The Death of Stalin

[schokofan]

kPpXFnHoC-0

Von Armando Iannucci, der zuletzt für Veep verantwortlich war. Ich hoffe das wird gut.

[Dadi]

Nice

[deekey777]

Wie RT.Deutsch (und Sputnik) nicht berichtet, aber Russia Today International, ist der Film in Russland zurückgezogen worden, https://www.rt.com/politics/416760-death-stalin-film-pulled/

Die Gründe, warum der Film aktuell nicht gezeigt werden darf, sind gar nicht bekannt. Es heißt aber, dass der Film sechs Monate später kommt, weil ganz Russland in Feierlaune über Befreiung von Stalingrad ist.

Es hat doch was mit der Schlacht von Stalingrad zu tun, sprich schlechtes Timing... :facepalm:

[schokofan]

Es hat doch was mit der Schlacht von Stalingrad zu tun, sprich schlechtes Timing... :facepalm:

Das erfordert schon einiges an Hirnakrobatik wie da argumentiert wird. Was genau da jetzt passiert ist scheint mir etwas unklar:
https://www.welt.de/newsticker/news1/article172911583/Justiz-Polizei-durchsucht-Moskauer-Kino-wegen-satirischem-Stalin-Film.html
https://www.avclub.com/moscow-theater-defies-ban-screens-armando-iannuccis-th-1822466629

Hier musste ich dann doch sehr lachen:
https://twitter.com/AlanYuhas/status/956867765767491584

[deekey777]

Das Verbot zeigt die aktuelle Situation in Russland. Man hat anscheinend nichts eigenes vorzuweisen, also hält man sich an die Mythen der alten sowjetischen Zeit fest (und älter).

2017 feierte die Oktoberrevolution ihr Hundertjähriges, Onlinepräsenz vieler Zeitungsverlage berichteten das ganze Jahr "live" über die Geschehnisse. Und am siebten November? Nix, zumindest aus dem Kreml nix. Damit keiner auf eine blöde Idee kommt.

Medinskij (das ist der Kulturminister) hat eine sehr fragwürdige Doktorarbeit (ab-)geschrieben, wonach Mythen zum Wohle des Staates hochstilisiert werden müssen. Und diese Mythen fangen schon in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts, als die Kiewer Rus christlichen Glauben angenommen hat mit der Taufe von Wladimir I. (https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_I.), also drehte man den Film "Viking" (https://en.wikipedia.org/wiki/Viking_(film)): "Sehr her, das ist unser Mann!" Wobei der Film schon vor der Krimeinverleibung geplant war. Und der gleiche Medinskij enthüllt feierlich in Sankt-Petersburg(!) eine Gedenktafel zu Eheren von Carl Mannerheimer (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustaf_Emil_Mannerheim) für dessen Verdienste gegenüber dem Russischen Zarenreich (Finnland war ja Teil Russlands). :facepalm:

Und jetzt kommt ein Film zu einer scheinbar ungünstigen Zeit (Russlandsanktionen, Dopingskandal, Ausschluss von den olympischen Spielen usw.), in dem der große Führer und Vater Josef Stalin in seiner eigenen Pisse liegt. Und keiner traut sich ihm zu helfen, was tatsächlich wahr ist. Berija hat verboten, Stalins Zimmer zu betreten, ärztliche Hilfe wurde Stalin deutlich später angeboten, aber es war zu spät. Danach brach tatsächlich ein Machtkampf aus, wer seine Nachfolge wird. Und es war Chruschtschow, der Stalin einige Jahre nach seinem Tod in seiner Geheimrede kritisiert hat und ihn 1961 aus dem Lenin-Mausoleum entfernen ließ.

Gegen Ende der Sowjetunion und auch nach ihrem Zerfall entstanden viele Filme, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ich frage mich, ob heute diese Filme überhaupt gezeigt werden, ein Film wie "Der Kalte Sommer des Jahres 53 (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_kalte_Sommer_des_Jahres_53)" steht heute bestimmt mit einem Bein auf dem Index.

