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Gast
2003-10-03, 19:54:48
Original geschrieben von aths
Die Stahlkette unten verhindert dass sich die Beine zu weit spreizen,
:no:

edit: War nicht eingeloggt...

Amarok

aths
2003-10-06, 18:00:03
Folgender Text ist bitte nicht als objektive Abhandlung zu sehen, sondern als persönliche Meinung.


Jede Firma die Teleskope anbieten, versucht natürlich sich etwas breiter aufzustellen (Celestron z.B. bietet alles von Einsteiger-Ramsch bishin zu ernsthafter Sternwarten-Ausrüstung an.) Jede Firma hat ihren Schwerpunkt, für den sie bekannt ist und wofür sie geschätzt wird. Synta z.B. bietet sehr preiswerte Geräte an, GSO versucht, trotz Tiefpreis-Strategie bessere Qualitätskontrollen durchzusetzen. Vixen findet sich oft bei ernsthaft interessierten Amateuren, die zudem über ein geregeltes Einkommen verfügen. Betuchte greifen gerne zu Pentax, Takahashi und Tele Vue (um nur mal einige Beispiele zu nennen.) Tele Vue z.B. verlangt für seine Okulare einen Batzen Geld, und verkauft trotzdem anständige Stückzahlen. Gleich mehr dazu.

Ein Gerät der gehobenen Mittelklasse, nehmen wir beispielsweise ruhig Vixen, kostet viel mehr Geld als ein Gerät mit vergleichbaren optischen Grund-Daten von Synta. Die optische Qualität ist in der Mittelklasse natürlich besser, die mechanische erst recht, aber der Preis ist sozusagen höher als die Qualität besser ist. Nehmen wir für den High End-Bereich mal Astro Physics, die verlangen für einen guten 10" Mak rund 10000 $ (und haben dazu noch exorbitant lange Lieferzeiten.) Die Qualität ist gegenüber der Mittelklasse natürlich nochmals besser, aber wiederum nicht um einen so großen Faktor, wie der Preis höher ist. Trotzdem gibt es Leute die bereit sind, für solche Edel-Geräte ihr Konto zu plündern.

Mir wurde gesagt, dass von 10 Meade ED-Apos 8 schlechte Justage haben, während bei Vixen sowas nur selten vorkommt, allerdings könnte ein erfahrener Hobby-Astronom einen Meade-ED fast immer so optimieren, dass er besser ist als ein Vixen-ED im Auslieferungszustand. Im Hinterkopf sollte man behalten, dass eigene Bastelarbeit generell Produkte "veredeln" kann, das gilt auch gerade für preiswerte Montierungen aus China. Die arbeiten nur selten "out of the box" zufriedenstellend, aber wer keine 700 € für eine GP löhnen will, zahlt eben nur 300 für eine China-Montierung und optimiert diese anschließend.

Von Tele Vue kostet ein einziges Plössl offiziell 125 €. Bei der Meade-Okularsonderaktion bekommt man dafür 7 Plössl (und Celestron fährt eine ähnliche Okular-Aktion.) Sind die Tele Vue Plössl nun 7x besser? Sehr wahrscheinlich nicht.

Jetzt das große Aber.

Einerseits gibt es Leute, die mit billigen Plössls nicht arbeiten würden, und für die doppelte Qualität gerne das sechsfache bezahlen. (Quantitativ ist "Qualität" natürlich sehr schwer zu erfassen, das was jetzt nur so ein Beispiel.)

Jede Verkaufsbeschreibung übertreibt, auch die als seriös bekannten Händler à la Wolfgang Rohr, Markus Ludes, Hans Vehrenberg, Martin Birkmaier und andere, preisen ihre Geräte natürlich in höchsten Tönen. Da gibt es keine schlechten Teleskope, nur preiswerte, oder für Spezial-Gebiete optimierte... Oftmals werden auch Punkte beworben, die eigentlich irrelevant sind (30000 Objekte in der Goto-Datenbank der Meade ETX-Serie usw.) Oder Kometensucher bzw. Rich Field-Teleskope werden als Allround-Teleskope angepriesen (so die kurzen Linsenteleskope.)

Holzauge, sei wachsam!

Amarok
2003-10-06, 18:24:28
Ich gebe dir da natürlich recht: Die große Frage dabei ist: Was möchte ich mir leisten und wo ist das ideale Preis-Leistungsverhältnis.

Ganz wichtig. Gerade bei komplexen Systemen (Newton, SCs, Maks, unbedingt die Qualität überprüfen lassen. Gerade hier ist die Streuung der Qualität enorm. Ambesten lässt man einen erfahrenen Astronomen einmal durch ein Rohr spechteln. Seriöse Händler lassen dies auch zu (vorher nachfragen;):

UNd bei den Okularen muss man sowieso aufpassen: Nicht jedes ist für jedes Teleskop geeignet....

Aragon
2003-10-06, 23:44:57
Original geschrieben von aths
Die Qualität ist gegenüber der Mittelklasse natürlich nochmals besser, aber wiederum nicht um einen so großen Faktor, wie der Preis höher ist. Trotzdem gibt es Leute die bereit sind, für solche Edel-Geräte ihr Konto zu plündern.

Hier ein Vergleich dazu ;D
http://www.weasner.com/etx/guests/2003/guests_planets.html

Aragon
2003-10-06, 23:47:47
Und so sieht M82 aus wenn man ihn durch ein ach so schreckliches Meade ETX 90 fotografiert ;D
http://www.weasner.com/etx/guests/2003/guests_deepsky.html

aths
2003-10-07, 10:52:07
Original geschrieben von Aragon
Und so sieht M82 aus wenn man ihn durch ein ach so schreckliches Meade ETX 90 fotografiert ;DJo: Viele Nachführfehler.

Den Hubble-Vergleich finde ich btw hanebüchen, Hubble macht Fotos mit einer Genauigkeit, dass die Größe eines 2-€-Stücks nicht ausreicht um die Details wiederzugeben, die Hubble schafft. Ich habe bei der letzten Beobachtung (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?postid=1256490#post1256490) (also längst nicht mehr bei der größten Annäherung) visuell so viel gesehen, wie das ETX90-Foto zeigt; das bei fast zugetautem Okular, und ohne die Vergrößerungsleistung meines Gerätes ausschöpfen zu können (hatte kein sehr kurzbrennweitiges Okular verfügbar.) Visuell war die Farbe viel natürlicher als auf dem ETX-Foto... (in einer Art pastellfarbenem Orange.)

Zu suggerieren, man könnte von der Erde aus mit einem 90-mm-Teleskop es mit Hubble aufnehmen, zeugt von nicht sehr viel Wissen. (Da hat wohl jemand die Fotos auf der Verpackung seines Meade für voll genommen...) Die meisten Fotos bei dem gepostetem Link weisen neben Nachführfehlern auch eine "Grobheit" auf, die man auf Fotos von Könnern nicht hat, Könner arbeiten in der Regel allerdings auch mit besserem Equipment.

