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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutsche Bahn noch ganz dicht?


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GSXR-1000
2019-12-17, 17:46:02
Aber das Problem ist doch, dass die Bahn so viele Probleme hat, die teilweise direkt durch das Schienennetz begründet sind (Fernverkehr und Nahverkehr im selben Netz; das lässt sich eben nicht kurfristig ändern und je mehr Verkehr auf die Bahn gelagert wird, desto größer werden die Probleme).
Ich bin bisher mit dem Auto gependelt und ab nächstes Jahr Bahn. Das Auto war in meinem spezifischen Fall (Landstraße, keine Rush Hour) extrem pünklich (1h05m +-5m).
Jetzt 2mal Bahn gefahren und über eine Stunde Verpätung (aufgrund Bauarbeiten auf einer Strecke, die eh eine halbe Stunde länger dauert) und dann knapp eine Stunde Verspätung.
Im 1. Fall am Freitag wurden bei Minusgraden 5 Minuten Verpätung angezeigt, die dann im 5-10 Minuten-Takt entsprechend erhöht wurden. Würd mich nicht wundern, wenn die RB warten musste, weil von hinten ein IC mit Verpätung kam (fing bei 100 Min an mit entsprechender Hochtaktung), der nicht hinter der RB hinterhertuckern soll.
Im 2. Fall 20 Minutenverpätung (aufgrund Verspätung eines anderen Zuges), Anschluss verpasst (RBs warten i. d. R. nicht), Folgezug hatte natürlich wieder Verpätung.

Man hat in der Regel kaum Informationen, die Informationen, die man bekommt, können sich minütlich ändern und man darf bei Wind und Wetter stehend warten, ohne zu wissen, wie lang.

Es wäre ja schon viel gewonnen, gäbe es ausreichend windgeschützte Sitzgelegenheiten (auf denen man länger als 5 Minuten sitzen kann) an den Bahnhöfen (aber das würde dann ja wieder Junkies und Obdachlose und entsprechende Security- und Wartungs-Kosten nach sich ziehen, weshalb Bahnhöfe ja so ungemütlich wie nur möglich sein dürfen), und man sich auf die Informationen verlassen könnte (dann könnte man auch in der Zwischenzeit was essen oder trinken gehen), so dass Verpätungen nicht ganz so unangenehm auffallen (würde mich nicht wundern, wenn zu dieser Jahreszeit beim Social Media Team der Bahn die Nerven blank liegen, einfach weil das unangenehme Erlebnis bei vermehrten Verpätungen tendentiell zu verstärkt aggressiverem Feedback führen kann).

Wie waere es mal sich daran zu gewöhnen, das klimabewusstes handeln unter anderem zwingend mindestestens unbequemlichkeit beinhaltet? In vielen faellen auch hoehere kosten? Eine zugfahrt wird in den seltensten faellen in sachen bequemlichkeit und flexibilitaet mit individualverkehr konkurrieren koennen.
Wenn wir diesen preis nicht bereit sind zu zahlen koennen wirs gleich ganz sein lassen. Dann sollten wir aber auch nicht heucheln das uns an einer welt mit zukunft was liegt.
Der preis den wir in ein paar dekaden zahlen wird dann auch um ein vielfaches hoeher sein.
Dann wirds nicht um ein paar unbequemlichkeiteb gehen.
Genau deshalb fand ich gretchens post so kontraproduktiv. Unbequemlichkeit sollte unser geringstes problem sein.

Poekel
2019-12-17, 18:09:19
Wie waere es mal sich daran zu gewöhnen, das klimabewusstes handeln unter anderem zwingend mindestestens unbequemlichkeit beinhaltet? In vielen faellen auch hoehere kosten? Eine zugfahrt wird in den seltensten faellen in sachen bequemlichkeit und flexibilitaet mit individualverkehr konkurrieren koennen.
Aber muss es denn extra unbequem sein? Seit einigen Jahren grassiert ja die sogenannte "defensive Architektur", die vor allem das Ziel hat unerwünschte Personengruppen fernzuhalten (auch z. B. Bushaltestellen oder andere öffentliche Sitzgelegenheiten).
Die unfreiwillige Wartezeit an vielen Bahnhöfen ließe sich mit einfachen Mitteln kurzfristig erheblich aufwerten (anders als Änderungen in der Infrastruktur), indem man einfach stinknormale Sitzbänke in den Durchgangskorridoren an den Wänden hinstellt und auf Bahnsteigen mehr Sitzgelegenheiten mit durchsichtigen Wänden bereitstellt.

Die Bahnhöfe sind so konzipiert, dass von einer vielleicht 5minütigen Wartezeit ausgegangen wird. Nehmen Verspätungen zu, sollte die Konzeption natürlich auch längere Wartezeiten für eine größere Personenanzahl miteinbeziehen anstatt den Fokus darauf zu legen, wie man möglichst billig Penner fernhält.

Opprobrium
2019-12-17, 18:24:35
Aber muss es denn extra unbequem sein? Seit einigen Jahren grassiert ja die sogenannte "defensive Architektur", die vor allem das Ziel hat unerwünschte Personengruppen fernzuhalten (auch z. B. Bushaltestellen oder andere öffentliche Sitzgelegenheiten).

Krass, wieder was gelernt: https://www.theguardian.com/society/2015/feb/18/defensive-architecture-keeps-poverty-undeen-and-makes-us-more-hostile

Und ich dachte das sei eine Mischung aus Geiz und Blödheit die da für die zunehmend unbequemen "Einkaufsbahnhöfe" (in denen man nach 21:00 meist nicht mal mehr belegte Brötchen bekommt) verantwortlich ist.

GSXR-1000
2019-12-17, 18:27:32
Aber muss es denn extra unbequem sein? Seit einigen Jahren grassiert ja die sogenannte "defensive Architektur", die vor allem das Ziel hat unerwünschte Personengruppen fernzuhalten (auch z. B. Bushaltestellen oder andere öffentliche Sitzgelegenheiten).
Die unfreiwillige Wartezeit an vielen Bahnhöfen ließe sich mit einfachen Mitteln kurzfristig erheblich aufwerten (anders als Änderungen in der Infrastruktur), indem man einfach stinknormale Sitzbänke in den Durchgangskorridoren an den Wänden hinstellt und auf Bahnsteigen mehr Sitzgelegenheiten mit durchsichtigen Wänden bereitstellt.

