren Drittel aller Staaten. Selbst eine Bananenrepublik wie Italien steht mit über 40% besser da, bei beinahe derselben Bevölkerungsdichte.

Kallenpeter
2018-08-19, 19:17:48
Du redest Kauderwelsch...
Wenn du schon meinen einfachen Post nicht verstehst, wie willst du dann erst so etwas komplexes wie unser Energiesystem verstehen?

Hansell
2018-08-19, 19:22:56
Ich hab dir eine Liste mit 16 Nationen gegeben und du schreibst "Unfug" und weil Norwegen weniger Einwohner als Deutschland hat :ugly:

Und selbst wenn die alle bessere Bedingungen haben, so ist DE dennoch wesentlich wohlhabender. Mit nichtmal 32% ist es sogar im unteren Drittel aller Staaten. Selbst eine Bananenrepublik wie Italien steht mit über 40% besser da, bei beinahe derselben Bevölkerungsdichte.
Deutschland ist wohlhabender als Norwegen?

Italien liegt etwas südlicher und hat somit einen Vorteil bei der PV. Auch hat Italien viel hydroelektrisches Potential.

Die Liste sagt gar nichts aus, da sie nichts über die Nebenbedingungen aussagt...


Afghanistan is one of the lowest energy consuming countries in relation to a global standing.[4]

The country continues to feel the effect of the war, and the hardships it has endured in the name of it continue to leave scars. With "looting and lack of maintenance and spare parts mean that generation capacity is far below the potential level […] which in turn is sustainability below the country's need".[2] Afghanistan is not self sustainable with their use of energy, they also have the need to import energy from neighboring countries. One particular country that Afghanistan imports from is Tajikistan. It is known that "the three countries also agreed to set up a joint commission to explore possibilities into the transfer of 500 Kilo Watts of energy from Tajikistan to Afghanistan and Iran".[6] Importing energy is a popular thing among central Asian countries, adding a deeper level of connectedness between governments and citizens.

wiki: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Renewable_energy_in_Afghanistan

Wenn man nix an Strom verbraucht weil man zu wenig produziert und zu arm ist, dann ist es ein Leichtes 100% EE zu erreichen :biggrin:


The climate in Albania is Mediterranean, so it possesses considerable potential for solar energy production.[2] Mountain elevations provide good areas for wind projects. There is also potentially usable geothermal energy because Albania has natural wells.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Renewable_energy_in_Albania

Albanien hat 2,8 Mio Einwohner.

Hansell
2018-08-19, 19:25:12
Wenn du schon meinen einfachen Post nicht verstehst, wie willst du dann erst so etwas komplexes wie unser Energiesystem verstehen?
weil ich MINT-Ingenieur bin und vielleicht mehr Einblick habe als so Nassbirnen wie Du?

Kallenpeter
2018-08-19, 19:29:04
weil ich MINT-Ingenieur bin und vielleicht mehr Einblick habe als so Nassbirnen wie Du?

Nur weil Norwegen bessere Bedingungen für Erneuerbare Energien hat, bedeutet das nicht, das Deutschland unzureichende Bedingungen hat.

Die reale Welt ist nicht Binär.

Mortalvision
2018-08-19, 19:35:34
Nicht binär ;D Was er vielleicht meint: DE hat viel mehr Einwohner pro Fläche, trotz vielen Einwohnern in den Städten eine sehr verstreute Besiedlung. Das gibt z.B. Probleme bei Windenergie (Abstand), Solarenergie (Leitungsverluste), außwrerdem Wettereffekte (nasskalte, wolkenverhangene Winter, teils mit vielen Tagen Nebel)

Hansell
2018-08-19, 19:36:55
Nur weil Norwegen bessere Bedingungen für Erneuerbare Energien hat, bedeutet das nicht, das Deutschland unzureichende Bedingungen hat.

Die reale Welt ist nicht Binär.
:facepalm:

Dir ist schon klar, dass sich nicht alle Stellen in Deutschland für Windräder eignen? Dir ist klar, dass Windräder nicht 10m voneinander entfernt aufgestellt werden können? Dir ist ebenfalls klar, dass große Teile Deutschlands recht flach sind und somit suboptimal für Hydroenergie sind? Frag mal die PV-Eigner, was sie letztes Jahr für eine PV-Ausbeute hatten... da mussten sie sogar noch draufzahlen... :wink: Dieses Jahr mag es anders sein, aber es ist eben nicht vorhersehbar, weshalb wir auch noch Grundlastkraftwerke brauchen... (alternativ Speicher, die aber auch erstmal gebaut werden müssen)

Poook
2018-08-19, 19:40:12
Deutschland ist wohlhabender als Norwegen?

Italien liegt etwas südlicher und hat somit einen Vorteil bei der PV. Auch hat Italien viel hydroelektrisches Potential.

Die Liste sagt gar nichts aus, da sie nichts über die Nebenbedingungen aussagt...

Bei der Leseunfähigkeit zweifle ich sehr stark an der Qualität deiner MINT Ausbildung. Würde eher auf einen Abschluss an der Trollfakultät schließen.

Hansell
2018-08-19, 19:45:21
Nicht binär ;D Was er vielleicht meint: DE hat viel mehr Einwohner pro Fläche, trotz vielen Einwohnern in den Städten eine sehr verstreute Besiedlung. Das gibt z.B. Probleme bei Windenergie (Abstand), Solarenergie (Leitungsverluste), außwrerdem Wettereffekte (nasskalte, wolkenverhangene Winter, teils mit vielen Tagen Nebel)
EBEN!

Große Bevölkerungsdichte, gleichmäßig über Deutschland verstreut. Und gefühlt 83 Mio NIMBY-Bürger :biggrin:

Einige scheinen zu glauben, dass EE unbegrenzt verfügbar sei... EE sind erneuerbar, wie es der Name schon sagt, aber das nutzbare Energiepotential ist aufs Jahr gerechnet durchaus begrenzt, sonst wäre Deutschland ein Perpetuum Mobile :redface::rolleyes:

Und dann gibt es noch andere Fragestellungen: Wollen wir überall Windräder stehen haben (Stichwort: Landschaftsverschandelung). Wollen wir alle Flüsse zu Stauseen aufstauen? (Stichwort: Fischtod, Naturverschandelung). Wollen wir die restlichen nicht bebauten & nicht genutzten Landschaften - und das sind nicht viele - mit PV vollkleistern?

Hansell
2018-08-19, 19:46:44
Bei der Leseunfähigkeit zweifle ich sehr stark an der Qualität deiner MINT Ausbildung. Würde eher auf einen Abschluss an der Trollfakultät schließen.
oh ja, dann erklär es mir, oh Du weiser Lord.
vermutlich funktioniert PV am Nordpol genauso gut wie am Äquator, was? :rolleyes:

Jahreszeiten sind auch nur Einbildung... ;D

Joe
2018-08-19, 19:53:27
vermutlich funktioniert PV am Nordpol genauso gut wie am Äquator, was?

Nicht nur vermutlich...
Solare Einstrahlung hat halt erst mal nix mit dem Breitengrad zu tun sondern mit dem Wetter.

Hansell
2018-08-19, 20:02:02
Nicht nur vermutlich...
Solare Einstrahlung hat halt erst mal nix mit dem Breitengrad zu tun sondern mit dem Wetter.
http://imkhp2.physik.uni-karlsruhe.de/~muehr/IPCC/rad_tot13.gif

Hansell
2018-08-19, 20:07:06
Solare Einstrahlung hat halt erst mal nix mit dem Breitengrad zu tun sondern mit dem Wetter.
Achso! Und ich bin jahrelang dem falschen Glauben aufgesessen, dass es etwas mit dem Einfallswinkel und der Weglänge durch die Atmosphäre zu tun hätte... :redface:

Kallenpeter
2018-08-19, 20:26:04
:facepalm:

Dir ist schon klar, dass sich nicht alle Stellen in Deutschland für Windräder eignen? Dir ist klar, dass Windräder nicht 10m voneinander entfernt aufgestellt werden können? Dir ist ebenfalls klar, dass große Teile Deutschlands recht flach sind und somit suboptimal für Hydroenergie sind? Frag mal die PV-Eigner, was sie letztes Jahr für eine PV-Ausbeute hatten... da mussten sie sogar noch draufzahlen... :wink: Dieses Jahr mag es anders sein, aber es ist eben nicht vorhersehbar, weshalb wir auch noch Grundlastkraftwerke brauchen... (alternativ Speicher, die aber auch erstmal gebaut werden müssen)

Vollversorgung mit EE (inkl. Wärme und Transport) würden ca. 200GW PV und 200GW Wind bedeuten. 200GW PV sind kein Problem. Die nötige Fläche dafür ist relativ klein. Von den 200GW Wind haben wir schon 40GW. Offshore sind weitere 50-100GW möglich (und offshore gibt es keine NIMBY's). Soweit die FAKTEN.

Bleibt die Frage wie viel von den nötigen 60GW Onshore gebaut werden können und wie viel an NIMBY's und der CDU/CSU scheitert. Wir streiten also gerade darüber ob Deutschland sich selbst zu 100% oder zu 85% mit Erneuerbaren Energien Versorgen kann. Während wir heute fast 100% der verbrauchten Steinkohle, Erdöl und Erdgas importieren. Nur Braunkohle fördern wir in nennenswerten Maßstab, vergiften dafür aber uns und unsere Kinder mit Quecksilber und anderem Abgasen.

Zur not importieren wir dann in Zukunft halt auch etwas Erneuerbare Energien. Alles in allem hätten wir trotzdem viel Geld gespart.


Du bist einfach nur ein Zahnloses Meerschweinchen. Du schreibst wie dumm wir wären und was deiner Meinung nach nicht geht. Was Wissenschaft und Fakten sagen? Ist dir egal. Und was die Alternativen sind? Sagst du auch nicht.

Du laberst viel, sagst aber wenig. Du bist ein Troll, der sich noch nie objektiv mit der Thematik auseinander gesetzt hat. Deine Meinung gerät mehr und mehr unter Druck. Die Welt ändert sich täglich und zwar überhaupt nicht so wie du es -aus irrationalen Gründen- gerne hättest. Und in deiner Verzweifelung meldest du dich jetzt in irgendwelchen Onlineforen an um deine alternativen Fakten zu verbreiten. Glaubst du ernsthaft du erreichst hier irgendetwas?

nalye
2018-08-19, 20:27:21
Ach Leute, bitte lasst euch nicht so offensichtlich trollieren...

Marodeur
2018-08-19, 20:44:10
EBEN!
Und dann gibt es noch andere Fragestellungen: Wollen wir überall Windräder stehen haben (Stichwort: Landschaftsverschandelung). Wollen wir alle Flüsse zu Stauseen aufstauen? (Stichwort: Fischtod, Naturverschandelung). Wollen wir die restlichen nicht bebauten & nicht genutzten Landschaften - und das sind nicht viele - mit PV vollkleistern?

Erstmal konsequent nutzen was ohne große Flächenverschwendung möglich ist. z.B. PV auf die Dächer. Da gibt es noch sehr viele Flächen abseits der Landwirtschaft die ihren neuen Stall gleich passend plant. Generell bin ich hier auch für mehr dezentrale Lösungen.

Auch ehemalige Mülldeponien sind aktuell recht beliebt in meiner Umgebung. Kann man sonst eh nix damit anfangen. Aktuell wird eine 750 kW Anlage gebaut und die bedeckt nur einen Teil. 2-2,5 Megawatt werdens wohl werden.

Hier in den Landkreisen sind die letzten Jahre auch mehrere Energiegenossenschaften entstanden. Eine davon baut eben jene Anlage.


Bei Wasserkraft haben wir einfach schon einen Großteil der Möglichkeiten verbraten. So viele Optionen gibt es da nicht mehr, erst recht nicht wenn man eben nicht groß in die Umwelt eingreifen will. Da schauts düster aus. Da sollte man keine großen Zuwächse erwarten. Hier und da eben mal eine alte Anlage modernisieren.


EDIT: Sorry nalye, hatte das Editorfenster lange offen vorm absenden. Nicht gelesen. ;)

Palpatin
2018-08-20, 09:14:59
Vollversorgung mit EE (inkl. Wärme und Transport) würden ca. 200GW PV und 200GW Wind bedeuten. 200GW PV sind kein Problem. Die nötige Fläche dafür ist relativ klein. Von den 200GW Wind haben wir schon 40GW. Offshore sind weitere 50-100GW möglich (und offshore gibt es keine NIMBY's). Soweit die FAKTEN.

Ist das das was aktuell für Vollversorgung Stromerzeugung nötig wäre oder was für eine komplette Volleversorgung Energie incl Heizungen Verkehr etc nötig wäre.
Aktuell geht ja "nur" ca 1/3 des Energiebedarfs in die Stromerzeugung.

Kallenpeter
2018-08-20, 10:33:25
Habe ich doch geschrieben, das wäre für eine Vollversorgung notwendig.

Momentan haben wir ca. 80GW PV+Wind* und decken damit ca. 30% unseres Strombedarfs. Für 100% Deckung unseres Strombedarfs wären also ca. 250GW notwendig. Weitere 150GW wären dann für einen elektrifizierten Verkehrs- und Wärmesektor (Elektroautos, Wärmpumpen...). Und bitte vorsichtig sein wenn du mit Energie argumentierst, denn: eine kWh Solarstrom, die ein Elektroauto antreibt, ersetzt bis zu 4kWh chemischer Energie an Benzin/Diesel.


*man beachte das viele der installierten Windkraftanlagen sehr alt sind und deutlich weniger Energie pro installierter Leistung liefern als moderne Anlagen.

Marodeur
2018-08-20, 10:40:33
Viele Anlagen kommen bald an die 20 Jahresgrenze. Ende EEG. Da ist dann die Frage Rückbau oder modernisieren. Aber dann braucht’s wieder komplett neue Ausschreibung, Genehmigungsverfahren, etc. Da werden viele Anlagen wohl eher verschwinden.

MAxo
2018-08-20, 11:05:30
Nicht nur vermutlich...
Solare Einstrahlung hat halt erst mal nix mit dem Breitengrad zu tun sondern mit dem Wetter.
Trollst Du? :| :ulol:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenstrahlung
https://de.wikipedia.org/wiki/Globalstrahlung
https://de.wikipedia.org/wiki/Solarkonstante#Winkelabh%C3%A4ngigkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenenergie#Abh%C3%A4ngigkeit_der_Strahlungsleistung_vom_Einfallswinkel
https://de.wikipedia.org/wiki/Bestrahlungsst%C3%A4rke#Definition

Aber ich werde fürs "Trollen" gesperrt, während Leute, die nicht wissen wovon sie reden, weiterhin ihren Unsinn verzapfen dürfen. Die Moderation duldet es auch noch... :redface:

MAxo
2018-08-20, 11:10:44
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenenergie#/media/File:Solar_land_area.png

Mortalvision
2018-08-20, 11:36:45
Jein, Einstrahlwinkel in die Atmosphäre ist schon wichtig, aber die Wolken/Nebel haben viel mehr Einfluss...

MAxo
2018-08-20, 12:07:45
Jein, Einstrahlwinkel in die Atmosphäre ist schon wichtig, aber die Wolken/Nebel haben viel mehr Einfluss...

Wie sind da die Anteile? :confused:

Wolken und Nebel soll es ja auch in Äquatornähe geben, daher der Begriff "Regenwald"...

Die Leistung pro Quadratmeter bezieht sich immer auf eine Fläche, die senkrecht zur Strahlung steht. Wenn die Sonne nicht senkrecht über der bestrahlten Oberfläche steht, beträgt die Strahlungsleistung bezüglich der bestrahlten Fläche:

E0 * sin(alpha)
wobei alpha der Winkel zwischen der Einfallsrichtung der Strahlung und der Oberfläche ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Solarkonstante#Winkelabh%C3%A4ngigkeit

Kallenpeter
2018-08-20, 14:32:43
Viele Anlagen kommen bald an die 20 Jahresgrenze. Ende EEG. Da ist dann die Frage Rückbau oder modernisieren. Aber dann braucht’s wieder komplett neue Ausschreibung, Genehmigungsverfahren, etc. Da werden viele Anlagen wohl eher verschwinden.

Wobei die Anlagen die ab 2020 aus der Vergütung fallen 20 Jahre und älter sind. Um die ist es nicht mehr schade. teilweise produziert da ja eine moderne Anlage mehr Energie als 5+ alte Anlagen


@MAxo: Dein wie vielter Troll Account ist das in diesen Monat? Der dritte? Ist es nicht nervig sich immer neu anmelden zu müssen wenn man nach zwei Tagen gesperrt wird?

Joe
2018-08-20, 16:44:26
Jein, Einstrahlwinkel in die Atmosphäre ist schon wichtig, aber die Wolken/Nebel haben viel mehr Einfluss...

Der größte Faktor für PV ist der Abstand zur Sonne. PV Funktioniert sogar auf dem Mars noch annehmbar. Folglich gibt es keinen Ort auf der Erde an dem PV nicht ausreichen würde. Völlig Egal ob Nordpol, Äquator, Wüste oder Dschungel.

PV ist ja kein Ding das geht oder nicht geht.
An den Besten Standorten auf der Welt wie z.B. Chile kann man Solarstrom für ca. 2,5 Cent pro kWh erzeugen. In Deutschland (wahrlich nicht der Beste Standort auf der Erde) sind wir inzwischen so bei 4 Cent ohne Subventionen.
Ich glaube es gibt keinen Ort auf der Welt bei dem wir >10 Cent pro kWh sind. Dazu fallen die Preise weiter rapide. Die 10 Cent sind in 5 Jahren nur noch 5 Cent.

Atomstrom kostet Subventionsbereinigt übrigens >1€ pro kWh und da ist noch nicht mal die Endlagerung und eventuelle Katastrophen annehmbar eingerechnet. Wenn man damit Anfängt kann man gleich wieder aufhören zu rechnen.
Darum sind AKWs auch nicht versicherbar und wir haften als Gesellschaft...

Ragnus
2018-08-20, 22:38:22
Viele Anlagen kommen bald an die 20 Jahresgrenze. Ende EEG. Da ist dann die Frage Rückbau oder modernisieren. Aber dann braucht’s wieder komplett neue Ausschreibung, Genehmigungsverfahren, etc. Da werden viele Anlagen wohl eher verschwinden.

Es gibt eigentlich keinen Grund, warum man eine Anlage nach 20 Jahren abbauen sollte. Der Einspeisevorrang gilt weiter und im Normalfall bringen die noch >90% an Leistung, da lohnt es sich auch nicht die Module auszutauschen. Ggfs. muss mal ein Wechselrichter erneuert werden.

Ich kenne viele Großprojekte, die seit 10-15 Jahren laufen. Da rechnen die Betreiber nicht damit, dass nach 20 Jahren abgeschaltet werden muss. Und die Performance der älteren Projekte zeigt bis auf wenige Ausnahmen auch keine Probleme. Mit den aktuellen Strompreisen macht das dann sogar richtig Spaß.

Und die kleine 5 kW Anlage auf dem eigenen Dach lässt sich sicherlich auch mit überschaubaren Aufwand auf Eigenverbrauch umstellen. Da lohnt es sicherlich auch selten, die zu ersetzen.

Warum also Rückbauen oder modernisieren, wenn man auch einfach weiter betreiben kann?

Mortalvision
2018-08-20, 22:54:25
Joar, was ist mit der Lizenz? Und außerdem muss nach derzeit oft das Lager ausgetauscht werden, und das kannst du nicht einfach gegen ein modernes tauschen, weil du gegen die specs der Zulassung verstößt. Also viel Behördenkrams!