Beispiel Frank Specht, was er für einen Jupiter aus dem Vixen GP 90M quetscht:

http://www.avos.org/images/frankspecht/planets/20030317-jupiter.jpg

Und was er aus dem Celestron C8 holt:

http://www.avos.org/images/frankspecht/planets/20030406-jupiter9.jpg



Saturn mit dem 90M:

http://www.avos.org/images/frankspecht/planets/20021019-saturn.jpg

Und mit dem C8...

http://www.avos.org/images/frankspecht/planets/20030225-saturn.jpg

Man sieht, wie sich die 90 mm quälen, wenn es um Details geht.

aths
2003-10-07, 13:11:09
Das gesamte folgende Posting stellt meine Meinung dar, es ist bitte nicht als objektive Abhandlung zu verstehen.



Ich halte es prinzipiell eine gute Idee, "billig" einzusteigen. Ein Fernrohr für das Hobby Astronomie? Man muss dabei das Risko des Totalverlustes einkalkulieren (sprich, das Gerät wird dann nach 3-4 Nächten nicht mehr benutzt.) Man sollte nicht unnötig Geld riskieren. Wer nicht weiß, was einen am Himmel erwartet, und an die farbigen Fotos von Gasnebeln denkt, oder an hochauflösende Fotos von Galaxien, die das Hubble geschossen hat, wird nämlich schwer enttäuscht. Mich fasziniert, dass man z.B. Planeten quasi "live" sehen kann (naja, das Licht braucht oftmals bereits Stunden zu uns. "Lifer" gehts aber nicht.) Gasnebel können im Fernrohr durchaus schöner (da "zarter") aussehen, als auf Fotos. Doch wie gesagt, die meisten vage Interessierten erwarten Details, die selbst Profi-Geräte visuell nicht bieten... man kann vorher nicht wissen, ob man für das, was man dann tatsächlich sieht, dauerhaft die Mühe der nächtlichen Beobachtungen auf sich nimmt. Man sollte also finanziell "nicht zu hoch einsteigen".

Auf der anderen Seite ist ein brauchbares Fernrohr ein optisches Präzisionsintrument, eine gute Montierung ist mechanisches Präzisionsgerät. Ich möchte zunächst einige Beispiele geben, was die Kosten anbelangt. Danach sollen in einer weiteren Kolumne noch weitere Bemerkungen folgen, an die vielleicht nicht jeder Einsteiger denkt, imo aber wichtig sind.

- Ein gutes Stativ alleine kann bereits 300 € und mehr kosten. Wir reden natürlich bereits von guten Holz-Stativen, die für Langzeitfotografie tauglich sind; aber ohne Reserven im Stativ macht die Arbeit mit dem Fernrohr keinen Spaß. Es gibt preiswertere Alurohr-Stative, bei einem begrenzten Budget muss auch am Stativ gespart werden (und je leichter ein Stativ, desto geringer die Hürde es einzusetzen) aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass das Stativ das Fundament ist, auf dem Montierung und Fernrohr ruhen.

- Gute Optiken sind teuer. Öffnung ist teuer, Qualität ist teuer. Die doppelte Öffnung kostet in erster Näherung etwa den 6-fachen Preis. Öffnung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Öffnung. Öffnung ist jedoch nichts wert, wenn die Qualität nicht stimmt. Beispiel: Schon mit kleinen Fernrohren (ab etwa 70 mm) ist "Eps Lyrae", ein 4-fach-Stern (konkret ein doppelter Doppelstern), unter guten Bedingungen zu trennen. Es gibt Leute mit 150-mm-Spiegeln, die das nicht schaffen, nur weil ihr Teleskop dejustiert ist. Damit eine Justage ein paar auch Wochen hält, benötigt es mechanische Qualität. Einen Spiegel zu jeder Beobachtungsnacht fix auf Justage zu prüfen ist reine Gewöhnung und sollte nicht abschreckend wirken. (Es gibt auch praktisch justage-unanfällige Spiegel-Teleskope mit Linsen-Elementen, die sind preislich allerdings etwas weiter oben angesiedelt.)

- Der Qualität wegen lieber auf Öffnung zu verzichten, ha lte ich bis zu einem gewissen Grade für eine gute Idee, aber der Spaß kommt mit den Erfolgen. Je größer die Öffnung, desto mehr Objekte zeigen Struktur. Wer für ein begrenztes Budget Leistung haben will, kommt um Spiegel-Teleskope nicht herum. Besonders beliebt ist die Bauart nach Newton. Solche Geräte müssen justiert werden, wofür weiteres Zubehör notwendig ist. Mit optimaler Justage (die mit etwas Übung nur Minuten dauern soll, selbst habe ich das leider noch nicht gemacht) inkl. Sterntest bieten selbst vergleichsweise billige Spiegel deutlich mehr Leistung als ein gleich teures Linsen-Teleskop. Je lichtschwächer der Spiegel, desto einfacher die Justage. Ein Tubus, der sowohl etwas zeigen als auch etwas taugen soll, ist ab etwa 150 € zu bekommen.

- Eines der LV-Okulare die ich verwende, kostet 130 €. Das sind keine besonders tollen, das wären dann u.a. die LVWs, oder Pentax XL... Das gute an den LVs ist (natürlich neben der soliden Verarbeitung) "nur" die sehr große Augenlinse (bzw. dass man das volle Gesichtsfeld noch mit 20 mm Augenabstand übersehen kann.) LVs kann ich im Moment nur bis 9 mm empfehlen, ich kenne auch das 7 und 5 mm, beide sagten mir nicht so recht zu. (Auch wenn sie noch immer viel bequemer als ein Plössl oder Ortho sind.) Ein vernünftiges Okular ohne Sperenzchen kostet noch immer ca. 80 €. Ein "brauchbares" Okular kriegt man praktisch nicht unter 40 €. Ein schlechtes Okular versaut das Bild, man sollte auch hier nicht am falschen Ende sparen. Gute Okulare können aus einem nicht so tollen, aber brauchbarem Objektiv noch Bilder zaubern, die man vorher für unmöglich hielt.

Beim "Teleskop-Aldi" gibts ein Huygens-Okular für 15 €. Das billigste Plössl kostet 43 €. Bessere Plössls kommen 69 € (egal ob Vixen oder Skywatcher draufsteht, für ein gutes Plössl kann man 70 € rechnen.) Nun, zum Start muss es noch nicht das beste sein. Man braucht auch nicht wahnsinnig viele Okulare. Man braucht eins mit möglichst geringer Vergrößerung und großem Gesichtfeld als Such-Okular, und im oberen Vergrößerungsbereich sollte es dann etwas feiner gestaffelt sein. Beispielsweise klafft bei mir zwischen 37x und 102x eine Lücke, die jedoch erst mal nicht wirklich stört. Imo lieber erst mal ein Okular weniger, und dafür dann Qualität.