Die Bahnhöfe sind so konzipiert, dass von einer vielleicht 5minütigen Wartezeit ausgegangen wird. Nehmen Verspätungen zu, sollte die Konzeption natürlich auch längere Wartezeiten für eine größere Personenanzahl miteinbeziehen anstatt den Fokus darauf zu legen, wie man möglichst billig Penner fernhält.
Okay. Wer soll in welchem zeitraum die gelder fuer all dies bereitstellen ohne das beispielsweise die blauen zur revolution aufrufen?
Wie soll finanziert werden ohne sozial ungerecht zu werden?
Und zum thema penner: es macht sehr wohl einen grossen teil der akzeptanz der alternative bahn aus, wie hoch das objektive und subjektive sicherheits gefuehl ist.
Muss ich zum beispiel ins finanzviertel in FFM, tu ich mir immer schwer damit die bahn zu nehmen, obwohl es sich technisch anboete. Ich weiss auch, das die faktische bedrohungslage am bahnhof ffm nicht wesentlich anders ist als woanders.
Trotzdem ist das subjektive empfinden dort trotz staendiger polizeipraesenz deutlich bedrohlicher als woanders.
Das ganze spielt also definitiv eine rolle.

Poekel
2019-12-17, 19:44:24
Okay. Wer soll in welchem zeitraum die gelder fuer all dies bereitstellen ohne das beispielsweise die blauen zur revolution aufrufen?
Die Kosten für zusätzliche Sitzgelegenheiten, die evtl. etwas bequemer sind als das, was jetzt da ist (die alten Bänke aus Metall und Holz z. B.; in Durchgängen wären fixierte Bierzeltgarnituren schon eine Verbesserung) und Windschutz an den Bahnsteigen dürften wohl eher überschaubar sein. Fuck; die Bahn soll 20 Milliarden und 30 ICEs in den nächsten Jahren erhalten und man will die Nutzerzahl verdoppeln. Da werden die Verspätungen doch nur zunehmen, also sollte man sich auch drauf einstellen.
Früher gab es weniger Verkehrsaufkommen und die Bahnhöfe waren besser eingerichtet (vor allem in der Eingangs/Wartehalle), also sollte es nicht ein Ding der Unmöglichkeit sein, hier einen Paradigmenwechsel einzuleiten.


Und zum thema penner: es macht sehr wohl einen grossen teil der akzeptanz der alternative bahn aus, wie hoch das objektive und subjektive sicherheits gefuehl ist.
Die defensive Architektur ist vergleichsweise jung und hat bei mir zumindest nicht zu einem verbessertem Sicherheitsgefühl gefühlt, nur dazu, dass, wenn ich mich mal im öffentlichen Raum irgendwo hinsetzen will, es mittlerweile recht ungemütlich ist.

24p
2019-12-17, 19:59:20
Man könnte das ganz einfach Lösen, indem man einen gewissen Bereich nur noch mit Fahrkarte betreten kann. U.A. fliege ich inzwischen auch lieber. Man kann dort relativ gemütlich warten.

Opprobrium
2019-12-17, 20:00:57
Man könnte das ganz einfach wie in Ungarn lösen und Obdachlosigkeit verbieten :rolleyes:

24p
2019-12-17, 20:10:49
Warum muss sich bei solchen Sachen immer jeder wie der Retter der Gerechten aufführen?

GSXR-1000
2019-12-17, 20:18:15
Die Kosten für zusätzliche Sitzgelegenheiten, die evtl. etwas bequemer sind als das, was jetzt da ist (die alten Bänke aus Metall und Holz z. B.; in Durchgängen wären fixierte Bierzeltgarnituren schon eine Verbesserung) und Windschutz an den Bahnsteigen dürften wohl eher überschaubar sein. Fuck; die Bahn soll 20 Milliarden und 30 ICEs in den nächsten Jahren erhalten und man will die Nutzerzahl verdoppeln. Da werden die Verspätungen doch nur zunehmen, also sollte man sich auch drauf einstellen.
Früher gab es weniger Verkehrsaufkommen und die Bahnhöfe waren besser eingerichtet (vor allem in der Eingangs/Wartehalle), also sollte es nicht ein Ding der Unmöglichkeit sein, hier einen Paradigmenwechsel einzuleiten.


Die defensive Architektur ist vergleichsweise jung und hat bei mir zumindest nicht zu einem verbessertem Sicherheitsgefühl gefühlt, nur dazu, dass, wenn ich mich mal im öffentlichen Raum irgendwo hinsetzen will, es mittlerweile recht ungemütlich ist.
Die bahnhoefe (zum beispiel in NRW) werden seit jahren und noch mehr in den naechsten jahren saniert. Hast du dir mal angeschaut was das kostet? Mit ein paar sitzmoebeln ist es da nicht getan. Du denkst naemlich sehr kurz und egoistisch. Allein die barrierefreien umbauten verschlingen etliche millionen, blindengerechte leitsysteme. Sorry, aber DAS ist fuer mich wichtiger als ein uebertriebener wohlfuehlfaktor. Es geht darum prioritaeten zu setzen. Und eigentlich an allen bahnhoefen die ich kenne haben die wenigsten leute ein problem damit, die zeit am gleis stehend zu verbringen. Wer sitzen will was laenger dauert kann das mindestens in den hauptbahnhoefen in den innenliegenden anlagen eigentlich auch immer. Cafes etc gibts da auch genug.
Es werden nach jahren des stillstandes milliarden investiert, auch in die bahnhoefe. Und trotzdem wird weiter immer nur gemeckert.
Nochmal: wo sollen die mittel herkommen und glaubst du nicht das man hier prioritaetenlisten abarbeiten muss? Prio hat imho erstmal der grundsaetzliche infrastrukturausbau, da auch der langfristigste prozess. Wohlfuehloasen kann man gern im anschluss noch realisieren, wenn es eine mehrheit gibt das zu realisieren und finanzieren zu wollen. Es kann momentan primaer nur um funktionalitaet vor schoenheit gehen.

