PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ÖL-Heizung austauschen


Seiten : [1] 2

Lowkey
2019-09-10, 15:54:23
Hallo,

jeder hier hat die Nachrichten verfolgt. Die SPD/CDU wollen 2030 ÖL-Heizungen verbieten. Die Grünen wollen sie 2020 abschaffen.

Nur haben 99% alle Bekannten und Verwandten eine ÖL-Heizung und fragen sich, was man da als Alternative nehmen soll. Denn das wird nicht gesagt. Ich fasse die Meinungen mal zusammen:

1. Holzpellet oder Holzöfen stehen ebenfalls kurz vor einem Verbot, da die Pelletproduktion entgegen allen Erwartungen nun auch komplette Bäume verwertet und nicht die sogenannten Reste. Der Feinstaub ist beim Holz immer noch ein großes Problem, gerade wenn die Nachbarn ihren fancy Holzofen anmachen oder Grillen.

2. Wärmepumpen kann man nachträglich nicht installieren und deren Effizienz und Stromverbrauch machen es sowieso zur suboptimalen Lösung auch bei Neubauten.

3. Erdgas: Erdgas soll auch teuer werden und soll die Käufer zum Umrüsten bewegen.

4. Solarenergie: hier haben die Leute auf dem Dach als Unterstützung für Warmwasser ein paar Felder verbaut. Für die Heizung im Winter reicht es nicht.


Wie seht ihr das?

Henroldus
2019-09-11, 08:41:17
zu 1. stimme ich zu, damit will sich keiner mehr abgeben, zu Wartungsintensiv und finanziell lohnt sich Pelletheizung auch nicht
zu 2. Wärmepumpen sind nur effizient bei gut gedämmten (also neuen) Häusern mit geringer Vorlauftemperatur, sprich Fußbodenheizung oder falls die Regierung hier den Strompreis mal massiv subventionieren würde
zu 3. kurzfristig gute Lösung wenn Gasanschluss, aber ich fürchte hier das gleiche Schicksal wie bei Öl vielleicht 10 jahre später
zu 4. als Unterstützung immer gut, vor allem im Sommer Verbrauch quasi 0 aber im Winter scheint die Sonne zu selten, allein reicht es nie

guter Rat ist teuer für Altbauten

GBWolf
2019-09-11, 08:45:16
Das Umweltschonendste wäre sie zu behalten

Trap
2019-09-11, 08:50:07
Sind die diskutierten Gesetzideen nicht nur für neu installierte Heizungen?

Wenn die Heizung im Altbau kaputtgeht hätte man dann natürlich ein Problem, aber vorher erstmal nicht.

Zephyroth
2019-09-11, 08:54:10
Hier ist guter Rat wirklich teuer. Vor 10 Jahren haben wir das Elternhaus von Öl- auf Pelletsheizung umgerüstet und die Heizkosten so in etwa halbiert. Funktionieren tut das ganze klaglos, die angesprochenen Probleme bleiben natürlich.

Das sauberste ist definitiv Gas, aber eben fossil. Mit Solar kommt man im Winter nicht weiter, bleibt also nur die Wärmepumpe.

Die ist zwar effizient und wäre in unserem Fall sogar billiger als Gas gewesen (so ungefähr 100€/Jahr) rentiert sich aber überhaupt nicht, da die Anlage um die 20k€ kostet. Hinzu kommt, das im Falle eines kaputten Kompressors massive Kosten auf einen zukommen (~8000€).

Bleibt eigentlich unter Abwägung aller Vor- und Nachteile nur die Pelletsheizung. Die ist zwangsläufig CO2-neutral, auch wenn man ganze Bäume dafür verfeuert.

Wie auch immer, es zeigt sich wieder, völlig egal was man nimmt, am besten wäre es davon so wenig wie möglich zu verbrauchen, deswegen ist die Wärmedämmung so ziemlich das wichtigste am Haus.

Grüße,
Zeph

Lowkey
2019-09-11, 09:02:23
Mit den kommenden Gesetzen sollen Bürger gezwungen werden, auf umweltfreundliche Heizungen zu setzen. Nur was bedeutet das?

Nur a.) auf der Pumpe der Ölheizung stand der Durchschnittsverbrauch. Heute steht ECO drauf und es wird der Minimalwert angegeben. Das ist also dieselbe Pumpe, nur anders deklariert.

b.) der Holzpelletofen kostet mittlerweile am Ende dasselbe Geld, außer man spart ein paar Cent mit günstigen, minderwertigen Pellets. Der Ofen meiner Tante hatte nun nach 6 Jahren den bekannten Fehler mit der Zufuhr, also hat der Ofen in Abwesenheit mal eben alle Pellets am Stück verbrannt und die Zimmerpflanzensammlung gehimmelt. Die Serviceleistungen kosten in jedem Fall eine Menge Geld und reparieren nicht, sondern flicken.



Ich habe immer noch keinen Ersatz für eine Ölheizung im Altbau gesehen.


PS: Gas soll ebenfalls als fosiler Brennstoff preislich unattraktiv gemacht werden.

Trap
2019-09-11, 09:05:10
Wie auch immer, es zeigt sich wieder, völlig egal was man nimmt, am besten wäre es davon so wenig wie möglich zu verbrauchen, deswegen ist die Wärmedämmung so ziemlich das wichtigste am Haus.
Die beste Wärmedämmung ist eine Nachbarwohnung. :tongue:

Eisenoxid
2019-09-11, 09:05:39
Ich verlinke hier mal einen mMn. gut geschriebenen Kommentar von heise: https://www.heise.de/tp/features/Die-Versaeumnisse-der-Energiewende-4516438.html
Der Autor plädiert dafür, Gebäude mit Ölheizung zusätzlich mit einfachen Luft-Luft-WPs nachzurüsten.
Die WP heizt wenn möglich, die Ölheizung springt bei zu kalten Temps mit ein.

noid
2019-09-11, 09:19:01
Warum denken die Leute immer bei Solar an den Winter? Auch im Sommer wird warmes Wasser verwendet! Hier und in der Übergangszeit kann diese Art der Energie _unterstützen_.
Dazu eine WP, oder Gas.

Frage ist: wer sagt, dass man sowas nicht nachrüsten kann?

derF
2019-09-11, 09:22:57
Im Einfamilienmiethaus meiner Eltern wurde die wunderbar funktionierende Ölheizung (alle Messwerte eingehalten) jetzt durch eine neue Gasheizung ersetzt. Grund: "Besitzer von Altbauten sind verpflichtet, ihre Heizkessel, die 30 Jahre und älter sind, von 2015 an auszutauschen." (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.heizungsmodernisierung-30-jahre-alte-heizungen-muessen-erneuert-werden.07f6cf75-633a-4245-afea-a34c3014fae0.html)
Das gilt allerdings nicht, wenn der Besitzer die Immobilie selbst nutzt...

Naja, dafür ist jetzt mehr Platz im Keller.

Cyphermaster
2019-09-11, 09:50:43
Nur haben 99% alle Bekannten und Verwandten eine ÖL-Heizung und fragen sich, was man da als Alternative nehmen soll. Denn das wird nicht gesagt.Wie auch? Was sich eignet, hängt ja auch am Wesentlichsten vom Fall bzw. der Bausituation ab, man wird sich also genauer damit auseinandersetzen müssen.
Ich fasse die Meinungen mal zusammen:
1. Holzpellet oder Holzöfen stehen ebenfalls kurz vor einem Verbot, da die Pelletproduktion entgegen allen Erwartungen nun auch komplette Bäume verwertet und nicht die sogenannten Reste. Der Feinstaub ist beim Holz immer noch ein großes Problem, gerade wenn die Nachbarn ihren fancy Holzofen anmachen oder Grillen.Für Staubminderung bei Holzöfen gibt es seit langem Filter (u.a. auch E-Filter). Die werden aktuell nur nicht standardmäßig verbaut, weil die Holzheizungen dann nicht mehr so schön billig wären. Holz kann man also schon nutzen, aber das ist dann auch nix für jedermann.
2. Wärmepumpen kann man nachträglich nicht installieren und deren Effizienz und Stromverbrauch machen es sowieso zur suboptimalen Lösung auch bei Neubauten.Das ist ziemlicher Unfug. Außer natürlich, man nimmt die allerbilligste Luft-WP in Mindestdimensionierung und flanscht die an einen alten Hochtemperatur-Heizkreis oder dergleichen. Wärmepumpen eignen sich da gut, wo man Gartenfläche oder -noch besser- eine Möglichkeit zur Schachtbohrung hat. Idealerweise noch mit Niedertemperatur-Heizkreisen (Flächenheizungen wie die bekannte Fußbodenheizung).
3. Erdgas: Erdgas soll auch teuer werden und soll die Käufer zum Umrüsten bewegen.Als fossiler Energieträger ist da die übliche Preissteigerung kaum zu vermeiden, ja. Geht dafür praktisch immer und überall (notfalls mit Tank), ist kompakt und billig in der Anschaffung. Kann man auch gut als "Backup" zu anderen Systemen verbauen.
4. Solarenergie: hier haben die Leute auf dem Dach als Unterstützung für Warmwasser ein paar Felder verbaut. Für die Heizung im Winter reicht es nicht.Für die Heizung im Winter reicht es, wenn man Speicher verbauen kann. Die sind auch nicht unbedingt teuer. Allerdings würde ich da nicht ohne eine "Backup"-Heizung für ganz schlechte Jahre fahren wollen (Gas?).

5. Für große Gebäude kann man sich noch überlegen, ein BHKW zu verwenden. /edit: Ich finde das als "Brückentechnologie" nicht schlecht, da es sowohl Gas- als auch Öl-BHKWs gibt, d.h. der Nachrüst-Aufwand erst einmal begrenzt sein kann, und man die E-Installation für Einspeisung usw. dann in einem zweiten Schritt für einen Zubau von PV mit-/weiternutzen kann.

Wichtig auch: Man sollte neue Heizungen nicht ohne vernünftige Dämmung kalkulieren. Jede kWh die nicht verloren geht, muß man nicht erneut bereitstellen.

Palpatin
2019-09-11, 10:51:57
Wenn eine alte Ölheizung verbaut ist, diese einfach vor einem kommenden Verbot nochmal erneuern und man hat bis 2050 Ruhe.

sun-man
2019-09-11, 11:44:39
https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/abwrackpraemie-fuer-alte-oelheizungen-eine-umstrittene-idee/150/3095/392249?fbclid=IwAR00ABj206XHxoTr7dUmwhAL80poyEx6DtwJg9J0MOi37wSwXAHDZTr-cPg

Mr.Fency Pants
2019-09-11, 12:09:16
Wenn eine alte Ölheizung verbaut ist, diese einfach vor einem kommenden Verbot nochmal erneuern und man hat bis 2050 Ruhe.

Das schützt einen aber nicht vor extra Abgaben in Form von Steuern auf fossile Brennstoffe. Bei dem aktuellen Klimawahn kann man sicher sein, dass so etwas in jüngerer Zeit kommt.

Geächteter
2019-09-11, 13:02:55
Das schützt einen aber nicht vor extra Abgaben in Form von Steuern auf fossile Brennstoffe. Bei dem aktuellen Klimawahn kann man sicher sein, dass so etwas in jüngerer Zeit kommt.
Vor allem wegen bald drastisch klammer Staatskassen.

Cyphermaster
2019-09-11, 13:43:08
Das schützt einen aber nicht vor extra Abgaben in Form von Steuern auf fossile Brennstoffe. Bei dem aktuellen Klimawahn kann man sicher sein, dass so etwas in jüngerer Zeit kommt.
Es schützte einen bisher ja auch niemand vor drastischen Preissteigerungen aus irgendwelchen anderen Gründen.

Wer beim Öl bleibt, um Geld bzgl. größerer Umrüstungen zu sparen, erkauft sich diese Einsparungen natürlich mit entsprechendem Risiko gegenüber anderen Lösungen (die dann wieder eigene, andere Risiken haben können).

Roadrunner3000
2019-09-11, 14:13:34
Das sauberste ist definitiv Gas, aber eben fossil. Mit Solar kommt man im Winter nicht weiter, bleibt also nur die Wärmepumpe.

Nicht ganz.
Mini-BHKWs werden immer interessanter.
Die ersten, die es vor 11 jahren auf dem Markt versucht haben, hatten noch mit argen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Selbst Marktführer wie Viessmann waren davon nicht verschont. Doch mittlerweile sind die durchaus haltbar und die benötigenten Laufzeiten tatsächlich im Bereich des Bedarfs eines Einfamilienhauses.

Argo Zero
2019-09-11, 14:16:25
Es schützte einen bisher ja auch niemand vor drastischen Preissteigerungen aus irgendwelchen anderen Gründen.

Wer beim Öl bleibt, um Geld bzgl. größerer Umrüstungen zu sparen, erkauft sich diese Einsparungen natürlich mit entsprechendem Risiko gegenüber anderen Lösungen (die dann wieder eigene, andere Risiken haben können).

Und was ist mit den Leuten, die sich eine Aufrüstung nicht leisten können?
Mal eben 10-15T Euro hinlegen, juhu.
Wenn der Staat so etwas fordert sollte er es auch bezahlen.

Henroldus
2019-09-11, 14:17:33
Warum denken die Leute immer bei Solar an den Winter? Auch im Sommer wird warmes Wasser verwendet! ?
der Aufwand zum Heizen von Wasser in einen Speicher ist minimal.
Führt bei unsere Gasheizung mit solarunterstützung aber dazu, dass im Sommer quasi kein Gas verbraucht wird.
der Großteil des Bedarfs an Wärme entsteht jedoch zur Heizung des Gebäudes also im Winter. dort sind aber die Tage kurz und seltener sonnig so daß die Solarunterstützung wenig bringt.
Das selbe Problem wäre eine Wärmepumpe, die im Winter ihren Strom vom Dach beziehen soll.

noid
2019-09-11, 15:01:49
der Aufwand zum Heizen von Wasser in einen Speicher ist minimal.
Führt bei unsere Gasheizung mit solarunterstützung aber dazu, dass im Sommer quasi kein Gas verbraucht wird.
der Großteil des Bedarfs an Wärme entsteht jedoch zur Heizung des Gebäudes also im Winter. dort sind aber die Tage kurz und seltener sonnig so daß die Solarunterstützung wenig bringt.
Das selbe Problem wäre eine Wärmepumpe, die im Winter ihren Strom vom Dach beziehen soll.

Kommt natürlich viel auf Lage des Haus sowie der Technik an. Für meine Eltern ist sogar im Winter der Hauptertrag über Solar. Nein, die wohnen nicht in Kalifornien.

Fusion_Power
2019-09-11, 15:14:55
Bevor die irgend was verbieten, müssten sie Alternativen erst mal ordentlich fördern. Und da ist der Staat wie immer knausrig.
Wir haben hier Gas, weil ist überall in der Stadt verlegt und quasi jeder nutzt es. Wird sich vermutlich auch so bald nicht ändern.
Mein Kumpel hats gut, der hat Photovoltaik und Solarthermie aufm Dach und Holzheizung und eigenen Wald. Viel autarker gehts wohl kaum. Aber sowas ist natürlich noch ehr die Ausnahme.

Dr.Doom
2019-09-11, 16:04:11
Und was ist mit den Leuten, die sich eine Aufrüstung nicht leisten können?
Mal eben 10-15T Euro hinlegen, juhu.
Wenn der Staat so etwas fordert sollte er es auch bezahlen.Das interessiert doch niemanden.
Strasse vor dem Haus wird saniert, bitte beteiligen Sie sich mit 20.000€.
Wie, Sie können nicht zahlen, dann verkaufen Sie ihr Haus.

PacmanX100
2019-09-11, 16:42:44
Richtig, erst kommt die Rechnung/Bescheid, danach das Problem. ;)

Ganz ehrlich: Nichts machen. Erst warten bis es kurz vor knapp ist. Es ist jetzt noch nicht abzusehen wie diese Gesetze aussehen werden und ob überhaupt eine einfache Umrüstung reicht. Es könnten noch weitere Dämmvorschriften kommen und die ganzen Zeitungsschreiber meinen auch schon keine Sanierungen mehr durchzuführen weil nicht lohnenswert bzw. die Ziele sehr wahrscheinlich nicht erreichbar. Politiker in ihrer besten Rolle: Unsicherheit stiften. ;)

MSABK
2019-09-11, 17:03:16
Das interessiert doch niemanden.
Strasse vor dem Haus wird saniert, bitte beteiligen Sie sich mit 20.000€.
Wie, Sie können nicht zahlen, dann verkaufen Sie ihr Haus.

Ist das echt so heftig?:eek:

PacmanX100
2019-09-11, 17:11:39
Ja, ist es. Bei uns hängen gelbe Westen an den Straßen wo das passiert ist. Die Anwohner müssen blechen ob sie wollen oder nicht sonst kommt der Vollstrecker :)
https://rp-online.de/nrw/landespolitik/aerger-um-strassenbaubeitraege-in-nrw-der-zorn-der-anlieger_aid-37585685

Ich finde es höchst ungerecht da es nicht planbar ist und schon genug Steuern und Kfz und Mineralöl.. eingezogen wird. Außerdem gab es sogar schon versuche Straßen zu sanieren die gar nicht kaputt waren ;)

MSABK
2019-09-11, 17:19:09
Ich finde es höchst ungerecht da es nicht planbar ist und schon genug Steuern und Kfz und Mineralöl.. eingezogen wird. Außerdem gab es sogar schon versuche Straßen zu sanieren die gar nicht kaputt waren ;)

Ich glaube die Co2-Steuer muss kommen, damit endlich Geld in die Kassen kommt. Dann ist das Problem gelöst.:freak:

Schockt mich echt, wusste nicht, dass das so läuft.

WTC
2019-09-11, 17:54:39
Ist mittlerweile in sehr vielen Gemeinden in Hessen abgeschafft, gerade weil es ungerecht ist. Was kann ich dafür wenn die Strasse auf einmal mehr frequentiert ist weil dahinter ein Neubaugebiet entstanden ist und jeden Tag die 40t da lang fahren und die Straße zerstören. Bei uns wurde es letzten Monat abgeschafft...

Cyphermaster
2019-09-11, 18:47:50
Ich glaube die Co2-Steuer muss kommen, damit endlich Geld in die Kassen kommt. Dann ist das Problem gelöst.:freak:

Schockt mich echt, wusste nicht, dass das so läuft.
Ist mittlerweile in sehr vielen Gemeinden in Hessen abgeschafft, gerade weil es ungerecht ist. Was kann ich dafür wenn die Strasse auf einmal mehr frequentiert ist weil dahinter ein Neubaugebiet entstanden ist und jeden Tag die 40t da lang fahren und die Straße zerstören. Bei uns wurde es letzten Monat abgeschafft...
Gesetze sind nun mal änderbar, im Positiven wie Negativen. Das ist ein Risiko, daß sich nicht ändert. Für irgendwas muß man sich aber halt entscheiden, wenn es eine neue Heizung braucht. Und zumindest die grobe Richtung, in die die Politik strebt, scheint für die nächste Zeit doch relativ klar.

Yggdrasill
2019-09-11, 22:52:40
Bei der aktuellen Politik ist überhaupt nicht klar in welche Richtung die geht und wie langfristig Investitionen in neue Technik sind.
Wir haben vor ~5 Jahren das 1890er Mehrfamilienhaus meines Vaters (endlich) mit einer Pelletzentralheizung ausgerüstet. Die Entscheidung für Pellets fiel zum Teil weil wir uns nicht auf die anderen Alternativen einigen konnten (Unwirtschaftlich, Gasanschluss, Öllager), zum Teil wegen dem Preis für Pellets und zum Teil wegen dem Umweltgedanken. Damals habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht das man bestimmte Heizungsarten verbieten zu wollen könnte, da war noch keine Rede davon.

Heute bin ich einigermaßen ernüchtert was einem teilweise für eine Ablehnung und Hass einem für eine moderne Heizung entgegengeschleudert wird weil man im Zuge der Feinstaubdebatte gleich mit an den Pranger gestellt wurde. Davor wurde man als Öko verspottet und dann kamen die DUH und die Grünen und haben das ganze mal rumgedreht. Muss schon toll sein wenn man genug Geld hat um seine ökologische Meinung alle zehn Jahre zu ändern und die davor propagierten Werte plötzlich zum Feindbild zu erklären.
Langfristig sehe ich nur das die günstigen Alternativen wie Pellets und Holzheizungen aus fadenscheinigen Gründen mit beliebig niedrig gewählten Grenzwerten und Ölheizungen wegen dem CO2 verboten werden. Bei Strom erwarte ich das dieser sich noch deutlich verteuert, lediglich Gas schätze ich als eine relativ stabile Größe ein was sich aber auch ändern kann wenn die Ölheizungsbesitzer dorthin wechseln. BHKW lohnen sich halt auch erst aber einer bestimmten Gebäudegröße und sind damit für die meisten keine Option.

Meine Meinung aufgrund dieser Erfahrungen und Abschätzung lautet: Abwarten und kurzfristig vor 2030 entscheiden. In zehn Jahren wird sich besser zeigen wie die Preisanstiege und Steuern wirklich ausfallen. Jede Prognose jetzt ist nur Stochern im Nebel.

Cyphermaster
2019-09-11, 22:57:41
Effizienz und Nachhaltigkeit sind Trends, denen sich langfristig Politik nicht entziehen kann. "Kurzfristige" (3-5 Jahre oder so) Hypes oder Shitstorms sollte man sich bezüglich einer Investition mit 15+ Jahre Horizont nicht zu sehr zu Herzen nehmen, imo.

Yggdrasill
2019-09-11, 23:10:51
Und was ist an an einer modernen Pelletheizung nun denn bitte nicht effizient oder nachhaltig?
Abgesehen davon haben wir da grade so noch einen Scheitholzkessel genehmigt bekommen, im nächsten Jahr wäre das wegen niedrigerer Feinstaubgrenzwerte nicht mehr möglich gewesen. Da verbrennen wir Holz aus dem eigenen Garten oder was wir sonst so bekommen. Ist das auch nur ein Hype und nicht effizient und nachhaltig?

Entschuldige, aber wenn der "Shitstorm" plötzlich meine für ~25 Jahre geplante Investition in Frage stellt nehme ich mir das schon erheblich zu Herzen, ganz besonders dann wenn mich plötzlich die gleiche Gruppierung von Leuten anpissen will, die mich vorher in meiner ökologischen Einstellung bestärkt hat.

Cyphermaster
2019-09-11, 23:24:12
Was willst du denn? Du hast eine effiziente Heizanlage auf nachhaltiger Basis. Mach dir doch nicht ins Hemd wegen dem Feinstaub. Dafür gibt es -sogar im Falle eines Falles- Filter. Bei den Diskussionen wird aktuell alle Nase lang eine neue Sau durch's Dorf getrieben. 90% davon ist einfach unreflektiert heiße Luft, wie immer - nur die Tonlage wird bei den Leuten zusehends aggro.

Jupiter
2019-09-11, 23:25:42
Pelletheizungen verursachen hundert- bis tausendfach mehr Feinstaub als Ölheizungen. Feinstaub ist in der Tat ein Gesundheitsproblem, welches reduziert werden sollte. Damit kehren wir wieder zu dreckiger Luft zurück. Wenn einer mit Holz heizt verseucht der gleich die gesamte Nachbarschaft

Cyphermaster
2019-09-11, 23:31:02
Trotzdem wird die Regierung niemanden verpflichten, so eine Heizung nach 5 Jahren wieder rauszureißen. Genau wie seit Ewigkeiten niemand Ölheizungen mal eben so verboten hat.

Lowkey
2019-09-11, 23:33:15
Mein Bekannter will von Öl auf ? umstellen und hat es durchgerechnet. Daher musste ich mal fragen, was das soll, wenn die Regierung die Bürger zu besseren Heizungen zwingen will?

Also eine moderne Ölheizung und eine Pelletheizung kosten derzeit ungefähr dasselbe. Also denkt man sich: "Toll, ich heize mit erneuerbaren Energien". Nun kosten die Pelletheizung samt Pellets mit höherem Brennwert in der Summe dasselbe wie eine neue Ölheizung. Und dann bekommen wir auf Öl und andere Dinge eine höhere Steuer, aber die Experten sagen vorraus, dass Pellet und Holz in Zukunft auch verschwinden werden, da sie nicht besser sind. Mit Alternative meinen sie eben nicht Holz als Heizmittel.

Und heute sehe ich im Wald die neuen Lücken. So viel Holz wie in diesem Jahr wurde dort noch niemals geschlagen. Es geht nicht um kranke Bäume oder Waldpflege: der Bedarf an Brennholz steigt und keine Forstwirtschaft hält sich an irgendwelche Umweltvorschriften oder betreibt Waldpflege. Wo sind die Tankautos, die im Sommer den Wald wässern sollen?

Vorzeigeprojekte auf dem Land gibt es auch. Doch die sind stark subventioniert. Viele Menschen nehmen den Ökostromtarif und wägen sich auf der sicheren Seite. Es sind nunmal alles Seifenblasen. Die Bürger wollen alle umweltfreundlich und bezahlbar heizen. Es gibt kein Angebot. Es gibt wieder viele Leute, die machen sich Solarzellen auf das Dach und kalkulieren mit Gewinnen und rechnen diese bis zum 10jährigen Austausch gegeneinander auf - erfahren dann, dass sie nicht 100% des erzeugten Stroms einspeisen dürfen. Wenn nun der Strompreis sinken würde, gehen 100.000 und mehr private Personen am Ende in die Privatinsolvenz. Die Wirtschaft fordert mal wieder Nachlässe beim Strompreis und der Bürger denkt, dass die Energieumlage aka hohe Strompreise die Energiewende bezahlen würde.

Und dann fordern die Grünen die schnelle Abschaltung der Braunkohlekraftwerke...

Wohin führt das? Momentan sehe ich keinen Plan was da genau gemacht werden soll. Und selbst wenn alle Bürger umstellen und abschalten, so würde sich nicht viel ändern, da der CO2 Verbrauch der relativ sparsamen Bürger einen Bruchteil ausmacht, was an CO2 produziert wird.

Alexander
2019-09-11, 23:56:19
Es gibt wieder viele Leute, die machen sich Solarzellen auf das Dach und kalkulieren mit Gewinnen und rechnen diese bis zum 10jährigen Austausch gegeneinander auf - erfahren dann, dass sie nicht 100% des erzeugten Stroms einspeisen dürfen. Wenn nun der Strompreis sinken würde, gehen 100.000 und mehr private Personen am Ende in die Privatinsolvenz.
Quelle?

Und wieso sollte der Strompreis sinken?

BlacKi
2019-09-12, 05:38:32
Mein Bekannter will von Öl auf ? umstellen und hat es durchgerechnet. Daher musste ich mal fragen, was das soll, wenn die Regierung die Bürger zu besseren Heizungen zwingen will?

Also eine moderne Ölheizung und eine Pelletheizung kosten derzeit ungefähr dasselbe. Also denkt man sich: "Toll, ich heize mit erneuerbaren Energien". Nun kosten die Pelletheizung samt Pellets mit höherem Brennwert in der Summe dasselbe wie eine neue Ölheizung. Und dann bekommen wir auf Öl und andere Dinge eine höhere Steuer, aber die Experten sagen vorraus, dass Pellet und Holz in Zukunft auch verschwinden werden, da sie nicht besser sind. Mit Alternative meinen sie eben nicht Holz als Heizmittel.

Und heute sehe ich im Wald die neuen Lücken. So viel Holz wie in diesem Jahr wurde dort noch niemals geschlagen. Es geht nicht um kranke Bäume oder Waldpflege: der Bedarf an Brennholz steigt und keine Forstwirtschaft hält sich an irgendwelche Umweltvorschriften oder betreibt Waldpflege. Wo sind die Tankautos, die im Sommer den Wald wässern sollen?

