Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Solarboom am Horizont


Seiten : 1 2 [3] 4

Joe
2019-06-03, 15:33:41
z3EoCKgzLo4

Sehr kluger Mann

Finch
2019-06-03, 17:34:14
Klasse danke für den Link. Als ehemaliger Energiewirtschaft Student kann ich dem Mann durchgehend zustimmen.

Joe
2019-06-03, 18:22:40
Was mir zur Zeit so stinkt, ist dass man irgendwie einen "Kompromiss" debatieren will oder über einzelne Punkte streiten will.
Dabei gibt es fast nichts zu diskutieren. Es gibt ein Ziel und um dieses Ziel zu erreichen muss XYZ passieren.
Man kann nur über Details der Routenplanung zum Ziel streiten aber nicht über das Ziel und die großen Zwischenstops auf dem Weg dahin.
Ein Kompromiss wäre immer automatisch ein verfehlen der Ziele und damit das Risiko unseren Lebensraum zu vernichten.

Diese "jedes Thema hat zwei Sichtweisen" Scheiße in den Medien kommt mir inzwischen schon fast karikiert vor.
Diese bösen Kimaschützer kommen immer mit diesen Totschlagargumenten wie "dann existiert unser Planet halt nicht mehr!" ;D

Finch
2019-06-03, 18:25:25
Ich weiß was du meinst.... Ich weiß ganz genau was du meinst...

EL_Mariachi
2019-06-06, 09:07:17
Werner Kirstein schiebt alles auf die Sonne und argumentiert damit, dass CO2 in so geringen Mengen vorkommt, dass es gar keinen Einfluss geben kann durch dieses Spurengas.

Solche Beiträge können schon verunsichern...
Der Typ ist immerhin Professor und arbeitet im Gebiet der Klimaforschung.

Trotzdem kann man das was er sagt auch mal zerlegen...

Hier hat das einer gemacht..

http://lebensraum-permakultur.de/klimaskeptiker-und-klimaleugner-ein-beispiel-von-unterstem-niveau/

.

Joe
2019-06-09, 23:43:00
Light Induced Degradation ist wohl endlich geklärt.

https://www.sciencealert.com/scientists-identify-a-key-flaw-in-solar-panel-efficiency-after-40-years-of-searching

Das dürfte Mittelfristig 2% mehr Wirkungsgrad für Module bedeuten.
2% hört sich jetzt nicht so krass an, ist es aber. Wirkungsgrade liegen bei guten 20%. 2% Mehr sind 10% mehr Ertrag auf der gleichen Fläche.

Mortalvision
2019-06-09, 23:59:37
top!

Menace
2019-06-10, 00:03:31
Werner Kirstein

Ist Esoteriker vor dem Herrn. Was macht ihn den zum Klimatologe? :confused:Er ist Geograf (https://www.psiram.com/de/index.php/Werner_Kirstein).

Ich habe mich schon vor einem Jahrzehnt (oder war es sogar noch länger her) mit einem Lehrer und Biologen Beck rumgestritten, der behauptet hat, es läge an der Sonne. Deshalb ja auch die Spaßmessung an der Uni bzgl. Treibhauseffekt.

Ragnus
2019-06-10, 00:44:30
Light Induced Degradation ist wohl endlich geklärt.

https://www.sciencealert.com/scientists-identify-a-key-flaw-in-solar-panel-efficiency-after-40-years-of-searching

Das dürfte Mittelfristig 2% mehr Wirkungsgrad für Module bedeuten.
2% hört sich jetzt nicht so krass an, ist es aber. Wirkungsgrade liegen bei guten 20%. 2% Mehr sind 10% mehr Ertrag auf der gleichen Fläche.

Muss dich leider enttäuschen. Durch Light Induced Degradation (LID) verlieren die Module nicht 2% Wirkungsgrad. Sondern die Leistung reduziert sich in den ersten Betriebsstunden um ca. 2%. D.h. ein Modul, was bei Auslieferung 300 Wp hat, hat dann nur noch ca. 294 Wp. Heutzutage ist es üblich, dass Module mit bis zu 5 Wp Mehrleistung ausgeliefert werden, so dass das zumindest LID teilweise ausgleicht.

Das sieht man auch gut an den Garantien der Hersteller. Heute ist es üblich, dass im Rahmen der Leistungsgarantie eine Degradation von max 3% im ersten Betriebsjahr garantiert wird. Da würden bei 2% Wirkungsgradverlust die Hersteller ganz schöne Probleme bekommen.

Mortalvision
2019-06-10, 00:47:27
Werner Kirstein schiebt alles auf die Sonne und argumentiert damit, dass CO2 in so geringen Mengen vorkommt, dass es gar keinen Einfluss geben kann durch dieses Spurengas.

Solche Beiträge können schon verunsichern...
Der Typ ist immerhin Professor und arbeitet im Gebiet der Klimaforschung.

Trotzdem kann man das was er sagt auch mal zerlegen...

Hier hat das einer gemacht..

http://lebensraum-permakultur.de/klimaskeptiker-und-klimaleugner-ein-beispiel-von-unterstem-niveau/

.

Nein, ist alles hinsichtlich der Sonne widerlegt! Unsere Sonne liegt nicht ohne Grund in der absolut besten Sternenklasse für Leben, nur die dickeren unter den K-Sternen könnten noch besser sein.

Zum Verständnis: M-Sterne sind kaum größer als der Jupiter, und ihr Fusionskern lässt regelmäßig das heiße Zeug an die nur so 100.000 km entfernte Oberfläche schießen, wo es massive Strahlungsströme ausstößt. Da die Goldilockszone um so einen Stern aber ca. 10 Mio. km beträgt, werden die umgebenden Planeten kräftigst in Röntgenstrahlung und Protonenschauern gebadet.

Bei O B A (F) Sternen ist es umgedreht: die Distanz zum Kern gewaltig, teils Millionen von km, und der Strahlungsdruck dann aber so enorm, weil die Oberfläche einfach gesagt nur quadratisch anwächst, das innere Volumen und die Masse grob gesagt kubisch, und damit auch die Leistung des Fusionskernes. Folge krass heiße Oberfläche, dauerhaft harte Strahlung, die in der potentiellen Goldilockszone von ner Milliarde km (oh, bis zu nem Lichtjahr!) immer noch alles abtötet. Dazu bedingt durch Sternbeben und massive Kontraktion und Expansion des gesamten Sterns (auch wenn er noch jung ist!) ganz beachtliche Variationen im ganzen Lichtspektrum...

Unsere Sonne hingegen so: stabiler Fusionskern, darauf ein paar hunderttausend km Strahlungszone, die mögliche Schwankungen in der Fusion easy auf ca. 100.000 Jahre abglättet, darauf eine noch dickere Konvektionszone, darauf eine 400 km dünne Schicht, die abstrahlen kann: Photosphäre. Jetzt werden bestimmt wieder die Sonnenfleckenfanatiker kommen: ja, viele Sonnenflecken machen etwas aus: ca. unter 0,1% der Leistung. Spüren wir hier auf der Erde nicht! Nichtmal für den Laien messbar wäre eine daraus resultierende Temperaturdifferenz auf der Erde! Bleibt noch die ca. eine Million Grad heiße Sonnenkorona, die sich nochmal paar hunderttausend km über die Sonne erhebt, aber nur ganz wenig Masse hat. Kurz gesagt: alle Veränderungen, die wir auf der Sonne sehen, sind Eigenschaften der Oberfläche. Ausnahme: größere Veränderungen in den magnetischen Feldlinien. Die gibt es zuhauf und hângen mit allerlei Sachen in der Sonne zusammen. Aber Sonnenmagnetismus ist für die Infrarotstrahlung nunmal weitgehend irrelevant! Und hier kommen wir zum eigentlich Casus Knacktus: UV Strahlung und Sonnenwind: beide können während Aktivitätsmaxima ganz enorm zunehmen! Und das hat dann wohl einen Einfluss auf die Wolkenbildung, welche wieder das Wetter verändern kann, aber nicht langfristig das Klima ;D

https://skepticalscience.com/solar-activity-sunspots-global-warming.htm

Achso: Wie billig ist Photovoltaik eigentlich wirklich geworden? Meine Schüler wollten mir noch nicht so recht glauben, dass das billiger als Öl, Gas und Kohle sein kann...

Joe
2019-06-11, 22:58:01
Guerilla Photovoltaik ;D;D;D

https://www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/article-871042-110949/mieter-duerfen-balkonmodule-jetzt-selbst-anmelden-.html

Find ich gut! :up:
Besser als die obligatorische Satellitenschüssel auf jedem Balkon...

Ragnus
2019-06-12, 01:01:33
Achso: Wie billig ist Photovoltaik eigentlich wirklich geworden? Meine Schüler wollten mir noch nicht so recht glauben, dass das billiger als Öl, Gas und Kohle sein kann...

Das hängt natürlich vom konkreten Projekt und insbesondere der Anlagengröße ab.

Wenn wir mit Öl, Gas und Kohle vergleichen, sollte man sich natürlich auch große Freiflächenanlagen im Vergleich anschauen und da liefert für Deutschland die Ausschreibung ein gutes transparentes Bild. Man sieht schön die Kostenabnahme seit 2015

Nur Solar
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Ausschreibungen/Solaranlagen/BeendeteAusschreibungen/BeendeteAusschreibungen_node.html

Gemeinsame Ausschreibung Solar+Wind (100% an Solar gegangen)
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Ausschreibungen/Technologieuebergreifend/BeendeteAusschreibungen/Ausschreibungen2018_node.html

Die Tendenz zeigt aktuell leicht nach oben, was durch die Massiv ausgeweitete Ausschreibungsmenge zustande kommt. Es gibt aktuell nicht genügend günstig zu bauende Flächen, so dass auch wieder teurere Flächen an der Ausschreibung teilnehmen. Letztendlich wurde durch die Erhöhung der Ausschreibungsmenge Wettbewerbsdruck vom Markt genommen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man eine gute Fläche (naher Netzanschluss, guter Boden zum Rammen, keine teuren Auflagen aus der Genehmigung, möglichst Süddeutschland) für 4-5 ct/kWh wirtschaftlich umsetzen und betreiben kann. Wenn die Fläche nicht mehr so gut geeignet ist, z.B. eine Deponiefläche mit Komplexer Gründung, dann kommt man auch gut in den Bereich 5-6 ct/kWh.

International sind teilweise schon Ausschreibungen mit unter 3 $cent/kWh bezuschlagt worden. Da geht es dann aber oft auch um riesige Flächen (1 km² und größer).

Kallenpeter
2019-06-13, 18:34:38
Achso: Wie billig ist Photovoltaik eigentlich wirklich geworden? Meine Schüler wollten mir noch nicht so recht glauben, dass das billiger als Öl, Gas und Kohle sein kann...

PV: In Deutschland so 4-4,5 cent/kWh bei Solarparks. Das entspricht ungefähr den Großhandelspreis für Strom, ist also langsam Wettbewerbsfähig.

Kohle: Die reinen Erzeugungskosten von Kohlestrom liegen etwas bei 2,5-4,5 cent/kWh (abgeschriebene Altanlagen), je nach Wirkungsgrad und Kohleart (Braunkohle billiger als Steinkohle). Neue Kohlekraftwerke kosten 4-6cent/kWh und sind damit etwas teuerer als PV. Deswegen werden so gut wie keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut (was übrigens ein Weltweiter Trend ist).

Gas: Die reinen Erzeugungskosten für Erdgasstrom liegen nochmal ein 1,5-3 cent/kWh über denen von Kohle und die von Ölkraftwerken nochmal deutlich darüber. Öl wird fast gar nicht mehr verstromt.

Berücksichtigt man die Folgekosten ("externe Kosten") von Kohlestrom (gesundheitsschädlich Abgase, Klimawandel uvm.) müsste Kohlestrom aber 3-6x so teuer sein.) Diese verdeckten Kosten trägt bisher die Gesellschaft. Erdgas hat nicht ganz so hohe Folgekosten.





Solarstrom vom Dach kostet bei kleinen und mittleren Anlagen so 7-12 cent/kWh. Strom aus der Steckdose kostet 20-30cent/kWh. 30cent/kWh für Privatverbraucher, 20 cent für größere Gewerbebetriebe. In Sonnenreichen Ländern gibt es PV-Strom schon für 2 cent/kWh. In Ländern bzw. Regionen wie Australien, Texas, Florida, Spanien, Portugal uvm. ist auch gerade eine großer PV Boom ausgebrochen. Dieser Boom kommt größtenteils ohne Subventionen daher.

Viele Inseln (kleinere Pazifikatolle, aber auch z.B. Hawaii), die bisher auf Dieselgeneratoren gesetzt haben, wechseln immer mehr zu PV, weil Dieselstrom 10-15cent/kWh kostet. Den will keiner mehr bezahlen.


Außerdem muss man sagen, das Solarstrom immer billiger wird. Beim Kohle-, Gas- und Ölpreis hingegen gibt keinen solchen langfristigen Trend. Ich habe es mir gespart in die Rechnungen noch Batterien reinzubringen. Wichtig ist hier: Auch die lohnen sich immer mehr und auch Batterien werden rapide günstiger.

Marodeur
2019-06-13, 19:51:03
Zu Batterien gibt es vor allem auch langsam Alternativen. Zumindest mal im stationären Sektor.

https://www.pv-magazine.de/2019/06/12/fraunhofer-umsicht-und-spin-off-volterion-senken-kosten-fuer-redox-flow-batterien/

Ragnus
2019-06-15, 00:39:09
komme gerade von einer Konfernz und da wurde schon klar von dem Ziel gesprochen, die Preise auf unter 1 ct/kWh bis spätestens 2030 zu bringen. Und das für unsere Breitengrade. Quer durch die ganze Wertschöpfung wird davon ausgegangen, das Kosten weiterhin massiv gesenkt werden können bei gleichzeitig steigenden Wirkungsgraden.

Hängengeblieben ist auch die Aussage, dass mittlerweile weltweit mehr Leistung PV pro Jahr installiert wird als in allen anderen Energieformen zusammen. Dieses Jahr wird wieder ein Wachstum im Bereich 20-30% erwartet.

Mortalvision
2019-06-15, 01:48:46
Solar ist ja gerade für Afrika, Südostasien und Teile Südamerikas nicht mehr wegzudenken. Da passt das super! Ist ja egal, wenn der Kühlschrank nur tags läuft. Das ist besser als gar kein Kühlschrank in ländlichen Gebieten, z.B. für bestimmte Medikamente. Oder Smartphonenutzung, oder oder oder...

Für unsere Breitengrade muss dann halt auch bisserl umgedacht werden, aber ein Smartgrid, das mit jedem Homegrid kommuniziert, ist halt echt nicht so leicht zu installieren. Vor allem, wenn es mal mit unangenehmen Dingen verknüpft wird; "Aufgrund der aktuellen Wetterlage schalten wir Straßenlaternen, Toaster, Fernseher und Waschmaschinen ab" Na, dann viel Spaß ;D Aber auch das wird zu bewältigen sein...

fake1955
2019-08-18, 11:42:26
Da ich mein Eigenheim auch über Infrarot heize, möchte ich natürlich mittelfristig auch eine PV Anlage aufs Dach setzen.
Allerdings ist die Ausrichtung meines Daches mit Nordwest (ein Giebel) Bzw Südwest (zwei Giebel) nicht gerade optimal, sodass ich wohl eher bei den Modulen auf einen hohen Wirkungsgrad als auf viele Module gehen sollte.
Habt ihr irgendwelche Lesetipps für mich? Oder Empfehlungen noch zu warten weil in x Jahren Speichermoglichkeit A kommen soll?

Eisenoxid
2019-08-18, 12:21:51
Da ich mein Eigenheim auch über Infrarot heize, möchte ich natürlich mittelfristig auch eine PV Anlage aufs Dach setzen.
Allerdings ist die Ausrichtung meines Daches mit Nordwest (ein Giebel) Bzw Südwest (zwei Giebel) nicht gerade optimal, sodass ich wohl eher bei den Modulen auf einen hohen Wirkungsgrad als auf viele Module gehen sollte.
Habt ihr irgendwelche Lesetipps für mich? Oder Empfehlungen noch zu warten weil in x Jahren Speichermoglichkeit A kommen soll?
Es gibt Rechner/Planungstools, welche dir den zu erwartenden Ertrag aussupcken. Ich habe die Planungssoftware von unserem Wechselrichterhersteller (Solaredge) verwendet, um die Investition grob abzuschätzen. Du brauchst dafür die mögliche Anzahl an Modulen, sowie deren Ausrichtung und Dachneigung.
Bei sehr komplexen Dächern und somit unterschiedlichen Ausrichtungen/Neigungen/Verschattungen kann sich ein System mit Modul-MPP-Trackern (wie das von SolarEdge) rentieren. Kostet allerdings ~50€/Modul mehr als ein "normaler" Wechselrichter.
Falls du genauere Fragen hast (z.B. auch zu Angeboten von Solarteuren), ist das PV-Forum auch ein guter Anlaufpunkt.

Bzgl. Speicher:
Lohnt sich finanziell leider immer noch nicht wirklich; im absoluten Optimalfall ists ein Nullsummenspiel. Besser mehr Module für das Geld installieren (wenn möglich).

Auch ohne Speicher kommen wir hier auf ~60% Deckung unseres Strombedarfs durch die PV-Anlage; der Rest wird (etwa zu den Gestehungskosten (~11cent/kWh)) eingespeist.
Ich hoffe die nächsten Jahre auf einen preislichen Durchbruch bei Redox-Flow-Speichern. Bei ~30-40% Preisverfall im Vergleich zu heute würds wirtschaftlich langsam interessant. Nachrüsten von Speichern ist i.d.R. kein Problem. Beim Installationsort des Wechselrichters evtl. darauf achten, dass noch Platz für einen künftigen Speicher da ist.

fake1955
2019-08-22, 21:42:01
Solaredge Designer?
Kann ich nicht verwenden, angeblich nur durch Installateur nutzbar.

Ich hätte an sich gern einen Speicher, um auch Nachts den Strombedarf der Heizungen zu decken.
Aber ich muss erstmal checken was bei dem Dach so möglich ist.

Eisenoxid
2019-08-23, 11:07:20
Ne, das Tool hieß anders...ich finde es aber auch nicht mehr. Ich fürchte, dass die das für den Designer aus dem Angebot genommen haben :(

Ja, schau mal wieviele Module du aufs Dach bekommst. Module bis ~325Wp sind aktuell P/L-technisch wohl am sinnvollsten. Stärkere Module sind dann schnell unverhältnismäßig viel teurer.
Beim Wechselrichter kommts sehr auf dein Dach und ggf. Verschattungssituationen an.


Der Wunsch nach dem Speicher ist sicherlich nachvollziehbar. Ich hätte auch gerne einen. Aber mein Rat wäre dennoch erstmal den nächtlichen Strombedarf zu beobachten und danach durchzurechnen, ob sich der Speicher rentiert.

Die Probleme bei den Speichern sind: Erstens der hohe Anschaffungspreis, zweitens ist die Lebensdauer sehr wahrscheinlich kürzer als bei den anderen Komponenten der Anlage, drittens spart man pro gespeicherter und verbrauchter kWh Strom "nur" rund 15cent (eher etwas weniger), da man diese kWh ja auch nicht eingespeist hat.

Akutell gibts in einigen Bundesländern allerdings Subventionen für Speicher (Bayern neuerdings bspw.). Evtl. lohnt sichs damit eher.
Ohne Speicher-Subventionen siehts aber immer noch so aus, dass eine größere PV-Anlage in 95% der Fälle rentabler ist, als eine kleinere Anlage mit Speicher für den gleichen Preis.

fake1955
2019-08-25, 19:25:47
Noch eine Frage.
Welches steuerliche Modell habt ihr gewählt?
Kleinunternehmer mit Gewinnabsicht? Also MwSt bei der Anlage sparen, aber auf jede erzeugte kWh Steuern zahlen?

Was haltet ihr von diversen „Cloud“ angeboten mancher Anbieter?

Merkor
2019-08-25, 20:03:18
Erst Regelbesteuerung, nach 5 Jahren auf Kleinunternehmer wechseln. Cloud ist zumeist eine Milchmädchen-Rechnung oder man zahlt sogar drauf. Grundregel: Nichts gibt es geschenkt. Lieber hohe Eigenverbrauchsquote forcieren.

fake1955
2019-08-26, 10:47:27
Nochmal Thema Speicher.
Bin gerade auch sehr abgeneigt..
Mal mein Gedankengang dazu:
Wir mischen gerade ein „Best Case“ und „worst case“ Szenario.
10 kWh Speicher, der wird an 365 Tagen immer voll geladen und nachts alles genutzt. Somit hab ich als 3650 kWh, die ich nicht einspeise und wieder zum Arbeitspreis einkaufe. Insofern „best case“.
Jetzt gegenüber mit dem „worst case“, dass ich keinerlei Einspeisevergütung erhalte und die kWh zu 0,3€ kaufe. Dann und nur dann spare ich 1095 € im Jahr durch den Speicher, der mich aber xxxx€ gekostet hat. (Vorliegend einen Speicher von senec 8200€ ohne MwSt)
Jetzt wird man sicher nicht immer 10kwh speichern und jede Nacht nutzen, auch ist die Differenz zwischen Arbeitspreis und Einspeiseverguetung eben kleiner als 0,3€..

Oder habe ich einen Denkfehler?

Marodeur
2019-08-26, 11:27:29
Was treibst nachts?

Ich zocke oft bis spät in die Nacht, leer wird er aber nicht. Heut um halb 4 ins Bett (Urlaub) und der war bei 45% (Frau hat auch noch einige Zeit parallel DVD geschaut).

Senec lädt inzwischen halbwegs intelligent. Macht morgens auf 60% voll und wartet dann an schönen Tagen wie heute auf den Überschuss der eh nicht eingespeist wird. Hier verliert man dann auch kaum was.

Generell kann man bei uns z.B. mindestens 1-2 Monate im Jahr wegen Schnee oder extremer Bewölkung vergessen. Im Januar dieses Jahres grad mal 88 kWh produziert. Im Februar immerhin über 400. In guten Monaten sind es um die 1000, in Spitzenmonaten über 1300 (Werde bei 50 % Einspeisung abgeregelt daher nicht vergleichbar mit Altanlagen also nicht wundern). Dank altem Vertrag mit Senec wird mein Akku noch teilweise mit überschüssigem Windstrom im Winter beladen. Aber das wird seltener. Jedenfalls benötigte ich im Januar immerhin 207 kWh aus dem Netz. Zum Vergleich: Im restlichen Jahr bis heute sind es 405 insgesamt.

Generell ist es bei einem Speicher schwieriger zu sagen ab wann sich dieser abbezahlt hat. Da kommen mehrere Faktoren zusammen. Neben dem wichtigen Punkt der Auslastung muss man dann noch unterscheiden:

- Wird per Software gesteuert, dass an allen schönen Tagen nur Überschuss zum Laden verwendet wird (normal alles über 70%, im Falle von Förderungsnutzung für den Speicher 50 %!)?
- Bekommt man Strom "frei Haus" geliefert wie über das Econamic Grid von Senec (gibt es bei Neuverträgen aber nicht mehr)

Dazu müsste ich eine Jahresstatistik bis aufs kleinste Detail zerlegen. Wann hat der Speicher normal geladen, wann nur Überschuss? Wann bekam ich Strom aus dem Grid und wieviel kWh aus dem Netz benötigte ich dafür in der Zeit (wenn geladen wird kann ich nicht gleichzeitig entladen und brauch daher in dieser Zeit Strom aus dem Netz wenn auch nicht viel da mitten in der Nacht)

Sehr viel Aufwand aber müsste man wohl tun wenn man es genau wissen will.


Wichtig ist auch auf die Leistungsabgabe zu achten. Wer nachts die Wäsche waschen will/muss kommt mit 2 kW Ausgangsleistung nicht weit und zahlt wieder drauf.

Ich persönlich würde inzwischen aus Prinzip keinen LiIo Akku mehr kaufen denn bei Blitzeinschlag hast deinen Ärger perfekt. Angepriesen wird er von Senec und Co in höchsten Tönen als moderne Technik aber wenn was ist zahlst für den Transport zur Überprüfung über 2000 Euro für Spezialtransport weil ja so gefährlich. Die können mich mal. Zum Glück war nur die Platine zum Umschalten Laden/Entladen im Sicherungskasten defekt. Hierzu noch der Hinweis: Völlig egal ob die Firma sagt die Anbindung ans Internet muss aus diesem oder jenen Grund per Kabel erfolgen: Macht es per WLAN!!! Was helfen die ganzen Sicherungen im Kasten wenn der Blitzschlag über die Telefonleitung kommt...