Zusammenfassend gesagt, "Qualität" à la Bresser reicht für einen Aufbau im Wohnzimmer und 2 oder 3 lustige Abende auf dem Balkon oder auf dem Feld. Wer vernünftig damit arbeiten möchte, muss das Equipment in Handarbeit optimieren, oder was besseres kaufen.

Es gibt für 300 € bereits 6" Öffnung. Den Tubus kann man später noch auf eine Montierung setzen, wenn auch diese Aufrüstung teurer ist, als das Dobson-montierte Komplettangebot. Bei Dobsons empfiehlt sich wegen der händischen Nachführung, Weitwinkel-Okulare einzusetzen. Gute Weitwinkel sind teuer. Den Vorteilen, z.B. für das Geld sehr viel Öffnung, und der unproblematischen Aufstellung stehen also auch bestimmte Nachteile gegenüber. Will man für einen bestimmten Betrag so viel sehen, wie möglich, führt am Dobson natürlich kein Weg vorbei. Ich wüsste keine andere Möglichkeit, sich so viele Objekte mit 300 € zugänglich zu machen...

Möchte man gleiche Leistung parallaktisch montiert, kann man den dreifachen Preis rechnen. Möchte man die Leistung mit einem Refraktor erreichen, muss man sogar den sechsfachen Betrag berappen, denn die Anforderungen an die Montierung nehmen ja auch zu. Schalten wir also mal einen Gang runter.

90 mm Refraktor mit 2-Zoll-Auszug. Auf SkyView 430 €, auf Astro-5 (Tragkraft mit GP vergleichbar) 600 €. (Die GP E alleine kostet, ohne Stativ, 500 €.) An dieser Stelle die Bemerkung, bitte die entsprechenden Werbetexte nicht so ernst nehmen, "massive" Montierungen, "hochwertige" Okulare, das heißt nur, dass es kein absoluter Billigkram ist.

Dieser Refraktor leistet deutlich weniger als ein 150-mm-Spiegel. Natürlich hat er auch bestimmte Vorteile gegenüber dem 6"-Dobson, bis zu 2,7° wahres Gesichtsfeld (nicht 3°, wie im Werbetext steht), während der Dob auf 1,2° kommt. Bei jeweils kleinster sinnvoller Vergrößerung überblickt man mit dem Refraktor (dank des 2-Zoll-Okularauszuges) die 5x größere Fläche. Außerdem ist das Objektiv deutlich justage-stabiler als der Newton, ebenso kühlt der Tubus schneller aus.

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, das geringere Tubusgewicht wird kompensiert durch die Notwendigkeit der Montierung inkl. Gegengewicht, und Fraunhofer-Refraktoren zeigen bei starken Vergrößerungen um harte Kontraste Farbsäume. Allerdings ist die Lichtstärke bei diesem Gerät so, dass bereits das achromatische Kriterium erfüllt wird, das heißt, der Farbfehler hält sich hier in Grenzen. Ein 150-mm-Newton hat nun mehr als doppelt so viel Licht, und immerhin ein um 2/3 höheres Auflösungsvermögen. Ein Refraktor ist der bequemere, gemessen an der Leistung dafür teurere Weg.

Was es abseits vom Geld zu beachten gibt, in der nächsten Kolumne.

beta3
2003-10-07, 17:37:42
hi

jetzt hab ich mal ne frage an die experten

hab gestern zum spass den mond ein paar mal fotografiert
mir is aber nochwas aufs bild gekommen, von dem ich nicht weiss was es ist (mit dem blossem auge hab ich es ned beim fotogafieren gesehen)
hab bei heavensabove nachgeschaut, aber das objekt war nicht dabei

http://mitglied.lycos.de/beta2003/mond.htm

auf diesem bild sieht man es besonders gut
http://mitglied.lycos.de/beta2003/mond/DSC00227.JPG

aths
2003-10-07, 23:37:44
Ich hab da auch mal ne Frage an die Experten:

Irgendwann hab ich mal irgendwo irgendwas gesehen, was ich hier aber nicht genauer beschreibe. Was war das?

Aragon
2003-10-08, 00:07:48
Original geschrieben von aths
Den Hubble-Vergleich finde ich btw hanebüchen, Hubble macht Fotos mit einer Genauigkeit, dass die Größe eines 2-€-Stücks nicht ausreicht um die Details wiederzugeben, die Hubble schafft
Häh, willst du jetzt wirklich behaupten, daß man ein 2-Euro Stück auf dem Mars mit Hubble erkennen kann?
Dafür müßte das Hubbleteleskop eine Öffnung von mindestens 1000 Kilometern haben.


Original geschrieben von beta3
hi

jetzt hab ich mal ne frage an die experten...

Auf den Bildern kann ich nicht mal den Mond erkennen, geschweige irgend was anderes als das helle Licht.
Ich glaub du darfst noch was mehr üben.

aths
2003-10-08, 16:19:36
Original geschrieben von Aragon
Häh, willst du jetzt wirklich behaupten, daß man ein 2-Euro Stück auf dem Mars mit Hubble erkennen kann?Nein, ich will jetzt wirklich behaupten, dass ein Bild vom Mars, was Hubble zur 2003-er Opposition geschossen hat, so detailreich ist, dass auf einem üblichen PC-Monitor die Fläche eines 2€-Stücks nicht ausreicht, um das Hubble-Foto mit allen signifikanten Details wiederzugeben.

aths
2003-10-08, 16:21:24
Original geschrieben von Aragon
Auf den Bildern kann ich nicht mal den Mond erkennen, geschweige irgend was anderes als das helle Licht.
Ich glaub du darfst noch was mehr üben. So sieht der Mond durch eine auf Automatik gestellte Digicam nunmal aus.

Beta 3, ich brauche das Datum und die exakte Uhrzeit der Aufnahmen.

beta3
2003-10-08, 17:23:02
Original geschrieben von aths
So sieht der Mond durch eine auf Automatik gestellte Digicam nunmal aus.

Beta 3, ich brauche das Datum und die exakte Uhrzeit der Aufnahmen.

ja, der mond is der helle fleck

ich hab es am mo, dem 6. oktober gemacht, ca. um 22uhr

Amarok
2003-10-08, 18:24:02
Ich denke, dass es am ehesten eine Reflexion ist...

beta3
2003-10-08, 18:37:56
Original geschrieben von Amarok
Ich denke, dass es am ehesten eine Reflexion ist...

aber von was bitte?

die linse ist und war sauber
habe direkt draussen fotografiert, keine fensterscheibe zw. kamera und mond

Amarok
2003-10-08, 19:21:25
Original geschrieben von beta3
aber von was bitte?

die linse ist und war sauber
habe direkt draussen fotografiert, keine fensterscheibe zw. kamera und mond
Nein, vom Mond selbst.....

beta3
2003-10-08, 19:37:31
Original geschrieben von Amarok
Nein, vom Mond selbst.....

wie sollte so eine komische figur eine spiegelung vom mond sein?

das is unmoeglich der mond

Amarok
2003-10-08, 20:01:52
CCD-Kurs:

Das letzte Bild oben war doch wirklich keine Offenbarung. Ein paar helle Flecken (Sterne?) und sonst nichts als Schwarz.