Opprobrium
2019-12-17, 21:02:55
Warum muss sich bei solchen Sachen immer jeder wie der Retter der Gerechten aufführen?
Wenn's wirklich jeder wäre, dann wäre alles gut :smile:

Zur Bahn: Heute eine längere Fahrt hinter mir, alles gut gelaufen, nur das Sitzfleisch war gegen Ende arg beansprucht. Fast bekommt man den Eindruck, da wird teilweise auch defensive Innenarchitektur betrieben. Freundliches Personal das beim Ein- und Aussteigen eines Rollstuhlfahrers nett und kompetent wirkte. Als die Begleiterin des Rollstuhlfahrers den Schaffner auf die Pünktlichkeit und Reibungslosigket ihres bisherigen Fahrtverlaufs angesprochen hat erwiderte dieser (nach einem kurzen Blick auf die Uhr): "Ja, das ist erschreckend. Gewöhnin Sie sich nicht dran, es wird so schnell nicht wieder vorkommen" ;D

24p
2019-12-17, 21:09:56
Ich verstehe immer noch nicht, was mein Vorschlag mit Ungarn zu tun hat. Aber ja, Betteln in den Innenstädten sollte verboten werden.

Opprobrium
2019-12-17, 21:23:38
Ich verstehe immer noch nicht, was mein Vorschlag mit Ungarn zu tun hat. Aber ja, Betteln in den Innenstädten sollte verboten werden.
Ist hier vermutlich auch nicht der Ort, daß zu erklären. Ich wäre eher dafür Werbung in den Innenstädten zu verbieten :smile:

24p
2019-12-17, 21:26:28
Wundert mich nicht...

Opprobrium
2019-12-17, 21:32:20
Ist ja auch eine logisch schlüssige Meinung ;)

24p
2019-12-17, 21:46:46
Ehrlich gesagt genau das nicht, aber deswegen wundert es mich ja auch nicht.

Opprobrium
2019-12-17, 21:49:02
Keine Angst, ich hab Dich schon verstanden. Haben wir eben unterschiedliche Ansichten, so what? :smile:

Fusion_Power
2019-12-17, 21:51:21
Krass, wieder was gelernt: https://www.theguardian.com/society/2015/feb/18/defensive-architecture-keeps-poverty-undeen-and-makes-us-more-hostile

Und ich dachte das sei eine Mischung aus Geiz und Blödheit die da für die zunehmend unbequemen "Einkaufsbahnhöfe" (in denen man nach 21:00 meist nicht mal mehr belegte Brötchen bekommt) verantwortlich ist.
Wow, ist das fehlen von Sitzmöglichkeiten auf Bahnhöfen etwa am Ende Absicht? Ich bin immer von Bahn-typischer Unfähigkeit ausgegangen dass man sich fast überall nur die Füße platt stehen kann. Früher zu DDR-Zeiten war das mal anders.

24p
2019-12-17, 21:55:39
Naja, nur weil der Guardian etwas schreibt, muss das nicht für uns gelten.

GSXR-1000
2019-12-17, 21:57:32
Wow, ist das fehlen von Sitzmöglichkeiten auf Bahnhöfen etwa am Ende Absicht? Ich bin immer von Bahn-typischer Unfähigkeit ausgegangen dass man sich fast überall nur die Füße platt stehen kann. Früher zu DDR-Zeiten war das mal anders.

Meine Güte. Ihr habt echt probleme.

Opprobrium
2019-12-17, 21:59:36
Naja, nur weil der Guardian etwas schreibt, muss das nicht für uns gelten.

https://www.dw.com/en/homeless-in-germany-given-the-boot/a-17729421

Meine Güte. Ihr habt echt probleme.

Das ist tatsächlich ein Minuspunkte für die Bahn. Klar, an ausgewählten Bahnhöfen kann man die DB Lounge nutzen, aber das sollte halt die Regel und nicht die Ausnahme sein.

24p
2019-12-17, 22:11:29
Often, private companies are in charge, who focus on having a "clean" station that leaves no room for the homeless and the poor, Butterwegge says.

Stellt euch vor, die Hauptfunktion von Bahnhöfen ist nicht Obdachlose zu beherbergen.

Mal abgesehen davon steht da so viel Unsinn, dass ich gar nicht weiss wo ich anfangen soll. Angefangen von der angeblichen Ungleichheit (lässt sich nicht durch Zahlen belegen) oder die Behauptung, dass die hohen Mieten Schuld seien (es gibt in D genug bezahlbaren Wohnraum).

Heimatsuchender
2019-12-17, 22:13:44
Meine Güte. Ihr habt echt probleme.



Bei einem Hauptbahnhof erwarte ich schon etwas Komfort. Und auch die Möglichkeit, irgendwo im trocknen sitzen zu können, während ich auf einen Zug warte.

Klar gibt es Cafés usw., aber die möchten, dass ich was kaufe, wenn ich dort sitze.

Wenn du von NRW sprichst. Ja. Hier wird viel gemacht. Ich sehe es täglich. Wenn ich mir aber z.B. den Hauptbahnhof in Wuppertal anschaue, kann ich nur den Kopf schütteln. Eine riesengroße Halle, ein paar Läden und nicht eine Sitzmöglichkeit in der Halle. Es sei denn, man geht in eine der Bäckereien, Rewe To Go...

GSXR-1000
2019-12-17, 22:16:37
https://www.dw.com/en/homeless-in-germany-given-the-boot/a-17729421



Das ist tatsächlich ein Minuspunkte für die Bahn. Klar, an ausgewählten Bahnhöfen kann man die DB Lounge nutzen, aber das sollte halt die Regel und nicht die Ausnahme sein.