Ragnus
2018-08-20, 23:10:40
Wobei die Anlagen die ab 2020 aus der Vergütung fallen 20 Jahre und älter sind. Um die ist es nicht mehr schade. teilweise produziert da ja eine moderne Anlage mehr Energie als 5+ alte Anlagen

Naja, so ganz ist das nicht richtig. Als ich vor 15 Jahren in die Branche kam, habe ich zwar mal gelernt, das man auf 3 ha nen MW setzen kann und heute schaffen wir mit einem Leistungsoptimierten Konzept 1 MW pro ha, aber damals waren die Projekte auch etwas kleiner und man hat grundsätzlich so gebaut, dass man möglichst viel kWh aus dem kW raushohlen wollte. Also 25° oder sogar 30° Modulneigung mit niedrigen Verschattungswinkeln. Auf so eine Fläche ein heutiges Leistungsoptimiertes Konzept umzusetzen geht auch nicht ohne weiteres. Da müssen dann neue Genehmigungen her und der großere Netzanschluss ist vielleicht auch so weit weg, dass man lieber die alte Anlage noch 10 Jahre weiter betreibt.

Mehr als den doppelten Flächenertrag im Vergleich zu einer alten Anlage holt man aber sicherlich nicht raus, gerade weil man auch einiges an kWh pro kW verliert.

Etwas anders sieht das sicherlich bei Dünnschichtmodulen aus, aber man sollte hier ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und Dünnschichtmodule machen nur einen sehr kleinen Bruchteil der Anlagen aus.

Und gerade auch bei kleinen Dachanlagen, die die Masse der installierten Leistung ausmachen, hat man diesen Effekt so auch nicht. der reine Modulwirkungsgrad ist von ca. 11-13% um 2004 als es so langsam losging auf heute 17-20% gestiegen. Da kann man also nicht mal von einer Verdopplung sprechen. Und all zu viel Entwicklung ist da zumindest kurzfristig auch nicht mehr drinnen. Und damals waren die Module auch etwas kleiner, so dass man ggfs. sein Dach viel besser ausnutzen konnte.

Ragnus
2018-08-20, 23:13:04
Joar, was ist mit der Lizenz? Und außerdem muss nach derzeit oft das Lager ausgetauscht werden, und das kannst du nicht einfach gegen ein modernes tauschen, weil du gegen die specs der Zulassung verstößt. Also viel Behördenkrams!

Baugenehmigung verlängern ist eigentlich kein Problem, wenn die überhaupt auf 20 Jahre beschränkt war, oder was meinst du mit Lizenz?

Da du vom Lager sprichst, bist du ggfs. bei Wind. Da sieht die Situation natürlich ganz anders aus. Da ist Repowering ja schon seit Jahren ein großes Thema.

Semmel
2018-08-21, 07:15:39
In Deutschland (wahrlich nicht der Beste Standort auf der Erde) sind wir inzwischen so bei 4 Cent ohne Subventionen.

Atomstrom kostet Subventionsbereinigt übrigens >1€ pro kWh und da ist noch nicht mal die Endlagerung und eventuelle Katastrophen annehmbar eingerechnet.

Atomstrom ist sicher eine der teuresten Formen der Stromgewinnung.
Aber du vergisst Kohle, insbesondere Braunkohle.
Braunkohlestrom kann auch (nahezu) für 4 Cent ohne Subventionen produziert werden.
Der Strom ist allerdings wertvoller, da er kostant produziert werden kann. Solarstrom ist Zufallsstrom. Dieser ist erst durch entsprechende Speicherkapazitäten gleich viel wert und diese Speicherkapazitäten verteuern jeglichen Zufallsstrom massiv.

Gegen Kohle kommt daher kostentechnisch noch lange nichts an.

Trap
2018-08-21, 08:47:53
Der Strom ist allerdings wertvoller, da er kostant produziert werden kann.
Das ist ne schöne Vorstellung, aber praktisch bestimmen die Strommarkt Regularien wann wer verkaufen darf oder drosseln muss.

Was kostet die Kohlestromproduktion mit der deutschen Kombination von Drosseln bei Wind und Drosseln am Tag im Sommer (die mit EE-Zubau immer ausgeprägter werden wird)?

Semmel
2018-08-21, 09:05:14
Das ist ne schöne Vorstellung, aber praktisch bestimmen die Strommarkt Regularien wann wer verkaufen darf oder drosseln muss.

Was kostet die Kohlestromproduktion mit der deutschen Kombination von Drosseln bei Wind und Drosseln am Tag im Sommer (die mit EE-Zubau immer ausgeprägter werden wird)?

Die Belastung von konventionellem Strom zu Gunsten von Zufallsstrom ist rein auf dem Papier.
Das ändert doch alles nichts an den realen volkswirtschaftlichen Kosten. Da ist und bleibt Zufallsstrom extem teuer.

Finch
2018-08-21, 09:12:51
Atomstrom ist sicher eine der teuresten Formen der Stromgewinnung.
Aber du vergisst Kohle, insbesondere Braunkohle.
Braunkohlestrom kann auch (nahezu) für 4 Cent ohne Subventionen produziert werden.
Der Strom ist allerdings wertvoller, da er kostant produziert werden kann. Solarstrom ist Zufallsstrom. Dieser ist erst durch entsprechende Speicherkapazitäten gleich viel wert und diese Speicherkapazitäten verteuern jeglichen Zufallsstrom massiv.

Gegen Kohle kommt daher kostentechnisch noch lange nichts an.

In den 4 Cent sind aber ach nicht die Gesundheits- und Umweltskosten enthalten.

Semmel
2018-08-21, 09:21:40
In den 4 Cent sind aber ach nicht die Gesundheits- und Umweltskosten enthalten.

Sind bei den Solarmodulen irgendwelche Entsorgungskosten enthalten? Das wird dort auch noch ein großes Thema.
Oder irgendwelche Umweltkosten? Es ist nicht so, dass der sog. Ökostrom keine Umweltschäden verursachen würde.
Windräder zerheckseln Millionen von Vögel und verursachen Lärm (Infraschall). Solaranlagen verursachen Elektrosmog.

Joe
2018-08-21, 09:48:08
Aber du vergisst Kohle, insbesondere Braunkohle.

Braunkohle ist aber
1. sehr viel Klimaschädlicher als PV. Deutschland bekräftigt ja immer wieder die Reduktion von CO2 bis 2040 um 90%. Die auch bitter Nötig ist, es sei den man "glaub" nicht an den Klimawandel, was einen MMN sowieso in eine Ecke mit Flat Earthern und Chemtrail Heinis rückt.
2. Selbst bei 4 Cent (die ich jetzt mal sehr stark anzweifle weil nicht subventionierte Schürfer im Ausland gerade reihenweise pleite gehen aber wegen Erdgas) sind es wie gesagt heute 4 Cent.

Noch bevor das Erste jetzt beschlossene Braunkohlekraftwerk ans Netz gehen würde sind wie bei 2 Cent und beim Speicher das Gleiche.Zur Zeit liegen wir so bei 200€ pro kWh als System, bald werden es 100€ sein, dann 50 dann 25 etc. Und dazu muss man noch anmerken das selbst bei 200€ pro kWh Lithium Energiespeicher in Deutschland jetzt schon unter bestimmten Bedingungen gewinnbringend am Markt für "Regelleistung" angeboten werden können. Dieser Markt ist IMHO auch der Schlüssel zu dem ganzen. Wir müssen nicht viel machen. Die Mechanismen sind schon da, der Markt wird das Regeln.

Sind bei den Solarmodulen irgendwelche Entsorgungskosten enthalten?

Lustigerweise ja. Wenn Du ein kommerzielles Solarkraftwerk baust musst Du entsprechende Rücklagen bilden. Übrigens für AKWs oder Braunkohlekraftwerke nicht :uclap:
Dabei ist ein PV Kraftwerk im Rückbau vergleichsweise lächerlich. Steht ne Unterstruktur aus Alu lose auf ner Wiese...
Die ganzen Module haben übrigens keine Lebenserwartung. Die sind nach 20 Jahren nicht durch. Keiner weiß so richtig wie lange das Zeug halten wird. Normal werden nur die defekten gegen neue getauscht. Das kann theoretisch auch erst nach 100 Jahren sein. Sollten die Standorte mal knapp werden, könnten natürlich mal alte aufgrund von Wirkungsgrad rausfliegen. Die würde man dann aber eher nach Afrika schicken als Recyceln IMHO.

Winnie
2018-08-21, 11:20:47
. Solaranlagen verursachen Elektrosmog.

Ich würde sogar sagen, alles was Strom erzeugt oder in Arbeit & Wärme umwandelt (=Strom "verbraucht") erzeugt elektromagnetische Strahlung.

Und nun habe ich brav den Troll gefüttert :)

Joe
2018-08-21, 11:30:50
Ich kenne sogar Storys von so durchgeknallten radikalisierten Grünen, da wurden massive Bedenken geäußert, dass Schafe und Ziegen auf den Wiesen mit PV Kraftwerken gehalten werden.
Die Tiere würden so stark unter dem "Elektrosmog" leiden :hammer:

Als ob es sonst keine Probleme gäbe auf der Welt. Die Energie muss halt wo herkommen. Suchs Dir aus: AKW, Kohle oder PV?!
Selbst wenn dieser Elektrosmog Gesundheitsschädlich wäre (was ich kaum glaube weil die Feldstärke zu Abstand mit 1/r² abnimmt...) behaupte ich mal die Lebensverlängernden Maßnahmen die wir täglich mit diesem Strom durchführen wiegen die ganze Sache mehr als auf.

Semmel
2018-08-21, 12:29:54
Braunkohle ist aber
1. sehr viel Klimaschädlicher als PV. Deutschland bekräftigt ja immer wieder die Reduktion von CO2 bis 2040 um 90%. Die auch bitter Nötig ist, es sei den man "glaub" nicht an den Klimawandel, was einen MMN sowieso in eine Ecke mit Flat Earthern und Chemtrail Heinis rückt.


Ein sehr schwacher Vergleich, um Klimaschwindel-Kritiker du diskredizieren.
Flat Earther können ganz leicht durch Beweise widerlegt werden.
Der menschgemachte Klimawandel ist dagegen eine bis heute unbewiesene Theorie.
Solange der Beweis aussteht, kann man nur daran glauben und ich glaube es eben nicht.
Unseriös ist es, jemanden einen Glauben aufzwingen zu wollen. Ich halte die Theorie des menschgemachten Klimawandels auch nicht für plausibel und diese Meinung musst du mir zugestehen, solange es keine gegenteiligen Beweise gibt.

Dementsprechend ist mir das CO2 in der Kostenrechnung egal und damit ist Braunkohle heute eine der billigsten Formen der Stromerzeugung.



Noch bevor das Erste jetzt beschlossene Braunkohlekraftwerk ans Netz gehen würde sind wie bei 2 Cent und beim Speicher das Gleiche. Zur Zeit liegen wir so bei 200€ pro kWh als System, bald werden es 100€ sein, dann 50 dann 25 etc. Und dazu muss man noch anmerken das selbst bei 200€ pro kWh Lithium Energiespeicher in Deutschland jetzt schon unter bestimmten Bedingungen gewinnbringend am Markt für "Regelleistung" angeboten werden können. Dieser Markt ist IMHO auch der Schlüssel zu dem ganzen. Wir müssen nicht viel machen. Die Mechanismen sind schon da, der Markt wird das Regeln.

Wenn dem so ist, dann ist das natürlich eine wunderbare Sache. Dann könnten diese unsäglichen Subventionen endlich wegfallen und der Strompreis wieder sinken. Ich bin da nur nicht ganz so optimistisch bei der Kostenentwicklung.

Semmel
2018-08-21, 12:31:35
Ich würde sogar sagen, alles was Strom erzeugt oder in Arbeit & Wärme umwandelt (=Strom "verbraucht") erzeugt elektromagnetische Strahlung.


Man hat eben im Normalfall kein Kohlekraftwerk auf dem Dach, dafür aber vielleicht eine PV-Anlage.
In einer Dachgeschoß-Wohnung mit PV-Anlage oben drauf würde ich nicht wohnen wollen.

Winnie
2018-08-21, 13:53:45
Man hat eben im Normalfall kein Kohlekraftwerk auf dem Dach, dafür aber vielleicht eine PV-Anlage.
In einer Dachgeschoß-Wohnung mit PV-Anlage oben drauf würde ich nicht wohnen wollen.

Jaaaa...aber was ist denn mit Deinem PC, dem Herd, der Mikrowelle, dem TV, Deinem Handy, dem DECT-Telefon, der Beleuchtung im Haus usw usw?

Das ist doch einfach nur Schwachsinn, wenn Du pro Kohle und contra PV mit dem Elektrosmog argumentierst.

Und: Ob nun menschengemacht oder natürlich; Tatsache ist doch, dass CO2 ein Treibhausgas ist.
Dementsprechend: Mehr CO2 in der Atmosphäre=schlecht.

Oder zweifelst Du auch an dieser Aussage?

Finch
2018-08-21, 14:06:45
Ein sehr schwacher Vergleich, um Klimaschwindel-Kritiker du diskredizieren.
Flat Earther können ganz leicht durch Beweise widerlegt werden.
Der menschgemachte Klimawandel ist dagegen eine bis heute unbewiesene Theorie.
Solange der Beweis aussteht, kann man nur daran glauben und ich glaube es eben nicht.
Unseriös ist es, jemanden einen Glauben aufzwingen zu wollen. Ich halte die Theorie des menschgemachten Klimawandels auch nicht für plausibel und diese Meinung musst du mir zugestehen, solange es keine gegenteiligen Beweise gibt.

.

Und hier sieht man den Dunning-Kruger-Effekt in voller entfaltung.

das Traurge ist, man könnte dir Beweise ohne Ende vorlegen und du würdest sie nicht erkennen.

derF
2018-08-21, 14:15:43
Jaaaa...aber was ist denn mit Deinem PC, dem Herd, der Mikrowelle, dem TV, Deinem Handy, dem DECT-Telefon, der Beleuchtung im Haus usw usw?
Hehe... Ja, die PV-Anlage (der "Elektro-Smog") ist schädlich, aber das menschenhergestellte CO2? Nee, dafür gibt's garkeine Beweise! :freak:

Joe
2018-08-21, 14:43:36
Ein sehr schwacher Vergleich, um Klimaschwindel-Kritiker du diskredizieren.
Flat Earther können ganz leicht durch Beweise widerlegt werden.
Der menschgemachte Klimawandel ist dagegen eine bis heute unbewiesene Theorie.

Es gibt Tonnenweise Beweise. Lediglich ein vernachlässigbar kleiner Teil der Wissenschaftler (glaub so 3%) wollen diese Beweise anders Deuten als die Restlichen 97%. Das kann ich aber auch mit Gravitation so machen oder mit Evolution, Thermodynamik oder Quantenphysik. Deshalb ist es nicht weniger wahr. Du bist offensichtlich einer der Menschen, die glauben es gäbe keine objektive Realität und alles wäre irgendwie Ansichtssache. Das ist zwar schade aber man kann halt nicht alle retten...

Kurzer Denkanstoß: Sieht dieser Graph für Dich natürlich aus?
Bonusfrage: Was glaubst Du was wohl demnächst mit dem Meeresspiegel passiert?

https://i.imgur.com/EEhVjjx.png


/edit

Venus ist übrigens ein Planet der schon "erfolgreich" einen durch CO2 ausgelösten Klimawandel durchlaufen hat. Nur dort wurde das CO2 halt natürlich freigesetzt und nicht wie bei Uns durch die Menschen.

A runaway greenhouse effect involving carbon dioxide and water vapor may have occurred on Venus.[9] In this scenario, early Venus may have had a global ocean. As the brightness of the early Sun increased, the amount of water vapor in the atmosphere increased, increasing the temperature and consequently increasing the evaporation of the ocean, leading eventually to the situation in which the oceans boiled, and all of the water vapor entered the atmosphere. On Venus today there is little water vapor in the atmosphere. If water vapor did contribute to the warmth of Venus at one time, this water is thought to have escaped to space. Some evidence for this scenario comes from the extremely high deuterium to hydrogen ratio in Venus' atmosphere, roughly 150 times that of Earth, since light hydrogen would escape from the atmosphere more readily than its heavier isotope, deuterium.[10][11] Venus is sufficiently strongly heated by the Sun that water vapor can rise much higher in the atmosphere and be split into hydrogen and oxygen by ultraviolet light. The hydrogen can then escape from the atmosphere and the oxygen recombines. Carbon dioxide, the dominant greenhouse gas in the current Venusian atmosphere, owes its larger concentration to the weakness of carbon recycling as compared to Earth, where the carbon dioxide emitted from volcanoes is efficiently subducted into the Earth by plate tectonics on geologic time scales.[12]

derF
2018-08-21, 15:47:02
Zeit Online: Solarstrom lohnt sich wieder
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-08/erneuerbare-energie-solaranlagen-strom-klimaschutz-privatpersonen
Schade, dass Lobby und Politik das so blockieren.

Ragnus
2018-08-21, 16:53:05
Die Belastung von konventionellem Strom zu Gunsten von Zufallsstrom ist rein auf dem Papier.
Das ändert doch alles nichts an den realen volkswirtschaftlichen Kosten. Da ist und bleibt Zufallsstrom extem teuer.

Das entspricht so nicht dem Strommarktdesign. Da die Grenzkosten von PV und Wind gleich 0 ct/kWh sind, kann ich, sobald sie produzieren immer günstiger Anbieten als andere Kraftwerke. Das heißt der Markt würde den Preis so weit senken, dass die Kohle vor dem PV Strom aus dem Netz geht, außer der Kohlebetreiber ist bereit negative Preise zu bezahlen, da er seinen Kraftwerk nicht gut genug regeln kann.

Grundsätzlich kann man hier auch mittelfristig auf den Markt vertrauen, der regelt dann schon, dass bei 50% erneuerbare unflexible Kraftwerke ganz schnell unrentabel werden.

Vor 20 Jahren hat die alte Energiewirtschaft gelacht und behaupt, PV wird niemals nennenswert Strom in Deutschland produzieren können. Heute lache ich wenn irgendjemand behauptet es gibt in 20 Jahren noch nennenswerte Kohlekraftwerke in der Energieversorgung in Deutschlands. Dafür braucht es keinen Kohleausstieg. Das macht der Markt, solange das die Regierung zulässt.

Kallenpeter
2018-08-21, 18:14:58
Müssten Kohlekraftwerke für Umwelt- und Gesundheitsschäden selbst aufkommen, wären die alle unbezahlbar. Die hätten dann Stromgestehungskosten von 10cent/kWh und mehr. Teurer als PV+Speicher. Und PV+Speicher wird noch dazu jedes Jahr günstiger. Windenergie genauso.


Fakt ist: Wenn die Sonne Scheint bekommen wir unschlagbar günstigen Solarstrom. Das ist einfach so. Und wenn andere Erzeuger (Braunkohle, Atom) sich daran nicht anpassen können, haben sie ein Problem. Nicht umgekehrt.

Insofern wird Kohle verschwinden, das Problem ist, das es durchaus darauf ankommt ob Kohle in 10 Jahren oder in 20 Jahren komplett weg ist. Aus Klimaschutzsicht zählt schlicht und ergreifend jeder Tag. Und Diskussionen Braunkohle noch länger als 2030 laufen zu lassen, stellen einen Verrat an kommenden Generationen dar.

Semmel
2018-08-24, 06:58:19
Jaaaa...aber was ist denn mit Deinem PC, dem Herd, der Mikrowelle, dem TV, Deinem Handy, dem DECT-Telefon, der Beleuchtung im Haus usw usw?


Wieviel Leistung erzeugt so eine PV-Anlage auf dem Dach und wieviel Leistung verbrauchen meine Haushaltsgeräte?
Merkst du den Unterschied?

Ich hab nichts gegen PV, solange es irgendwo auf einer Wiese oder dem Dach einer Lagerhalle steht und nicht subventioniert wird.