Vorzeigeprojekte auf dem Land gibt es auch. Doch die sind stark subventioniert. Viele Menschen nehmen den Ökostromtarif und wägen sich auf der sicheren Seite. Es sind nunmal alles Seifenblasen. Die Bürger wollen alle umweltfreundlich und bezahlbar heizen. Es gibt kein Angebot. Es gibt wieder viele Leute, die machen sich Solarzellen auf das Dach und kalkulieren mit Gewinnen und rechnen diese bis zum 10jährigen Austausch gegeneinander auf - erfahren dann, dass sie nicht 100% des erzeugten Stroms einspeisen dürfen. Wenn nun der Strompreis sinken würde, gehen 100.000 und mehr private Personen am Ende in die Privatinsolvenz. Die Wirtschaft fordert mal wieder Nachlässe beim Strompreis und der Bürger denkt, dass die Energieumlage aka hohe Strompreise die Energiewende bezahlen würde.

Und dann fordern die Grünen die schnelle Abschaltung der Braunkohlekraftwerke...

Wohin führt das? Momentan sehe ich keinen Plan was da genau gemacht werden soll. Und selbst wenn alle Bürger umstellen und abschalten, so würde sich nicht viel ändern, da der CO2 Verbrauch der relativ sparsamen Bürger einen Bruchteil ausmacht, was an CO2 produziert wird.
100 experten 100 verschiedene meinungen. die leute machen sich zuviel gedanken. ist doch klar, das da nicht nur eine richtung dabei rauskommt.

langfristig glaub ich an eine reduzierung des strompreises, wird zb. auch von den grünen gefordert. damit ist eine WP wieder im rennen.

pellets gehen in der innenstadt imho garnicht. teureres gas, mag sein, aber um wieviel reden wir da? ölheizung wirds leider noch sehr lange geben, so ein gesetz geht eh nicht so per se durch, da wirds ausnahmen geben, zb. für altbauten.
aktuell gibts nur diskussionen zum verbot, die leute schieben einfach nur panik. wer heute ne neue ölheizung verbaut wird sie wohl auch noch sehr lange betreiben dürfen.

fake1955
2019-09-12, 06:55:13
Quelle?

Und wieso sollte der Strompreis sinken?

Es gibt eine 70% Grenze was du einspeisen darfst.
Soll angeblich zur Entlastung der Netze in Spitzenzeiten dienen.
In den meisten Fällen kommt diese Grenze gar nicht aktiv zum tragen, weil du zwei Seiten des Hauses belegt hast und eben selten 100% des möglichen produzierst.

Henroldus
2019-09-12, 08:17:49
Und wieso sollte der Strompreis sinken?
die EEG Umlage(aktuell etwa 6,5ct+MWST) erreicht etwa 2021 ihren Höhepunkt, weil die alten hoch subventionierten Anlagen (40ct/Kwh) nach ihren 20 Jahren aus der Förderung fallen. wie sich die anderen Bestandteile des Strompreises entwickeln weiß nur die Glaskugel

downforze
2019-09-12, 13:11:11
Du hast geschrieben, dass die wenigste Energie für Warmwasser draufgeht. Das kann ich genau bestätigen. Unsere Temperatur lag bei 60°C. 3/4 des Öls ging für das Beheizen der Räume drauf und davon 1/2 allein im Wohnzimmer. Am ehesten spart man meiner Meinung nach, wenn man sich zur Heizung einen Kamin setzen lässt. Holzscheite bekommt man überall teils kostenlos hinterhergeworfen. Damit kann man locker 30 m² heizen.

Cyphermaster
2019-09-12, 13:19:28
Holzscheite bekommt man überall teils kostenlos hinterhergeworfen.Höchstens, wenn du die Leute entsprechend nervst... :biggrin::wink:
Ich denke, da muß man etwas aufpassen. Realistisch gibt es derzeit wegen dem riesigen Anfall von Schadholz ein Überangebot, das die Preise drückt. Das wird nicht ewig halten (sonst wären irgendwann die Wälder weg), und tendenziell schlägt's danach dank Verknappung eher ins Gegenteil um. Für wie lange welche Phase anhält, ist dann die Frage.

Lowkey
2019-09-12, 13:33:22
Quelle?
Und wieso sollte der Strompreis sinken?

Mein Cousin hat sich dieses Jahr auf das Elternhaus eine Solaranlage gebaut (selber!). Vor dem Haus musste dazu der Verteilungskasten extra erneuert werden. Und als alles fertig war, da sagte der Nachbar, ebenfalls mit Solarzellen, dass er nicht 100% einspeisen dürfte, sondern nur maximal 50%. Das wußte niemand vor dem Bau und daher steht die Finanzierung nicht mehr ganz fest, denn man hat ja mehr als 50% einkalkuliert. Im schlimmsten Fall wird es ein Nullsummenspiel.

Und dann wäre da noch der Strompreis, der in Deutschland so hoch ist, dass er nur noch sinken kann. Und im Zuge der E-Mobilumstellung müßte der Preis über kurz oder lang auch sinken. Alle neuen Häuser haben Wärmepumpen, die ebenfalls mit Strom laufen. In Süddeutschland bieten sie nun laut einem Bekannten Strom ohne EEG Umlage an. In dem länderübergreifenden Projekt kommt der Strom von Staukraftwerken. Ich bin mal gespannt ob das legal ist... jedenfalls schlagen da schon einige Großunternehmen zu.

Man ließt viel über Costa Rieca, dass zu 100% Ökostrom produziert. Das ist zwar kein Märchen, aber man stelle sich vor, dass man den Rhein auf den Schwarzwald pumpt und dort riesige Staubecken herstellt.


Also mein Onkel hat dieses Prinzip aus Holzofen und Ölheizung probiert. Die Kosten sind auf den ersten Blick günstig, aber ein guter Heizofen ist nicht umsonst. Zweitens ist das Brennholz auf 30cm in hoher Qualität nahezu unbezahlbar. Interessant wird es erst, wenn man mit 50% Rabatt ein paar Stämme bekommt und selber zerkleinert. Das kostet aber etwas Freizeit.
Der Höhepunkt war dann der neue Schornsteinfeger, der der den Ofen nach 2 Jahren stillgelegt hat, denn jedes Jahr gibt es neue Normen für Öfen. Nach erneuten Investitionen läuft der Ofen wieder. In der Summe bleibt nichts außer etwas Bewegung und ein gesunder Rücken durch das Holzspalten ;)
Man hätte das Geld in eine bessere Steuerung der Ölheizung stecken sollen bzw. ein komplette Wartung. Die Heizung fiel dann komplett aus und der Service-Mensch hat die Platine geröstet. Dann verschwand er, holte defekten Ersatz, überbrückte die Steuerung und ward nie wieder gesehen. 6 Wochen ohne Ersatzteil und dann kommt natürlich eine fette Rechnung ;)


Wirklich effizient laufen Ölheizungen nur nach Handbuch. Da steht drin wie man die Heizung einzustellen hat. Das dauert in der Regel 2-3 Tage. Die Zeit hat kein Heizungstechniker bzw. die Kosten wären unverhältnismäßig. Also wird die Heizung Pi mal Daumen eingestellt. Eigentlich müßte sich dann der Besitzer der Heizung um die richtigen Einstellungen bemühen. Stattdessen wird meistens nur am Luftventil gedreht und auch noch Premium Öl mit Zusatz gekauft.

Eisenoxid
2019-09-12, 13:46:25
Mein Cousin hat sich dieses Jahr auf das Elternhaus eine Solaranlage gebaut (selber!). Vor dem Haus musste dazu der Verteilungskasten extra erneuert werden. Und als alles fertig war, da sagte der Nachbar, ebenfalls mit Solarzellen, dass er nicht 100% einspeisen dürfte, sondern nur maximal 50%. Das wußte niemand vor dem Bau und daher steht die Finanzierung nicht mehr ganz fest, denn man hat ja mehr als 50% einkalkuliert. Im schlimmsten Fall wird es ein Nullsummenspiel.
Moment. So wie du es schreibst, könnte man es falsch verstehen.

Man darf bei Neuanlagen (bis 10kWp) maximal 70% der Spitzenleistung nach EEG einspeisen. Das bedeutet, dass wenn man bspw. eine 10kWp-Anlage hat, zu keinem Zeitpunkt mehr als 7kW ins Netz gehen. Die Spitzenleistung erreicht die Anlage aber ohnehin kaum - insbesondere wenn es sich um nicht perfekt nach Süden ausgerichtete Anlagen handelt.
Hat man einen Speicher und wurde dieser durch das Kfw gefördert (evtl. auch bei Kfw-Förderung ohne Speicher - da bin ich mir nicht sicher), sinkt die max. Einspeiseleistung auf 50% (was aber nicht so tragisch ist, da der Speicher dies mit "intelligenter" Regelung zum Teil abfangen kann).

Es bedeutet aber nicht, dass du immer nur die Hälfte deines erzeugten Stroms einspeisen darfst - es bezieht sich (wie gesagt) auf die theoretische Maximalleistung der Anlage.
Bei unserer 9,3kWp-Ost-West-Anlage griff diese 70%-Regelung (wenn überhaupt) nur für ein paar Minuten diesen Sommer.

Nochmal etwas mehr @Topic:
Ist es theoretisch nicht möglich, eine Wasser-WP mit einer Solarthermieanlage zu kombinieren? --> ST bringt einen Speicher auf Mindestemperaturniveau und die WP zieht daraus ihre Wärme ab. Effizient wärs aber natürlich dennoch nur mit niedrigen Vorlauftemps (also bspw. mit FBH).

Lowkey
2019-09-12, 14:13:00
So genau habe ich mich damit nicht beschäftigt, weil es einfach dann ein Thema wird, wenn es sich lohnt. Konkret hat mein Cousin die hauptsächlichen Ersparnisse durch Eigenleistung so weit es ging. Wie du schon schreibst ist die Berechnung der Gewinne im Vorfeld nicht so leicht.

Bis jetzt sind die Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Techniken auf den ersten Blick vielversprechend, aber werden nicht direkt angeboten. Mit 2-3 Techniken scheint man am Fortschrittlichsten zu sein.

Cyphermaster
2019-09-12, 14:28:16
Nochmal etwas mehr @Topic:
Ist es theoretisch nicht möglich, eine Wasser-WP mit einer Solarthermieanlage zu kombinieren? --> ST bringt einen Speicher auf Mindestemperaturniveau und die WP zieht daraus ihre Wärme ab. Effizient wärs aber natürlich dennoch nur mit niedrigen Vorlauftemps (also bspw. mit FBH).Theoretisch ist so eine Überhitzerstufe natürlich machbar, aber in der Umsetzung nicht so ganz einfach, weil du ja im Speicherlimit hängen kannst (= mehr Bedarf, als die ST an Unterstützung leisten kann --> Speicher unterkühlt, d.h. entweder geht dir der WP-Output in die Knie, oder der Speicher friert dir kaputt.). Außer natürlich, du hängst einen vergleichsweise riesigen Speicher dran. Insgesamt macht es das dann halt in Relation vermutlich uninteressant teuer/aufwendig gegenüber z.B. dem Einsatz von Vakuumröhren-ST und mehr Kollektoren.

Eisenoxid
2019-09-12, 22:08:14
Also bräuchte man am besten trotzdem noch bspw. einen Gas-Spitzenlastbrenner. Was das ganze wieder entsprechend unentabler macht....
Wir haben auch dieses Jahr unsere Ölheizung durch Gas-Brennwert ersetzt (mit Wärmespeicher für wasserführenden Kaminofen) und ich fragte auch nach einer Ergänzung durch Solarthermie...Aussage: Lohnt finanziell nicht (trotz Förderung durch KfW und eh vorhandenem Wärmespeicher). Die Kollektoren wären nichtmal das Problem, aber die Kosten der Installation sind einfach so hoch, dass es sich nicht mehr rechnet.
Heizungsinstallateur meinte: Er kennt niemand, der ST wegen wirtschaftlicher Aspekte installiert hat. Es wäre quasi immer ein Minusgeschäft. Was mMn. wirklich traurig ist. Vor allem in Anbetracht der 6000€ KfW-Förderung für heizungsünterstützdende Anlagen.

Bis jetzt sind die Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Techniken auf den ersten Blick vielversprechend, aber werden nicht direkt angeboten. Mit 2-3 Techniken scheint man am Fortschrittlichsten zu sein.
Scheint tatsächlich so, dass man am Besten eine fossile Quelle für den Extremfall immer noch in der Hinterhand hat. Und damit rechnen sich die nachhaltigeren Heizmethoden nur extrem selten (weil man mind. 2x Installationskosten aufbringen muss).

Cyphermaster
2019-09-13, 08:51:00
Scheint tatsächlich so, dass man am Besten eine fossile Quelle für den Extremfall immer noch in der Hinterhand hat.Daß eine Reserve IMMER besser ist, ist ein No-Brainer, gilt doch für Alles. :rolleyes: Aber die Reserve MUSS nicht fossil sein, und auch nicht zwingend ein anderer Energieträger. Macht man ja bisher auch nicht.
Und damit rechnen sich die nachhaltigeren Heizmethoden nur extrem selten (weil man mind. 2x Installationskosten aufbringen muss).Muß man nicht zwingend, wie gesagt: Man kann auch mit entsprechender Überdimensionierung als Reserve arbeiten, was i.d.R. billiger ist, aber wieder etwas mehr Platz benötigt (bei vielen Fällen, in denen "Regenerativ einfach nicht reicht", liegt es meiner Erfahrung nach einfach an einer Ganz-knapp-auf-Kante-Dimensionierung!). Das ist wie bei Ölanlagen einen etwas größeren Tank als das Minimum zu nehmen, ist auch üblich. Was bei welcher baulichen Lage und Bedarf besser/wirtschaftlicher ist, muß man dann halt am konkreten Fall sehen/rechnen, das ist nicht pauschalisierbar. Wer z.B. mit der Ölheizung einen >5-Kubikmeter-Öltank aus dem Keller reißt, den juckt ein um ein paar hundert Liter größerer ST-Speichertank oder mehr Lagerfläche für Pellets eher nicht - wer aber einen kleinen Bungalow bewohnt, hat damit ein Problem.

Ich verstehe die Erwartungshaltung eh nicht, daß neue Heizanlagen notwendig billiger sein müßten, als alte. Natürlich schön, wenn das geht; aber ich wüßte nicht, woher man das ableiten sollte.

Khaane
2019-09-16, 09:13:15
Hallo,

jeder hier hat die Nachrichten verfolgt. Die SPD/CDU wollen 2030 ÖL-Heizungen verbieten. Die Grünen wollen sie 2020 abschaffen.

Nur haben 99% alle Bekannten und Verwandten eine ÖL-Heizung und fragen sich, was man da als Alternative nehmen soll. Denn das wird nicht gesagt. Ich fasse die Meinungen mal zusammen:

1. Holzpellet oder Holzöfen stehen ebenfalls kurz vor einem Verbot, da die Pelletproduktion entgegen allen Erwartungen nun auch komplette Bäume verwertet und nicht die sogenannten Reste. Der Feinstaub ist beim Holz immer noch ein großes Problem, gerade wenn die Nachbarn ihren fancy Holzofen anmachen oder Grillen.

2. Wärmepumpen kann man nachträglich nicht installieren und deren Effizienz und Stromverbrauch machen es sowieso zur suboptimalen Lösung auch bei Neubauten.

3. Erdgas: Erdgas soll auch teuer werden und soll die Käufer zum Umrüsten bewegen.

4. Solarenergie: hier haben die Leute auf dem Dach als Unterstützung für Warmwasser ein paar Felder verbaut. Für die Heizung im Winter reicht es nicht.


Wie seht ihr das?


Warum immer diese "Schwarz-Weiss" Logik?
Ein Verbot bis 2030 ist erstrebenswert, in einer meiner Immobilien ist eine Ölheizung verbaut und wartet auf den Brennertod.��

Im anderen Objekt habe ich kombiniert Solar, Holzvergaser und Gas - Enorme Ersparnis.

Das Gesetz kann doch ganz einfach umgesetzt werden, alle Grundstücke mit strassenseitigen Gasanschluss werden zur Umrüstung verpflichtet und bei Gaswahl mit einem KFW Kredit unterstützt, regenerative Energien erhalten zusätzlich einen Bafa Zuschuss.
Für alle anderen Anschlüsse bleibt alles beim Gleichen.

Normalerweise müsste jede Gemeinde einfach ein großes BHKW und Solarfeld betreiben, dann wären alle Energiesorgen zügig gelöst.

Lowkey
2019-09-16, 10:21:10
Müßte, Könnte, sollte...


Diese Schwarz-Weiß-Logik stammt nicht von mir, auch wenn ich sie so wiedergebe. Es will jeder Bürger im Vorfeld wissen, was auf ihn zukommt. Denn die Heizung kostet Geld. Und jeder Bürger ist komischweise auch kein Verschwender. Alle Menschen sind irgendwo sparsam bei Dingen, die sie brauchen, aber nicht wollen.

Gas: wir geschrieben wird Gas als fosiler Brennstoff wie Öl und Holz verteuert und am Ende verboten.

Wärmepumpe: laut meinem Handwerker bauen sie zwar in jeden Neubau Wärmepumpen, aber er wartet auch nur auf den Rekordwinter mit -30°, worauf die Pumpen (und eventuell auch das Stromnetz) nicht mehr ausgelegt sind. Beim ICE waren die Klimaanlagen auch nicht auf den deutschen Rekordsommer ausgelegt... will sagen: im aktuellen Trend wird jeder Cent nicht in Nachhaltigkeit gesteckt, sondern für kurzfristige Gewinne herauszogen. Zudem müssen die Häuser stark isoliert sein und der Mieter darf jeden Tag lüften bzw. braucht im Urlaub jemanden zum Lüften.

Solaranlagen: lohnt sich, wie Eisenoxid oben schon schrieb, nur dann, wenn du es selber installieren kannst.

Ich sehe das nun so, dass die Entsorgungskosten bzw Instandhaltungskosten für Holzpelet oder gerade Solarpanels oder auch die Hausisolierung in naher Zukunft die Umwelt mehr belasten als das CO2 oder der Feinstaub. Im Grunde steigen die Kosten, aber es wird nur im Teilaspekt eine umweltfreundlichere Lösung.

Und der Witz ist doch der, dass der Anteil an CO2 und Feinstaub durch private Heizung in der Klimabilanz kaum eine Rolle spielen wird. Von den 20-30% kannst du es nachher auf 10-15% reduzieren, was in der Summe auf Deutschland die Bilanzen verschönert, aber nichts mit Klimaschutz zu tun hat. Es wird also von der aktuellen Politik eine Nebelkerze kommen. Ich erwarte puren Aktionismus und keine Lösung. Es folgt lediglich eine neue Steuer als Ausgleich für den Soli.

Cyphermaster
2019-09-16, 11:09:45
Gas: wir geschrieben wird Gas als fosiler Brennstoff wie Öl und Holz verteuert und am Ende verboten.Hat mit Fakten nichts zu tun, das sind Absichten. Wie man weiß, kann sowas schneller, langsamer, oder gar nicht kommen. Mit der Restunsicherheit, daß die Politik es sich anders überlegt, mußt du leben. Ist doch nix Neues.
Wärmepumpe: laut meinem Handwerker bauen sie zwar in jeden Neubau Wärmepumpen, aber er wartet auch nur auf den Rekordwinter mit -30°, worauf die Pumpen (und eventuell auch das Stromnetz) nicht mehr ausgelegt sind. Beim ICE waren die Klimaanlagen auch nicht auf den deutschen Rekordsommer ausgelegt... will sagen: im aktuellen Trend wird jeder Cent nicht in Nachhaltigkeit gesteckt, sondern für kurzfristige Gewinne herauszogen. Zudem müssen die Häuser stark isoliert sein und der Mieter darf jeden Tag lüften bzw. braucht im Urlaub jemanden zum Lüften.Auslegung ist Sache des Auftraggebers, also kann man das als Hausbesitzer durchaus selber steuern - genau wie, falls wirklich nötig, eine Lüftungsautomatik einbauen.
Ich sehe das nun so, dass die Entsorgungskosten bzw Instandhaltungskosten für Holzpelet oder gerade Solarpanels oder auch die Hausisolierung in naher Zukunft die Umwelt mehr belasten als das CO2 oder der Feinstaub. Im Grunde steigen die Kosten, aber es wird nur im Teilaspekt eine umweltfreundlichere Lösung.Kosten belasten die Umwelt? :| Und falls du von den Aufwendungen sprichst: Feinstaub und CO2 sind in ihren Auswirkungen nicht vergleichbar, und Hausisolierung, Solaranlagen usw. können durchaus ok sein. Kommt halt stark drauf an, WAS man verbaut. Mit Flammschutz vollgepacktes Polystyrol als Isolation ist zwar schön billig, aber problematisch in der Entsorgung. Stein- oder Holzwolle hingegen nicht.
Und der Witz ist doch der, dass der Anteil an CO2 und Feinstaub durch private Heizung in der Klimabilanz kaum eine Rolle spielen wird. Von den 20-30% kannst du es nachher auf 10-15% reduzieren, was in der Summe auf Deutschland die Bilanzen verschönert, aber nichts mit Klimaschutz zu tun hat. Es wird also von der aktuellen Politik eine Nebelkerze kommen. Ich erwarte puren Aktionismus und keine Lösung. Es folgt lediglich eine neue Steuer als Ausgleich für den Soli.
1. Politik-Diskussionen sind PoWi-Angelegenheit, und 2. ist eine Halbierung des Impacts imho durchaus eine ordentliche Hausnummer. Stell dir einfach mal vor, man würde deine Steuerlast halbieren... ;) Spätestens, wenn du gegenrechnest, wie viel Geld wir über Steuern für die Nichteinhaltung der zugesagten Klimaziele bezahlen (aktuelle Schätzung: ca. 100 Millionen jährlich für die letzten 3 Jahre), wird das Einsparen von CO2 auch im Geldbeutel interessant - wenn auch "um's Eck".

Isogul
2019-10-09, 18:30:10
Wie alt oder von wann ist den die Ölheizung?

Von mir folgendes.
Ölheizungen ab 1994 ca, sind ansich alles Blaubrenner(Sieger, Buderus etc) und wohl mit einer der besten meiner Meinung die es gab, sehr effektiv und trotzdem Umweltbewusst, hatten damals schon den Blauen Engel. Blaubrenner gabs wohl ca bis wenigstens 2005.
So, wenn diese auch noch einen Gußkessel haben, sind die bei regelmäßiger Wartung fast nicht kaputt zu bekommen und halten ewig.Da auch nicht so komplizierter Aufbau wie spätere Öl Brennwert Kisten. Hier sind viele Kleinteile und Schnick Schnack, wo ich bezweifel das die überhaupt 20 Jahre halten!^^

Also, ich würde wenn bei so einer Anlage mich lieber mich noch ein paar Ersatzteilen eindecken, die halten sich ja in Grenzen, also Zündtrafo, Ölansaugpumpe, Steuergerät und die Mischeinheit. So kann man das bestimmt noch 10-20 Jahre nutzen ohne weitere Probleme. Vorallem habe aktuelle Ölheizungen viel Elektronik die rumspinnt. Auch ist der Sparwert, wenn man von Blaubrenner auf aktuelle Systeme wechselt, nicht sehr hoch, evtl. 20% wenn überhaupt, selbst das entsteht eher durch die halt genauere Regelung der Elektronik und den muß man dann erstmal wieder reinholen vom Anschaffungspreis und wie gesagt, wer weiß ob die aktuellen Systeme so lange gehen. Viele Gastherme haben nur 10 Jahre Laufzeit! ^^
Wenn man bei seiner Heizung noch die alten Umwälzpumpen raushaut und aktuelle Grundfos mit Automatikregelung reinsetzt, die super wenig Strom verbauchen, erhöht man damit auch nochmal die effektivität der alten Ölheizung genauso eben wie mit zusätzlichen Warmwasserkollektoren.

Weiterhin zu beachten, bei neueren Ölheizungen muß der Schornstein nochmal angepasst werden bzw. hier kommt ein Plasterohr rein, auch saugt die neue Ölheizung die Luft über den Schornstein an, das Rohsystem von den Öltanks muß auch umgebaut werden.

Als Hinweis noch, seit einigen Jahren gibt es nur noch schwefelarmes Heizöl, tja hier kommt der Teufel durch die Hintertür, denn deswegen faulen/rosten bei einigen älteren Ölheizungen nun auf einmal die Mischeinheit vorne weg, wo die Düse sitzt nach Jahrzehnten, schon mit diesen Trick wurde einige gezwungen ein neue Heizung einzubauen, da es bei manchen kein Ersatzteil mehr gab. Nun gibt es aber viele im Nachbau und auch in besserer Qualität, die dem Stand halten.


Und weiterhin, es gibt nunmal Wohngegenden wo es kein Gas etc. gibt, da ist Ölheizung die beste Wahl, wenn man das noch kombiniert mit Warmwasser auf den Dach, kommt man gut hin. Es wird sicherlich somit auch Ausnahmeregelungen geben in Zukunft und mir ist es auch lieber volle Öltanks zu haben die über ein Jahr reichen und somit unabhängig zu sein, das ist weiterhin ein großer Vorteil gerade im Bezug auf ein baldiges, überlastetes Zappelstromnetz, was uns in Zukunft blüht.

Kurzum, wenn es evtl. in ein paar Jahren soweit ist, dann muß man Entscheiden was man macht, alte Heizung drinlassen, sich mit Ersatzteilen eindecken oder 2 . Ofen als Ersatz schon deponieren oder eben nochmal ein neues System einbauen.

Wegen Öl ansich mach ich mir überhaupt keinen Kopf, Öl werd es immer geben, wenn Öl knapp wäre würde die ganze Industrie zusammenbrechen, überlegt mal für was alles Öl gebraucht wird! ;)
Steuern weggerechnet ist Öl noch mit der billigste Rohstoff und da wird die nächsten Jahrzehnte auch nichts passieren.
Falls es denn mal kommen söllte das man in DTL nicht mehr so leicht Heizöl bekommt oder das dann zu teuer wäre, wenn überhaupt. Dann lass ich mir das eben aus Polen oder Tschechen anliefern,die freuen sich dann, da ist die Anfahrt sicherlich noch billiger als der Kauf in DTL mit Pseudo CO2 Steuer! :D

sun-man
2019-10-09, 18:58:48
Wegen Öl ansich mach ich mir überhaupt keinen Kopf, Öl werd es immer geben, wenn Öl knapp wäre würde die ganze Industrie zusammenbrechen, überlegt mal für was alles Öl gebraucht wird!
Dann überleg mal wer der letzte in der Liste ist der es kriegt. Sicher nicht Hänschenklein mit seiner Ölheizung.

Grendizer
2019-10-09, 19:09:18
Und was ist mit den Leuten, die sich eine Aufrüstung nicht leisten können?
Mal eben 10-15T Euro hinlegen, juhu.
Wenn der Staat so etwas fordert sollte er es auch bezahlen.


Also eigentlich gibt es immer Programme die zumindest unterstützen, extrem günstige Zinsen bzw. zuschüsse haben. Einfach mal bei der KFW oder beim örtlichen Energieversorger nachfragen.

sun-man
2019-10-09, 19:11:06
Naja, das Problem kriegen die die das Haus knapp auf Kante finanziert haben und kurz vor der Rente fertig sind. Du kriegt mit 60 ja kaum noch nen Leihwagen :D

...oder halt demnächst die denen ein paar hundert Euro fehlen wegen der gestrichenen Kilometerpauschale ;)

Heelix01
2019-10-09, 23:39:25
Wir haben hier eine sehr große Öl Zentralheizung versorgt 6 Häuser als Quelle für „Fernwärme“.
Ehrlich ? Hab mir vom „Verwalter“ erst heute den Wartungsbericht geben lassen. Top in Schuss, Service Techniker meinte die rennt noch 20 weitere Jahre.