DB lounge?
Hab ich nie genutzt. Jungs, mal ehrlich, seid ihr alle 70+ oder habt arthritis? Die Zeit die ich mal an Bahnsteigen verbringen muss, kann ich auch problemlos stehen. Und ansonsten gehe ich IN den bahnhof und pflanz mich dahin. Oder in ein cafe dort. Oder ich geh (wenn es sooooo lange zeit ist) aus dem (bei hauptbahnhoefen meist innenstaedtisch gelegenen Bahnhof und setz mich in die baeckerei oder cafe, die eigentlich immer vor ort ist.
Habt ihr alle krampfadern oder so?

24p
2019-12-17, 22:16:43
Oder in Bonn. Der reinste Pennertreff. Es ist hier nicht mehr feierlich. Im Bahnhof unter der Erde stinkt es nach Kotze und Urin, die Leute laufen da wie besoffene Zombies herum, betteln aggressiv und stinken abartig. Da nehme ich doch gern den Konsumtempel, den unser Alphajournalist der DW so verabscheut.

Opprobrium
2019-12-17, 22:21:20
@GSRX-1000: ich mach das ja auch alles problemlos mit, aber wenn man mal nach bereits 5 Stunden Fahrt am späteren Abend im Winter eine knappe Stunde im Freien warten muss weil der Anschlusszug nicht gewartet hat und alle Gastronomie im klinischen Einkaufsbahnhof zu haben, dann wünscht man sich schon manchmal etwas mehr Komfort als eine abschüssige Stahlbank :smile:

GSXR-1000
2019-12-17, 22:33:34
@GSRX-1000: ich mach das ja auch alles problemlos mit, aber wenn man mal nach bereits 5 Stunden Fahrt am späteren Abend im Winter eine knappe Stunde im Freien warten muss weil der Anschlusszug nicht gewartet hat und alle Gastronomie im klinischen Einkaufsbahnhof zu haben, dann wünscht man sich schon manchmal etwas mehr Komfort als eine abschüssige Stahlbank :smile:

Ja. Ich kenn solche momente auch. Gerade bei einem chronisch durchregnenden Dach wie in duisburg.
Trotzdem finde ich das immer noch klagen auf hohem niveau. Die infrastruktur selbst zu schaffen hat einfach prioritaet. Mit allem anderen kann zumindest ich mich arrangieren.

Opprobrium
2019-12-17, 22:43:36
Klar. Alles jammern in einem Land wie Deutschland ist Klagen auf hohem Niveau.

Allerdings ist mir tatsächlich im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte aufgefallen, daß das Umfeld in der Tat ungastlicher und irgendwo lebensfeindlicher wird. Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum werden seltener, es wird aktiv gegen "Herumlungerer" vorgegangen (und damit meine ich nicht Penner und Obdachlose, sondern auch z.B. Studenten und beliebte und belebte Plätze in Städten wie bspw. Freiburg), nach und nach verschwindet das Leben aus der Öffentlichkeit.

Ich finde der Guardian Artikel hat da durchaus recht, dass sich das - bewußt oder unbewußt - auf uns auswirkt.

Um jetzt nicht ganz von der Bahn wegzukommen: Auch da ist weniger Leben drin. Alles piept und blinkt, die Sitze nähern sich Flugzeugsitzen an, die Bordrestaurant werden zu Bordbistros werden zu Rollwägen mit denen die Verkäufer durch den Zug laufen.

Und weil Du eben die 70-Jährigen erwähntest: Gerade diese doch nicht unbeträchtliche demographische Gruppe kommt mir immer entfremdeter vor wenn ich die in diesem zunehmen unlebendigen, fast schon lebensfeindlichen Umfeld mit Fahrkartenautomaten, Touchscreens und Infopoints beobachte.

24p
2019-12-17, 22:48:39
Studenten werden von öffentlichen Plätzen vertrieben. Na klar...

Opprobrium
2019-12-17, 22:55:01
Studenten werden von öffentlichen Plätzen vertrieben. Na klar...

Nicht aktiv tätlich vertrieben, die Plätze werden einfach "optimiert" und "sicherer" gestaltet, sprich ungemütlicher und ungastlicher. Eine kleine Metallabsperrung hier, eine grelle Lampe da, und eine paar schön offensichtlich platzierte Videokameras und schon wirkt die breite Freitreppe gleich viel weniger attraktiv...

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du das so oder so nicht einsehen wirst ;)

24p
2019-12-18, 07:40:33
Da gibt es auch nichts einzusehen. Die Kameras in der Öffentlichkeit haben wir anderen Kandidaten zu verdanken, darfst dich bei denen bedanken.
Aber wer sich in der Opferrolle suhlen will, der findet immer Anlass.
Bei uns sind öffentliche Plätze mit Sitzgelegenheiten überwiegend mit Pennern, Alkis und Drogensüchtigen bevölkert. Mit Studenten hätte hier keiner ein Problem.
Das ganze gilt insbesondere für zentrumsnahe Haltestellen des ÖPNV und eben auch den Bahnhof. Das sind Dinge, die das Bahnfahren neben allen anderen Widrigkeiten eben noch unbequemer machen. Im Flughafen 1h wg. Verspätung warten? Kein großes Ding. Man setzt sich irgendwo hin oder in ein Cafe und es kommt der Aufruf. Bei der Bahn? Cafes sind voll, keine Sitzgelegenheit drinnen abseits eines versifften MCDoof, draußen im Winter stehen und alle paar Minuten angebettelt werden und wie mit Argusaugen auf Hab und Gut aufpassen wegen Taschendieben? No way.

#44
2019-12-18, 08:44:43
dann ist das deine Meinung.
Ich habe nie behauptet dass ich hier Universelle Wahr- und Weisheiten zum Besten gebe. Natürlich ist das meine Meinung.
Wenn du vorher angenommen hast, dass ich Allwissend wäre, schmeichelt mir das zwar ein bisschen - war aber leider niemals der Fall.

Umgekehrt gestehe ich dir aber auch nur deine Meinung und keine Deutungshoheit zu, bei der deine Position die Wahrheit und alles andere "nur eine Meinung" ist.