Oder zweifelst Du auch an dieser Aussage?

Das hier ist der richtige Thread für den Klimaschwindel:
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=511943

Und dort wurde eigentlich schon alles gesagt.

Semmel
2018-08-24, 07:05:25
Fakt ist: Wenn die Sonne Scheint bekommen wir unschlagbar günstigen Solarstrom. Das ist einfach so. Und wenn andere Erzeuger (Braunkohle, Atom) sich daran nicht anpassen können, haben sie ein Problem. Nicht umgekehrt.


Das ist so nicht richtig.
PV-Anlagen produzieren nur Strom, wenn die Sonne scheint.
Wenn die Sonne scheint, haben wir allerdings oft einen so starken Überschuss, dass PV-Anlagen ausgerechnet dann, wenn sie Strom produzieren, auf dem Markt nichts damit verdienen können!
Das tun sie aktuell nur dank Subventionen.

Geld wird vor allem dann verdient, wenn die Strompreise hoch sind und das sind sie vor allem dann, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht.
Man wird in Zukunft mit Stromspeichern das Geld verdienen, aber diese werden dank der Subventionen bisher erfolgreich verhindert.

Finch
2018-08-24, 08:56:12
Wieviel Leistung erzeugt so eine PV-Anlage auf dem Dach und wieviel Leistung verbrauchen meine Haushaltsgeräte?
Merkst du den Unterschied?

Ich hab nichts gegen PV, solange es irgendwo auf einer Wiese oder dem Dach einer Lagerhalle steht und nicht subventioniert wird.

Du denkst also das eine 5kW Anlage auf dem Dach das equivalent von 5kW "strahlung" hat? Dein Vergleich ist an so vielen Stellen falsch, ich weiß garnicht wo ich Anfangen soll.

Sach mal, du hast ja ganz schön viele Rechner in der Signatur. Ich hoffe du hast auch die Passenden Gehäuse, um die gefährliche Stahlung abzuschrimen. Uh Glasfenster, pass mal besser auf und besorg dir ein paar Bleiplatten. Aber das ist sicher was anderes.


Das hier ist der richtige Thread für den Klimaschwindel:
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=511943

Und dort wurde eigentlich schon alles gesagt.

Wenn du den Thread gelesen und verstanden hättest, dann würdest du hier nicht so einen Müll verbreiten. Aber Lesen und besonders Verstehen ist eine schwere kombination.

Und jetzt kommt meine Lieblingsfrage: Sach mal Semmel was machst du so Beruflich, oder was qualifiziet dich, Aussagen über "Stahlung" und "Klimawandellügen" zu treffen?

Ragnus
2018-08-24, 09:01:36
Das ist so nicht richtig.
PV-Anlagen produzieren nur Strom, wenn die Sonne scheint.
Wenn die Sonne scheint, haben wir allerdings oft einen so starken Überschuss, dass PV-Anlagen ausgerechnet dann, wenn sie Strom produzieren, auf dem Markt nichts damit verdienen können!
Das tun sie aktuell nur dank Subventionen.

Geld wird vor allem dann verdient, wenn die Strompreise hoch sind und das sind sie vor allem dann, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht.

Schön, dass dank EEG heute vieles transparent veröffentlicht werden muss.

https://www.netztransparenz.de/Erneuerbare-Energien-Gesetz/Marktpraemie/Marktwerte

Juli 2018
Marktwert Solar 4,9 ct/kWh (entspricht durchschnittlichem Wert alles Solarstroms an der Börse)
Marktwert Steuerbar 4,954 ct/kWh (entspricht durchschnittlichen Börsenstrompreis)

Ja, Solarstrom ist minimal weniger wert als der durchschnittliche Börsenstromwert, aber nur knapp und das bei einem erheblichen Solarstromanteil im Juli. Auch in den anderen Monaten sind beide sehr nah beieinander. Und für den Solarstrom ist nur der durchschnittliche Wert relevant. Aktuell braucht man 4-5 ct/kWh in Deutschland, Tendenz weiter sinkend. D.h. mittelfristig kann ich mit neuen (oder abgeschriebenen) Projekten für 2-3 ct/kWh Strom produzieren und die reichen mir dann auch im Durchschnitt. Da bin ich mal gespannt, wie die Kohle da mithalten will, zumal aktuell auch endlich mal die CO2 Preise steigen. Seit Mitte 2017 von unter 5 €/t auf 20 €/t, Tendenz weiter steil steigend.


Man wird in Zukunft mit Stromspeichern das Geld verdienen, aber diese werden dank der Subventionen bisher erfolgreich verhindert.

Das man mit Stromspeichern in Zukunft gutes Geld verdienen wird ist so richtig, ich verstehe nur nicht ganz, warum das aktuell durch Subventionen verhindert wird. Welche meinst du damit und wie verhindern sie Stromspeicher?

Marodeur
2018-08-24, 09:04:42
Zu Hause mit Speicher muss man sich vorerst umstellen. Waschmaschine und Spülmaschine gleichzeitig laufen lassen wenn eben die Sonne nicht scheint ist eine blöde Idee, das packt der Speicher alleine nicht. Da muss man eben auch die Familie etwas trainieren.

Die EEG Vergütung reicht im übrigen nicht um Anlage und Speicher abzuzahlen. Da muss man schon genau auch mit den Einsparungen etc rechnen. Und selbst dann ist es fraglich. Deren Preise rechnen sich einfach noch nicht. Wird natürlich auch mit jedem Jahr besser.

Großen Anteil daran haben auch die üblichen Stromtarife. Der hohe Grundbetrag macht viel Sparpotential kaputt.

Semmel
2018-08-24, 09:11:59
Das man mit Stromspeichern in Zukunft gutes Geld verdienen wird ist so richtig, ich verstehe nur nicht ganz, warum das aktuell durch Subventionen verhindert wird. Welche meinst du damit und wie verhindern sie Stromspeicher?

Es ist heute dank der Subventionen einfach lukrativer, weitere EEG-geförderte Anlagen zu bauen, wo man eine Einspeisegarantie mit fester Einspeisevergütung bekommt. So ein Stromspeicher, welcher nicht subventioniert wird, ist durch diese Marktverzerrung derzeit noch nicht konkurrenzfähig. (sonst würde man das Land bereits damit zupflasten, so wie es mit PV und Wind der Fall ist)

Marodeur
2018-08-24, 09:16:31
Er wird oder wurde subventioniert. Aber mit Auflagen. Ich hab halt so eine 50% Regelung am Hals, darf maximal 50% der installierten Leistung einspeisen. So macht man natürlich auch das Potential an schönen Tagen kaputt

Semmel
2018-08-24, 09:21:59
Du denkst also das eine 5kW Anlage auf dem Dach das equivalent von 5kW "strahlung" hat? Dein Vergleich ist an so vielen Stellen falsch, ich weiß garnicht wo ich Anfangen soll.


Die PV-Anlage an sich ist relativ harmlos, schlimm ist der Wechselrichter, welcher durchaus erheblichen Elektrosmog verursachen kann.

Semmel
2018-08-24, 09:23:00
Er wird oder wurde subventioniert. Aber mit Auflagen. Ich hab halt so eine 50% Regelung am Hals, darf maximal 50% der installierten Leistung einspeisen. So macht man natürlich auch das Potential an schönen Tagen kaputt

50% zum subventionierten Preis.
Unsubventioniert darf man doch zum Marktpreis jederzeit einspeisen, was man will.

Finch
2018-08-24, 09:52:52
Die PV-Anlage an sich ist relativ harmlos, schlimm ist der Wechselrichter, welcher durchaus erheblichen Elektrosmog verursachen kann.

Zu der böse Wechselrechter. Tja dann gib mir mal zahlen und welche Art von Strahlung dieser Elektrosmog ist. Welche Wellenlänge? Wie ist der „Elektrosmog“ gerichtet. Zeige mir bitte die Studien die Zeigen, dass dein Elektrosmog schädlich ist. Und komm mir bitte nicht mit den schwäbischen Ärzten und nicht repsoduzierbaren Experimenten und grottigen statistischen verfahren.

Du hast meine frage zu deinem Hintergrund nicht beantwortet.

Ich warte.

Joe
2018-08-24, 12:20:51
Die PV-Anlage an sich ist relativ harmlos, schlimm ist der Wechselrichter, welcher durchaus erheblichen Elektrosmog verursachen kann.

Frag mich wo der herkommen soll bei 97% Wirkungsgrad und warm wird er auch noch....

Ragnus
2018-08-24, 13:22:17
Es ist heute dank der Subventionen einfach lukrativer, weitere EEG-geförderte Anlagen zu bauen, wo man eine Einspeisegarantie mit fester Einspeisevergütung bekommt. So ein Stromspeicher, welcher nicht subventioniert wird, ist durch diese Marktverzerrung derzeit noch nicht konkurrenzfähig. (sonst würde man das Land bereits damit zupflasten, so wie es mit PV und Wind der Fall ist)

Du sagst also, dass nur weil sich PV mehr lohnt als Speicher mache ich heute nur PV. Warum nicht trotzdem beides? Insbesondere bei den aktuell PV Anlagenpreisen ist es ja nicht so, dass man da ein Vermögen investieren muss um sein Dach zu belegen. Das sollte oft auch noch Geld für einen Speicher übrig sein, zumal das eh alles ganz gut über die KfW finanzierbar ist. Und genau deshalb werden ja heute auch viele PV Anlagen mit Speicher verkauft, was deiner Behauptung auch komplett widerspricht.

https://www.foederal-erneuerbar.de/landesinfo/bundesland/BY/kategorie/solar/auswahl/861-anteil_neuer_pv-anla/#goto_861

Bayern als Extembeispiel fast 90% bei den Anlagen kleiner 30 kW, viele Andere Bundesländer liegen so bei 50% manche zwar auch nur bei 20% aber in Summe liegt man schon so bei 40-50%. Habe leider auf die schnelle keine Quelle für den Bundesdurchschnitt gefunden. Und die Preise bei den Speichern gehen weiter runter.

Wenn es um Großspeicher geht, dann haben wir sowieso ein ganz anderes Szenario. Die brauchen hohe Preisunterschiede am Strommarkt. Da hat insbesondere PV aktuell eher zu einer Glättung geführt, was es für Speicher schwer macht. Bei weiterem Zubau wird sich das aber wieder umkehren, weil dann der Strom zur Mittagszeit immer günstiger wird und die Preisunterschiede wieder wachsen werden. Die aktuell Glättung hat aber nichts mit der Subvention an sich zu tun, sondern ist ein normaler immer auftretender Effekt, der sich einfach aus dem Zubau der Photovoltaik ergibt. Den hat auch ein Land, das gar nicht subventioniert, sobald PV zugebaut wird. Also kann man das nicht auf die Subvention schieben.

Grundsätzlich haben Großspeicher aber auch das Problem, dass heute noch keine Sinnvollen Vergütungsmeachanismen für Netzdienstleistungen existieren und es auch für Netzbetreiber sehr schwer gemacht wird, solche Projekte abseits von Forschungsprojekten in Ihre Netze zu integeren. Dann müssten die Speicher nämlich nicht nur von den Preisunterschieden an der Strombörse leben (und ggfs. der Teilnahme am Regelenergiemarkt) sondern könnten als Bestandteil der Netzinfrastruktur auch über Netzentgelte finanziert werden, wenn sie den Netzausbau wirtschaftlich sinnvoll entlasten.

Semmel
2018-08-24, 14:14:01
Du sagst also, dass nur weil sich PV mehr lohnt als Speicher mache ich heute nur PV. Warum nicht trotzdem beides?

Bei der Frage musst du klar differenzieren zwischen einer Einzelperson, die eine kleine Anlage auf sein Dach bauen will und zwischen Unternehmen, die Großanlagen bauen wollen.
Für eine Einzelperson mag die Speicherung sinnvoll sein, weil er den Strom damit selber verbrauchen kann.

Für eine Großanlage gilt das so nicht. Da ist eine Speicherung nicht wirtschaftlich. Da stellt man lieber noch mehr PV-Module auf die Wiese als einen Stromspeicher.


Dann müssten die Speicher nämlich nicht nur von den Preisunterschieden an der Strombörse leben (und ggfs. der Teilnahme am Regelenergiemarkt) sondern könnten als Bestandteil der Netzinfrastruktur auch über Netzentgelte finanziert werden, wenn sie den Netzausbau wirtschaftlich sinnvoll entlasten.

Man sollte vor allem die Verursacher der notwenigen Stromspeicher zur Verantwortung ziehen: Betrieber, die Zufallsstrom erzeugen, sollten auch zum Bau entsprechender Stromspeicher verpflichtet werden.

Filp
2018-08-24, 14:21:36
Man sollte vor allem die Verursacher der notwenigen Stromspeicher zur Verantwortung ziehen: Betrieber, die Zufallsstrom erzeugen, sollten auch zum Bau entsprechender Stromspeicher verpflichtet werden.
Und Betreiber von AKWs sollten für Rückbau und Endlagerung komplett selber aufkommen oder?

Kallenpeter
2018-08-24, 14:50:15
Man sollte vor allem die Verursacher der notwenigen Stromspeicher zur Verantwortung ziehen: Betrieber, die Zufallsstrom erzeugen, sollten auch zum Bau entsprechender Stromspeicher verpflichtet werden.
Und Betreiber von Kohlekraftwerken sollten für die Folgen von Quecksilber und Schwefelemissionen auch selber aufkommen, oder?

Und was soll Zufallsstrom sein? Das ist ein Begriff von Dummen, für Dumme. Solarstrom ist kein Zufallsprodukt, sondern abhängig von der Sonne. Die Sonne scheint aber nicht "zufällig". Das versteht selber ein 10-Jähriger.

Finch
2018-08-24, 15:11:15
Semmel, warum antwortest du nicht auf meine Fragen?

Marodeur
2018-08-24, 16:24:58
50% zum subventionierten Preis.
Unsubventioniert darf man doch zum Marktpreis jederzeit einspeisen, was man will.

Aber dann gibts halt nur entweder, oder. Es wird ja nicht gesagt ok dann speisen wir alles über 50% eben zum Marktpreis ein sondern man müsste komplett ohne Subventionierung auskommen was für die Privatanlage erst recht keinen Sinn macht aus Sicht des Besitzers. Aber wenn man an halbwegs schönen Tagen allgemein maximales aus den PV Anlagen rausholen will ist so eine Drosselung natürlich toll für alle anderen Energieproduzenten.

Ragnus
2018-08-24, 17:51:25
Man sollte vor allem die Verursacher der notwenigen Stromspeicher zur Verantwortung ziehen: Betrieber, die Zufallsstrom erzeugen, sollten auch zum Bau entsprechender Stromspeicher verpflichtet werden.

Deine Aussagen zeugen sehr davon, dass du nicht wirklich verstehst, wie der ganze Energiesektor funktioniert und wie dort etwas zusammenhängt. Zunächst einmal benötigen wir aktuell keinerlei zusätzliche Speicher, weil der aktuell Anteil der Erneuerbaren sehr gut vom Markt verarbeitet werden kann ohne irgendwelchen zusätzlichen Speicher.

Warum sollten also die Erneuerbaren für zusätzliche Speicher zahlen, nur weil Menschen, die nicht verstehen wie der Energiesektor funktioniert, denken das heute schon Speicher nötig wären? Wenn wir mal über 50% sind, dann haben wir eine andere Situation. Da sind wir aber aktuell noch nicht und wenn das hoffentlich in 5 Jahren soweit ist, dann ist auch die Speichertechnologie deutlich weiter und dann wird sich die dann wirtschaftlich sinnvollste Technologie durchsetzen.

Kallenpeter
2018-08-24, 20:53:47
Übrigens, falls es an euch vorbeigeht, der CO2 Preis des europäischen Emissionshandels legt seit Jahresbeginn einen wahren Gipfellauf hin. Nach 10 Jahren Stillstand und keiner nennenswerten CO2-Bepreisung, hat sich der Preis in weniger als 12 Monaten vervierfacht und beträgt nun 20€ pro Tonne CO2.

Braunkohlestrom wird dadurch um ca. 2,6cent/kWh teurer. Bei geschätzten externen Kosten von ca. 10cent/kWh noch nicht genug, aber ein Anfang. Außerdem wird der Kohlestrom deutlich teurer und noch mehr Kohlekraftwerke dürften aus freien Stücken den Laden dicht machen. Zum einordnen: Die reinen Gestehungskosten (also ohne CO2 Preis, externen Kosten und Kapitalkosten) von abgeschriebenen Braunkohlekraftwerken liegen bei ca. 2,5cent/kWh, Steinkohle liegt bei ca. 3,5cent/kWh.

Ein Studie von Carbon-Tracker geht sogar von CO2-Preisen von 35-40€/Tonne ab 2020 aus. Spätestens dann dürfte der rote Alarm bei RWE losgehen.

https://c.finanzen.net/cst/FinanzenDe/chart.aspx?instruments=300002,77,0,814&style=snapshot_mountain_big_threeyears&period=ThreeYears&timezone=W.%20Europe%20Standard%20Time&width=960&height=540
https://www.finanzen.net/rohstoffe/co2-emissionsrechte/chart


Das ganze macht sich auch an deutlich gestiegenen Börsenstrompreisen (https://energy-charts.de/price_avg_de.htm?year=2018&price=nominal&period=monthly) bemerkbar. Die Stromrechnung von Endverbrauchern wird dadurch aber kaum höher ausfallen. Das gleicht sich mit anderen Effekten aus.

Semmel
2018-08-27, 07:03:12
Und Betreiber von AKWs sollten für Rückbau und Endlagerung komplett selber aufkommen oder?

Ja, natürlich sollten sie das.

Semmel
2018-08-27, 07:10:31
Deine Aussagen zeugen sehr davon, dass du nicht wirklich verstehst, wie der ganze Energiesektor funktioniert und wie dort etwas zusammenhängt.


Danke für die Blumen. :rolleyes:

Zunächst einmal benötigen wir aktuell keinerlei zusätzliche Speicher, weil der aktuell Anteil der Erneuerbaren sehr gut vom Markt verarbeitet werden kann ohne irgendwelchen zusätzlichen Speicher.


Bloß weil alles bisher irgendwie "gut" gegangen ist, heißt das noch lange nicht, dass die Speicher nicht nötig wären.
Es laufen heute noch unzählige alte Dreckskraftwerke in der Warm- und Kaltreserve, diese könnte man durch entsprechende Stromspeicher ersetzen.

Auch waren wir schon mehrfach nicht mehr weit von einem Blackout entfernt. Wenn man bedenkt, was für ein katastrophales Szenario ein Blackout verursachen könnte, dann gehört das Netz mehrfach abgesichert. Auch hier wären Stromspeicher schon heute nützlich.

gravitationsfeld
2018-08-27, 07:19:20
Die PV-Anlage an sich ist relativ harmlos, schlimm ist der Wechselrichter, welcher durchaus erheblichen Elektrosmog verursachen kann.
"Elektrosmog"

Mortalvision
2018-08-27, 07:55:11
Danke für die Blumen. :rolleyes:


Auch waren wir schon mehrfach nicht mehr weit von einem Blackout entfernt. Wenn man bedenkt, was für ein katastrophales Szenario ein Blackout verursachen könnte, dann gehört das Netz mehrfach abgesichert. Auch hier wären Stromspeicher schon heute nützlich.

Einmal das, und das europäische Ausland sehe ich nicht als verlässlichen Partner an. Deren Energiebedarf steigt doch ebenfalls rasant an! Da tun ein paar staatlich geförderte Power2Gas Modellprojekte nicht weh...

gravitationsfeld
2018-08-27, 18:10:23
del

Fritzchen
2018-08-27, 18:54:43
Dementsprechend ist mir das CO2 in der Kostenrechnung egal und damit ist Braunkohle heute eine der billigsten Formen der Stromerzeugung.