In unseren Breiten ist ein wundervoller Himmel mit guter Durchsicht (wie viel Sterne sehe ich) und gutem Seeing (wie „ruhig“ sind die Sterne) eher selten. Früher, zur „chemischen“ Filmzeit, überbrückte man die beobachtungsfreie zeit mit Warten auf die entwickelten Photos (wenn man nicht selbst einwickelte) und erfreute sich dann an entweder schönen Bildern oder verpatzten Werken.

Im Computerzeitalter haben wir einen Instrument zur Verfügung, das die Ausarbeitung nicht nur beschleunigt sondern auch die Qualität der Aufnahmen extrem verbessert. Heutige Amateuraufnahmen mit einer CCD-Kamera sind besser als Aufnahmen aus den 70er Jahren die mit den größten Teleskopen der Erde gemacht wurden (mit Ausnahme der Sonden).

Zurück zum Bild:

Haben wir ein Aufnahme mit einer CCD-Kamera, einer Webcam, gescannten Photos oder einer normalen Digicam gemacht so erhalten wir ein Histogramm der Grauwerte (betrifft nur die CCD-Kameras sowie den Webcams, das Prinzip ist aber bei den anderen nicht anders)

In jedem Pixel wird ein Grauwert aufgezeichnet der, je nach Bildwandler, durch die vorhandenen Bits repräsentiert wird. Je mehr Bits desto mehr Graustufen sind möglich.

Bei 8 Bit sind es 256, bei 12 4096, bei 16 Bits 65536 Graustufen usw. Bereits bei 16 Bits ist die Abstufung so detailliert, dass sie kein Monitor oder Drucker darstellen kann. 16 Bit-Kameras sind somit ausreichend.

Für die Ausarbeitung ist es nun interessant wie viele Pixel nun einen gewissen Grauwert besitzen. Genau dies wird nun im Histogramm dargestellt. Jedes Bildbearbeitungsprogramm kann das. Aus einem Histogramm kann nun hervorragend beurteilt werden ob z.B. die Aufnahme über- unter- oder genau richtig belichtet ist. Sind z.B viele Grauwerte im 0-Bereich ist die Aufnahme unterbelichtet, sind zu viele im hellen Bereich ist diese überbelichtet.

Eine astronomische Aufnahem hat meistens ein ganz charakteristisches Histogramm: Im unterem Graubereich gibt es kaum aktivierte Pixels, dann ein Peak, der exponentiell abfällt.

Beim Mond, hellen Nebeln kann nun dieses Histogramm etwas abweichen.

Wie wir nun von obigen Aufnahme zur unteren kommen (es ist wirklich dieselbe Aufnahme!) erzähle ich das nächste Mal…..

Amarok
2003-10-08, 20:08:08
Original geschrieben von beta3
wie sollte so eine komische figur eine spiegelung vom mond sein?

das is unmoeglich der mond
In welchen Abständen hast du die Photos geschossen....?

beta3
2003-10-08, 20:10:02
Original geschrieben von Amarok
CCD-Kurs:
Wie wir nun von obigen Aufnahme zur unteren kommen (es ist wirklich dieselbe Aufnahme!) erzähle ich das nächste Mal…..

meinst du das bild wo man nur 3punkte erkennen kann?

Amarok
2003-10-08, 20:17:55
Original geschrieben von beta3
meinst du das bild wo man nur 3punkte erkennen kann?
Alle Aufnahmen

Amarok
2003-10-09, 20:32:13
Ich habe heute erfahren, dass so in 3 Wochen Montierung, Stativ sowie Steuerung eintreffen werden. Das C11 wird noch dauern.

Werde natürlich einen ausführlichen Bericht darüber schreiben.....

aths
2003-10-10, 12:56:57
Original geschrieben von Amarok
Ich habe heute erfahren, dass so in 3 Wochen Montierung, Stativ sowie Steuerung eintreffen werden. Das C11 wird noch dauern.

Werde natürlich einen ausführlichen Bericht darüber schreiben..... Sehr gut ist das *kopfnick*

Aragon
2003-10-11, 17:26:27
Autostar -> :grübel: über Drift und Rechnersteuerung

Folgender Text ist bitte nicht als objektive Abhandlung zu sehen, sondern als persönliche Meinung.

Es soll ja noch immer Leute geben, die Fernrohre ohne Computersteuerung und Nachführmotoren für viel Geld kaufen. Dem Neuling bietet sich dagegen (mit den computergesteuerten Einsteigerteleskope von Meade und Celestron), die Chance schnell und unkompliziert Objekte am Himmel anzuschauen, welche zuvor nur den erfahreren Hobbyastronomen zugänglich waren. Auch die für Astrofotografen wichtigen Nachführmotoren, die sonst für viel Geld nachgekauft werden müssen, sind bereits dabei. Einfach eine Astrokamera kaufen, und schon kann auch der Einsteiger mit schönen Astroaufnahmen glänzen (während andere nur ihr Teleskop fotografieren :P). Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten (z.B. Goto, Programmierbare Drift Korrektur ... ), kann jedoch auch ein klein bischen Beschäftigung mit der dahinterstehenden Technik nicht schaden.

Deshalb jetzt ein paar :idea:
Wenn das Meade ETX die Sterne mit siderischer Geschw. nachführt beträgt die Motorfrequenz 60 Hz. Mit der Handbox kann die Nachführgeschw. geändert werden, indem im Autostar unter "Nachführgeschw. / Benutzerdefiniert" ein numerische Korrektur (negativ oder positiv) eingestellt wird.

Wie ist der Zusammenhang zwischen dieser Einstellung und der Nachführgeschw.?

Um das festzustellen habe ich die Änderung der Frequenz bestimmt, wenn man an der Handbox die Nachführgeschw. korrigiert (wie man solche internen Parameter auslesen kann, zeige ich später noch):

Korrektur an der Handbox -> Motorfrequenz
-500 -> 30,0 Hz
-200 -> 48,0 Hz
-100 -> 54,0 Hz
0 -> 60,0 Hz
+100 -> 66,0 Hz
+200 -> 72,0 Hz
+500 -> 90,0 Hz

Es zeigt sich: Damit die Motorgeschw. um 1 Prozent erhöht wird, ist an der Handbox ein Wert von +10 einzustellen.

Die maximale Belichtungszeit wird bei Astrophotos vom Periodischen Drift begrenzt (wegen ungenauer polarer Aufstellung der Nachführung -> sofern kein Autoguiding verwendet wird). Erlaubt man eine maximale Abweichung von 5 Pixeln bei einer Drift von 0,5 Pixel/sek ergibt sich eine maximale Belichtungszeit von 10 sek.
Durch genaue Messung und anschließende Korrektur der Nachführgeschw. kann die Belichtungszeit stark vergrößert werden. Die Programme Astroart oder Astrosnap erlauben die genaue Messung der Drift. Mit Astroart kann die Abweichung in Pixeln je Sekunde bestimmt werden, während Astrosnap die Drift in Bogensekunden je Sekunde anzeigt.