Aber zurück zu Senec, deren Oberfläche lässt ja einige Statistiken zu.

Ich "spare" etwa 1500 kWh pro Jahr ein die ich aus dem Speicher bekomme statt aus dem Netz denn das ist die Menge die der Speicher in einem guten Jahr beladen wird. Davon entfallen ca. 250 - 300 kWh auf Strom aus dem Econamic Grid. Macht ca. 1200 die ich selbst über die PV Anlage einspeicher. So viel brauch ich also Abends/Nachts/Morgens. Bei Tageslicht verbraucht man ja auch direkt von der Anlage. Da bin ich bei etwa 3500 kWh. Macht 2000 die ich von der Anlage verbrauche und die ich auch ohne Speicher sparen würde. So gesehen rechnet sich eine kleine Anlage eher als ein Speicher.

Der Speicher erspart mir aktuell etwa 300 - 400 € im Jahr EDIT: Auch kleiner Denkfehler. bis 300€ sind realistischer. So gesehen rechnet er sich sehr lange nicht außer ich finde noch andere Wege ihn wirklich auszunutzen wie z.B. der Betrieb einer Erdwärmepumpe oder über Heizdiode zum Wasser aufheizen. Wenn ich die Ersparnis auf 600 - 800 € hochschrauben kann wird es interessanter. Aktuell tendier ich zu Pufferspeicher mit Heizdiode weil eine Umstellung der modernen Öl-Heizung auf Alternativen zum Öl erst in etwa 10 Jahren oder mehr geplant ist.



Noch ein Punkt den man bei Ausnutzung von PV beachten sollte:
Wer seine Geräte wie Waschmaschine, etc. z.B. einschaltet wenn er in die Arbeit geht oder sie gar programmiert sollte darauf achten was die Hausratsversicherung sagt. Gerne werden Schäden (Wasser!) durch unbeaufsichtigt laufende Haushaltsgeräte ausgeschlossen.



EDIT:
Sorry für die vielen Ergänzungen... :freak:

Eisenoxid
2019-08-26, 11:55:22
Nochmal Thema Speicher.
Bin gerade auch sehr abgeneigt..
Mal mein Gedankengang dazu:
Wir mischen gerade ein „Best Case“ und „worst case“ Szenario.
10 kWh Speicher, der wird an 365 Tagen immer voll geladen und nachts alles genutzt. Somit hab ich als 3650 kWh, die ich nicht einspeise und wieder zum Arbeitspreis einkaufe. Insofern „best case“.
Jetzt gegenüber mit dem „worst case“, dass ich keinerlei Einspeisevergütung erhalte und die kWh zu 0,3€ kaufe. Dann und nur dann spare ich 1095 € im Jahr durch den Speicher, der mich aber xxxx€ gekostet hat. (Vorliegend einen Speicher von senec 8200€ ohne MwSt)
Jetzt wird man sicher nicht immer 10kwh speichern und jede Nacht nutzen, auch ist die Differenz zwischen Arbeitspreis und Einspeiseverguetung eben kleiner als 0,3€..

Oder habe ich einen Denkfehler?

Dein "best case" geht davon aus, dass ihr in einem Jahr nur Nachts(!) 3650kWh verbraucht. Schau doch mal bitte ein paar Tage hintereinander ab eine Stunde vor Sonnenuntergang auf deinen Stromzähler und dann morgens nochmal ca. eine Stunde nach Sonnenaufgang und ermittle so, wieviel Strom ihr tatsächlich nachts benötigt.

Mal eine Überschlagskalkulation für uns:
Bei uns liegt der Nachtbedarf meistens bei 4-8kWh (abhängig von der Jahreszeit). Im Schnitt also ~6kWh welche der Speicher pro Tag brächte. Dann kann ich diese kWh welche in den Speicher fließen nicht einspeisen. Da "verliere" ich ~6 x 0,11€ = 0,66€. Dafür spare ich durch den nicht zugekauften Strom nachts ~6 x 0,30€ = 1,8€. Macht unterm Strich ein Plus von 1,14€/Tag: entspricht einem "Gewinn" von 416,1€/Jahr (allerdings ohne laufende Kosten und Speicherverluste zu berücksichtigen und dass der Speicher abends auch immer gefüllt wurde --> im Winter wird das nicht immer möglich sein).

Ein 8kWh Speicher (welcher ja nötig wäre), kostet gut und gerne (mit Installation) 7000-8000€; Sprich: Der würde sich frühestens erst nach 17-19 Jahren amortisieren. Und das wäre schon der geschönte "best-case" (ohne sonstigen Kosten). Real wären es eher >20Jahre.
Hält der Speicher so lange? Vielleicht...aber Kapazität wird er sicherlich verlieren. Werden wir auch in 10-15 Jahren noch soviel Strom nachts brauchen? Keine Ahnung. Und nach der Amortisationszeit hat er gerade mal seine Kosten wieder eingespielt. Viel länger als 20 Jahre wird er dann auch nicht halten --> Profit = 0.

Ergo: Du holst dir jede Menge Unsicherheiten ins Haus für eine Rechnung die selbst im "best-case" kaum aufgeht und du rein finanziell nichts davon hast.
Bekäme man o.g. Speicher nun für ~4000-5000€ inkl. Installation wäre es durchaus eine Überlegung wert; aber so...nope.

Du kannst es ja mal für dich so durchrechnen. Knackpunkte sind der Nachtverbrauch und die Speicherkosten...


Was der Speicher zugegebenermaßen bringt: Einen gewissen Komfortvorteil. Wir lassen z.B. "Großverbraucher" (Spül-/Waschmaschine/Trockner) immer tagsüber und wenn möglich bei Sonne laufen. Hier muss man mit einem Speicher nicht mehr so extrem auf die aktuelle Erzeugungsleistung achten, sondern kann auch mal die Spülmaschine noch Abends mit gutem Gewissen anwerfen.

fake1955
2019-08-26, 12:09:33
In den Wintermonaten ist nachts 10kwh kein Problem.
Ich heize wie erwähnt mit Infrarot, Nachtsbsenkung auf 19grad im ganzen Haus. Bei einer Heizleistung von 9000 Watt geht das trotzdem zügig.
Natürlich sind dort viele Annahmen in meiner Auflistung, aber die ja sogar zugunsten des Speichers. Wir sind uns einig, dass die so wahrscheinlich nie eintreten werden und sich daher der Speicher nicht rechnet.
Habe mich jetzt mal im Photovoltaikforum angemeldet und lese mich dort ein.

Eisenoxid
2019-08-26, 12:19:53
PV-Forum ist gut :up:
In den Wintermonaten ist nachts 10kwh kein Problem.
Ich heize wie erwähnt mit Infrarot, Nachtsbsenkung auf 19grad im ganzen Haus. Bei einer Heizleistung von 9000 Watt geht das trotzdem zügig.
Noch dazu: In den Wintermonaten muss die PV-Anlage auch erstmal tagsüber 10kWh Überschuss produzieren - das wird nur an sonnigen Tagen der Fall sein. Wir haben die Anlage erst seit Februar. Aber selbst da hatten wir an bewölkten Tagen nur 3-5kWh Überschuss. Im Nov/Dez/Jan wirds noch weniger sein.

fake1955
2019-08-26, 13:02:16
PV-Forum ist gut :up:

Noch dazu: In den Wintermonaten muss die PV-Anlage auch erstmal tagsüber 10kWh Überschuss produzieren - das wird nur an sonnigen Tagen der Fall sein. Wir haben die Anlage erst seit Februar. Aber selbst da hatten wir an bewölkten Tagen nur 3-5kWh Überschuss. Im Nov/Dez/Jan wirds noch weniger sein.

Klingt alles sehr plausibel und spricht ja weiterhin gegen den Speicher.
Ich hab nur die Daten eines (nicht direkten) Nachbarn seit Januar, der wahrscheinlich mehr Ertrag haben dürfte, als ich.

Mortalvision
2019-08-26, 14:38:08
@Waschmaschine: die gehört in den Keller mit Notabfluss daneben. Dann geht nix schief beim Waschen in Abwesenheit. Ein Brand iann aber immer sein. Müsste man lesen, was in der Feuerversicherung steht!

Marodeur
2019-08-26, 14:45:13
Wenn man Keller und entsprechend Waschraum hat. Bauen inzwischen genug ohne Keller. Spülmaschine bleibt auch noch.

Hauwech
2019-08-26, 16:29:19
Was ist eigentlich mit der Deckelung von der PV-Förderung bei installierter Gesamtleistung bei 52 Gigawatt die in dem EEG festgeschrieben ist?

Merkor
2019-08-26, 18:23:49
Hier kann man unter anderem die Konsequenzen eines Speichers auf Eigenverbrauchsquote und allgemeine Wirtschaftlichkeit prüfen:

https://www.installateursuche.de/

Marodeur
2019-08-27, 12:56:47
Hat hier auch jemand im Winter lange Schnee auf der Anlage und somit lange Zeit einen Ausfall.

Meist ist es ja so: Viel Schnee und danach oft wunderschöne kalte und klare Tage aber eben 0 Produktion weil zu kalt als das der Schnee taut.

Hier und da versuche ich vom Fenster aus einige Ecken schonend frei zu Räumen damit die Sonne eine gewisse Angriffsfläche bekommt aber hilft meist nicht viel.

Hat jemand Ideen?

Hauwech
2019-08-27, 13:46:29
Wenn es keine Dachluke oder Dachfenster gibt, dann bleibt wohl nur die Leiter übrig.

Wie ist eigentlich die Kratzfestigkeit von PV-Modulen? Das man Schnee nicht gerade mit dem harten Straßenbesen wegfegt ist schon klar aber wenn sich zB Saharastaub oder klebrige Pollen auf den Modulen absetzt und kein Regen in Sicht ist, was macht ihr denn dann? Oder bei vielen Vogelschissen?

Ich habe selber keine PV-Anlage auf dem Dach, überlege mir aber so ein erlaubtes kleines "Balkon-Kraftwerk" zuzulegen.

Mortalvision
2019-08-27, 17:22:52
Gibt es "Scheibenwischer mit Duschanlage"? Oder reicht der Gartenschlauch mit Spritzdüse aus?

Screemer
2019-08-27, 18:45:07
Gibt Roboter die für dich das Absaugen übernehmen. Kann man sich auch leihen oder ne Firma beauftragen. Je nach pv große lohnt sich das schon. Bei kleineren Anlagen würd ich's aber selber machen. Ne Hebebühne von madeco oder so leihen und mit ner Poolbürste reinigen.

Hat hier auch jemand im Winter lange Schnee auf der Anlage und somit lange Zeit einen Ausfall.

Meist ist es ja so: Viel Schnee und danach oft wunderschöne kalte und klare Tage aber eben 0 Produktion weil zu kalt als das der Schnee taut.

Hier und da versuche ich vom Fenster aus einige Ecken schonend frei zu Räumen damit die Sonne eine gewisse Angriffsfläche bekommt aber hilft meist nicht viel.

Hat jemand Ideen?
Außer ne Heizung für die Module fällt mir da nichts ein. Gibt auch beheizbare Module. Kenne mehrere Leute, die sich mit Dachrinnenheizungen selbst was gebaut haben. Meist reicht ein kleiner freier Teil im oberen Bereich um den Rest abrutschen zu lassen. Je nach Wechselrichter und Modulen kann man auch rückwärts bestromen. Das lohnt sich aber eher ab 25° Dachneigung, denn sonst rutscht der Schnee nicht über die Kanten. Ist es nicht zu kalt und man bestromt während des Schneefalls durchgehend, dann kann man die Panel auch schneefrei halten, denn die Temperatur der Platten steigt so auf 3-4°C und der Schnee schmilzt sofort weg. Einfach Mal beim Hersteller bzw. Anlagenbauer nachfragen.

Steffko
2019-08-29, 21:15:38
Wenn es keine Dachluke oder Dachfenster gibt, dann bleibt wohl nur die Leiter übrig.

Wie ist eigentlich die Kratzfestigkeit von PV-Modulen? Das man Schnee nicht gerade mit dem harten Straßenbesen wegfegt ist schon klar aber wenn sich zB Saharastaub oder klebrige Pollen auf den Modulen absetzt und kein Regen in Sicht ist, was macht ihr denn dann? Oder bei vielen Vogelschissen?

Ich habe selber keine PV-Anlage auf dem Dach, überlege mir aber so ein erlaubtes kleines "Balkon-Kraftwerk" zuzulegen.

Meine Eltern haben zwei PV Anlagen auf dem Dach. Eine seit 12 Jahren, eine seit 10 Jahren. Noch nie gereinigt worden. Geschätzte Degradation seit Inbetriebnahme ~0%. Kann ich natürlich nicht sicher sagen aber dennoch einigermaßen gut abschätzen anhand von Tagesrekorden, Jahreswerten (im Verhältnis zur Einstrahlung) etc.

Auch bei längeren Phasen mit 0 Regen, dafür Pollen, Vogelscheiße und Co. lässt sich nix nennenswertes an Leistungsverlust erkennen.


Gibt es "Scheibenwischer mit Duschanlage"? Oder reicht der Gartenschlauch mit Spritzdüse aus?

Lass den Quatsch unbedingt sein. In dem Wasser ist Kalk drin!


Hat hier auch jemand im Winter lange Schnee auf der Anlage und somit lange Zeit einen Ausfall.

Meist ist es ja so: Viel Schnee und danach oft wunderschöne kalte und klare Tage aber eben 0 Produktion weil zu kalt als das der Schnee taut.

Hier und da versuche ich vom Fenster aus einige Ecken schonend frei zu Räumen damit die Sonne eine gewisse Angriffsfläche bekommt aber hilft meist nicht viel.

Hat jemand Ideen?

Kommst du mit ner Leiter unten ans Dach ran? Die paar mal, die ich das gemacht habe, hatte ich die Leiter ans Dach gestellt und dann mit der Schaufel vor den Modulen (nicht über den Modulen!) den Schnee weggeräumt. Das führt dann recht schnell dazu, dass der Schnee von den Modulen nach unten hin wegrutscht.

Marodeur
2019-08-30, 03:50:34
Schwierig weil Zweifamilienhaus. Muss die Aluleiter da schon voll ausfahren. Mach ich im Winter ungern.

Semmel
2020-01-10, 06:35:33
Fast eine Milliarde versenkt: Riesiges Solarkraftwerk ist nach vier Jahren überflüssig (https://www.focus.de/finanzen/boerse/strom-war-zu-teuer-fast-eine-milliarde-versenkt-riesiges-solarkraftwerk-ist-nach-vier-jahren-ueberfluessig_id_11535006.html)

und
2020-01-10, 06:44:16
Ich dachte für derlei Szenarien (wie Desertec) sind Sonnenwärmekraftwerke geschickter.

Oh, das machen die scheinbar auch.

Cyphermaster
2020-01-10, 09:09:01
Fast eine Milliarde versenkt: Riesiges Solarkraftwerk ist nach vier Jahren überflüssig (https://www.focus.de/finanzen/boerse/strom-war-zu-teuer-fast-eine-milliarde-versenkt-riesiges-solarkraftwerk-ist-nach-vier-jahren-ueberfluessig_id_11535006.html)
Ja, das hab ich schon mal vor einiger Zeit gelesen. Da hat man einen glatten "Scheuer" gebaut, d.h. teure, nicht upgradefähige Speziallösungen mit schnell veraltender Technik geplant, das aber trotzdem irgendwie genehmigt bekommen.

Henroldus
2020-01-10, 09:49:23
Fast eine Milliarde versenkt: Riesiges Solarkraftwerk ist nach vier Jahren überflüssig (https://www.focus.de/finanzen/boerse/strom-war-zu-teuer-fast-eine-milliarde-versenkt-riesiges-solarkraftwerk-ist-nach-vier-jahren-ueberfluessig_id_11535006.html)
der Artikel ist aber schlecht recherchiert, da steht z.B.
In konzentrischen Kreisen reihen sich hunderte Solarpanels um einen wie ein Wolkenkratzer anmutenden Turm in der Mitte.
dabei handelt es sich in dem Fall nur um Spiegel :freak:

Screemer
2020-01-10, 09:53:57
der Artikel ist aber schlecht recherchiert, da steht z.B.
In konzentrischen Kreisen reihen sich hunderte Solarpanels um einen wie ein Wolkenkratzer anmutenden Turm in der Mitte.
dabei handelt es sich in dem Fall nur um Spiegel :freak:
Der ist nicht nur schlecht recherchiert der Autor hat überhaupt keine Ahnung von der Materie. Ich glaub ich bewerbe mich jetzt auch Mal als Autor bei diesen Platformen. Echt witzlos.

Cyphermaster
2020-01-10, 10:26:21
Ich würde das zwar definitiv begrüßen (nicht selten muß man sogar mit Ahnung von der Materie erst drüber nachdenken, was der Autor denn eigentlich gemeint haben könnte, so weit daneben sind die Inhalte), befürchte aber, daß niemand extra Fachexperten bezahlen wollen wird, so wie bei allen anderen Themenbereichen auch.

Joe
2020-01-10, 19:41:57
Ja, das hab ich schon mal vor einiger Zeit gelesen. Da hat man einen glatten "Scheuer" gebaut, d.h. teure, nicht upgradefähige Speziallösungen mit schnell veraltender Technik geplant, das aber trotzdem irgendwie genehmigt bekommen.

Trotzdem reden wir hier über 11 Cent pro kWh. Nicht mal 10% der Kosten für ne Atom kWh.
Der einzige Grund warum das überflüssig geworden ist, ist dass man inzwischen Solarstrom auch für unter 3 Cent pro kWh erzeugen kann.

Palpatin
2020-01-10, 19:58:52
Trotzdem reden wir hier über 11 Cent pro kWh. Nicht mal 10% der Kosten für ne Atom kWh.

Wenn man die Umweltbelastung nicht mit einrechnet kostet Atomstrom in den USA auch ca 12 Cent pro kWh.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten
Woher hast die 1,10 Dollar? Selbst die Worst Case Rechnung mit 34 Cent on Top für die Umweltbelastung wäre unter 50 Cent.

Joe
2020-01-10, 20:47:29
Schätz mir mal was es kostet ein Lager für 10.000 Jahre zu führen.
Schätz mir mal was es kostet, wenn so ein Teil abraucht. Risiko unkalkulierbar, kosten unkalkulierbar. Darum auch nicht versicherbar. Ja unsere AKWs hier in Deutschland sind nicht versichert. Die großen Konzerne gehen davon aus, dass das dann der Steuerzahler schon gerade ziehen wird wenn paar Milliarden m³ Erde abgetragen und entseucht werden müssen.

Allein um eine Versicherungssumme für ca. 5 Billionen Euro zu bekommen müsste ein Kraftwerksbetreiber bei dem Risiko eines AKWs grob 287 Milliarden im Jahr an der Versicherer überweisen. Pro Kraftwerk. Geil, oder?! So sicher ist Kernkraft in den Augen der großen Rückversicherer.

Dann rechne mir mal aus, was die kWh kostet. Die kostet Sie jetzt auch. Nur die Zeche wird halt erst später fällig.

Kallenpeter
2020-01-10, 21:25:35
Der weltweite Zubau an Solarenergie ist die letzten 2-3 Jahre einigermaßen konstant, im Vergleich zum Wachstum früherer Jahre

https://en.wikipedia.org/wiki/Growth_of_photovoltaics#Worldwide_annual_deployment
2019 werden um 120GW kalkuliert


Aber die nächste Revolution wird gerade Vorbereitet. In der Vergangenheit wurden neue Produktionskapazitäten für Solarmodule mit 500MW bis 2GW geplant (gemeint ist der jährliche Output an Solarmodulen, also deren Leistung). Die Chinesen haben das ganze jetzt um eine Größenordnung angehoben.

GW-levels of ingot/wafer plus cell/module capex is now running at about 15c/W, especially when dealing with the 5-10 GW increments that new sites in China are being specified at.

It is now lower cost to build a new 5 GW fab, than to retool five GW-fabs with outdated (often p-multi) lines. This is the first time this has happened within the industry, and suggests that we are in fact in a technology-buy phase, and not simply keeping old lines running at any cost.

Economy of scale from China-built capacity (using made-in-China equipment) has seen dramatic cost-reduction in the past 2-3 years.


Früher haben die Investitionskosten für einen einzigen Fertigungsschritt bei 15cent/Watt gelegen, heute bekommt man dafür die komplette Produktionskette. Vom Silizium-Ingot (https://cdn-images-1.medium.com/max/1600/0*U9qAW6dQOGcZv6JD.) bis zum fertigen Solarmodul
Back in the last capex upturn of 2010-2011, a c-Si cell line was costing close to the 15c/W figure above (now covering ingots, wafers, cells and modules). Adding GW-levels of integrated ingot-to-module capacity was costing about 3-5 times that of today.
[...]
5-10 GW of new capacity (which is becoming the new China standard)
Das Geschäft mit der Solarmodulproduktion wird auch mehr und mehr ein China-Only Geschäft:
https://www.pv-tech.org/images/made/assets/images/editorial/PV_celltech_2020_capex_chart2_750_750_80_s.jpghttps://www.pv-tech.org/editors-blog/solar-pv-capex-trending-at-us9-billion-annually-as-new-gw-fabs-in-china-sla

Einzelne Produzenten aus China haben in ihren Investitionsplänen Produktionserweiterungen stehen, die höher sind als die gesamte Weltproduktion von vor wenigen Jahren
https://www.pv-tech.org/images/made/assets/images/editorial/Longi_Wafer_capacity_expansions_2022_Onwards_Jan_2020_copy_750_545_80_s.jpghttps ://www.pv-tech.org/news/longi-planning-40gw-mono-wafer-expansion-as-100gw-capacity-target-looms

Joe
2020-01-10, 23:02:15
Der weltweite Zubau an Solarenergie ist die letzten 2-3 Jahre einigermaßen konstant, im Vergleich zum Wachstum früherer Jahre


Weil es die Politik künstlich bremst. Jetzt wo Solarstrom plötzlich so billig geworden ist, dass Er ohne Subvention billiger ist als Fossile oder Kernenergie hat man Panik bekommen und versucht das einzudämmen.

Man muss nur gucken wie viele Barrieren die gebaut haben. Ich glaube wir haben drei oder vier Größenbeschränkungen. Mehr wie 10kw Peak als Privatperson ist bürokratischer Selbstmord. Dann glaub ich noch mal eine bei 30kW Peak und noch mal bei 100kW Peak um auch dem Letzten den Spaß zu verderben. Freiflächenanlagen sind so durchreguliert, dass quasi nichts mehr gebaut wird.
PV Anlagen sind perfekt zur Netzstabilisierung weil ein Wechselrichter mit dem Strom machen kann was er lustig ist. Wäre ideal um Blindströme auszugleichen aber wird unzureichend bezahlt. Obwohl jeder größere Abnehmer einen 4-Quadrantenzähler installieren muss und diesen Blindstrom teuer bezahlt.

Dann hieß es Jahrzehntelang "Grundlast? EASY!!! Spitzenlasten sind das Problem!" dann kommt PV, wie geschaffen dafür Spitzenlasten abzufangen. Jetzt heißt es: "Was Spitzenlasten? Das war noch NIE ein Problem! Grundlast ist unser Problem!"

Cyphermaster
2020-01-10, 23:35:04
Der einzige Grund warum das überflüssig geworden ist, ist dass man inzwischen Solarstrom auch für unter 3 Cent pro kWh erzeugen kann.Trotzdem bleibt es -ganz simpel- ein Planungs-Fail in mehrerer Hinsicht (die Anlage hat nicht mal 50% ihrer geplanten Soll-Leistung je erreicht...), das hat mit der Art der Technologie usw. nichts zu tun.

Trap
2020-01-10, 23:50:22
Man muss nur auf https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=all-sources&year=2019&month=7 gucken und das Import Saldo aktivieren.

In den Sonnenmonaten hat man Mittags ordentlich Überproduktion und Exporte, dafür den Rest des Tages Importe. Da können die Betreiber deutscher konventioneller Kraftwerke schlecht Geld verdienen: bei Überproduktion sowieso nicht und am importierten Strom natürlich auch nicht.
Im Winter gibt es diesen Wechsel bei der Stromproduktion zwischen Tag und Nacht so nicht, da gibt es dauerhaft 10% Überproduktion.