Wenn dem so ist, dann ist das natürlich eine wunderbare Sache. Dann könnten diese unsäglichen Subventionen endlich wegfallen und der Strompreis wieder sinken. Ich bin da nur nicht ganz so optimistisch bei der Kostenentwicklung.



So kann man es auch machen. Einfach Kopf in den Sand stecken. Um es zu beweisen wäre eine zweite Erde nur ohne Menschen bzw Industriellen Zeitalter recht hilfreich.

Ragnus
2018-08-28, 00:40:38
Bloß weil alles bisher irgendwie "gut" gegangen ist, heißt das noch lange nicht, dass die Speicher nicht nötig wären.
Es laufen heute noch unzählige alte Dreckskraftwerke in der Warm- und Kaltreserve, diese könnte man durch entsprechende Stromspeicher ersetzen.

Da müsste man jetzt sicherlich sehr ins Detail einsteigen, aber es werden wieder Schlagworte in den Raum gestellt, ohne das wirklich etwas belegt wird. Erst einmal ist die Kaltreserve für Extremszenarien da, die es auf Grund von Schwankungen der Erneuerbaren bis heute noch nicht gegeben hat. Die bisherigen Einsätze der Kaltresever wurden durch runtergefahrene französische AKW oder Probleme bei der Gasbelieferung ausgelöst. Warum sollen das auf einmal die Erneuerbaren zahlen? Oder hast du ein konkretes Beispiel, bei denen die Erneuerbaren für den Einsatz der Kaltreserve verantwortlich waren?

Ich vermute Warmreserve = Regelenergie Kraftwerke und da wäre mir nicht bekannt, dass da vorwiegend alte Dreckschleudern teilnehmen. Auf Grund der notwendigen schnellen Regelbarkeit sind oftmals Gaskraftwerke im Einsatz z.B. wird das GuD-Kraftwerk Hamm-Uentrop hauptsächlich für Regelenergie genutzt und ein Gaskraftwerk von 2007 ist sicherlich kein altes Deckskraftwerk.

Auch waren wir schon mehrfach nicht mehr weit von einem Blackout entfernt. Wenn man bedenkt, was für ein katastrophales Szenario ein Blackout verursachen könnte, dann gehört das Netz mehrfach abgesichert. Auch hier wären Stromspeicher schon heute nützlich.

Hast du dafür ein Beispiel? Ja die Redispatch Maßnahmen nehmen zu, aber das ist nichts, was die Netzbetreiber nicht steuern können. Die Netzverfügbarkeit hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen auch wenn sie 2015 und 2016 minimal gesunken ist. Die durchschnittlichen Ausfallminuten lagen 2006 auch schon bei sensationellen 21,53 Minuten pro Jahr und sie sind 2016 mit 12,8 noch deutlich niedriger.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Versorgungsunterbrechungen/Auswertung_Strom/Versorgungsunterbrech_Strom_node.html

Natürlich leisten die Netzbetreiber hier hervorragende Arbeit, aber das ist ja auch ihr Job.

Mortalvision
2018-08-28, 06:30:47
Hmm, man sollte aber auch sehen, dass man mit P2G ein Stückchen autarker wird, wenn jemand an der Pipeline spielen will oder krasse Zölle erhoben werden sollten!

Semmel
2018-08-28, 07:27:06
@Ragnus
Hier ein Beispiel:
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutsches-stromnetz-schrammt-am-blackout-vorbei_aid-19315473

Damals war das Stromnetz am Limit und vom Blackout nicht mehr weit entfernt.
Schuld waren die PV-Anlagen und Windräder, welche für längere Zeit kaum Strom lieferten.
Diese konnten laut Artikel gerade mal 5% des Bedarfs decken.
Importe waren ebenfalls nicht möglich, zu der Zeit musste daher sogar die komplette (!) Kaltreserve ans Netz.

Das Blackout-Risiko ist wegen PV+Wind definitiv erheblich gestiegen. Selbst wenn das Risiko immer noch nicht hoch sein mag, so sind dennoch dringend Gegenmaßnahmen erforderlich, wenn man die gigantischen Schadenshöhe eines großflächigen Blackouts betrachtet.

Kallenpeter
2018-08-28, 11:21:53
@Ragnus
Hier ein Beispiel:
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutsches-stromnetz-schrammt-am-blackout-vorbei_aid-19315473

Damals war das Stromnetz am Limit und vom Blackout nicht mehr weit entfernt.
Schuld waren die PV-Anlagen und Windräder, welche für längere Zeit kaum Strom lieferten.


Ja, genau, sie waren "Schuld" :freak:

Und seit wann bitteschön ist Deutschlands oberster Braunkohlelobbyist eine gute Quelle für sowas? Der Typ hat eine ganz klare Agenda und die heißt: Braunkohle, Braunkohle, Braunkohle und Braunkohle.


Zum 24. Januars 2017
Tatsächlich waren am 24. Januar maximal Gaskraftwerke mit einer Leistung von 10 Gigawatt im Einsatz, möglich gewesen wären bis zu 28 Gigawatt.

Unterm Strich exportierten die deutschen Kraftwerke zudem auch während der Dunkelflaute des 24. Januar permanent Strom. Selbst gegen 18 Uhr, als der Verbrauch der Republik am größten war, wurden netto noch mehr als eine Gigawattstunde Elektrizität in andere Länder verkauft, vor allem nach Frankreich, Österreich und in die Schweiz.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oekostrom-knapp-panikmache-mit-der-dunkelflaute-a-1133450.html

Also während wir angeblich kurz vor dem Blackout sind, ist das Atomverliebte Frankreich auf unsere Stromexporte angewiesen. Klingt plausibel....nicht.

Finch
2018-08-28, 19:53:59
@Ragnus
Hier ein Beispiel:
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutsches-stromnetz-schrammt-am-blackout-vorbei_aid-19315473

Damals war das Stromnetz am Limit und vom Blackout nicht mehr weit entfernt.
Schuld waren die PV-Anlagen und Windräder, welche für längere Zeit kaum Strom lieferten.
Diese konnten laut Artikel gerade mal 5% des Bedarfs decken.
Importe waren ebenfalls nicht möglich, zu der Zeit musste daher sogar die komplette (!) Kaltreserve ans Netz.

Das Blackout-Risiko ist wegen PV+Wind definitiv erheblich gestiegen. Selbst wenn das Risiko immer noch nicht hoch sein mag, so sind dennoch dringend Gegenmaßnahmen erforderlich, wenn man die gigantischen Schadenshöhe eines großflächigen Blackouts betrachtet.

Geile "Quelle" hast du da. Hast du etwas den gleichnamigen Roman gelesen und glaubst jetzt das sei ein realistisches Scenario? Das einzige was uns gerade fehlt sind Trassen. Aber da kannst du den ganzen Nimby's und Nimby'S Bundesländern für danken.

Du Schuldest mir übrigens noch ein paar Antworte Mr. Elektrosmog.

Ragnus
2018-08-31, 18:09:43
@Ragnus
Hier ein Beispiel:
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutsches-stromnetz-schrammt-am-blackout-vorbei_aid-19315473

Damals war das Stromnetz am Limit und vom Blackout nicht mehr weit entfernt.
Schuld waren die PV-Anlagen und Windräder, welche für längere Zeit kaum Strom lieferten.
Diese konnten laut Artikel gerade mal 5% des Bedarfs decken.
Importe waren ebenfalls nicht möglich, zu der Zeit musste daher sogar die komplette (!) Kaltreserve ans Netz.

Wie schon schon von anderen erwähnt passt diese Aussage überhaupt nicht mit der tatsächlichen Situation zusammen. Deutschland war weiter ganztägig Stromexporteur. Das kann jeder selber nachprüfen. Da braucht man auch nicht den Spiegelartikel zu weil die Quellen frei verfügbar sind.

https://www.agora-energiewende.de/service/aktuelle-stromdatenagorameter/chart/power_generation/24.01.2017/24.01.2017/

Die Datenquelle des RP Artikels würde mich dagegen schon interessieren:

Denn die Deutschen forderten ungeachtet der Probleme - wie an anderen Tagen auch - mehr als 80 Gigawatt Leistung ab.

Laut Agora max. 77,21 GW, die maximale Produktion lag knapp über 80 GW aber das ist ja etwas anderes, da auch die Exporte enthalten sind. Wenn aber schon so einfache Sachverhalte verwechselt werden, dann sieht man daran die Qualität des Artikels. Und mit dem Rechnen klappt es wohl auch nicht so:

Die Erneuerbaren konnten nicht einmal fünf Prozent davon bieten.

hm, da fast 7 GW an Biomasse und Wasserkraft weitestgehend konstant permantent im Netz waren, scheint die Rechnung so nicht aufzugehen. Es waren also eher knapp 10%, als dann Mittags um 12 doch ein wenig die Sonne schien sogar 13%. Vielleicht ist ja die gemeinsame Einspeisung von Wind und Sonne gemeint, das würde passen mit <5%, aber dann muss man das auch korrekt sagen.

Die Bundesnetzagentur selber veröffentlich zum Glück auch umfangreiches Material und die ist ja nicht unbedingt für Ihr positive Unterstützung der Erneuerbaren bekannt, sonder oftmals auf Seiten der Netzbetreiber, die eher bremsen.

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Allgemeines/Bundesnetzagentur/Publikationen/Berichte/2017/Quartalsbericht_Q1_2017.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Neben ungeplanten Nichtverfügbarkeiten deutscher Kraftwerke waren vor allem in Frankreich mehrere Kernkraftwerke nicht verfügbar.

Unter anderem die Bundesnetzagentur hatte die deutschen ÜNB aufgefordert, den französischen Übertragungsnetzbetreiber RTE zu unterstützen.

Richtig ist natürlich, dass weniger Redispatch maßnahmen notwendig gewesen wären, wenn mehr Sonne und Wind Strom im Netz gewesen wären. Das sagt auch die Bundesnetzagentur:

In den oben beschriebenen kritischen Wochen des ersten Quartals 2017 lag allerdings eine Kälteperiode mit geringer Windeinspeisung vor, was in diesem Fall dazu führte, dass konventionelle Kraftwerke marktgetrieben im Einsatz waren und damit das Redispatch-Potential weiter verringert wurde. Auch in dieser Tatsache kann ein Grund für den vermehrten Einsatz von Reservekraftwerken im ersten Quartal 2017 gesehen werden.

Dieser Engpass konnte aber vom Markt ausgeglichen werden. Also ist das zunächst einmal kein Problem.

Interessant ist auch die folgende Aussage:

Im Allgemeinen werden Reservekraftwerke seit November 2015 häufiger eingesetzt als zuvor. Dies liegt unter anderem an einem verbesserten Redispatch-Konzept der ÜNB. Manche Reservekraftwerke wirken deutlich effizienter auf die aktuellen Engpässe als andere Redispatchkraftwerke. Die ÜNB berücksichtigen dies inzwischen bei der Einsatzplanung. Der Einsatz nach Effizienzgesichtspunkten verringert dabei das insgesamt zu bewegende Volumen der Maßnahmen, was sich positiv auf die Gesamtkosten auswirken kann.

Nur weil mehr Reservekraftwerke genutzt werden, heißt das also z.B. auch nicht, dass das Netz in Summe instabilder wird. Es werden ggfs. nur Kosten optimiert.

Das Blackout-Risiko ist wegen PV+Wind definitiv erheblich gestiegen. Selbst wenn das Risiko immer noch nicht hoch sein mag, so sind dennoch dringend Gegenmaßnahmen erforderlich, wenn man die gigantischen Schadenshöhe eines großflächigen Blackouts betrachtet.

Also wenn einige andere Artikel stimmen, wurde in der besagten Zeit in Frankreich u.a. darum gebeten sein Nutzungsverhalten anzupassen, damit das Französische Stromnetz entlastet wird. Also wenn tatsächlich, dann war damals das Black Out Risiko wegen Engpässen bei den AKWs aus Frankreich gegeben. Somit steht es nach Auswertung der von dir vorgeschlagen fast Black Out Situation 1:0 für die Erneuerbaren. Gerne lasse ich mich aber auf Faktenbasis vom Gegenteil überzeugen. Aber bitte nicht irgendetwas behaupten, was du nicht selber auf Basis qualitativer Quellen belegen kannst.

Insbesondere zeigt auch die von dir benannte Situation, dass wir sehr weit von einem Black Out entfernt waren. Obwohl Extremsituationen zusammen kamen, gibt der Bericht der Bundesnetzagentur keinen Hinweis, dass es zu irgend einem Zeitpunkt kritisch war:

- Dunkelflaute
- ungeplante Nichtverfügbarkeiten deutscher Kraftwerke
- Kritisch Situation in Frankreich
- Erhöhter Stromverbrauch, da sehr kalter Winter

Gleichwohl konnte das Stromnetz auch in diesen Zeiten stabil betrieben werden.

Ragnus
2018-08-31, 18:41:09
Ergänzend hat auch der Jahresbericht 2017 noch ein paar interessante Fakten:

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Allgemeines/Bundesnetzagentur/Publikationen/Berichte/2018/Quartalsbericht_Q4_Gesamt_2017.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Durch den von der Bundesnetzagentur bestätigten, sinkenden Bedarf an der Vorhaltung von Erzeugungskapazitäten in Form von Netzreservekraftwerken für das Winterhalbjahr 2018/2019 wird vorerst
dem Kostenanstieg bei den Reservekraftwerken entgegengewirkt. Grund für die Bedarfsreduzierung für das Winterhalbjahr 2018/2019 ist insbesondere das am 01. Oktober 2018 startende Engpassmanagementverfahren zwischen dem deutschen und dem österreichischen Marktgebiet, das die Lastflüsse Richtung Österreich verringern wird.

Trotz weiteren Zubau Erneuerbarer, könne Reservekraftwerke reduziert werden. Das ganze klingt auch so, als würde es über eine reine Prozessoptimierung passieren, so ganz ohne weiteren Netzausbau o.ä. Es sind also noch längst nicht alle vorhandenen Reserven aktiviert.

Gleichzeitig wurde der Redispatchbedarf im vierten Quartal 2017 im Vergleich zum windreichen vierten Quartal 2015 gedämpft. Dies ist u. a. auf die vollständige Inbetriebnahme des Netzausbauprojekts „Thüringer Strombrücke“ im September 2017 zurückzuführen. Die Überlastung der zuvor hoch belasteten Leitung „Remptendorf-Redwitz“ sank in der Folge auf nur noch rund 18 Stunden. Im vierten Quartal 2015 lag sie noch bei rund 1836 Stunden.

Durch reinen Netzausbau kann viel gelöst werden, auch ganz ohne Speicher. Inwieweit hier alle Projekte Sinnvoll und notwendig sind, ist sicherlich eine andere Diskussion. Intereressant auch die detailierten Zahlen. Allein 10% der Redispatchmaßnahmen erfolgten allein an dieser Leitung und das wird in 2018 damit deutlich weniger sein.

Gesamt Redispatchmaßnahmen 20,4 TWh bei 354 TWh Bruttostromerzeugung (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/Energie/Erzeugung/Aktuell.html) knapp 3% und das bei >33% anteil erneuerbarer Energien. Anscheinend lässt sich da wohl doch recht viel vorhersagen und die Redispatchmaßnahmen sind wie das Beispiel Winter 2017 zeigt auch nicht ausschließlich auf die Erneuerbaren zurück zu führen. Auch muss man bedenken, dass bei den Großteil der Maßnahmen in einem Netzgebiet Leistung gedrosselt wird und in einem anderen zeitgleich erhöht wird, die Maßnahme also oft doppelt in die Gesamtmenge einfließt.


Um auch noch einmal etwas näher zum Thema Sonnenstrom zurück zu kommen, spannend auch die Aussage zur Leistungsreduzierung für PV. Trotz knapp 40TWh Erzeugung wurden in Summe nur 0,163 TWh abgeregelt. Das sind 0,4%. Hier ist also noch sehr viel Platz, bevor Abregelungen über Speicher o.ä. abgefangen werden müssen. Bei Wind sieht das natürlich etwas anders aus, aber das Diskutieren wir hier an der Stelle ja nicht.

Marodeur
2018-08-31, 19:18:21
Bin im übrigen gespannt ob bei Besitzern der ersten geförderten privaten Kleinanlagen ab 2020, nach ende der EEG Förderung, der große Run auf Speicherlösungen los geht.

Poook
2018-09-02, 12:31:11
Interessante Tabelle zu den Fortschritten von Solarzellen

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/PVeff%28rev180813%29a.jpg

Mortalvision
2018-09-02, 12:49:53
Uh, könnte jemand die Tabelle etwas erläutern?

Poook
2018-09-02, 13:42:08
Jede Linie ist eine verschiedene Solarzellentechnologie. Die X-Achse zeigt die Jahreszahlen und die Y-Achse die maximal erreichten Wirkungsgrad. Die Bezeichnungen sind, welche Firma diesen Rekord aufgestellt hat und wie diese Zelle genannt wurde.

Mortalvision
2018-09-02, 17:15:18
Aha, danke! Wusste nicht, dass das Firmen sind, dachte es wären übergeordnete Technologien :freak:

Damit ist der Trend aber klar: PV lohnt sich mehr und mehr... selbst ne billige china Anlage holt genug raus, oder?

Kallenpeter
2018-09-02, 17:49:56
Damit ist der Trend aber klar: PV lohnt sich mehr und mehr... selbst ne billige china Anlage holt genug raus, oder?

Was meinst du mit "holt genug raus"? Das musst du schon in einen Kontext Packen. Solarenergie Skaliert von einer mini-Zelle im Taschenrechner, bis hin zu Anlagen mit der Nennleistung eines Atomkraftwerks.

Davon abgesehen produziert China nicht nur Billig-Module, sondern auch teure Hocheffizienzmodule. Chinas Solarindustrie stellt den Rest der Welt in den Schatten.

Nur auf Europäische Maschinenbauer ist man noch angewiesen. Aber die verlagern die Produktion teilweise auch schon nach China.

Conner_Ray
2018-09-02, 18:38:29
Wicthig für den Endkunden sind eigentlich nur die blauen und grünen linien. Heisst, die Standard-Module die du heute günstig kaufst haben so mittlere ~25% "wirksamkeit". vielleicht werden noch die perovskite-Module bedeutsam, die können den Preis nochmal gehörig nach unten drücken, bei guten wirkgraden.

Kallenpeter
2018-09-02, 18:40:02
mittlere ~25% "wirksamkeit"

:confused::confused:


Meinst du Effizienz? Dann hast du unrecht. Das sind eher so 20%.

Poook
2018-09-02, 18:54:12
Hier noch ein Link zum Preisverfall der verschiedenen Panelarten.

https://www.pv-magazine.com/features/investors/module-price-index/

In den letzten 12 8 Monaten sind die Preise pro kwp zwischen 10,6 und 16,7 Prozent gefallen. Selbst Hocheffizienzmodule kommen inzwischen in die Nähe von zur Kohle konkurrenzfähigen Preisen.

https://16iwyl195vvfgoqu3136p2ly-wpengine.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/2016/12/08011_EU_spot_market_module_prices_for_August_2018_2sp1-1-600x650.jpg

Zum Vergleich, noch im May 2016 waren die low cost Module so teuer wie die heutigen high efficiency Zellen.

Finch
2018-09-02, 20:32:29
Und es wird weiter und Weiter runtergehen. Irgendwann werden alle Dächer einfach voll mit Solarzellen sein. Die Module werden dann einfach kaum noch einen unterschied in der Investition machen.

Kallenpeter
2018-09-02, 22:15:19
Ja, das is echt abgefahren. Selbst ohne perovskite-zellen wird man wohl silizium auf 25% Prügeln und die 15cent/Watt knacken. Ich vermute mal bis spätestens 2025 ist es soweit.