Welche Korrektur muß man nun an der Handbox einstellen um diese Drift zu kompensieren?

Die siderische Geschw. vs beträgt 15 Bogensekunden/sek. Mit dieser scheinbaren Geschw. v bewegen sich die Sterne entlang des Himmelsäquators. Bei Sternen welche höher oder tiefer stehen muß man ggf. Korrekturen mit v=vs*cos(Deklinationswinkel) durchführen.


Mit Astroart kann die Drift in Pixel je sek ermittelt werden (Pixel/sek):

Korrektur = 1000*D/vs/Pixelauflösung

D = Drift in Pixel je Sekunde
vs = siderische Geschw. = 15"/sek * cos(Deklination)
Pixelauflösung = Winkel in Bogensekunden der auf ein CCD-Pixel fällt.
Pixelauflösung = ArcTan(Binning * Pixelgrösse / Brennweite) * 180/Pi*3600

Die Pixelauflösung ergibt sich in Bogensekunden je Pixel. Der ArcTan muß den Winkel im Bogenmaß ausgeben. Wird der Winkel stattdessen in Grad ausgegeben, entfällt der Umrechnungsfaktor 180/Pi.

Beispiel:
Die Astrokamera Starlight Xpress MX7C (Pixelgrösse: 8,6 Mikrometer und 2 x 2 Binning) ist am revolutionären Computerteleskop Meade ETX 105 UHTC -> Ultra High Transmission Coating !!! (Brennweite 1,47 Meter) angeschlossen. Die Messung der Drift in Astroart ergibt einen Fehler D von 0,5 Pixel je Sekunde. Der Stern an dem die Messung vorgenommen wurde, bewegt sich entlang des Himmeläquators (Deklination = 0°).

Pixelauflösung = ArcTan(Binning * Pixelgrösse / Brennweite) * 180/Pi*3600
Pixelauflösung = ArcTan(2*0,0086 Millimeter / 1470 Millimeter) * 180/Pi*3600
Pixelauflösung = 2,4" je sek

Korrektur = 1000*D/(vs/Pixelauflösung)
Korrektur = 1000*(0,5 Pixel je sek)/((15"je sek)/(2,4"je sek))
--------------
Korrektur = 80
--------------


Astrosnap berechnet den Drift in Bogensekunden je sek ("/sek):

Korrektur = 1000*D/vs

D = Drift in Bogensekunden je Sekunde ("/sek)
vs = siderische Geschw. = 15"/sek * cos(Deklination)

Beispiel:
An einem Stern (Deklination = 30°) mißt Astrosnap einen Drift von 2 Bogensekunden je sek. Dann muß die Nachführgeschw. um 154 geändert werden (ob diese vergrößert oder verkleinert werden muß hängt von der Richtung des Drifts ab).

Korrektur = 1000 * (2"/sek) / (15"/sek * cos(30°))
---------------
Korrektur = 154
---------------

Würde sich der Stern am Himmeläquator befinden genügt eine Korrektur von 133.


................................................................................ ......................................


Teleskopsteuerung über Exel und Terminalprogramm

Der Autostar kann über die serielle Schnittstelle mit dem Computer kommunizieren. Deshalb kann man mit einem Terminalprogramm das Teleskop vom Rechner aus ansteuern. Getestet hab ich das mit Hyperterminal (ist in Windows 9x integriert) und mit ZOC(http://www.emtec.com/download.htm). ZOC hat den Vorteil, daß es über DDE direkt von anderen Programmen (z.B. Exel) Befehle erhalten kann. So kann das Teleskop z.B. mit Exel gesteuert werden.

Die Serielle Verbindung ist wie folgt zu konfigurieren:

Bits pro Sek. 9600
Datenbits: 8
Parität: keine
Stoppbits: 1
Protokoll: kein
FIFO-Buffer verwenden: nein

Wenn die Verbindung klappt meldet sich der Autostar mit dem Zeichen X auf dem Terminalprogramm.
Mit der Tastenkombination "Strg+F" gibt der Autostar die Montierung aus (P = Polar; A = Azimutal, L = Land)

Die komplette Kommandoliste kann im Internet als PDF-Dokument heruntergeladen werden:
http://www.meade.com/support/CommandSet.html

Lese Tracking-Rate (das ist die Motorfrequenz):
:GT#

Tracking-Rate auf 62,5 Hz einstellen
:ST62.5#

Teleskopsteuerung:
Sued :Ms#
Nord :Mn#
West :Mw#
Ost :Me#
Stop :Q#

Datum ausgeben
:GC#

Uhrzeit ausgeben
:GL#

Datum auf 17.10.2003 einstellen
:SC10/17/03#

Uhrzeit auf 13:13:25 einstellen
:SL13:13:25#

Die folgende Visual-Basic-Routine (Exel) öffnet eine DDE-Kanal nach ZOC (ZocDDE = DDEInitiate("ZOC", "Comm-Debug"), löscht den ZOC-Bildschirm (DDEExecute ZocDDE, "ZocCls") und fragt dann die Trackingrate vom Autostar ab (DDEExecute ZocDDE, "ZocSend(:GT#)").
Aus mir unbekannten Gründen mußte ich immer den Befehl Strg+F (DDEExecute ZocDDE, "^F") vor jeden weiteren Befehl setzen, da das Programm sonst den nächsten Befehl nicht mehr abarbeiten wollte.

Sub DoDDE()
ZocDDE = DDEInitiate("ZOC", "Comm-Debug")
DDEExecute ZocDDE, "^F"
DDEExecute ZocDDE, "ZocCls"
DDEExecute ZocDDE, "^F"
DDEExecute ZocDDE, "ZocSend(:GT#)"
DDETerminate ZocDDE
End Sub

PS: Die Driftberechnungen sind rein theoretische Überlegungen, die ich in der Praxis erst noch austesten muß.
Deshalb: Guys, was ist das für ein Scheiß. Wir wollen endlich wieder clear skies :cryl:

mfG
Helmut

aths
2003-10-12, 04:34:55
Original geschrieben von Aragon
Es soll ja noch immer Leute geben, die Fernrohre ohne Computersteuerung und Nachführmotoren für viel Geld kaufen. Weil sie ihr Geld lieber in die Optik stecken! (Und nicht dicke, bunte Kataloge finanzieren wollen.)
Original geschrieben von Aragon
Dem Neuling bietet sich dagegen (mit den computergesteuerten Einsteigerteleskope von Meade und Celestron), die Chance schnell und unkompliziert Objekte am Himmel anzuschauen, welche zuvor nur den erfahreren Hobbyastronomen zugänglich waren. Es gibt auch Leute, die mit Cheat-Codes Computer-Spiele "durchspielen".

Wer ein Objekt nicht findet, hat nicht verdient, es zu sehen http://www.aths.net/files/smilies/smile.gif Hat man's dann doch gefunden, ist die Freude umso größer. (Ein Gefühl, das Besitzern von Goto-Teleskopen verwehrt bleibt.)