Wenn man auf der Strombörse EEX gegenprüft, sieht man allerdings, dass sich da alle Marktteilnehmer recht gut drauf eingespielt haben: die Preise werden nur selten sehr stark negativ und springen auch nur selten über 10 Cent/kWh. Das ist eine Spanne die vermutlich noch zu klein ist für wirtschaftlichen Betrieb von akkubasierten Speichern.

Daher werden mit Sicherheit alle Lobbyisten der Kraftwerkbetreiber 24/7 dafür kämpfen, dass sich da nicht mehr in Richtung mehr PV+Wind bewegt.

fake1955
2020-01-11, 13:16:49
Weil es die Politik künstlich bremst. Jetzt wo Solarstrom plötzlich so billig geworden ist, dass Er ohne Subvention billiger ist als Fossile oder Kernenergie hat man Panik bekommen und versucht das einzudämmen.

Man muss nur gucken wie viele Barrieren die gebaut haben. Ich glaube wir haben drei oder vier Größenbeschränkungen. Mehr wie 10kw Peak als Privatperson ist bürokratischer Selbstmord. Dann glaub ich noch mal eine bei 30kW Peak und noch mal bei 100kW Peak um auch dem Letzten den Spaß zu verderben. Freiflächenanlagen sind so durchreguliert, dass quasi nichts mehr gebaut wird.
PV Anlagen sind perfekt zur Netzstabilisierung weil ein Wechselrichter mit dem Strom machen kann was er lustig ist. Wäre ideal um Blindströme auszugleichen aber wird unzureichend bezahlt. Obwohl jeder größere Abnehmer einen 4-Quadrantenzähler installieren muss und diesen Blindstrom teuer bezahlt.

Dann hieß es Jahrzehntelang "Grundlast? EASY!!! Spitzenlasten sind das Problem!" dann kommt PV, wie geschaffen dafür Spitzenlasten abzufangen. Jetzt heißt es: "Was Spitzenlasten? Das war noch NIE ein Problem! Grundlast ist unser Problem!"

Auch mehr als 10kWp sind für Privatpersonen überhaupt kein Problem. Sind zwei Zahlen mehr auf der Steuererklärung.

Joe
2020-01-11, 23:15:49
Bekommst nur eine lachhafte Einspeisevergütung für alles über 10kW Peak. Etwa 3 Cent pro kWh.

Außerdem zwingt der Gesetzgeber dich ab 13,68 kVA WR Leistung, dass du deinem Energieversorger 10% (!!!) der Leistung in Form von Blindleistung schenken musst. Wie ich oben schon geschrieben habe ist Blindleistung eigentlich viel mehr wert als einfach nur im Tackt einzuspeisen. Das können nämlich alle. Netz Stabilisieren ist viel schwieriger. Wie praktisch, dass man die Anlagenbetreiber einfach dazu erpressen kann.

10% hören sich jetzt gar nicht so viel an. Aber sagen wir mal deine Anlage hat realistische 15% Ertrag. Da hat Dir die EON mal eben Legal zwei Drittel deines Gewinns einfach geklaut.

bleipumpe
2020-01-12, 08:47:08
Anlagen bis 10kWp sind zudem von der EEG-Umlage für den Eigenverbrauch befreit. Alles Faktoren, die Anlagen für Eigenheimbesitzer über dieser Grenze unattraktiv(er) machen.

Ragnus
2020-01-12, 11:26:55
Bekommst nur eine lachhafte Einspeisevergütung für alles über 10kW Peak. Etwa 3 Cent pro kWh.

Wir reden doch über Deutschland oder? Da gibt es doch noch knapp 10 ct/kWh und nicht nur 3 ct/kWh.

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/PV_Datenmeldungen/DegressionsVergSaetze_11-01_20.xlsx?__blob=publicationFile&v=2

Joe
2020-01-12, 12:09:09
Das ist kein Stufenmodell sondern Progressiv.
Kommt also auf die Leistung an. 39kW Peak: alles Gucci, 10,5kW Peak: You're shit our of Luck.

Es ist einfach eine künstliche Grenze die weg muss genau wie die ganzen anderen künstlichen Grenzen. Was soll groß passieren?
dIE lEUte bAUeN zU vIEL sOLAr!1 oder was? Wir sind SOOOOOOOOO weit hinter der errechneten Kurve wie viel wir zubauen müssen um unsere Klimaziele zu erreichen. Wird höchste Zeit, dass wir den Fuß von der Bremse nehmen.

Jasch
2020-01-12, 12:14:04
Wir brauchen also noch mehr Strom Mittags den keiner braucht?
(ich habe selbe ne Anlage(10KW) und sehe ja wann Strom anliegt und wie es zur jetzigen Jahreszeit aussieht)
Solange es nicht "vernünftige" Speicher gibt sehe ich das leider als kein Konzept an einfach mehr zu bauen.

Steffko
2020-01-12, 12:19:39
@Joe 3 Cent stimmen trotzdem nicht. Für eine Anlage gebaut im Januar 2020 größer 10 bis maximal 40 kwp bekommt man 9,99 Cent pro kwh. Bis maximal 10 kwp sind es 10,27 Cent. Der Unterschied ziemlich gering und kann alleine über die niedrigeren Kosten schon ausgeglichen werden. Klar, man sollte jetzt nicht 10,01 kwp statt 9,99 kwp bauen, das ist in der Tat Quatsch. Aber wenn man nun z.B. die Wahl zwischen 9 und 12 kwp hat, baut man 12 (vorausgesetzt der Preis stimmt im Verhältnis, sprich 12 kwp kosten pro kwp weniger, als 9).

@Jasch Was kommt denn im Peak bei der PV raus, ~35 GW an Leistung? Last sind zu der Zeit eher 70 GW. Da ist noch jede Menge Luft.

Joe
2020-01-12, 12:41:47
Wir brauchen also noch mehr Strom Mittags den keiner braucht?
(ich habe selbe ne Anlage(10KW) und sehe ja wann Strom anliegt und wie es zur jetzigen Jahreszeit aussieht)
Solange es nicht "vernünftige" Speicher gibt sehe ich das leider als kein Konzept an einfach mehr zu bauen.

Erst mal gibt es nicht zu viel Strom. Ein WR kann sich immer entscheiden nicht oder nur einen Teil einzuspeisen.
Und woher sollen vernünftige Speicher kommen, wenn der Bedarf dafür gar nicht da ist, weil wir eben nicht genug PV haben. Außer Tesla und LG investiert da doch noch keine Sau richtig.

fake1955
2020-01-12, 12:54:05
Woher nimmst du bitte die Information dass du nur 3ct bekommen würdest?
Das ist Quatsch.

Ja auf den Eigenverbrauch musst du anteilig EEG Umlage zahlen - aber auf gekauften zahlst du die volle EEG Umlage. Pauschale Aussagen sind schwierig, aber meist lohnt sich eine Anlage knapp über 10kWp nicht. Ab 12 kWp gehts dann wieder los.
Natürlich in Abhängigkeit von Ausrichtung und co.


INBETRIEBNAHME BIS 10 KWP BIS 40 KWP BIS 100 KWP
1.1.2020 9,87 Cent 9,59 Cent 7,54 Cent

Kartenlehrling
2020-03-04, 13:44:24
Eine Windkraftanlage an der A10 steht auf der Kippe, weil ihre Geräusche laut des Landesbetriebs Straßenwesen die Erholung auf der Rastanlage beeinträchtigen würde.

:biggrin:
Das kann ja eigentlich nur ein Witz sein, dabei habe ich letzt noch gedacht wieso pflastern sie nicht die ganzen Autobahnränder mit Windräder,
neben einer Autobahn will doch auch keiner Leben, oder neben einer Starkstromoberleitung.



Der Ausbau der Windkraft ist in den letzten Jahren stark eingebrochen. Ohne die günstige Energiequelle aber steht eine ganze Branche vor dem Aus.
Die von der Bundesregierung noch vor kurzem beschlossenen Klimaschutzziele könnten nicht eingehalten werden.

"ZDFzoom"-Reporter Jörg Moll zeigt, warum und in welchem Umfang Windkraftanlagen an Land in den nächsten Jahren ausgebaut werden müssten,
damit Deutschland seine Klimaziele doch noch kosteneffizient einhalten kann.
Er trifft Artenschützer und Klimaskeptiker, die in kleinen aber gut organisierten Bürgerinitiativen vehement gegen geplante Windparks vorgehen.
"Ob Atomkraftwerk oder Windkraft, wer möchte das schon gern vor der eigenen Tür haben",
erzählt ihm ein Windkraftgegner auf einer Anti-Windkraft-Demonstration.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-das-ende-der-energiewende-102.html

Großmeister_Varius
2020-03-04, 13:58:07
Vielleicht ist die Frage naiv, aber ich stelle sie trotzdem, wieso baut man nicht Solarmodule über- bzw. oberhalb der Wolken? Der Wirkungsgrad müsste ja dann beinahe optimal sein.

Mir ist klar, das die Wolkendecke so ab 1km bis etwa 13km hoch reicht, aber wir bauen ja mittlerweile auch schon mehr als 1km hohe Wolkenkratzer. Wieso nicht einen 2, 5, oder 10km hohen Stahlmast (tief) in die Erde stecken und daran dicht and dicht Solarpaneele befestigen? Auf die Art könnte man eine kleine Stadt heranziehen, die wie eine Mikado-Stäbchen-Kollektion in den Himmel ragt. Mit einem Schienen-System könnte die Module sogar herabgelassen und gewartet/ausgetauscht werden, sowie wieder heraufgefahren werden. Natürlich müsste das Gebiet dann für Flugzeuge gesperrt sein, aber da gäbe es ja Gegenden..

/dev/NULL
2020-03-04, 14:39:00
Könnte mir gut vorstellen, dass Effizienzgewinn (ein paar % mehr durch über den Wolken) sich gegen "Ich baue einen x km hohen Turm" nicht rechnet.

Marodeur
2020-03-04, 15:28:42
Was ist daraus geworden? Der Beitrag ist ja vom letzten Jahr auch wenn der Eintrag in der Mediathek neuer ist...

Ragnus
2020-03-04, 20:28:52
Vielleicht ist die Frage naiv, aber ich stelle sie trotzdem, wieso baut man nicht Solarmodule über- bzw. oberhalb der Wolken? Der Wirkungsgrad müsste ja dann beinahe optimal sein.

Mir ist klar, das die Wolkendecke so ab 1km bis etwa 13km hoch reicht, aber wir bauen ja mittlerweile auch schon mehr als 1km hohe Wolkenkratzer. Wieso nicht einen 2, 5, oder 10km hohen Stahlmast (tief) in die Erde stecken und daran dicht and dicht Solarpaneele befestigen? Auf die Art könnte man eine kleine Stadt heranziehen, die wie eine Mikado-Stäbchen-Kollektion in den Himmel ragt. Mit einem Schienen-System könnte die Module sogar herabgelassen und gewartet/ausgetauscht werden, sowie wieder heraufgefahren werden. Natürlich müsste das Gebiet dann für Flugzeuge gesperrt sein, aber da gäbe es ja Gegenden..

Die Gestellkosten sind schon bei einer normalen Freiflächenanlage aktuell ca. 20% der Gesamtkosten (inkl. Montage). Je höher man baut, desto komplizierter wird die Statik. Deshalb gibt es heute auch nur ein paar Testanlagen, die so hoch gebaut sind, dass ein Traktor drunter durchfahren kann. Schon Höhen von 5-6 m erhöhen die Kosten so immens, dass sich das nicht lohnt. Und die Kabelverluste sind auch nicht zu vergessen, die würden massiv steigen.

Wenn irgendwann in der Zukunft sowieso orbitale Ringe um die Erde errichtet werden, dann kann man da natürlich ein paar Solarkarftwerke dran bauen. Solange müssen wir das aber noch hier vor Ort am Boden (oder an Fassaden und auf Dächern)machen und das ist ja zum Glück auch nicht mehr sehr teuer und wird immer billiger.

Marodeur
2020-03-13, 08:03:33
Hatte von euch eigentlich jemand Stromausfälle? Bekannter ich BaWü hatte mal einen.

Scheint aktuell ja schwierig zu sein mit dem Windstrom. Solar ist im Winter halt eh recht mau.

https://www.achgut.com/artikel/woher_kommt_der_strom_9_woche_es_bleibt_desastroes

Steffko
2020-03-13, 19:19:01
Hatte von euch eigentlich jemand Stromausfälle? Bekannter ich BaWü hatte mal einen.

Scheint aktuell ja schwierig zu sein mit dem Windstrom. Solar ist im Winter halt eh recht mau.

https://www.achgut.com/artikel/woher_kommt_der_strom_9_woche_es_bleibt_desastroes

An der Stelle habe ich endgültig aufgehört zu lesen:

"Benötigt Deutschland Strom, ist der Preis hoch, gibt Deutschland Strom ab, sind die Preise niedrig."

Tatsächlich ist im Schnitt die Differenz zwischen dem Preis für den Strom den Deutschland exportiert (pro kwh) und dem Strom den Deutschland importiert (pro kwh) schon seit Jahren sehr gering. Im Jahr 2019 war der Exportpreis leicht höher, als der Importpreis.

https://www.energy-charts.de/trade_de.htm?year=2019&period=annual&source=sum_price

Marodeur
2020-03-13, 19:58:43
Ah, ok.

Kallenpeter
2020-03-13, 21:44:47
Was Steffko sagt und Stromausfälle nehmen nicht zu. Die Ausfallzeiten gehen eher leicht zurück. Und wenn es mal Stromausfälle gibt, dann liegt das problem fast immer im Stromnetz, also im Transport und nicht in der Erzeugung

Kartenlehrling
2020-04-01, 16:07:19
Neuer Ökostrom-Rekord : Erneuerbare liefern 52 Prozent des Verbrauchs
Viel Wind im Februar und anschließend Sonne satt. Für den Ökostrom kann es kaum bessere Bedingungen geben.
Das schlägt sich auch in der Statistik nieder.
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/neuer-oekostrom-rekord-erneuerbare-liefern-52-prozent-des-verbrauchs_aid-49861097

huey
2020-04-01, 21:39:59
Neuer Ökostrom-Rekord : Erneuerbare liefern 52 Prozent des Verbrauchs

https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/neuer-oekostrom-rekord-erneuerbare-liefern-52-prozent-des-verbrauchs_aid-49861097

Naja wenn der shut down noch länger dauert wird der Anteil noch weiter steigen da man natürlich konventionelle Kraftwerke runterfährt wenn weniger Strom benötigt wird.
Ich finde diese sehr einfache Beschreibung des Anteils der Erneuerbaren eh immer sehr bedenklich. Es wäre ein leichtes gewesen mal mit richtigen Zahlen zu argumentieren und nicht mit Anteilen die in Zeiten wie diesen eh nicht vergleichbar sind.
Noch wichtiger für mich wäre es aber mal gut geschriebene Artikel zu finden bzw. lesen zu dürfen die den Gesamtenergiebedarf in Bezug zum Strombedarf/-erzeugung stellen. Wenn man dort dann lesen könnte das der Strom nur rund 20% des Gesamtenergiebedarfs ausmacht und nur davon rund 50% Erneuerbare sind und wir nun Atom und Kohle abschalten wollen und gleichzeitig den Verkehr von fossilen Energieträgern auf Strom umstellen wollen wird es interessant, aber findet man in den klassischen Medien nicht wirklich was zu.

Nachtrag: Man könnte in so einem Artikel auch mal beleuchten das BASF soviel Strom verbraucht wie Dänemark und wir mit unserem Pro Kopf Verbrauch im Verhältnis zur Produktivität sogar richtig gut dastehen.
Es ist sehr sehr mühsam sich das alles einzeln rauszusuchen und in Verhältnisse zu setzen, aber etwas halbwegs nüchternes im Netz zu finden ist echt schwer.

Hacki_P3D
2020-04-09, 17:23:18
Beantworte hier die Frage(n) von Daredevil
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=12274064&postcount=463

Ich habe mir ein Set, bestehend aus 2 monokristallinen Modulen von Luxen (ich weiß, kein deutscher Hersteller),
einem Wechselgleichrichter von APSystems (YC600) und paar Meter AC Kabel mit Schuko Stecker geholt.

Die Module leisten max. 320W. und gekostet hat das Set, inkl. Spedition - 590€
Das kann man sich aber auch alles einzeln holen, schaut mal bei Ebay Kleinanzeigen nach Solarmodul etc...ist besser als das man es via Spedition holt.
Oftmals bekommt man dort Module für 120/130€ zum Abholpreis (Trina Solar, Yingli Solar etc.)
Oder man benutzt eine Suchmaschine um einen Solarteur in seiner Umgebung ausfindig zu machen.

Dazu dann noch der Wechselrichter plus AC Kabel und fertig...kann jeder Depp zusammenstecken.


Aufgestellt sind sie aktuell nur provisorisch, heisst: Auf der Terrasse an die Wand gelehnt ^^
Sie kommen später auf die Pergola, muss nur noch schauen wie genau sich das realisieren lässt.


Ein 1KW Modul gibt es aber eh nicht :) Aktuell sind es eher Module mit 405/410 Watt rum.
Manche davon benutzen auch rückwärtig reflektiertes Licht, muss man dann aber darauf achten, was man sich da holt


Angemeldet habe ich bisher nichts, auch plane ich mir keine Wieland Dose zu installieren.
(Das ist die "Energiesteckervorrichtung" welche Screemer genannt hat. Aus rein technischer Sicht völliger Quatsch, damit verdient nur dieser Hersteller was daran)

Ist eh der totale Witz wieviel Bürokratie hinter dieser Sache steckt, und wie schwer sich die Netzbetreiber da tun...aber klar, selber produzierten Strom kann man ja nicht verkaufen :D

Wichtig ist halt, dass man keinen alten Zähler hat, welcher keine Rücklaufsperre hat.


Hier noch paar Videos mit Infos:

https://www.youtube.com/watch?v=j1sOWtKq4cU

https://www.youtube.com/watch?v=xup9ivMQu50

https://www.youtube.com/watch?v=RSW7ungmHuI&

https://www.youtube.com/watch?v=j0y67qaUW9A

Marodeur
2020-06-25, 13:34:23
Hauptsache die Konzerngewinne stimmen...

https://youtu.be/0lIswQ4j-ZE

Die Vorschläge bezüglich Prosumer sind echt unter aller Kanone.


https://www.pv-magazine.de/2020/06/23/das-prosumer-modell-der-bundesnetzagentur/


Hat sich hier schon jemand damit beschäftigt? Scheinbar gehen die Meinungen über zumindest Option 1 auseinander. Beim Rest denke ich mal ist man sich einig das es nur für eine Seite gut ist....

Eisenoxid
2020-06-25, 17:52:34
Das Modell 1 klingt zumindest für mich auf den ersten Blick logisch und fair:
Solange einen der Eigenverbrauch nichts kostet und man Überschussstrom auch losbekommt (auch wenn nur zu niedrigem Marktpreis), sollte sich eine Anlage weiterhin wirtschaftlich betreiben lassen.
Abgeschrieben ist die Anlage ja nach den 20 Jahren und laufende Kosten fallen nicht viele an. Auf eine Versicherung würde ich dann bei so alten Anlagen evtl. auch verzichten, wodurch die laufenden Kosten gegen 0 gehen sollten.
Der einzige Wehrmutstropfen dabei ist das vorgeschriebene Smartmeter - keine Ahnung was das kostet...


Ich habe mir ein Set, bestehend aus 2 monokristallinen Modulen von Luxen (ich weiß, kein deutscher Hersteller),
einem Wechselgleichrichter von APSystems (YC600) und paar Meter AC Kabel mit Schuko Stecker geholt.
Du hast einen Schuko-Stecker am WR angeschlossen und einfach so in einer Wandsteckdose stecken? Schaltet der WR bei fehlender Netzspannung sofort ab? Ansosten würde ich das für eine relativ gefährliche Konfiguration halten...

Ragnus
2020-06-25, 18:06:44
Hab das mal überflogen und grundsätzloch muss halt eine Lösung für das Problem der Lastgänge her. Wenn über Speicher und Eigenverbrauch jeder seinen Verbrauch individuell verschiebt ist nichts mehr prognostizierbar und da scheint die Bundesnetzagentur mit den Vorschlägen ja anzugreifen. Eigenverbrauch funktioniert einfach mit Standardlastprofilen nicht und ein Standardlastprofil für einen Verbraucher mit Solar und Speicher lässt sich nicht definieren.

Es gibt daher eigentlich nur die Lösung, dass entweder jeder viertelstundenscharf abgerechnet wird (Option 1) oder Eigenverbrauch nicht stattfindet und man immer voll einspeist (Option 2). Option 3 lasse ich mal außen vor, da das billanziell im Endeffekt auf Option 2 hinausläuft. Ich bin mal gespannt, ob aus der Branche ein sinnvoller Vorschlag kommt, wie das Problem anders gelöst werden könnte. Mir fällt da zumindest nichts ein.

Ragnus
2020-06-25, 18:12:00
Der einzige Wehrmutstropfen dabei ist das vorgeschriebene Smartmeter - keine Ahnung was das kostet...

Smartmeter bekommt man für ca. 100 € pro Jahr. im Vergleich zu 10-15 € für einen normalen Zähler ist das schon ganz schön viel. Eine Lastgangmessung kostet aktuell aber 500-1000 € pro Jahr, so dass der Smartmeter eine deutliche Ersparnis ist. Problem ist aktuell meines Wissens noch, dass Smartmeter trotzdem noch mit Standardlastprofilen abgerechnet werden und nicht für die Lastgangmessung zugelassen sind. Das wird sich aber hoffentlich einmal ändern.

Joe
2020-06-25, 18:55:54
Holy Shit, wie kann man nur so hirnverbrannt sein.
Der PRIMÄRE ZWECK der eigenen Photovoltaik liegt im Eigenverbrauch. Es ist der logische Gedanke, dass man Strom eben nicht An Ort A Produziert, da in Hochspannung umwandelt, dann 1000km durch die Leitung Jagt, dann wieder umwandelt um Ihn dann an Ort B aus der Steckdose fließen zu lassen.

Wie können das Model 2 und Model 3 überhaupt eine Option sein?! :freak:
Wie soll denn so die Energiewende voran kommen? Du spuckst doch genau deiner Zielgruppe ins Gesicht. Das ist, wie wenn Du Bio Lebensmittel zukünftig nur verkaufen darfst, wenn Du sie vorher mindesten 50.000 Seemeilen in einem Frachtcontainer transportiert hast.

RaumKraehe
2020-06-25, 19:14:13
aber wir bauen ja mittlerweile auch schon mehr als 1km hohe Wolkenkratzer.

Nö. das machen wir nicht.

Ragnus
2020-06-26, 08:17:15
Holy Shit, wie kann man nur so hirnverbrannt sein.
Der PRIMÄRE ZWECK der eigenen Photovoltaik liegt im Eigenverbrauch.
Das ändert aber nicht daran, dass man das dann auch in den Energiesektor integrieren muss. Und das Volkswirtschaftliche Interesse muss sein, dass das für möglichst geringe kosten hinzubekommen. Deshalb hat heute jeder Kleinverbraucher einen "dummen" Zähler der einmal im Jahr abgelesen wird. Netzverbraucher stellen einmal im Jahr dafür Standardlastprofile zur Verfügung und die Versorgung müssen die Kunden entsprechend dieser Profile beliefern. Das klappt sehr gut, da sich alles im System ausgleicht und Differenzmengen relativ überschaubar sind. Die Alternative ist ein Lastgangzähler, für den der Netzbetreiber täglich den Istlastgang zur Verfügung stellt und den der Versorger genauso zu beliefern hat. Wenn man jetzt Eigenverbrauch am Besten mit Speicher machen will, dann funktioniert die Abrechnung und Verbrauchszuordnunge auf Standlastprofilen nicht mehr und es kommt zu erheblichen Abweichungen. Das Kostet Geld und am Ende zahlt das natürlich der Stromkunde. Und dank Eigenverbrauch zahlen natürlich die, die das Problem verursachen am wenigsten dafür und andere Stromkunden müssen die Kosten übernehmen.

Es ist der logische Gedanke, dass man Strom eben nicht An Ort A Produziert, da in Hochspannung umwandelt, dann 1000km durch die Leitung Jagt, dann wieder umwandelt um Ihn dann an Ort B aus der Steckdose fließen zu lassen.
Genau das passiert ja physikalisch nicht. Der Strom wird immer beim nächsten Verbraucher verbracht. Das ganze ist ein bilanzielles Problem und kein physikalisches. Grundsätzlich ist der Strommarkt auch nicht mit anderen Eigenversorgungsbereichen zu vergleich, da es keinen anderen Sektor gibt, bei dem zu jeder Sekunde Verbrauch und Produktion aufeinander abgeglichen sein müssen.