Semmel
2018-09-03, 07:15:48
hm, da fast 7 GW an Biomasse und Wasserkraft weitestgehend konstant permantent im Netz waren, scheint die Rechnung so nicht aufzugehen. Es waren also eher knapp 10%, als dann Mittags um 12 doch ein wenig die Sonne schien sogar 13%. Vielleicht ist ja die gemeinsame Einspeisung von Wind und Sonne gemeint, das würde passen mit <5%, aber dann muss man das auch korrekt sagen.

Wasserkraft und Biomasse ist auch kein Zufallsstrom und der steht auch nicht so in der Kritik wie PV+Wind. Natürlich war der Artikel in der Hinsicht unpräzise.



Also wenn einige andere Artikel stimmen, wurde in der besagten Zeit in Frankreich u.a. darum gebeten sein Nutzungsverhalten anzupassen, damit das Französische Stromnetz entlastet wird. Also wenn tatsächlich, dann war damals das Black Out Risiko wegen Engpässen bei den AKWs aus Frankreich gegeben. Somit steht es nach Auswertung der von dir vorgeschlagen fast Black Out Situation 1:0 für die Erneuerbaren. Gerne lasse ich mich aber auf Faktenbasis vom Gegenteil überzeugen. Aber bitte nicht irgendetwas behaupten, was du nicht selber auf Basis qualitativer Quellen belegen kannst.

Deine Quellen sind schon ausreichend, um daraus Aussagen ableiten zu können, nur kann ich deine Interpretation nicht nachvollziehen.
Auf Frankreich kannst du die Situation nicht schieben. Die exportierte Strommenge war jetzt nicht sonderlich hoch. Die Kaltreserve war auch für die Eigenversorgung in Deutschland zwingend notwendig.



Richtig ist natürlich, dass weniger Redispatch maßnahmen notwendig gewesen wären, wenn mehr Sonne und Wind Strom im Netz gewesen wären. Das sagt auch die Bundesnetzagentur:


Und wie du selbst schreibst, wäre die Kaltreserve nicht notwendig gewesen, hätten PV+Wind in dieser Zeit mit ihrer durchschnittlichen Stromerzeugung zur Versorgung beigetragen.




Insbesondere zeigt auch die von dir benannte Situation, dass wir sehr weit von einem Black Out entfernt waren. Obwohl Extremsituationen zusammen kamen, gibt der Bericht der Bundesnetzagentur keinen Hinweis, dass es zu irgend einem Zeitpunkt kritisch war:

- Dunkelflaute
- ungeplante Nichtverfügbarkeiten deutscher Kraftwerke
- Kritisch Situation in Frankreich
- Erhöhter Stromverbrauch, da sehr kalter Winter

Es war die komplette Kaltreserve aktiv, um die damalige Situation meisten zu können. Sicher war das für die Situation mehr als ausreichend, aber man war eben nah am Limit.
Ein weiteres negatives Großereignis und das System wäre gekippt.
Es mag unwahrscheinlich sein, aber nicht unmöglich und bei der Risikovorsorge zählt nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern auch die potenzielle Schadenshöhe und in dieser Hinsicht ist das Stromnetz nicht genügend abgesichert.

Mortalvision
2018-09-03, 08:10:13
Was passiert dann? Kann man nicht ein paar Städte vom Netz nehmen und im Zweifel rotieren?

Kallenpeter
2018-09-03, 09:23:20
Wasserkraft und Biomasse ist auch kein Zufallsstrom und der steht auch nicht so in der Kritik wie PV+Wind.

"Steht hier nicht so in der Kritik"? Bitte nutze nicht solche Verlullungen. Was du meinst: Habe ich keine persönliche, unerklärbare Abneigung gegen.

Und was soll Zufallsstrom sein? Das ist ein Begriff von Dummen, für Dumme. Solarstrom ist kein Zufallsprodukt, sondern abhängig von der Sonne. Die Sonne scheint aber nicht "zufällig". Das versteht selbst ein 10-Jähriger. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Astrophysiker hier im Forum der dir das nochmal erklären kann.

Mortalvision
2018-09-03, 09:25:38
Die Sonne scheint aber nicht "zufällig". Das versteht selbst ein 10-Jähriger. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Astrophysiker hier im Forum der dir das nochmal erklären kann.

Absolut korrekt, denn die Sonne scheint immer, wir gucken nur manchmal nicht hin ;D

Ragnus
2018-09-03, 20:43:16
Und was soll Zufallsstrom sein? Das ist ein Begriff von Dummen, für Dumme. Solarstrom ist kein Zufallsprodukt, sondern abhängig von der Sonne. Die Sonne scheint aber nicht "zufällig". Das versteht selbst ein 10-Jähriger. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Astrophysiker hier im Forum der dir das nochmal erklären kann.

Zum Glück sind die Erneuerbaren sehr transparent. Es wird sogar täglich die in Anspruch genommene Ausgleichenergie pro 1/4 Stunde veröffentlicht.

https://www.netztransparenz.de/EEG/Transparenzanforderungen/Inanspruchnahme-Ausgleichsenergie

Schaut man sich 2017 an, so hat man 668 x 1/4 Stundenwerte (167 h / ca. 7 Tage) in denen es notwendige Inanspruchnahme der Ausgleichsenergie von >1 GW gab. Das entspricht 2%. > 2 GW gab es in 18 Fällen (4,5 h) bzw. 0,05%. Max. gab es ca. 3 GW Abweichung. Das sind alles völlig handhabbare Werte und bei 4-5 GW Regelenergieleistung nicht wirklich kritisch. Ja, ab und an kommt die Regelenergie an die Grenze, aber es gibt immer noch genügend Puffer zumahl negative Regelenergieleistung auch durch Wind und PV selber auf Sekundärreserve völlig flexibel möglich wäre.

Gesamtinanspruchnahme von Ausgleichsenergie unter Berücksichtung eines Ausgleichs zwischen den Regelzonen ca. 1,6 TWh, ohne Regelzonenausgleich ca. 2,3 TWh. Bei 216 TWh erneuerbarer Stromproduktion in 2017 ca. 0,7% bzw. 1,1%.

@Semmel, wo genau ist das Problem?

Ergänzend muss man noch sagen, dass insbesondere die Vermarktung durch die Übertragungsnetzbetreiber noch viel Optimierungspotential mit sich bringt. Die haben aktuell keinerlei kommerziellen Anreiz ordentlich zu prognostizieren und passen z.B. auch im Intradayhandel nicht an aktualisierte Prognosen an. D.h. es wird unnötig Ausgleichsenergie in Anspruch genommen.

Was mich total nervt, ist dass bei den Erneuerbaren vieles sehr transparent veröffentlicht wird, aber ständig Dinge behauptet werden, die man einfach durch eigene Recherche wiederlegen könnte. Aber dann wird doch lieber wieder behauptet, was man mal irgendwo falsch in der Presse gelesen hat. Super ist natürlich immer, dass im konventionellen Bereich genau solche Transparenz komplett fehlt.

Ragnus
2018-09-03, 20:51:47
Doppelpost

Finch
2018-09-03, 20:56:56
@Semmel, wo genau ist das Problem?



Sein Problem ist, dass er keinen Plan von der Materie hat, aber trotzdem seine Meinung für die einzig wahre hält. Sobald er in eine Ecke gedrängt wird, wird das Thema gewechsel und der rest ignoriert. Also trollt er hier extra oder er ist ein Paradebeispiel für den Dunning-Kruger-Effekt.

Semmel
2018-09-04, 06:44:18
@Semmel, wo genau ist das Problem?


Das Hauptproblem am Ende ist, dass wir die weltweit teuersten Strompreise haben und das liegt unbestritten an PV+Wind. Trotz dieser horrenden Stromerzeugungskosten haben wir eine schlechtere Versorungssicherheit als früher.

Mir ist die Sicherheit sehr wichtig. Die Schadenshöhe eines großflächigen Blackouts wäre fatal, das kann im Worst Case durchaus mit einem atomaren GAU mithalten.
Die Versorgungssicherheit hat mit PV+Wind definitiv auch gelitten. (eine schlechtere Versorungssicherheit muss sich übrigens nicht durch mehr Ausfälle äußern, sondern dadurch, dass man mit den Reserven öfter ans Limit gerät) Die dafür nötigen Ausgleichsmaßnahmen fehlen. Die Stromnetze brauchen dringend eine Erweiterung und auch Speichermöglichkeiten werden dringend benötigt. Ich lehne PV+Wind ja nicht per Se ab, aber Versorgungssicherheit ist wichtiger als irgendwelche ideologischen Motive.



Was mich total nervt, ist dass bei den Erneuerbaren vieles sehr transparent veröffentlicht wird, aber ständig Dinge behauptet werden, die man einfach durch eigene Recherche wiederlegen könnte. Aber dann wird doch lieber wieder behauptet, was man mal irgendwo falsch in der Presse gelesen hat. Super ist natürlich immer, dass im konventionellen Bereich genau solche Transparenz komplett fehlt.

Natürlich bin auch für absolute Transparenz bei der konventionellen Energieerzeugung.
Ich halte auch das Risiko von Atomkraft für untragbar und unverantwortlich und bin für dessen restlose Abschaffung. Was ich jedoch nicht verstehen kann ist die rein ideologische Abschaffung von Kohlekraftwerken. Diese Kraftwerke sind die Grundpfeiler der Versorgungssicherheit und solange die nicht auch in dunklen, windschwachen und eisigen Wintern ersetzt werden können, können wir darauf nicht verzichten.
Die Alternative wäre es, Atomstrom aus dem Ausland zu importieren und das kann es ja wohl auch nicht sein.


@Finch: Ich disktutiere gerne mit allen Leuten, die Argumente bringen und ebenso auf solche eingehen. Du gehörst nicht dazu. Aber troll ruhig weiter.

Kallenpeter
2018-09-04, 10:10:15
Das Hauptproblem am Ende ist, dass wir die weltweit teuersten Strompreise haben und das liegt unbestritten an PV+Wind.
Wir haben sehr teure Strompreise (aber nicht die teuersten) und das liegt unter anderem an früherer Überförderung von Sonne, Wind und Biomasse. Früher wurde PV mit 40cent/kWh gefördert. Heute sind es 4,x cent und damit etwas weniger als der Börsenstrompreis. PV ist heute die günstigste Stromerzeugungsart in Deutschland laut Frauenhofer Institut.

Desweiteren: Laut Umwelt Bundesamt entstehen durch Braunkohle 19 cent/kWh an externen Kosten. Diese zahlst du mit deiner Gesundheit, deinen Steuergeldern, deinen Krankenkassenbeiträgen und anderem. Nur weil diese nicht auf der Stromrechnung stehen, zählen sie nicht? Fossile Energieträger erhalten bis zum heutigen Tage mehr direkte und indirekte Subventionen als Erneuerbare. Aber halt nicht über die Stromrechnung. Und deswegen ignorierst du es. Ernsthaft?


Trotz dieser horrenden Stromerzeugungskosten haben wir eine schlechtere Versorungssicherheit als früher.
Ich stelle diese Behauptung in Abrede. Laut unserer Netzbetreiber sind 80% Erneuerbare ohne Speicher möglich.

Lies einfach was der Chef von 50 Hertz sagt. Weltweit einer der Netzbetreiber, mit dem größten Anteil an Windstrom im Netz:

Es gibt einige Mythen in der Energiewirtschaft. Einer davon ist die Vorstellung, man brauche bei der Integration erneuerbarer Energien sofort mehr Flexibilität im System. Also Speicher oder abschaltbare Lasten oder Backup-Kraftwerke. Das ist ein Mythos. Wir haben viel mehr Flexibilität im System, als wir benötigen. Wir haben auch noch riesige weitere Potenziale.

Ein weiterer Aspekt, der nicht sehr bekannt ist: Bis zu einem Anteil von etwa 40 Prozent erneuerbaren Energien im System waren die höchsten Ausschläge in der Lastkurve, also die höchste Flexibilität, die in wenigen Stunden im Jahr gebraucht wurde, noch völlig von der Nachfrage dominiert, und nicht durch das Angebot erneuerbarer Energien.

Wir sind auf dem richtigen Weg, um in der Lage sein zu können, in Zukunft 70 bis 80 Prozent erneuerbare Energien ohne zusätzliche Flexibilitätsoptionen integrieren zu können. Was wir an Flexibilitätsangeboten haben, wird uns bis 2030 oder sogar 2040 ausreichen.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html

Steffko
2018-09-04, 11:44:28
...Trotz dieser horrenden Stromerzeugungskosten haben wir eine schlechtere Versorungssicherheit als früher...

Das ist glatter Unsinn. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten sogar weiter gestiegen und ist im internationalen Vergleich extrem gut. Frankreich z.B., mit dem "günstigen" und "zuverlässigen" Atomstrom, sieht dagegen wie ein dritte Welt Land aus.

Poook
2018-09-04, 12:15:40
Und die ist nicht nur ein bisschen gestiegen, sondern gewaltig. Von 2006 bis 2016 ist die Nichtverfügbarkeit von 0,0041% auf 0,0024% gesunken.
Die mit Abstand häufigsten Ursachen für Blackouts sind Ausfälle von Hochspannungsleitungen und Umspannwerken. Beide würden bei einer rigorosen Umstellung auf lokale Wind- und Solaranlagen kaum noch benötigt, wodurch die Ausfallwahrscheinlichkeit noch weiter sinken würde.

http://www.energypost.eu/wp-content/uploads/2016/07/SAIDI-GridInterruptions2009-20131-1024x689.jpg

https://www.tdworld.com/sites/tdworld.com/files/uploads/2015/03/Figure1_0.jpg

OK, Deutschland isr nicht auf einem Level mit Singapore, das ist es allerdings auch in keinen einzigen anderen Feld...

Ragnus
2018-09-05, 01:44:21
Das Hauptproblem am Ende ist, dass wir die weltweit teuersten Strompreise haben und das liegt unbestritten an PV+Wind.

Wie schon erwähnt, liegt das nicht grundsätzlich an den erneuerbaren Energien an sich, sondern an der Förderung der Vergangenheit. Das ganze ist aber nur Temporär. Wenn in 20 Jahren ein Großteil der alten extrem geförderten Anlagen vom Netz geht, dann gibt es auch keine 6-7 ct/kWh EEG Umlage mehr. Auch gibt es neben der EEG-Umlage noch die Stromsteuer, die mit 2,05 ct/kWh zu buche schlägt und die einfach nur in den Haushalt fließt. Da können die erneuerbaren Energien nichts dafür.

Letztendlich sollte man sich auch immer mal wieder klar machen, um was es hier überhaupt geht. Ein normaler 4 Personen zahlt bei 4.000 kWh Verbrauch ca. 1.200 € pro Jahr für Strom. Bei 7 ct/kWh EEG Umlage sind das 280 € pro Jahr, bzw. 70 € pro Person und Jahr. Über 20 Jahre EEG-Förderung sind das ca. 1.400 € pro Person. Dafür haben wir der Welt billigen Solarstrom gebracht. Das war wahrscheinlich die beste Entwicklungshilfe die Deutschland überhaupt leisten konnte inbesondere auch im Vergleich zu dem, was unser Entwicklungshilfeministerium mit seinem Haushalt von 10 Mrd. € so macht.

Und das Fraunhofer ISE hat auf Basis heutiger Kosten ein 100% erneuerbares System durchgerechnet und kommt auf die gleichen Kosten wie unser derzeitiges Energiesystem:

https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf

Jetzt kann man dem ISE sicherlich unterstellen, sehr Solar nah zu sein, aber immerhin arbeiten die mit wissenschaftlichen Methoden und alle Ihre Annahmen müssen irgendwie belegt werden. Soweit ich das richtig verstanden habe, ist das zukünftige weitere Kostensenkungspotential auch nicht berücksichtigt, so das ein sukzessiver Umbau, der diese sinkenden Kosten mitnimmt, am Ende zu einem günstigeren Energiesystem führen sollte, als das was wir heute haben. Und das schöne ist, dass es einfach keine Folgekosten gibt, die nicht schon eingepreist sind.

Trotz dieser horrenden Stromerzeugungskosten haben wir eine schlechtere Versorungssicherheit als früher.

Mir ist die Sicherheit sehr wichtig. Die Schadenshöhe eines großflächigen Blackouts wäre fatal, das kann im Worst Case durchaus mit einem atomaren GAU mithalten.
Die Versorgungssicherheit hat mit PV+Wind definitiv auch gelitten. (eine schlechtere Versorungssicherheit muss sich übrigens nicht durch mehr Ausfälle äußern, sondern dadurch, dass man mit den Reserven öfter ans Limit gerät) Die dafür nötigen Ausgleichsmaßnahmen fehlen. Die Stromnetze brauchen dringend eine Erweiterung und auch Speichermöglichkeiten werden dringend benötigt.

Was hinreichend wiederlegt ist. Weder die Netzbetreiber noch die Bundesnetzagentur behaupten so etwas heutzutage. Und wie ich schon einmal in einem anderen Post behauptet habe, ist die BNetzA nicht unbedingt ein Förderer der Energiewende. Die verwaltet den Istzustand und die mittelfristige Entwicklung unter Berücksichtigung der aktuellen Gesetzeslage mit sehr moderaten Ausbauzielen. Ich habe ja schon einige Unterlagen der BNetzA zitiert. Da ist von instabilen und kurz vor dem Zusammenbuch stehenden Netzen nicht die Rede.

Die Stromnetze brauchen dringend eine Erweiterung und auch Speichermöglichkeiten werden dringend benötigt.

Jein und nein.

Jein, weil die Stromnetze nur in Teilbereichen einen weiteren Ausbau benötigen. Mit diesem kann man sich aber durchaus weiter Zeit lassen, wenn über intelligente Ausschreibungsmechanismen endlich mal neue Wind und PV Parks dort hin gebaut werden, wo noch genügend Netz vorhanden ist. Das Ausschreibungssystem bietet dafür die notwendigen Möglichkeiten und in der Technologieoffenen Ausschreibung wurde auch bereits erstmals eine Netzkomponente eingeführt. Ich hoffe das sich das weiter durchsetzt. Am Ende zahle ich dem Windpark in Süddeutschland lieber 1 ct/kWh mehr und spare mir dafür einen Netzausbau Nord-Süd der bezogen auf die gleiche Strommenge vielleicht 2 ct/kWh kostet. Bisher fehlt ein solches Anreizsystem völlig.

Und nein, da man schon seit Jahren weiß, dass es erst bei 80% erneuerbar krtisich wird.

Hier einmal eine Studie aus 2013

http://fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/110186/bwe13001.pdf?command=downloadContent&filename=bwe13001.pdf&FIS=203

Leider ist das PDF gesperrt, so dass man da nix rauskopieren kann, aber unter 4.2 wird klar gesagt, dass bis 80% Erneuerbare die vorhandenen Speicher plus der aktuell (2012) geplante Ausbau ausreicht. Auf Seite 36 findet man den geplanten Zubau mit knapp 4 GW Deutschland weit bis 2020. Und wenn man sich die restlichen Grafiken anschaut, dann könnte man sich damit wahrscheinlich auch ziemlich Zeit lassen, weil die Speichermenge dann von 2020 bis 2040 stabil bleibt, also man annehmen kann, das es 2020 auch noch gar nicht die Notwendigkeit für diese Speichermenge gibt. Ggfs. steht das auch irgendwo in der Studie, ich habe die nur grob überflogen.

Leider erzählen hier viele Akteure der Solarbranche selber immer etwas anderes, da sie gerne zu der PV Anlage auch noch einen Speicher verkaufen wollen und die Verbände natürlich hoffen, dass es zusätzliche Förderung für Speicher gibt und ihre Mitglieder dadurch neue Geschäftsfelder bekommen. Dadurch stärkt man selber das Bild, das mehr Erneuerbare nur mit mehr Speicher sinnvoll sind. Erschwerend kommt dazu, dass die meisten Leute in der Solarbranche selber keine Ahnung haben, wie unser Energiemarkt funktioniert. Man denkt nur bis zum eigenen Einspeisezähler.