Mit der Öffnung von 105 mm gibt es (bei guten Nächten und über das Jahr verteilt) einige 100 Objekte, die man beobachten kann, davon insgesamt rund 100 Deep-Sky-Objekte (von Sternen und Doppelsternen mal abgesehen.) Da ist ein Goto imo völlig überdreht. Mit Karten, Feldstecher, Sucher/Telrad und Übersichtsokular findet man auch, und lernt nebenbei noch den Himmel kennen. Ich mag es jedenfalls, schön oldschool-mäßig mit drehbarer Sternkarte, Karkoschka, und Feldstecher aufs Feld zu gehen; und mein Eqipment zu bedienen und damit zu arbeiten, anstatt mich durch ein Menu zu scrollen und einige Knöpfe zu drucken. Da kann ich gleich bei "Cartes du Ciel" bleiben, oder mir auch Bilder vom HST ansehen, dazu muss man dann nichtmal raus in die Kälte... und ist unabhängig von den Wolken.

Hätte ich ein VMC 200L (oder C8, oder eine vergleichbare Optik) und würde in Regionen leben, wo der Himmel in der Nacht noch dunkel ist, fände ich Goto nützlich. Bei Planetengeräten wie dem ETX-105 sehe ich Goto ungefähr so wie die DX9-Fähigkeit von der FX 5200: Sieht auf dem Papier erst mal gut aus.
Original geschrieben von Aragon
Auch die für Astrofotografen wichtigen Nachführmotoren, die sonst für viel Geld nachgekauft werden müssen, sind bereits dabei. Ja. Da aber keiner was zu verschenken hat, "taugen" die Motoren auch entsprechend (wie die Montierung, die soweit ich weiß selbst bei den 8"-Geräten vorwiegend aus Kunststoff besteht.)

(Siehe die Okulare bei der Okular-Aktion. Betrifft natürlich auch Celestron. Die müssen schon zu solchen Aktionen greifen, um endlich mal die Lager zu räumen.) Zumal man bei Gabel-Montierungen für Fotografie entweder einen Bildfeld-Derotator braucht, oder mit einer wackeligen Polhöhenwiege leben muss. Wer die Ausgabe von 700 € für die Montierung nicht scheut, und weitere 550 € für eine vernünftige Zweiachsen-Steuerung ausgeben kann, bekommt Langzeitbelichtungs-Tauglichkeit, die "out of the box" funktioniert.
Original geschrieben von Aragon
Einfach eine Astrokamera kaufen, und schon kann auch der Einsteiger mit schönen Astroaufnahmen glänzen (während andere nur ihr Teleskop fotografieren :P). Es gibt Leute die darauf Wert legen dass nicht nur das durch-, sondern auch das Anschauen eine Freude ist http://www.aths.net/files/smilies/D.gif
Original geschrieben von Aragon
Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten (z.B. Goto, Programmierbare Drift Korrektur ... ), kann jedoch auch ein klein bischen Beschäftigung mit der dahinterstehenden Technik nicht schaden.Na rechne mal schön. http://www.aths.net/files/smilies/p.gif Imo sollten bei hochwertigem Equipent nach sauberem Einscheinern gar nicht erst Nachführfehler auftreten (jedenfalls nicht innerhalb von Minuten. Für Deep-Sky-Fotografie optimierte Geräte belichten meist im Minuten-Bereich.)
Original geschrieben von Aragon
am revolutionären Computerteleskop Meade ETX 105 (Brennweite 1,47 Meter) Du meinst, an einem Teleskop der Meade Einsteiger-Serie ETX, welches für visuelle Planetenbeobachtung gut ist, für Deep-Sky-Fotografie aufgrund der Lichtschwäche (f/14!!) jedoch wegen des vielen Rauschens nicht besonders geeignet. Vom kleinen Gesichtsfeld ganz zu schweigen.
Original geschrieben von Aragon
UHTC -> Ultra High Transmission Coating !!!
Was M. als UHTC bewirbt, ist bei anderen längst Standard, ohne dass viel Tammtamm drum gemacht wird.

Amarok
2003-10-12, 12:24:15
Ein paar Kommentare auch von mir:

1) Das UHTC ist wirklich ein reiner, kaum was sagender Werbeslogan. schün und gut wenn die Transmission gut ist, aber was hilft es mir wenn der Spiegel Mist ist? Da kann ich 100% Transmission haben und ich sehe vile weniger als wenn ich 60% hätte und der Spiegel Top!

2) Die Nachführmotoren sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht: aths hat es schon erwähnt. In der Astronomie geht es in der regel nicht um Sekunden oder paar Minutenbelichtungszeiten, da sind schon 30 minuten oder manchesmal auch mehr als eine SAtunde notwendig (bei CCD-Farbaufnahmen dann ensprechenden dem LRGB-Verfahren noch mehr!). Hier sollte man Präzissionsmontierungen und Motoren verwenden, eine ETX ist da ein Trabi;)

3) Meine nächte Montierung hat auch GOTO, aber dennoch werde ich auch blind weiter meine Objekte verfolgen. Ist einfach schön wenn man sein Objekt erjagt hat und es nicht einem vor doe Flinte gelegt wird.

Auch das Problem mit der Optik: Die Datenbanken der meisten sind einfach viel zu groß für die Öffnung. Was nützt mir ein Objekt in der Datenbank das 15mag hat, mein Scope aber nur bis 11mag geht?


4) Und Astronomie ist ein Hobby wo man draußen in Ruhe durch ein Rohr schaut, sich an der Pracht an der Vielfalt des Universums erfreut, nicht im Zimmer einen Bildschirm betrachtet....

Aragon
2003-10-12, 22:45:36
Original geschrieben von aths
Wer ein Objekt nicht findet, hat nicht verdient, es zu sehen http://www.aths.net/files/smilies/smile.gif

:bad1:

Original geschrieben von aths
Du meinst, an einem Teleskop der Meade Einsteiger-Serie ETX, welches für visuelle Plantenbeobachtung gut ist, für Deep-Sky-Fotografie aufgrund der Lichtschwäche (f/14!!) jedoch wegen des vielen Rauschens nicht besonders geeignet.
ich hör da nix Rauschen :D
Achja, was sind eigentlich Planten? :bäh2:

aths
2003-10-12, 23:30:36
Original geschrieben von Aragon
:bad1: http://www.aths.net/files/smilies/lol.gif
Original geschrieben von Aragon
ich hör da nix Rauschen Aber du siehst es http://www.aths.net/files/smilies/lol.gif
Original geschrieben von Aragon
Achja, was sind eigentlich Planten? :bäh2: http://www.planten.de/ http://www.aths.net/files/smilies/lol.gif

Aragon
2003-10-13, 22:53:41
Original geschrieben von aths
Ja. Da aber keiner was zu verschenken hat, "taugen" die Motoren auch entsprechend (wie die Montierung, die soweit ich weiß selbst bei den 8"-Geräten vorwiegend aus Kunststoff besteht.)
Original geschrieben von Amarok
Hier sollte man Präzissionsmontierungen und Motoren verwenden, eine ETX ist da ein Trabi;)
Ich geb´s nur ungern zu, aber leider habt ihr recht. Die Nachführung des ETX bewegt den Tubus sehr ungleichmäßig. Bei der unsauberen Bewegung hilft auch keine Driftkorrektur mehr.