[Gipsel]

Und der gleiche Medinskij enthüllt feierlich in Sankt-Petersburg(!) eine Gedenktafel zu Eheren von Carl Mannerheimer (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustaf_Emil_Mannerheim) für dessen Verdienste gegenüber dem Russischen Zarenreich (Finnland war ja Teil Russlands). :facepalm:Den Wikipediaartikel nicht richtig gelesen? Er hat ja in der zaristischen russischen Armee bis 1917 gedient, hat in der Kavallarieschule von Sankt-Petersburg seine Offiziersausbildung absolviert, war zeitweise sogar mal Leibwächter des Zaren am Hof in St.Petersburg (während des Krönungszuges) und war an verschiedenen Orten eingesetzt und auch bei militärischen Auseinandersetzungen dabei (z.B. im russisch-japanischen Krieg und dem ersten Weltkrieg, wurde mehrfach verwundet). Also falls man ihn für seine Verdienste für das russische Zarenreich ehren will (mit der Sowjetunion hatte er ja nicht so viel am Hut und hat später finnische Verbände gegen die SU befehligt [wobei er sich aber angeblich weigerte, finnische Truppen zur Hilfe bei der deutschen Belagerung von Leningrad/St.-Petersburg zu entsenden]), dann ist Sankt-Petersburg sehr wohl ein geeigneter Ort dafür.

[deekey777]

Den Wikipediaartikel nicht richtig gelesen? Er hat ja in der zaristischen russischen Armee bis 1917 gedient (an verschiedenen Orten und bei verschiedenen militärischen Auseinandersetzungen) und hat in der Kavallarieschule von Sankt-Petersburg seine Offiziersausbildung absolviert. Also falls man ihn für seine Verdienste für das russische Zarenreich ehren will (mit der Sowjetunion hatte er ja nicht so viel am Hut und hat später finnische Verbände gegen die SU befehligt [wobei er sich aber angeblich weigerte, finnische Truppen zur Hilfe bei der deutschen Belagerung von Leningrad/St.-Petersburg zu entsenden]), dann ist Sankt-Petersburg sehr wohl ein geeigneter Ort dafür.
Beißreflex?

[Gipsel]

Beißreflex?Gegen Unsinniges oder auch Falschdarstellungen vielleicht schon. Geht manchmal ein wenig in die Richtung:

https://imgs.xkcd.com/comics/duty_calls.png

Aber Einsicht soll ja der erste Schritt zur Besserung sein, nicht?;)

[Rancor]

Beißreflex?

Ja :) Es geht gegen Russland. Das wird Gispel immer ganz schnell ganz ungehalten und argumentiert ziemlich wild um sich ;D

@ Topic

Es ist ganz klar warum der Film zurückgezogen wurde. In Russland ist Stalin immer noch ein heroischer Kriegsheld und kein dreckiger Kriegsverbrecher, sowie hier Hitler.
Die haben eine ganz andere, verklärte Sicht der Dinge auf Ihre Vergangenheit.

Ein Film, welcher Stalin als triumphierender Sieger über Nazideutschland gezeigt hätte, wäre ganz sicher nicht "zurückgezogen" worden :rolleyes:

[deekey777]

Es zeugt einfach vom Unverständnis, welche Bedeutung Leningrad hat. Als vor paar Jahren Europas Rechte sich mit russischen Rechten trafen, gab es eine große Empörung in der russischen Gesellschaft.

Es ist ja nicht so, so dass er die Ehrentafel nicht verdient, es gibt in Russland eine gewisse Sehnsucht nach dem Zarenreich. Darum geht es nicht, auch geht es nicht darum, dass seine persönliche Haltung im Bezug auf die Blockade ablehnend war. Er war nunmal Oberbefehlshaber einer Armee, die mit Deutschland zusammen einen Krieg gegen die Sowjetunion führte und so die Leningrader Blockade ermöglichte.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Sowjetunion führte ab Herbst 1939 gegen Finnland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der damit endete, dass Finnland (West-)Karelien und damit finnische Gebiete verloren hat. Und das war auch der Grund, warum Finnland auf Seite Deutschlands und zusammen mit der Wehrmacht sich am Unternehmen Barbarossa beteiligte.

Gerade wurde Russland an das Ende der Leningrader Blockade gedacht. Natürlich wurde festgestellt, dass Putin, weil er in der Nachkriegszeit in Leningrad geboren wurde, über spezielle Gene verfügt (https://www.novayagazeta.ru/news/2018/01/18/138726-v-filme-pro-blokadu-leningrada-napomnili-ob-osoboy-genetike-blokadnikov-i-ih-detey-putina-i-mironova). Und das ist etwas, was schizophren* erscheint: Auf der einen Seite wird das Leiden und der Sieg des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg glorifiziert, dann bekommt aber einer der Gegner der Sowjetunion in diesem Krieg eine Gedenktafel in St. Petersburg?

Aber es ist eine typische Reaktion:
Man greift einen bestimmten Punkt auf und blendet alles aus. Mannerheim hat nunmal in der russischen Armee gedient


*Alltagsdefinition

...

@ Topic

Es ist ganz klar warum der Film zurückgezogen wurde. In Russland ist Stalin immer noch ein heroischer Kriegsheld und kein dreckiger Kriegsverbrecher, sowie hier Hitler.
Die haben eine ganz andere, verklärte Sicht der Dinge auf Ihre Vergangenheit.