Ich lehne PV+Wind ja nicht per Se ab, aber Versorgungssicherheit ist wichtiger als irgendwelche ideologischen Motive.

Und genau deine Behauptung die Versorgungssicherheit wäre negativ beeinflusst ist ideologisch begründet, da es keine Nachweise dafür gibt, sondern es nur eine Behauptung ist. Selbst die Kohlelobby hat da keine Studien oder ähnliches verfügbar. Zumindest ist mir nichts bekannt.

Was ich jedoch nicht verstehen kann ist die rein ideologische Abschaffung von Kohlekraftwerken. Diese Kraftwerke sind die Grundpfeiler der Versorgungssicherheit und solange die nicht auch in dunklen, windschwachen und eisigen Wintern ersetzt werden können, können wir darauf nicht verzichten.
Die Alternative wäre es, Atomstrom aus dem Ausland zu importieren und das kann es ja wohl auch nicht sein.

Wobei auch das eine grundlegend ideologische Diskussion ist. Entweder glaubt man an die Schädlichkeit der Emissionen von Kohlekraftwerken oder man glaubt nicht daran. Völlig unabhängig von der Klimadiskussion, halte ich das Zeug, was ein Kohlekraftwerk in die Luft pustet für nicht förderlich für meine Gesundheit und daher sollte man lieber eher darauf verzichten als später.

Ich bin persönlich davon überzeugt, dass Kohle sowieso mittelfristig vom Markt verdrängt wird. Da wird ein steigender CO2 Preis, steigende Kohlepreise und sinkende Preise für Erneuerbare automatisch dazu führen und das ist dann eine saubere Marktbereinigung, da muss man auch nicht zwingend heute einen Kohleausstieg durchsetzen. Letztendlich wäre es aber sicherlich für die Betroffenen besser, es gäbe ein sauberes Ausstiegsszenario, da könnte man sich darauf einstellen. Und blöd ist natürlich auch, wen am Ende die Kraftwerksbetreiber insolvent gehen und der Steuerzahler den Rückbau bezahlen muss. Ist zwar sicherlich nicht so teuer wie bei der Atomkraft, aber bei der Masse der Kraftwerke kommt da sicherlich auch ganz schön was zusammen. Und es ist natürlich verrückt, wenn man in der aktuellen Situation Braunkohlereviere erweitert und Wälder abholzt.

Kartenlehrling
2018-09-06, 22:29:36
Große Wind- und Solarparks in der Sahara würden Temperatur, Regen und Vegetation beeinflussen.

https://pbs.twimg.com/card_img/1037762398415986689/k19R40-_?format=jpg&name=600x314
https://phys.org/news/2018-09-large-solar-farms-sahara-vegetation.html


"Die größere nächtliche Erwärmung findet statt, weil Windturbinen die vertikale Vermischung verstärken und
wärmere Luft von oben nach unten bringen können", schrieben die Autoren.
Auch in Regionen mit Windparkanlagen nahm die Niederschlagsmenge im Durchschnitt um bis zu 0,25 Millimeter pro Tag zu.
"Das war eine Verdoppelung des Niederschlags gegenüber den Kontrollversuchen", sagte Li.
Im Sahel stieg die durchschnittliche Niederschlagsmenge um 1,12 Millimeter pro Tag, wo Windparks vorhanden waren.
"Diese Zunahme der Niederschläge wiederum führt zu einer Zunahme der Vegetationsdecke und schafft eine positive Rückkopplungsschleife", sagte Li.

Solarparks hatten einen ähnlich positiven Einfluss auf Temperatur und Niederschlag, fand das Team.
Im Gegensatz zu den Windparks hatten die Solaranlagen nur sehr geringe Auswirkungen auf die Windgeschwindigkeit.

Kallenpeter
2018-09-06, 23:51:11
Kurios was es so für zusammenhänge gibt. Aber ist ja sehr schön. Wind- und Solarparks bauen, unschlagbar günstige, heimische Energie bekommen und zusätzlich kriegt man noch Vegetation, Landwirtschaftlichen Ertrag und anderes.

Winnie
2018-09-07, 10:56:12
Kurios was es so für zusammenhänge gibt. Aber ist ja sehr schön. Wind- und Solarparks bauen, unschlagbar günstige, heimische Energie bekommen und zusätzlich kriegt man noch Vegetation, Landwirtschaftlichen Ertrag und anderes.

Hmmm...wenn natürlich die Sahara voller PV steht und erblüht, wird dieser Niederschlag ja vermutlich an anderer Stelle fehlen :)

Kartenlehrling
2018-09-07, 12:48:29
Die Hitzewelle die wir dieses Jahr hatten, lag am fehlenden Wind,
das Hoch verharte über Europa, sowas ähnliches passiert in der Sahara ständig,
so können auch keine Regenwolken ins Landes innere.
Man könnte aber den Strom nutzen um Meerwasser zu entsalzen und
damit bewässern damit Pflanzen wachsen und der Boden das Wasser speichern kann.

Problem ist bei Temperaturen über >30 Grad im Schatten verdorten junge,
schwache Pflanzen anstatt das sie wachsen, darum gibts auch die Folientreibhäuser in Spainen.


Die Foliengewächshäuser Andalusiens sind zwar Gewächshäuser, haben aber doch ganz andere Features als der Unterglasanbau
wie er z.B. in Deutschland oder dem niederländischen Westland praktiziert wird.
Während dort das primäre Problem ist, Wärme zu erzeugen und in den Gewächshäusern zu halten, dienen hier die Gewächshäuser zum Schutz vor dem Wind und der Austrocknung,
und im Sommer werden die Folien sogar von oben „geweisselt“, d.h. mit einer Kalklösung weiss gepinselt, damit nicht zu viel Licht und Hitze hindurch kommt.

Die Folien innen wie aussen an den Gewächshäusern sind doppellagig und können je nach Bedarf geschlossen oder geöffnet werden,
so dass an heißen Tagen der kühlende Meerwind durch die Pflanzen wehen kann, und die stauende Hitze und zu hohe Luftfeuchte abziehen können,
an trockenen Tagen dagegen bleiben die Folien unten und halten die Feuchte, und an windigen Tagen schützen sie (notfalls doppelt) auch vor unerwünschter Kälte.
Ganz offen sind die Gewächshäuser allerdings nicht – denn in ihrem Inneren tun je Hektar zwischen 4 und 8 Hummelvölker bestäubend Dienst,
plus Myriaden anderer Nützlinge, die die ökologische Balance aufrecht erhalten sollen.

Finch
2018-09-07, 14:30:05
@Finch: Ich disktutiere gerne mit allen Leuten, die Argumente bringen und ebenso auf solche eingehen. Du gehörst nicht dazu. Aber troll ruhig weiter.

Wo habe ich bitte getrollt? Du bist hier derjenige der anscheinen ohne fachspezifisches Wissen behauotungen reinwirft. Du kannst meine Fragen schlicht nicht beantworten. Ich will ja mit dir argumentieren, aber dann gib mir bitte auch Quellen die deine Aussagen untermauern. Und ich bitte hier um Primärquellen.

Eisenoxid
2018-09-07, 16:23:21
Hmmm...wenn natürlich die Sahara voller PV steht und erblüht, wird dieser Niederschlag ja vermutlich an anderer Stelle fehlen :)
Nein, da der Niederschlag (bei thermischen Druckverhältnissen) zum größten Teil "lokal" generiert wird.
Stark vereinfacht: Einmal mehr Feuchtigkeit am Boden durch etwas mehr Pflanzen, niedrigere Windgeschwindigkeiten, und besseren Boden, kann lokal auch wieder mehr verdunsten und erneut als NS fallen.
Umgekehrt: Holzt man die Pflanzendecke ab, wird kaum noch Feuchtigkeit im Boden und Bodennähe gespeichert. --> weniger Verdunstung, weniger NS

___

Die Generatoren unserer PV-Anlage sind seit dieser Woche auf dem Dach. 31 QCells Module a 300Wp = 9,3kWp. Ost-West-Ausrichtung. Solar-Edge-System mit Leistungsoptimierern. Dadurch ist nur ein String und nur ein Wechselrichter notwendig. Teilverschattungen sind kein Problem. Jedes Modul lässt sich zudem einzeln überwachen. Weiterer Vorteil: Bei Ausfall des AC-Stroms gehen alle Module in einen "Schutzmodus" wodurch dann nur noch max. 31V an DC anliegen (z.B. im Brandfall wichtig).

Wechselrichter und AC-seitiger Anschluss erfolgt allerdings erst in ~2-3 Wochen :/

Kallenpeter
2018-09-07, 18:07:23
Ich hatte den steigenden CO2 Preis in EU Emissionshandel schon vor ein paar Seiten angesprochen. Seitdem ist er weiter gestiegen auf 23€/Tonne.

U.a. dadurch haben wir inzwischen durchschnittliche Börsenstrompreise von 6cent/kWh. Solarstrom im Kraftwerksmaßstab gibt es dagegen schon für <5cent/kWh.


Außerdem hat die EU vor ein paar Tagen Einfuhrzölle auf Solarmodule abgeschafft. Dadurch könnte Solarstrom schon kurzfristig nochmal billiger werden.

Poook
2018-09-08, 21:18:20
Großbritannien will ab 2025 keine Kohle mehre in ihren Kraftwerken verwenden. Als alternativen Brennstoff wollen sie folgendes verwenden:

:ugly: Holz :ugly:
Bei der Baumdichte auf der Insel müssen Sie wohl Norwegen überfallen

http://www.bbc.com/future/story/20180821-the-giant-coal-plant-converting-to-green-energy

Poook
2018-09-11, 11:18:56
Positiv:

Kalifornien führt ein Gesetz ein welches den Staat auf 100% erneuerbare Stromgewinnung für 2045 festlegt

https://www.pv-magazine.com/2018/09/10/us-sb-100-signed-in-california/

Negativ:

Indien führt zusätzliche 25% Einfuhrzoll auf Solarzellen ein um die heimische Industrie zu schützen

https://www.pv-magazine.com/2018/09/10/indias-supreme-court-allows-imposition-of-25-duty-on-solar-imports/

Poook
2018-09-11, 13:05:10
Australien würde bei der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit bis 2030 100% Elektrizität aus erneuerbaren Energien erreichen.

https://reneweconomy.com.au/australia-could-be-100-renewable-by-2030s-meet-paris-targets-by-2025-2025/

Mortalvision
2018-09-11, 20:13:18
Positiv:

Kalifornien führt ein Gesetz ein welches den Staat auf 100% erneuerbare Stromgewinnung für 2045 festlegt

https://www.pv-magazine.com/2018/09/10/us-sb-100-signed-in-california/

Negativ:

Indien führt zusätzliche 25% Einfuhrzoll auf Solarzellen ein um die heimische Industrie zu schützen

https://www.pv-magazine.com/2018/09/10/indias-supreme-court-allows-imposition-of-25-duty-on-solar-imports/

Das liegt am uralten Streit mit China. Die kratzen sich immer gerne die Augen aus!

Mortalvision
2018-09-11, 20:14:42
Piep!

Mortalvision
2018-09-11, 20:15:28
Australien würde bei der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit bis 2030 100% Elektrizität aus erneuerbaren Energien erreichen.

https://reneweconomy.com.au/australia-could-be-100-renewable-by-2030s-meet-paris-targets-by-2025-2025/

Und das trotz einer fürchterlich neokonservativen Regierung, die am liebsten Solar zum Teufel jagen möchte. Allein die Bürger, sie können rechnen ;D

Poook
2018-09-11, 20:16:22
Das liegt am uralten Streit mit China. Die kratzen sich immer gerne die Augen aus!

China liegt im Streit mit all seinen direkten und erweiterten Nachbarn, die meisten haben sich nur inzwischen ihrem Schicksal ergeben.

/dev/NULL
2018-09-24, 13:28:03
Heute im Radio gehört, dass es in Köln einen Solar-Radweg geben soll. https://reset.org/blog/solmove-eroeffnet-den-ersten-solar-radweg-09132018

Eine Bullshit Idee.

Passenderweise gab es nen netten Artikel über eine Auswertung bestehender Projekte in USA/Frankreich: https://arstechnica.com/science/2018/09/solar-panels-replaced-tarmac-on-a-motorway-here-are-the-results/

-> viel zu teuer, kaum Ertrag, Reparaturen/Wartung/Haltbarkeit unbewiesen. -> Jede Dach oder Freiflächen Anlage ist um mindestens eine Potenz günstiger und hat dann auch noch eine bessere Ausbeute. von der (Un)möglichkeit der Wartung im Boden verbauter Panele ganz zu schweigen.

Ragnus
2018-09-24, 15:03:58
Ja Solarstraßen/Wege sind einfach viel zu teuer. Sicherlich ist ein Radweg nicht so extrem wie eine Straße, da fahren ja auch keine LKWs drauf, aber auf die Kosten von normalen Dachanlagen kommt man auch da nicht. Und die permanente Verschattung tut ihr übriges.

Ich habe mir den Standort der erwähnten Straße in Frankreich einmal überschlägig angeschaut. Mit einer nach Süden ausgerichteten Fassadenanlage hätte man ca. doppelt so viel Ertrag und das für einen Bruchteil der Kosten. Auch ein 25° Norddach kommt ungefähr auf den doppelten Ertrag. Da sollte man doch lieber erst einmal diese Potentiale nutzen.

Grundsätzlich muss man solchen neuen Ideen ja offen gegenüber stehen, aber irgendwie fehlt mir die Vorstellungskraft dafür, dass die Kosten entsprechend massiv gesenkt werden können.

Finch
2018-09-24, 15:47:03
Ich empfehle dazu bei youtube die videos von Thunderf00t.

Eisenoxid
2018-09-24, 15:52:44
Ich weis auch nicht, wie man auf so eine stumpfsinnige Idee kommen kann. Die einfachste Wirtschaftlichkeitberechnung zeigt, dass "Solarstraßen/-Wege" kostentechnischer bullshit sind (im Vergleich zu "konventionellen" Anlagen).

Da wärs noch geschickter den Radweg (bzw. die Straße/Parkplatz) mit Solarpanelen zu überdachen:
+ viel besserer Ertrag
+ viel besser wartbar + verschmutzt weniger
+ keine Probleme mit ggf. glatten Flächen auf der Fahrbahn
+ Wetterschutz für die Radler (bzw. Autos)
+ sehr wahrscheinlich um mehrere Faktoren höhere Lebensdauer, da keine mech. Belastung
+ sehr wahrscheinlich um mehre Faktoren billiger

solange aber noch genug nicht anderweitig genutzte Dach-/Freiflächen da sind, macht es relativ wenig Sinn selbst darüber nachzudenken.

Den Vogel schießt "solar roadways" ab --> siehe Finchs Hinweis auf Thunderfoot@youtube

Ragnus
2018-10-08, 09:39:28
Aktueller Bericht der Bundesnetzagentur zu Versorgungsunterbrechnungen in 2017 bestätigt wieder, dass es aktuell keine negativen Auswirkungen durch die Erneuerbaren gibt.

Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität.

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/20181005_SAIDI.html?nn=265778

Finch
2018-10-08, 09:43:10
Aktueller Bericht der Bundesnetzagentur zu Versorgungsunterbrechnungen in 2017 bestätigt wieder, dass es aktuell keine negativen Auswirkungen durch die Erneuerbaren gibt.



https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/20181005_SAIDI.html?nn=265778
Verbreite doch nicht solche Nachrichten. Desert schläft schon ganz schlecht.

Semmel
2019-01-14, 08:18:24
Aktueller Bericht der Bundesnetzagentur zu Versorgungsunterbrechnungen in 2017 bestätigt wieder, dass es aktuell keine negativen Auswirkungen durch die Erneuerbaren gibt.



https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/20181005_SAIDI.html?nn=265778


Jetzt wird mir klar, wie diese angeblich so gute Versorgungssicherheit erreicht wurd: Durch immer häufigere Zwangsabschaltungen in der Schwerindustrie!
Siehe: https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_energiewende_schwerindustrie_wird_immer_oefter_zwangsabgeschalte

Mal schaun, wie lange das die Schwerindustrie noch mitmacht oder wann die Werke in Deutschland geschlossen werden.

Godmode
2019-01-14, 08:21:25
Originalartikel zur Abschaltung der Schwerindustrie:

https://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2019-01-12/0ef138ca4a91f74600c9c37e8a8d9a2d/

Annator
2019-01-14, 09:17:28
Jetzt wird mir klar, wie diese angeblich so gute Versorgungssicherheit erreicht wurd: Durch immer häufigere Zwangsabschaltungen in der Schwerindustrie!
Siehe: https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_energiewende_schwerindustrie_wird_immer_oefter_zwangsabgeschalte

Mal schaun, wie lange das die Schwerindustrie noch mitmacht oder wann die Werke in Deutschland geschlossen werden.

Das ist Freiwillig und die bekommen Geld dafür:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_zu_abschaltbaren_Lasten

Kallenpeter
2019-01-14, 18:33:05
Probleme sind da um gelöst zu werden.

Kallenpeter
2019-01-14, 18:46:51
z.B. so
https://www.montelnews.com/de/story/neues-dresdner-gaskraftwerk-soll-in-alle-marktsegmente/970560

Joe
2019-01-14, 19:04:46
Da sollte man eher auf die Inkompetenz und Gier der Netzbetreiber zeigen als auf die erneuerbaren Energien.
Die Gründe für diese Probleme sind zu 99% in der Privatisierung und der damit verbundenen Gewinnmaximierung zu suchen.

Ragnus
2019-01-15, 01:47:10
Originalartikel zur Abschaltung der Schwerindustrie:

https://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2019-01-12/0ef138ca4a91f74600c9c37e8a8d9a2d/

Interessant, dass sich zu dem Thema keinerlei Primärquelle finden lässt. Schaut man auf der Homepage von Hydo Aluminium nach, dann finded man nur eine Pressemitteilung die sich auf die tolle flexibilität der Aluhütten während der Sonenfinsternis bezieht.

https://www.hydro.com/de/hydro-in-deutschland/Presse/Nachrichten/2015/Rheinwerk-hilft-Stromnetz-bei-der-Sonnenfinsternis

Ohne genauere Informationen, kann man nicht sagen, wie viele der Abschaltungen im Rahmen der Regelenergie gefahren wurden und wie viele tatsächlich Zwangsabschaltungen waren. Der Autor scheint ja genauere Daten im Zugriff zu haben, weckt hier aber gezielt den Eindruck, dass alle benannten Abschaltungen Zwangsabschaltungen sind ohne das konkret zu sagen. Konkret wäre bei einem solchen Artikel interessant, wie viele Zwangsabschaltungen es in 2018 gab und wie das z.B. in den 90ern aussah, bevor die Erneuerbaren kamen.

Grundsätzlich hat natürlich die Industrie aktuell das Interesse, beim Kohleausstieg auch irgendwie was ab zubekommen. Da wird dann gejammert in der Hoffnung dass man auch noch irgendwelche Subventionen abgreifen kann oder das z.B. Preismodelle bei der Regelenergie möglichst freundlich für Abschaltbare Lasten ausgestaltet werden.