Eisenoxid
2020-06-26, 10:18:36
Genau das passiert ja physikalisch nicht. Der Strom wird immer beim nächsten Verbraucher verbracht. Das ganze ist ein bilanzielles Problem und kein physikalisches.
Hier muss man allerdings auch beachten, dass sich das "Prosumer"-Verhalten durchaus ändern kann, und dadurch sehr wohl ein Einfluss auf die Menge von (physikalisch) selbst verbrauchtem Strom bestehen könnte:

Bisher (und bei Modell 1) ist es so, dass man versucht den Eigenverbrauch zu maximieren; man schaltet bspw. die Spülmaschine nicht am Abend noch ein, sondern erst am nächsten Morgen wenn entsprechend PV-Strom da ist. Unterm Strich macht das - va. ohne Speicher - einige kWh am Tag aus, welche man tatsächlich physikalisch selbst verbraucht, oder alternativ abends aus dem Netz beziehen muss.
Dieses Verhalten der Eigenverbrauchsoptimierung entlastet nach meinem Verständnis das Netz eher, weil es die Erzeugungsspitzen tagsüber etwas abflacht und die Lastspitzen abends ebenfalls.

Bei Modell 3 habe ich bspw. keinen Vorteil wenn ich meinen PV-Strom (physikalisch) selbst verbrauche - dementsprechend egal es mir, ob meine Verbrauchspeaks mit den Zeiten der höchsten PV-Erzeugung übereinstimmen und ich schalte meine "Großverbraucher" ein wann es mir am besten passt (meist abends). Einen eventuell vorhandenen Speicher könnte ich auch gleich wegschmeißen :freak:

Smartmeter bekommt man für ca. 100 € pro Jahr. im Vergleich zu 10-15 € für einen normalen Zähler ist das schon ganz schön viel. Eine Lastgangmessung kostet aktuell aber 500-1000 € pro Jahr, so dass der Smartmeter eine deutliche Ersparnis ist. Problem ist aktuell meines Wissens noch, dass Smartmeter trotzdem noch mit Standardlastprofilen abgerechnet werden und nicht für die Lastgangmessung zugelassen sind. Das wird sich aber hoffentlich einmal ändern.
~100€/Jahr liegen wenigstens noch in einem einigermaßen vertretbaren Rahmen, was locker allein über die Direktvermarktung wieder reinzuholen ist; auch wenn die Anlage nur ein paar kWp hat und man nur wenige cent für die eingespeiste kWh bekommt.
20 Jahre alte, abgeschriebene Anlagen sollten sich damit in jedem Fall noch rechnen.

Marodeur
2020-06-26, 12:06:59
Aus dem PV Forum heraus gibts vielleicht eine Alternative zu den 100€

https://www.commetering.de/


WAS IST UNSERE LÖSUNG?
Anstelle von Schnick-Schnack und Marketingversprechen bieten wir den Messstellenbetrieb ausschließlich für Betreiber von PV-Anlagen an und konzentrieren uns auf Eure Interessen und Bedürfnisse. Unsere Ziele: Transparenz, wettbewerbsfähige Preise, optimale Messtechnik & sinnvolle Zusatzangebote. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir mit unterschiedlichen Anbietern gesprochen und uns für die Lösung unseres Partners Discovergy entschieden. Mit dieser Lösung können wir die PV-Anlagen live visualisieren und übermitteln; nicht wie gesetzlich vorgeschrieben nur anhand von 15 Minutenwerte des Vortages. Unsere Grundüberlegung: Wenn wir den Rollout schon nicht verhindern können, möchten wir doch das Beste daraus machen.

Poook
2020-07-26, 17:17:37
Hier mal eine interessante komplette Kostenaufschlüssellung für Solarfarmen in den USA. Die Daten sind zwar von 2018, aber außer den Zellpreisen sollte sich nichts nennenswert geändert haben. 2018 lagen die Installationskosten für Großanlagen bei $1,13 pro Watt peak. Durch den Zellpreisverfall sollte dieser Wert jetzt bei unter $1 liegen.

Großanlangen fangen ab Seite 42 an.

https://www.nrel.gov/docs/fy19osti/72133.pdf

Edit: In einigen Bundesstaaten lag der Wert bereits 2018 unter $1

Poook
2020-07-26, 19:49:49
Da auch immer das Argument gegen die erneuerbaren Energien kommt: "Weißt du was der Speicher kosten würde?", hier eine Studie vom MIT zu dieser Frage.
https://www.cell.com/joule/pdfExtended/S2542-4351(19)30300-9

Kurzform: Damit 100% erneuerbare Energien wirtschaftlich betrieben werden können benötigt es in Bundesstaaten mit guten Verhältnissen (Texas/Arizona) einen Speicherpreis von 20$/kwh, bei 95% könnten es 150$/kwh sein.

Kallenpeter
2020-07-26, 22:56:30
Da auch immer das Argument gegen die erneuerbaren Energien kommt: "Weißt du was der Speicher kosten würde?", hier eine Studie vom MIT zu dieser Frage.
https://www.cell.com/joule/pdfExtended/S2542-4351(19)30300-9

Kurzform: Damit 100% erneuerbare Energien wirtschaftlich betrieben werden können benötigt es in Bundesstaaten mit guten Verhältnissen (Texas/Arizona) einen Speicherpreis von 20$/kwh, bei 95% könnten es 150$/kwh sein.

Um deine Kurzzusammenfassung mal etwas besser zu erklären:

Wenn man in Bundesstaaten mit guten Sonnen- und Wind Bedingungen 95% des Strom mit Solar- und Wind erzeugen will und gleichzeitig die Strompreise mehr oder weniger gleich bleiben sollen, dürfen Speicher nicht mehr als 150$/kWh kosten. Bei 100% Anteil dürfen Speicher nicht mehr als 20$ kosten.

Batterien kosten Heute zwischen 100 und 200$/kWh. Womit 95% Erneuerbare Energien ohne Mehrkosten erreicht werden können.

Ist auch alles nicht so die Überraschung. Weltweit planen gerade Stromversorger Kohlekraftwerke abzuschalten und dafür in Wind- und Sonnenenergie + Speicher zu investieren.

Nightspider
2020-07-26, 23:45:45
Wie viel Watt könnte man eigentlich unter optimalen Bedingungen gewinnen, wenn man ein Auto mit der Fläche eines Tesla Model 3 oder Golf komplett oder teilweise (nur Dach) mit den derzeit besten Solarzellen vollpflastert?

Hab letztens was gelesen das es flexible Solarzellen gibt, die >30% Wirkungsgrad schaffen?

Selbst wenn man ""nur"" 700-800W im Sommer schafft fände ich das schon sehr geil. Alleine um die Karre mit Klimaanlage vorher schon runterkühlen zu können, wenn die Karre in der Sonne steht.
Sowas wünsch ich mir zumindest für die Zukunft für E-oder Hybrid Autos.

Poook
2020-07-27, 00:26:44
Ist auch alles nicht so die Überraschung. Weltweit planen gerade Stromversorger Kohlekraftwerke abzuschalten und dafür in Wind- und Sonnenenergie + Speicher zu investieren.

Yo, mir ging es auch nicht um die Überraschung sondern mehr darum eine zitierbare Quelle zu haben die nicht direkt zerissen wird weil irgendein unbedeutendes Detail nicht der lokalen Wahrnehmung entspricht.

Mortalvision
2020-07-27, 05:48:11
Wie viel Watt könnte man eigentlich unter optimalen Bedingungen gewinnen, wenn man ein Auto mit der Fläche eines Tesla Model 3 oder Golf komplett oder teilweise (nur Dach) mit den derzeit besten Solarzellen vollpflastert?

Hab letztens was gelesen das es flexible Solarzellen gibt, die >30% Wirkungsgrad schaffen?

Selbst wenn man ""nur"" 700-800W im Sommer schafft fände ich das schon sehr geil. Alleine um die Karre mit Klimaanlage vorher schon runterkühlen zu können, wenn die Karre in der Sonne steht.
Sowas wünsch ich mir zumindest für die Zukunft für E-oder Hybrid Autos.

Das Problem ist nicht die Fläche, sondern der fehlende Stellwinkel zur Sonne. Da kommen bestenfalls 100W an Strom raus. Reicht dann für 5-10km am Tag. :freak:

Von der Problematik, das für 10-15 Jahre im Lack oder unterm Lack anzubringen ganz zu schweigen...

Nightspider
2020-07-27, 07:45:54
Du setzt jetzt aber auch bisschen sehr tief an oder? Die Seite die nach oben zeigt ist doch bestimmt rund 2qm groß.

Ragnus
2020-07-27, 10:58:24
Hier mal eine interessante komplette Kostenaufschlüssellung für Solarfarmen in den USA. Die Daten sind zwar von 2018, aber außer den Zellpreisen sollte sich nichts nennenswert geändert haben. 2018 lagen die Installationskosten für Großanlagen bei $1,13 pro Watt peak. Durch den Zellpreisverfall sollte dieser Wert jetzt bei unter $1 liegen.

Großanlangen fangen ab Seite 42 an.

https://www.nrel.gov/docs/fy19osti/72133.pdf

Edit: In einigen Bundesstaaten lag der Wert bereits 2018 unter $1

Ich habe zwar keine Quellenangabe, aber da ich selber solche Projekte umsetze, kenne ich natürlich die aktuellen Preise.

Ein 10 MWp Projekt kann man sich aktuell für ca. 0,50 €/Wp in Dtl. schlüsselfertig bauen lassen, vorausgesetzt, man hat keinen schwierigen Boden (Deponie o.ä.). Da kommen dann noch die individuellen Netzanschlusskosten drauf.

Wahrscheinlich gehen die Kosten nochmal so ca. 0,1 €/Wp in den nächsten 2-3 Jahren runter.

Ich habe zwar nie Projekte in den USA umgesetzt, aber nachdem was ich aus dem Markt gehört habe, sind dort die Preise immer deutlich über den deutschen gewesen.

Eisenoxid
2020-07-27, 11:12:39
Wie viel Watt könnte man eigentlich unter optimalen Bedingungen gewinnen, wenn man ein Auto mit der Fläche eines Tesla Model 3 oder Golf komplett oder teilweise (nur Dach) mit den derzeit besten Solarzellen vollpflastert?
Das Startup Sono-Motors aus München hat genau sowas in der Mache: https://sonomotors.com/de/
Ob der wirklich so kommt...imo fraglich. Die haben Ende 2019 schon Croudfunding-Geld einsammeln müssen, damit das Projekt nicht eingestampft wird. Und mWn. brauchen sie nochmal einiges um die Produktion anzuleihern.

Ich halte persönlich auch eher wenig davon. Die Fläche auf dem KFZ ist zu klein, die Winkel sind nicht gerade ideal und wenn das Fahrzeug im Schatten steht bringts auch kaum was. Aufs Dach - ok, wenn dadurch der Preis des Wagens kaum steigt. Ansonsten macht imo ein Carport mit PV drauf und das Auto drunter so viel mehr Sinn.

Poook
2020-07-27, 11:43:51
Ich habe zwar keine Quellenangabe, aber da ich selber solche Projekte umsetze, kenne ich natürlich die aktuellen Preise.

Ein 10 MWp Projekt kann man sich aktuell für ca. 0,50 €/Wp in Dtl. schlüsselfertig bauen lassen, vorausgesetzt, man hat keinen schwierigen Boden (Deponie o.ä.). Da kommen dann noch die individuellen Netzanschlusskosten drauf.

Wahrscheinlich gehen die Kosten nochmal so ca. 0,1 €/Wp in den nächsten 2-3 Jahren runter.

Ich habe zwar nie Projekte in den USA umgesetzt, aber nachdem was ich aus dem Markt gehört habe, sind dort die Preise immer deutlich über den deutschen gewesen.

50cent/wp ist mal eine Ansage. Beruht deine Annahme auf weiter fallende Modulpreise oder sind da noch andere Kostenoptimierungen drinnen?
In den Staaten haben sie dafür den Vorteil wesentlich mehr Sonne zu haben wenn man sich die Solarpotentialkarten anschaut, die haben Gebiete mit der vielfachen Fläche Deutschlands die das vier bis fünfache an täglicher Sonneneinstrahlung haben wie die besten Gebiete in Deutschland. Geht in Extremfällen bis auf 6770Wh/m^2 pro Tag hoch.

Nightspider
2020-07-27, 18:57:15
Das Problem ist nicht die Fläche, sondern der fehlende Stellwinkel zur Sonne. Da kommen bestenfalls 100W an Strom raus. Reicht dann für 5-10km am Tag. :freak:

Von der Problematik, das für 10-15 Jahre im Lack oder unterm Lack anzubringen ganz zu schweigen...

Hab da jetzt mal mehrere Websiten überflogen und da arbeiten wohl wirklich mehrere Firmen an E-Autos mit Solarzellen.

Von Toyota gibts wohl auch einen Prototypen mit 860W Solarleistung. Da kommt schon was bei rum wenn die Karre in der Sonne steht/fährt und die Solarzellen werden ja auch immer effizienter.

fake1955
2020-07-27, 19:53:45
Heute war kein wirklich sonniger Tag.
Meine 9,86 kW haben insgesamt 33,82 kWh produziert.

Wobei ich 340w Module verbaut hab. Am meisten kam bei einem Modul in Süd-östlicher Richtung runter (1,37 kWh) und am wenigsten bei einem in Richtung Nord-West (1,01 kWh).

An so einen Tag kommen dann sicher keine 3 kWh bei einem Auto runter.

Also .. ich finds irgendwie cool; die Vorstellung dass das Auto irgendwo steht und trotzdem selbst lädt.
Anderseits glaub ich halt nicht, dass es sich lohnt. Auch optisch wird es sicher nicht die schönste Lösung werden. Überlegt man sich dann immer „geil, ich Park in der vollen Sonne und lade x kWh, hab dann aber ein super heißen Innenraum; oder lieber im Schatten?“

Hmmmm

Mortalvision
2020-07-27, 21:19:54
Es kann sich eigentlich nur lohnen, wenn nachgeführt wird. Sonst hat die eine Seite was, die andere nix. Von den Integrationskosten ist das tatsächlich ein Klacks. Beispielsweise, wenn man die Oberseite des Autos etwas plan macht und da Solarzellen einbaut. An der Seite und am Heck/Motorhaube finde ich das total unangebracht. Das sind die traditionellen Unfallstellen. Da was anzubringen hat nicht nur geringere Wirkung, sondern ggf. auch empfindlichen Einfluss auf die Sicherheit.

Vergesst auch bitte nicht, dass es Wolken gibt, und die Solarzellen auf das regionale Klima (heiß/kalt) und ob auf Direkt- oder Streustrahlung (letzteres besonders im Winter) optimiert werden soll.

Und ja, es ist eine nette Idee, wirklich nicht schlecht, wenn man mal wo liegen bleibt. Aber dafür sollte man ähnlich dem Ersatzrad ein kleines (faltbares?) Solarpanel mit Stromsteckerchen im Kofferraum haben können. Das kann manuell justiert dann auch an einem regnerischen Tag noch ein paar km bis zur nächsten Steckdose ermöglichen ;)

Ragnus
2020-07-29, 01:05:37
50cent/wp ist mal eine Ansage. Beruht deine Annahme auf weiter fallende Modulpreise oder sind da noch andere Kostenoptimierungen drinnen?


Das geht schon mit den aktuellen Preisen. Bei entsprechender Abnahmemenge bekommt man heute schon Halbzellen Mono Perc Module von Tier 1 Herstellern für unter 20 ct/Wp. Tendenz weiter fallend. Ansonsten sind ja auch in allen anderen Bereichen die Kosten massiv gesunken. Wenn man auf einer ebenen Fläche bauen kann, die Fläche nicht all zu verwinkelt ist und der Boden keine Herausforderungen mit sich bringt, dann sind solche Kosten überhaupt kein Problem. Und das mit qualitativ guten Komponenten. Es gibt natürlich immer Nebenthemen, die ein Projekt sehr teuer machen können (Netzanschluss, Ausgleichsmaßnahmen, Begrenzungen bei der Bauhöhe), aber wenn ich das reine PV Projekt anschaue, dann kommt man mit 50 ct/Wp heute gut hin und der Generalunternehmer verdient auch etwas an dem Preis.

J0ph33
2020-07-29, 10:16:44
Hab letztens was gelesen das es flexible Solarzellen gibt, die >30% Wirkungsgrad schaffen?

Nope. ;)

Ragnus
2020-07-29, 15:32:38
Sicherlich wird es bald Elektoautos mit integrieren Solarmodulen geben, aber ich glaube wirklich wirtschaftlich sinnvoll wird das nicht sein. Das ist ja aber bei Sonderausstattung im Auto auch egal ;) Am Preis der Zellen zumindest soll es nicht mehr scheitern.

Poook
2020-07-31, 16:48:40
Hier ein Youtubevideo über integrierte Solarmodule in Autos:

https://www.youtube.com/watch?v=Ebk_vPIUbR8

Nightspider
2020-08-02, 12:43:21
Das Video ist super.

Und die Rechenbeispiele sehen gar nicht so schlecht aus.

Vonwegen "bestenfalls 100W".

Beim Lightyear One kommen ja schon >1000W raus und mit teureren Solarzellen und Wirkungsgrad >30% könnte man sowas in Zukunft auf 1750-2000W steigern, bei optimalen Bedingungen.

Natürlich eignet sich das nicht für jeden aber ich finde das schon hoch interessant.

Hamster
2020-08-02, 13:44:35
Hier ein Youtubevideo über integrierte Solarmodule in Autos:

https://www.youtube.com/watch?v=Ebk_vPIUbR8

Danke. Fasst gut die aktuelle Entwicklung zusammen.

Poook
2020-08-03, 20:00:36
Das Solarfarmprojekt Singapores in Australien macht organisatorische Fortschritte. 10GWp plus 3700km Unterseekabel für $20mrd.

https://www.straitstimes.com/business/economy/australia-fast-tracks-plan-to-send-solar-power-to-singapore

Wenn man wollte könnte man sowas problemlos auch in Europa aufziehen. Spanien, Süditalien und Griechenland hätten genug freie Flächen um komplett Europa mit Solarenergie zu versorgen.

Screemer
2020-08-03, 20:23:52
Hier im Forum gab's doch jemanden der Flächen-PV projektiert hat. Kann mich leider nicht mehr dran erinnern wer das war. Weiß das von euch noch jemand oder könnte mir der jenigen direkt Mal ne PN schreiben? Thx.

Poook
2020-08-03, 20:26:56
Vermutlich meinst du Ragnus.

Mortalvision
2020-08-04, 00:25:42
So ganz so einfach ist es nicht mit Europa :freak:

Wir bräuchten kein Unterwasserkabel, ganz richtig. Aber guckt euch doch mal Singapur an. 10 Mio Menschen auf ein paar km². Das ist ganz arg konzentriert und die Verteilung erfolgt durch paar Ewerke vor Ort.

Willst du eStrom in 100GW Größenordnungen von Süden nach Norden bringen, brauchst du die dafür nötigen oberirdischen Hochmasten (nicht das größte Problem) und in den Zielländern muss es aufgrund der föderalen Struktur (Paris ausgenomken) irgendwie verteilt werden. Hm? Hat da jemand Ahnung, ob das ein Problem sein kann?

Außerdem nicht vergessen: Spanien, Italien, Grirchenland haben viele Regentage, was in der Sahara eben nicht der Fall ist. Da kommt alle paar Monate mal ein Tröpfchen runter.

Poook
2020-08-04, 01:15:10
Der Strom wird jetzt schon zwischen Deutschland, Polen, Frankreich, Österreich, Schweiz, Italien und den Beneluxstaaten hin und her transportiert, sollte also gehen wenn man ein paar HVDC Knotenpunkte an die Stelle der jetzigen Großerzeuger setzt. Allein der Süden Spanien könnte die EU mehrmals überversorgen, im Zweifel setzt man noch ein paar schwimmende Zellen aufs Meer.

Durch die Distanz zwischen dem Osten Griechenlands und Westspanien würde auch die Totzeit in der Nacht verringert.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Verbundsystem

Der gesamte europäische Kontinent inklusive Russland, Türkei, Kasachstan und co haben einen Primärenergieverbrauch von 35.000 TWh im Jahr. Primärenergie beinhaltet die Gesamtenergie vor(!) Effizienzverlusten wie in der Verbrennung im Auto.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Energy_in_Europe

Der Süden Spanien hat ein Solarpotential von deutlich über 2000kwh pro qm und Jahr, bedeutet 400kwh bei 20%. Ein Quadrat von 300x300km würde also für den Gesamtenergieverbrauchs des gesamten europäischen Kontinents reichen, inklusive Heizen, Verkehr, Luftfahrt und und und. Ja, es wäre bescheuert alles an einen Ort zu flatschen, zeigt aber das Potential auf.

http://www.solarpaces.org/wp-content/uploads/SolarGIS-Solar-map-DNI-Spain-en.png

Fusion_Power
2020-08-04, 01:34:48
Das Solarfarmprojekt Singapores in Australien macht organisatorische Fortschritte. 10GWp plus 3700km Unterseekabel für $20mrd.

https://www.straitstimes.com/business/economy/australia-fast-tracks-plan-to-send-solar-power-to-singapore

Wenn man wollte könnte man sowas problemlos auch in Europa aufziehen. Spanien, Süditalien und Griechenland hätten genug freie Flächen um komplett Europa mit Solarenergie zu versorgen.
Wow, und das muß echt bis Australien verlegt werden? Ganz schön weit weg für ne Stromleitung. Wenn ich so auf die Map schaue sind rund um Singapur massig andere Inseln und Länder, die scheinen wohl nicht für Die Energieerzeugung geeignet zu sein?


Außerdem nicht vergessen: Spanien, Italien, Grirchenland haben viele Regentage, was in der Sahara eben nicht der Fall ist. Da kommt alle paar Monate mal ein Tröpfchen runter.
Ne richtige Wüste ist wohl ehr ungeeignet für Solarparks, der Sand schmirgelt doch im Handumdrehen die Solarzellen stumpf, so viel kann man gar nicht putzen wie die versiffen. Steinwüste kann ich mir noch vorstellen aber Sahara ehr nicht.

Poook
2020-08-04, 01:51:53
Wow, und das muß echt bis Australien verlegt werden? Ganz schön weit weg für ne Stromleitung. Wenn ich so auf die Map schaue sind rund um Singapur massig andere Inseln und Länder, die scheinen wohl nicht für Die Energieerzeugung geeignet zu sein?


Ne richtige Wüste ist wohl ehr ungeeignet für Solarparks, der Sand schmirgelt doch im Handumdrehen die Solarzellen stumpf, so viel kann man gar nicht putzen wie die versiffen. Steinwüste kann ich mir noch vorstellen aber Sahara ehr nicht.

Singapore und die Inseln außenrum sind tropisch, dass heißt zwar warm aber auch dauernd bewölkt. Ausserdem muss man in Australien keine Wälder roden.

Mortalvision
2020-08-04, 06:54:39
@FusionPower ah, richtig, der Sand! Das ist in der Wüste dann wohl ganz ähnlich wie mit dem Regolith auf dem Mond?

Nightspider
2020-08-04, 11:24:37
Die Frage ist ja wie hoch die Verluste sind durch Sandschmiergelung (oder wie man das Problem nennen will).

Dafür kommt in der Wüste halt auch 2-3 mal so viel Sonnenenergie auf die Panele wie in Deutschland. Da sind 20-30% Verlust vielleicht sogar egal.

Eventuell gibts aber auch Beschichtungen für derartige Panele die härter sind als Sand. (Ähnlich Saphirglas oder wenigstens irgendwas zwischen Gorillaglas und Saphirglas)

Fusion_Power
2020-08-04, 14:49:53
@FusionPower ah, richtig, der Sand! Das ist in der Wüste dann wohl ganz ähnlich wie mit dem Regolith auf dem Mond?
Aufm Mond gibts keinen Wind der da irgend was aufwirbeln würde. Ich weiß auch nix von Plänen über Solarparks aufm Mond. Das Zeuch aufm Mond ist aber viel schlimmer als Sand auf der Erde, da kann man froh sein dass wir das hier unten nicht haben. Das würde nicht nur die Solarzellen abschleifen, sondern auch unsere Haut oder so.