Ein Film, welcher Stalin als triumphierender Sieger über Nazideutschland gezeigt hätte, wäre ganz sicher nicht "zurückgezogen" worden :rolleyes:
Mein Problem ist, dass die eigentliche Thematik des Films (Stalins Tod und Machtaufteilung) zum Ende der Sowjetunion nie ein Problem war, im Gegenteil: Es war die Aufarbeitung der stalinistischen Zeit und der Zeit danach. Jetzt passt so ein Film einfach nicht in die staatlich propagierte Romantik der 40er und 50er Jahre.

[dr_AllCOM3]

Und das ist etwas, was schizophren* erscheint: Auf der einen Seite wird das Leiden und der Sieg des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg glorifiziert, dann bekommt aber einer der Gegner der Sowjetunion in diesem Krieg eine Gedenktafel in St. Petersburg?
Ein grosser Gegner bedeutet grosse Ehre. Wer will schon die Realitaet, ein klaeglicher Angriffskrieg gegen ein winziges Finnland?


Politik in oder her, der Film macht einen guten Eindruck. Auf der einen Seite realistisch, auf der anderen Seite durch die absurde Situation unterhaltsam.

[deekey777]

Der Winterkrieg, Überfall auf Polen, "Beitritt" der baltischen Republiken in die UdSSR, das geheime Zusatzprotokoll, gemeinsame Parade mit der Wehrmacht bei der Übergabe von Lemberg uvm. sind Ereignisse, die den Sieg der UdSSR beschmutzen, daher blendet die russische Gesellschaft diese Sachen aus.

[Gipsel]

Ja :) Es geht gegen Russland. Das wird Gispel Gipsel immer ganz schnell ganz ungehalten und argumentiert ziemlich wild um sich ;DVielleicht wird bei dem Thema auch nur besonders viel Blödsinn gepostet? Und ungehalten werde ich sehr selten (das hast Du wohl noch nicht erlebt ;)). Aber das führt hier zu weit.

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Es ist ja nicht so, so dass er die Ehrentafel nicht verdient,Na also!
Und das ist etwas, was schizophren* erscheint: Auf der einen Seite wird das Leiden und der Sieg des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg glorifiziert, dann bekommt aber einer der Gegner der Sowjetunion in diesem Krieg eine Gedenktafel in St. Petersburg?Mit Betonung auf "erscheint". Vielleicht sollten Einige einfach mal begreifen, daß Geschichte nunmal voller Brüche und Widersprüche ist, auch unsere. Viele können das akzeptieren, Einige offenbar nicht.

So, jetzt aber genug mit der Abdrift ins PoWi. Von mir kommt dazu hier nichts mehr.

[Κριός]

Dämliche Propaganda in "Comedy" versteckt.
Völlig zurecht in Russland verboten. Langsam sollten die Linken in den USA langsam lernen das sie ihren Imperialismus nicht mehr Lange über ihre Welt verteilen können.
Russland ist aufgewacht. Großbritannien auch. Ich hoffe das wir bald auch folgen.

[Silentbob]

Gott, was ist den hier los?:ulol:

[Lawmachine79]

Kinders...auf jeden Fall wird das ein spannender Film, ich mag solche Filme. Der Untergang war auch schon klasse. "Es bleiben im Raum Deekey, Schokofan und Silentbob".

[Screemer]

Bild ich mir das ein oder war der Thread nicht sogar im Powi eröffnet worden? Ich persönlich fände ein Diskussion in diese Richtung dort auch angebrachter, denn hier gibts doch sogar schon nen passenden Faden zum Film.

Edit: ach die Threads wurden zusammen gefasst. Warum?

[schokofan]

So, habe den Film jetzt gesehen. Der Trailer ist etwas irreführend, es gibt zwar eine Menge zu lachen, insgesamt geht es aber doch sehr düster zu. Während man aus historischer Sicht an einigen Details etwas aussetzen könnte, ist es insgesamt doch sehr stimmig. Ich lese gerade https://www.nytimes.com/2017/10/19/books/review/stephen-kotkin-stalin-biography.html und manche Szenen wirken wie daraus entnommen. 5 von 5 Säuberungen scheinen mir gerechtfertigt. Hier noch etwas was man idealerweise schauen sollte nachdem man den Film gesehen hat:
SNyIChf0EqI

[deekey777]

Danke. Den Film werde ich erst anschauen, wenn er fürs Heimkino veröffentlicht ist.