Natürlich muss sich auch die Solarindustrie beim Jammern hinter den anderen nicht verstecken. Objektiv wird da auch nicht nach Lösungen gesucht, sondern man versucht nur die maximale Subvention für sich selber rauszuhohlen. Als die Regierung zu 2019 die Fördersetze für Dachanlagen um 20% senken sollte, was im aktuellen Marktumfeld locker zu verkraften gewesen wären, wurde ordentlich rumgejammert und am Ende sind 11% rausgekommen und auch jetzt wird weiter gejammert, dass ja auch das zu viel ist. Die Energie sollte man lieber in neue zukunftsträchtige Marktmodelle stecken, aber warum sollen hier die Lobbyverbände der Erneuerbaren anders sein als die bestehenden. Im Endeffekt wird immer nur versucht den Besitzstand zu wahren und das heißt aktuell leider dafür kämpfen, dass Subventionen so lange wie möglich erhalten bleiben.

Ragnus
2019-01-15, 02:15:48
Da sollte man eher auf die Inkompetenz und Gier der Netzbetreiber zeigen als auf die erneuerbaren Energien.
Die Gründe für diese Probleme sind zu 99% in der Privatisierung und der damit verbundenen Gewinnmaximierung zu suchen.

Interessante Aussage, aber wann genau haben sich staatlich geführte Konzerne durch Effizienz und Innovation ausgezeichnet. Irgendwie muss mir das wohl entgangen sein.

Die Netzbetreiber sich sicherlich keine riesen Förderer der Marktanpassung und sie hätten am liebsten einige wenige Großkraftwerke, aber sie haben mittlerweile erkannt, dass sie den Umbruch nicht mehr aufhalten können und zumindest in den letzten Jahren begleiten sie die Energiewende recht positiv und lösungsorientiert. Insbesondere durch die hohe Wettbewertsituation im Verteilnetzbereich kann sich auch niemand zurück lehnen und nix tun. Da reichen ein paar wenige innovative Stadtwerke und die anderen kommen unter Druck.

Zwar sind die Netzentgelte die letzten Jahre gestiegen, aber insbesondere unter Berücksichtigung der Veränderungen am Strommarkt ist die Steigerung recht moderate ausgefallen.

https://www.bdew.de/media/documents/1805018_BDEW-Strompreisanalyse-Mai-2018.pdf Tabelle S. 8

Im Rahmen den Unbundling sind die Netzentgelte zunächst sogar ordentlich gesunken um dann 2015-2016 überhaupt erst wieder das Niveau von 2006 zu erreichen. Aktuell liegen wir knapp darüber. Interessant auch, dass die Summe aus Strombeschaffung und Netz, also die vom Energieversorger und Netzbetreiber beeinflussbaren Kostenbestandteile, nur um 13% seit 2006 gestiegen sind, das sind also nur knapp 1% im Jahr.

Schön in der Grafik ist auch zu sehen, wo wir herkommen, wenn wir keinen Wettbewerb haben, da muss man sich nur die Zahl von 1998 zu Beginn der Liberalisierung ansehen.

Joe
2019-01-15, 07:27:38
Interessante Aussage, aber wann genau haben sich staatlich geführte Konzerne durch Effizienz und Innovation ausgezeichnet.

Erstens ist quasi Ausnahmslos die Ineffizienz + Gemeinnützigkeit eines staatlichen Unternehmens billiger für den Endverbraucher als die Effizienz + Gewinnmarge eines privaten.
Zweitens geht es hier überhaupt nicht um Effizienz sondern nur um Stabilität. Die war immer die oberste Priorität bei einem Staatsbetrieb (wie z.B. auch bei der Bahn vor der Privatisierung). Rate mal was jetzt die oberste Prio ist... kommste nie drauf... €€€€.
Die großen vier wehren sich einfach mit Händen und Füßen (und Lobbyismus) dagegen ein Stück vom Kuchen angeben zu müssen.

Kallenpeter
2019-01-15, 08:23:41
. Als die Regierung zu 2019 die Fördersetze für Dachanlagen um 20% senken sollte, was im aktuellen Marktumfeld locker zu verkraften gewesen wären, wurde ordentlich rumgejammert und am Ende sind 11% rausgekommen und auch jetzt wird weiter gejammert, dass ja auch das zu viel ist.
Du laberst Müll.

Es ging darum das Altmaier dir Förderung ohne vorankündigung und aus dem nichts zum 1. Januar um 20% kürzen wollte. Mit zwei Monaten Vorlaufzeit. Die Planung solcher Anlagen dauert aber deutlich länger und so gab es massive Vertrauensverluste weil es keine Investitionssicherheit gab. Und sowas nennt sich dann Wirtschaftsministerium...

Im übrigen sind es jetzt 3x5% von Februar bis April. Zusätzlich mit den ohnehin anstehenden Förderkürzungen wird es dann auf ca. 20% rauslaufen....

Ragnus
2019-01-15, 14:21:06
Du laberst Müll.

Es ging darum das Altmaier dir Förderung ohne vorankündigung und aus dem nichts zum 1. Januar um 20% kürzen wollte. Mit zwei Monaten Vorlaufzeit. Die Planung solcher Anlagen dauert aber deutlich länger und so gab es massive Vertrauensverluste weil es keine Investitionssicherheit gab. Und sowas nennt sich dann Wirtschaftsministerium...

Im übrigen sind es jetzt 3x5% von Februar bis April. Zusätzlich mit den ohnehin anstehenden Förderkürzungen wird es dann auf ca. 20% rauslaufen....

Richtig ist, dass ursprünglich geplant war die Förderung außerordentlich um 20% kurzfristig zum Januar zu kürzen. Wenn man es genau nimmt, wäre das nur eine Sonderkürzung um 19%, da 1% sowieso anstand. Richtig ist auch dass die Förderung jetzt bis April um in Summe 15% im Vergleich zum Dezember Wert gekürzt wird, 4% davon hätte es aber sowieso gegeben, auch ganz ohne Gesetzesänderung. Es bleibt also eine Sonderkürzung um 11% bis Ende April übrig. So viel Müll habe ich daher glaube ich nicht gelabert.

Letztendlich muss man auch noch berücksichtigen, dass in dem Anlagensegment der Eigenverbrauch nicht unerheblich ist und der bleibt davon natürlich unberührt. Bei 30% Eigenverbrauch wirkt sich eine Kürzung um 11% also auch nur auf 70% meiner Produktion aus, so dass die Gesamtwirtschaftlichkeit nur um ca. 8% sinkt. Je niedriger die Vergütung um so sinnvoller werden z.B. auch wiederum Speicher, so dass die Kürzung hier zusätzliche Kaufanreize setzt. Netter Nebeneffekt, der ganz ohne Subvention auskommt, zumindest solange die Senkung grundsätzlich verkraftbar ist.

Sicherlich kam die Ankündigung der ursprünglichen Kürzung sehr kurzfristig und auch eine schrittweise Anpassung wie jetzt vorgesehen ist sicherlich sinnvoll, aber mit Fall der Importzölle sind auch die Modulpreise innerhalb kürzester Zeit um 20-30% gefallen. Mit dieser Modulpreisanpassungen haben sich irgendwo in der Wertschöpfung die Margen deutlich erhöht, entweder beim Großhändler, beim Installateur oder beim Kunden. Daher ist es richtig, dass der Staat hier versucht kurzfristig diese Überförderung abzustellen. Letztendlich zahlen wir das alle über die EEG Umlage.

Ragnus
2019-01-15, 15:00:56
Erstens ist quasi Ausnahmslos die Ineffizienz + Gemeinnützigkeit eines staatlichen Unternehmens billiger für den Endverbraucher als die Effizienz + Gewinnmarge eines privaten.

Ok, das ist eine ideologische Meinung aber keine die wissenschaftlich belegbar ist. Die Debatte kann man gerne führen, aber ich glaube das Thema Solarboom ist dafür nicht die richtige Stelle.

Zweitens geht es hier überhaupt nicht um Effizienz sondern nur um Stabilität. Die war immer die oberste Priorität bei einem Staatsbetrieb (wie z.B. auch bei der Bahn vor der Privatisierung).

Und wo bitte hat die Stabilität abgenommen. Alle Zahlen der Bundesnetzagentur bestätigen etwas anderes. Trotz steigender Komplexität nimmt die Sicherheit in der Versorgung sogar zu. Nur weil auf einmal Industrielobbyisten rumjammern, belegt das ja nicht, dass irgend etwas instabiler geworden ist. Oder wann hattest du das letzte mal einen Stromausfall, weil das Netz zusammen gebrochen ist?

Joe
2019-01-15, 16:53:20
Und wo bitte hat die Stabilität abgenommen. Alle Zahlen der Bundesnetzagentur bestätigen etwas anderes. Trotz steigender Komplexität nimmt die Sicherheit in der Versorgung sogar zu.

Ja no shit... und warum ist das so? Weil PV Anlagen das Netz stabilisieren und nicht destabilisieren. Sie liefern genau dann Spitzenlasten, wenn Spitzenlasten gebraucht werden, sie lassen sich im Millisekundenbereich regeln, durch die Wechselrichter haben wir die schönste Sinusspannung aller Zeiten, und außerdem werden PV Kraftwerke seit neuestem besonders gerne mit chemischen Speichern kombiniert die zusätzliche Regelleistung liefern und sich auch im Millisekundenbereich regeln lassen.
Trotzdem haben die großen vier Versorger alles getan um das Netz zu destabilisieren. Bis hin zur Abschaltung der recht gut regelbaren Gaskraftwerke, die mit Subventionen gebaut wurden und dann nicht lukrativ genug waren.

Marodeur
2019-01-15, 17:03:11
Ok, das ist eine ideologische Meinung aber keine die wissenschaftlich belegbar ist. Die Debatte kann man gerne führen, aber ich glaube das Thema Solarboom ist dafür nicht die richtige Stelle.

Wenn man davon ausgeht das beide Unternehmen gleich geführt werden und die gleichen Mitarbeiter haben braucht man auch nicht diskutieren. Die einen müssen Gewinn machen und teils möglichst auch noch steigern sobald sie in Richtung AG gehen die anderen nicht.

Beides hat insgesamt gesehen Vor- und Nachteile. Sieht man ja auch am Internetausbau. Am Arsch der Welt bekommst es blos wenn staatlich verordnet weil zu wenig Gewinn. Daher wird das bei uns auch nix mit flächendeckendem Mobilfunk so lang man den Unternehmen nur in den Hintern kriecht und sie freundlich bittet doch nicht so zu stinken. Auch was die Inovation und Effizienz angeht kann man nicht pauschalisieren. Wäre ja auch nicht das erste privatisierte Unternehmen das vor allem Gewinne abschöpft ohne zu investieren. Siehe z.B. britische Wasserversorgung als extremfail.

Aber auch zum Thema Strom findet sich was. Erinnere mich da an Berichte über Gemeinden die auf Selbstversorgung umstellten und sich Stromnetze zurückgekauft haben nur um dann Technik aus 70er und 80er Jahren vorzufinden. Investiert wurde da nix. Der TV Bericht ist aber schon länger her, mal sehen ob ich dazu was finde.

EDIT:
Ok, Rückkauf in 90ern von Technik aus den 50ern hab ich bisher gefunden. Offiziell hies es Infrastruktur läuft nun einmal bis zu 60 Jahre. Wenn man dies durchzieht dauert das mit der Modernisierung noch etwas länger in D... ;)

Joe
2019-01-15, 17:25:40
Es ist zwar ein etwas ideologisches Thema aber ich bin der Überzeugung Netze sind gemeinnützig und sollten nie privatisiert werden. Was auf diesen Netzen passiert ist eine andere Geschichte aber die physische Infrastruktur sollte in Staatlichem Besitz bleiben. Völlig egal ob das Straße, Schiene, Schifffahrtsstraße, Gas, Wasser, Mobilfunk, Internet oder eben Strom ist.

Wenn einem dann nicht passt was Private Firma XYZ macht, fliegt die Firma halt raus. So hat man sich zum Sklaven der privaten Netzbetreiber machen lassen.

Triniter
2019-01-15, 20:35:53
Es ist zwar ein etwas ideologisches Thema aber ich bin der Überzeugung Netze sind gemeinnützig und sollten nie privatisiert werden. Was auf diesen Netzen passiert ist eine andere Geschichte aber die physische Infrastruktur sollte in Staatlichem Besitz bleiben. Völlig egal ob das Straße, Schiene, Schifffahrtsstraße, Gas, Wasser, Mobilfunk, Internet oder eben Strom ist.

Wenn einem dann nicht passt was Private Firma XYZ macht, fliegt die Firma halt raus. So hat man sich zum Sklaven der privaten Netzbetreiber machen lassen.
Du weißt aber schon was mit dem ehemals staatlichen Telekommunikationnetz auf sich hat. Der Herr Postminister hat auf Biegen und Brechen Kupfer in den 90ern verlegen lassen obwohl klar war das es Schwachsinn und nicht zukunftsfähig ist. Man munkelt er hätte gute Kontakte zu den kupferanbietern gehabt haben. Der Staat ist für mich kein garant für gute Infrastruktur wenn er versucht sie selbst zu schaffen. Er sollte aus meiner Sicht nur regeln für die Anbieter festlegen und überwachen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Christian_Schwarz-Schilling

Trap
2019-01-15, 20:52:12
Der Herr Postminister hat auf Biegen und Brechen Kupfer in den 90ern verlegen lassen obwohl klar war das es Schwachsinn und nicht zukunftsfähig ist.
Hat man heute in Deutschland mit Glasfaser aus den 90ern statt Kupfer einen höhere Datenrate bei normalen Hausanschlüssen?

Triniter
2019-01-15, 20:55:15
Hat man heute in Deutschland mit Glasfaser aus den 90ern statt Kupfer einen höhere Datenrate bei normalen Hausanschlüssen?

Kann ich dir nicht sagen. Gibt es dazu Statistiken und Auswertungen?

Joe
2019-01-15, 21:12:28
Du weißt aber schon was mit dem ehemals staatlichen Telekommunikationnetz auf sich hat. Der Herr Postminister hat auf Biegen und Brechen Kupfer in den 90ern verlegen lassen obwohl klar war das es Schwachsinn und nicht zukunftsfähig ist.

Die Post hatte in den 90ern schon einen Plan für FTTH in jedem Haus bis ~2010. So viel dazu.

Ragnus
2019-01-16, 01:16:44
Trotzdem haben die großen vier Versorger alles getan um das Netz zu destabilisieren. Bis hin zur Abschaltung der recht gut regelbaren Gaskraftwerke, die mit Subventionen gebaut wurden und dann nicht lukrativ genug waren.

Ich verstehe jetzt erst einmal, dass du mit "die vier" nicht die Übertragungsnetzbetreiber meinst sonder die vier großen Versorger (Eon, Vattenfall, ENBW und RWE). Das ist natürlich etwas anderes. Ja die haben sehr gegen jede Änderung am Strommarkt gekämpft und tun es noch immer, auch wenn sie nach Außen etwas anderes kommunizieren. Dennoch hat am Ende der Gesetzgeber die notwendige Regulierung geschaffen, dass sich sich der Wandel in der Stromversorgung trotz deren Widerstand durchgesetzt hat.

Für die geringe Wirtschaftlichkeit der Gaskraftwerk können sie aber nichts. Da hat einfach unser Strommarktdesign auf den Zubau der Erneuerbaren reagiert und die Börsenstrompreise sind massiv gefallen. Auch entfällt jetzt durch Solar z.B. die Mittagspreisspitze. Den Gaskraftwerken fehlt einfach die Möglichkeit Geld zu verdienen.

Palpatin
2019-01-16, 14:36:06
Die Post hatte in den 90ern schon einen Plan für FTTH in jedem Haus bis ~2010. So viel dazu.
Der Plan war soweit ich weiss von der Regierung H.Schmid von 1981 und wurde von der Regierung Kohl noch in den 80ern zugunsten KabelTV Ausbau gestoppt.

Marodeur
2019-01-16, 15:07:13
Jupp. Weil man die Arbeitsplätze in der Kupferindustrie gefährdet sah. Sind damals bestimmt ein paar Lobbyisten aufgeschlagen. Und schon hast jetzt den Salat. Gleiches Spiel gibts ja bei der Kohle...

Kallenpeter
2019-01-16, 21:40:22
Nochmal zur Sache mit der Schwerindustrie, abschalbaren Lasten und zu wenig Strom:
Am Wochenende titelte die FAZ nun „Der Tag, an dem der Strom knapp wurde“ und zeigte am Beispiel der Großindustrie, zu welchen Problemen die gesunkene Netzsicherheit führt. Am Beispiel einiger Dezembertage, vor allem aber des 14. Dezembers 2018, stellt der Autor dar, wie Aluminiumhütten ihren Stromverbrauch drosseln und ihre Produktion herunterfahren mussten.

Ein ganz ähnlicher Tag, gut ein Jahr zuvor, am 2. November 2017, sah ebenfalls eine Unterdeckung von 5 Gigawatt an Strom. Damals wurde allerdings weniger Regelenergie zum Ausgleich angefordert, es fanden auch keine Notfallabschaltungen statt und die FAZ hat auch nicht über ihn berichtet.

Erklärung hier:
https://www.next-kraftwerke.de/energie-blog/der-grune-sundenbock

tl:dr
Neue Marktmechanismen der Bundesnetzagentur haben dazu geführt das der Strommarkt sich nicht mehr ausreichend selbst regelt, obwohl er dies könnte. Das war Absehbar und Experten haben gewarnt, aber man hat es trotzdem durchgezogen.

gravitationsfeld
2019-01-16, 23:47:34
5GW + 2,5GW in einem Rutsch in Indien: https://www.pv-magazine.com/2019/01/14/planned-5-gw-indian-solar-plant-will-be-the-worlds-largest/

Bevor jemand meint, dass sie das nicht durchziehen, in der gleichen Region gibt es schon eine Anlage mit 2,2GW.

Das entspricht der installierten Kapazitaet von Anfang 2007. Weltweit.

Kallenpeter
2019-02-05, 20:12:42
EnBW will den bisher größten deutschen Solarpark errichten (175MW) und dafür keinerlei Subventionen in Anspruch nehmen.

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11220951-subventionen-enbw-plant-164-hektar-grossen-solarpark-subventionen

Mortalvision
2019-02-11, 15:21:55
Dazu passend: mehr und mehr Energiespeicher sollen zentral eingerichtet werden.

http://m.spiegel.de/wissenschaft/technik/netzausbau-gigabatterien-sollen-stromnetz-entlasten-a-1252422.html

Ragnus
2019-03-06, 16:35:21
Vor einer Weile haben wir hier ja das Thema Stabilität des Stromnetzes und die Erneuerbaren diskutiert. dazu bin ich jetzt über einen interessanten Artikel von Next Kraftwerke gestoßen.

https://www.next-kraftwerke.de/energie-blog/der-grune-sundenbock

Grundsätzliche Aussage des Artikels ist, dass die erhöhte Inanspruchnahme von abschaltbaren Lasten in den letzten Monaten vor allem auf eine Änderung des Marktdesigns zurück zu führen ist. Diese Änderung scheint die Preise für Regelenergie zu senken. Das Interesse der Händer ist also ab bestimmten Preisgrenzen geringer geworden, teuer selber am Intradayhandel Prognosefehler auszugleichen, weil erwartet wird, dass die Regelenergie günstiger ist. Man kann also nicht pauschal behaupten, nur weil die Inanspruchnahme von Regelenergie zunimmt, ist das System instabiler als früher.

Man sollte natürlich bedenken, dass ggfs. die Darstellung nicht ganz objektiv ist, da Next als Akteur am Markt sicherlich auch immer Eigeninteressen verfolgt. Insbesondere, wenn Next der Meinung ist, dass alte System war vorteilhafter. Warum man lieber teureren Strom am Markt kaufen soll, als günstiger Regelenergie in Anspruch zu nehmen verschließt sich mir. Volkswirtschaftlich macht das eigentlich keinen Sinn, zumindest nicht, wenn man Regelenergie als einen normalen Marktbestandteil versteht, der auch genutzt werden soll. Natürlich darf man die dann daraus resultierenden Zahlen nicht fehlinterpretieren.