Dir sollte schon klar sein das die dame mittlerweile medienprofi ist (und auch entsprechend unterstuetzt wird). Sowohl aufnahme als auch formulierung sind sicherlich NICHT zufaellig sondern klar gesetzt. Nochmal, das maedel ist nicht mehr die unschuld vom lande und hat ihre ganz eigene agenda, der sie konsequent folgt.
Ja und? Profis sind auch nur Menschen. Keine Götter, die ihr Feld fehlerlos beherrschen, vollständig überblicken und Auswirkungen perfekt abschätzen können...

Bei der Bahn sitzen auch Medienprofis. Schau dir an, wie schnell die gleich mehrere Fettnäpfchen mitgenommen haben.

Mal abgesehen davon: Wäre es so, wie du unterstellst, wäre das ein gefundenes Fressen für ihre Kritiker. Die können sich jetzt groß und breit darüber auslassen, dass Greta klar macht, wie beschwerlich Klimaschutz eigentlich ist und der Bewegung einen Bärendienst erweist. Damit würden sie an der Gallionsfigur sägen, die sie ja eigentlich aufbauen wollen.

Komische Profis, die du dir da vorstellst. Einerseits fehlerfrei eiskalt kalkulierend, andererseits zu blöd offensichtliche Kritik von vorneherein zu vermeiden.

Die Andeutung "Die hat Profis, die die Profis der anderen an die Wand spielen! Wir wissen ja gar nicht wozu die in der Lage sind!!!1" empfinde ich als lächerlich.
So eine Idealisierung entspricht weniger der Realität, als dem Klischee eines Popcornkino-Bösewichts, dessen Pläne bis kurz vor Schluss auch immer wie am Schnürchen aufgehen, als wäre die Welt seine Marionette.

Und genau deswegen habe ich eine andere Meinung als du...

Opprobrium
2019-12-18, 10:09:32
Da gibt es auch nichts einzusehen. Die Kameras in der Öffentlichkeit haben wir anderen Kandidaten zu verdanken, darfst dich bei denen bedanken.
Aber wer sich in der Opferrolle suhlen will, der findet immer Anlass.
Bei uns sind öffentliche Plätze mit Sitzgelegenheiten überwiegend mit Pennern, Alkis und Drogensüchtigen bevölkert. Mit Studenten hätte hier keiner ein Problem.
Das ganze gilt insbesondere für zentrumsnahe Haltestellen des ÖPNV und eben auch den Bahnhof. Das sind Dinge, die das Bahnfahren neben allen anderen Widrigkeiten eben noch unbequemer machen. Im Flughafen 1h wg. Verspätung warten? Kein großes Ding. Man setzt sich irgendwo hin oder in ein Cafe und es kommt der Aufruf. Bei der Bahn? Cafes sind voll, keine Sitzgelegenheit drinnen abseits eines versifften MCDoof, draußen im Winter stehen und alle paar Minuten angebettelt werden und wie mit Argusaugen auf Hab und Gut aufpassen wegen Taschendieben? No way.

Du verstehst scheinbar wirklich nicht, dass sich das alles gegenseitig bedingt? Daß die Leute, denen wir Kameras in der Öffentlichkeit etc. zu verdanken haben dieselben sind denen wir Penner, Alkis und Drogensüchtige zu verdanken haben? Du bringst hier wunderbar Ursache und Wirkung durcheinander und gibst Dich mit sehr simplistischen Symptomverscjleierung zufrieden und denkst, das Alles gut wird wenn Du nur die Symptome ausreichend mit Makeup und Parfüm verdeckst.

24p
2019-12-18, 11:19:09
1. Ich sehe nicht wie Messerstecher, Vergewaltiger, Frauengrapscher, Taschendiebe und co für für Penner und co an öffentlichen Plätzen verantwortlich sind.


2. Ja, der böse Kapitalismus ist eigentlich schuld. Gut, dass wir Leute haben, die so aufgeklärt sind wie du. *gähn*

Opprobrium
2019-12-18, 11:28:54
Wann habe ich vom Kapitalismus geschrieben? Schuld ist ein System, das nicht genügend Bildung, Absicherung und ja, auch rechtsstaatliches Durchsetzungsvermögen auf die Reihe bekommt um es zu solchen Zuständen gar nicht erst kommen zu lassen. Und ja, wir sind alle Teil des Systems, aber die Verantwortung wird eben gerne externalisiert. Vom einzelnen Bürger auf die Gesellschaft, von der Gesellschaft auf die Politik, von der Politik auf vorgeschobene, oft selbstverschuldete nicht-Gründe (Terrorbekämpfung).

Um den Zusammenhang zwischen Terrorismus, "Krieg gegen den Terror", Imperialismus, Migration etc genauer zu erklären (ich nehme an darauf bezieht Du Dich u.a.) ist hier aber wirklich nicht der Platz, sonst setzt es schimpfe von oben :smile: (zu recht, so wie das immer ausartet)

24p
2019-12-18, 11:34:07
Also doch der böse Kapitalismus (oder das "System"). Das kannst du gerne noch weiter mit blumigen Worten umschreiben - mehr als heiße Luft ist das nicht. Alles hängt mit allem zusammen. Wie erhellend...

Opprobrium
2019-12-18, 11:38:59
Also doch der böse Kapitalismus (oder das "System"). Das kannst du gerne noch weiter mit blumigen Worten umschreiben - mehr als heiße Luft ist das nicht. Alles hängt mit allem zusammen. Wie erhellend...

Kapitalismus ist kein System, vielmehr Ideologie. Das System derzeit ist das, was die alten Griechen als Kakistokratie bezeichnet haben.

Aber gut, Zusammenhänge ignorieren, simple Feindbilder kreieren, Aufklärung mit Gähnen abtun und bipolare Kategorisierungen vornehmen, das sind alles sicherlich kurzfristig bequemere Herangehensweisen als der Versuch einer holistischen Betrachtung der allgemeinen Zustände.