Wer sich traut: https://www.youtube.com/watch?v=dAYOT6MvVuU

Keine Angst, das ist die offizielle Seite von Mosfilm, es ginbt englische Untertitel.
Hier die deutsche Wiki-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_kalte_Sommer_des_Jahres_53

Allein diese Szene (https://youtu.be/dAYOT6MvVuU?t=9m42s), als der Kapitän über Berijas Verhaftung erfährt, ist ein gutes Spiegelbild der damaligen Angst der sowjetischen Bevölkerung. Und diese Angst scheint die heutige russische Bevölkerung erneut zu haben.

Gestern war ja der 65. Todestag.

[deekey777]

Übermorgen wird der Film im US-iTunes (auch Blu-ray?) veröffentlicht und wir müssen bis Mitte August warten. Schweinerei!

[PHuV]

5 von 5 Säuberungen scheinen mir gerechtfertigt.
:facepalm: Zieh weg, dort hin. Keine Säuberung ist gerechtfertigt!

[deekey777]

:facepalm: Zieh weg, dort hin. Keine Säuberung ist gerechtfertigt!
Ich glaub, du hast was falsch verstanden.

[deekey777]

Boah, noch zwei Wochen!

Hoffentlich ist der Film nicht zu schlecht.

[deekey777]

So, habe den Film jetzt gesehen. Der Trailer ist etwas irreführend, es gibt zwar eine Menge zu lachen, insgesamt geht es aber doch sehr düster zu. Während man aus historischer Sicht an einigen Details etwas aussetzen könnte, ist es insgesamt doch sehr stimmig. Ich lese gerade https://www.nytimes.com/2017/10/19/books/review/stephen-kotkin-stalin-biography.html und manche Szenen wirken wie daraus entnommen. 5 von 5 Säuberungen scheinen mir gerechtfertigt. Hier noch etwas was man idealerweise schauen sollte nachdem man den Film gesehen hat:
http://youtu.be/SNyIChf0EqI

Heute ist der Film auf iTunes&Co veröffentlicht worden und ich habe wieder den Fehler gemacht, nicht abzuwarten, sondern auf dem iPhone zu schauen, aber nicht bis zum Ende (nicht einmal Hälfte geschaut).

Das ist keine Komödie. Satire? Schwer zu sagen, eher ja, aber sehr düster. Klar, einige Szenen sind genretypisch überzeichnet, trotzdem nicht lustig.

Fazit kommt.
Der Film ist definitiv keine Komödie, auch kein schwarze Komödie. Er fängt vielleicht so an, nimmt den Zuschauer an die Hand und wird ernster, grauenvoller und düster.

Ein satirischer Politthriller. Jetzt ist mir klar, warum er im Kreml auf keine Liebe stoß.

[deekey777]

Wer den Film im Kino sehen will: http://www.filmladen.de/index.php?id=-1&uid=4325

Im Programm:
Open-Air-Kino
Montag, 13.08.2018 um 21:15 Uhr

[deekey777]

Hat noch jemand den Film gesehen? ;(

Ich platze fast, wenn ich mit anderen den Film nicht besprechen kann.

[Finch]

Edit:

sehe gerade dass er im Itunes ist. Ich glaube ich werde ihn mir mal diese Woche ansehen.

[PHuV]

Ich finde ihn sehr gut. Er macht eine gute Gratwanderung ernsthaftes Thema, absurder Witz und Situationkomik im schwarzen Bereich. Historisch ist er auch recht nahe dran an den tatsächlichen Geschehnissen, bis auf den Tod von Beria, die Hinrichtung war später und etwas anders.
Ich glaub, du hast was falsch verstanden.
Inwiefern?

[deekey777]

Ich finde ihn sehr gut. Er macht eine gute Gratwanderung ernsthaftes Thema, absurder Witz und Situationkomik im schwarzen Bereich. Historisch ist er auch recht nahe dran an den tatsächlichen Geschehnissen, bis auf den Tod von Beria, die Hinrichtung war später und etwas anders.

Die historischen Kleinigkeiten sind im Film sehr gut platziert und haben den Zweck denjenigen Wind aus den Segeln zu nehmen, die meinen, alles seien typische Vorurteile.

Die Mutter von Swetlana und Wassili hat sich (angeblich) erschossen.
Stalin wurde anders gefunden, den Filmemachern ging es aber darum, dass Berija verfügt hat, dass niemand zu ihm (Stalin) darf, auch Ärzte durften viel später zu Stalin und das erst, als die meisten ZK-Mitglieder kamen. Stalin ist jedoch paar Tage Später gestorben.