Grundlegend ist es mir egal was im Versorgungshaus für ein Tank steht oder was ein Brenner die Wärme erzeugt. Jedoch ist die Öl Anlage halt einfach da und bevor es nicht verboten wird oder das Ding ein Wirtschaftlicher Totalschaden ersetzt werden muss bleibt die.

][immy
2019-10-10, 00:20:28
Also eigentlich gibt es immer Programme die zumindest unterstützen, extrem günstige Zinsen bzw. zuschüsse haben. Einfach mal bei der KFW oder beim örtlichen Energieversorger nachfragen.
???
So was hilft aber nur bedingt. Ja es gibt eventuell Zuschüsse & Kredite. Trotzdem musst du den Kredit auch bedienen können. Und diese Zusatzbelastung können sich viele einfach nicht leisten.

btw, muss wohl auch bald meine Heizung tauschen. Ist ne Gasheizung ~19 Jahre hat die auf dem Buckel. Der Typ fällt aber seit 2 Jahren reihenweise hier in den Häusern in der Umgebung aus.
Aber gegen was tauschen? Gas Brennwert-Heizung ist relativ Wartungsintensiv (intensiver als jetzt), echte Stromheizung, die eigentlich die "Umweltfreundlichere" Alternative sind, sind in den Unterhaltskosten sehr, sehr viel teurer, da es keine entsprechenden Stromtarife mehr gibt. Aber eigentlich sollte der Staat doch genau zusehen, das wir besonders da ausbauen, damit nachts die Windenergie auch genutzt werden kann (z.B. Nachtspeicherheizung, …). Aber da kommt hierzulande einfach überhaupt nichts.

Z.B. in Dänemark (ich weiß, sehr viel weniger Einwohner) sind seit Jahren neue Ölheizungen verboten. Vor kurzem wurden auch neue Gasheizungen verboten, geheizt wird nur noch Elektrisch (bei Neubauten).
Und bei uns gibt es eigentlich nur die Wahl auf einen anderen Fossilen Brennstoff umzusteigen (wenn man von Öl kommt) von dem man ebenfalls weiß, das man diesen in ein paar Jahren vermutlich auch wieder austauschen darf, zumindest wenn wir bis 2040/50 Klimaneutral werden wollen.

Fernwärme ist natürlich auch ganz nett, wenn man entsprechende Anbieter in der nähe hat.

Heelix01
2019-10-10, 00:36:26
Naja Strom heizen geht schon, keine Wartungskosten, Reparaturen auch nach vielen Jahren unwahrscheinlich und Anschaffung auch ziemlich günstig. Also als Besitzer gibt es da einige Vorteile, Mieter geht Strom garnicht in Deutschland. Leider ist Strom in Deutschland sowas von teuer das es einfach kaum wirtschaftlich ist, auch als Eigentümer nicht.

N0Thing
2019-10-10, 00:43:21
[immy;12113789']Gas Brennwert-Heizung ist relativ Wartungsintensiv (intensiver als jetzt), echte Stromheizung, die eigentlich die "Umweltfreundlichere" Alternative sind, sind in den Unterhaltskosten sehr, sehr viel teurer, da es keine entsprechenden Stromtarife mehr gibt.


Es gibt doch Heizstromtarife, kann man sich z.B. bei den Preisvergleichsseiten anzeigen lassen. Sind pro kWh aber immer noch 3x so teuer wie Gas.

PacmanX100
2019-10-10, 01:10:16
Heizstrom kannst du vergessen, so etwas gibt es in vielen Kommunen schon gar nicht mehr weil zu wenige Kunden und die Nachtspeicher sowieso bereits entsorgt wurden und werden. ;)
Außerdem ist es normal das dann 120-200 € Monatskosten auf einen zukommen die mit Gas vielleicht bei 45-70€ liegen würden. Es lohnt sich einfach nicht auf Dauer. Nichtmal mit Abschaffung der EEG Umlage wäre das rentabel:rolleyes: Laut Verivox wäre es nächstes Jahr im Schnitt wieder 1-2 Ct teurer und danach weiß noch niemand wie es weiter geht. Übrigens interessant, wenn CO2 besteuert wird, was passiert mit diversen Kraftwerken, werden die nicht auch teurer und somit steigen die Preise weiter? :crazy:
Auch noch ein Problem, gerade Wohngeld und Co berücksichtigen diese abartigen Stromkosten nicht, du gehst dann einfach pleite.

Isogul
2019-10-10, 01:17:07
Also, wenn es mal soweit käme, das Öl rationiert werden würde und der Ölheizungshausbesitzer nichts mehr bekommt, dann gibts in den Moment ganz andere Probleme, das sollte klar sein! ;)
Mindestens die nächsten 20 Jahre wird sich daran nichts ändern, das ist meine Meinung und maximal der Ölpreis steigt leicht an, das ist klar, aber andere Dinge dann auch und wenn wird dem dt. Bürger dies nur versaut durch CO2 Pseudosteuer oder irgendwelche Verboten, aber nicht durch Ölknappheit, das sollte jedem klar sein, so naiv kann man nicht sein! ;)
Wie gesagt, wenn würde ich mir mein Öl aus den Nachbarländern liefern lassen, wenn die Besteuerung hier ins Maximum steigt! ;)
Außerdem lacht man dann alle aus, die mit Strom heizen und zukünftig im Winter öfters Probleme bekommen werden, bezüglich Stromnetz, das wird so kommen, wenn diese fatale Entwicklung hier so weiter geht, man sollte sich lieber darauf vorbereiten. Darum mit Öl ist man unabhängig, hat immer einen Puffer und kann das gerne noch mit einen Kamin oder ähnliches kombinieren, solange das noch nicht verboten wird, dann kommt man immer gut übers Jahr und den Winter, so wenn die denn noch kalt werden, aber auch hier sehe ich das weiter kommen, es wird auch wieder strenge Winter geben, ihr werdet es schon noch merken! ;)

Stormtrooper
2019-10-10, 08:44:59
2. Wärmepumpen kann man nachträglich nicht installieren und deren Effizienz und Stromverbrauch machen es sowieso zur suboptimalen Lösung auch bei Neubauten.

Das Problem ist doch eher, dass Wärmepumpen nur ordentlich bei einer Fußbodenheizung funktionieren.
Hast du Heizkörper und brauchst Vorlauftemperaturen von 60-70° ist die Wärmepumpe uneffektiv hoch 3.

Khaane
2019-10-10, 10:00:19
Das Problem ist doch eher, dass Wärmepumpen nur ordentlich bei einer Fußbodenheizung funktionieren.
Hast du Heizkörper und brauchst Vorlauftemperaturen von 60-70° ist die Wärmepumpe uneffektiv hoch 3.

Eine Luftwärmepumpe macht imho sogar gar keinen Sinn, wenn nicht eine große PV-Anlage auf dem Dach installiert ist, man bleibt am Ende eine Geißel der Stromlobby.
Meine Wahl bei einem aktuellen Haus wäre LWP mit PV, sowie wassergeführten Kamin.

Isogul
2019-10-11, 00:54:53
Vorallem bei der niedrigen Vorlauftemperatur maximal für von Dämmwahn betroffenen Neubauten interessant. Ansonsten, wer will sich so ein Krawallmacherkasten mit um die 60dba Lärm freiweillig hinters Haus stellen + Infraschallprobleme??? Also ich nicht! Mit teuren Dämmhauben soll man wohl knapp unter 50dba kommen,aber das löst das Infraschallproblem auch nicht.

Was immer noch vergessen wird, sind Holzvergaser Öfen als Alternative!

Stormtrooper
2019-10-11, 06:40:10
Was immer noch vergessen wird, sind Holzvergaser Öfen als Alternative!

Sorry, aber wo soll das für eine Alternative sein, wenn ich per Hand Holz in die Heizung legen muss.

Ben Carter
2019-10-11, 08:44:15
Interessant, was hier alles über Wärmepumpen geschrieben wird.

Man muss mal ganz deutlich zwischen den Typen Luft-Wärmepumpe und Erdwärmepumpe unterscheiden. Auch wenn das Prinzip gleich ist, macht das einen sehr großen Unterschied.

Luftwärmepumpen sind meiner Meinung nach nicht sonderlich sinnvoll. Sie bringen keine so große Ersparung, kommen selbst bei großer Dimensionierung in Schwierigkeiten, wenn es richtig kalt wird. Und obendrein machen sie Lärm, wenn sie richtig Leistung liefern müssen. Und sobald der Strompreis ein wenig nach oben geht, sind sie auch nicht mehr günstig.

Erdwärmepumpen sind da auf einem ganz anderen Level. Aber auch hier gibt es zwei Unterschiede. Einerseits die Flächenkollektoren, andererseits die Tiefenbohrungen. Letztere brauchen deutlich weniger Grundfläche, sind aber auch wegen der Bohrarbeiten deutlich teurer und auch weniger effizient. Zwar steigt die Temperatur im Boden noch etwas, wenn man weiter runterkommt, doch die Kollektoren sind um ein Vielfaches kleiner. Bei uns ist es außerdem noch so, dass man keine Tiefenbohrung genehmigt bekommt, wenn ein Nachbar bereits eine hat.
Flächenkollektoren sind da nochmals ein anderes Kaliber. Im Regelfall sollte man die doppelte bis dreifache beheizte Fläche auslegen. Ab einer Tiefe von 1,2m - 1,6m (hängt immer ein wenig von der Bodenbeschaffenheit ab) ist man auch in richtig kalten Wintern sicher. Aber man benötigt auf jeden Fall eine Menge Platz am Grundstück und muss bei diversen Dingen darauf achten. Zum Beispiel kann man nicht einfach einen Tiefwurzler dort pflanzen oder einen Pool ausheben. Und auch einfach Überbauen kann blöd sein, falls es mal ein Leck gibt.

Wir selbst haben eine Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren und die läuft seit 2005 tadellos. Es gab einen einzigen Defekt am Sanftanlauf. Der musste getauscht werden (€ 170,-) und ist für die Wärmepumpe gar nicht notwendig, sondern nur bei uns in der Gemeinde vorgeschrieben. Wir beheizen 150m² Wohnraum plus 75m² Keller und haben auf 450m² 1km Flächenkollektoren ausgelegt. Das ganze bei einem Niedrigenergiehaus (20cm Ziegel, 15cm Außenisolierung, keine kontrollierte Raumlüftung) braucht im Jahr rund 3500-4000 kWh.

lg Ben

Henroldus
2019-10-11, 09:01:10
....Wir beheizen 150m² Wohnraum plus 75m² Keller und haben auf 450m² 1km Flächenkollektoren ausgelegt. Das ganze bei einem Niedrigenergiehaus (20cm Ziegel, 15cm Außenisolierung, keine kontrollierte Raumlüftung) braucht im Jahr rund 3500-4000 kWh.

lg Ben
Alles schön und gut aber neben der teuren Anschaffung ist man da immernoch bei einem angenommen Preis von 25ct/kwh bei 1000€ im Jahr. :eek:

wir zahlen mit Gas nur die Hälfte(KFW55 Haus mit 17cm beton und 15cm Aussendämmung) bei zugegebenermaßen kleinerem Haus(125qm ohne Keller) mit Solarunterstützung beim Warmwasser.

Strom muss einfach deutlich billiger werden bzw Gas/Öl teurer damit sich das ganze auch finanziell lohnt

Ben Carter
2019-10-11, 10:35:10
Wir zahlen nicht ganz 15 Cent pro kWh und kommen so auf unter 600€ im Jahr. Dabei null Wartungs-/Überprüfungsgebühren, kein Kamin, entsprechend kein Rauchfangkehrer. Die Anschaffung (Fußbodenheizung, Verlegung der Kollektoren und Wärmepumpe selbst) belief sich auf ~ 16.000 € im Jahr 2004.

lg Ben

Isogul
2019-10-11, 11:25:40
Hi!

Ja, das ist klar bei Holzversager ;) Trotzdem noch besser als der Pelletschrott, das, doch das ist ansich schon seit Jahren durch und will keiner mehr.

Anschaffung von 16000euro ist natürlich der Hammer und braucht ewig eh sich das armotisiert, wenn man jetzt das nicht bei einem neuen Haus betrachtet.

Unterm Strich ist es so, wenn eine Ölheizung eingebaut ist und diese noch funktioniert, sollte man die einfach weiterbetreiben solange es geht, das ist am wirtschaftslichsten und wenn diese entweder noch mit Warmwassersolar optimieren und ein paar andere Dinge.

Ben Carter
2019-10-11, 11:28:51
Man darf nicht vergessen, dass man bei einer Ölheizung/Gasheizung auch einen Tank/Tankraum sowie einen Kamin benötigt. Das ist auch nicht gerade kostenlos. Und wenn man ebenfalls eine Fußbodenheizung haben will, dann kostet die gleich viel, wie bei Erdwärme. Heizkörper sind natürlich etwas günstiger. Der Raum, in dem die Wärmepumpe bei uns steht, ist absolut sauber und da können auch andere Sachen drin stehen.

Stormtrooper
2019-10-11, 12:48:36
Man darf nicht vergessen, dass man bei einer Ölheizung/Gasheizung auch einen Tank/Tankraum sowie einen Kamin benötigt.

Wo brauchst du bei einer Gasheizung ein Tankraum?
Entweder du hast nen Gasanschluß oder einen Außentank, aber ganz sicher steht der Gastank nicht im Gebäude.

Und ne Gasheizung ist auch absolut sauber und hat eigentlich null Wartungsaufwand.

Für ein fertiges Haus mit Heizkörpern und Ölheizung gibts keine Alternative, außer eine Gasheizung wenns nen Erdgasanschluß gibt.

Ben Carter
2019-10-11, 13:03:12
Darum auch Tank/Tankraum. Gut, mit einem direkten Leitungsanschluss spart man sich diesen. Und bei der Gasheizung musst du keinen Kamin reinigen lassen? Soweit ich weiß, ist es bei uns in Österreich so, dass man einen Kamin reinigen lassen muss, sobald man einen hat, egal ob er verschmutzt oder nicht. Aber gänzlich sicher bin ich mir da jetzt nicht.

N0Thing
2019-10-11, 13:43:52
Ist evtl. von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In NRW muss der Schornstein bei einer Gasheizung zumindest nicht gereinigt werden, wohl aber, wenn man einen Kamin (Holzofen) hat.

Eisenoxid
2019-10-11, 14:01:34
Das Problem ist doch eher, dass Wärmepumpen nur ordentlich bei einer Fußbodenheizung funktionieren.
Hast du Heizkörper und brauchst Vorlauftemperaturen von 60-70° ist die Wärmepumpe uneffektiv hoch 3.
Bei einer hydraulisch abgeglichenenen Heizung brauchst du auch mit Heizkörpern keine so hohen Vorlauftemperaturen. Bei ganz kalten Tagen kann eine WP (insbesondere Luft-WPs) natürlich trotzdem an ihre Grenzen kommen.

Stormtrooper
2019-10-11, 14:24:45
Bei einer hydraulisch abgeglichenenen Heizung brauchst du auch mit Heizkörpern keine so hohen Vorlauftemperaturen.
Erklär mir mal bitte was der Abgleich mit der Heizleistung zu tun hat?

Ein Kermi Heizkörper Bauhöhe 605 mit 1000mm Länge hat bei 70°C rund 1200 Watt und bei 55°C nur gut 700 Watt.
Da spielt der hydraulische Abgleich gar keine Rolle. Nun brauchst du für ein Haus, je nachdem wie gut es gedämmt ist X Watt/m².

Da nützt dir dein hydraulischer Abgleich erstmal gar nichts.
Was natürlich sein kann, ist das du ohne hydraulischen Abgleich mehr Leistung (höhere Temperaturen) brauchst um "unterversorgte" Zimmer warm zu kriegen.

Aber ein Meter Lange Heizkörper ist etwa Standard bei den Heizkörpernischen und da macht es schon ein gewaltigen Unterschied ob man mit 1200Watt heizt oder nur mit 700Watt.

/dev/NULL
2019-10-11, 15:04:46
Der hydraulische Abgleich bewirkt doch, dass ich die Durchflüße passend eingestelle und die gewünschten Volumenströme erreiche.
Das kann auswirkungen auf die Vorlauftemperatur haben -> Ich habe eine nHK der zuwenig abbekommt -> Ich stelle den Vorlauf an der Heizung höher, damit das wenig ausreicht, um warm zu machen -> Ich habe einen höheren Vorlauf als ich bei einem abgeglichenen Setup hätte.

Habe ich bei einer bestimmten Vorlauftemperatur eine zu geringe Heizleistung hilft ein hydraulischer Abgleich nichts.
Ein hydraulischer Abgleich macht aus einem ungedämmten Altbau kein "28°C Vorlauf-reichen-Passivhaus"

60°C-65°C habe ich bei -18°C Aussentemperatur auch... i.d.R. aber weniger.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulischer_Abgleich

Eisenoxid
2019-10-11, 18:22:20
Erklär mir mal bitte was der Abgleich mit der Heizleistung zu tun hat?

Ein Kermi Heizkörper Bauhöhe 605 mit 1000mm Länge hat bei 70°C rund 1200 Watt und bei 55°C nur gut 700 Watt.
Da spielt der hydraulische Abgleich gar keine Rolle. Nun brauchst du für ein Haus, je nachdem wie gut es gedämmt ist X Watt/m².
Das stimmt. Aber ich kann bei einem ordentlich abgeglichenen System die Heizungselektronik auf die niedrigst nötige Vorlauftemperatur (abhängig von der Außentemp.) regeln lassen. In vielen Heizsystemen ist die Vorlauftemperatur viel höher als eigentlich nötig.
Theoretisch geht das auch bei nicht abgeglichenen Heizungen, aber dann hast du das Problem, dass ein Raum zu warm wird und andere zu kalt bleiben...

Klar - wenns draußen -15°C hat (wo btw. eh kaum noch eine Luft-WP funktioniert), brauche ich natürlich trotzdem hohe Vorlauftemperaturen bei kleinen Heizkörpern um die nötige Leistung zu erreichen. Aber während des Großteils des Jahres kommt man mit sehr niedriger Vorlauftemp. aus.

Philipus II
2019-10-11, 19:16:58
Ich persönlich würde aktuell Modernisierungen im Bereich Gebäudeheizung vertagen. Die Unsicherheit, welche Sau als nächstes durchs Dorf getrieben wird, ist einfach viel zu groß, um eine funktionierende Heizung zu ersetzen.

Rolsch
2019-10-25, 08:49:05
Irgendwie will mir das Argument das Pellets CO2 neutral sind nicht so recht einleuchten. Natürlich wachsen die nach aber es wäre trotzdem besser für das Klima die nicht zu verbrennen.
Ich hoffe jedenfalls das mein Ölkessel Einbaujahr 2012 noch lange lange funktioniert.
Das Ölheizungsverbot halte ich für unnötigen Klima Aktionismus. Der Ölmarkt hätte durch hohe Preise die Ölheizung eh irgendwann unattraktiv gemacht.

Lowkey
2019-10-25, 09:53:15
Jo, die Diskussion geht gerade weiter.

Wenn es nach der aktuellen Gesetzesvorlage geht, dann sollen wir hier wohl von Öl auf Gas umsteigen.

Roadrunner3000
2019-10-25, 09:56:52
@Eisenoxid:
Das wird trotzdem noch nicht effizient und die Tage, an denen der elektrische Heizstab mitläuft, sind energetisch die absolute Hölle.
Wir haben keinen einzigen Kunden, der mit der Kombi WP und Heizkörpern zufrieden wäre. (Grundlage sind hier 12°C Jahresmitteltemperatur)
Im Gegenteil. Bei einigen, die überall Fußbodenheizung haben und dann noch einen Handtuchheizkörper zusätzlich im Bad angeschlossen haben wollen, wird das Ganze einmalig demonstriert und bisher hat noch niemand gesagt: "Ja, lassen sie das bitte so lauwarm."

Die Hälfte des Jahres ist die Heizung zudem eh aus, weshalb ich diese Aussage mit "Großteil des Jahres" nicht ganz nachvollziehen kann.

Und bei -15°C (und somit für hiesige Verhältnisse Extremtemperaturen) über mehrere Tage hinweg, stoßen übrigens auch gut eingestellte Brennwertgeräte + Heizkörper an ihre Grenzen und die Heizkurve muss angepasst werden.
Da treten zudem noch ganz andere Probleme auf. Außenwasserhähne oder Gartenleitungen, die nicht fachgerecht (nicht tief genug) installiert wurden etc.
Solche Extreme würde ich deshalb nicht unbedingt zur Argumentation verwenden. ;)

Kallenpeter
2019-10-25, 17:37:16
Ich denke bei Wärmepumpen wird sich in den nächsten Jahren noch viel tun. Man arbeitet ja auch an WPs die eine höhere Vorlauftemperatur schaffen (und so keine Fußbodenheizung voraussetzen).

Auch der Strompreis sollte Mittel- bis Langfristig sinken (das empfehlen ja auch praktisch alle Experten, nur unsere Bundesregierung hat sich ja endgültig von der Realität abgekoppelt).


Wenn ich heute ein Ölheizung hätte, würde ich vermutlich versuchen diese noch 5-10 Jahre zu halten und etvl. mein Haus besser Dämmen. In 5-10 Jahren sollte es dann Wärmepumpen für deutlich mehr Anwendungsfälle geben.

Isogul
2019-10-26, 00:44:58
Also Gas/Ölheizungen sind bei niedrigen Temperaturen im Winter perfekt im Gegensatz zur WP oder anderen Kram, das sollte ja klar sein wo sollen diese an ihre Grenzen stoßen, hab ich ja noch nie gehört oder erfahren!? :O Wenn richtig kalt is ziehen die dann mal so richtig durch, da gehts ab da wird geheizt! :)
Jedenfalls hier gibts die Kurzfassung vom Gesetz, scheint wohl wenigstens nur halb so schlimm zu sein, die Medien haben viel zu reiserisch berichtet.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gebaeudeenergiegesetz-zusammen-gefasst.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Wer Öl mit Erneuerbaren Energien kombiniert darf dies weiter nutzen im Neubau oder Umbau.
Wen ich es richtig verstehe wurde das EnEV 2014 in das neue Gesetz integriert. Die Festlegungen als Beispiel gibt es hier:
https://heizung.de/heizung/wissen/enev-heizkessel-nach-30-jahren-tauschen/

Kurzum, viel Bestandsschutz gerade bei Niedrigtemp.Kesseln, wenn der Besitzer seit vor 2002 das Haus bewohnt usw.
Insgesammt wird es genug Ausnahmeregelungen geben.
Wer also keinen Gasanschluß direkt am Grundstück liegen hat, wird schonmal auch in Zukunft weiterhin seine Ölheizung modernisieren dürfen und nutzen und dann maximal mit Erweiterung von Solarterme etc.als Zusatz.

Kallenpeter
2019-10-26, 08:40:33
Jedenfalls hier gibts die Kurzfassung vom Gesetz, scheint wohl wenigstens nur halb so schlimm zu sein, die Medien haben viel zu reiserisch berichtet.


Das ist an sich korrekt. Und dennoch: Selbst das aktuelle "Klimapaket", was praktisch von jeder halbwegs unabhängigen Stelle als unzureichend und als riesen Witz beschrieben wird, sieht ab 2025 einen CO2 Preis von 35-60€ pro Tonne vor. Nötig wäre bis dahin locker das doppelte. Es ist also unwahrscheinlich das es weniger wird. Wahrscheinlicher ist das es mehr wird.

Eine Heizung baut man sich für 20 Jahre ein. Will man sich jetzt oder in fünf Jahren ernsthaft noch eine neue Ölheizung einbauen nur weil die aktuelle Regierung sich nicht traut zwingend notwendige Regularien und Abgaben einzuführen?

Das ist nicht wirklich zukunftssicher und könnte nach hinten losgehen.

Lokadamus
2019-10-26, 09:35:48
Wenn der Strompreis nicht teurer werden würden, könnten elektrische Heizungen interessant sein.
https://www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/elektroheizkoerper/flachheizkoerper.html

Elektrische Durchlauferhitzer gibt es auch, aber wie teuer das im Gegensatz zur Ölheizung ist, keine Ahnung.

Eisenoxid
2019-10-26, 11:44:21
@Eisenoxid:
Das wird trotzdem noch nicht effizient und die Tage, an denen der elektrische Heizstab mitläuft, sind energetisch die absolute Hölle.
Wir haben keinen einzigen Kunden, der mit der Kombi WP und Heizkörpern zufrieden wäre. (Grundlage sind hier 12°C Jahresmitteltemperatur)
Im Gegenteil. Bei einigen, die überall Fußbodenheizung haben und dann noch einen Handtuchheizkörper zusätzlich im Bad angeschlossen haben wollen, wird das Ganze einmalig demonstriert und bisher hat noch niemand gesagt: "Ja, lassen sie das bitte so lauwarm."
Korrigiere mich falls ich falsch liege (du scheinst ja vom Fach zu sein), aber auch bspw. bei einer modernen Brennwertheizung stellt man doch die Vorlauftemp. (egal ob FBH oder HK) aus Effizienzgründen so niedrig wie möglich/nötig ein. Mehr als lauwarm werden die HK da auch nicht, solange es draußen nicht entprechend kalt wird.

Ich würde auch nicht für die alleinige Kombi WP + HK plädieren (da ist bei sehr kalten Tagen dann - wie du sagst - zu wenig Leistung da wäre), sondern für die WP als Hauptwärmequelle und zusätzlich einen zweiten Energieträger um während (sehr) kalten Witterungsperioden die Vorlauftemp. zusätzlich anzuheben. Beispielsweise den (eh noch vorhandenen) alten Gas-/Ölkessel. Notfalls vielleicht auch einen wasserführenden Kamin (wäre natürlich weit weniger komfortabel).

Die Hälfte des Jahres ist die Heizung zudem eh aus, weshalb ich diese Aussage mit "Großteil des Jahres" nicht ganz nachvollziehen kann.
Sagen wir so: Es würde für die Zeit der Heizperiode reichen, in der die Leistung der HK mit der niedrigen Vorlauftemperatur der WP ausreicht um eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen. Viel konkreter kann ich das leider nicht formulieren, da es ja extrem auf die baulichen (Dämmung, Fenster...) und anlagetechnischen (HK-Dimensionierung...) Gegebenheiten ankommt.
Das mit den -15°C war natürlich eine extreme Übertreibung.

Geächteter
2019-10-26, 13:11:29
Eine Heizung baut man sich für 20 Jahre ein. Will man sich jetzt oder in fünf Jahren ernsthaft noch eine neue Ölheizung einbauen nur weil die aktuelle Regierung sich nicht traut zwingend notwendige Regularien und Abgaben einzuführen?
Das ist nicht wirklich zukunftssicher und könnte nach hinten losgehen.
Weil das im eh schon verarmten und
nahezu besitzlosem "Mediandeutschland" für noch größere Umbrüche und Einstürze sorgen würde. Da würde man kein Bollwerk mehr gegen diese teuflische Partei errichten können. Und das ist in den Altparteien bewusst, die Zeit, sich hemmlungslos an den Staatströgen fett zu fressen, wäre für sie vorbei. Und Vollfressen geht vor Klima.