Amarok
2003-10-14, 11:00:52
Könntest du bitte die Bogensekunden auf der y-Achse angeben, Pixel sagen da nicht viel ;)

Aragon
2003-10-14, 19:21:09
Die Pixeldrift ist mit der MX7C im 2x2 Bining gemessen.
Dann fällt auf ein Pixel ein Winkel von 2,4" x 2,3" (X-Achse und Y-Achse)
Ohne Nachführung würde die X-Drift dann ca. 6,3 Pixel/sek oder 15"/sek betragen.

Für die Beurteilung, inwiefern eine programmierbare Driftsteuerung die Nachführung verbessern kann, ist dies allerdings irrelevant. Eine Korrektur der Nachführgeschw. hilft nur dann, wenn die Kurven nahezu linear verlaufen würden.

Amarok
2003-10-14, 19:43:49
Hm, sind eigentlich katastrophale Werte....

Aragon
2003-10-14, 22:10:34
Zum Vergleich gibt´s hier den Fehler der besseren Montierungen:

http://dsa-faq.berlios.de/dsa-nrfaq-html/dsa-nrfaq_3.html

Zitat Anfang:
Leider steigt der Preis eines solchen Getriebes proportional sowohl mit der Qualität, also auch mit seinem Durchmesser. Das sieht man dann auch, wenn man die vom Hersteller jeweils angegebenen periodischen Fehler der verschiedenen Montierungen vergleicht. Hier mal ein paar Beispiele:

Vixen GP(E) +/- 13"
Vixen GP-DX +/- 10"
Vixen New Atlux +/- 3" (mit PEC)
Losmandy GM-8 +/- 11"
Losmandy HGM-200 +/- 5"
Millenium Mount besser als +/- 3" (mit PEC)

Achtung! Das sind alles Fehler, die in beiden Richtungen auftreten! Der effektive Fehler ist also doppelt (!) so groß - im Katalog ist die kleinere Zahl aber wohl besser für den Verkauf...
Zitat Ende

Den Periodischen Fehler des ETX würde ich, gemäß der Aufzeichnung, auf ca. +/- 15 Pixel oder etwa +/- 35" schätzen.

@Amarok
Wie lang war eigentlich die Belichtungszeit der M82-Aufnahme aus dem CCD-Kurs?

Amarok
2003-10-14, 22:18:15
OTE 150 +/-3" mit PEC :D

Amarok
2003-10-14, 22:29:46
Ich weiß leider nicht mehr genau die Aufnahmedauer, werde aber mal beim kollegen nachfragen der sie gemacht hat.

aths
2003-10-15, 02:10:14
Original geschrieben von Amarok
OTE 150 +/-3" mit PEC :D Jajaaa http://www.aths.net/files/smilies/devil.gif

http://www.aths.net/files/smilies/s.gif

http://www.aths.net/files/smilies/hmmm.gif




http://www.aths.net/files/smilies/twink.gif

Amarok
2003-10-28, 19:27:41
Die OTE ist heute gekommen. Ein Bericht wird aber noch dauern, aus 2 Gründen.

1) Es wurde das falsche Stativ geschickt, ein Eisen-Alu Stativ (:-(

2) Viel zu tun im Moment (beruflich)


Eines kann ich aber schon sagen: Das Gewicht der OTE ist beeindruckend....

aths
2003-11-02, 12:15:35
Original geschrieben von Amarok
Eines kann ich aber schon sagen: Das Gewicht der OTE ist beeindruckend.... Wie schwer ist das Teil denn?

Amarok
2003-11-02, 12:52:28
Original geschrieben von aths
Wie schwer ist das Teil denn?
Ohne Stange und Gegengewichte etwas über 16 kg...

Amarok
2003-11-06, 20:35:19
So, ein kleiner Traum ist wahr geworden. Das C11 ist eingetroffen!

Es wird mit dem Review der einzelnen Teile (wie immer;)) etwas dauern, da ich dienstlich demnächst im Dauereinsatz bin.

Ein paar Dinge im voraus: OTE hat ein wirklich perfektes Service, auch mein Händler in Wien (von dem bekomme ich nächste Woche mein Holzstativ, bis dahin kann ich das Scope noch nicht verwenden)


Freue mich schon aufs "First Light"!!!!!

Snatch
2003-11-07, 09:23:39
Was kostet denn so nen Telekop mit dem man auch das gesehene in guter Qualli gleich knipsen kann.

Also ne Aufnahmen von dem was man sieht machen kann.

Gruß
Snatch

Amarok
2003-11-07, 11:29:43
Original geschrieben von Snatch
Was kostet denn so nen Telekop mit dem man auch das gesehene in guter Qualli gleich knipsen kann.

Also ne Aufnahmen von dem was man sieht machen kann.

Gruß
Snatch
Prinzipiell kann man sagen: Mit der Kamera siehst du immer mehr.

Snatch
2003-11-07, 12:12:28
Jo hihi, es geht mir darum, das ich weit enfernte Objekte mit einem guten Quali Knipsen will. Obejektieve in der größe sind schweine Teuer. So dachte ich, man nehme ein Teleskop wo man einfach ne Spiegelreflexkamera dranhängen kann *G*

Sollte doch gehen oder wie bekommt ihr die Bilder raus die ihr hier Postet ?

Amarok
2003-11-07, 13:06:21
Original geschrieben von Snatch
Jo hihi, es geht mir darum, das ich weit enfernte Objekte mit einem guten Quali Knipsen will. Obejektieve in der größe sind schweine Teuer. So dachte ich, man nehme ein Teleskop wo man einfach ne Spiegelreflexkamera dranhängen kann *G*

Sollte doch gehen oder wie bekommt ihr die Bilder raus die ihr hier Postet ?
Macht man auch wie du beschrieben hast.

Geht es dir also um erdgebundene Objekte?

aths
2003-11-08, 02:02:55
Original geschrieben von Snatch
Jo hihi, es geht mir darum, das ich weit enfernte Objekte mit einem guten Quali Knipsen will. Obejektieve in der größe sind schweine Teuer. So dachte ich, man nehme ein Teleskop wo man einfach ne Spiegelreflexkamera dranhängen kann *G*

Sollte doch gehen oder wie bekommt ihr die Bilder raus die ihr hier Postet ? Ein gutes Teleskop als Objektiv ist auch nicht gerade billig. Wenn du Himmelsobjekte fotografieren möchtest, gibt es Anforderungen an Stativ, Montierung, Nachführungen, und weiterem Zubehör, was leider nicht gerade billig ist.

aths
2003-11-08, 02:04:12
Original geschrieben von Amarok
So, ein kleiner Traum ist wahr geworden. Das C11 ist eingetroffen!Glöckwönsch.