Wassilij war für den Vorläufer des ZSKA zuständig und tatsächlich ist die Eishockeymannschaft bei einem Flugzeugabsturz gestorben - bis auf Bobrow, der nicht mitgeflogen ist (einigen anderen). Er war zwar ein sehr guter Pilot, trank aber und hat nach dem Tod des Vaters Verschwörungstheorien darüber verbreitet, auch in der chinesischen Botschaft. Wirklich trauriges Schicksal.

Nicht nur Berija, sondern alle waren direkt oder indirekt am stalinistischen Terror beteiligt. Berijas maßgebliche Beteiligung war jedoch deutlich höher.

Anch Stalins Tod gab es eine Amnestie, die jedoch aus dem Ruder gelaufen ist (siehe "Kalter Sommer 53"), politische Gefangene kamen irgendwann auch frei.

Maria Judina war Stalins Lieblinspianistin. Er soll tatsächlich eine Aufnahme ihres Konzerts angeordnet haben, die er vor seinem Tod bzw. Schlaganfall hören wollte. Judina war unpolitisch, aber als sehr gläubige Christin hat sie tatsächlich öffentlich bekundet, dass sie für Stalin betet.

Molotow war eigentlich schon Ende 1948 politisch abserviert, dem hat seine Frau wohl erheblich beigetragen. Sie war Jüdin und geriet in die antisemitische Politik Stalins, https://de.wikipedia.org/wiki/Wjatscheslaw_Michailowitsch_Molotow#Molotows_Machtverlust_unter_Stalin

Malenkow war eine graue Maus ohne eigene Persönlichkeit. Er war an der Leningrader Affäre (https://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Aff%C3%A4re) maßgeblich beteiligt, daher auch die Flügelbildung mit Berija.
Er verlor kurz nach Stalins Tod an Macht und wurde 1955 gänzlich abserviert, 1961 gar aus der Partei ausgeschlossen. Er konnte wirklich nicht mit seinen "Untertanen" umgehen (siehe Kurzgespräch mit Berija; ich finde die Quelle leider nicht mehr).

Was Berija angeht:

Sein Sohn soll geäußert haben, dass Berija gleich nach der Verhaftung/Urteilsverkündung erschossen worden war und seine Leiche verbrannt, sprich noch alles Ende Juni 1953. Das gilt als widerlegt, wonach er - wie du schreibst - Monate später (im Dezember 1953) hingerichtet worden ist.


Inwiefern?

Es bezieht sich auf die hier üblichen Bewertungspunkte wie "10/10 Deadpools".

[PHuV]

Interessant fand ich das mit dem Zettel, daß das wirklich auch so war, zwar nicht ganz zeitlich passend, aber die Pianistin hat das wirklich gemacht.

[deekey777]

Bin auch mit der Novelle durch, ist düsterer und das Intrigieren ist etwas anders, Berija strebt nach Macht und alle haben Angst vor ihm, er ist deutlich direkter, was seinen Machtanspruch angeht. Und auch sein Fahrer ist dabei, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Khrustalyov,_My_Car!

[Finch]

Hab ihn jetzt auch gesehen. Klasse Film. Welche Novelle meinst du?

[deekey777]

Hab ihn jetzt auch gesehen. Klasse Film. Welche Novelle meinst du?

The Death of Stalin von Thierry Robin https://www.amazon.de/dp/1785863401/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_.gTFBbHAJ0Y1F via @amazon

[deekey777]

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Die-Highlights-bei-Netflix-und-Amazon-Prime-Video-im-November-4205962.html

Die Komödie The Death Of Stalin ist ab dem 29.11. bei Amazon verfügbar. Sie beschäftigt sich auf schwarzhumorige Weise mit dem Ableben des Josef Stalin im Jahr 1953 - was auch der Grund dafür sein dürfte, dass die Ausstrahlung des Films in Russland untersagt wurde. Im Fokus der Handlung stehen vor allem jene Ereignisse, die eine direkte Verbindung zum Tod des Diktators haben sowie die Machtkämpfe, die danach innerhalb der Partei und der Staatsführung stattfanden.

[RainingBlood]

von der ersten bis zur letzten Minute amüsant, grandiose Satire. 8/10

[deekey777]

Gestern war ja der Todestag, die Kommunisten haben eine Blumenniederlegung am Stalindenkmal an der Kremlmauer organisiert:

https://twitter.com/znak_com/status/1102955370832687105?s=20

Er wirft Blumen gegen das Denkmal und sagt: "In der Hölle sollst du brennen, du Henker. Mörder von Frauen und Kindern!" (so in etwa) Er wird überwältigt und ins Polizeirevier gebracht, wo gegen ihn (und andere Aktivisten) wegen einer nichtzugelassenen Demo ermittelt wird.