Isogul
2020-08-07, 18:25:20
Also so preiswert wie dieses Jahr konnte man seine Öltanks nur in DM Zeiten noch füllen, Öl rules! :D
Die Säcke werden uns nur dan nächstes Jahr melken mit CO2 Pseudoshitsteuer und wieder Mwst Erhöhung!!^^

Grendizer
2020-08-07, 18:57:07
Und was ist mit den Leuten, die sich eine Aufrüstung nicht leisten können?
Mal eben 10-15T Euro hinlegen, juhu.
Wenn der Staat so etwas fordert sollte er es auch bezahlen.

dafür gibt es günstige KFW Kredite.

Unyu
2020-08-07, 19:24:36
dafür gibt es günstige KFW Kredite.
Das soll wohl ein Witz sein? Kredite aufnehmen um eine funktionierende Heizung tauschen zu können und dann im Hamsterrad einen abstrampeln um es wieder ab zu zahlen. Wenn zwischenzeitlich nicht der nächste neueste Scheiss kommt wo es noch einen Kredit braucht.

Roadrunner3000
2020-08-10, 16:56:56
Das soll wohl ein Witz sein? Kredite aufnehmen um eine funktionierende Heizung tauschen zu können und dann im Hamsterrad einen abstrampeln um es wieder ab zu zahlen. Wenn zwischenzeitlich nicht der nächste neueste Scheiss kommt wo es noch einen Kredit braucht.

Ich kenne zwar bisher wirklich niemanden, der das macht - aber es gibt noch eine Variante. Die alte Witwe, deren Heizung nicht mehr die geforderten Abgaswerte erreicht, Ersatzteile nicht mehr beschaffbar sind etc... Aber der Kaminfeger droht, sie noch vor dem Winter abzuschalten...
Die will mit 95 keine 15000 Euro mehr für ne neue Heizung in die Hand nehmen.
Und da gibt's ganz windige Mietmodelle, zT von den großen Energieversorgern direkt.
Lohnt sich hinten und vorne nicht, zielt eher auf die Panik dieses Klientels ab und weniger auf die Klimabilanz, sonst würde man diese Geräte einfach noch die paar Jahre "grenzwertig" weiterlaufen lassen. Da hatten die Kaminfeger bis vor einigen Jahren noch etwas mehr Ermessensspielraum.

Sardaukar.nsn
2020-08-10, 17:18:36
Also so preiswert wie dieses Jahr konnte man seine Öltanks nur in DM Zeiten noch füllen, Öl rules! :D
Die Säcke werden uns nur dan nächstes Jahr melken mit CO2 Pseudoshitsteuer und wieder Mwst Erhöhung!!^^

Mein alter Herr hat seine 40 Jahre Öl-Heizung letzten Monat gegen eine neue Buderus Öl-Heizung (ohne Brennwert Technik) getauscht und die Tanks gefüllt. Letztes mal hatten die so einen Füllstand im Jahr 1988.

Cyphermaster
2020-08-10, 17:37:11
Nachdem man Ewigkeiten so viel "Ermessensspielraum" und niedrige Vorgaben gelassen hat, daß man jetzt klimatechnisch so weit hinter den eigenen Zielen hinterher hinkt, daß es wirklich gar nicht mehr anders geht, wird jetzt halt ordentlich hart zugelangt. Mit entsprechendem Vorlauf = etwas höheren Vorgaben schon in den langen Jahren (Jahrzehnten?) vorher hätten sich die Härten ganz gut entschärfen lassen....

Daß man weg vom fossilen Öl muß, ist klar, Ewigkeiten in Trippelschritten weiter an Ölheizungen optimieren, das kann's nicht sein. Für Neubauten sind regenerative Heizsysteme eh ein No-Brainer (technische Fehlauslegungen mal außen vor, falsch ausgelegt ist jede Technik Mist), aber für die vielen Fälle von Modernisierungen fehlt imho eindeutig ausreichende Unterstützung - monetär wie administrativ, als auch beim Know-how. Es gibt zwar die Möglichkeit einer Energieberatung, aber schon die Anzahl der qualifizierten Energieberater, die nicht nur 08/15-Anlagentechnik von der Stange beherrschen, sondern auch die für Modernisierungen unumgänglichen Anpassungen/Kombinationen oder Nischen-Technologien (plus zugehöriger Förder- und Genehmigungslandschaft), ist sehr überschaubar. Durch diesen Mangel, kombiniert mit dem Fördermodell, das die bei Nachrüstlösungen sinnvolle/erforderliche Flexibilität in vielen Belangen vermissen läßt, fällt da einfach viel zu viel Brauchbares durch das Raster.

Man sieht das z.B. auch sehr schön daran, daß man zwar WP fördert, aber dann weder entsprechend den bei Modernisierungen notwendigen Umbau von HK auf Flächenheizungen, noch die Kombination der WP mit zusätzlichen Anlagen, um die für HK erforderlichen höheren Vorlauftemperaturen zu erreichen, abseits des üblichen elektrischen Tauchsieders. Gleichzeitig sorgt man mit den PV-Randbedingungen dafür, daß man nicht mal diesen Tauchsieder mit eigenem PV-Strom aus einem Speicher günstig gestehen kann. Und auch thermische Speicher, die man zu preisgünstigen Bedingungen laden, und beim Winterbedarf wieder entladen kann, sind quasi komplett außen vor.
Sich da eine für die eigene Immobilie technisch wie ökonomisch sinnvolle Nische zu finden, hat dann unter dem Strich schon was von einer Odyssee.

taddy
2020-08-10, 19:37:08
Wir haben im neuen Haus auch eine Ölheizung von 1994. Wir denken drüber nach, dass ganze durch eine neue Gasheizung zu tauschen.

Da auf dem Dach keine PV Anlage ist und es sich nicht lohnt da in ein paar Jahren wir ein neues Dach brauchen ist ein neue fancy Heizung keine Option. Leider

Metzler
2020-08-10, 19:50:05
Hier gibts ein integriertes Wasserstoff-Elektrolyse-Warmwasser-Belüftungs-System für Ein- und Zweifamilienhäuser.:

https://www.homepowersolutions.de/produkt

Kostet zwischen 60.000 und 90.000€, gibt Zuschuss über die KFW. Bei unserem Ölbedarf (knapp 2500 Liter pro Jahr, Haus aus dem Jahr 1983)wäre das irgendwann möglicherweise eine tatsächlich interessante Variante. Wir brauchen dann aber noch Solar auf dem Dach, dass sich das rentiert.

Sardaukar.nsn
2020-08-10, 20:35:08
Wir haben im neuen Haus auch eine Ölheizung von 1994. Wir denken drüber nach, dass ganze durch eine neue Gasheizung zu tauschen.

Da auf dem Dach keine PV Anlage ist und es sich nicht lohnt da in ein paar Jahren wir ein neues Dach brauchen ist ein neue fancy Heizung keine Option. Leider

Mein Vater hat sich alle möglichen Optionen durchgerechnet und ist zu dem Schluss gekommen seine alte Öl-Heizung durch eine einfache neue Öl-Heizung zu ersetzen. Tanks, Kamin, Guss-Heizkörper usw. konnten alle erhalten bleiben, die Umrüstung der mehr als 50 Jahre alten Heizung lag jetzt bei ca. 5000€. Öl Tanks wurden bei historisch niedrigen Preisen gefüllt.

Die weltweite Corona Pandemie führt aktuell zu viel mehr Öl Angebot als Nachfrage. Ich denke dies wird in näherer Zukunft auch so bleiben.

cartman5214
2020-08-10, 20:35:57
Wir haben im neuen Haus auch eine Ölheizung von 1994. Wir denken drüber nach, dass ganze durch eine neue Gasheizung zu tauschen.

Da auf dem Dach keine PV Anlage ist und es sich nicht lohnt da in ein paar Jahren wir ein neues Dach brauchen ist ein neue fancy Heizung keine Option. Leider

Mal jemanden suchen der den Förderwust im Blick hat. BaFa gibt z.B. bei Austausch Öl zu Gas mit Solarthermie 40% Zuschuss die neben der Heizung auch auf Nebenkosten gelten können. Stichwort z.B. Auch Bodenbeläge wenn es ne Fußbodenheizung wird.

Fliwatut
2020-08-10, 21:02:10
Das soll wohl ein Witz sein? Kredite aufnehmen um eine funktionierende Heizung tauschen zu können und dann im Hamsterrad einen abstrampeln um es wieder ab zu zahlen. Wenn zwischenzeitlich nicht der nächste neueste Scheiss kommt wo es noch einen Kredit braucht.
So hält man die Bürger an der kurzen Leine :smile:

Rolsch
2020-08-10, 21:15:06
Mein Vater hat sich alle möglichen Optionen durchgerechnet und ist zu dem Schluss gekommen seine alte Öl-Heizung durch eine einfache neue Öl-Heizung zu ersetzen. Tanks, Kamin, Guss-Heizkörper usw. konnten alle erhalten bleiben, die Umrüstung der mehr als 50 Jahre alten Heizung lag jetzt bei ca. 5000€. Öl Tanks wurden bei historisch niedrigen Preisen gefüllt.

Die weltweite Corona Pandemie führt aktuell zu viel mehr Öl Angebot als Nachfrage. Ich denke dies wird in näherer Zukunft auch so bleiben.
Also ein alter Kamin versottet bei den heutigen Ölkesseln, deren Abgastemperatur ist viel zu niedrig. Normalerweise muss da ein Edelstahl oder Platikrohr innen rein.

Habe ich vor ein paar Jahren auch so germacht. Alte kaputte Ölheizung raus, neuer Niedertemperaturkessel rein. (Die teureren Brennwert Kessel rechnen sich eigentlich auch selten, da die meisten Anlagen dann eh wieder im Heizwert Bereich betrieben werden.)
Ist irgendwann wiedermal ein neuer Kessel fällig, dann schraubt man sich halt eine Photovoltaik aufs Dach, dann darf man auch im nächsten Jahrzehnt noch Ölkessel einbauen.

Philipus II
2020-08-10, 22:40:34
Ich würde das wirklich alles ganz kritisch rechnen. Eine funktionierende, zugelassene Ölheizung zu ersetzen, lohnt sich aktuell fast nie. Öl ist billig, Tank voll machen und dann vor Jahresende nochmal nachtanken, um mit vollem Tank ins Jahr 2021 zu starten. Aufgrund des Baubooms sind die Heizungstechniker auch jetzt gut ausgelastet, Schnäppchen macht man eher keine.

Cyphermaster
2020-08-11, 07:05:13
So hält man die Bürger an der kurzen Leine :smile:
Was ein PoWi-Blödsinn. Gibt nicht nur wesentlich bessere Ansatzpunkte dafür, wenn man sowas machen will - in Deutschland hat auch höchstens die Hälfte der Leute überhaupt eine eigene Immobilie... :rolleyes:

Cyphermaster
2020-08-11, 07:29:45
Mein Vater hat sich alle möglichen Optionen durchgerechnet und ist zu dem Schluss gekommen seine alte Öl-Heizung durch eine einfache neue Öl-Heizung zu ersetzen. Tanks, Kamin, Guss-Heizkörper usw. konnten alle erhalten bleiben, die Umrüstung der mehr als 50 Jahre alten Heizung lag jetzt bei ca. 5000€. Na ja... Im Vergleich zu einer 50 Jahre alten Heizung wäre in der Rechnung wohl so ziemlich jede aktuellere Option besser weggekommen... :wink:
Ich würde das wirklich alles ganz kritisch rechnen. Eine funktionierende, zugelassene Ölheizung zu ersetzen, lohnt sich aktuell fast nie. Öl ist billig, Tank voll machen und dann vor Jahresende nochmal nachtanken, um mit vollem Tank ins Jahr 2021 zu starten. Aufgrund des Baubooms sind die Heizungstechniker auch jetzt gut ausgelastet, Schnäppchen macht man eher keine.
Ist die Frage, was du unter "aktuell" subsummierst, bzw. wie weit du den Betrachtungshorizont wählst. Durch die geplant steigenden CO2-Aufschläge wird der Brennstoff ab jetzt wohl kaum noch billiger, sondern kontinuierlich teurer - und die größere Nachfrage wird auch die Preise der Alternativtechnik davon abhalten, drastisch in den Keller zu gehen. Je älter also die Ölheizung (und je jünger man selber ;)) ist, desto eher sollte man den Umstieg planen. Nicht, daß es wie bei der Photovoltaik läuft, wo nach einigen Jahren Anschubfinanzierung die Zuschüsse stark ausgedünnt wurden. Und schließlich ist sowas keine Investition für einen Zeithorizont von nur ein paar Jahren, sondern eher ein paar Jahrzehnten.

Beipflichten würde ich dir allerdings bei vielen Immobilienbesitzern, die selber schon im Rentenalter sind. Eine selbst genutzte Immobilie für richtig viel Geld zu modernisieren, das die vielfach kaum aufbringen können, macht bei Amortisationszeiten von >10 Jahren (edit: auch ökologisch gibt es ja eine Amortisationszeit, auch wenn die sich nicht 1:1 verhält) nicht wirklich Sinn. Wenn's ganz dumm läuft, wird die neue Anlage dann nach schon ein paar Jahren mit dem alten Haus zusammen von den nächsten Besitzern zugunsten eines Neubaus abgerissen... Da fehlen einfach (wie schon erwähnt) ein paar flexible Elemente wie z.B. auch eine Härtefallregelung im Förderregularien-Dschungel.

sun-man
2020-08-11, 07:35:09
Ich würde das wirklich alles ganz kritisch rechnen. Eine funktionierende, zugelassene Ölheizung zu ersetzen, lohnt sich aktuell fast nie. Öl ist billig, Tank voll machen und dann vor Jahresende nochmal nachtanken, um mit vollem Tank ins Jahr 2021 zu starten. Aufgrund des Baubooms sind die Heizungstechniker auch jetzt gut ausgelastet, Schnäppchen macht man eher keine.
Naja, Eltern haben ~18 auf den Tisch gelegt und auch wieder Öl genommen. Gas gibts da nicht und Strom ist denen zu doof. Verbrauch inkl Warmwasser ist gut 60% zurück gegangen. Mit Wärmepumpe und allem Pipapo und noch neuen Rohren im Keller usw.. Find das OK.

iuno
2020-08-11, 08:58:21
Nicht, daß es wie bei der Photovoltaik läuft, wo nach einigen Jahren Anschubfinanzierung die Zuschüsse stark ausgedünnt wurden.
PV hat mit dem Eigenbedarf erstmal nichts zu tun. Mit einer Voll- oder Ueberschusseinspeiseanlage ist man erstmal Unternehmer, der Strom verkauft. Das funktioniert zwar inzwischen auch ohne Foerderung, weil die Kosten derart gesunken sind, aber bereits versiegelte Flaechen werden vom Gesetzgeber praeferiert, weshalb es ueberhaupt noch gefoerdert wird.

Der Eigenverbrauch verbessert die Rendite einer PV, trotzdem ist es schon etwas weit hergeholt, die eigene Heizung damit zu vergleichen. Mit der kann man nur sparen, kein Geld verdienen.
Es gibt da eigentlich auch nichts, was angeschoben werden muesste. Die Technik ist lange da und Preise erschwinglich. Es geht "nur" darum, die alten Heizungen zu tauschen und Objekte entsprechend zu sanieren, damit ein einigermassen effizienter Betrieb moeglich ist.

So oder so. Ich kann schon nicht nachvollziehen, dass jemand heute noch Gas einbaut, selbst wenn das absurderweise gefoerdert wird. Aber Oel?

Mal jemanden suchen der den Förderwust im Blick hat. BaFa gibt z.B. bei Austausch Öl zu Gas mit Solarthermie 40% Zuschuss die neben der Heizung auch auf Nebenkosten gelten können. Stichwort z.B. Auch Bodenbeläge wenn es ne Fußbodenheizung wird.
Ja oder man verbaut halt gleich eine WP mit 45% Foerderung. Wenn eh schon Fussbodenheizung nachgeruestet wird noch Gas einbauen, wieso?


Da fehlen einfach (wie schon erwähnt) ein paar flexible Elemente wie z.B. auch eine Härtefallregelung im Förderregularien-Dschungel.
Genau all jene Sonderregelungen fuehren doch ueberhaupt erst zu dem Dschungel.
Mal ehrlich, wie oft kommt das vor dass ein komplett saniertes Haus mit niedriger Heizlast und am besten noch PV oben drauf gekauft und direkt abgerissen wird? Ist ja nicht so, dass das keine Wertsteigerung boete. Wer eh abreissen und neu bauen will kauft billig.

Cyphermaster
2020-08-11, 09:25:50
Es geht nur darum, die alten Heizungen zu tauschen und Objekte entsprechend zu sanieren, damit ein einigermassen effizienter Betrieb moeglich ist.

So oder so. Ich kann schon nicht nachvollziehen, dass jemand heute noch Gas einbaut, selbst wenn das absurderweise gefoerdert wird. Aber Oel?
Hört sich im Prinzip immer gut an, ist in der Praxis aber deutlich schwieriger/komplexer. Nimm z.B. ein typisches Reihen- oder Mehrparteienhaus in (klein-)städtischer Umgebung. Da ist nicht immer eine Luft-WP möglich (ab einer gewissen Größe ist da der Lärm doch ein Faktor, grade wenn die im Winter ohne Zuheizen ausreichen soll), genau wie ein Flächenkollektor (verhältnismäßig kleines Grundstück). Und wenn eine Wasser-WP mit Erdsonde überhaupt genehmigt wird, dann wird die oft nur für 10 oder 15 Jahre genehmigt (was, wenn das dann mal nicht verlängert wird?). PV oder Solarthermie geht immer - ist nur für kalte Winterwochen und bei geringem Dachfläche/Wohnfläche-Verhältnis auch nicht ausreichend, so daß man wie bei einer zu kleinen/schwachen WP über Zukauf-Strom zuheizen muß. Oder das klassische Einfamilienhäuschen der Oma auf dem Land: Da mag zwar vielleicht sogar für einen Flächenkollektor mehr als genug Platz sein, so daß eine lautlose WP-Einbindung egal ob Wasser, Luft oder Boden völlig unproblematisch ist - dafür versaut diese Lösung dann die Tatsache, daß solche Bauten flächendeckend mit Standard-Heizkörpern ausgestattet sind, die nun mal deutlich höhere Vorlauftemperaturen erfordern, als Flächenheizungen. Da muß man dann also nicht nur an die Heizung, sondern auch an Böden/Wände ran...

Mit ein paar solcher "Kleinigkeiten" wird es also (vor dem Hintergrund der aktuellen, imho noch immer mit großen Schwachpunkten behafteten Regelungs-/Fördersituation!) leider schnell so schwierig/teuer, daß Öl/Gas trotz allem noch eine Option sind, bzw. bleiben. Das "nur" im ersten zitierten Satz ist also durchaus (noch) mit Gänsefüßchen zu lesen.

iuno
2020-08-11, 09:30:52
Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass man nicht "einfach" in jedes(!) Haus eine WP nachruesten kann, darum ging es aber imho auch nicht.

PV oder Solarthermie geht immer - ist nur für kalte Winterwochen und bei geringem Dachfläche/Wohnfläche-Verhältnis auch nicht ausreichend, so daß man wie bei einer zu kleinen/schwachen WP über Zukauf-Strom zuheizen muß.
Solarthermie ist nichts als greenwashing, zu einer Gasheizung dazu staatl. gefoerdert. Im Winter bringt die gar nichts, im Gegensatz zur PV.
Und wenn man PV+WP schon zusammennimmt ist es sowas von egal, ob man im Winter auch mal Strom dazukaufen muss, weil man insgesamt trotzdem massiv Kosten spart.

noch immer mit großen Schwachpunkten behafteten Regelungs-/Fördersituation!
Da widerspreche ich ueberhaupt nicht. Aber etwas Weitsicht schadet den Besitzern (und allen anderen) trotzdem nicht.

Cyphermaster
2020-08-11, 10:05:01
Genau all jene Sonderregelungen fuehren doch ueberhaupt erst zu dem Dschungel.Ich plädiere ja auch nicht für Sonderregelung auf Sonderregelung zu Sonderregelung, im Gegenteil. Aus meiner Sicht wäre es hilfreicher, von administrativer Seite weniger technisch-systemisch Details zu regeln, sondern eher nur das Ziel vorzugeben. Ob man nun xx% Einsparung an Energie/CO2 über Technologie A, B, C oder eine Kombination daraus erreicht, sollte grade bei Bestands-Bauten mit sehr unterschiedlicher Bausituation und Ausstattung (= Ausgangssituation) eher frei bleiben, so ähnlich wie es beim EU-Energielabel von elektrischen Geräten auch gehandhabt wird. Zusätzlich sollte dabei dann der Faktor Zeit eine Rolle spielen, d.h. die Amortisierung solcher Maßnahmen (ökologisch/finanziell).

So eine Art der Regelung wäre zwar wahrscheinlich auch nicht perfekt, würde aber sowohl den das aktuelle Dickicht an Einzel-Regelungs-Punkten als auch die Lücken deutlich verringern.

Cyphermaster
2020-08-11, 10:22:41
Aber etwas Weitsicht schadet den Besitzern (und allen anderen) trotzdem nicht.Weitsicht ist das Eine, Praktikabilität das Andere. Ohne das Zweite bleibt das Erste leider Theorie. Ich halte es deshalb für besser, machbare (Zwischen-)Schritte zu forcieren, als diese zugunsten eines dann weiter in der Zukunft liegenden großen Sprungs auszubremsen. Klar wäre es auf lange Sicht viel besser, Fossiles gleich komplett liegen zu lassen - nur drängt die Zeit massiv.

iuno
2020-08-11, 10:38:20
Das klingt halt viel einfacher als es am Ende ist. Man kann schlecht einfache CO2 Labels verwenden, wenn man alles erfassen will wird es auch schnell komplex.
Z.B. ein Haus mit WP: bezieht es den Strom aus dem normalen Strommix oder ueber einen Oekostromtarif/-anbieter? Oder womoeglich noch aus eigener PV? Auch die energetische Amortisation ist stark davon abhaengig.
Man will aber natuerlich auch nicht die Foerderung der Heizung an den Stromanbieter binden. Geschweige denn die Privathaushalte irgendwie in den Handel mit CO2 Zertifikaten einbringen.

Loesung um die CO2 Einsparung zu berechnen? Immer mit dem allgemeinen Strommix rechnen? Das wuerde jetzt Investoren benachteiligen gegenueber denen, die warten und erst eine WP einbauen, wenn mehr EE im Netz (und WPn nochmal billiger) sind. Das sorgt dann fuer unnoetige Verschleppung und hemmt die Investitionsbereitschaft. Wir wollen die Wende aber eigentlich besser gestern als morgen, deshalb foerdern wir ja ueberhaupt.

Bei anderen Formen ist es nicht besser. Es gibt Leute, die bauen sich eine Brennstoffzellenheizung ein, die dann im Zweifel auch noch den benoetigten Wasserstoff dem Methan aus dem Gasnetz entnimmt. Ineffizient und natuerlich genauso "sauber" wie das Gas ohnehin schon. Obwohl die Heizung an sich gar kein CO2 ausstoesst, sondern der Reformer.
Diese Heizung erzeugt dafuer zusaetzlich Strom, der ggf. Kohlestrom substituiert. Nimmt man das in die Berechung auf?

Also muss man auch hier wieder die ganze Lieferkette beachten. Dann stellt sich die Frage, auch bei der Gasheizung, wo das Gas herkommt. Aus Bohrloechern entweicht staendig Methan, das um Groessenordnungen schaedlicher ist als CO2. Entsprechende CO2-Aequivalente muessen beruecksichtigt werden, sonst bringt das alles nichts.

Biomasse ist auch hoechst umstritten. Solange es weltweit mehr Rodung als Zuwachs gibt ist daran auch nichts CO2-neutral, aber man koennte es im Einzelfall aber eben doch CO2-neutral machen. Was machst du dann? Doch wieder nur den direkten Ausstoss beruecksichtigen?

Irgendwie scheint man sich einig zu sein, dass P2G irgendwie mal noch eine Rolle spielen soll. Auch das ginge CO2-neutral. Sollen wir deshalb jetzt schon Heizungen foerdern, die dann davon profitieren/dazu beitragen oder nicht?


Es gibt fuer mich eine Sache, die klar ist: Es soll alles ueber Elektrizitaet kommen, weitestgehend aus PV und Wind. Ob man den Strom dann direkt in einer WP verheizt oder Elektrolyse betreibt und dann mit dem Wasserstoff was macht oder noch methanisiert und bestehende Erdgasinfrastruktur benutzt ist eine Frage der Effizienz. Wenn irgendwann mal Ueberschuesse in der Erzeugung da sind, um nennenswerte Mengen an Methan wirtschaftlich zu erzeugen, dann sei es halt so. Aber deshalb jetzt noch neue fossile Heizungen zu foerdern und damit noch fuer Jahrzehnte zusaetzliche Altlasten zu schaffen halte ich einfach fuer absurd.

soLofox
2020-08-11, 12:45:29
Habe auch eine Ölheizung von 1990 und stand einige Monate vor der gleichen Frage. Anfangs war ich mir sicher, dass es Pellets werden sollen.

Jetzt bekomme ich eine Gas Heizung mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, also als Unterstützung für die Heizung. Das mache ich hauptsächlich, weil es dadurch 40% Förderung gibt, sonst hätte ich keine ~20.000€ dafür ausgegeben.

Erdgas musste ich noch ins Haus legen lassen, ~1300€. Entsorgung Öltanks (3x 1500l, Kunststoff) kostet 700€.

Man hat mir erst eine Luftwärmepumpe angeboten. Dann hätte man alle Heizkörper im Haus tauschen müssen (Baujahr 1980). Hätte insgesamt 40.000€ gekostet, 45% Förderung wären noch abgezogen worden. War mir trotzdem zuviel. Hätte keine Garantie gehabt, dass die Wärmepumpe effizient läuft und nicht Strom wie blöd frisst.

Nun ist es wie gesagt Gas Hybrid geworden.

iuno
2020-08-11, 12:54:49
Und wo ist die PV in der Rechnung?

soLofox
2020-08-11, 13:09:21
Und wo ist die PV in der Rechnung?

Keine PV Anlage, dazu konnte ich mich noch nicht durchringen. Da hat man vorher ja auch erstmal hohe Kosten, das mit der Heizung reicht mir jetzt aber erstmal.

iuno
2020-08-11, 13:13:32
Die traegt zur Not die KfW. Zahlt sich selbst ab und bringt darueber hinaus noch Gewinn.
Klar, trotzdem verschuldet man sich nicht gerne ohne Not. Aber dass eine Solarthermie dem Gas helfen "darf", eine PV der WP aber nicht, ist genau auch so ein Punkt.

Cyphermaster
2020-08-11, 13:17:55
Es gibt fuer mich eine Sache, die klar ist: Es soll alles ueber Elektrizitaet kommen, weitestgehend aus PV und Wind. Ob man den Strom dann direkt in einer WP verheizt oder Elektrolyse betreibt und dann mit dem Wasserstoff was macht oder noch methanisiert und bestehende Erdgasinfrastruktur benutzt ist eine Frage der Effizienz. Wenn irgendwann mal Ueberschuesse in der Erzeugung da sind, um nennenswerte Mengen an Methan wirtschaftlich zu erzeugen, dann sei es halt so. Aber deshalb jetzt noch neue fossile Heizungen zu foerdern und damit noch fuer Jahrzehnte zusaetzliche Altlasten zu schaffen halte ich einfach fuer absurd.
Erstmal noch vorneweg: Ich bin in den fachlichen Themen durchaus drin, bis hin zu den Problematiken, die sich alleine durch die Problemchen beim Erstellen von Ökobilanzen methodisch ergeben. ;)

Das Thema hat nun mal genau wie alle anderen Themen gewisse Unwägbarkeiten, wie sich weitere Entwicklungen ergeben. Zukunft halt. Daher ist es für mich auch NICHT klar, daß es ein Dogma sein müßte, möglichst Alles über den "hochwertigen" Energieträger Strom zu machen. Strom erzeugen, um diesen wieder in (Niedertemperatur-)Wärme umzuwandeln, ist doch eigentlich auch schon wieder ziemliche Verschwendung, weil sich dieser Bedarf auch durch "niederwertigere" Quellen prinzipiell decken läßt. Was zählt, ist nun mal das Ergebnis des Gesamtkonzepts. Und da steht dann nicht eine hocheffiziente Wärmepumpen-/PV-Koppelung einer Ölheizung 1:1 gegenüber, weil durch den Unterschied in den technischen Gegebenheiten und den nötigen finanziellen Mitteln eben binnen der nächsten wenigen Jahre eine uralte, ineffiziente Ölheizung in vielen Fällen zwar durch eine viel effizientere Öl-/Gasheizung, aber höchstens viel später/langsamer, wenn überhaupt, durch voll-regenerative Systeme auf BAT-Standard ersetzt werden wird. 10x 10% Gewinn ist halt immer noch mehr als 1x 80%.