Eventuell gibts aber auch Beschichtungen für derartige Panele die härter sind als Sand. (Ähnlich Saphirglas oder wenigstens irgendwas zwischen Gorillaglas und Saphirglas)
Gibts bestimmt. Aber reinigen muß man Sandablagerungen auf den Zellen halt trotzdem irgend wie. Man kann ja nicht alles mit Scheibenwischern ausstatten. Da bräuchte es zudem viel Wasser für.

Nightspider
2020-08-04, 15:32:54
Gut aber Sandstürme gibts da auch nicht jeden Tag.

In Marokko und Co. sind die Lohnkosten auch niedriger um die eventuell regelmäßig von Sand befreien zu lassen.
Eventuell verbaut man einfach eine Kipp-Funktion, wo das Panel schräg nach unten zeigt um Sand abzurütteln, wer weiß.
Oder noch so kleine Motoren, die das Panel in Schwingung versetzten zum abschütteln des Schmutzes.

Die tüfteln ja auch an Beschichtungen mit Lotus Effekt usw.

ChaosTM
2020-08-04, 17:46:33
http://indisolar.in/

grad gfunden

Poook
2020-08-04, 18:48:23
Gut aber Sandstürme gibts da auch nicht jeden Tag.

In Marokko und Co. sind die Lohnkosten auch niedriger um die eventuell regelmäßig von Sand befreien zu lassen.
Eventuell verbaut man einfach eine Kipp-Funktion, wo das Panel schräg nach unten zeigt um Sand abzurütteln, wer weiß.
Oder noch so kleine Motoren, die das Panel in Schwingung versetzten zum abschütteln des Schmutzes.

Die tüfteln ja auch an Beschichtungen mit Lotus Effekt usw.

Heutige Solarzellen sind so beschichtet dass schon der normale Wind jegliche normale Verschmutzung entfernt. Nur nahe am Äquator reicht der normale Kippwinkel nicht aus.

Ragnus
2020-08-04, 19:43:06
Hier im Forum gab's doch jemanden der Flächen-PV projektiert hat. Kann mich leider nicht mehr dran erinnern wer das war. Weiß das von euch noch jemand oder könnte mir der jenigen direkt Mal ne PN schreiben? Thx.

Hab dir ne PN geschickt. Habe recht viel Erfahrung mit Freiflächenanlagen, national und international.

Poook
2020-08-06, 17:52:54
Ein schöner Bericht über Solar im ländlichen Afrika.

https://www.youtube.com/watch?v=gup-cgPeIzw

Poook
2020-08-10, 16:49:46
Das Solarfarmprojekt Singapores in Australien macht organisatorische Fortschritte. 10GWp plus 3700km Unterseekabel für $20mrd.

https://www.straitstimes.com/business/economy/australia-fast-tracks-plan-to-send-solar-power-to-singapore

Wenn man wollte könnte man sowas problemlos auch in Europa aufziehen. Spanien, Süditalien und Griechenland hätten genug freie Flächen um komplett Europa mit Solarenergie zu versorgen.

Anscheinend ist bei dem Projekt auch noch eine 22GWh Batterie inklusive und der Preis ist in A$ und nicht in US$. Die 22GWh sind bei Singapores Energieverbrauch ausreichend um 4h in der Nacht zu überbrücken.

https://www.reuters.com/article/us-australia-renewables/billionaires-tip-funds-into-ambitious-australia-to-singapore-solar-supply-project-idUSKBN1XU0LQ

https://www.ema.gov.sg/cmsmedia/Publications_and_Statistics/Statistics/half-hourly-system-demand/2020/20200727.pdf

Edit:
The Australia Singapore Power Link would supply a fifth of Singapore’s power needs, helping to ease the island nation’s dependence on imported liquefied natural gas (LNG), according to Sun Cable’s web site.
Dies würde bedeuten dass diese Anlange effektiv 10TWh/a liefert, also 1000 Volllaststunden. Dies würde bei 30 Jahren Laufzeit einen Kapitalkosten basierenden Preis (ohne Zinsen) von 0,05US$/kwh ergeben.

Jährliche Wartungs- und Betriebskosten von Solarfarmen betragen in den USA $13 pro installierter KWp Kapazität(Australien wird nicht teurer sein als die USA), macht also $13mio gesamt oder $0,0013 pro KWh Stunde für die Solarzellen.
https://www.nrel.gov/docs/fy19osti/72133.pdf

Jährliche Wartungs- und Betriebskosten von Batteriefarmen betragen in den USA $7,5 pro installierter KWh Kapazität plus $6 pro KW Leistung (ich nehm hier einfach mal 10GW an damit dass zur Anlage passt), macht also $13,5mio gesamt oder $0,00135 pro KWh Stunde für die Batteriefarm.
https://www.nrel.gov/docs/fy19osti/73222.pdf

Zu Seekabeln kann ich leider nichts finden, aber die bisherigen Kosten laufen auf $0,05265 pro KWh hinaus. Die bisherigen Stromkosten betragen in Singapore S$0,196 was US$0,1427 entspricht, dies ist vor Steuern, Gebühren und Netzkosten. Dies bedeutet dass da noch weitere $0,085/kwh Kosten für das Seekabel, Zinsen und Gewinn anfallen können ohne dass es den aktuellen Preis erhöhen würde.
https://www.spgroup.com.sg/what-we-do/billing

Poook
2020-09-06, 00:20:49
Und mit €11,14 per MWh ein neuer Preisrekord, diesmal in Portugal.

https://www.pv-tech.org/news/52925

Ragnus
2020-10-07, 10:55:02
Der Arbeitskreis Energiewende der CSU hat ein Statement zur EEG Reform verfasst und fordert u.a. eine Verdopplung des Ausbauziel bis 2030. Auch wird die vollständige Abschaffung der EEG Umlage auf den Eigenverbrauch und für Speichertechnologien gefordert.

https://www.csu.de/common/csu/content/csu/hauptnavigation/partei/parteiarbeit/ake/Statements/201002_AKE-Statement_EEG__FINAL.pdf

Das ganze könnte im großen und ganzen so auch von den Grünen kommen.

Auch wenn ich insbesondere bei der EEG Umlage eine leicht andere Meinung habe, stimmt einen das doch recht optimistisch, wenn jetzt sogar die CSU so massiv die Energiewende angehen will. Das Papier ist natürlich von keinem Parteitag beschlossen, aber zeigt schön wo es hingehen wird.

Für Solar bedeutet das Mittelfristig ca. 10 GW Zubau pro Jahr.

Annator
2020-10-07, 16:26:02
Auch wird die vollständige Abschaffung der EEG Umlage auf den Eigenverbrauch und für Speichertechnologien gefordert.
.

Das steht eh in der EU Richtlinie. Da haben die eigentlich keine andere Wahl.

Ragnus
2020-10-07, 18:13:42
Das steht eh in der EU Richtlinie. Da haben die eigentlich keine andere Wahl.

Nur weil das von den Verbänden und Einzelpersonen so behauptet wird, muss das nicht war sein. Leider spielen hier die Lobbyverbände der Erneuerbaren das gleiche Spiel wie alle anderen auch. Bewusst Informationen weglassen und dann falsch interpretieren. Bei solchen Aussagen schaue ich mir immer die Primärquelle an und da findet sich keine Regelung die Besagt, dass bei Anlagen kleiner 30 kWp keine entsprechende Belastung erfolgen darf.

Die Gesetzlage ist recht klar. Artikel 21 3 a der Richtlinie sagt:

(3) Die Mitgliedstaaten können Eigenversorgern im Bereich erneuerbare Elektrizität für die an Ort und Stelle
verbleibende eigenerzeugte erneuerbare Elektrizität nichtdiskriminierende und verhältnismäßige Umlagen, Abgaben und
Gebühren in einem oder mehrerer der folgenden Fälle auferlegen,
a) wenn die eigenerzeugte erneuerbare Elektrizität im Rahmen von Förderregelungen effektiv gefördert wird, jedoch nur
in dem Umfang, dass die Rentabilität des Projekts und der Anreizeffekt der betreffenden Förderung dadurch nicht
untergraben werden, oder
...
c) wenn die eigenerzeugte erneuerbare Elektrizität in Anlagen mit einer installierten Gesamtstromerzeugungskapazität
von über 30 kW produziert wird.

Der unterschied zwischen "und" und "oder" sollte jedem klar sein, d.h. die Punkte sind einzeln zu bewerten. Und die Belastung lässt sich klar mit a) begründen, somit verstößt der aktuelle EEG Entwurf nicht gegen die Verordnung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass juristisch eine Klage diesbezüglich wenig erfolgt hat. Das ginge ggfs. wenn das Anlagensegment 10-30 kWp komplett tot wäre, das ist es aber nicht. Auch gibt es selbst heute noch Anlagen kleiner <10 kW die komplett ohne Eigenverbrauch auskommen bzw. mit einem sehr geringen Anteil. Das alleine reicht schon aus, um zu belegen, dass die Förderung augenscheinlich ausreichend ist und somit die Belastung europarechtlich zulässig.

P.S. so eine juristische Bewertung muss allein auf der Gesetzeslage erfolgen und daher ist es auch irrelevant, ob man nun findet die EEG Umlage auf Eigenverbrauch ist blöd und sollte abgeschafft werden. Hier tätigen und übernehmen Verbände, Politiker, Medien und sonstige Branchenvertreten bewusst juristische Falschaussagen, die mit einer 5 Min Recherche offensichtlich erkennbar sein sollten. Die Aussage, Eigenverbrauch ist nur für Anlagen >30 kWp erlaubt ist offensichtlich juristisch falsch. Selbst wenn man begründen könnte, dass auch a) nicht für den EEG Entwurf gibt, würde das diese falsche Aussage nicht richtig machen.

Annator
2020-10-07, 19:27:22
wenn die eigenerzeugte erneuerbare Elektrizität im Rahmen von Förderregelungen effektiv gefördert wird

Wird sie ja nicht. Damit ist bis 30kwp alles offen. Was man einspeist wird gefördert durch die EEG Umlage nicht der Eigenverbrauch.

Ragnus
2020-10-07, 19:47:06
Wird sie ja nicht. Damit ist bis 30kwp alles offen. Was man einspeist wird gefördert durch die EEG Umlage nicht der Eigenverbrauch.

Jeder kann geförderte KfW Darlehen für die Investition in Anspruch nehmen. Daher besteht eine Förderung auch bei 100% Eigenverbrauch. Zusätzlich wird ja die verbleibende Einspeisung gefördert und wenn die geförderte Einspeisevergütung alleine schon für einen wirtschaftlichen Betrieb ausreichend ist, dann ist meines Erachtens der Sachverhalt erfüllt.

Dummerweise ließt man aber immer genau von dieser Diskussion nichts, das wäre ja in Ordnung. Es heißt immer nur, bis 30 kWp ist eine Umlage verboten und das ist so sachlich einfach schlicht 100% und indiskutable falsch.

Ragnus
2020-10-07, 19:59:19
Ergänzend hier mal noch ein Zitat aus den Erläuterungen der Verordnung:

Die Mitgliedstaaten sollten bis zu der Höhe, die notwendig ist, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit entsprechender Projekte sicherzustellen, teilweise Befreiungen von Umlagen, Abgaben, oder eine Kombination aus beidem und
Förderung gewähren dürfen.

Genau das wird mit der verminderten EEG Umlage gemacht. Um das Thema anzugreifen müsste man begründen, dass die aktuelle Regelung entweder die Anlagenbetreiber gegenüber anderen Versorgern benachteiligt oder das die verbleibende Förderung einen wirtschaftlichen Betrieb nicht möglich macht.

Ragnus
2020-10-13, 15:51:51
Jetzt hat auch der BSW ein Rechtsgutachten, was wohl belegen soll, dass das EEG nicht Europarechtskonform ist.

Veröffentlicht wird das Gutachten natürlich nicht, so dass man natürlich die exakte juristische Bewertung nicht nachlesen kann.

https://www.solarwirtschaft.de/2020/10/12/eeg-novelle-verstoesst-gegen-europarecht/

Und jeder, der selber mit Rechtsgutachen arbeitet, weiß, wie viel Interpretationsspielraum oftmals in der Bewertung ist. Solange ein Gesetz nicht klar sagt x ist immer erlaubt oder nie erlaubt, kann man immer in beide Richtungen argumentieren. Würde mich sehr interessieren, wie wage die Bewertung ist oder ob sich die Juristen doch recht weit aus dem Fenster hängen.

Ragnus
2020-10-14, 11:16:26
Der neue IEA Energy Outlook ist raus und endlich bestätigt auch die IEA, das die PV nicht mehr aufhaltbar ist.

Solar becomes the new king of electricity

https://www.iea.org/reports/world-energy-outlook-2020

Hier ein paar informationen zusammengefasst im Handelsblatt

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/branchenstudie-world-energy-outlook-wie-corona-den-energiemarkt-neu-ordnet/26266276.html?ticket=ST-3528312-iI4IN2QnOSwafdXjqttc-ap1

rokko
2020-10-14, 15:54:50
Es sind noch genug Dachflächen frei wo sowas umgesetzt werden kann.

Was ist eigentlich von diesen kleinen Balkonkraftwerken zu halten?

BUG
2020-10-14, 16:09:40
Bei uns läuft Eins (600W peak) seit Mai, ich mag die Teile wenn Platz und Ausrichtung passen spricht imho nichts dagegen, das amortisiert sich innerhalb weniger Jahre (5-6).

https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=70229
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=70158
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=70697
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=71798

Edit: Hätte es schon viel eher machen sollen. :smile:

Gruß
BUG

Poook
2020-10-14, 16:15:45
Und dabei haben die Anlagen noch nicht einmal den Punkt erreicht an dem sie abgeschrieben sind und damit die Kapitalkosten der Altanlagen rausfallen, ab dann sind die im Subcent-Bereich. Da inzwischen auch die neuen Inverter ewig halten beschränken sich die Wartungskosten auf hin und wieder mal vorbeischauen. Da ist es dann auch egal dass die nach hundert Jahren nur noch 50% der Kapazität haben, jedes Kohle- oder Nuklearkraftwerk muss in so einem Zeitraum zweimal komplett ersetzt werden. Bei solchen Stromgestehungskosten ist dann auch der Wirkungsgrad der Speichertechnologien egal was es erlaubt einfach die billigste zu nehmen. Es stehen demnächst auch weitere kostensenkende Umbrüche an wie größere Einzellzellen und eine stark verringerte Zelldicke. Keine Dampfkesseltechnologie wird je wieder einen nennenswerten Marktanteil erreichen können, egal ob die Wärmequelle Kohle, Fission, Fusion oder Einhornfürze ist. Das einzige was eine Chance hätte ist aneutronische Fusion, da aber alle Fusionsforschungsgelder für das bereits jetzt technologisch mehr als veraltete ITER Projekt drauf gehen fehlt da natürlich das Geld. Die dafür erwarteten Kosten wurden inzwischen auf 65mrd angehoben.

rokko
2020-10-14, 18:03:43
Was kostet denn so ein Ding @BUG ?

Sind die gleich fertig zur Benutzung oder brauch man da viel Fachwissen?

BUG
2020-10-14, 18:31:30
Wir haben knapp 550,- Euro (Steckerfertig) bezahlt, mit dem Befestigungs-Material am Balkon (jenes welches dabei war hat bei uns leider nicht richtig gepasst), knapp 600,- Euro. Mit etwas suchen findet man das aber auch im 400 - 500 Euro Bereich. Die Teile sind i.d.R. so gemacht, dass die vom "Laie" installiert werden können. Wenn man die PV-Module auf oder vor dem Balkon installiert, am besten so das diese gut gegen Wind- und Wetter geschützt und verankert sind. Innerhalb des Balkons kann man die auch mit einem "Aufsteller" betreiben (das kostet aber meist etwas Ertrag, da durch den Balkon ab-und-zu leicht teil-verschattet), die PV Module sollten halt nicht davon fliegen wenn der Wind mal ungünstig steht! Laut VDE-Norm wird in DE eine spezielle Wieland Einspeisesteckdose benötigt, die gibt es als Auf- und Unter-Putz Version und kann recht einfach ausgetauscht werden. Anschließend sollte die Anlage beim Netzbetreiber gemeldet werden (nur melden, nicht anmelden!), der Netz-Betreiber prüft dann ob dein Strom-Zähler passt (Rücklaufgeschützt oder Zweirichtungs-Zähler). Melden soll/muss man immer, anmelden nur wenn du Einspeisevergütung haben willst aber das lohnt sich i.d.R. nicht (die Zählermiete steigt dabei und kostet oft mehr als du durch einspeisen vergütest bekommst).

Gruß
BUG

rokko
2020-10-15, 06:10:39
Danke Bug.

Sagmal wieviel Leistung kommt denn da so raus bei einem Panel?

Hätte nämlich Platz für 2 Module.
Braucht man da Akkus als Zwischenspeicher oder geht man da direkt in die Steckdose?

So 1000W Grundleistung bekommt man da nicht raus? Also Solarpanele nutzen um zum Beispiel eine Pumpe für Brunnen zu betreiben?
Oder läuft das eher alles als Stromeinspeisung ins Netz und der Zähler läuft dann langsamer oder rückwärts?

Screemer
2020-10-15, 11:01:26
Balkonkraftwerke die anmeldefrei betrieben werden dürfen sind in Deutschland bei 600w gedeckelt. Das ist auch natürlich die Spitzenleistung unter optimalen Bedingungen.

Die speist damit erst Mal ins Netz. Da der Strom "den kürzesten" Weg nimmt verbrauchst du erst Mal selbst, wenn deine Grundlast hoch genug ist. Ist sie höher als die Leistung der PV in dem Moment, damn beziehst du noch aus dem öffentlichen Netz (der Zähler dreht langsamer). Ist sie geringer speist du ins öffentliche Netz (der Zähler steht aber du wirst nicht vergütet. Rückwärtslauf ist heute quasi ausgeschlossen).

Nightspider
2020-10-15, 11:16:05
Gibts da auch Varianten, die theoretisch im Peak deutlich mehr als 600W könnten aber intern immer nur max. 600W rausgeben aber eben auch bei weniger Sonne länger die 600W liefern?

Und zählen die 600W pro Haushalt? Pro Gebäude? Wenn man ein Grundstück mit 2-3 Häusern/Garagen hätte, könnte man dann auf jedes Haus/Garage so ein 600W Kraftwerk packen?

BUG
2020-10-15, 11:26:06
Gibts da auch Varianten, die theoretisch im Peak deutlich mehr als 600W könnten aber intern immer nur max. 600W rausgeben aber eben auch bei weniger Sonne länger die 600W liefern?Es gibt welche mit Akku + Ladereglung und Netzüberwachung die dann nur maximal 600W einspeißen, aber die sind i.d.R. recht teuer (knapp 3000€), es lohnt sich bei den kleinen Anlagen meist nicht.

Und zählen die 600W pro Haushalt? Pro Gebäude? Wenn man ein Grundstück mit 2-3 Häusern/Garagen hätte, könnte man dann auf jedes Haus/Garage so ein 600W Kraftwerk packen?Die offizielle Regelung ist folgende: Pro Stromzähler darf maximal ein 600w peak Kraftwerk installiert werden. So genannte Insel-Anlagen (also welche die ohne das Grid auskommen und autark arbeiten) kannst du auf deinem privaten Grund so viele installieren wie du möchtest und Platz hast. :)

Sagmal wieviel Leistung kommt denn da so raus bei einem Panel?Das kommt ganz auf das Panel an, aber bei der Standard Modoulgröße zwischen 280 & 330W peak.

Braucht man da Akkus als Zwischenspeicher oder geht man da direkt in die Steckdose?Man geht meist direkt in die Steckdose.

So 1000W Grundleistung bekommt man da nicht raus? Also Solarpanele nutzen um zum Beispiel eine Pumpe für Brunnen zu betreiben?
Oder läuft das eher alles als Stromeinspeisung ins Netz und der Zähler läuft dann langsamer oder rückwärts?1000W am Tag oder pro Stunde?! oder was möchtest du genau wissen? An einem guten Tag kommen knapp 3kw (3000W) über ein 600W peak Balkonkraftwerk zusammen (siehe auch meine Grafiken weiter oben).


Gruß
BUG

Screemer
2020-10-15, 11:31:26
Ich denke, dass das auf die Zähleranzahl zum Netz ankommt. Pro Zähler eine Anlage. in Mehrfamilienhäusern kann ja auch jede Wohnung sich sowas auf den Balkon stellen.


Ich denke nicht, dass es Anlagen gibt die mehr als 600w liefern könnten aber bei 600w abriegeln. Die überschüssige Blindleistung müsste ja irgendwo abfallen. Die Module erzeugen die Leistung so oder so. Das würde "intelligente" Module benötigen, die einzelne Zellen zu und abschalten könnten. Keine Ahnung ob es sowas gibt. Der Weg geht eher hin zu noch größeren Einzelzellen da die mehr Leistung liefern.

Nightspider
2020-10-15, 11:33:31
Das Wort Blindleistung solltest du in dem Zusammenhang nicht benutzen.

Zur Not könnte man mit der Energie über den 600W ja Warmwasser heizen oder so oder im Sommer die Klimaanlage befeuern.

Screemer
2020-10-15, 11:53:55
VDE-AR-N 4105:2018 schreibt SAmax also ac Scheinleistung hinter den/dem Wechselrichter/n vor. Das ganze einmal pro Anschlussnutzeranlage also pro Messeinrichtung aka Stromzähler. Man könnte also auch 1200w dc installieren und an Wechselrichtern mit 600va ac betreiben. Kann halt sein, dass es dir dann die Leistungselektronik deines WR zerballert. Nutzen kannst du in deinem Netz aber nur die 600w. Der Rest fällt halt ab. Es gibt aber wohl mittlerweile durchaus Wechselrichter die man bei der Ausgangsleistung begrenzen kann. Mit entsprechender Ausrichtung der Module steigt der Ertrag bei wenig Einstrahlung mit mehr Modulen an. Kann sich also durchaus rechnen, wenn man mehr kwp verbaut aber trotzdem auf 600w Einspeisung beschränkt ist.

Hier gibt's eine umfangreiche Diskussion dazu: https://www.photovoltaikforum.com/thread/133144-generelle-frage-zur-600-wattgrenze/

Die 600w wurden zum Leitungsschutz festgelegt, damit quasi jede Gammel-Installation nicht überlastet wird. Das sind 2,3a Strom im peak und da gibt's wohl altinstallationen die da ein Risiko darstellen. Da können ja noch andere Verbraucher im selben Stromkreis hängen.

Ach ja noch was: es geht hierbei immer um steckerfertige Anlagen.

rokko
2020-10-15, 14:27:29
Für den nächsten Sommer mal vorgemerkt.
Werde mich da mal ausprobieren. Einfach mal 1 Panel kaufen in die Steckdose rein und mal schauen.

Habe hier nämlich ein hübsches Vordach in der Größe eines Carports.

BUG
2020-10-15, 17:02:45
Mit dem PV-Panel alleine ist es (leider) nicht getan, du brauchst noch einen Wechselrichter von DC auf AC für die Steckdose! Wichtig: Der Wechselrichter muss über ein Unbedenklichkeitsbescheinigung (Zertifikat) verfügen und der EU Norm (Konformitätszertifikat) nach VDE-AR-N-4105:2018-11 entsprechen, das ist wichtig, wenn das PV-Modul gemeldet wird (vereinfachtes meldeverfahren).

Alle Netzbetreiber müssen ab 27.04.2019 die Meldung durch das Inbetriebsetzungsprotokoll E.8 der VDE-AR-N 4105 :2018-11 akzeptieren. (Kundenfreundliche Anbieter von Steckdosen-Solargeräten sollten vorausgefüllte Formulare bereitstellen.)

https://www.pvplug.de/wp-content/uploads/2019/04/DGS_Anmeldeformular_Steckdosen-Solarmodul.pdf

Gruß
BUG

Haarmann
2020-10-15, 19:50:56
BUG

Richtest Du das Kraftwerk aus? Also für den Ertrag, den man da ablesen kann in der Grafik, oder ist es "statisch"?

BUG
2020-10-15, 23:22:31
Ist statisch! Der Balkon zeigt exakt nach Süden.

Gruß
BUG

rokko
2020-10-16, 14:13:19
Gibts da irgendwo auch schlüsselfertige Module?
Von Elektrik hab ich nämlich keine Ahnung.

BUG
2020-10-16, 14:16:25
Ja gibt es

https://www.alpha-solar.info/basic-170/balkonkraftwerke-versand/

Gruß
BUG

rokko
2020-10-16, 14:30:51
Cool Danke Dir.:up:

Mal schauen was das Weihnachtsgeld hergibt.