24p
2019-12-18, 11:45:16
Oh, wir haben hier wieder einen dieser selbsternannten Aufklärer. Mehr Als Buzzwords hast du hier ja nicht zu bieten.

Opprobrium
2019-12-18, 11:48:49
Oh, wir haben hier wieder einen dieser selbsternannten Aufklärer. Mehr Als Buzzwords hast du hier ja nicht zu bieten.

Ja, persönliche Angriffe sind immer ein gutes letztes Mittel wenn man nicht argumentieren mag (oder kann).

24p
2019-12-18, 11:54:03
Wo kam denn von dir ein Argument? Du deutest an, dass du eine Erklärung für all das hast und umschreibst das mit bumigen Worten ("holistisch"), wertest meine Einwände als simpel (oh warte, das klang ja nicht intellektuell - simplistisch, man was bin ich doch kluk) genug ab (ohne zu erklären wieso) und lieferst am Ende - nichts. Und wie es nicht anders zu erwarten ist, wird sich dann in der Opferrolle gemütlich gemacht.

Opprobrium
2019-12-18, 12:00:30
Ich habe Artikel verlinkt, Beispiele gebracht und (zugegeben sehr knapp) Zusammenhänge skizziert. Von Dir kamen wenig erhellende Einzeiler als Antwort auf Teilaussagen, gewürzt mit Worten wie "gähn" oder "na klar". In der Opferrolle (als Opfer der bösen, aufgeklärten Kapitalismuskritiker) scheinst Dich hier eher Du zu suhlen ;)

Korfox
2019-12-18, 12:05:18
Herzlich willkommen bei "Opproboriums und 24ps holistische Detektei auf den Spuren der Deutsche Bahn AG und ihrer Unzulänglichkeiten".

24p
2019-12-18, 12:06:19
Zu dem Artikel habe ich schon etwas geschrieben. Und btw, irgendwelche Artikel hier zu posten ist kein Argument. Selber denken und Argumentieren ist angesagt. Und der Guardianartikel geht nebenbei am Thema vorbei, da in GB die soziale Sicherung eine andere ist als bei uns.
Und nein, du hast keine Zusammenhänge skizziert, du hast eine riesige Nebelbombe geworfen und genau nichts erklärt. Am Ende des Tages reicht man 7 Meilen gegen den Wind, wer deiner Meinung nach Schuld an allem ist. Das willst du hier nur nicht sagen, denn dann würde jeder sehen wie simplistisch deine holistische Argumentation ist.


Und ja, es ist OT. Ich habe beschrieben, was u.a. das Bahnfahren verleidet und da gehört die Situation der Bahnhöfe und des Umfeldes dazu. Da braucht es keinen opproborium, der den Hobbyphilosophen spielt und erklärt was für ein simplistisches Gemüt ich doch sei, dass ich von den Pennern, Drogensüchtigen Alkis, Taschendieben und co genervt bin.

Opprobrium
2019-12-18, 12:13:43
Herzlich willkommen bei "Opproboriums und 24ps holistische Detektei auf den Spuren der Deutsche Bahn AG und ihrer Unzulänglichkeiten".
;D

@24p: Schuld ist mangelnde Bildung und Demokratiefähigkeit der breiten Masse sowie oft kurzsichtiges Agieren der gewählten Volksvertreter hier zulande und anderswo. Ich weiß nicht, ob Du das meintest :smile:

Das große Geheimnis ist, daß letztendlich alles sehr sehr simpel ist, und die große Nebelbombe ist die Behauptung die "hohe Politik" sei zu kompliziert für den einfachen Bürger, aber eben auch nichts tut um den Bürger besser zu bilden, aufzuklären und zu informieren. Das ist letztendlich per Definition eine vollkommen undemokratische Einstellung. Das man auch mit eher schlichtem Gemüt ganz gut fahren kann in der Weltpolitik wird doch derzeit sehr eindrucksvoll demonstriert :smile:

GSXR-1000
2019-12-18, 12:44:26
;D

@24p: Schuld ist mangelnde Bildung und Demokratiefähigkeit der breiten Masse sowie oft kurzsichtiges Agieren der gewählten Volksvertreter hier zulande und anderswo. Ich weiß nicht, ob Du das meintest :smile:

Das große Geheimnis ist, daß letztendlich alles sehr sehr simpel ist, und die große Nebelbombe ist die Behauptung die "hohe Politik" sei zu kompliziert für den einfachen Bürger, aber eben auch nichts tut um den Bürger besser zu bilden, aufzuklären und zu informieren. Das ist letztendlich per Definition eine vollkommen undemokratische Einstellung. Das man auch mit eher schlichtem Gemüt ganz gut fahren kann in der Weltpolitik wird doch derzeit sehr eindrucksvoll demonstriert :smile:

Ich glaub der Punkt ist ein ganz anderer. Ressourcen sind nunmal begrenzt. viel zu begrenzt um die wuensche aller zu erfuellen.
Die ja teilweise auch kontraer laufen. Also muss man prioritaeten setzen. Das ist, zwingenderweise subjektiv

Benutzername
2019-12-18, 13:03:21
Herzlich willkommen bei "Opproboriums und 24ps holistische Detektei auf den Spuren der Deutsche Bahn AG und ihrer Unzulänglichkeiten".

Auch Douglas Adams Leser?


Wobei fast alles was zur DB AG gesagt werden muss die Anstalt in einer Folge sehr schön zusammengestellt hat. Oder eben kurz: die Privatisierung.

Opprobrium
2019-12-18, 13:30:59
Ich glaub der Punkt ist ein ganz anderer. Ressourcen sind nunmal begrenzt. viel zu begrenzt um die wuensche aller zu erfuellen.
Die ja teilweise auch kontraer laufen. Also muss man prioritaeten setzen. Das ist, zwingenderweise subjektiv
Wenn man Ressourcen als Zweck, und nicht als Mittel, ansieht, dann kann man das so sehen. Dabei wird dann leider meist der Mensch vom Zweck zum Mittel degradiert, was prinzipiell gegen die Menschenwürde verstößt.