Das, was mir immer absolut sauer aufstößt, ist deshalb nicht die Tatsache, daß man nicht ausschließlich voll-regenerative Systeme oder nur welche mit E-Anteil fördert. Es ist eher, daß die Regelungs- und Förderlandschaft so gestaltet wurde, daß sie für Modernisierungen vielfach mehr Hemmschuh als Promotor darstellt. Damit sorgt man für Fälle, wo auch da "schlechtere" Lösungen gewählt oder schlimmstenfalls gar nicht modernisiert wird, wo es eigentlich (nicht nur technisch) besser ginge. Ich denke da z.B. an die künstliche Ausbaubremse bei 10kWp bei privater PV, die Vernachlässigung der wichtigen Speichertechnologien bei der Förderung, und und und.

soLofox
2020-08-11, 13:26:06
Die traegt zur Not die KfW. Zahlt sich selbst ab und bringt darueber hinaus noch Gewinn.
Klar, trotzdem verschuldet man sich nicht gerne ohne Not. Aber dass eine Solarthermie dem Gas helfen "darf", eine PV der WP aber nicht, ist genau auch so ein Punkt.

Mit der Luftwärmepumpe hätte die PV Anlage auf jeden Fall großen Sinn gemacht, aber es ist eben ein Altbau und ich denke die Kombi macht einfach Sinn.

Dir erzählt sowieso jeder etwas anderes. Heizungsbauer A bietet dir eine Luftwärmepumpe an und schwört darauf, Heizungsbauer B sagt dir dass eine Luftwärmepumpe absoluter Quatsch in dem Haus ist und null Sinn macht. So ist das bei vielen Sachen. Ich war wirklich froh, als ich mich dann final entschieden hatte für die Gas Hybridheizung, weil dieses hin und her die ganzen Wochen war irgendwie nur noch nervig. Weil eben jeder was anderes sagt/schreibt.

Natürlich hätte ich das Haus jetzt auf Wärmepumpe umstellen können mit fetter PV Anlage. Aber da hätte ich inklusive Sanierung und Wärmedämmung auch bestimmt an die 100.000€ versenkt. Man kann so viel machen am Haus, am Ende muss man entscheiden, was man will und womit man leben kann.

Es wird jetzt halt eine Viessmann Gasheizung mit Viessmann Sonnenkollektoren. Das ist ein guter Hersteller, der baut keinen Schrott und damit habe ich (hoffentlich) die nächsten 20 Jahre Ruhe.

Danach wird man dann das Haus vermutlich komplett mit Strom heizen.

iuno
2020-08-11, 14:13:17
Eine PV macht eigentlich immer Sinn, bis auf ganz wenige Grenzfaelle wo das Dach ueberhaupt nicht passt. Ich verrechne das auch nicht gerne mit der Heizung, weil es einfach nicht wirklich zusammengehoert, in dem Fall hatte ich ja auch nur darauf hingewiesen, da die Solarthermie ja auch fuer das Gas herhalten muss.

Waermepumpen sind kein Thema fuer Heizungsbauer. Die scheuen das genau wie eingesessene Autohersteller die Elektromobilitaet ;). Ich wuerde mal behaupten du haettest mit PV+WP besser fahren koennen, aber ohne weiter Infos ist das natuerlich auch wieder nur spekulativ.

Ich glaube auch, dass das ein Stueck weit ein Versagen der Branche ist. War PV bei dir in den Gespraechen ein Thema? War dir bewusst, dass eine PV rentabel ist, sich guenstig per KfW finanzieren laesst und hervorrangend die WP ergaenzt?
Wenn die Fachleute schon schlecht beraten hilft auch die beste Foerderung nichts.


@Cyphermaster: Das mit den Energietraegern relativiert sich halt ziemlich schnell. Klar ist Strom in dem Sinne hochwertiger, als dass man mit ihm viel mehr anfangen kann. Aber er ist dank EE auch nicht mehr zwingend mehr Wert. Die Gestehungskosten sind komplett zusammengebrochen. Wenn jetzt noch die CO2 Abgabe in angemessener Hoehe (eher nicht) kommt (tut sie), dann koennte man bald billiger mit Strom direkt(!) heizen, als fossil. Man muss aber zum Glueck nicht direkt heizen sondern holt mit der WP gute Skalierungsfaktoren raus. Selbst im Altbau und mit Heizkoerpern.
Nur ist die kWh Strom halt viel staerker durch Abgaben belastet als Oel oder Gas. Das hat dann aber auch wenig mit dem Foerdermechanismus zu tun.

Uebrigens ist 10x80% auch besser als 10x10% ;) Geld scheint genug da zu sein, wenn man alle moeglichen Heizungsumbauten foerdern kann. Jetzt werden auch noch Milliarden aus dem Bundeshaushalt ins EEG Konto zugeschossen. Aber es erweckt halt den Eindruck, als haette man keinen richtigen Plan, was man eigentlich will bzw. die Massnahmen sind sogar widerspruechlich und das ist voelliger Humbug. Und das fuehrt halt dazu, dass man lieber jetzt 10x wenig Geld ausgibt und dann spaeter nochmal 10x viel anstatt gleich 10x viel.
Die Annahme, dass mit einer Einschraenkung der Foerderung auf effizientere Systeme weniger Massnahmen in der Zahl getaetigt wuerden halte ich fuer weit hergeholt.

Cyphermaster
2020-08-11, 14:31:11
Da bin ich im Grundsatz bei dir, evtl. muß man da beim Diskutieren etwas deutlicher zwischen dem jeweils eingenommenen Betrachtungswinkel der Ökologie, der Ökonomie usw. trennen, damit keine Mißverständnisse bei solchen Wertungen vorkommen. Wobei ich die Abgabenlast usw. beim Strom schon zu den erwähnten, allgemeinen "Randbedingungen" so einer Modernisierung zähle, genau wie die baulichen Gegebenheiten oder eben Förderprogramme.

soLofox
2020-08-11, 18:10:18
War PV bei dir in den Gespraechen ein Thema? War dir bewusst, dass eine PV rentabel ist, sich guenstig per KfW finanzieren laesst und hervorrangend die WP ergaenzt?

Kurz: nein.

PV nicht einmal erwähnt beim Verkaufsgespräch hier im Haus. Heizungsbauer war da + ein Vertreter des Herstellers (Weishaupt).

Cyphermaster
2020-08-11, 18:18:41
Warum hast du keinen vom konkreten Verkaufsinteresse unabhängigen Energieberater zu Rate gezogen?

soLofox
2020-08-11, 18:39:00
Ein Arbeitskollege von mir hat das gemacht und war mit dem Ergebnis jetzt nicht so zufrieden. Kostete halt 500€ und der gute Mann hat ihm viele Dinge erzählt, die er größtenteils selbst auch schon wusste (Energieeinsparpotenzial, sinnige Sanierungsmaßnahmen etc.).

Wollte ich mir halt sparen, es gibt ja nicht SO viele Optionen.

Öltanks behalten und neue Ölheizung kaufen wäre am günstigsten gewesen.

Gas
Pellets
Luftwärmepumpe

Und halt die Hybrid Variante.

Erdwärme stand sowieso nicht zur Diskussion, weil hier nirgendwo Fußbodenheizung ist, was optimal bei Erdwärme bzw. generell Wärmepumpe ist wegen der niedrigen Vorlauftemperaturen. Diese neue Weishaupt Luftwärmepumpe (Biblock) kann wohl Vorlauftemperaturen bis 65°C, was ausreichend wäre für normale Heizkörper. Nur wenn ich nachher im Monat 200€ Strom durch baller, dann bringt mir das auch nichts bei den Anschaffungskosten. Und dafür übernimmt der Heizungsbauer natürlich keine Garantie. Der kann immer sagen "wieso, Heizung läuft doch, Haus ist warm". Und der Kunde hat vielleicht 35.000€ ausgegeben womit sich das Ding quasi wahrscheinlich niemals bezahlt machen wird bei so hohen Stromkosten.

Also blieb ja nur noch Gas oder Pellets übrig.

Bei Pellets brauchst du wieder ein riesiges Lager im Haus. OK, wäre jetzt kein Problem gewesen bei mir im Keller. Aber Gas ist eben eine wartungsarme und ziemlich problemlose Methode die Bude warm zu kriegen. Brauchst dich nicht um Nachschub kümmern und solange man 1x im Jahr den Anbieter wechselt, sollten sich auch die Kosten im Rahmen halten.

Die Pelletvariante wäre ~5000€ teurer gewesen. Es hätte einige Jahre dauert, bis sich das bezahlt gemacht hätte. Und da hätte ich keine Sonnenkollektoren auf dem Dach gehabt, was mit Sicherheit auch gerade im Sommer eine coole Sache ist.

/edit

Achso, 850l Pufferspeicher ist natürlich auch dabei, damit die Sonnenenergie tagsüber gespeichert wird. Davon glaube ich 150l Trinkwasser, was für 3 Personen absolut ausreicht.

Cyphermaster
2020-08-11, 19:22:03
Na ja, je mehr man selber Ahnung von der Materie hat, desto weniger kann der Berater einem Neues erzählen, klar. Ich hatte halt gefragt, weil es für den Durchschnittsbürger eine durchaus empfehlenswerte Herangehensweise ist.

Philipus II
2020-08-11, 23:28:49
Bei den genannten 18k Euro für eine Modernisierung der Heizung im EFH durch eine neue Ölheizung rechne ich mal wie folgt:
Kapitalkosten im ersten Jahr: 18.000*0,06=1.080 EUR (Annahme: langfristige Anlage in breit gestreutem ETF. Die 6% p.a. sind eher pessimistisch geschätzt)
Abschreibung im ersten Jahr bei einer geplanten Nutzungsdauer von 20 Jahren: 900 EUR

Heizöl liegt aktuell etwa bei 40 Cent pro Liter - könnt ihr durch die Modernisierung wirklich fast 5000 Liter Heizöl im ersten Betriebsjahr einsparen? Man rechnet doch bei selbst für ein Haus aus den 80ern eher die Hälfte als Gesamtverbrauch.

soLofox
2020-08-12, 06:30:29
5000 Liter im Jahr sparen? Vielleicht wenn du 500m2 hast mit 1fach verglasten Fenstern und dann sanierst. :) Das ist schon ein Batzen.

Sardaukar.nsn
2020-08-12, 08:41:07
...
Natürlich hätte ich das Haus jetzt auf Wärmepumpe umstellen können mit fetter PV Anlage. Aber da hätte ich inklusive Sanierung und Wärmedämmung auch bestimmt an die 100.000€ versenkt. Man kann so viel machen am Haus, am Ende muss man entscheiden, was man will und womit man leben kann.
...
Danach wird man dann das Haus vermutlich komplett mit Strom heizen.

Halte ich für eine Vernünftige Einstellung. Interessant finde ich die Ansicht mit dem Strom. Wir leben seit drei Jahren in einem Bruchsteinhaus von 1923 ca. 150m². 1998 wurde von Elektro-Nachtspeicher auf eine Gas-Heizung umstellt. Heizkosten für fünf Personen inkl. Warmwasser liegen monatlich bei aktuell 104€. Wie viel soll ich da investieren um wie viel zu sparen?

Isogul
2020-08-23, 15:35:43
Nochmal was anderes.
Könnte ich im Dezember mein Öl schon bestellen für nächstes Jahr und zum aber aktuellen Preis und ohne CO2 Shitty Steuer?
Zumindestens, wenn ich eben das Risiko eingehe und bezahle es schon im Dezember und lasse es dann im Frühjahr liefern, das müsste doch gehen,natürlich wenn der Anbieter mitmacht?

Ansonsten, Niedertemperatur Anlagen mit Blaubrenner sind ansich die besten Ölheizungen, Brenwerttechnik ist nur 10-15% sparsamer hat aber mehr Nachteile und ist sehr wartungsintensiv und wird keine Jahrzehnte halten.
Momentan ist Öl am besten, wenn man es eh eingebaut hat bei Neubau sicherlich andere Geschichte und wenn das mit Solarwarmwasser kombiniert ist, hat man die beste Lösung.
Und, ich sags trotzdem nochmal, wenn die Tanks voll sind, kommt man 1-2 Jahre hin und ist krisensicher, das war und ist mir gerade heute immer noch viel wichtiger als evtl. paar Euro im Jahr an Heizkosten zu sparen, das sollte jeder im Hinterkopf behalten.
Ich würde nie mit Strom heizen wollen, ihr werdet euch noch umschauen,außerdem vermute ich wird es evtl. doch ein harter Winter werden, die Natur ist momentan schon Wochen weiter als sonst, gefühlt 4-6 Wochen, mal sehen was das wird!

Lowkey
2021-01-30, 23:04:44
Neuer Schornsteinfeger war da: er selber geht auf Pellets, weil er im Keller einen Lagerraum hat. Aber er empfielt die Heizung nicht auszutauschen bzw. sie weiter laufen zu lassen. Alternativ gäbe es nämlich nur bessere Brenner (+1-5%) oder Gas.

Er meinte halt nur, dass sehr viele Leute auf Gas wechseln werden. Das wird in der Summe nicht günstiger, denn für jede Kleinigkeit muss der Fachmann kommen (kostet dann halt extra).

phizz
2021-02-02, 09:30:18
.........

Haarmann
2021-02-02, 20:01:30
Lowkey

Hackschnitzel wären ne Alternative ... wenn der Brenner gross genug ist. Ist billiger denn Pellets und man kann wirklich den Abfall nutzen.

Ich hab Pellets aus der Gegend ...

soLofox
2021-02-03, 06:57:46
Momentan ist Öl am besten, wenn man es eh eingebaut hat bei Neubau sicherlich andere Geschichte und wenn das mit Solarwarmwasser kombiniert ist, hat man die beste Lösung.
Und, ich sags trotzdem nochmal, wenn die Tanks voll sind, kommt man 1-2 Jahre hin und ist krisensicher, das war und ist mir gerade heute immer noch viel wichtiger als evtl. paar Euro im Jahr an Heizkosten zu sparen, das sollte jeder im !

Da muss der Öltank aber ziemlich groß dimensioniert worden sein, damit er 2 Jahre hält. Oder man spart ordentlich beim Heizen.

Für mich war auch ein Grund von Öl auf Gas zu gehen der Gestank. Seit die Gasheizung drin ist, ist der Ölgeruch im Keller tatsächlich komplett verschwunden. Man sieht nur noch an den zwei Rohren (Einfüllstutzen & Entlüftung) durch das Mauerwerk, dass da mal eine Ölheizung gewesen sei muss.

Für mich hat sich das Umrüsten gelohnt, ich bin voll zufrieden mit der Anlage. Im Frühling/Sommer kann man die Gasheizung vermutlich komplett ausschalten, weil die Wärme komplett vom Dach kommt. Im September letzten Jahres war ich schon erschrocken, dass der Pufferspeicher im Keller auf über 80°C warm wurde, nur durch die Sonne. Das ist schon eine super Sache.

Die 40% BAFA-Förderung hat auch einwandfrei geklappt, Kohle kam ca. 2 Monate später.

Förderfähig waren auch der Gasanschluss (Kosten: 1200€) und die Entsorgung der alten Öltanks (Kosten: 700€).

/dev/NULL
2021-02-03, 09:31:25
Was für ne Förderung hast Du denn da für die Gasheizung bekommen?
Ich muss eine Ölheizung (Baujahr 1996) demnächst austauschen

soLofox
2021-02-03, 11:31:15
Es gab bis zu 45% für den Austausch einer Ölheizung, die allerdings nicht älter als 30 Jahre sein durfte, denn sonst ist man sowieso in der Austauschpflicht. Meine war 29 Jahre alt :usad:

Aber ich sehe gerade, dass das Programm scheinbar am 31.12.2020 ausgelaufen ist?

https://www.bafa.de/DE/Energie/Heizen_mit_Erneuerbaren_Energien/Foerderprogramm_im_Ueberblick/foerderprogramm_im_ueberblick_node.html

Cyphermaster
2021-02-03, 11:39:19
Ich bin mal gespannt, ob das Programm 2021 nochmal neu aufgelegt wird, da Corona-bedingt ja viele theoretisch Umstiegswilligen in 2020 keine Firma dafür bekommen haben. Falls Bedarf besteht, lohnt garantiert mal eine Nachfrage - damit auch bemerkt wird, daß man politisch ggf. nochmal nachlegen sollte.

cartman5214
2021-02-03, 11:39:46
Das Programm läuft über nen neuen Namen (BEG EM) weiter. Für den Einbau einer Gashybrid-Heizung gibt es weiterhin 30%, die 40% nur im freiwilligen Austausch Öl/Gas bzw. 45% Wärmepumpe/Öl

Lowkey
2022-01-29, 22:38:22
Holzpellet sei die Zukunft! Nach nur einem Jahr wird das in der Bekanntschaft als Fehlentscheidung angesehen. Denn die Heizung will alle paar Wochen gereinigt werden und ist fehleranfällig. Der Platzbedarf für die Pellets ist teilweise größer als der eines Öltanks.

Momentan setzt sich wieder der klassische Holzofen durch. Wo er steht, wird er wieder aktiv genutzt um sämtliches Holz zu verbrennen, was zu finden ist.

Und dennoch wartet immer noch jeder auf das Konzept der Zukunft.

JonSnow
2022-01-29, 22:58:55
Holzpellet sei die Zukunft! Nach nur einem Jahr wird das in der Bekanntschaft als Fehlentscheidung angesehen. Denn die Heizung will alle paar Wochen gereinigt werden und ist fehleranfällig. Der Platzbedarf für die Pellets ist teilweise größer als der eines Öltanks.

Momentan setzt sich wieder der klassische Holzofen durch. Wo er steht, wird er wieder aktiv genutzt um sämtliches Holz zu verbrennen, was zu finden ist.

Und dennoch wartet immer noch jeder auf das Konzept der Zukunft.

Sehe ich hier im Bekanntenkreis ebenfalls. Es werden wieder größer dimensionierte Holzöfen angeschafft. Wie zu den Zeiten meines Großvaters.:freak: Der hat sich jeden Sommer zentnerweise Briketts kommen lassen und wir haben dazu noch ein bisschen Holz gemacht.

Der Pelletofen von einem Freund macht nur Probleme und braucht ständig Service vom Fachmann, war anscheinend aber auch ein Montagsmodell.

Die Ölheizung meiner Eltern läuft fast 30 Jahre und hat nach Austausch der Düse wieder sehr gute Werte. Die bleibt so lange es geht.

generisches Benutzerkonto
2022-01-29, 23:12:56
Gasheizung mit Tank. Biogas rein. Co2 neutral fertig 🤓

Alexander
2022-01-29, 23:40:44
Gasheizung mit Tank. Biogas rein. Co2 neutral fertig 🤓
Versuchst du lustig zu sein?

generisches Benutzerkonto
2022-01-29, 23:43:13
Versuchst du lustig zu sein?

Nein, das ist eine mögliche Lösung 🤓 besser als der Pellet Heizung Quatsch

https://heizung.de/gasheizung/wissen/biogas-nachwachsender-rohstoff-aus-biologischen-abfaellen/

dechosen
2022-01-30, 00:09:32
Hm.

Kritik am Biogas

Biogas wird nicht immer nur positiv gesehen. Zum einen wird für die Produktion von Biogas im Fermenter fast zu 90 Prozent Mais verwendet.

Dieser wird auf Ackerflächen angebaut, die somit nicht mehr für Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Die Biomasse ist also ein Nahrungsmittelkonkurrent. Gleichzeitig werden dadurch Monokulturen gefördert.

Der Zusatz „Bio“ ist dann zwar für die Erzeugung des Gases noch anzuwenden, trifft aber für die Biomasse nicht mehr zu. Kritisiert wird außerdem, dass bei der nicht sachgemäßen Lagerung der Gärreste klimaschädliches Methan entweichen kann.

generisches Benutzerkonto
2022-01-30, 00:15:01
Dachte es ging primär um die gesetzlichen Regelungen. Daher die Idee

Alexander
2022-01-30, 01:07:59
Sorry, aber heizen mit Biogas ist weder aus ökonomischer noch aus ökologischer Sicht auch nur ansatzweise sinnvoll. Vergiss den Unsinn schnell wieder.

generisches Benutzerkonto
2022-01-30, 01:28:00
Sorry, aber heizen mit Biogas ist weder aus ökonomischer noch aus ökologischer Sicht auch nur ansatzweise sinnvoll. Vergiss den Unsinn schnell wieder.

Ein paar Details wären nett.

Heelix01
2022-01-30, 08:12:12
Da ich mich von einer Lokalen nahwärme Öl Heizung verabschieden will suche ich gerade nach alternativen. (2x komplett getrennte heizkreise da 2 Häuser zusammen gelegt werden)

Realistisch:

Pellet + 2x 1.500L Puffer
Holzvergaser + 2x 1.500L Puffer
Flüssiggas Tank im garten verbuddeln lassen + 2x Brennwerttherme

Schauen ob mein vorhandener Kaminofen genügt um die 200qm zum beheizen wenn ja 3 Alternativen:

Wärmepumpen Klimagerät als Backup in den Kinder / Gäste / Schlafzimmern und ggf. Wohnzimmer zum kühlen im Sommer :D

IR Panel

Die Gas Lösung als Backup …


Wenn nein: 12KW Warmluft Kamin anschaffen und dann Wärmepumpe / IR als Backup im OG oder halt wieder gas.


Irgendwie scheint mir das alles nicht optimal :D
Gas ist teuer, pellet Brauch Platz wie nen holzvergaser und ist teurer.

Allgemeine Wärmepumpe kommt durch nicht vorhandene Flächenheizung und nicht so geile OG Dämmung nicht in Frage.

Philipus II
2022-01-30, 11:29:51
Gibt es einen konkreten Anlass zum Umstieg? Ich halte die Entscheidung aktuell für schwierig, da Strompreis und Gapreis beide explodieren. Da schneidet selbst eine ältere Ölheizung bezüglich der Gesamtkosten wieder ganz brauchbar ab, soweit damals schon Brennwerttechnik verwendet wurde.

Heelix01
2022-01-30, 12:23:24
54€ GG im Monat pro Anschluss an Nahwärme, sind 108€ im Monat für Wartung und Stromverbrauch der Heizung wenn die Mieter raus sind und ich quasi beide Anschlüsse zahle.

1300€ im Jahr an GG finde ich dann ziemlich viel.

Aktuelle Situation Jahreskosten Nahwärme knapp 900€ davon 648€ GG wir heizen durch den Kamin quasi nie, nur wenn ich auf Dienstreise bin und Frau keine Lust hat Kamin an zu machen.

252€ Brennstoff Verbrauch würden sich vielleicht etwas auf 300-350€ erhöhen durch mehr Fläche wenn das mit dem aktuellen Kamin und doppelte Grundfläche passt.

Fände 1.300€ GG + 350€ Etwas bescheuert vom Verhältnis … da sollte sich die Investition in eine eigene Heizung in 10-15 Jahren rechnen :D

Edit: außen vor das Verlustwärme durch viele hundert Meter Leitungen auf alle gleich umgelegt werden und wohl den Großteil der 252€ jährliche Kosten für Brennstoff ausmachen …

Lowkey
2022-01-30, 14:31:43
Öl-Heizung + eigene, jährliche Wartung ist laut Tagesszeitung (ging durch die Nachbarschaft) auf dem ersten Platz der günstigsten Heizungen. Gas ist eine Idee teurer und man garantiert hier nicht den 24h Support im Falle eines Ausfalls.

Wasserstoff wurde angekündigt, aber dann muss das gesamte Gasnetz umgestellt werden. Also in den nächsten Jahren passiert nichts.


Der Schornsteinfeger meinte, dass man eigentlich nach 30 Jahren eine Öl-Heizung tauschen müsste und es in einigen Jahren ein Verbot für den Verkauf geben würde. Das betrifft also alle Häuser, die noch nicht auf Gas umgestellt haben.


Das mit einem Tank im Garten hat ein Onkel mal probiert und das Kleingedruckte für die Installation des Tanks nicht gelesen. Die Kosten für Anlieferung, Aufbau, Anschluss ... Abau, Abtransport und Entsorgung waren recht hoch.

Die Bio Gas Anlage (Rüben+Rübenreste) hier in der Gegend ist zu weit weg und stink wie die Hölle. Da laufen bereits Beschwerden in den umliegenden Dörfern.

Philipus II
2022-01-30, 16:05:03
Gibes nicht die Möglichkeit einfach auf eine Übergabestation für Nahwärme zu reduzieren und so die jährliche Grundgebühr zu halbieren?

Cyphermaster
2022-01-30, 17:00:54
Öl-Heizung + eigene, jährliche Wartung ist laut Tagesszeitung (ging durch die Nachbarschaft) auf dem ersten Platz der günstigsten Heizungen. Gas ist eine Idee teurer und man garantiert hier nicht den 24h Support im Falle eines Ausfalls.

Wasserstoff wurde angekündigt, aber dann muss das gesamte Gasnetz umgestellt werden. Also in den nächsten Jahren passiert nichts.Du solltest dich davon lösen, daß es für Bestandsimmobilien immer die billigste Lösung ist, die langfristig auch die Beste darstellt.

Aktuell ist es kaum zu sagen, was in 20 Jahren die billigstmögliche Heizung gewesen sein wird. Wenn du dich mit etwas mehr Investition über Solarthermie/PV/Wärmepumpe (geht evtl. eine Erdwärmepumpe mit einer Sonde statt Flächenkollektor? Die kackt auch bei normalen Heizkörpern nicht so ab. Ansonsten wäre vielleicht eine Zeolith-Speicherheizung eine Überlegung) zumindest ein Stück weit von den Fossilen und ihren absehbar nicht mehr sinkenden Preisen entkoppeln kannst, ist das sicher keine schlechte Idee...

Die Bio Gas Anlage (Rüben+Rübenreste) hier in der Gegend ist zu weit weg und stink wie die Hölle. Da laufen bereits Beschwerden in den umliegenden Dörfern. Wenn eine Biogasanlage richtig betrieben wird, und keine Unfälle passieren, stinkt sie nicht. Gestank entsteht entweder, wenn das zu vergärende Material nicht gut gelagert wird (dann stinkt es VOR der Anlage...), oder über Leckagen bzw. Notventile entsprechend geruchsintensive Gase entweichen. Der Fermenter selber ist für die anaerobe Vergärung notwendigerweise luftdicht abgeschlossen, genau wie die restlichen Leitungen. Und auch der Tank für den Gärrückstand ist normalerweise nicht offen zur Umgebungsluft; obwohl sauber ausgefaulter Rückstand bei weitem weniger mieft als Gülle oder ein offener Kanal. Wenn da also regelmäßige Beschwerden sind, ist da wirklich irgendwas -doppelsinnig- faul.

