PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ingenieurkarriere erweitern: Weiterbildung mit Wirtschafts- und Managementfokus?


Gast
2025-10-18, 19:57:57
Ich habe einen Masterabschluss in Chemieingenieurwesen bzw. Verfahrenstechnik und arbeite seit etwa drei Jahren bei einem Hersteller von Medizinprodukten. Da sich die Lage in der Industrie insgesamt eher schwierig entwickelt, überlege ich derzeit, mich weiterzubilden und mich dabei etwas von der reinen Technik zu entfernen. Langfristig möchte ich mich beruflich stärker in Richtung Management, Wirtschaft oder strategische Aufgaben entwickeln, da ich mir vorstellen kann, dass es für viele Ingenieure mit zunehmendem Alter schwierig wird, ausschließlich in technischen Fachrollen zu bleiben, gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Deindustrialisierung in Deutschland und teilweise auch in Europa.

In diesem Zusammenhang habe ich über verschiedene Weiterbildungswege nachgedacht. Ein MBA scheint für Ingenieure eine gängige Option zu sein, wobei die Meinungen dazu ja recht unterschiedlich ausfallen. Auch ein DBA (Doctor of Business Administration) ist mir begegnet, wobei ich den Eindruck habe, dass eher zum MBA geraten wird. Außerdem bin ich auf Programme wie den „Master of Business Engineering“ (MBE) gestoßen, die scheinbar eine Brücke zwischen Technik und Wirtschaft schlagen sollen. Ich bin mir allerdings unsicher, ob solche neueren Studiengänge in der Praxis wirklich anerkannt und empfehlenswert sind.

Grundsätzlich interessiere ich mich sehr für wirtschaftliche und politische Themen, lese viel dazu und diskutiere auch gerne darüber. Daher könnte ich mir gut vorstellen, in Zukunft in einem Umfeld zu arbeiten, in dem wirtschaftliche Zusammenhänge, Unternehmensführung oder politische Rahmenbedingungen eine größere Rolle spielen. Informatik oder Programmierung würde mich zwar grundsätzlich ebenfalls interessieren, allerdings wirkt der Bereich derzeit ziemlich gesättigt. Meine anderen Interessen, etwa Pharmazie, Astronomie oder Elektronikbasteleien, sehe ich eher als private Hobbys ohne direkten beruflichen Nutzen.

Ich frage mich daher, welche Weiterbildungen oder Studiengänge für jemanden mit technischem Hintergrund und Interesse an wirtschaftlichen Themen empfehlenswert wären. Lohnt sich ein MBA tatsächlich und falls ja, welche Ausrichtung (z. B. General Management, Engineering, International) wäre sinnvoll? Oder gibt es alternative Wege, etwa berufsbegleitende Zertifikatsprogramme oder spezialisierte Masterstudiengänge, die den Übergang von der Technik in Richtung Management und Wirtschaft ermöglichen? Über Einschätzungen, Erfahrungen und Tipps würde ich mich sehr freuen.

deepmac
2025-10-20, 11:46:33
Du willst genau in dem Bereich dich weiterbilden, der durch KI ersetzt werden wird?

Gast
2025-11-06, 16:28:30
Du willst genau in dem Bereich dich weiterbilden, der durch KI ersetzt werden wird?

Allen, die WiWi studiert oder auf WiWi umgeschult haben, geht es besser als meinen Technikkollegen.

Kumpel von mir, M.Sc. Ingenieurwesen (VT-PT) studiert, hat sich von Zeitarbeit zu KMU gehangelt, bis er keinen Bock mehr auf schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Gehälter hatte. Er hat dann einen DBA als Fernstudium in Südengland nebenbei absolviert und macht jetzt im Strategiemanagement > 120k € bei Airbus HH. Spricht für sich.

Dieses Gequatsche, dass BWL und Wirtschaft keine Zukunft hätten und Technik der absolute Burner sei, höre ich jetzt seit 20 Jahren. Beobachten tue ich das Gegenteil.

Kenny1702
2025-11-08, 18:23:48
Ich würde schauen, welche Entwicklungsmöglichkeiten es im Unternehmen gibt um sich in diese Richtung weiterzuentwickeln.

Grundsätzlich halte ich es für äußerst sinnvoll in verschiedene Bereiche (z.B. Verkauf, Marketing, Services) reinzuschauen, um nicht nur die Zusammenhänge auf dem Papier zu verstehen, sondern auch um ein intuitives Gefühl für die Ziele und Bedürfnisse der einzelnen Bereiche zu entwickeln. Man muss dabei nicht unbedingt in andere Bereiche wechseln. Auch gemeinsame Projekte, bei denen man eng zusammenarbeitet, sind sehr lehrreich.

Mortalvision
2025-11-08, 19:37:06
Grundsätzlich solltest Du an Deine Gesundheit und Deinen Lebensverhältnissen arbeiten, bevor Du an der Karriere rumschraubst. Arbeitgeber merken, ob da jemand vor einem sitzt, der mit Ende 40 noch 10 km in 1h schafft und sportlich aktiv ist, oder ob da wer mit 120 kg und nem Schweißausbruch wegen Panikattacke im Vorstellungsgespräch sitzt.

Das ist das A und O in Führungspositionen. Du MUSST gesundheitlich voll belastbar sein. Jeder Tag Ausfall wegen Krankheit kostet nicht nur Dein Gehalt, sondern dem Unternehmen auch mögliche Planungsvorteile.

Gast
2025-11-08, 22:33:40
Grundsätzlich solltest Du an Deine Gesundheit und Deinen Lebensverhältnissen arbeiten, bevor Du an der Karriere rumschraust

Tue ich bereits. Kein Rauchen, nur selten Alkohol, BMI 21, regelmäßig Spazieren und Wandern, Sport und Sauna, Meditations- und Achtsamkeitsübungen, Schlafhygiene.