Henry
2020-10-18, 21:20:02
...Um das Thema anzugreifen müsste man begründen, dass die aktuelle Regelung entweder die Anlagenbetreiber gegenüber anderen Versorgern benachteiligt oder das die verbleibende Förderung einen wirtschaftlichen Betrieb nicht möglich macht.


Im Netz scheinen die Experten hier ja einer Meinung zu sein.
Das Gesetz benachteiligt Private sowie kleine und mittelständige Unternehmen. Man hat das ganze wohl so gedreht, dass die Entscheidung: Abbau, Umbau, Neubau bei vielen 50:50 wird. Rein von der Wirtschaftlichkeit lohnt sich das wohl nicht mehr, da muss man schon Enthusiast sein.

Rolsch
2020-10-19, 06:33:34
Gibts da irgendwo auch schlüsselfertige Module?
Von Elektrik hab ich nämlich keine Ahnung.
Hab so eins im Garten stehen:
https://basba.de/ssg300-mini-solaranlage-steckdose-290w.html

Ist eine feine Sache aber lohnt sich natürlich nur wenn du die 300 Watt tagsüber auch verbrauchst. (oder einen alten Zähler hast der Rückwärts kann was aber nicht erlaubt ist)

Haarmann
2020-10-19, 08:24:08
Hab so eins im Garten stehen:
https://basba.de/ssg300-mini-solaranlage-steckdose-290w.html

Ist eine feine Sache aber lohnt sich natürlich nur wenn du die 300 Watt tagsüber auch verbrauchst. (oder einen alten Zähler hast der Rückwärts kann was aber nicht erlaubt ist)

Meiner dreht noch invers ;)

Die Anlage ist auch "Antik"

rokko
2020-10-19, 09:37:33
Hab so eins im Garten stehen:
https://basba.de/ssg300-mini-solaranlage-steckdose-290w.html

Ist eine feine Sache aber lohnt sich natürlich nur wenn du die 300 Watt tagsüber auch verbrauchst. (oder einen alten Zähler hast der Rückwärts kann was aber nicht erlaubt ist)
Cool sowas passt genau auf mich.
Mal schauen was vom Weihnachtsgeld übrig bleibt.

Zähler haben wir schon diese neue digitalen. Aber das sollte ja kein Problem sein.
Wir haben ja den Kühlschrank der dauernd läuft und dazu noch viele Standby Geräte. Und nach spätestens 5 Jahren hat sich das amortisiert.
Eigentlich schade das sowas nicht finanziell gefördert wird.

Ragnus
2020-10-19, 23:34:34
Im Netz scheinen die Experten hier ja einer Meinung zu sein.
Das Gesetz benachteiligt Private sowie kleine und mittelständige Unternehmen. Man hat das ganze wohl so gedreht, dass die Entscheidung: Abbau, Umbau, Neubau bei vielen 50:50 wird. Rein von der Wirtschaftlichkeit lohnt sich das wohl nicht mehr, da muss man schon Enthusiast sein.

Meinungen sind aber keine Fakten. Es wird behauptet, die Regelung zur verminderten EEG Umlage sei nicht europarechtskonform. Ich habe bis jetzt keinerlei belastbare Erklärung gefunden, warum das so sein soll. Leider sind die Rechtsgutachten nicht einsehbar, auf die sich manche Lobbyverbände beziehen und in allen Veröffentlichungen wird die Behauptung natürlich nur sehr oberflächlich begründet.

Ragnus
2020-10-20, 11:44:32
Tatsächlich würde mich auch mal eine Kalkulation interessieren, warum den eine 20 kW Anlage mit >10.000 kWh Eigenverbrauch unwirtschaftlich sein soll, wenn die geminderte EEG Umlage abgeführt wird. Wenn ich das grob überschlage komme ich immer noch auf Kapitalrenditen von 5-10%.

Henry
2020-10-21, 22:53:51
Tja, mit deiner Modellrechnung kommst du aber in der Praxis nicht weit.

1. Fall: Unternehmen betreibt eine PV Anlage um seinen Strom teilweise selbst zu erzeugen und möchte das gerne ausbauen. Geht aber nicht, da mit der neuen Regel ab 500kwp(später 100kwp) das ganze ausgeschrieben werden muss und nicht mehr selbst verbraucht werden darf.

2. Fall: Alte 5kwp Anlage muss vom Netz, da Umrüstung auf Eigenverbrauch zu teuer und Einspeisevergütung die laufenden Kosten nicht deckt.

3. Fall: Neue, kleine Anlagen werden unrentabel, weil der smartmeter zwang auf 1kwp gesenkt wird.

Ragnus
2020-10-23, 02:26:17
Tja, mit deiner Modellrechnung kommst du aber in der Praxis nicht weit.

1. Fall: Unternehmen betreibt eine PV Anlage um seinen Strom teilweise selbst zu erzeugen und möchte das gerne ausbauen. Geht aber nicht, da mit der neuen Regel ab 500kwp(später 100kwp) das ganze ausgeschrieben werden muss und nicht mehr selbst verbraucht werden darf.

2. Fall: Alte 5kwp Anlage muss vom Netz, da Umrüstung auf Eigenverbrauch zu teuer und Einspeisevergütung die laufenden Kosten nicht deckt.

3. Fall: Neue, kleine Anlagen werden unrentabel, weil der smartmeter zwang auf 1kwp gesenkt wird.

In meiner Kritik ging es darum, dass die belastung des Eigenverbrauchs mit der reduzierten EEG Umlage Europarechtswiedrig sein soll, wie oft behauptet. Diese Aussage ist so juristisch wahrscheinlich nicht haltbar. Bei deinen Punkten geht es um andere Dinge.

Zu 1. - Niemand verbietet dir eine Anlage >500 kWp zu bauen und die im Eigenverbrauch zu betreiben. Du bekommt dann nur keine geförderte Einspeisevergütung für den eingespeisten Strom. Den kannst du aber ganz normal über die sonstige Direktvermarktung vermarkten und bekommst dann sogar Herkungftsnachweise der höchsten Qualitätsstufe (Neuanlage, ungefördert). Auch hat man natürlich Anspruch auf die reduzierte EEG Umlage. Zusätzlich kann man natürlich weiterhin die Förderkredite der KfW in Anspruch nehmen, da geht dann sogar das Programm 293 mit 6% Direktzuschuss (auch für einen etwaigen Speicher). Bei hohen Eigenverbrauchsquoten ist der Direktzuschuss wahrscheinlich sinnvoller als eine Einspeisevergütung.

Anstatt solche Themen aufzunehmen und z.B. für das neue Programm 293 das es erst seit März gibt dankbar zu sein, da dies vor allem für hohe Eigenverbräuche sinnvoll ist, fällt den Branchenverbänden mal wieder nur meckern und mehr Subventionen verlangen ein.

zu 2. Für die Eigenverbrauchsumrüstung brauche ich ja eigentlich nur einen neuen Wechselrichter, für 1-2 Stunden einen Elektriker und ich muss auf Smartmeter umrüsten. Das sollte so 1500-1600 € kosten + 100 € pro Jahr für den Smartmeter. Je nach Eigenverbrauch lohnt sich das schon. Und wenn der Eigenverbrauch sehr niedrig ist, dann speise ich halt 100% zum Marktwert ein. Das sind auch 150-200 € pro Jahr. Welche Kosten habe ich denn da pro Jahr, die höher wären? Und jedes Jahr fallen die Preise für Smartmeter und Wechselrichter und ich rüste dann halt um, wenn es günstiger wird und sich lohnt.

Letztendlich ist es energetisch sowieso sinnvoll, die 5 kW aus 2000 abzubauen und heute 10 kW auf die gleiche Fläche zu bauen. Bei konservativen 2 Jahren energetischer Armortisationszeit hat man damit nach 4 Jahren einen positiven Effekt im Vergleich zur Altanlage.

zu 3. Es gibt netztechnische Gründe, warum letztendlich mittelfristig wahrscheinlich sowieso jeder Zähler ein Smartmeter sein wird. Das ist jetzt natürlich eine schöne Möglichkeit, einen Markt zu schaffen und so mittelfristig die Preise runter zu bekommen. Grundsätzlich reizt das natürlich für Kleinanlagen Inselanlagen an, d.h. wenn ich eh nur 2 kW verbaue dann halt mit Speicher und ich ich verbrauche alles selber, dann brauche ich auch keinen Smartmeter. Und ob bei dem Thema wirklich die 1 kW Grenze kommt, muss man ja jetzt auch mal im Gesetzgebungsverfahren sehen.

Ganz grundsätzlich zeigt sich einfach, dass auch die EE Branchenvertreter, wie bei jeder anderen Brache auch, am liebsten hätten, dass alles so weiter läuft wie bisher. Echte innovative Weiterentwicklungen des Fördersystems hin zu einem marktorientierten System habe ich aus der Branche bisher nicht gehört.

Henry
2020-10-23, 17:32:40
Zu 1.)<br />
Also ich lese überall, dass Anlagen über 500kWp ausschreibungspflichtig werden und ausschreibungspflichtige Anlagen sind für den Eigenverbrauch nicht vorgesehen und der Betreiber muss den Strom auch noch selbst vermarkten. Die Grenze soll 2025 auf 100kWp sinken. Bisher lag die Grenze bei 750kWp. D.h. für mich, die Firma verkauft den Strom aus der PV für 0,03-0,06€ und muss gleichzeitig den Eigenverbrauch teurer einkaufen. Außer sie bauen eine Inselanlage.

Ragnus
2020-10-24, 01:42:34
Tja, das ist genau der Punkt, warum mich die Kommunikation der Branchenverbände so aufregt. Wenn man sich mit dem EEG auskennt und sich auch nicht zu schade ist in den Entwurf zu schauen, dann muss man immer wieder feststellen, dass leider viele Themen unterschlagen werden.

Entweder wird das bewusst gemacht oder die Verbände sind schon so blind, dass sie sich eine Anlage ohne direkte Förderung über das EEG gar nicht vorstellen können und daher über solche Optionen nicht nachdenken.

Es gibt keine Regelung im EEG die es dir verbietet einen Dachanlage zu installieren, Eigenverbrauch zu machen und den Überschussstrom über die sonstige Direktvermarktung vermarkten zu lassen. Das kann man mit jeder Anlage, völlig unabhängig von den Vergütungsregeln des EEG. Ggfs. sonstige Anforderungen bestehen natürlich (Fernsteuerbarkeit etc.).

Und wenn du in der Ausschreibung mitmachst, dann gibt es auch nicht nur 3-6 ct/kWh sonder du musst dich halt in der Ausschreibung mit einem Tarif bewerben. Den gibt es dann fix für 20 Jahre. Aktuelles Höchstgebot ist 9 ct/kWh.

Henry
2020-10-24, 10:37:31
...
Und wenn du in der Ausschreibung mitmachst, dann gibt es auch nicht nur 3-6 ct/kWh sonder du musst dich halt in der Ausschreibung mit einem Tarif bewerben. Den gibt es dann fix für 20 Jahre. Aktuelles Höchstgebot ist 9 ct/kWh.

Aber genau das wird doch immer als Grund für das Ende der Bürgerenergiewende angegeben.
Eine Gruppe, will ein Windrad/PV bauen, muss dafür ein teures Projekt starten und an der Ausschreibung teilnehmen und tritt in Konkurrenz zu anderen Projekten und da gewinnt der, der die geringste Vergütung haben will. Und die Verlierer bleiben auf den Investitionen sitzen.

So wie du das erklärst, läuft es aber andersrum? Man startet ein Projekt und dann kommen Bewerber, die das für einen bauen wollen und dafür eine Vergütung anbieten und die Gruppe sucht sich dann das höchste heraus?

Steffko
2020-10-24, 12:07:43
...

zu 2. Für die Eigenverbrauchsumrüstung brauche ich ja eigentlich nur einen neuen Wechselrichter, für 1-2 Stunden einen Elektriker und ich muss auf Smartmeter umrüsten. Das sollte so 1500-1600 € kosten + 100 € pro Jahr für den Smartmeter. Je nach Eigenverbrauch lohnt sich das schon. Und wenn der Eigenverbrauch sehr niedrig ist, dann speise ich halt 100% zum Marktwert ein. Das sind auch 150-200 € pro Jahr. Welche Kosten habe ich denn da pro Jahr, die höher wären? Und jedes Jahr fallen die Preise für Smartmeter und Wechselrichter und ich rüste dann halt um, wenn es günstiger wird und sich lohnt.

Letztendlich ist es energetisch sowieso sinnvoll, die 5 kW aus 2000 abzubauen und heute 10 kW auf die gleiche Fläche zu bauen. Bei konservativen 2 Jahren energetischer Armortisationszeit hat man damit nach 4 Jahren einen positiven Effekt im Vergleich zur Altanlage.

Jetzt mal ganz konkret auf die Situation bei meinen Eltern bezogen:

Auf ihrem Dach haben sie 2 Anlagen, eine aus 2007, eine aus 2010, das ganze ist also noch eine ganze Weile hin.

Fast Forward zu Ende 2027: Ab 2028 gibt es die Vergütung nicht mehr, was ich vollkommen in Ordnung finde. Um nun weiter den Strom einspeisen zu können zum Marktpreis und Eigenverbrauch machen zu können, müsste man nun die von dir genannten ~1500€ investieren und bekäme dafür die von dir geschätzten 200€* bzw. mehr falls Eigenverbrauch nennenswert möglich. Davon abgehen würden dann jedes Jahr ca. 100€ für den Smartmeterkram.

Problem in dem konkreten Fall: (Zusätzlicher) Eigenverbrauch ist sehr wenig drin, weil die neuere Anlage schon auf Eigenverbrauch läuft. Bleiben also ~200€ pro Jahr abzüglich 100€ für Smartmeter und 1500€ Anfangsinvest. Da ist der Break-even Point (Verzinsung für das gebundene Kapital mal ausgeklammert) also nach 15 Jahren (insgesamt dann 35 Jahre + das Jahr der Inbetriebnahme). Und da wird sich dann schon der ein oder andere fragen, ob die Anlage wirklich so lange hält und/oder ob der WR innerhalb dieser 15 Jahre nicht direkt wieder kaputtgeht (m.e. ist es recht realistisch damit zu kalkulieren, dass der WR nach etwa 10-12 Jahren abkackt).

Das ganze ist für mich einfach paradox. Da ist eine wunderbar laufende Anlage auf dem Dach - die mit ziemlicher Sicherheit, WR ausgenommen, auch nach 20 Jahren noch wunderbar laufen wird - und man muss irgendwas umrüsten. Dass die Vergütung wegfällt, ist vollkommen in Ordnung. Nur hätte man m.E., zumindest bei kleinen Anlagen es einfacher machen müssen: EEG-Vergütung fällt weg, Anlage darf weiter genauso betrieben werden, wie aktuell, der eingespeiste Strom wird mit dem ~durchschnittlichen Marktpreis des Stroms vergütet, fertig.

Wenn wegen diesem ganzen Quatsch, den der Betreiber anstellen muss, auch nur eine einzige PV Anlage vorzeitig vom Netz geht (sprich z.B. nach 20 Jahren statt nach 30), ist die ganze Geschichte einfach nur Verschwendung von fast kostenlosem PV Strom.


* Durchaus realistisch in dem Fall bei der 2007er Anlage mit 5,28kwp und durchschnittlich etwa 5500kwh pro Jahr (bisher keine Degradation zu erkennen)

Ragnus
2020-10-24, 16:13:16
Vielleicht gab es da ein Missverständnis. Kleine Altanlagen, die 100% einspeisen, müssen keinen Smartmeter nachrüsten. Deine Eltern müssten also nichts umrüsten und können voll einspeisen und bekommen grob den Marktwert. Wenn dann irgendwann z.B. ein Wechselrichter kaputt geht, dann muss man halt überlegen, ob sich eine Reparatur bzw. ein Neukauf lohnt oder nicht.

Bis 2028 gibt es aber auch noch 1-2 Gesetzesnovellen, da muss man mal schauen, wie dann die Gesetzesgrundlage ist.

Steffko
2020-10-24, 19:15:06
Vielleicht gab es da ein Missverständnis. Kleine Altanlagen, die 100% einspeisen, müssen keinen Smartmeter nachrüsten. Deine Eltern müssten also nichts umrüsten und können voll einspeisen und bekommen grob den Marktwert. Wenn dann irgendwann z.B. ein Wechselrichter kaputt geht, dann muss man halt überlegen, ob sich eine Reparatur bzw. ein Neukauf lohnt oder nicht.

Bis 2028 gibt es aber auch noch 1-2 Gesetzesnovellen, da muss man mal schauen, wie dann die Gesetzesgrundlage ist.

Ist das tatsächlich jetzt schon so geregelt (für die Anlagen die Ende 2020 aus der Vergütung rausfallen)?

Ragnus
2020-10-24, 21:38:50
Ist das tatsächlich jetzt schon so geregelt (für die Anlagen die Ende 2020 aus der Vergütung rausfallen)?

Aktuell noch nicht, aber im Gesetzentwurf sind die entsprechenden Änderungen vorgesehen.

Ich habe mich jetzt extra noch einmal etwas durch den Gesetzesentwurf gekämpft. Grundsätzlich wird das so sein, aber mit einer Übergangsfrist bis 2027. Bis dahin geht man davon aus, dass der Markt Mechansimen zur Vergütung des Überschussstroms zur Verfügung stellen wird, bis dahin vergütet der Netzbetreiber.

Annator
2020-10-26, 09:19:31
In Österreich gibt es Awattar als Anbieter dafür. Man bekommt einen Smartmeter der 15 minütlich abgefragt wird. Man bekommt dann etwas weniger als den aktuellen Börsenpreis vergütet. Finde ich eine gute Lösung auch für Deutschland.

Ragnus
2020-10-29, 16:14:27
Da ja auch immer wieder das Thema Versorgungssicherheit durch fluktuierenden EE Strom in der Diskussion ist, hier mal ein aktueller Artikel zu dem Thema inkl. Statement der Bundesnetzagentur:

"Die Stromversorgung in Deutschland war auch 2019 sehr zuverlässig. Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität."

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/stromausfaelle-in-deutschland-im-schnitt-zurueckgegangen-17014621.html

Joe
2020-11-24, 00:14:59
-ZBzkOwohMs

Semmel
2020-11-24, 09:12:47
Da ja auch immer wieder das Thema Versorgungssicherheit durch fluktuierenden EE Strom in der Diskussion ist, hier mal ein aktueller Artikel zu dem Thema inkl. Statement der Bundesnetzagentur:

"Die Stromversorgung in Deutschland war auch 2019 sehr zuverlässig. Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität."

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/stromausfaelle-in-deutschland-im-schnitt-zurueckgegangen-17014621.html

Das sagt nur leider nichts aus, solange noch ein Großteil der konventionellen Kraftwerke am Netz sind oder als Kaltreserve vorgehalten werden.
Erst wenn die nicht mehr da sind und auch das Ausland nicht mehr missbraucht wird, um unsere Netztstabilität sicherzustellen, dann kann man sagen, dass die Energiewende keine negativen Auswirkungen hat, wenn es dann immer noch läuft.

Kallenpeter
2020-11-24, 19:15:22
Das sagt nur leider nichts aus, solange noch ein Großteil der konventionellen Kraftwerke am Netz sind oder als Kaltreserve vorgehalten werden.
Erst wenn die nicht mehr da sind und auch das Ausland nicht mehr missbraucht wird, um unsere Netztstabilität sicherzustellen, dann kann man sagen, dass die Energiewende keine negativen Auswirkungen hat, wenn es dann immer noch läuft.

1. Wenn konventionelle Kraftwerke nicht mehr da sind, wird man Alternativen nehmen. (z.B. konventionelle Kraftwerke mit synthetischem Gas)

2. Das Ausland profiziert genauso von Deutschland. Das ist ein geben und nehmen was in Zukunft einfach da ist. Nennt sich Energiewende. Deswegen machen wir den Netzausbau.

Henry
2020-12-15, 00:10:24
Die erste Runde in Sachen EEG ist geschlagen und es gibt einige positive Änderungen:

- Smartmeter Pflicht von 1kWp zurück auf 7kWp
- EEG auf Eigenverbrauch von 20kWp bzw. 10MW EV auf 30kWp bzw. 30MW EV
- Ausschreibungspflicht von 500kWp zurück auf 750kWp
- Anlagen ab 300kWp können zwischen Ausschreibung (100% Einspeisung) und Eigenverbrauch mit max. 50% Einspeisung wählen
- Altanlagen sollen keine unverhältnismäßigen Umrüstung bekommen
- auslaufende Windräder sollen weiter gefördert werden und am Netz bleiben

Klingt erstmal alles sehr positiv und der Protest scheint Früchte zu tragen, allerdings wird gemunkelt, dass die CDU diese Zugeständnisse macht um im Gegenzug weitere Betriebe aus dem EEG zu nehmen und die Privathaushalte weiter zu belasten. = Nix mit sinkenden Strompreisen

Fusion_Power
2020-12-15, 01:22:00
Ja, da bewegt sich wohl doch noch was. Vielleicht bekommen sie es ja wirklich gebacken, dass sich Solar-Eigenverbrauch wirklich lohnt. Mein Kumpel hat Photovoltaik undm eint, dass man mit so ner Anlage so oder so "Stromerzeuger" ist mit entsprechenden Auflagen, Gesetzen und Steuern. Und unabhängig kann man sein Haus auch nicht ohne Stromanbieter betreiben, egal wie viel man selber vom Eigenverbauch abdeckt. Alles SEHR bürokratisch, nach wie vor.

Immerhin, die Regierung ist wohl mittlerweile auch mal auf den Trichter gekommen dass man in sachen Windkraft die umliegenden Anwohner doch irgend wie finanziell daran beteiligen könnte, um mehr Akzeptanz für solche Anlagen zu bekommen. Daruaf hätte ja niemand kommen können. :ugly:

2B-Maverick
2020-12-15, 09:20:19
Ja, da bewegt sich wohl doch noch was. Vielleicht bekommen sie es ja wirklich gebacken, dass sich Solar-Eigenverbrauch wirklich lohnt. Mein Kumpel hat Photovoltaik undm eint, dass man mit so ner Anlage so oder so "Stromerzeuger" ist mit entsprechenden Auflagen, Gesetzen und Steuern. Und unabhängig kann man sein Haus auch nicht ohne Stromanbieter betreiben, egal wie viel man selber vom Eigenverbauch abdeckt. Alles SEHR bürokratisch, nach wie vor.


Bürokratisch stimmt. Aber auch "lohnenswert" dadurch.
Wenn man auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet (!!) und damit Umsatzsteuerpflichtig wird, bedeutet dies:

100% Vorsteuererstattung - auf auf Batteriespeicher solange zusammen mit Anlage gekauft -> bei 20.000€ für eine 10kWp Anlage inkl. Speicher also ca. 3800€ gespart
Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch (!) ist abzuführen - basierend auf Strombezugspreis (ca. 27cent/kWh mit 19%) -> 150€ pro Jahr (3700kWh)
Eigenverbrauch ist als Entnahme aus dem Unternehmen als Gewinn zu versteuern - allerdings nur mit Stromverkaufspreis sprich EEG-Einspeisevergütungssatz (z.Zt. ca. 8cent/kWh) -> 300€ / Jahr zu versteuern mit persönlichem Grenzsteuersatz (3700kWh)
EEG-Einspeisevergütung (s.o.) ca. 3700kWh -> 300€ / Jahr
Anlagenkosten lassen sich über 20 Jahre abschreiben - sprich ca. 800€/Jahr - damit ist der Gewinn durch Eigenverbrauch schon wieder aufgehoben.
Nach 60 Monaten kann man in die Kleinunternehmerregelung wechseln und damit entfällt die Umsatzsteuer ab dann :biggrin:


;D


Meine Anlage kommt im Januar falls Corona mitspielt. Mit Speicher (schlagt mich nicht!) dank NRW-Förderung. Das waren 2400€ Förderung für die 12kWh.

Der eigentliche Gewinn entsteht durch den Eigenverbrauch heutzutage. Die Differenz von 8cent/kWh Vergütung und 27cent/kWh Bezugskosten ist das, was die Anlage in Zukunft irgendwann bezahlen wird. Aber gerade, wenn man wie ich auf einer Dachseite recht viel Schatten hat, dauert es ein bisschen bis zum Break-Even. Bei mir ist das aber halt auch ein "Herzens-Projekt". :heart:

Henry
2020-12-15, 15:21:49
...Und unabhängig kann man sein Haus auch nicht ohne Stromanbieter betreiben, egal wie viel man selber vom Eigenverbauch abdeckt....