Und was das Argument der "Nahrungskonkurrenz" angeht, das ist relativ. Weil: Auch da, wo man Holz wachsen läßt, nach Öl/Gas bohrt, oder Kohle/Uran abbaut, kann man auf der Fläche keine Nahrungsmittel anbauen. Man kann also den Flächenverbrauch (und deren Qualität) versuchen zu vergleichen, aber einen gewissen Landverbrauch hat JEDE Energieform.

Stormtrooper
2022-01-31, 09:56:02
Aktuell ist es kaum zu sagen, was in 20 Jahren die billigstmögliche Heizung gewesen sein wird. Wenn du dich mit etwas mehr Investition über Solarthermie/PV/Wärmepumpe (geht evtl. eine Erdwärmepumpe mit einer Sonde statt Flächenkollektor? Die kackt auch bei normalen Heizkörpern nicht so ab.
Was eigentlich mal interessant wäre.

Angenommen, man baut in seinen Garten einen Tank mit 100m³ ein.
10mx10mx1m. Ist ja eigentlich nicht viel.

Im Sommer ist es relativ einfach und kostengünstig möglich, den Speicher auf 95°C zu erwärmen.
Dann hättest du rund 10.000kwh-10.500kwh an gespeicherter Energie.

Jetzt wäre nur mal interessant, wieviel Energie verliert der Speicher, mit optimaler Dämmung im Boden.

Ein Passivhaus braucht ca 15kwh pro m², bei 140m² wären das 2100kwh, also könnte man durch Wärmeverluste 4/5 der gespeicherten Energie verlieren und könnte immernoch kostenlos heizen.

Wuzel
2022-01-31, 10:22:24
Was eigentlich mal interessant wäre.

Angenommen, man baut in seinen Garten einen Tank mit 100m³ ein.
10mx10mx1m. Ist ja eigentlich nicht viel.

Im Sommer ist es relativ einfach und kostengünstig möglich, den Speicher auf 95°C zu erwärmen.
Dann hättest du rund 10.000kwh-10.500kwh an gespeicherter Energie.

Jetzt wäre nur mal interessant, wieviel Energie verliert der Speicher, mit optimaler Dämmung im Boden.

Ein Passivhaus braucht ca 15kwh pro m², bei 140m² wären das 2100kwh, also könnte man durch Wärmeverluste 4/5 der gespeicherten Energie verlieren und könnte immernoch kostenlos heizen.

https://www.haustec.de/heizung/waermeverteilung/so-funktioniert-ein-unterirdischer-pufferspeicher-der-praxis

/dev/NULL
2022-01-31, 10:39:29
Bin aber grade vor ähnlichem Problem. vermietetes EFH, Ölheizung 26 Jahre alt, Haus mäßig gedämmt (aber letztes Jahr neue Fenster/Türen) 60mm WLG35 rundum, Dach muss irgenbdwann neu, aber nicht aktiv bewohnt.
Kein Gasanschluss, wäre aber möglich(für xxxx€).
Öl will ich eigentlich nicht mehr.

HB will nen Pelletheizung, verbauen ich hätte eher ne WP gewollt.
Luft Wasser WP wird bei den Vorlauftemperaturen nicht wirklich gut funktionieren.

Vermutlich kann man bis 60m bohren, für Flächenkollektoren reicht der Platz nicht.

Pufferspeicher: wenn Du nur 2100kwh/a brauchst dann benötigst du keinen 100m³ Pufferspeicher.. Wassergeführter Kaminoffen ist da vermutlich super.

Rolsch
2022-01-31, 11:06:04
Bin aber grade vor ähnlichem Problem. vermietetes EFH, Ölheizung 26 Jahre alt, Haus mäßig gedämmt (aber letztes Jahr neue Fenster/Türen) 60mm WLG35 rundum, Dach muss irgenbdwann neu, aber nicht aktiv bewohnt.
Kein Gasanschluss, wäre aber möglich(für xxxx€).
Öl will ich eigentlich nicht mehr.

HB will nen Pelletheizung, verbauen ich hätte eher ne WP gewollt.
Luft Wasser WP wird bei den Vorlauftemperaturen nicht wirklich gut funktionieren.

Mit einem günstigeren Niedertemperaturkessel könnte man vielleicht noch die nächsten 15 Jahre abdecken. Die teurere Brennwerttechnik hat bei Öl, noch dazu in Verbindung mit hohen Vorlauftemperaturen meist sowieso keinen großen Nutzen.

War bei uns ähnlich, ich hab vor 8 jahren dann nochmal einen Ölkessel einbauen lassen. Irgendwann wirds dann wohl eine Pelletheizung werden. An die neuen Super Wärmepumpen die 75 Grad Vorlauftemperatur schaffen glaube ich noch nicht so recht.

/dev/NULL
2022-01-31, 11:17:19
Denke 75°C braucht es da nicht, da das Haus im Vergleich zum ursrpünglichen Bau mittlerweile eine (6cm) Dämmung bekommen hat und die Fenster deutlich besser sind. auch vorher war der Vorlauf nicht auf die Temperatur eingestellt. aber selbst wenn man im Winter dann 55°C braucht sieht es bei ner L/W WP eher mies aus.
Nochmal nen neuen Ölkessel für die nächsten 20 Jahre wiederstrebt mir und nur für 10 Jahre baue ich keine 10k €Heizung ein.
Weil mit Montage/Material/HB/Schornsteinsanierung komme ich vermutlich nicht viel billiger weg. Co2 Preise werden fossile potentiell (und zurecht) eher teurer machen in den nächsten Jahren.

Cyphermaster
2022-01-31, 19:39:11
https://www.haustec.de/heizung/waermeverteilung/so-funktioniert-ein-unterirdischer-pufferspeicher-der-praxis
Solche Pufferspeicher sind natürlich auch nicht nur im Erdboden, sondern auch z.B. in einem nicht mehr benötigten Öl-Lagerraum im Keller ohne Aushub realisierbar... ;)

Das einzige "Problem" ist, daß (u.a.!) Speicherlösungen wegen dem ganzen Neubau-Boom von den Firmen eher stiefmütterlich behandelt werden. Da kann man eben für den selben Profit problemlos billige 08/15-Standard-Wärmepumpen/Solarkombinationen in Mengen verkaufen, ohne große Planungsleistung.
Das macht das Nachrüsten (was bei der Menge an Bestand aus dem Aspekt der CO2-Einsparung heraus eigentlich noch mehr im Fokus stehen sollte) leider noch immer unnötig teuer/schwierig.

Stormtrooper
2022-02-01, 07:23:10
Denke 75°C braucht es da nicht, da das Haus im Vergleich zum ursrpünglichen Bau mittlerweile eine (6cm) Dämmung bekommen hat und die Fenster deutlich besser sind. auch vorher war der Vorlauf nicht auf die Temperatur eingestellt. aber selbst wenn man im Winter dann 55°C braucht sieht es bei ner L/W WP eher mies aus.

Meine Heizung hat diesen Winter bisher nie über 50°C VL Temperatur gehabt.
Und meine ganzes EG ist auf 21°C geheizt und ich hab nur normale Heizkörper.

Die 70 oder 75°C kommen eigentlich hauptsächlich noch von den alten Radiatorenheizkörper.

/dev/NULL
2022-02-01, 08:26:51
Da sind z.T. noch die alten Rippenheizkörper drinnen, durch die (neue) schmale Dämmung und die neuen Fenster/Türen wurde es aber, besser und die Heizkurve ist runtergestellt, aber ich weiß nicht genau auf was.
mit 50 Grad komme ich in dem Hasu von 78 aber vermutlich nicht aus, wobei jetzt ja relativ mild war - letztes Jahr ist der Brenner Freitags abends bei -14°C ausgefallen, da wurden dann alle nervös

Cyphermaster
2022-02-01, 08:57:59
Meine Heizung hat diesen Winter bisher nie über 50°C VL Temperatur gehabt.
Und meine ganzes EG ist auf 21°C geheizt und ich hab nur normale Heizkörper.

Die 70 oder 75°C kommen eigentlich hauptsächlich noch von den alten Radiatorenheizkörper.
Trotzdem, eine Luft-Wärmepumpe ist nun mal die schlechteste Wärmepumpen-Version für unsere Breiten, weil sie im Winter die mieseste Quelle hat. Wenn du aus Boden oder Wasser bei ungefähr +5°C Wärme holen kannst, während die Luft nachts gern auch mal -10°C haben kann, sind das zusätzliche 15°C Delta, gegen die das System arbeiten muß...

Falls man höhere VL-Temperaturen braucht, kann man sich aber auch mal die "exotischen" Lösungen nano-BHKW (Öl/Gas) oder Brennstoffzellenheizung (Gas) ansehen. Ein nano-BHKW hat den Vorteil, als Zusatz zu einer Wärmepumpe nicht nur deren Strom gestehen zu können, sondern auch im Winter im Verbund mit ihr arbeiten zu können (WP liefert "kaltes" Wasser <30°C an das BHKW, das mit seiner Abwärme die nötigen >50°C erreicht).

Stormtrooper
2022-02-01, 09:27:05
Da sind z.T. noch die alten Rippenheizkörper drinnen, durch die (neue) schmale Dämmung und die neuen Fenster/Türen wurde es aber, besser und die Heizkurve ist runtergestellt, aber ich weiß nicht genau auf was.
mit 50 Grad komme ich in dem Hasu von 78 aber vermutlich nicht aus, wobei jetzt ja relativ mild war - letztes Jahr ist der Brenner Freitags abends bei -14°C ausgefallen, da wurden dann alle nervös

Mein Haus is Baujahr 72.
Gut ich hab 12 cm Dämmung drauf.

Ich denke aber das größte Problem ist eigentlich diese unkonstante.
Nachts fällt die Temperatur 1,5-2°C ab.
Meine Heizung schaltet um 19 Uhr im EG aus.
Und am nächsten Tag sinds dann eben 19-19,5°C.

Vielleicht wäre es einfach besser durchzuheizen.

Alexander
2022-02-01, 10:55:24
Man soll die Heizung doch gar nicht über Nacht ausschalten.

sun-man
2022-02-01, 10:59:16
Man soll die Heizung doch gar nicht über Nacht ausschalten.
Die Thermostate? Klar, warum denn nicht?
Machen wir ähnlich. Die Heizung selbst ist vermutlich nicht gemeint.

Stormtrooper
2022-02-01, 10:59:36
Man soll die Heizung doch gar nicht über Nacht ausschalten.

Die schaltet nicht aus, sondern nur in Nachtmodus.
Da die Temperatur aber nicht so stark abfällt, schaltet sie nachts auch nicht ein.

ALTAY
2022-02-01, 11:30:52
Man soll die Heizung doch gar nicht über Nacht ausschalten.

Das bezieht sich nur auf Mietwohnungen und Wärmemengenzähler, desto höher die Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf ist, desto schlechter schneidet die Zählung zu Ungunsten des Mieters ab.

Die Wärmeverluste eines Bauteils laufen relativ zu Delta-T der Innen- und Aussentemperatur.

Aus dem o.g. Grund sind auch Lüfter an Heizkörpern eine sehr effektive Maßnahme den "Verbrauch" in Mietwohnungen zu senken.:freak:

ALTAY
2022-02-01, 11:41:30
Was eigentlich mal interessant wäre.

Angenommen, man baut in seinen Garten einen Tank mit 100m³ ein.
10mx10mx1m. Ist ja eigentlich nicht viel.

Im Sommer ist es relativ einfach und kostengünstig möglich, den Speicher auf 95°C zu erwärmen.
Dann hättest du rund 10.000kwh-10.500kwh an gespeicherter Energie.

Jetzt wäre nur mal interessant, wieviel Energie verliert der Speicher, mit optimaler Dämmung im Boden.

Ein Passivhaus braucht ca 15kwh pro m², bei 140m² wären das 2100kwh, also könnte man durch Wärmeverluste 4/5 der gespeicherten Energie verlieren und könnte immernoch kostenlos heizen.

Rechnet sich oftmals nicht, da die Wärmeverluste des Speichers trotzdem enorm sind und die Investitionskosten für den Speicher sich nicht rechnen.

Da kannst du auch gleich das Dach mit PV belegen und ne Wärmepumpe laufen lassen, die produziert statt billiger Wärmeenergie auch gleich teuren Strom mit und das auch im Winter.:wink:

Eine andere Frage ist eher, ob so ein Speicher gestattet ist, der Einfluss auf das Leben im Erdreich ist ja nicht unwesentlich, immerhin hat es der Maulwurf es im Garten dann mollig warm. :biggrin:

Lowkey
2022-02-01, 12:11:40
Die Tank-im-Garten oder Rohre-durch-den-Garten Ideen kommen immer wieder auf, aber ich kenne noch niemanden der so etwas nutzt.

Aber vorhin meinte jemand, dass der Grund für den Stop der KfW Föderung für Hausdämmung nicht die starke Nachfrage und der leere Topf sei, sondern sie haben festgestellt, dass sich die Dämmung in Bezug auf Energiekosten nicht lohnen würde. Nach Auswertung der Daten der letzten Jahre sei die Energiebilanz vor und nach der Dämmung nahezu identisch.

Der Schornsteinfeger hatte auch dazu geraten, keine Solarzellen auf das Dach zu machen, denn die Kombination mit der alten Ölheizung sei zu teuer und sehr fehleranfällig. Aktuell solle man die Ölheizung weiter betreiben.


Gibes nicht die Möglichkeit einfach auf eine Übergabestation für Nahwärme zu reduzieren und so die jährliche Grundgebühr zu halbieren?

In der Nähe ist nichts. Da bei der Tante im Dorf einer der Bauern aufhört, überlegt man die ganzen Wiesen für Biogas zu nutzen, denn es besteht eine Pflegepflicht seitens der Stadt. Also die riesigen Wiesen müssen gemäht werden, was bislang die Bauern unentgeltlich zum eigenen Nutzen gemacht haben.

Du solltest dich davon lösen, daß es für Bestandsimmobilien immer die billigste Lösung ist, die langfristig auch die Beste darstellt.


Es geht nicht wirklich um die billigste Lösung, es geht um langfristige, konforme Lösungen.


Trotzdem, eine Luft-Wärmepumpe ist nun mal die schlechteste Wärmepumpen-Version für unsere Breiten, weil sie im Winter die mieseste Quelle hat. Wenn du aus Boden oder Wasser bei ungefähr +5°C Wärme holen kannst, während die Luft nachts gern auch mal -10°C haben kann, sind das zusätzliche 15°C Delta, gegen die das System arbeiten muß...


Grob wird mir bestätigt, dass Deutschland ein Problem mit den Wärmepumpen haben wird, wenn der Winter mal wieder richtig kommt (-25°), denn dann ist die Chance auf einen Stromausfall recht groß.
Es sei nachrüstbar für alte Häuser, aber praktisch nicht mit derselben Effizienz.


Vielleicht wäre es einfach besser durchzuheizen.

Nachbar hat ein Jahr die Heizung per Schaltung geregelt und ein Jahr durchlaufen lassen. Durchlaufen ist auf niedriger Stufe deutlich besser. Und letztes Jahr hat er testweise nur ein Zimmer mit Strom beheizt, weil das Öl im Tank nicht schlecht wird. Ein anderer Bekannter senkt gerade diesen Winter die Heizung ab und nimmt einfach mehr Bekleidung. Wer hat nicht seit Jahren Wintersachen im Schrank und zieht sie nicht an, sondern dreht die Heizung auf?

generisches Benutzerkonto
2022-02-01, 12:51:58
Worin unterscheiden sich moderne Gasheizungen überhaupt? Wirkungsgrad bei Volllast wird wohl nicht so dramatisch unterschiedlich sein, ok. Brennwert hat glaub ich noch mal 10% obendrauf durch Rückgewinnung, macht Sinn, aber sonst und dafür die ganze Anlage tauschen?

Was ich noch so gesehen habe ist neben der Maximalleistung, der Teillastbetrieb, wenn man nicht so viel Leistung braucht. Da gibt es wohl grosse Unterschiede bei moderneren Anlagen. Also Herbst und Frühjahr, verbrauchen alte Heizungen proportional mehr?

Stormtrooper
2022-02-01, 13:22:19
Rechnet sich oftmals nicht, da die Wärmeverluste des Speichers trotzdem enorm sind und die Investitionskosten für den Speicher sich nicht rechnen.

Die Investionskosten lassen wir mal außen vor.

So, nehmen wir mal diese Speicher zB.

https://www.allner-haustechnik.net/solarbayer/speicher/pufferspeicher.htm

Die Bereitschaftsverluste sind hier beim 500l Speicher 2,3kwh und beim 5.000l rund 7kwh.
Also da sieht man sehr schön das es zu einem massiven Abfall kommt und die Verluste immer geringer werden im Verhältnis zur Größe.

Würde man diesen Pufferspeicher irgendwie im Haus integrieren, hätte man sogar nicht mal Verluste, sondern würde sogar mit den "Verlusten" noch heizen.

Man nehme mal also Beispiel die 5.000l mit dem Bereitschaftswärmeverlust von 7kwh.
Das wäre schon in etwa die Energie, die ein Passivhaus am Tag zum Heizen braucht.

Rolsch
2022-02-01, 14:04:20
Worin unterscheiden sich moderne Gasheizungen überhaupt? Wirkungsgrad bei Volllast wird wohl nicht so dramatisch unterschiedlich sein, ok. Brennwert hat glaub ich noch mal 10% obendrauf durch Rückgewinnung, macht Sinn, aber sonst und dafür die ganze Anlage tauschen?

Was ich noch so gesehen habe ist neben der Maximalleistung, der Teillastbetrieb, wenn man nicht so viel Leistung braucht. Da gibt es wohl grosse Unterschiede bei moderneren Anlagen. Also Herbst und Frühjahr, verbrauchen alte Heizungen proportional mehr?

Ganz alte Kessel können Kondensation nicht ab und gehen kaputt. Deswegen hat man die immer mit hohen Temperaturen gefahren und dann gemischt. Hohe Temperaturen sind aber hohe Verluste, gerade in den Übergangsmonaten.

Niedertemperaturkessel können auch mit den benötigten niedrigeren Temperaturen betrieben werden, neue Materialien halten das aus. Dafür der alte Kamin nicht, der braucht dann ein Edelstahl oder Plastikinnenrohr.

Brennwertkessel ist ein NTK, wo ein Wärmetauscher im Abgasstrahl hängt. Der Nutzt die Kondensationswärme des Wasser vom Abgas und erwärmt damit den Rücklauf der Heizung. Damit das gut funktioniert sollte der Rücklauf nicht zu warm sein. Gas hat mehr Wasseranteil als Öl, ist da effektiver. (ca. 12% Einsparung Gas vs 5% Öl).

/dev/NULL
2022-02-01, 14:42:47
Die Investionskosten lassen wir mal außen vor.

So, nehmen wir mal diese Speicher zB.

https://www.allner-haustechnik.net/solarbayer/speicher/pufferspeicher.htm

Die Bereitschaftsverluste sind hier beim 500l Speicher 2,3kwh und beim 5.000l rund 7kwh.
Also da sieht man sehr schön das es zu einem massiven Abfall kommt und die Verluste immer geringer werden im Verhältnis zur Größe.

Würde man diesen Pufferspeicher irgendwie im Haus integrieren, hätte man sogar nicht mal Verluste, sondern würde sogar mit den "Verlusten" noch heizen.

Man nehme mal also Beispiel die 5.000l mit dem Bereitschaftswärmeverlust von 7kwh.
Das wäre schon in etwa die Energie, die ein Passivhaus am Tag zum Heizen braucht.


Sowas hat mein Solarbauer verwirklicht 15.000l innerhalb des Hauses über 2 Stockwerke
https://www.sonnenhaus-institut.de/solararchitektur/solarhaeuser/sonnenhaus-samainhof
https://heinrich-solar.de/hp436/Das-Sonnenhaus.htm?ITServ=aqd8ufbn1pvels97pio293u22hb

Problem ist auch hier, dass Du mittels Thermie im Winter nichts/nicht genug rausbekommst - die arbeiten da mit "Nahwärme" via Hackschnitzelheizung

Cyphermaster
2022-02-01, 17:15:39
Die Tank-im-Garten oder Rohre-durch-den-Garten Ideen kommen immer wieder auf, aber ich kenne noch niemanden der so etwas nutzt.Siehe weiter oben: Solange der Fördertopf noch voll und der Bauboom voll im Gange ist, verdienen die Firmen mit ihren Standardlösungen für die Neubauten ihr Geld quasi ohne jegliche Anpassung - und so lange "verschwendet" keiner Geld für die Weiterentwicklung von Anderem. Daher sind sowas meist immer noch "Individuallösungen", entsprechend ist auch der Preisunterschied wie zwischen einem Konfektions-Anzug von C&A und einem aus einer Maßschneiderei.

Wenn bei deinem Haus keine Schema-F-Lösungen vernünftig passen, würde ich die aber auch nicht machen. Eine besser angepaßte Lösung mag sich (derzeit) durch die höhere Investition nicht so schnell rechnen; aber du hast tendenziell weniger Ärger/Probleme damit, und die insgesamte Anlage ja auch nicht nur ein paar Jahre, sondern im Idealfall viele Jahrzehnte (so wie man bei einer Ölheizung ja auch nicht immer alles rausreißt, sondern z.B. nur den Brenner erneuert).
Der Schornsteinfeger hatte auch dazu geraten, keine Solarzellen auf das Dach zu machen, denn die Kombination mit der alten Ölheizung sei zu teuer und sehr fehleranfällig. Aktuell solle man die Ölheizung weiter betreiben.
Kunststück, verdient er ja auch dran... Solche Pauschalismen würde ich nicht schlucken.
Grob wird mir bestätigt, dass Deutschland ein Problem mit den Wärmepumpen haben wird, wenn der Winter mal wieder richtig kommt (-25°), denn dann ist die Chance auf einen Stromausfall recht groß.Kommt drauf an, wie der Ausbau weiter läuft. Es gibt ja nicht NUR Wärmepumpen, und auch da nicht NUR Luft-Wärmepumpen... Bei gut isolierten Neubauten mit Fußbodenheizungen sind Luft-Wärmepumpen kein riesiger Energiefresser, bei einem alten Haus ohne aufgerüstete Isolierung und mit alten Heizkörpern schon. Im Solar/PV-Thread tendieren ja auch ein paar Leute deshalb zu einer Kombi WP+PV+Notstromfähiger Speicher. Dann kannst auch bei Stromausfall noch die WP eine gewisse Zeit weiter betreiben.

Grundsätzlich alles lösbar, nur die Frage, wie es sich bei deinem Objekt rechnen würde.
Es sei nachrüstbar für alte Häuser, aber praktisch nicht mit derselben Effizienz.Das gilt im Wesentlichen für reine Heizungs-Modernisierungen. Wenn du z.B. ein altes Haus nach dem Kauf kernsanierst und auf Wand-/Fußbodenheizung mit entsprechend geringer Vorlauftemperatur wechselst, ist die erreichbare Effizienz entsprechend auch gut.

Cyphermaster
2022-02-01, 17:19:22
Problem ist auch hier, dass Du mittels Thermie im Winter nichts/nicht genug rausbekommst - die arbeiten da mit "Nahwärme" via HackschnitzelheizungEin Problem ist es nur, wenn man sich komplett von weiteren Quellen entkoppeln will. Wenn man den Verbrauch von weiteren Energieträgern "nur" reduzieren will (schließt der TS hier ja nicht aus, spart ja auch entsprechend viel CO2 und Geld!), macht das Lösungen wesentlich einfacher/günstiger.

Man kann ja auch noch was für die Kinder zum Modernisieren übrig lassen. ;)

Sardaukar.nsn
2022-02-01, 17:58:03
Ich habe im Bekanntenkreis zwei Fälle wo in den letzten Jahren alte Öl-Heizungen durch neue Öl-Heizungen ersetzt wurden. In einem Altbau sollte die vorhanden massiven Gusseisen Radiatoren beibehalten werden. Fenster, Fassade und Dach wurde im Jahr davor erneuert bzw. gedämmt.

Der andere Freund betreibt selber zwei PV Anlagen und verpachtet ein Feld auf dem ein sehr großes Windrad steht. Für das Elternhaus auf gleichem Grundstück wie sein Neubau hat er sich wieder für Öl entscheiden. Entscheidend war hier die auch schon vorhanden Infrastruktur aber auch der Autarkie Gedanke. Ein Öltank im Haus sei auch ein sehr großer Energiespeicher für den Fall der Fälle. Dazu wurde auch ein Heizölfähiges Notstromaggregat angeschafft welches beide Immobilien zur Not versorgen kann.

Cyphermaster
2022-02-01, 21:37:42
Ist halt nur noch mittelfristig eine Lösung.

Sardaukar.nsn
2022-02-01, 21:54:59
Ist halt nur noch mittelfristig eine Lösung.

Das ist klar. Wer auf der grünen Wiese neu baut hat heute andere Möglichkeiten. Allerdings haben wir in Deutschland auch viele Immobilien im Bestand. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt nicht in geförderten KfW-XY Häusern. Wobei das aktuell ja auch wieder ein ganz anderes Thema ist.

Mein Punkt, auch Immobilieneigentümer die sehr fortschrittlich sind setzen je nach Objekt aktuell noch auf Öl und Gas.

ALTAY
2022-02-02, 01:26:07
Das ist klar. Wer auf der grünen Wiese neu baut hat heute andere Möglichkeiten. Allerdings haben wir in Deutschland auch viele Immobilien im Bestand. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt nicht in geförderten KfW-XY Häusern. Wobei das aktuell ja auch wieder ein ganz anderes Thema ist.

Mein Punkt, auch Immobilieneigentümer die sehr fortschrittlich sind setzen je nach Objekt aktuell noch auf Öl und Gas.

Weder noch, vor einigen Jahren hätte ich die Aussage noch bei Gas unterschrieben, aber aktuell plant niemand mehr mit Gas oder Öl, soforn nur irgendwie vermeidbar.

Entweder Dach mit PV vollpacken und Wärmepumpen arbeiten oder Dach mit PV vollpacken und mit Holzvergaser/Pellet arbeiten.

Holzvergaser ist natürlich Arbeit und im EFH Bereich eher nicht umsetzbar, da man nicht günstig an das Holz rankommt.

Die günstigste Heizart ist im Moment ein Allesverbrenner und einfach Braunkohle-Briketts für 200 Euro/t reinjagen,
riecht dann wie im Winter in der DDR oder Polen. :freak:

Heelix01
2022-02-02, 06:17:00
Nicht günstig an Holz kommen? EBay Kleinanzeigen 3m Rundware, Kettensäge, Spaltklotz und Spaltaxt und Zeit.
Wenn man sich das selbst als Sport verkauft kommt man so super günstig an Holz und das jeder.

Die Frage ist ob man bereit ist alle 1-2 Tage; den Ofen zu beladen und ggf. auch sauber zu machen. Wenn Puffer kalt sonst keine Wärme … da sind alle anderen Heizarten durchaus im Vorteil dafür kosten alle anderen auch mehr.

Stormtrooper
2022-02-02, 07:20:07
Kommt drauf an, wie der Ausbau weiter läuft. Es gibt ja nicht NUR Wärmepumpen, und auch da nicht NUR Luft-Wärmepumpen... Bei gut isolierten Neubauten mit Fußbodenheizungen sind Luft-Wärmepumpen kein riesiger Energiefresser, bei einem alten Haus ohne aufgerüstete Isolierung und mit alten Heizkörpern schon. Im Solar/PV-Thread tendieren ja auch ein paar Leute deshalb zu einer Kombi WP+PV+Notstromfähiger Speicher. Dann kannst auch bei Stromausfall noch die WP eine gewisse Zeit weiter betreiben.