Kartenlehrling
2019-04-10, 13:58:05
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-9-april-2019-100.html
Die Anstalt vom 9. April 2019

Im Betrag haben sie Zahlen zur Arbeitsplatzverluste genannt, denach wären in den letzten Jahren bei Solar und
Windkraft über 80.000 Stellen durch insovenz, Übernahme und Auslagerung verloren gegangen.
Bei der Braunkohle würden in den nächsten Jahre 18.000 wegfallen, davon würde nur 6.000 nicht in die Rente gehen.

Da machen 250 Arbeitplätze bei Deutschen Windrad Hersteller Senvion ja nichts aus,
das ausgerechnet ein US-Invensment keine weitere finanzielle Sicherheiten geben will nicht verwunderlich,
wenn die Deutsche Regierung die Braunkohle und auch Trump lieber seine Kohle, Fracking-Gas und Öl unterstützt.

https://www.butenunbinnen.de/videos/senvion-droht-insolvenz-100.html
Senvion ist der letzte Bauer von Windkraftanlagen in Bremerhaven – und hat nun auch Insolvenz angemeldet.

Semmel
2019-05-13, 10:30:13
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Windraeder-laufen-auf-Hochtouren-aber-der-Neubau-stockt-4420562.html

Die Flaute beim Ausbau der Windenenergie trifft auf einen absehbaren Verlust von Windrädern in den kommenden Jahren. Viele ältere Windkraftwerke fallen von 2020 an aus der Förderung heraus und sind oft nicht mehr wirtschaftlich. Etwa 14.000 Megawatt, rund ein Viertel der installierten Leistung, steht bis 2023 auf der Kippe und müsste ersetzt werden.

Wie kann es sein, dass fertig dastehende Windräder, die voll funktionsfähig und komplett abgeschrieben sind, dennoch nicht wirtschaftlich zu betreiben sind?

Die unsubventionierten Einnahmen decken ja nicht mal die Wartung der Anlage, sodass es wirtschaftlicher ist, diese zu verschrotten.

Kann mir das mal jemand erklären?
Windstrom ist wohl doch nicht so wirtschaftlich, wie es hier gerne schöngerechnet wird.

AnnoDADDY
2019-05-13, 11:39:37
Vllt wird die Wartung zu teuer sein bei den alten Geräten aber das wäre schon arg peinlich

Cyphermaster
2019-05-13, 11:42:21
Wie kann es sein, dass fertig dastehende Windräder, die voll funktionsfähig und komplett abgeschrieben sind, dennoch nicht wirtschaftlich zu betreiben sind?

Die unsubventionierten Einnahmen decken ja nicht mal die Wartung der Anlage, sodass es wirtschaftlicher ist, diese zu verschrotten.

Kann mir das mal jemand erklären?
Windstrom ist wohl doch nicht so wirtschaftlich, wie es hier gerne schöngerechnet wird.1. Entwicklung der Netze (Auswirkung auf Zwangs-Abschaltzeiten)
2. Altersbedingt kommen da Wartungen/Nachrüstungen, die grade in der Anfangszeit oft nicht sauber einkalkuliert wurden (Hauptsache, schnell bauen und maximal Fördergelder abgreifen...)
3. Entwicklung der Strompreise.
Gibt sicherlich noch mehr Faktoren, allerdings glaube ich, daß das die Top3 durchgängigen Faktoren sind.

Was Schönrechnungen betrifft - Atomstrom hätte ohne kontinuierliche Subvention nirgendwo bis heute überlebt.

deekey777
2019-05-13, 12:25:18
1. Entwicklung der Netze (Auswirkung auf Zwangs-Abschaltzeiten)
2. Altersbedingt kommen da Wartungen/Nachrüstungen, die grade in der Anfangszeit oft nicht sauber einkalkuliert wurden (Hauptsache, schnell bauen und maximal Fördergelder abgreifen...)
3. Entwicklung der Strompreise.
Gibt sicherlich noch mehr Faktoren, allerdings glaube ich, daß das die Top3 durchgängigen Faktoren sind.

Was Schönrechnungen betrifft - Atomstrom hätte ohne kontinuierliche Subvention nirgendwo bis heute überlebt.
4. Der immer noch dominierende Strommix.

/dev/NULL
2019-05-13, 17:08:20
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Windraeder-laufen-auf-Hochtouren-aber-der-Neubau-stockt-4420562.html



Wie kann es sein, dass fertig dastehende Windräder, die voll funktionsfähig und komplett abgeschrieben sind, dennoch nicht wirtschaftlich zu betreiben sind?

Die unsubventionierten Einnahmen decken ja nicht mal die Wartung der Anlage, sodass es wirtschaftlicher ist, diese zu verschrotten.

Kann mir das mal jemand erklären?
Windstrom ist wohl doch nicht so wirtschaftlich, wie es hier gerne schöngerechnet wird.

Da gab es mal nen Artikel zu.
Finde den gemeinten nicht mehr aber z.B. https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/energiewende-so-sollen-windraeder-vor-dem-aus-gerettet-werden-a-1239385.html

Alte Turbinen im Vergleich zu den neuen klein/Türme nicht hoch genug.
Durchs alter erhöhte Wartung/Ersatz mit neuer Gondel rechnet sich wohl nicht wirklich (10% mehr Leistung möglich).
Dazu kommt (Aussage Kollege der mit Leuten aus der Windbranche arbeitet):
notwendige Statikgutachten, viele Hersteller existieren nicht mehr. bzw. neuer Ghenehmigungsprozess (10*Abstand zu Wohngebäude) wodurch viel nicht mehr möglich ist.
Dazu kommt die "online" Pflicht, was an einigen stellen ohne LTE und ohne Fiber nicht machbar ist.

Ansonsten ja: viele Windräder (an Land) kommen ohne Subvention (wie auch Kohle, Atom und Solar ) bei den aktuellen Marktpreisen nicht hin. Und das (mit der Subventionierung) ein Richtungswechsel Richtung erneuerbare gewollt gewesen ist ist so (und meines Erachtens) auch dringend notwendig. Was jetzt fehlt wäre eine großflächige Subventionierung von (intelligenten) Speicherlösungen - e.Autos, Akkus im Keller, Kühlhäuser überkühlen mit über überflüssigem Strom o.ä..

Transport/Speicherung ist das nächste wichtige Thema

Agenor
2019-05-13, 20:30:17
Ja, solche Artikel mit genau diesem Thema findet man bereits seit gut einem Jahr in verschiedensten Medien (NZZ, Welt...)

Ein Viertel ist natürlich das Maximum das wegfallen könnte.

2003 kamen 18 tW/h von WKA 2004 ->26 2017->106 2018->111
Differenz 111-18 = +93
zum Vergleich
2003 Atom 156 tW/h 2018 72 = -84
2003 Braunkohle 142 2018 132

Andere Fragen sind aber fast genauso wichtig.
Sind die Rückbaukosten wirklich gedeckt?
Wie wird eine alte Anlage aufbereitet, wenn überhaupt?
Einige Bundesländer haben die Rückbauregeln ja aufgeweicht, ist das noch haltbar oder sinnvoll?
Wie hoch ist eigentlich die Lebensdauer von WKAs, mit 25 Jahren ist man durchaus am oberen Bereich.
Was ist mit den Anlagen welche nach 2003 gebaut wurden, wären die ein paar Jahre später ohne Subventionen/Umlagen deutlich überlebensfähiger?
Was ist mit den Abstandsregeln, haben diese die Zahl der Klagen reduziert oder nicht?
Was ist Kern der Klagen (Umwelt- und Naturschutz oder NIMBY)
Sollte man die Abstandregelungen und gar Naturschutzregelungen aufweichen, geklagt wird offensichtlich so oder so?

Kallenpeter
2019-05-13, 20:41:00
Willst du jetzt ernsthaft von uns Antworten auf diese ganzen Fragen?

Einfach mal abwarten was nach 2020 passiert....

=Floi=
2019-05-14, 07:28:09
Alte Turbinen im Vergleich zu den neuen klein/Türme nicht hoch genug.
Durchs alter erhöhte Wartung/Ersatz mit neuer Gondel rechnet sich wohl nicht wirklich (10% mehr Leistung möglich).
Dazu kommt (Aussage Kollege der mit Leuten aus der Windbranche arbeitet):
notwendige Statikgutachten, viele Hersteller existieren nicht mehr. bzw. neuer Ghenehmigungsprozess (10*Abstand zu Wohngebäude) wodurch viel nicht mehr möglich ist.
Dazu kommt die "online" Pflicht, was an einigen stellen ohne LTE und ohne Fiber nicht machbar ist.



es geht darum, warum die nicht nicht wirtschaftlich sind, obwohl abbezahlt?!

neubau ist doch nonsens :ugly:

downforze
2019-05-14, 14:40:22
Wenn selbst die Wartung schon den Gewinn der Windanlage übersteigt, wäre das heftig. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen.

Agenor
2019-05-14, 18:26:10
Willst du jetzt ernsthaft von uns Antworten auf diese ganzen Fragen?

Einfach mal abwarten was nach 2020 passiert....


Die frühzeitige Beantwortung von Fragen macht den Unterschied, ob man „auf Sicht fährt“ oder man vorausschauend planen kann.
Alleine durch die Fragestellung bringt man sich bereits in eine Position in der man keine vorschnelle Urteile über Dinge fällt. Das Bewusstmachen von unbeantworteten Dingen bringt einen bereits weiter.

Ich hätte sogar noch was.
Gibt es für die Förderung von Biomasse Sonderregeln gegenüber WKAs, oder droht denen (zeitversetzt) ein ähnliches Schicksal?

Auf dem Papier könnte man sagen, dass die WKAs nicht wegen des Klimawandels gebaut wurden, sondern wegen des Atomausstiegs (Zubau Wind und Rückgang Atomstrom sind ähnlich hoch).

In der Realität wäre es aber besser die Rolle des Atomersatzes der Biomasse zuzuschreiben. Biomasse wird im Grundlastbetrieb gefahren, also möglichst immer volle Pulle. Die Produktion ging von 4 auf 45 tW/h (2000-2018).
Von den 84 tW/h (2000-2018) Atomstrom welche in der Grundlast wegfielen, wurde demnach etwa die Hälfte mit Grundlast-Biomasse ersetzt.
Das wirft weitere Fragen auf (was ist mit der andere Hälfte bei der ist die Zuordnung deutlich schwieriger...).

Seit ein paar Jahren stagnieren bei Biomasse die Werte, die Technologie hat auch ihre Nachteile (ineffiziente Landnutzung, recht teuer, für Erneuerbare recht schlechte CO2-Werte...).
Wegen der ziemlich unterschiedliche Anlagen (Kläranlagen, Gülle, Pflanzenabfälle...) fällt der Überblick auch nicht so einfach.

Am Ende bin ich nicht genug in der Materie drinnen um die Sache einschätzen zu können.

Kallenpeter
2019-05-14, 21:03:31
Die frühzeitige Beantwortung von Fragen macht den Unterschied, ob man „auf Sicht fährt“ oder man vorausschauend planen kann.
Alleine durch die Fragestellung bringt man sich bereits in eine Position in der man keine vorschnelle Urteile über Dinge fällt. Das Bewusstmachen von unbeantworteten Dingen bringt einen bereits weiter.


Alda, junge. Deine Fragen sind hier Schwachsinn. Niemand hier kann die Beantworten. Keine Ahnung was in dir vorgeht.



Das eigentliche Problem sind auch nicht 20-30 Jahre alte WKAs mit Leistungen unter 1,5MW und Kapazitätsfaktoren von <<20%. Das Problem ist das viel, viel zu wenig neue gebaut werden. Eine moderne WKA würde sechs alte ersetzen.... wenn sie gebaut würde.

Alexander
2019-05-14, 23:47:05
Alda, junge. Deine Fragen sind hier Schwachsinn. Niemand hier kann die Beantworten. Keine Ahnung was in dir vorgeht.
Und was geht in dir vor? Lass ihn doch einfach in Ruhe.

Kallenpeter
2019-05-15, 17:26:30
Und was geht in dir vor? Lass ihn doch einfach in Ruhe.

Lass du mich doch in Ruhe.

Eisenoxid
2019-05-15, 18:21:29
Kommt mal runter...

Zu dem Windkraftanlagen: Der Artikel liefert einige Antworten: https://www.golem.de/news/eeg-windkraft-in-gefahr-1903-139741.html

Hauptproblem:
Bei Rausfall aus dem EEG müssen die Anlagen natürlich zu marktüblichen Preisen verkaufen --> die sind natürlich im Keller wenn gerade viel Wind da ist. Und die alten Anlagen sind tendenziell relativ klein, produzieren also wenig, und daher ist das Instandhaltungskosten/Stromverkaufserlös-Verhältnis schlecht.
Alte Anlagen müssen außerdem relativ teuer bzgl. ihrer Sicherheit neu zertifiziert werden.

Es werden aber auch Lösungsansätze angeprochen: Direktvermarktung, Power Purchase Agreements, höherer CO2-Zertifikatspreis und die Option auf Wasserstoffproduktion könnten die Anlagen wieder rentabel machen.

Alexander
2019-05-15, 19:36:17
Lass du mich doch in Ruhe.
Billige Retourkutsche. Troll?

EOD

Semmel
2019-05-16, 07:25:15
Hauptproblem:
Bei Rausfall aus dem EEG müssen die Anlagen natürlich zu marktüblichen Preisen verkaufen --> die sind natürlich im Keller wenn gerade viel Wind da ist.

D.h. wir haben hier den Beweis, dass zuviele Windkraftkapazitäten da sind, da niemand soviel Zufallsstrom braucht, wenn gerade zufällig starker Wind ist.



Es werden aber auch Lösungsansätze angeprochen: Direktvermarktung, Power Purchase Agreements, höherer CO2-Zertifikatspreis und die Option auf Wasserstoffproduktion könnten die Anlagen wieder rentabel machen.

Das sind keine "Lösungen". Wieso sollte jemand per Direktvermarktung mehr als den Marktpreis bezahlen? Das ist doch Schwachsinn.
Und so ein Zertifikatemüll erhöht auch nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern wäre wieder nur eine neue indirekte Subvention.

Eine Wasserstoffproduktion wäre das Einzige, was ich für eine echten Lösungsansatz erachte, um Zufallsstrom sinnvoll nutzen zu können.
Aber wirtschaftlich ist das offensichtlich auch nicht, sonst würde das schon gemacht werden.

Palpatin
2019-05-16, 08:24:02
Eine Wasserstoffproduktion wäre das Einzige, was ich für eine echten Lösungsansatz erachte, um Zufallsstrom sinnvoll nutzen zu können.
Aber wirtschaftlich ist das offensichtlich auch nicht, sonst würde das schon gemacht werden.
Irgendeinen Stromspeicher (z.B. Redox-Flow) ranhängen wäre keine Lösung weil?

Semmel
2019-05-16, 10:42:00
Irgendeinen Stromspeicher (z.B. Redox-Flow) ranhängen wäre keine Lösung weil?

Weil es sich anscheinend nicht rentiert.
Wenn es wirtschaftlich wäre, dann würde es schon irgendein Unternehmen geben, das hergeht und sowas freiwillig aus eigener Kraft aufbaut.

AnnoDADDY
2019-05-16, 10:43:26
Die alten Anlagen haben wohl einfach zu wenig Leistung...

Marodeur
2019-05-16, 10:48:05
Das Problem (oder eines der Probleme) sind die wohl noch immer hohen Steuern auf Elektrolyseure da die ja als Endverbraucher von Strom gelten mit entsprechender Steuerlast. Daher kaum wirtschaftlich zu betreiben.

Voll der Witz.

Statt das endlich mal zu ändern und den Weg frei zu machen wartet man wieder drauf das die ganze Technik hier zwar erforscht wird, wie aktuell mit einem neuen Bioreaktor an der OTH Regensburg (https://www.br.de/nachrichten/wissen/energiewende-oth-regensburg-testet-neuartigen-biogenerator,RQVyx2q), nur damit sie dann wieder nach China wandert und wir von dort teuer die Technik kaufen können. Es ist zum kotzen. Bis die mal ihre Ärsche bewegen...

MarioK
2019-05-16, 12:25:29
Das Problem (oder eines der Probleme) sind die wohl noch immer hohen Steuern auf Elektrolyseure da die ja als Endverbraucher von Strom gelten mit entsprechender Steuerlast. Daher kaum wirtschaftlich zu betreiben.

Voll der Witz.

wann man sich die zahlen anguckt: https://www.pv-magazine.de/2019/05/09/power-to-x-technologie-ist-da-politischer-rahmen-fehlt/
kommt man zum Schluss das man wirtschaftlich "grünen H2, CH4" produzieren kann wann:

- strom kosten noch 50% fallen und
- Elektrolyse anlagen sehr billig werden (CAPEX muss sowieso umsonst sein) und
- strom von Umlagen & steuer befreit wird, Endprodukt großteils auch ^^ und
- CO2 steuer die "klassische H2" Produktion um 200% verteuert ...

also nicht wird es damit in nächsten 10 Jahren ... mein Tipp.

Eisenoxid
2019-05-16, 13:18:33
D.h. wir haben hier den Beweis, dass zuviele Windkraftkapazitäten da sind, da niemand soviel Zufallsstrom braucht, wenn gerade zufällig starker Wind ist.
Solange wir bei viel Wind keinen 100% Anteil an EEs an der Stromerzeugung haben, könnte man es auch so sehen, dass wir zu plumpe und unflexible Großkraftwerke haben, welche sich nicht gescheit runterregeln lassen.

Das sind keine "Lösungen". Wieso sollte jemand per Direktvermarktung mehr als den Marktpreis bezahlen? Das ist doch Schwachsinn.
Sicherlich keiner, aber man kann zumindest noch Strom verkaufen nach Rausfall der Anlagen aus dem EEG. Kann aber nur eine Lösung sein, wenn die Anlage entsprechend billig produziert - das ist richtg. Und dafür sind die alten Anlagen eben zu klein.

Und so ein Zertifikatemüll erhöht auch nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern wäre wieder nur eine neue indirekte Subvention.
Sicher - aber betrachtend die externen Kosten auch teilweise gerechtfertigt.
Kohle und Kernenergie haben btw. auch massiv Subventionen bekommen.

Eine Wasserstoffproduktion wäre das Einzige, was ich für eine echten Lösungsansatz erachte, um Zufallsstrom sinnvoll nutzen zu können.
Aber wirtschaftlich ist das offensichtlich auch nicht, sonst würde das schon gemacht werden.
Leider noch nicht - was auch teilw. am gesetzlichen Rahmen liegt. Könnten Betreiber solcher Anlagen direkt an der Strombörse zu dortigen Preisen (ohne Grenzkosten) einkaufen, wären die Zahlen gleich deutlich besser.

wann man sich die zahlen anguckt: https://www.pv-magazine.de/2019/05/09/power-to-x-technologie-ist-da-politischer-rahmen-fehlt/
kommt man zum Schluss das man wirtschaftlich "grünen H2, CH4" produzieren kann wann
Naja, wenn man Überschussstrom hat und z.B. Wind- und PV-anlagen abschalten bzw. runterregeln muss - wäre der Strom daraus mehr oder minder umsonst; bzw. könnte extrem billig sein (da er ansonsten gar nicht produziert würde).
Nur hätte eine solche Anlage damit noch eine viel zu geringe Auslastung um wirtschaftlich betrieben werden zu können.
Vielleicht sehen wir auch in Zukunft eine Revolution von unten - d.h. evtl. fangen die Privathaushalte als erstes mit Elektrolyseuren an, wenn deren alte PV Anlagen aus dem EEG fallen.
Etwas ähnliches beobachtet man ja gerade schon mit den "Hausakkus". Werden haufenweise gekauft, obwohl nicht wirklich wirtschaftlich.