Naja, so Pauschalaussagen sind immer schwierig. Wie leicht sich 100% Autarkie umsetzen lässt, hängt immer von den Gegebenheiten ab.

Singlehaushalt <> Familie Haushalt
Nur Stromautark <> Strom und Wärmeautark
Nur regenerative Energie <> mit Generator/BHK
Exponierte Lage <> Sonnen- und Windverschattung
Großes Grundstück <> kleines Grundstück
kein Komfortverzicht <> eigenes Verhalten anpassen
...

Prinzipiell kann man sagen, 100% Autarkie ist möglich und gibt es auch in Deutschland, aber sie ist nicht überall möglich und die Kosten dafür verlaufen für die letzten Prozent exponentiell. Gibt da coole Videos auf YouTube.

Mortalvision
2020-12-16, 11:31:54
https://www.nzz.ch/wissenschaft/eine-tandem-solarzelle-laesst-selbst-den-platzhirsch-der-photovoltaik-alt-aussehen-ld.1590934?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Neue Entwicklung im Bereich der Solarzellentechnik. Quasi ein Sandwich Prinzip, um noch mehr pro qm rauszuholen. Vermutlich da interessant, wo Fläche knapp oder teuer ist oder die Sonne nicht so stark scheint und doch viel rausgeholt werden soll.

fake1955
2020-12-16, 12:47:27
Hab den Text nur überflogen. Klingt aber gut. Hab noch eine nicht voll belegte NW Seite. Wenn man die Module dann über Solaredge an den WR bekommt, nehm ich gerne welche und mach das Dach voll.

Screemer
2021-01-06, 18:34:27
Mal was neues aus Italien :eek:


Komme aus Südtirol (Italien) und in Rom werden derzeit neue Förderungen für PV-Anlagen diskutiert. Es gibt 2 Versionen:

Details: S-Ausrichtung, ideale Dachneigung, 13KW-Anlage (mehr geht nicht), 18.000 KWH Produktion pro Jahr, Haus mit 4 Wohnungen und 10 Personen, 2 E-Autos derzeit, 4 E-Autos mittelfristig, geschätzter Verbrauch mittelfristig 15.000KWH.

Normalpreis für die Anlage wäre 16k. Durch spezielle Förderungen hätte ich folgende 2 Optionen, die ich vor Installation wählen muss:

* 1)Anlage zu 50% und garantierte Abnahme*
Anlage kostet mich 8k, garantierter Preis für die Einspeisung ins Netz von der Gegenpartei für 20 Jahre. Preis ist leicht variabel aber nicht vergoldet, liegt über den Entstehungskosten der PV-Anlage.

*2) Anlage zu 0% plus gratis Batterie aber ohne Abnahmegarantie*
Anlage kostet mich nichts, zusätzlich Batterien zum Nulltarif von der Gegenpartei erhalten, in Richtung Größe 20-30 KW, aber dafür den Überstrom, der auch nicht in die Batterien passt weil voll, gratis” ans Netz abgeben müssen.

Ist natürlich an Auflagen gebunden: die größte ist, dass ein Haus zu sanieren ist und mindestens 2 Energieklassen steigt. Erst dann hat man Anrecht auf diese spezielle Förderung


Ich glaub ich schnall ab. Da Kauf ich irgend eine Bruchbude und renoviere die und bezahle den Kredit durch die nicht anfallenden Energiekosten zu guten Teilen ab.

Joe
2021-01-12, 21:00:29
Passt wahrscheinlich am Besten hier rein

wr7QZ364jPY

Joe
2021-01-19, 23:38:45
Super interessanter Vortrag

6zgwiQ6BoLA

Spricht auch im Kern das von mir hier immer wieder runtergebete Prinzip an, dass man nicht zu viel PV und Wind haben kann und das eine 1kWh PV nicht einfach 1kWh Kohle ersetz.

ChaosTM
2021-01-20, 00:04:21
@Joe

Ja, zu viel gibt es ein dem Bereich nicht und es ist ein Selbstläufer. Und Perovskite wird die Industrie revolutionieren bzw tut es jetzt schon. Tandem Zellen sind nur der Anfang.
In Brandenburg entsteht gerade so eine Fabrik.

joe kongo
2021-01-20, 00:16:14
Ups, vor kurzem am Supergau vorbeigeschrammt.

https://ooe.orf.at/stories/3084088/

„Jetzt würde es natürlich ganz bitter aussehen, wenn wir sehr viele erneuerbare im Netz hätten. Weil wenn man jetzt nicht gerade zufällig Windkraftwerke dazuschalten könnte, oder wenn man nicht genug Solarenergie hätte, dann wäre das Netz sicher kollabiert“

[MK2]Mythos
2021-01-20, 00:21:24
Ups, vor kurzem am Supergau vorbeigeschrammt.

https://ooe.orf.at/stories/3084088/

„Jetzt würde es natürlich ganz bitter aussehen, wenn wir sehr viele erneuerbare im Netz hätten. Weil wenn man jetzt nicht gerade zufällig Windkraftwerke dazuschalten könnte, oder wenn man nicht genug Solarenergie hätte, dann wäre das Netz sicher kollabiert“
;D
Whataboutism ins Bestform. Weil herkömmliche Kraftwerke reihenweise ausfallen, ist es Quatsch, mehr auf erneuerbare Energien (und dezentrale Stromerzeugung+Speicherung) zu setzen! So dämlich oder bezahlt muss man erstmal sein, um sowas rauszuhauen.

joe kongo
2021-01-20, 11:39:12
Die Meldung war auch für Leute mit Verstand gedacht.
Das Netz ist mittlerweile eine Katastrophe geworden das immer weniger Spielraum für technische Gebrechen aufweist.
Notfalls-Regulierungsmaßnahmen haben sich verhundertfacht.

"Vor 15 Jahren hatten wir drei bis fünf Ausfälle, sogenannte Redispatch-Maßnahmen im Jahr. Heute sind es fünf bis 8.000. Solche Schwankungen haben sehr wohl zugenommen."
https://de.rt.com/europa/112001-europas-stromnetze-um-haaresbreite-zusammengebrochen/

Mortalvision
2021-01-20, 11:48:39
Vor 15 Jahren hatten die Leute aber auch nachts das Licht ausgeschaltet,oder wie?

Mensch, vor 15 Jahren gabs ganz andere Endverbraucher. Kein Wunder, dass unsere modernen Anlagen dem Stromnetz einiges mehr abverlangen. Auf den Trichter kommt man aber nicht, wenn man beim Stromausfall nur die Anti-EEG Scheuklappe aufhat...

joe kongo
2021-01-20, 11:50:31
del doppel

joe kongo
2021-01-20, 11:57:08
Auf den Trichter kommt man aber nicht, wenn man beim Stromausfall nur die Anti-EEG Scheuklappe aufhat...

Wer redet von Anti EEG, könnt ihr endlich mal aufhören digital zu denken?
Solange keine Energiespeicher für Erneuerbare zur Verfügung stehen,
kann man nicht auf Teufel komm raus die kalorischen Kraftwerke abschalten bzw. unrentabel machen.
Übrigends will man in Deutschland für 2 Stunden/Tag den Strom für e-Mobilität und Wärmepumpen kappen können dürfen.
Und es wird nicht bei diesen 2 Stunden bleiben solange Energiespeicher fehlen.
Dann werden die E-Mobile sozusagen zu unfreiwilligen Energiespeichern werden welche nur zu fremdbestimmten Zeiten geladen werden können.
Damit wird man sich arrangieren müssen.

Henry
2021-01-20, 12:12:31
https://de.rt.com/europa/112001-europas-stromnetze-um-haaresbreite-zusammengebrochen/


Eine vom russischen Staat geförderte Webseite, deren Artikel weitestgehend auf EIKE* beruht + Lobbyisten + Zitate, die nichts mit dem Thema zu tun haben und dann zum Schluss kommt: Wir brauchen mehr Gaskraftwerke.;D;D;D


*Lügner+Betrüger

Annator
2021-01-20, 12:20:20
Das europäische Verbundnetz ist das das Beste der Welt. Keine Ahnung wie du auf die Idee kommst das der Vorfall vom 08.01. irgendwas mit erneuerbaren zu tun hätte. Die Frequenz ist schlagartig gesunken somit fehlte Energie. Herkunft noch unbekannt. Das die Frequenz über 50Hz geht ist eher die Ausnahme und es ist noch ewig hin bis Sonnenstrom überhaupt nur Ansatzweise ein Problem wird. Bei der Steuerung vom Ladestrom für Elektroautos geht es auch nicht um 2h eher um ein paar Minuten ggf. Sekunden und dann auch keine komplette Reduzierung auf 0. Da geht es um Spitzenlasten. Die dauern keine zwei Stunden.

Evtl. solltest du dich auch mal etwas einlesen in die Technik und nicht nur Unwahrheiten verbreiten.

joe kongo
2021-01-20, 12:48:03
Das europäische Verbundnetz ist das das Beste der Welt. Keine Ahnung wie du auf die Idee kommst das der Vorfall vom 08.01. irgendwas mit erneuerbaren zu tun hätte. Die Frequenz ist schlagartig gesunken somit fehlte Energie.

Und sinkt sie noch ein klein wenig weiter zerfällt auch das beste Netz der Welt.

Annator
2021-01-20, 13:39:08
Und sinkt sie noch ein klein wenig weiter zerfällt auch das beste Netz der Welt.

Nein denn dann springen die Reserven an.

joe kongo
2021-01-20, 13:58:51
Nein denn dann springen die Reserven an.

Ganz genau um diese Reserven gehts hier.

Annator
2021-01-20, 14:25:47
Ganz genau um diese Reserven gehts hier.

Nein geht es nicht. Dir geht es darum alles schlecht zu reden und Falschaussagen zu tätigen. Von den Reserven die es gibt geht es hier nirgendwo.

joe kongo
2021-01-20, 20:32:07
Welche Unwahrheiten, welches schlechtreden?

Natürlich hat das was mit den Erneuerbaren zu tun, wenn in Folge Wärmekraftwerke unrentabel werden und Neubauten vermieden werden,
und dadurch das Netz immer problematischer zu regeln wird.

Metzler
2021-01-20, 21:31:55
Welche Unwahrheiten, welches schlechtreden?

Natürlich hat das was mit den Erneuerbaren zu tun, wenn in Folge Wärmekraftwerke unrentabel werden und Neubauten vermieden werden,
und dadurch das Netz immer problematischer zu regeln wird.

Wenn Photovoltaik + Speicher immer günstiger wird und damit die Selbstversorgung weiter steigt - wieviel Netz braucht es dann eigentlich noch? Gerade wenn wie in dem zuvor verlinkten Video man nicht nur soviel Photovoltaik aufs Dach baut wie man theoretisch am Tag braucht, sondern deutlich mehr aufs Dach packt? Die Module müssen ja theoretisch auch nicht einspeisen (also physikalisch), wenn sie dann deutlich mehr produzieren als lokal verbraucht werden kann.

joe kongo
2021-01-20, 22:42:14
Im Video von Joe spricht er von Speichern und rapide fallenden Kosten,
und geht ungeachtet der begrenzten Lithiumvorkommen von einer uneingeschränkten (und billigen) Herstellung der Speicher aus.
Langfristig glaub ich aber schon dass es in eine solche Richtung geht, mit dem Risiko dass Strom nicht mehr flächendeckend zur Verfügung steht bei
seltenen Wetterereignissen.

Mortalvision
2021-01-20, 23:04:04
Ach Joe, der Speicher, da sollte man nicht so pessimistisch sein :freak:

Dass das natürlich ein ganz dickes Werbevideo ist, missfällt mir eher als Lehrer und Wissenschaftler.

Da wird eine schöne S Kurve gezeichnet, für die manches spricht. Aber mal sehen, wie das genau wirtschaftlich verlaufen wird. Ich vermute eher das andere Extrem: Wasser + Gas/Biogas (beide flexibel) und ein bis zur Unkenntlichkeit vollgestelltes Land (Solarzellen, Windenergie). Nur wenige, zentrale Speicher für die Großstädte. Dann werden wir uns nachts ein bisserl einschränken (ergo Kühlgeräte laufen), und sobald die Energie läuft, kommt per SmartApp die Freigabe für Waschmaschine, Spülmaschine, Herd, PC, TV, etc. (LED Beleuchtung fällt nicht groß ins Gewicht und kann mit eigenem Akku (ohne Lithium) in der Birnenfassung angeboten werden). Damit die Leute gut schlafen können, gibts ja ipads und Smartphones, die für ein elektrisches Butterbrot aufgeladen werden können. Für dieses Szenario spricht so einiges, u.a., dass die Windräder und Solarzellen mittlerweile so günstig sind, dass man sie einfach hinstellt, bei Gefahr ausschaltet bzw. umklappt (Hagel auf Solar ist nicht gut), und man mit vielleicht 10% fossil plus bisserl Wasserkraft gut durch die stille, windlose Nacht kommen dürfte.

Maorga
2021-01-20, 23:12:30
Man kann Stadtteile abschalten, Städte abschalten, Regionen abschalten. Ein Stromausfall ist jetzt kein Weltuntergang.
Wir haben oftmals Windräder und Solaranlagen - die nicht produzieren, vor allem Windräder werden abgeschaltet, indem die Flügel gedreht werden und die nur die Kraft aufbringen minimal zu drehen, damit sich die Welle nicht verbiegt.

Ich gehe eh davon aus, dass wir aus überschüssigen Strom von Wind und Solar Wasserstoff produzieren werden. Man wird sicherlich einen Träger für Wasserstoff finden, damit dieser nicht so aufwendig gelagert werden muss.

Es ist also relativ egal, ob man die Energie speichern kann oder nicht. Wenn genügend Windkraftanlagen und Solarkraftanlagen existieren, reicht dies um Ausfälle zu kompensieren.

Ragnus
2021-01-21, 11:46:31
Was auch immer ganz wichtig ist in dem Zusammenhang, das Netz kann nicht von zu viel Wind oder Solarstrom überlastet werden. Alle größeren Projekte lassen sich sehr schnell herunterregeln bzw. ganz abschalten. Das können die Netzbetreiber heute schon und machen das auch. Und das wird in den nächsten Jahren auch weiter zunehmen.

Und eine ganz wichtige Information, China baut im Jahr schon fast so viel Solarenergie zu, wie in Deutschland insgesamt installiert ist.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/china-verdoppelt-2020-bau-von-wind-und-solarenergieanlagen/ar-BB1cWLSF

Henry
2021-01-21, 12:21:17
...und geht ungeachtet der begrenzten Lithiumvorkommen...


Woher hast du diesen Bullshit? Lithium ist eines der am häufigsten vorkommenden Elemente auf unserem Planeten.


Vielleicht solltest du mal anfangen die Fakten deiner "alternativen Quelle" zu prüfen. Ich versteh das echt nicht. Da wollt ihr immer besonders schlau sein, öffentlichen Informationen nicht vertrauen, alternative Quellen zu Rate ziehen und denen folgt ihr dann blind? Wo ist da die Logik?

ChaosTM
2021-01-21, 14:10:23
Riesige Lithiumvorkommen in der Nähe von Teslas Gigafactory gefunden (https://rohstoffaktien.news/news/riesige-lithiumfelder-nevada-und-tesla-gleich-um-die-ecke.html)

Dazu kommt ein neues Verfahren, dass weit weniger Wasser braucht. Das Feld reicht lt. Musks Battery Day Vortrag, um die gesamte USA umzurüsten

Mortalvision
2021-01-21, 14:33:17
Das ist super! Aber trotzdem hat Joe nicht unrecht. Lithium ist ziemlich selten. 20 parts per million. Ja, etwa tausend Mal häufiger als Gold (0,003 ppm), aber halt kein Silizium mit 227.000 ppm :freak: bezogen jewils auf Vorkommen in der Erdkruste. Weiter unten ist eh praktisch alles Eisen, Nickel und Silizium.

http://www.knowledgedoor.com/2/elements_handbook/element_abundances_in_the_earth_s_crust.html

ChaosTM
2021-01-21, 14:43:12
Für große Akkus zur Netzstabilisierungn empfehlen sich sowieso andere Techniken wie Flow Batterien. Die kann man praktisch aus Dreck und Salzwasser herstellen, je nach Typ.
Das alte Problem dabei ist, wie fast überall, der technologischer LockIn. Kostet trotz der billigen Grundstoffe noch zu viel in der Herstellung.

maguumo
2021-01-21, 16:12:32
Das ist super! Aber trotzdem hat Joe nicht unrecht. Lithium ist ziemlich selten. 20 parts per million. Ja, etwa tausend Mal häufiger als Gold (0,003 ppm), aber halt kein Silizium mit 227.000 ppm :freak: bezogen jewils auf Vorkommen in der Erdkruste. Weiter unten ist eh praktisch alles Eisen, Nickel und Silizium.

http://www.knowledgedoor.com/2/elements_handbook/element_abundances_in_the_earth_s_crust.html
Es gibt trotzdem genug, und es ist nicht besonders schwer zu fördern. Cobalt für die NMC Kathoden in Lithiumakkus ist für die absehbare Zukunft eher ein Problem und wenn ich das richtig in Erinnerung habe auch jetzt schon für einen größeren Teil der Kosten verantwortlich als Lithium selbst. Aber auch das bekommen wir hin, es gibt ausreichende Reserven und mit steigendem Preis werden viele davon jetzt auch effektiv erschlossen.

Mortalvision
2021-01-21, 16:29:54
Jap, erstmal ist genug da...

iuno
2021-01-21, 17:05:40
Wenn Photovoltaik + Speicher immer günstiger wird und damit die Selbstversorgung weiter steigt - wieviel Netz braucht es dann eigentlich noch? Gerade wenn wie in dem zuvor verlinkten Video man nicht nur soviel Photovoltaik aufs Dach baut wie man theoretisch am Tag braucht, sondern deutlich mehr aufs Dach packt? Die Module müssen ja theoretisch auch nicht einspeisen (also physikalisch), wenn sie dann deutlich mehr produzieren als lokal verbraucht werden kann.

Unzaehlige autarke Inselsysteme sind volkswirtschaftlicher Unsinn. Man braucht dazu ein Vielfaches an Erzeugungsanlagen und Speicher als wenn man ein Stromnetz die oertliche Volatilitaet ausgleichen laesst. Ich habe nie verstanden warum irgendwer das als erstrebenswert erachtet.

Und Eigenversorgung nur mit PV+Speicher ist Wunschdenken, Windenergie koennen und sollten wir schon noch mit dazu nehmen. Man darf halt nicht nur an Lichtstrom denken sondern auch an Waerme und Mobilitaet. Und an groessere Energiesenken als ein EFH, das relativ viel Dachflaeche pro Energieverbrauch hat.

Mortalvision
2021-01-21, 17:09:34
Hmm, diese ganzen Inselchen senken aber den Gesamtverbrauch erheblich. Glaube nicht, dass viele hier im Thread Autarkie anstreben.

iuno
2021-01-21, 17:15:15
In einer Insel ist man per Definition autark, sonst ist es keine Insel.
Und nein, damit senkt man auch keinen Gesamtverbrauch.

Screemer
2021-01-21, 17:22:11
inseln haben in der regel verbindungen nach außen, stonst sind die eher einsam ;) man sollte da jetzt nicht so sehr auf die begrifflichkeit beharren. nenn sie halt flecken oder flicken, wenn dir das lieber ist.

iuno
2021-01-21, 17:27:57
Wenn keine Insel gemeint war, ist die Infragestellung des Netzes umso groesserer Humbug.

Mortalvision
2021-01-21, 17:30:38
Korrekt, kein gesenkter Gesamtverbrauch beim Enduser. ABER gesenkter Gesamtverbrauch durch weniger Last an den Umspannwerken, weniger Kabel, etc. etc.

iuno
2021-01-21, 17:40:10
Und wem nutzt das?
Einem Kabel ist es relativ egal ob im Jahr die "normale" oder nur ein Bruchteil der Energie durchlaeuft. Ausgelegt wird es auf die benoetigte Maximalleistung unter Beruecksichtigung von Gleichzeitigkeitsfaktoren. Und an dieser Auslegung aendert eine teilweise Eigenversorgung mit PV+Speicher rein gar nichts sofern man sich nicht als Insel komplett abkoppelt, was - wie schon gesagt und aus offensichtlichen Gruenden - nicht im grossen Stile zu erwarten ist.

Marodeur
2021-01-21, 17:48:57
Zumindest nicht 100%.

Schwierig bleibt hier bei uns generell der Winter, mit mehr Heizungen die Strom brauchen wird das eher schlimmer. Dafür helfen die Insellösungen halt nicht.

Mein erzeugter Strom im Januar 2021: 1,95 kWh

Dezember waren "immerhin" 76,32 kWh

Trap
2021-01-21, 17:59:40
Unzaehlige autarke Inselsysteme sind volkswirtschaftlicher Unsinn.
Das gilt insbesondere mehr als 35 Grad vom Äquator entfernt. Da wird im Winter Autarkie mit PV schwierig, insbesondere wenn man eine Wärmepumpenheizung einrechnet. Und eine eigene Windanlage haben/wollen die wenigsten.

Näher am Äquator hat man nur ein bisschen economy of scale Argumente in Bezug auf Speicher und PV. Da sind Insellösungen volkswirtschaftlich nur marginal negativ.

Henry
2021-01-23, 17:34:44
Mal eine Frage in den Raum:

Kennt jemand Zahlen bzgl. des Ressourcenverbrauchs der Infrastruktur bei der Energiewende/Dezentraler Energieversorgung?

Bspw. Kernkraftwerk wird durch 500 Windräder ersetzt. > Mehr Kabel? Transformatoren?...

Ragnus
2021-01-25, 16:42:50
Studien sind mir dazu nicht bekannt. Ich glaube auch, dass es schwer wird, das richtig gegeneinander abzuwägen. Für ein Windkraftrad braucht man sicherlich mehr Strahl pro GWh Jahresproduktion als für ein Kohlekraftwerk. Dafür verbraucht das Kohlekraftwerk aber permanent weitere Ressourcen (Kohle), der Stahl von der Windturbine kann aber teilweise recycelt werden.

Und dann kommt das auch stark auf die Umsetzung an. Wie viel Netzausbau ist notwendig? Da kann man ja nicht einfach sagen, für x GW Wind/Solar brauchen wir y% mehr Netze. Zumal der Schritt von 0% auf 10% EE Strom noch mit keinem oder geringem Netzausbau möglich ist, der Schritt von 90% auf 100% dann aber die ganz große Herausforderung wird. Und der letzte Schritt wird wahrscheinlich erst in 20 Jahren passieren, da wissen wir noch gar nicht, welche Technologien und Ressourcen dafür verwendet werden.

Henry
2021-01-26, 17:42:50
Studien sind mir dazu nicht bekannt. Ich glaube auch, dass es schwer wird, das richtig gegeneinander abzuwägen. Für ein Windkraftrad braucht man sicherlich mehr Strahl pro GWh Jahresproduktion als für ein Kohlekraftwerk. Dafür verbraucht das Kohlekraftwerk aber permanent weitere Ressourcen (Kohle), der Stahl von der Windturbine kann aber teilweise recycelt werden.

Es wird wohl relativ viel vom Windrad recycelt. Selbst für das GFK hat man mittlerweile eine Anwendung. Aber darum ging es mir eigentlich nicht, sondern um das Drumherum.


Wenn man einen Windpark hat, dann wird der vermutlich ähnlich behandelt werden können wie ein konventionell Kraftwerk? Was braucht man dafür? Sicher abhängig davon, wohin man den Stromliefern will.


Und wenn man nur einzelne Windräder hat? Einen Trafo pro Rad und ab ans Netz?

Ragnus
2021-01-28, 13:02:58
Am Ende brauchst du immer einen Mittelspannungstrafo. Bei Wind kenne ich mich nicht so gut aus, aber da gibt es glaube ich immer einen Mittelspannungstrafo pro Windkraftanlage, die werden dann alle gebündelt und entweder in die Mittelspannung eingespeist oder es wird noch ein Umspannwerk gebaut und man speist direkt in die Hochspannung ein. Da kann man keine pauschale Leistungsgrenze benennen, ab wann was passiert, das kommt auf die individuelle Netzsituation vor Ort drauf an.

Die damit verbundenen Kosten bis zum Netzverknüpfungspunkt tragen aber vollständig die Anlagenbetreiber (außer bei Offshorewind). D.h. das wird über die EEG Vergütung und damit über die EEG Umlage bezahlt und wenn heute Ausschreibungen für 5-6 ct/kWh laufen, dann sind da die Kosten für die Netzanbindung enthalten.