Für solche "Probleme" hätte ich lieber einen Pelletofen den ich bei Bedarf mit Wasser füllen kann.

Zu 99% nur luftgeführt und wenn irgendwelche Probleme auftreten den Wasserkreislauf zuschalten.

Leider gibts sowas nicht.

Cyphermaster
2022-02-02, 08:51:46
Leider gibts sowas nicht.
Gibt's nicht als Standard. Bekommt man aber von einem Fachbetrieb durchaus gebaut, als Individuallösung. Mußt nur einen finden, der nicht schon volle Auftragsbücher mit einfacheren Standard-Installationen hat.

ALTAY
2022-02-02, 12:16:39
Nicht günstig an Holz kommen? EBay Kleinanzeigen 3m Rundware, Kettensäge, Spaltklotz und Spaltaxt und Zeit.
Wenn man sich das selbst als Sport verkauft kommt man so super günstig an Holz und das jeder.

Die Frage ist ob man bereit ist alle 1-2 Tage; den Ofen zu beladen und ggf. auch sauber zu machen. Wenn Puffer kalt sonst keine Wärme … da sind alle anderen Heizarten durchaus im Vorteil dafür kosten alle anderen auch mehr.


Sorry, aber du betreibst keinen Holzvergaser bzw. hast wie beschrieben Holz gemacht, oder? :rolleyes:

generisches Benutzerkonto
2022-02-02, 12:36:04
Die günstigste Heizart ist im Moment ein Allesverbrenner und einfach Braunkohle-Briketts für 200 Euro/t reinjagen,
riecht dann wie im Winter in der DDR oder Polen. :freak:

Oh ja, waren wir nicht gerade beim Umweltschutz? Das klingt eher nach Dreckschleuder :eek: Zumal Industrieholz oft noch reichlich Chemie intus hat.

Rolsch
2022-02-10, 17:26:09
Momentan ist es ziemlich gleich teuer womit man heizt:
https://www.baulinks.de/webplugin/2022/i/0121-pellets.png

Lowkey
2022-02-10, 17:49:09
Es gibt eine Abhängigkeit von Ölpreis zu den Preisen der restlichen Energie.


Ich habe eine Frau mittleren Alters kennengelernt, die muss jeden Tag Holz hacken und damit den Boiler warm halten. :D

Dafür ist die Miete reduziert.

Sardaukar.nsn
2022-02-10, 18:16:43
@Lowkey: Die gehört dann wohl zu den 7,5%

https://i.imgur.com/MnY8Gts.jpg

Quelle: https://www.bdew.de/media/documents/Pub_20191031_Wie-heizt-Deutschland-2019.pdf

=Floi=
2022-02-27, 23:21:38
Auf welche lösung kann man sich denn einstellen, wenn man schon eine ölheizung hat und hier die nächsten jahre optimieren muss/will?

Was wäre die beste lösung für den geldbeutel und welche die besteste lösung für den zukünftigen verbrauch?


Bei pellets hat man einfach verschlafen sich auf eine höhere nachfrage einzustellen.

Lowkey
2022-02-27, 23:40:38
Mein Onkel sitzt vor dem TV und feiert, dass er eine Hybridheizung aus Holz und Öl hat. Der Öltank ist gerade voll und der Holzofen ist so einer mit Klappe, den man von oben mit 50er Holz befüllt. Mit der Bundeswehrbandsäge kann er auch das weniger Nachgefragte Astholz günstig kaufen und verfeuern.

Problem ist lediglich die Elektronik. Der letzte Heizungsbauer hat die Heizung quasi zerstört, weil Fachkenntnisse fehlen.

Semmel
2022-03-01, 09:17:15
Hab den Thread nicht gelesen, aber ich häng mich mal ran mit einer Frage an die Experten hier.
Folgende Situation:
Mehrfamilienhaus, Dachfläche in Richtung Südost, viele Dachfenster, aktuell mit Ölzentralheizung (ca. 35 Jahre alt), Gasanschluss vorhanden.

Die Dachfläche ist durch die Fenster soweit eingeschränkt, sodass kein Platz für PV mehr übrig wäre, wenn man Solarthermie nutzt. Was von beidem ist dann sinnvoller?

Und mit was kombiniert man?
Öl, Gas, Holzpellets, Wärmepumpe?

Irgendwie ist alles Scheiße zur Zeit. :freak:

Annator
2022-03-01, 09:54:25
Hab den Thread nicht gelesen, aber ich häng mich mal ran mit einer Frage an die Experten hier.
Folgende Situation:
Mehrfamilienhaus, Dachfläche in Richtung Südost, viele Dachfenster, aktuell mit Ölzentralheizung (ca. 35 Jahre alt), Gasanschluss vorhanden.

Die Dachfläche ist durch die Fenster soweit eingeschränkt, sodass kein Platz für PV mehr übrig wäre, wenn man Solarthermie nutzt. Was von beidem ist dann sinnvoller?

Und mit was kombiniert man?
Öl, Gas, Holzpellets, Wärmepumpe?

Irgendwie ist alles Scheiße zur Zeit. :freak:

Ja Öl und Gas sieht derzeit schlecht aus. Pellets sind auch schon sehr teuer geworden. Im Prinzip bleibt nur noch eine Wärmepumpe verlangt aber, dass das Haus mit einer Vorlauftemperatur von 40-45°C auskommt auch wenn es sehr kalt ist. PV ist immer gut. Wenn das Dach aber scheiße ist hilft das natürlich auch nichts. Solar ist vom Kosten Nutzen Faktor PV um Faktor 2-3 unterlegen. Evtl. Haus verkaufen? :freak:

Palpatin
2022-03-01, 10:38:23
Pellets kann man ganz gut mit Pufferspeicher und PV kombinieren. Die PV kannst dann auch Autark vom Stromnetz betreiben und musst nicht anmelden.
Edit: Die Wechselrichter sparst dir dabei natürlich auch, weshalb die Lösung der Solarthermie in der Regel überlegen ist.

Lowkey
2022-03-01, 10:50:30
Wärmepumpen kann man nur da Nachrüsten, wo es Fußbodenheizung gibt. Wärmepumpen sind grob die Wette, dass die Temperatur nicht unter -20° im Winter fällt.

Strom, Öl, Gas und Holz wird nun stark steigen. Die Energieformen gleichen sich an den Ölpreis an. Dann gibt es nur einige lokale, feine Unterschiede in Abhängigkeit vom Haus an sich.

Die komplette Umstellung auf ein Solardach ist finanziell ein Null-Summen Spiel. Nach 10 Jahren wird die Anlage rentabel und muss schon wieder ersetzt werden. Dann gibt es da auch noch einen Berg an Auflagen von der Dachqualität, Neigung, Denkmalschutz, ...

Letztlich rentiert hat sich nur Warmwasser bei diversen Verwandten. Die Anlagen laufen schon fast 20 Jahre und sind immer noch relativ wartungsfrei und störunanfällig (muss nochmal nachfragen)

Ein Bekannter meinte, dass er die Öl-Heizung im Winter auf unterster Stufe laufen lässt. Die Heizung ist per Anleitung selber kalibriert (dauert 3-7 Tage), gereinigt und leicht modernisiert (Steuerplatine). Und dennoch hat er dann 1-3 Zimmer per Strom geheizt. Das Haus kühlt nicht aus und die wichtigen Zimmer sind ausreichend warm. Ein Grad macht viel aus. Nur die Angewohnheit im Haus T-shirt zu tragen legt man nicht so schnell ab.

Frauen und gerade Rentner wollen ihre 23° oder direkt 30°. Das ist dann kaum noch machbar und wird natürlich bald ein teurer Luxus.

Ich rechne immer noch damit, dass wir in den nächsten Jahren einen Rekordwinter bekommen und dass dann die neuen Wärmepumpen ausfallen werden bzw. das Stromnetz kommt an die Belastungsgrenze. Demnach wird trotz Preisexplosion die Gas/Öl Heizung bleiben.

Marodeur
2022-03-01, 10:52:08
Hab auch ein altes Mehrfamilienhaus aus den 70ern. Ölheizung 1x erneuert vor ca 20 Jahren, müsste NT sein, kein Brennwert. So großer Umbau war das nicht. Mauern sind gute alte 36er Ziegelsteine, nix dünnes. Die alten Radiatoren hatten Aussparungen, die wurden gedämmt und zugemauert, davor hängen jetzt Plattenheizkörper. Die Aussparung hab ich noch in Bad und Toilette weil da der Platz nicht da war um den Heizkörper zu ersetzen. Da überleg ich mir noch was. Fenster sind ca 5-10 Jahre alte 2-fach verglaste. Wurde in Etappen erneuert. Auch sowas wie die Glasbausteine im Treppenhaus sind inzwischen rausgeflogen, wurde aufgemauert. Was noch fehlt ist der Keller, da sind die alten Gitter mit den einfachen Fenstern dahinter noch drin. Sehr luftig.

Pellets bin ich irgendwie nicht so recht begeistert. Denke die Preise werden hier noch weiter steigen.

PV hab ich aktuell drauf die mit den Jahren aber schlechter wird weil der Wald auf der Südseite weiter wächst. Aber geht natürlich nicht von heute auf morgen und irgendwann wird er auch geerntet.

Habe mir daher auch Erdwärmesonden überlegt wenn ich mit dem Dämmen fertig bin. Die Fläche für Flächenkollektoren hab ich nicht, daher ab nach unten. Weis jemand was die Untersuchung des Untergrundes kostet? Braucht dann Probebohrung oder?


Die komplette Umstellung auf ein Solardach ist finanziell ein Null-Summen Spiel. Nach 10 Jahren wird die Anlage rentabel und muss schon wieder ersetzt werden. Dann gibt es da auch noch einen Berg an Auflagen von der Dachqualität, Neigung, Denkmalschutz, ...


Hä? Kollegen oder auch meine Schwiegermutter haben fast 20 Jahre alte Anlagen und wollen dann auch nur auf Eigenverbrauch wechseln weil läuft ja. Warum sollte man die wieder ersetzen nach 10 Jahren? Klar kann mal was kaputt gehen wie die Wechselrichter aber deshalb ersetz ich doch nicht die ganze Anlage. Nur weils dann mit höherem Wirkungsgrad "noch" besser geht ist es doch kein muss.

Cyphermaster
2022-03-01, 11:06:31
Habe mir daher auch Erdwärmesonden überlegt. Die Fläche für Flächenkollektoren hab ich nicht, daher ab nach unten. Weis jemand was die Untersuchung des Untergrundes kostet? Braucht dann Probebohrung oder?Das ist je nach Land/Kreis unterschiedlich. Wenn du keine speziellen Untergrundverhältnisse hast (daß dein Haus über einem Karstbruch o.ä. liegt, ist trotz Oberpfälzer Jura doch eher unwahrscheinlich ;)) oder so tief bohren willst, daß du ins Bergrecht kommst, hast du gute Chancen, daß es sich nur um ein Anzeige- aber nicht genehmigungspflichtiges Vorhaben handelt. Dann müßtest du im Groben mit
Übersichtslageplan mit Kennzeichnung des Standorts (Maßstab 1:25000)
Lageplan mit Flurstücksnummer und Bohrpunkten (Maßstab 1:500 bis 1:2500)
Wassergefährdungsklasse der Wärmeträgerflüssigkeit im Sondenkreislauf
erwartetes Bohrprofil
Zertifikat des Bohrunternehmens nach DVGW-Merkblatt W120


auskommen. Grundwasserkarten etc. sollten bei der Kommune vorhanden sein. Ideal wäre jemand im näheren Umkreis, der schon so eine Sonde gesetzt hat, da könntest du viel "spicken".

(Tipp: Laß dich nicht auf die Mindest-Bohrtiefe ein, sondern setz die Sonde mit mehreren Metern Spielraum - wenn der Grundwasserpegel absinkt, und deine Sonde im Freien hängt, wird Nachbohren so richtig aufwendig...)

Lowkey
2022-03-01, 11:15:53
Hä? Kollegen oder auch meine Schwiegermutter haben fast 20 Jahre alte Anlagen und wollen dann auch nur auf Eigenverbrauch wechseln weil läuft ja. Warum sollte man die wieder ersetzen nach 10 Jahren? Klar kann mal was kaputt gehen wie die Wechselrichter aber deshalb ersetz ich doch nicht die ganze Anlage. Nur weils dann mit höherem Wirkungsgrad "noch" besser geht ist es doch kein muss.

Ich habe damit keine praktische Erfahrung. Das stand grob in den Guides und ein Nachbar, der seit 25 Jahren Solar hat (einer der ersten), hat immer wieder alles auf den neusten Stand gebracht. Der meinte auch nur, dass seine große Anlage alle 10 Jahre eine Renovierung benötigt. Die alten Zellen flogen nach und nach raus. Neue Zellen sind sehr wahrscheinlich nun besser.

Mein Vater hat früher mit zwei Schubladengriffen + Plexiglas (alte Reste) + Gummiisolierung die Kellerfenster im Winter dicht gemacht. Und auch das Buntglas am Hauseingang bekam von innen eine Plexiglasplatte zur Wärmedämmung.

Dreifach verglaste Fenster bringen kaum was, aber dafür mehr Schallschutz. Die Rolladenkästen muss man selber alle nachisolieren. Im Neubau war es schlecht umgesetzt und ab Werk kommen die Kästen zu Selbstmontage ohne Dämmung.

Marodeur
2022-03-01, 12:13:27
Das ist je nach Land/Kreis unterschiedlich. Wenn du keine speziellen Untergrundverhältnisse hast (daß dein Haus über einem Karstbruch o.ä. liegt, ist trotz Oberpfälzer Jura doch eher unwahrscheinlich ;)) oder so tief bohren willst, daß du ins Bergrecht kommst, hast du gute Chancen, daß es sich nur um ein Anzeige- aber nicht genehmigungspflichtiges Vorhaben handelt. Dann müßtest du im Groben mit
Übersichtslageplan mit Kennzeichnung des Standorts (Maßstab 1:25000)
Lageplan mit Flurstücksnummer und Bohrpunkten (Maßstab 1:500 bis 1:2500)
Wassergefährdungsklasse der Wärmeträgerflüssigkeit im Sondenkreislauf
erwartetes Bohrprofil
Zertifikat des Bohrunternehmens nach DVGW-Merkblatt W120


auskommen. Grundwasserkarten etc. sollten bei der Kommune vorhanden sein. Ideal wäre jemand im näheren Umkreis, der schon so eine Sonde gesetzt hat, da könntest du viel "spicken".

(Tipp: Laß dich nicht auf die Mindest-Bohrtiefe ein, sondern setz die Sonde mit mehreren Metern Spielraum - wenn der Grundwasserpegel absinkt, und deine Sonde im Freien hängt, wird Nachbohren so richtig aufwendig...)

Ok, mal schaun. Aktuell ist vor allem auch noch oberflächennahes Wasser aus Richtung Wald vorhanden, Nachbarn haben sogar noch alte Brunnen. Aber wird mit dem Klimawandel sicherlich auch weniger werden, schätze darauf kann ich mich nicht verlassen. Untergrund dürfte bei uns recht viel Granit sein. Mal in der Arbeit die Geologin fragen ob die mir nähere Auskünfte geben kann. ;)

Mal Firmen suchen die mir ein Angebot machen können. Wird sich trotzdem ein paar Jahre hinziehen und erstmal abwarten ob es nicht noch stärker gefördert wird wenn sie den schnellen Umstieg wollen und sie dafür ja Gas streichen.

Ich habe damit keine praktische Erfahrung. Das stand grob in den Guides und ein Nachbar, der seit 25 Jahren Solar hat (einer der ersten), hat immer wieder alles auf den neusten Stand gebracht. Der meinte auch nur, dass seine große Anlage alle 10 Jahre eine Renovierung benötigt. Die alten Zellen flogen nach und nach raus. Neue Zellen sind sehr wahrscheinlich nun besser.


Neue sind natürlich besser und man könnte mehr drauf packen. Inzwischen ja vor allem erlaubt. Aber man muss natürlich abwägen was es einem bringt. Ist dann ja vermutlich Neuanlage und somit geringere EEG Umlage die man bekommt. Aber man sieht ja auch gut wie viel die alten Anlagen noch liefern. Wird sicherlich nachlassen aber so extrem dann auch wieder nicht. Jetzt mit persönlichem Verbrauch und vor allem der Begrenzung der maximalen Einspeiseleistung auf 70% machts eigentlich eh keinen Sinn mehr in meinen Augen weil die maximale Ausbeute kaum mehr genutzt wird. Speicher ist dann auch gleich voll und auch das Auto lädt meist nicht ewig.


Dreifachverglasung haben wir auch nicht gemacht damit wir da keine Probleme mit Schimmelbildung an den Wänden bekommen. Hatten jetzt schon etwas Probleme an der Seite mit dem Balkon weil die Decke einfach rausgezogen wurde. Der ist nicht abgetrennt. Zieht dann natürlich die Kälte rein. Haben letztes Jahr daher die Balkondecke im Zuge des Haus streichens dämmen lassen. Scheint zu helfen. Im Erdgeschoß aber vermutlich nicht ausreichend, das müssen wir noch klären. Auf integrierte Lüftung hatten meine Eltern verzichtet.


Kellerfenster ist nervig. Einige der Plastikriegel sind inzwischen abgebrochen, ich muss da unbedingt noch was machen. Wenn es richtig kalt wird haben wir da auch noch Styroporplatten eingeklemmt, hilft etwas. Auf Dauer natürlich nix. Haustür haben wir erst erneuert mit allem drum und dran.

Letztes Jahr halt 2 Türen erneuert, Kellereingang und Haustür und das ganze Haus das erste Mal überhaupt (seit den 70ern!) streichen und Putz reparieren lassen. Dazu Beseitigung von dem roten Algenzeug. Alles in allem waren da mal locker 20k weg und meine Schwester auch noch ausgezahlt. Eigentlich ist gar kein Geld die nächsten 10 Jahre da für Heizung aber hilft ja nix... Das man fürs Klima halt einfach mal machen soll, die reden sich halt leicht.

MooN
2022-03-01, 14:25:02
Kannst ja mal die Karte bzgl. Geothermie (Bayern) (https://www.lfu.bayern.de/geologie/oberflaechennahe_geothermie/index.htm) bemühen.
Sofern deine Standortangabe mit Oberpfalz stimmt, wird es zumindest westlich von Regensburg mit Grundwasser sehr schwierig und auch Sonden eher problematisch.

Marodeur
2022-03-01, 18:41:27
Kannst ja mal die Karte bzgl. Geothermie (Bayern) (https://www.lfu.bayern.de/geologie/oberflaechennahe_geothermie/index.htm) bemühen.
Sofern deine Standortangabe mit Oberpfalz stimmt, wird es zumindest westlich von Regensburg mit Grundwasser sehr schwierig und auch Sonden eher problematisch.


Peinlich das ich da nicht selbst drauf gekommen bin. Gar nicht mitbekommen das sowas inzwischen übern Bayernatlas geht. :freak:

Sieht jedenfalls gut aus. Klar das mit dem Fels, hier viel Granit. Bin nicht neben Regensburg sondern nördliche Oberpfalz.

Rolsch
2022-03-04, 07:59:03
Hat jemand Erfahrung mit einem zusätzlichen Holzscheitkessel? Soll ja paralell betrieben werden können. Holz übernimmt dann die Grundlast, Öl bei Spitzen und Faulheit.

Palpatin
2022-03-04, 09:06:12
Mit oder ohne Pufferspeicher?

Rolsch
2022-03-04, 09:07:46
Mit oder ohne Pufferspeicher?
Ölheizung hat keinen Pufferspeicher. Ist der denn notwendig?

Florida Man
2022-03-04, 09:13:37
Hat jemand Erfahrung mit einem zusätzlichen Holzscheitkessel? Soll ja paralell betrieben werden können. Holz übernimmt dann die Grundlast, Öl bei Spitzen und Faulheit.
Holz ist das neue Öl :mad: Verbot wird kommen.

Rolsch
2022-03-04, 09:42:53
Holz ist das neue Öl :mad: Verbot wird kommen.
Ich denke das verschiebt sich gerade alles um 10-20 Jahre.

Alexander
2022-03-04, 09:52:28
Ölheizung hat keinen Pufferspeicher. Ist der denn notwendig?

Mit Pufferspeicher ist viel sinnvoller. Der Holzofen für die 50cm Holzscheitel (billiger als die 33cm Variante) gibt die Wärme direkt an den Puffer ab. So heizt du nur ein mal am Tag mit Holz. Der Restbedarf mit Öl abdecken.

Palpatin
2022-03-04, 11:39:34
Mit Pufferspeicher ist viel sinnvoller. Der Holzofen für die 50cm Holzscheitel (billiger als die 33cm Variante) gibt die Wärme direkt an den Puffer ab. So heizt du nur ein mal am Tag mit Holz. Der Restbedarf mit Öl abdecken.
Wir hatten das die letzten 25 Jahre. Im Sommer heizen wir mit Holz nur 1x alle drei Tage den Pufferspeicher auf.
Wird jetzt aber durch Pellets ersetzt. Problem der Anlage war das die letzten 10 Jahre ständig was kaputt ging, häufig der Heizungsbauer kommen musste und dieser auch viel gepfuscht hat.
Heizkosten sind natürlich niedrig vor allem da ich paar ha Wald Besitze , wenn ich da allerdings als Itler meinen Stundenlohn zum Gratis Holz dazu rechne, darf das Öl auch 2€ kosten und ist noch günstiger.

Lowkey
2022-03-04, 11:48:51
Man probiert gerade eine Neuregelung bei der Holzverbrennung, denn aufgrund des Holzpreises und der gestiegenen Heizkosten ist bei uns seit knapp 2 Jahren im Wald mehr los als auf der Straße.

Vor 3 Jahren wurde aus nachhalter, grüner Holzenergie ein quasi Verbot aus grüner Sicht, da der Wald in Deutschland nicht genug Holz produzieren kann. Holzpellets wurden als Verwertung der Reste (Äste, Rinde,...) gedacht, aber mittlerweile nimmt man gutes Holz.

Diese Kombo aus Öl und Holz hat nur die übliche Schwachstelle der Steuerung. Ideal wäre dann noch zusätzlich PV, die heute bei dem Wetter die Heizung übernehmen würde. Der Profi dazu meinte nur, dass so eine Steuerung auf dem deutschen Markt nicht zu bekommen ist, die mehrere Quellen ansteuern kann.

Marodeur
2022-03-04, 12:02:31
Richtiges Holz heizt mehrmals. ;)

Pellets laufen bei einigen gut, andere haben immer mal Probleme weil z.B. die Schnecke nicht fördert/defekt ist, etc. Da gibts unterschiedliche Erfahrungen im Bekanntenkreis bzw. den Nachbarn.

Cyphermaster
2022-03-04, 12:18:02
Holz ist das neue Öl :mad: Verbot wird kommen.Filterpflicht wird kommen, bzw. die bisherigen Ausnahmeregelungen fallen. Damit verliert allerdings Holz auch einen großen Teil seines Kostenvorteils gegenüber anderen Heizarten.

Yggdrasill
2022-03-04, 12:27:33
Hat jemand Erfahrung mit einem zusätzlichen Holzscheitkessel? Soll ja paralell betrieben werden können. Holz übernimmt dann die Grundlast, Öl bei Spitzen und Faulheit.
Das funktioniert, allerdings muss man dazu sagen das es u.U. schwierig werden kann die dafür notwendigen Grenzwerte einzuhalten und der Heizungsbauer muss eine geeignete Steuerung dafür einsetzten. Wir haben unseren 2013 zusammen mit der Pelletheizung in Betrieb genommen, lt. Aussage vom Heizungsbauer/Schornsteinfeger wäre das 2014 wegen niedrigerer Grenzwerte wohl nicht mehr gegangen. Vielleicht gibt es da auch wieder neue Technik oder es ist Bundeslandabhängig, da musst du mal selber schauen.

Pufferspeicher ist je nach Größe/Leistung des Holzscheitkessels dringend empfehlenswert, zur Orientierung: Wir haben einen Altbau von 1890 mit 240 m² der ungefähr 100-120 KWh/m² im Jahr braucht, Pufferspeicher sind 800 l gesamt und Leistung des Holzscheitkessels sind 15 KW. Mit Anheizen und zweimal nachlegen ist der Pufferspeicher bei den aktuellen Temperaturen am Anschlag, der fällt dann zwar über den restlichen Tag wieder deutlich ab, allerdings schiebt der Holzscheitkessel selbst auf niedriger Stufe sehr viel mehr Energie in das System als gleichzeitig durch die Heizkörper entnommen wird.

Palpatin
2022-03-04, 14:03:01
Vor 3 Jahren wurde aus nachhalter, grüner Holzenergie ein quasi Verbot aus grüner Sicht, da der Wald in Deutschland nicht genug Holz produzieren kann. Holzpellets wurden als Verwertung der Reste (Äste, Rinde,...) gedacht, aber mittlerweile nimmt man gutes Holz.


Hier in der Gegend übersteigt der Bedarf an Pellets und Hackschnitzel noch nicht das was der Borkenkäfer so produziert.

synergie
2022-03-04, 16:02:24
Scheitholzkessel ist nur überlegenswert, wenn das Holz kostenlos ist.
Man benötigt zwingend eine Pufferspeicher von 50-100l pro KW-Heizleistung des Kessels. Der Schonsteinfeger ist hier der richtige Ansprechpartner, welche Vorschriften hier gelten. Auch muss der Kamin zum Ofen passen. Also das vorher klären, bevor etwas angeschafft wird.

Rolsch
2022-03-04, 16:12:17
Danke euch für die ganzen Antworten!
Ja das Holz wäre umsonst, hab einen Freund mit Wald wo ich mich bedienen dürfte.
Aber begeistert bin ich nicht von der Idee, mal sehen wie sich der Ölpreis entwickelt. Werd aber auf jeden Fall mit meinem Kaminkehrer und dem Heizungsbauer reden.

Lowkey
2023-02-28, 14:04:34
Der Kaminfeger ist weg von Holzpellets, einfach wegen der Wartung und der schlechten Zuverlässigkeit. Die Pellets sind laut seiner Aussage stark gemischt und damit kommt seine Anlage nicht klar.

Aber das hier schockiert: Habeck will Öl- und Gasheizungen ab 2024 verbieten (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesetzentwurf-neue-oel-und-gasheizungen-sollen-ab-2024-verboten-werden/29006986.html)

Ein Bekannter stellt nun nach all den Jahren des Wartens nicht um, sondern kauft direkt eine neue Ölheizung.

Cyphermaster
2023-02-28, 14:26:39
Aber das hier schockiert: Habeck will Öl- und Gasheizungen ab 2024 verbieten (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesetzentwurf-neue-oel-und-gasheizungen-sollen-ab-2024-verboten-werden/29006986.html)Wieso schockiert das? War wegen Energiewende doch absehbar, und der Impact ist gar nicht soo riesig.

Das Verbot beträfe wenn, dann Heizungsanlagen auf Basis ausschließlich fossiler Energieträger. Bestandssschutz für schon eingebaute Anlagen bestünde, und man kann auch weiterhin Anlagen aus einer Kombination Öl/Gas + WP/Pellet/... verbauen. Und für den Austausch der alten Ölheizung kann man Förderung bekommen, um den erhöhten Anschaffungspreis (der Kombi) abzupuffern.

Stormtrooper
2023-02-28, 15:23:33
Am besten noch einen guten gebrauchten identischen Brenner auf Ebay kaufen.
Sollte der alte dann verrecken, einfach ausstauschen und die Aufkleber tauschen.