GSXR-1000
2019-12-18, 13:37:09
Wenn man Ressourcen als Zweck, und nicht als Mittel, ansieht, dann kann man das so sehen. Dabei wird dann leider meist der Mensch vom Zweck zum Mittel degradiert, was prinzipiell gegen die Menschenwürde verstößt.

Ich glaube schon, das auch die vielgescholtene politik in aller regel versucht zum wohle aller zu handeln und zu entscheiden. Das ist in der tat ein funktionaler ansatz. Allerdings ist allein die definition, was das wohl aller sei und wie man diesem bestmoeglich dient schon in jeder hinsicht subjektiv und hoechst spekulativ. Eine allgemeingueltige definition gibt es nunmal nicht. Etwas, was eben auch die ganzen demokratiekritiker und extremisten auf linken und rechtem rand und auch die "aufklaerer" der AFD leider nicht begreifen.

Korfox
2019-12-18, 13:48:46
Auch Douglas Adams Leser?
Offensichtlich. Aber wir müssen das hier ja nicht noch weiter derailen. Wird ja schon PoWi.

Mit der Bahn verhält es sich eben so, wie mit der Couch im Treppenhaus.

Opprobrium
2019-12-18, 14:11:52
Offensichtlich. Aber wir müssen das hier ja nicht noch weiter derailen. Wird ja schon PoWi.

Jupp. Ich hör jetzt auch auf. Nur noch kurz die Ergänzung zu GSXR, dass die Bahn eben (semi) privatisiert wurde und damit auch entpolitisiert, wodurch man diesem wichtigen Teil der Infrastruktur eben leider das Handeln zum Wohle Aller absprechen muß. Gepaart mit offenkundiger Inkompetenz führt das halt zu der allgemein zunehmenden Kritik an dem Unternehmen.

Das der Schienenverkehr prinzipiell eine tolle Sache ist, und in Europa auch recht gut ausgebaut, bestreiten wohl die wenigsten, aber hier wurde (wie auch beim Breitbandausbau/der Telekom) einfach der Spagat zwischen freiem Markt und staatlicher Infrastruktur gehörig vermasselt. Das hat auch nichts mit Kommunismus oder Kapitalismus zu tun, auch nicht mit links oder rechts, und läßt sich auch alles noch beheben :smile:

24p
2019-12-18, 14:13:35
;D

@24p: Schuld ist mangelnde Bildung und Demokratiefähigkeit der breiten Masse sowie oft kurzsichtiges Agieren der gewählten Volksvertreter hier zulande und anderswo. Ich weiß nicht, ob Du das meintest :smile:

Das große Geheimnis ist, daß letztendlich alles sehr sehr simpel ist, und die große Nebelbombe ist die Behauptung die "hohe Politik" sei zu kompliziert für den einfachen Bürger, aber eben auch nichts tut um den Bürger besser zu bilden, aufzuklären und zu informieren. Das ist letztendlich per Definition eine vollkommen undemokratische Einstellung. Das man auch mit eher schlichtem Gemüt ganz gut fahren kann in der Weltpolitik wird doch derzeit sehr eindrucksvoll demonstriert :smile:

Wir reden hier von den Bahnhöfen und du kommst mit deinen weltpolitischen Allgemeinplätzen.

Ich bleibe dabei, ich habe einen pragmatischen Vorschlag gemacht (Zutritt nur mit Fahrkarte), du kommst mit einem dämlichen Orban-Kommentar und einem Strohmannargument.


edit:

Die Bahn ist weit davon entfernt politisiert zu werden. Das erkennt man schon an der Art und Weise wie dort wichtige Posten besetzt werden. Mit Ex-Politikern.

Yggdrasill
2019-12-18, 14:46:34
Oh je, DB. Gestern hat es ja gut mit uns geklappt, aber heute?
Nicht genug das ihr überall Verspätungen habt, nein, ihr wollt mir am Info-Schalter einen Zug andrehen der 15:26 fährt und voraussichtlich dann Verspätung hat während bereits ein Zug zum gleichen Ziel 14:26 abfährt.
Da fährt man ausnahmsweise mal wieder mit der Bahn und merkt warum man das sonst so selten tut.

Fusion_Power
2019-12-18, 16:36:17
Meine Güte. Ihr habt echt probleme.
Ich nich, aber ältere Menschen die sich gern mal hinsetzen würden haben auf deutschen Bahnhöfen Probleme. Daher müßten dringend mehr Sitzmöglichkeiten her.

Oder in Bonn. Der reinste Pennertreff. Es ist hier nicht mehr feierlich. Im Bahnhof unter der Erde stinkt es nach Kotze und Urin, die Leute laufen da wie besoffene Zombies herum, betteln aggressiv und stinken abartig. Da nehme ich doch gern den Konsumtempel, den unser Alphajournalist der DW so verabscheut.
Dafür gibts Polizei und Ordnungsamt. Man sollte sowas nicht mit weniger Komfort für die reisenden bekämpfen.

24p
2019-12-18, 17:08:25
Richtig, das ist ja genau mein reden.

downforze
2019-12-19, 07:36:07
Zum Thema meckern auf hohem deutschen Niveau:
das ist mein Heimatbahnhof einer 50000 Einwohner-Stadt:
https://www.evg-online.org/dafuer-kaempfen-wir/politik/news-2019/bahnretter-wenn-man-hier-ankommt-ist-man-gleich-satt/

und das ist der Parkplatz, an dem jedes Auto bei mehr als 5 km/h aufsetzt:
https://www.tlz.de/leben/land-und-leute/aussen-hui-innen-pfui-der-gothaer-bahnhof-und-sein-parkplatz-id219807839.html

Und für so einen Assi-Schuppen soll ich dreistellige Beträge bei einer Fahrkarte bezahlen?

Korfox
2019-12-19, 07:41:33
Der Assi-Schuppen gehört ja nicht der Bahn. Was soll sie jetzt machen? Den Bahnhof schließen und dann hält da einfach gar kein Zug mehr?

Abgesehen davon, dass da offenbar gerade ein wundervoller Lost Place entsteht...