Über die Netzentgelte wird lediglich der Netzausbau selber abgerechnet oder wenn der Netzbetreiber ein Umspannwerk erweitert oder ein neues baut.

Es werden aber aktuell Wechselrichter entwickelt, die zukünftig ohne Trafo auskommen und direkt in die Mittelspannung einspeisen können. Das würde deutlich Kosten und Ressourcen sparen. Aussagen zur Marktreife bekommt man aber aktuell von keinem Hersteller, aber alle sind da dran. Dauert aber sicherlich noch so 5-10 Jahre ehe es die geben wird.

SamLombardo
2021-02-08, 13:29:00
Aus gegebenem Anlass...wie ist das denn bei privaten PV Anlagen wenn da ein halber Meter oder mehr Schnee drauf liegt? Risiko einer Beschädigung oder ungefährlich? Wie sind denn da die Erfahrungen?

2B-Maverick
2021-02-08, 13:37:06
Aus gegebenem Anlass...wie ist das denn bei privaten PV Anlagen wenn da ein halber Meter oder mehr Schnee drauf liegt? Risiko einer Beschädigung oder ungefährlich? Wie sind denn da die Erfahrungen?

Der Anlage macht das nichts... Höchstens dem Dach :)

SamLombardo
2021-02-08, 13:43:45
Der Anlage macht das nichts... Höchstens dem Dach :)
Das Dach hält das aus;). Ich hab nur seit letztem Jahr eine Solaranlage drauf und wegen Schneelast etwas verunsichert. Aber wenn das kein Problem darstellt ist es ja ok. Danke:wink:

Ragnus
2021-02-08, 13:51:40
Die Module sind im Normalfall für einen maximalen Druck von 5400 Pa zertifiziert und freigegeben. Dafür müssten knapp 550 kg Schnee pro m² liegen (5400/9,81).

Alter zusammengesackter Schnee kommt auf 500 kg/m³. Wenn da also ein 1 m hoher Altschneehaufen auf dem Modul liegt, dann wird es ggfs. so langsam kritisch, alles andere sollte gehen.

Wenn der Schnee aber mehrere Wochen liegen bleibt, sollte man auch aufpassen. Die Module sind nicht auf die Dauer für solche Belastungen ausgelegt.

SamLombardo
2021-02-08, 13:54:01
Die Module sind im Normalfall für einen maximalen Druck von 5400 Pa zertifiziert und freigegeben. Dafür müssten knapp 550 kg Schnee pro m² liegen (5400/9,81).

Alter zusammengesackter Schnee kommt auf 500 kg/m³. Wenn da also ein 1 m hoher Altschneehaufen auf dem Modul liegt, dann wird es ggfs. so langsam kritisch, alles andere sollte gehen.

Wenn der Schnee aber mehrere Wochen liegen bleibt, sollte man auch aufpassen. Die Module sind nicht auf die Dauer für solche Belastungen ausgelegt.

Vielen Dank. Die Frage ist, was macht man dann? Den Schnee professionell entfernen lassen ist ja mit extremen Kosten verbunden, schon das Gerüst für um die 1000 €.


... ich habe auch die Gebäudeversicherung um die Solaranlage erweitert. Die müsste doch im Fall der Fälle greifen, oder?

Ragnus
2021-02-08, 14:28:44
Mechanisch kaputt gehen wird da nichts. Aber die langfristige Leistung der Module wird ggfs. beeinflusst, wenn es durch die anhaltende Spannung zu Mikrocracks kommt. Das kann, muss aber nicht passieren.

Einfach auch mal in die Installations- und Betriebsanleitung des Moduls schauen, ggfs. steht da etwas drinnen. Ich weiß von einigen Herstellern, dass Sie hier Einschränkungen machen, z.B. dass nach x Tagen die Module vom Schnee zu räumen sind. Bei aktuellen Anleitungen kenne ich das zwar nicht mehr, aber früher war das üblich. Das hätte dann natürlich Auswirkungen auf die Garantie, wenn man es nicht macht.

SamLombardo
2021-02-08, 14:49:19
Mechanisch kaputt gehen wird da nichts. Aber die langfristige Leistung der Module wird ggfs. beeinflusst, wenn es durch die anhaltende Spannung zu Mikrocracks kommt. Das kann, muss aber nicht passieren.

Einfach auch mal in die Installations- und Betriebsanleitung des Moduls schauen, ggfs. steht da etwas drinnen. Ich weiß von einigen Herstellern, dass Sie hier Einschränkungen machen, z.B. dass nach x Tagen die Module vom Schnee zu räumen sind. Bei aktuellen Anleitungen kenne ich das zwar nicht mehr, aber früher war das üblich. Das hätte dann natürlich Auswirkungen auf die Garantie, wenn man es nicht macht.

Danke für den Hinweis. Dann schaue ich mal ob ich was finde.

Ragnus
2021-02-08, 15:13:57
Ich habe vorhin selber einmal ein paar aktuelle Anleitungen durchgeschaut, da steht eigentlich nur noch drinnen, dass die Druck durch Schneelast nicht höher als die 5400 PA sein darf. Eine zeitliche Referenz konnte ich nicht finden, daher denke ich, dass aktuelles Glas stabil genug ist, um bis zu diesem Druck keinen kritischen Druck auf die Zellen weiterzugeben. letztendlich verteilt sich die ganze Last ja auch auf das Modul, d.h. punktuell sind die Lasten sehr niedrig.

SamLombardo
2021-02-08, 15:16:04
Ich habe vorhin selber einmal ein paar aktuelle Anleitungen durchgeschaut, da steht eigentlich nur noch drinnen, dass die Druck durch Schneelast nicht höher als die 5400 PA sein darf. Eine zeitliche Referenz konnte ich nicht finden, daher denke ich, dass aktuelles Glas stabil genug ist, um bis zu diesem Druck keinen kritischen Druck auf die Zellen weiterzugeben. letztendlich verteilt sich die ganze Last ja auch auf das Modul, d.h. punktuell sind die Lasten sehr niedrig.
Okay, das klingt ja schon gar nicht schlecht. Vielen Dank fürs nachschauen.:) Bin ich etwas beruhigt. Von einem Meter hohen nassen Schnee sind wir ja zum Glück auch noch eine ganze Ecke entfernt.

JuergenH
2021-02-09, 15:55:08
Zur Versicherung: Schneedruck (und die Solaranlage) ist bei *meiner* Gebäudeversicherung ein optional zu versicherndes Risiko.

Im Zweifelsfall bei deiner Vertretung anfragen und bestätigen lassen. Beides schriftlich.

SamLombardo
2021-02-11, 12:57:38
Zur Versicherung: Schneedruck (und die Solaranlage) ist bei *meiner* Gebäudeversicherung ein optional zu versicherndes Risiko.

Im Zweifelsfall bei deiner Vertretung anfragen und bestätigen lassen. Beides schriftlich.
Oh, danke. Da muss ich noch mal genau schauen. Ich weiß, dass ich die Solaranlage mit in die Gebäudeversicherung aufnehmen lassen habe. Von Schneedruck extra war mir bisher nichts bekannt. Danke für die Warnung.

bleipumpe
2021-02-11, 14:11:05
Okay, das klingt ja schon gar nicht schlecht. Vielen Dank fürs nachschauen.:) Bin ich etwas beruhigt. Von einem Meter hohen nassen Schnee sind wir ja zum Glück auch noch eine ganze Ecke entfernt.
Auf meiner Anlage waren ungefähr 25cm Schnee. Gestern und heute war es zwischenzeitlich wolkenfrei. Dies hat trotz -2°C gereicht, damit die Anlage bei circa 45° Neigung und Südausrichtung absolut schneefrei ist. Mittag kam eine ordentliche Dachlawine herunter und um 13 Uhr musste Dank feinstem Sonnenschein bereits die Leistungsbegrenzung auf 70% greifen.
Entsprechend der Ausrichtung und Neigung also einfach Abwarten.

SamLombardo
2021-02-11, 15:28:29
Auf meiner Anlage waren ungefähr 25cm Schnee. Gestern und heute war es zwischenzeitlich wolkenfrei. Dies hat trotz -2°C gereicht, damit die Anlage bei circa 45° Neigung und Südausrichtung absolut schneefrei ist. Mittag kam eine ordentliche Dachlawine herunter und um 13 Uhr musste Dank feinstem Sonnenschein bereits die Leistungsbegrenzung auf 70% greifen.
Entsprechend der Ausrichtung und Neigung also einfach Abwarten.
Habe auch 45 Grad Neigung und Südausrichtung. Allerdings waren/sind bei mir eher 40 cm Schnee drauf. Na mal gucken wie es heute Nachmittag aussieht wenn ich nach hause komme. Klingt auf jeden Fall erstmal vielversprechend dein Bericht;).

Annator
2021-02-12, 11:57:44
Bei 45° rutscht eigentlich alles runter sobald etwas die Sonne scheint. Da sollte man sich eher Gedanken machen unten den Bereich abzusperren.

bleipumpe
2021-02-12, 12:32:15
In meinem Fall ist es ein Privatgrundstück - aber die Kids haben strenges Verbot, dort bei Schnee auf der Anlage rumzutoben. Aktuell ist wieder alles frei.

Heeragon
2021-02-19, 08:24:00
Ich müsste mal auf das Schwarmwissen des Forums zugreifen?!

Ich habe 5x325W Solarmodule (9,61A) mit einer Lastspannung von 33,6V und einer Leerlaufspannung von max 41V.
Diese sollen an einen mppt Laderegler angeschlossen werden der einen maximalen Eingangsstrom von 150V hat.
Das bedeutet also 2x2 Module max an den Regler? Und wo muss ich die Kabel sammeln, kann ich die Module auf dem Dach parallel zusammenschalten und dann auf ein Kabel also in Serie und dann zum Laderegler führen oder muss ich alle Kabel praktisch bis auf den Laderegler legen?

Henry
2021-02-22, 14:46:45
Die "Meyer Burger" öffnen wieder die alte Solarworld Fabrik in Freiberg(Sachsen) und werden dort ab diesem Jahr neue Module produzieren. Diese werden durch eine Kombination aus Siliziumzellen und Dünnschichtverfahren bessere Werte als herkömmliche Module haben. Die Zellen kommen aus Bitterfeld-Wolfen(Sachsen-Anhalt), die Maschinen aus Hohenstein(Sachsen) beide Standorte gehören zum Konzern.


Eigenschaften der neuen Module:


Wirkungsgrad >24%(~400W)
weniger Temperaturempfindlich
bessere Diffuslichtfähigkeit



Es ist also ein "Comback" der PV Industrie(Zellfertigung) in Deutschland. Traurig, dass man dafür Schweizer Unternehmer braucht.

ChaosTM
2021-05-19, 18:13:30
"Betonbatterien" für Dach-PV Anlagen (https://www.pv-magazine.com/2021/05/19/concrete-battery-for-applications-in-buildings-rooftop-pv/)

Klingt interessant.

Ragnus
2021-06-30, 10:06:30
Fraunhofer ISE erreicht 68,9% Wirkungsgrad

https://www.pv-magazine.de/2021/06/29/fraunhofer-ise-gaas-duennschichtzelle-erreicht-rekordwirkungsgrad-von-689-prozent-unter-laserlicht/

Zwar nur mit Laserlicht und mit einer speziell auf die Wellenlänge optimierten Spezialzelle. Aber das zeigt, das es noch erhebliches Innovationspotential gibt.

Der konkrete Anwendungsfall liegt eher in der Energieübertragung als in der Stromerzeugung. Aber grundsätzlich wird es sicherlich auch Synergieeffekte in Formung und Entwicklung mit anderen Anwendungsfällen und Technologien geben.

Henry
2021-07-11, 13:55:49
3B3cVKbx3hI
Wird unsere "linksgrünversiften Umweltschützer" aus den Aktienthreads freuen.;D

Henry
2021-07-11, 13:59:08
jrcME3XCB0E

Hamster
2021-08-02, 14:24:19
Durchbruch bei Photovoltaik: Forscher entdecken neuen Materialmix für Solarzellen mit tausendfacher Leistung


https://www.businessinsider.de/wirtschaft/photovoltaik-neuer-materialmix-fuer-solarzellen-von-forschern-entdeckt-a/

Mal schauen ob sich das in die Praxis transportieren lässt…

Ragnus
2021-08-02, 18:13:06
Klingt interessant, wobei ich nicht ganz verstehe, was die mit dem Faktor 1000 meinen. Die Leistung wie in der Überschrift kann es ja nicht sein, wir sind ja schon bei 22% Wirkungsgrad. Leider ist mir auch der Originalartikel zu technisch. Am Ende wird dadurch wahrscheinlich ein Verlustfaktor minimiert, wie groß aber der Effekt auf die Gesamtleistung sein könnte, wird nicht gesagt.

Screemer
2021-09-02, 17:30:48
RWE baut Solarspeicherkraftwerke am Tagebau Gartweiler.

https://www.pv-magazine.de/2021/08/31/rwe-erhaelt-zuschlaege-fuer-zwei-photovoltaik-speicher-kraftwerke-am-tagebau-garzweiler/

Henry
2021-10-21, 20:33:42
Klingt interessant, wobei ich nicht ganz verstehe, was die mit dem Faktor 1000 meinen. Die Leistung wie in der Überschrift kann es ja nicht sein, wir sind ja schon bei 22% Wirkungsgrad. Leider ist mir auch der Originalartikel zu technisch. Am Ende wird dadurch wahrscheinlich ein Verlustfaktor minimiert, wie groß aber der Effekt auf die Gesamtleistung sein könnte, wird nicht gesagt.
Du vermutest richtig. Die deutschen Artikel sind zu 90% Bullshit.
Die Leistungsangaben bezihen sich auf reines Bariumtitanat. Hat mit herkömmlichen Siliziumzellen nix zu tun.

RWE baut Solarspeicherkraftwerke am Tagebau Gartweiler.

https://www.pv-magazine.de/2021/08/31/rwe-erhaelt-zuschlaege-fuer-zwei-photovoltaik-speicher-kraftwerke-am-tagebau-garzweiler/


Man muss sich das einmal vorstellen. Da werden Teile der Bevölkerung enteignet um Kohle abzubauen. Anschließend wird das Land nicht renaturiert und zurückgegeben, sondern man baut eine neue Melkkuh drauf und kassiert weiter. WIN WIN WIN!


Tesla bekommt Konkurrenz:

Ql7vq4yPwaw

Ragnus
2021-10-21, 22:45:20
Man muss sich das einmal vorstellen. Da werden Teile der Bevölkerung enteignet um Kohle abzubauen. Anschließend wird das Land nicht renaturiert und zurückgegeben, sondern man baut eine neue Melkkuh drauf und kassiert weiter. WIN WIN WIN!

Naja, für 30 MW PV braucht man knapp 30 ha und 10 MW Batteriespeicher bekommt man auf ca. 2 ha. Das sind überschaubare Flächen im Vergleich zur Gesamtfläche von 3096 ha. Und eine Freiflächenanlage ist ja keine Flächenversieglung, sondern da entsteht im Vergleich zum Tagebau ganz schön viel Natur unter den Modulen, da achtet die Untere Naturschutzbehörde im Normalfall auch drauf. Zumindest wenn da nicht irgend ein RWE Bonus gezogen wird und am Ende die Fläche schön geschottert wird, damit da auch ja kein Gras die Module verschatten kann.

HisN
2021-10-21, 23:40:48
Die Mayer-Burger-Dachziegel find ich nice.
Werde ich mir überlegen wenn in 60 Jahren meine Ton-Dachziegel langsam aufgeben^^

Ragnus
2021-10-27, 02:11:10
Da gerade an unpassender Stelle über die Fläche diskutiert wurde, die so eine Solar Freiflächenanlage benötigt, führe ich mal die Diskussion hier weiter.

https://www.greenvest-solar.de/greenvest-projekte.html
Sehr aktuell die Anlage.
Größe installierte Fläche: ca. 2,4 ha
Leistung: 2.000 kWp

Entspricht 833Kwp pro ha.
von deiner Angabe sind wir da noch sehr weit entfernt.
Die 2,4 ha beziehen sich auf die Gesamtgrundstücksfläche inklusive des Biotops in der Mitte und der Grünen Außenbereiche. Das geht aus dem Bebauungsplanverfahren hervor. Einsehbar bei der Gemeinde. Leider gibt es keine konkreten Flächengrößen, aber das macht schon ca. 20-30% der Fläche aus, so dass man bei 1,7-1,9 ha für 2 MWp landet, was recht nah bei meinen Zahlen ist. Und bei einer nur 2 ha großen Fläche bekommt man auch nicht so viel Leistung auf die Fläche, weil man halt alleine für Abstandflächen zum Zaun etc. mehr einplanen muss als bei größeren Flächen.

und grundsätzlich sind die 833 kWp pro ha deutlich näher an meinen 1,25-1,4 MWp pro ha als deine 33 ha für 11 TWh also rund 300 kWp pro ha.
Und wenn ich mir das so durchlese.

Zitat:"Eine PV-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 750 kWp kann in etwa 600.000 bis 800.000 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren"
https://www.energieagentur.nrw/blogs/erneuerbare/faq/eine-pv-freiflaechenanlage-mit-einer-leistung-von-750-kwp-kann-in-etwa-600-000-bis-800-000-kilowattstunden-strom-im-jahr-produzieren-dies-entspricht-einem-strombedarf-von-ca-200-2/

Ist deine Rechnung mit 1Mwp erzeugt 1,1Mwh auch sehr optimistisch gerechnet. Also liegt der Faktor bei 0,8-1,06.
Also ein sehr gutes Stück entfernt von deinen 1,1 und wenn man den Mittelwert nimmt sind wir bei rund 0,9.

Erst einmal sage ich 1 MWp erzeugt 1-1,1 MWh. Das sagt der von dir verlinkte Artikel ja selber:

Je neuer bzw. „besser“ die Anlage und die Module sind, desto höher liegen in der Regel auch die durchschnittlichen Werte, so wird zum Teil von durchschnittlichen Werten von 950 kWh bis 1260 kWh ausgegangen.

Und wir reden hier über Neuanlagen, also dann 1105 kWh/kWp als Durchschnitt laut diesem von dir zitierten Artikel . Dabei ist auch noch nicht berücksichtigt, dass aktuell die Umstellung von monofazialen zu bifazialen Modulen erfolgt, also bei neuen Projekten zukünftig auch die Rückseite Strom produziert.

Ich baue solche Projekte. Gerade setzt ich auf der Höhe Essen-Kassel-Leipzig ein Projekt um:

11,7 MWp
8,9 ha eingezäunte Fläche
0,76 MWp pro ha

wobei innerhalb des Zauns ein Streifen von 16x630 m = 1 ha komplett unbebaut für die Natur bleibt. würde ich das rausrechnen, dann lande ich bei 0,68 MWp pro ha.

996 bzw. 1010 kWh/kWp Ertragsgutachten zweier unabhängige Gutachter, monofaziale Module, würden wir die Fläche mit Bifazialen Modulen bauen, dann würden wir ca. 2-3% Mehrertrag erhalten. Ab nächsten Jahr planen wir ausschließlich mit solchen Modulen.

Das ist einfach ein echtes Praxisbeispiel, was auf aktueller Flächenoptimierung basiert. Und es gibt noch extremere Flächenoptimierungmöglichkeiten. Ich habe gerade ein neues Projekt, bei dem auf 10 ha mit einer Ost-West Auslegung an Stelle von 13 MWp sogar 15 MWp passen. Damit sinkt dann aber auch der Ertrag von 1030 kWh/kWp auf 940 kWh/kWp, in Summe erzeugt man aber auf der gleichen Fläche 5% mehr Strom. Lohnt sich nach meiner Bewertung aktuell nicht, aber Wettbewerber von uns sehen das anders und bauen so.

Vielleicht schaffe ich es, mal die Woche noch aktuelle Quellen rauszusuchen, aber auf Basis aktueller Erfahrungswerte mit aktuellen verfügbaren Modulen (Mainstream Freifläche), bekommt man locker 1 MWp auf <1 ha. Bei Anlagengrößen >10 MWp würde ich von 0,7-0,8 ha pro MWp ausgehen. Auch erzeugt man im Schnitt mit einer Freiflächenanlage in Deutschland 1000-1100 kWh/kWp. Selbst im Norden sollte man bei 950-1000 kWh/kWp liegen, dafür im Süden aber auch deutlich über 1100 kWh/kWp. Dank Bifazialer Module zukünftig nochmal ein bisschen mehr.

P.S. hat man eine komplexe Flächengeometrie, wie z.B. oft bei Deponien, dann sieht das ganze natürlich anders aus. Ich rede hier von weitestgehend ebenen Flächen.

Marodeur
2021-10-27, 07:33:58
Denke man muss künftig eh mit mehr Fläche für die Natur rechnen, sei es durch große Abstände oder extra Streifen. Was ich gut finde.

Ragnus
2021-10-27, 08:46:04
Dann brauchst du aber in Summe mehr Fläche pro kWp. Und es gibt ja zusätzlich Ausgleichsmaßnahmen, die man errichten muss, die sind dann teilweise aber nicht zwingend direkt am Solarpark, weil z.B. die Gemeinde eine bereits vorhandene Struktur woanders im Gemeindegebiet verbessern/vergrößern will.

Rechnet man alle Ausgleichmaßnahmen mit rein, kommt man dann schon so auf 1 ha pro MWp.

Marodeur
2021-10-27, 16:19:34
Die Frage ist dann ob es wirklich Ausgleichsmaßnahmen braucht wenn man es direkt als Biotop anlegt. Das müsste die neue Regierung mal regeln. Ausgleichsmaßnahmen nur wenn eben kein Biotop. Wenn man das Feld weitläufig macht und dazwischen Streuobstwiesen, Insekten, etc. Platz lässt wäre das doch Ausgleich genug im Vergleich zu einem Maisfeld.

Joe
2022-05-21, 14:35:24
epX9kUuDmgY

desperado2000
2022-05-26, 21:04:09
Also gibts bislang nicht diese Technologie, welche man "nachbauen" möchte siehe Sandfischeffekt ? Zu Desertec Zeiten hatte ich davon gelesen... Aber das wurde ja nix...

https://de.wikipedia.org/wiki/Sandfischeffekt

generisches Benutzerkonto
2022-06-25, 10:23:14
Putzt mal eure Solarpanels füllt den Speicher auf, bis Februar ist Gas alle.

https://twitter.com/bnetza/status/1539918566920781824?t=eE8wLMGsOszKhxMMpqBgNw&s=19&fbclid=IwAR2PvIUAxvLGeVXXJH1ZqQ3TR31xK7ctrc0zczKh6Af-e3WBqbDUsB51i58

ChaosTM
2022-06-25, 10:31:18
Wer kein Wasserstoff Speichersystem für sein Haus hat (schweineteuer) wird nicht lange mit Solarstrom auskommen im Winter. Aber das weißt du selbst. :)

Trap
2022-06-25, 14:02:27
Wer kein Wasserstoff Speichersystem für sein Haus hat (schweineteuer) wird nicht lange mit Solarstrom auskommen im Winter. Aber das weißt du selbst. :)
Fürn Winter braucht man 10 qm PV-Fläche pro qm Wohnfläche, damit das halbwegs ausgeht. In den meisten Situationen hat man dafür keinen Platz und wenn man Platz hat, ist es verboten.

Joe
2022-11-04, 18:15:55
fsnkPLkf1ao

Hamster
2023-03-14, 13:00:34
Wow! :eek:

Die Meldung ist schon fast 1 Jahr alt, stoße aber gerade eben erst drauf.

Fraunhofer ISE entwickelt effizienteste Solarzelle der Welt mit 47,6 Prozent Wirkungsgrad
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2022/fraunhofer-ise-entwickelt-effizienteste-solarzelle-der-welt-mit-47-komma-6-prozent-wirkungsgrad.html

Nightspider
2023-03-14, 18:13:11
Dir Kurven zeigen ja schon seit Jahren nach oben.

Allerdings sind diese Tandem-Solarzellen auch teuer und erreichen diese Wirkungsgrade meistens in Verbindung mit konzentriertem Licht.
In Anwendung sieht man Konzentrator-Solaranlagen aber nie. Ich habe zumindest noch keine gesehen.

https://www.energie-experten.org/fileadmin/System-Bilder/Inhalt_Bilder/Inhalt_Bilder_04/Solarenergie_Solarzelle_Wirkungsgrad_Best_Research-Cell_Efficiencies_gross_Grafik_NREL.png