Lowkey
2023-02-28, 15:27:13
Der Schock kommt durch das Verbot. Die Alternativen wie Fernwärme gibt es nicht, Pellet ist schlecht bzw. braucht Platz und Solar geht nicht auf jedem Dach.

Daher bleibt nur der Weg den Stormtrooper aufzeigt.

Cyphermaster
2023-02-28, 15:56:03
Der Schock kommt durch das Verbot. Die Alternativen wie Fernwärme gibt es nicht, Pellet ist schlecht bzw. braucht Platz und Solar geht nicht auf jedem Dach.

Daher bleibt nur der Weg den Stormtrooper aufzeigt.Wie gesagt: Was sollte wohl eine Energiewende sein, wenn man dauerhaft alles beim Alten belässt? :lol::rolleyes:

Natürlich geht nicht alles immer und überall, irgendwas aber schon. Vor allem, solange es nur um einen regenerativen Anteil geht, man also nicht gleich den kompletten Wärmebedarf regenerativ erzeugen muß. Das erlaubt kleine Solarthermie-/Wärmepumpen-/Biomasse-Zusatzheizungen, die dann eben keine riesigen Gartenflächen, Südseiten-Dächer, Tiefenbohrungen oder sowas benötigen. Wenn du eine Kraft-Wärme-Koppelung machst (d.h. nano/mikro-BHKW oder Brennstoffzelle), sollte das afair auch noch ausgenommen sein.

Ist halt je nach Gebäude und Umfeld nicht mehr so simpel wie Brötchen kaufen, macht man aber ja auch nur alle ca. 30 Jahre vielleicht. Ich krieg da eher Sorgenfalten bei der Frage, wie es mit der rechtzeitigen Verfügbarkeit von Handwerkern + Material aussieht (Härtefallregelung?); da zahne ich jetzt schon seit über einem Jahr dran. BTW: Der Weg von Stormtrooper funktioniert nur, solange kein Enddatum für einen Betrieb gesetzt wird. Wenn im Gesetz am Ende sowas steht wie "... darf maximal betrieben werden bis 01.01.2030 oder 30 Jahre ab Einbau" nutzt dir auch Umlabeln nix mehr.

Nostalgic
2023-02-28, 17:05:44
Der Ragebait Artikel zeigt bei genauerem lesen auch nichts neues.

Die Entwicklung ist schon seit dem Koalitionsvertrag in den Umsetzung.

Außerdem 30 Jahre ist schon ne ordentliche Zeit.

Sonst sehr ich das wie Cypher. Handwerkliche Umsetzung ist das Problem. Das merkt momentan jeder der Handwerker braucht. Da bahnt sich Grad die Katastrophe an.

ilPatrino
2023-02-28, 17:20:18
der punkt ist nicht nur der finanzielle aufwand, den eine wp mehr kostet, sondern auch die laufenden kosten. ne wp müßte nach aktuellen preisen ne az von fast 5 haben, um beim verbrauch gleichzuziehen. und der strompreis rennt genauso nach oben wie der heizölpreis.

warum als anreiz keinen verpflichtenden wp-tarif gesetzlich verankern, der um die ganzen steuern und abgaben reduziert wird?

Fliwatut
2023-02-28, 17:37:18
Was sollte wohl eine Energiewende sein, wenn man dauerhaft alles beim Alten belässt?
Das wäre die Baerbock'sche 360 Grad-Wende ;D ;D ;D

soLofox
2023-02-28, 18:20:08
einfach ausstauschen und die Aufkleber tauschen.

Wer soll das kontrollieren? Das macht keine Sau, außer du lädst Habeck persönlich ein.
Frage mal einen Heizungsbauer, was die von den ganzen Regeln halten. Die schlagen die Hände vor dem Kopf zusammen.

Also ich bin ehrlich, ich finde die Energiewende auch richtig. Aber es muss Sinn machen und vor allem finanziell machbar sein für alle betroffenen Haushalte. Die Leute, die Kohle haben, haben sich doch jetzt eh schon eine Wärmepumpe einbauen lassen.
Die Leute, die knapp bei Kasse sind, befeuern immer noch ihre alte Ölheizung. Weil schlicht die finanziellen Mittel fehlen. Da kann es nicht die Lösung sein, solche Leute noch zusätzlich finanziell zu knechten.

Unsere 30 Jahre alte Ölheizung hätte auch im Haus bleiben können. Der Schornsteinfeger hat mir unter vier Augen gesagt, es gäbe da Möglichkeiten. Also diese Austauschpflicht und Verbote sind reine Panikmache und Clickbait Artikel.

sun-man
2023-02-28, 18:22:51
Kommt halt immer drauf an. "Wo hast Du denn die neue Heizung her? Die hätte doch gar nicht eingebaut werden dürfen" sprichst sich rum.
Problematischer sind wohl eher Mietbutzen wie unsere.

Meine Eltern haben 18k investiert und ne neue Ölheizung in den Keller gestellt. Verbrauch ~1/4 zu vorher. Macht mit Mitte 60 kaum Sinn, aber ewig auf Morgen zu warten auch nicht.

soLofox
2023-02-28, 18:27:34
"Wo hast Du denn die neue Heizung her? Die hätte doch gar nicht eingebaut werden dürfen" sprichst sich rum.

Aber jetzt mal ehrlich, wer glotzt aus Neugier in einen Heizungsraum? Keine Sau, oder? Wenn man irgendwo zu Gast ist, wo guckt man wahrscheinlich am unwahrscheinlichsten rein? In den Heizungsraum. Wozu? Wenn du nicht gerade HB bist oder sonst irgendein Interesse dafür hast, interessiert sich doch niemand für eine Heizung.

In erster Linie interessiert sich der Schornsteinfeger für deine Heizung. Aber: Der hat genau so ein Interesse an deiner Öl/Gasheizung wie du. Denn bei einer Wärmepumpe steht er nicht mehr alle 1 oder 2 Jahre auf der Matte, sondern gar nicht mehr. Also kann er auch kein Geld mehr verdienen. Viel Geld für wenig Arbeit, seien wir ehrlich. Die Preise sind saftig.

sun-man
2023-02-28, 18:32:00
Aber jetzt mal ehrlich, wer glotzt aus Neugier in einen Heizungsraum? Keine Sau, oder? Wenn man irgendwo zu Gast ist, wo guckt man wahrscheinlich am unwahrscheinlichsten rein? In den Heizungsraum. Wozu? Wenn du nicht gerade HB bist oder sonst irgendein Interesse dafür hast, interessiert sich doch niemand für eine Heizung.
Stimmt. Mit Freunden redet man auch nicht über die letzte 15k Anschaffung sondern ist einfach still ^^. In Sibirien mag das funktionieren das der nächste Nachbar 50km weiter wohnt und nicht gucken kann. Keine Ahnung wo Du so herkommst oder ob Du ein Schweigemönch ohen Freunde bist.

prinz_valium_2
2023-02-28, 18:40:47
Stimmt. Mit Freunden redet man auch nicht über die letzte 15k Anschaffung sondern ist einfach still ^^. In Sibirien mag das funktionieren das der nächste Nachbar 50km weiter wohnt und nicht gucken kann. Keine Ahnung wo Du so herkommst oder ob Du ein Schweigemönch ohen Freunde bist.

Mit den Freunden mit denen man über sowas redet, kommt dann folgende Antwort: "durftest du nicht einbauen? find ich gut" :wink:

Alle anderen würden das natürlich nicht sehen und mitbekommen.

sun-man
2023-02-28, 18:44:17
OK. Da redet halt niemand mit anderen. "Frag doch mal Frank. Der kennt jemanden, der hat Ihm in 2026 noch ne neue Ölheizung eingebaut". Möglich das diese Denkweise aber zu abstrakt ist

Nostalgic
2023-02-28, 18:48:15
Den Handwerker möcht ich sehen der das illegal macht:rolleyes:

prinz_valium_2
2023-02-28, 18:56:11
Ja, weil "der kennt jemanden, der ihm in 2026 noch eine eingebaut hat" wirklich abstrakt und unrealistisch ist.

Selbst eingebaut oder eben von einem Bekannten "Fachmann", den dann sowohl du als auch der Freund mit dem du über den Einbau redest, sowieso beide persönlich schon kennen.


Da wird nicht irgendwelchen dritten sowas gesagt und empfohlen. Zumindest nicht in den Kreisen in denen ich mich rumtreibe.

Cyphermaster
2023-02-28, 18:56:45
der punkt ist nicht nur der finanzielle aufwand, den eine wp mehr kostet, sondern auch die laufenden kosten. ne wp müßte nach aktuellen preisen ne az von fast 5 haben, um beim verbrauch gleichzuziehen. und der strompreis rennt genauso nach oben wie der heizölpreis.

warum als anreiz keinen verpflichtenden wp-tarif gesetzlich verankern, der um die ganzen steuern und abgaben reduziert wird?
Sowas kann kommen (ist ja noch alles in Diskussion), wird sich aber danach richten, ob der Bedarf da ist. Daß langfristig Öl und Gas teurer ist, war schließlich schon vor dem Stress mit Russland klar, und wird sich auch nicht ändern. Und der größte Bedarf für Unterstützung wäre wahrscheinlich nicht beim Hausbesitzer, weil da bei Etlichen die Chance besteht, eben WP oder sogar WP mit PV zu kriegen, als bei Mietern in großen Blöcken, wo oft wegen der Bebauung nicht mal 100% WP geht. Vermutlich sollte man als Hausbesitzer also nicht drauf setzen.

sun-man
2023-02-28, 19:50:34
Ja, weil "der kennt jemanden, der ihm in 2026 noch eine eingebaut hat" wirklich abstrakt und unrealistisch ist.

Selbst eingebaut oder eben von einem Bekannten "Fachmann", den dann sowohl du als auch der Freund mit dem du über den Einbau redest, sowieso beide persönlich schon kennen.


Da wird nicht irgendwelchen dritten sowas gesagt und empfohlen. Zumindest nicht in den Kreisen in denen ich mich rumtreibe.
EOD
https://www.welt.de/finanzen/immobilien/plus244023959/Wenn-der-Staat-die-Heizung-ueberwacht-damit-muessen-Hausbesitzer-rechnen.html

ilPatrino
2023-02-28, 20:22:44
Sowas kann kommen (ist ja noch alles in Diskussion), wird sich aber danach richten, ob der Bedarf da ist.
du meinst bedarf im sinne "wir hauen solange steuern und abgaben auf öl und gas drauf, bis auch der letzte einsieht, daß ne wp zwar immer noch unbezahlbar, aber dann trotzdem die billigste variante ist"?

im sinne von "wie teurer muss gas werden, um die höheren anschaffungskosten, die umbaukosten und den höheren preis pro kwh heizleistung einer wp trotzdem lukrativ erscheinen zu lassen"?

also wie hart muss ich meine bevölkerung ficken, damit sie endlich das macht, was wir beschließen?

Sardaukar.nsn
2023-02-28, 21:03:25
Meine 20 Jahre alte Buderus Gas Brennwert Heizung funktioniert prima, die Kosten sind im Rahmen. Trotzdem überlege ich noch dieses Jahr ein Nachfolgegerät einbauen zu lassen um wieder zwei Jahrzehnte Ruhe zu haben. Ab nächstes Jahr dann nur noch in Kombination mit Wärmepumpe und sicher den 10-fachen Investitionskosten. https://www.heizman24.de/heizung/gasheizung/brennwert/8961/buderus-logamax-plus-gb172i.2-gas-brennwert-therme-20kw-erdgas-2e-7736902118-m.-bedieneinheit

Cyphermaster
2023-02-28, 21:19:50
du meinst bedarf im sinne "wir hauen solange steuern und abgaben auf öl und gas drauf, bis auch der letzte einsieht, daß ne wp zwar immer noch unbezahlbar, aber dann trotzdem die billigste variante ist"?

im sinne von "wie teurer muss gas werden, um die höheren anschaffungskosten, die umbaukosten und den höheren preis pro kwh heizleistung einer wp trotzdem lukrativ erscheinen zu lassen"?

also wie hart muss ich meine bevölkerung ficken, damit sie endlich das macht, was wir beschließen?
Lass dich bitte deine ewigen Politik-Rats im PoWi, das ist ja echt unerträglich...

sane in the membrane
2023-02-28, 21:46:52
Wer canceln will, darf auch einfach die ignore Funktion nutzen.

Cyphermaster
2023-03-01, 07:30:42
Wer ungefragt Ratschläge verteilt, sollte vielleicht den Unterschied zwischen jemanden mundtot machen wollen und einer Aufforderung, sich ans Thema zu halten (was nebenbei Forumsregel ist) kennen.

-nUwi-
2023-03-01, 07:43:18
Meine 20 Jahre alte Buderus Gas Brennwert Heizung funktioniert prima, die Kosten sind im Rahmen. Trotzdem überlege ich noch dieses Jahr ein Nachfolgegerät einbauen zu lassen um wieder zwei Jahrzehnte Ruhe zu haben. Ab nächstes Jahr dann nur noch in Kombination mit Wärmepumpe und sicher den 10-fachen Investitionskosten. https://www.heizman24.de/heizung/gasheizung/brennwert/8961/buderus-logamax-plus-gb172i.2-gas-brennwert-therme-20kw-erdgas-2e-7736902118-m.-bedieneinheit

So machen wir es auch, neben den Investitionskosten (wir haben erst 2021 gekauft, die Heizung hatte ich ohne das Gesetz mal grob für 2025/2026 angepeilt) haben wir auch das Problem, dass wir nirgends die gesetzliche vorgegebeben Abstände für die Position der WP einhalten können.
Hausbasis ist mit Isolation / Fußbodenheizung i.O., zumindest da müsste wir nicht ran.

Bin auch immer wieder irritiert wie man solche Gesetze entscheiden aber sich kaum über die Umsetzung in der Breite Gedanken macht. :P

Heeragon
2023-03-01, 07:48:00
Wieso schockiert das? War wegen Energiewende doch absehbar, und der Impact ist gar nicht soo riesig.

Das Verbot beträfe wenn, dann Heizungsanlagen auf Basis ausschließlich fossiler Energieträger. Bestandssschutz für schon eingebaute Anlagen bestünde, und man kann auch weiterhin Anlagen aus einer Kombination Öl/Gas + WP/Pellet/... verbauen. Und für den Austausch der alten Ölheizung kann man Förderung bekommen, um den erhöhten Anschaffungspreis (der Kombi) abzupuffern.

Wenn man sich mal ebend so 30k€ für eine neue Heizung und 50k für Dämm Maßnahmen nicht leisten kann?
Muss man dann aus seinem geerbten Elternhaus ausziehen oder wie läuft das dann?

Nostalgic
2023-03-01, 08:53:57
Wenn man sich mal ebend so 30k€ für eine neue Heizung und 50k für Dämm Maßnahmen nicht leisten kann?
Muss man dann aus seinem geerbten Elternhaus ausziehen oder wie läuft das dann?
Ja. ist ja auch so gewollt.

Cyphermaster
2023-03-01, 09:19:54
Wenn man sich mal ebend so 30k€ für eine neue Heizung und 50k für Dämm Maßnahmen nicht leisten kann?
Muss man dann aus seinem geerbten Elternhaus ausziehen oder wie läuft das dann?
Meine Vermutung ist, daß man wieder angepaßte KfW-Kredite auflegen wird. Ist aber eben nur eine Vermutung. Die bisherigen Texte scheinen nur Arbeitsentwürfe zu sein, noch keine finale, inhaltlich detailliert ausgearbeitete Abstimmungsversion zur Vorlage.

Und pathetisches Verweisen auf "geerbt" -:rolleyes:. Da könnte auch jeder Mieter seit Anbeginn der Zeit rumheulen, wenn er sich aus irgendwelchen Gründen die Miete nicht mehr leisten kann... Wir wissen alle, daß es in Deutschland nie eine gesellschaftliche Garantie auf irgendein Wohlstandsniveau gegeben hat, und daß es weder das erste Mal wäre bzw. sein wird, daß jemand sich ererbte Dinge nicht weiter leisten kann, noch umgekehrt daß die erste gesetzliche Regelung ever sein wird, die keinen einzigen Härtefall produziert. Wer über die Politik diskutieren will, kann das im PoWi, aber nicht hier im OT. Ich denke auch nicht, daß das irgendwen bzgl. Heizungskauf weiterbringt.

ilPatrino
2023-03-01, 09:31:05
Wer ungefragt Ratschläge verteilt, sollte vielleicht den Unterschied zwischen jemanden mundtot machen wollen und einer Aufforderung, sich ans Thema zu halten (was nebenbei Forumsregel ist) kennen.
der punkt ist doch, daß die politik schnellschüsse raushaut, ohne die folgen im auge zu haben. das resultat ist bei uns jetzt in 2 häusern einfach: statt in 5..10 jahren, wenn die heizungen technisch fertig sind und rausmüssen, zu sehen, was dann die sinnvolle technologie ist, kommen jetzt eine gas- und eine ölheizung neu und eventuell ne splitklima dazu.

wenn man klare ansagen machen würde (und sich drauf verlassen könnte), daß wp in absehbarer zeit finanziell sinnvoll mit günstigem strom versorgt werden würden, könnte man sich den schritt sparen.

die aufforderung, ausgerechnet bei dem thema die politik aus der diskussion rauszuhalten, ist gelinde gesagt weltfremd und zeugt von wenig weitsicht, weil die heizkosten am ende auch vom mieter getragen werden.

aber zum thema: in absehbarer zeit wird ne moderne ölheizung finanziell immer noch interessant sein. über ne kleine wp für ww und die übergangszeit muss man mit spitzem bleistift nachdenken.

sun-man
2023-03-01, 09:31:21
Objektiv betrachtet? Hier vor Ort....Du arme Sau erbst ein Haus für das, selbst 20 Jahre verwahrlost, mind 500.000€ gezahlt werden. Hast in den letzten 20 Jahren auch nicht mit den Eltern geredet und die haben, in den letzten 20 Jahren nichts am Haus gemacht weil die Rente ja so klein ist.
Ansonsten ist es schlicht das reine warten aufs Ende. Bei vielen passiert da einfach Jahrzehnte nichts mehr am Haus. Grünes Bad, Kackbraune Badewanne, Omas EBK.

Wenn ich in ein geerbtes und bezahltes Haus ziehe und, man mag kaum dran denken, 80.000€ für die Modernisierung zahlen muss....ja, da geht für viele die Welt von unter. Andere können von so viel Luxus nur träumen.

sven2.0
2023-03-01, 09:35:03
Wenn man sich mal ebend so 30k€ für eine neue Heizung und 50k für Dämm Maßnahmen nicht leisten kann?
Muss man dann aus seinem geerbten Elternhaus ausziehen oder wie läuft das dann?

Rofl

ilPatrino
2023-03-01, 11:01:27
Wenn ich in ein geerbtes und bezahltes Haus ziehe und, man mag kaum dran denken, 80.000€ für die Modernisierung zahlen muss....ja, da geht für viele die Welt von unter. Andere können von so viel Luxus nur träumen.
mal davon abgesehen, daß du mit 80k nirgendwo ne umfassende modernisierung hinkriegst - es ist ein unterschied, ob du in bw mit knapp 50k haushaltseinkommen oder 35k im osten auskommen musst...

sun-man
2023-03-01, 11:16:57
Ach so, in BW haben alle 50k und im ganzen Osten also nur 35k?
"
"Die Statistik zeigt die Höhe des Bruttodurchschnittslohns je Beschäftigten* in Ost- und Westdeutschland in den Jahren von 1996 bis 2020. Im Jahr 2020 betrug der Bruttodurchschnittslohn je Beschäftigten in Ostdeutschland 2.850 Euro, in Westdeutschland 3.320 Euro""


Das kann man doch nicht nur an den Zahlen festmachen. Wenn Du 35k im Osten hast und dann mietfrei wohnen kannst UND 23 bist....ist das halt was anderes als wenn Du schon 52 bist. Klar. Auch bei der Frage "Was kann ich selbst". Wer alleine keinen Nagel in die wand bekommt ist natürlich auch im "Westen" gekniffen. Der Zustand des Gebäudes ist ebenso entscheidend, weißt Du ja auch selbst.

Bin kein Finanzgenie leider. Für was eigenes fehlt wirklich ein guter Finanzberater und wir sind schlicht zu alt.

Cyphermaster
2023-03-01, 11:45:37
mal davon abgesehen, daß du mit 80k nirgendwo ne umfassende modernisierung hinkriegst - es ist ein unterschied, ob du in bw mit knapp 50k haushaltseinkommen oder 35k im osten auskommen musst...
Bei den 80k gehe ich nicht mit; das hängt sehr davon ab, wie die Voraussetzungen sind. Es gibt Häuser, da reicht das, und es gibt Häuser, bei denen man locker das Doppelte versenken müßte. Wo ich dir allerdings beipflichte, ist das Thema Einkommen. Für das Ziel, möglichst viele Leute zu Modernisierungen zu kriegen, wäre es sinnvoll, diesen Faktor in der Förderlandschaft zu berücksichtigen; ebenso, wie die damit sanierte Wohnfläche bzw. die Anzahl Haushalte (man denke an Häuser mit mehreren Mietwohnungen). Aktuell bleiben deshalb einfach viele Objekte einfach unsaniert.
Einziger Nachteil: Ist dann ein Stück weit mehr Papierkram.

T86
2023-03-01, 14:05:05
Man kann auch mit 35k im Westen klar kommen und noch ne Bude kaufen die 50 Jahre verwahrlost war

Und schnapper gibts keine mehr am Markt ;)

Es gibt halt 2 Möglichkeiten.
Entweder du kannst etwas selbst oder du kannst jemanden bezahlen der es für dich macht.

Das problem ist einfach meine alte rote vissmann Ölheizung aus den 80er konnte ich nach 10 Jahre leerstand nur noch raus schneiden wie jede Leitung und jedes Kabel in der Bude

Eine neue Ölheizung selbst installieren ist überhaupt kein Problem
Und der Schornsteinfeger nimmt es ab wenn vorher alles vernünftig besprochen ist.

Bei Wärme Pumpen ist es halt mal verboten wenn man nicht gerade einen Schein hat für Kälte Mittel

Die Eigenleistung ist zunehmend unerwünscht bei quasi allem.
Am Auto wird’s auch immer schwerer und am Haus dann auch.

Kundschafter
2023-03-01, 15:06:04
Einen "Scheiss" muss ich. 1x Öl-Mehrwertbrenner (aus 2016), 1x Gas-Mehrwertbrenner (aus 2022).

Außerdem wird es VIELE Ausnahmen geben (Google hilft).

Und ansonsten....jeder ist "bestechlich"...auch unsere Schonsteinfegermeisterin. :D

Wird echt Zeit, dass Habeck mal ein paar Strafanzeigen an den Hals bekommt. Langsam bin ich diese Ideologie-Muppets echt leid. Fernab jeglicher Realität.

T86
2023-03-01, 15:48:08
Naja ich hab ne gebrauchte besorgt… soll angeblich ja auch nicht gehen

Aber wenn Brennwert dann ist das wohl auch ein Stück weit Ermessensspielraum.
Dh neue Heizungen wird’s nicht mehr geben aber der Markt wird voll sein von Umsteigern

Sardaukar.nsn
2023-03-01, 16:35:17
Aktuelles Video zum Thema:

eetRZ-hZ1QU

Butter
2023-03-01, 19:03:06
Ist ja noch kein Gesetz und zweitens wer soll die Anlagen eigentlich alle einbauen?

sun-man
2023-03-01, 19:06:17
Na die vom Fachkräftemangel geplagten Handwerker. Wer denn sonst. Bis 2024 bilden wir noch ein paar Japaner, Inder und so aus. Das wird schon ;). *NoAFDSpeakIntened*

Hier war die Tage der Schornsteinfeger weil die Besitzer nen Energieausweis haben wollen (befürchtung das die das Haus verkaufen wollen). Er meinte das im Bezirk schon Feger aufgeben müssen weil keine Fachkräfte da sind.

T86
2023-03-01, 20:05:03
Tja ich sag ja… eigenleistung ist nicht mehr gewünscht

Bei den heutigen Regularien ist es halt auch niemandem
Mehr zu zu muten.
Ob das an der zuhnehmenden Verdummung liegt kann man nur spekulieren.

Mein Opa und mein Vater haben ihr Haus überwiegend selbst gebaut.
heute ist das bei vielen unvorstellbar…

sun-man
2023-03-01, 20:37:09
Naja. Da sind auch viele Bausünden dabei. So ganz alleine mit einer monoxidvergiftung wäre man auch nicht.
Das Haus hat auch der Vater der Besitzer gebaut. Aus heutiger Sicht? Keine Dämmung (nachträglich), klassische Nullung....usw usw usw. Da hat sich halt viel geändert und nur weil es damals ging muss es heute ja nicht gut sein.

Jeder wollte nen PS starken Motor mit wenig Verbrauch.....und? Wer wollte sich denn noch nen Ford Taunus hinstellen den man selbst reparieren könnte. Nicht viele, nur einige.

Das insbesondere Öl ja nun der mieseste Energieträger für die Heizung zu Hause ist, ist ja so neu auch nicht.

Heeragon
2023-03-03, 08:12:08
Naja. Da sind auch viele Bausünden dabei. So ganz alleine mit einer monoxidvergiftung wäre man auch nicht.
Das Haus hat auch der Vater der Besitzer gebaut. Aus heutiger Sicht? Keine Dämmung (nachträglich), klassische Nullung....usw usw usw. Da hat sich halt viel geändert und nur weil es damals ging muss es heute ja nicht gut sein.

Jeder wollte nen PS starken Motor mit wenig Verbrauch.....und? Wer wollte sich denn noch nen Ford Taunus hinstellen den man selbst reparieren könnte. Nicht viele, nur einige.

Das insbesondere Öl ja nun der mieseste Energieträger für die Heizung zu Hause ist, ist ja so neu auch nicht.


Es kann trotzdem nicht angehen das eine Elekto Dip Ing am Hauskasten nix darf und jemand der sein Leben lang im Keller Counterstrike gezockt hat und dann bei einem Haus Sanitär Fuzzi anfängt und in einem 1/2 stündigem Seminar zur "Elektro Hilfskraft" ausgebildet wird.
Der darf dann alles machen....

T86
2023-03-03, 08:45:10
Ja im Endeffekt würde ich mich auch zu Volkshochschul Kursen anmelden um etwas offiziell zu dürfen
Aber die Möglichkeit besteht nicht…
Mal Hand aufs Herz, das was man selbst macht ist in der Regel ordentlicher als wenn das ein Betrieb macht ;)

Ich hab einen Architekt der immer mal kommt zum beraten wenn was ansteht und er fragte mich letztens im vorbeigehen wer den revisions Schacht angelegt hat…
Er meinte keine fachfirma macht das so ordentlich Weils eh verkleidet wird.

Wenn ich mir angucke was die Sanitär Firma im Keller gebastelt hat beim Anschluss der Brauchwasser Wärme Pumpe dann wird mir halt auch schlecht.
Im Endeffekt ist es nicht mal fachlich korrekt und meine Bitte auf Nachbesserung wurde abgeleht

Sobald die Garantie abgelaufen ist werd ich da nochmal ran gehen
Im Endeffekt ist das so mit allen Gewerken.
Fenster Monteure aus sonst wo die nur mit Schaum einbauen?
Wenn ich’s selbst mache orientiere ich mich wenigstens an der Ral und baue wenigstens 2 dichtungsebenen ein.


Die ganzen regularien kotzen mich an.
Ein Bekannter wandert jetzt nach Ungarn aus… bis 300 Quadratmeter braucht man da keine Baugenehmigung und er baut sein Haus einfach selbst…
Ungarn ist auch EU nochmal dazu angemerkt