-Scud-
2019-12-19, 08:21:18
Wie mir auch Kollegen berichtet haben, die seit Jahrzehnten pendeln hat "hier" die Zahl der Obdachlosen und Bettler, in den letzten Jahren, im Bahnhofsumfeld, massiv zugenommen.
Auch ständige Durchsagen am Bahnsteig mit Warnungen vor organisierten Bettler- und Taschendiebbanden sind "neu". Diese Durchsagen gibt es mittlerweile auch im Zug während der Aufenthalte.

Als Vielfahrer muss ich sagen, dass ich mich mittlerweile recht unwohl fühle, wenn ich den Bahnhof verlasse (wo regelmäßig Sicherheitsdienst und Polizei verkehren) und das Bahnhofsumfeld betrete. Diese Massen an Obdachlosen, Junkies und Co.

Es ist einfach furchtbar, was sich da an Abgründen von menschlichen Schicksalen auftut und ansammelt und was da für Berge an Müll und sonstigen menschlichen Hinterlassenschaften zurück bleiben.

Welcome to Germany.

Opprobrium
2019-12-19, 09:06:01
Wie mir auch Kollegen berichtet haben, die seit Jahrzehnten pendeln hat "hier" die Zahl der Obdachlosen und Bettler, in den letzten Jahren, im Bahnhofsumfeld, massiv zugenommen.
Auch ständige Durchsagen am Bahnsteig mit Warnungen vor organisierten Bettler- und Taschendiebbanden sind "neu". Diese Durchsagen gibt es mittlerweile auch im Zug während der Aufenthalte.

Ja, das ist mir auch aufgefallen. In Hannover beim Personalwechsel mit etwas längerem Halt von etwa 15 Minuten gab es eine Durchsage die vor Taschendiebe gewarnt hat. Ist aber wie weiter oben geschrieben ein gesamtgesellschaftlichen Problem welches man schlecht alleine auf die Bahn schieben kann.

Und auch die Durchsagen "Achtung, lassen sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt" kannte ich sonst nur von Flughäfen, mittlerweile gibt WS die aber regelmäßig auch an meinem kleinen Bahnhof (40000 Einwohner Stadt). Was ziemlich albern ist, weil man da oft nur zu dritt wartet, und das auch nur wenn der Zug mal verspätet ist. Und Gepäck haben ohnehin die wenigsten dabei, ist hauptsächlich ein Pendlerbahnhof. Fernverkehr gibts da eh nicht, obwohl die Stadt zwischen mehreren Großstädten liegt. Obdachlose hab ich in der ganzen Stadt aber auch noch nicht gesehen :smile:

Korfox
2019-12-19, 11:34:24
"Achtung, lassen sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt"
Die Ansage kommt durch die Terroranschläge seit 2001 und ist seit grob der Zeit an jedem Kuhkaff-Bahnhof alle 30 Minuten oder so zu hören.

Mister Mind
2019-12-20, 22:07:25
Das muss die Qualitätsoffensive der Deutschen Bahn sein.

Bis zu 100 Dezibel in der Nacht

Deutsche Bahn testet ICE-Hupen mitten im Wohngebiet

Eigentlich wollen die Menschen in Köln-Longerich nachts nur ruhig schlafen. Doch damit gibt es schon länger Probleme, weil die Deutsche Bahn mitten im Wohngebiet ihre ICE-Hupen testet.

Dr. Heiko Braak wohnt in Köln-Longerich nahe den Gleisen der Deutschen Bahn. Er ist promovierter Physiker, von Beruf Lehrer – und hat in Eigenregie die Lautstärken der ICE-Huptests gemessen, die das Wartungswerk der Deutschen Bahn (DB) bis zu zehn Mal in der Nacht vor Ort durchführt. Einige seiner Messungen ergaben Werte von bis zu 100 Dezibel, also eine Lautstärke, die mit der einer Diskotheken oder der eines Presslufthammers vergleichbar ist.

"Wir leiden massiv unter den nächtlichen Hupen. Die bringen uns um den Schlaf“, so Braak. Er ist Mitglied einer losen Nachbarschaftsinitiative und hat sich daher in den letzten Monaten mehrfach an die Deutsche Bahn gewandt und gefragt, warum solche Tests am Rande eines Wohngebiets stattfinden müssen. Sogar ein Treffen mit Vertretern der Bahn habe stattgefunden. Laut seiner Aussage war der Erfolg dieser Versuche aber gleich Null. "Sie haben sich das angehört, was wir zu sagen hatten. Doch nichts ist geschehen. Es gibt mittlerweile auch keinen Kontakt mehr."

https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_87035720/koeln-deutsche-bahn-testet-ice-hupen-mitten-im-wohngebiet.html

DrumDub
2019-12-27, 18:09:56
Die Ansage kommt durch die Terroranschläge seit 2001 und ist seit grob der Zeit an jedem Kuhkaff-Bahnhof alle 30 Minuten oder so zu hören. korrekt.

Fragman
2019-12-27, 19:59:37
Ich muss an dieser Stelle auch mal etwas positives berichten.
Letzte Woche bin ich pünktlich am Zielbahnhof angekommen. Ich hatte die ganze Fahrt über eigentlich auf einen Zwischenfall gewartet, aber der kam nicht. Auch die Anzeigetafeln auf den Bahnhöfen waren überraschend normal, ohne Ausfälle oder Verspätungen.

Rooter
2019-12-27, 20:14:54
Wenn Leute sich schon freuen, dass es mal KEINE Verspätungen gab, ist das echt kein gutes Zeichen. :(
Oder war der Zug gar zu früh!?

MfG
Rooter

AnnoDADDY
2019-12-27, 20:44:13
Ich hatte in meinen vllt 2000Fahrten bis jetzt Vllt 20 Verspätungen. Also nichtsgravierendess. Meistens funktioniertdie bahn gut.

Blediator16
2019-12-28, 01:25:30
Du solltest dich wirklich glücklich schätzen. :D

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/deutsche-bahn-kommt-2570-tage-zu-spaet-im-jahr-16404359.html