Ich hingegen werde meinen Tubus vermutlich nächste Woche einschicken, damit die sich mal den Farbfehler ansehen. Bin diesbezüglich voll genervt, meinem Bino z.B. laufe ich (bei einem anderen Händler) auch seit Wochen hinterher.

Aragon
2003-11-15, 18:30:30
Original geschrieben von Amarok
So, ein kleiner Traum ist wahr geworden. Das C11 ist eingetroffen!
Dann wünsch ich dir viel Freude mit deinem neuen Gerät.

Hier noch ein paar Bilder von meinem guten Stück (mit angeschraubter Piggy-Down Bildaufnahmeoptik)
Mit den 50, 135, 200 und 400 mm Teleobjektiven sind jetzt auch größere Himmelsauschnitte und Objekte (Andromeda- Orionnebel etc) problemlos im Kasten. Ich hab nämlich keine Lust hunderte von Mosaik-Aufnahmen zusammenzufügen. Und Belichtungszeiten bis in den Stundenbereich, sollten dann demnächst auch möglich sein :D

Aragon
2003-11-15, 18:31:30
Und wenn alles angeschlossen ist.

Amarok
2003-11-15, 22:05:40
Der erste Bericht sollte morgen fertig sein, das Stativ ist auch schon eingelangt :D:D

Aragon
2003-11-15, 22:11:49
Original geschrieben von Amarok
Der erste Bericht sollte morgen fertig sein, das Stativ ist auch schon eingelangt :D:D
Sehr schön. Kriegen wir auch ein paar Fotos von deinem Edel-Teleskop gezeigt?

Amarok
2003-11-15, 22:25:29
Original geschrieben von Aragon
Sehr schön. Kriegen wir auch ein paar Fotos von deinem Edel-Teleskop gezeigt?
Klar;)

Amarok
2003-11-16, 17:46:39
Bericht über OTE150, C11, FS2-Steuerung, TS-Stativ.

1.Teil:



Seit meinem 15. Lebensjahr ist die Astronomie mein großes Hobby, Nächte habe ich in der Kälte mit meinem kleinen 2“er verbracht, erfreute mich an Jupiter, Saturn usw. und immer wieder wuchs der Wunsch sich ein größeres Gerät anzuschaffen.

Während des Studiums schlief das Hobby: Kaum Zeit, die Großstadt und kein Geld. Als ich dann wieder in eine fast lichtfreie Gegend zog kaufte ich mir einen eher billigen 8“er, ein SC mit Gabelmontierung, und schaute mal ob mich die Astronomie noch interessierte. Sie tat es!

Tja, und schließlich wurde es nach längerem Sparen Zeit sich den endgültigen Traum zu erfüllen: Viel gelesen, oft mit Astronomiefreunden diskutiert, Testberichte verschlungen und schließlich entschieden…..

Was habe ich mir nun wirklich zugelegt und warum:

1) Bei der Montierung entschied ich mich für eine parallaktische. Im Hintergrund war zwar immer noch eine Gabelmontierung, aber Schwingungsverhalten, Stabilität und auch die Möglichkeit astronomische Aufnahmen in Zukunft perfekt nachzuführen gaben den Ausschlag. Es wurde die OTE 150.

2) Stativ: ebenfalls: Stabilität, möglichst schwingungsarm waren die Kriterien. So entschied ich mich für das TS-Holzstativ-deluxe.

3) Das Herz: Die Optik. Auch hier überlegte ich längere Zeit. Schließlich wurde es doch wieder ein SC, aber mit 11“ Öffnung (=28cm Durchmesser) und 2800mm Brennweite (Öffnungsverhältnis F/10).

Warum? Kein anderes Gerät ist so ein Allrounder. Ich lebe am Land wo die Milchstraße wundervoll zu sehen ist, da kann ich nicht genug Öffnung haben! Ein Newton wäre aber viel zu groß und unhandlich und ein Refraktor wäre nicht zu bezahlen. Auch ist der Kontrast bei diesem Gerät (Celestron) überdurchschnittlich gut (dazu noch später)

4) Steuerung: Es wurde letztendlich die FS2. (auch hier dazu später)



Beginnen wir mit der Montierung: die OTE 150

Die OTE 150 ist eigentlich die hässlichste Montierung die ich kenne. Vixen, die Losmandy, Meade und andere haben alle wesentlich schönere „Standbeine“ für Teleskope produziert. Aber was nützt es? In der Nacht sieht man sie sowieso nicht und auf die Schönheit kommt es doch sowieso nie an;).

Gefertigt wird die OTE von einer eher kleinen Firma in Deutschland und überzeugt technisch absolut. Mehr als 25kg schwer (mit Gegengewichte!) trägt sie locker Instrumente bis über 20kg, auch photographisch (besonders hier ist Stabilität gefragt!)

Der Polhöhenstellbereich liegt zwischen 5° und 65°, reicht also für unsere Breiten allemal.

Per Steuerung kann man die Montierung mit bis zu 0.6°/Sekunde bewegen (bei 12V Spannung) und reicht vollkommen aus. Schnellere Geschwindigkeiten sind zwar möglich, aber dadurch wird IMO die Mechanik nur unnötig beansprucht.

Ebenso wichtig ist ein möglichst geringer Schneckenfehler, bei der OTE werden max. 10“ garantiert, durch den PEC (Ausgleich des Schneckenfehlers) kann man diesen Wert auf unter 3“ reduzieren. Das ist internationale Spitze.

Soweit zum technischen (sollte noch wer Fragen dazu haben nur zu)

Geliefert wird die OTE in einer Holzkiste mit Tragegriffen, die wahrlich nötig sind.


Öffnet man die Kiste so findet man in Styropor und Schaumstoff eingebettet die Montierung. Beim Herausnehmen sollte man aufpassen, dass man die Monti nicht am Polsucher angreift. Erstens dejustiert man ihn und zweitens kann es passieren, dass dieser sich verbiegt.

Als ich das erste Mal die OTE150 aus der Kiste hob war ich von dem doch enormen Gewicht erstaunt. Über 16 kg, ohne Gegenstange und Gegengewichte (mit diesen knapp etwas mehr als 25 kg), ist fast mehr als mein altes Teleskop inklusive Stativ und Montierung zusammen!
Vom Aussehen ist sie, wie schon erwähnt, eher kantig, nicht gerade perfekt lackiert, wirkt aber unheimlich robust.

Und gleich ein Problem zu Beginn: zur Befestigung ist eine M16 Schraube notwendig. Ich fuhr zum größten Baumarkt, keine Chance, nur mit viel Glück konnte ich bei einem kleinen Händler eine Schraube noch erstehen…

Nun weiter zum Gebrauch: Die OTE150 auf das Stativ zu platzieren ist nicht allzu schwer, sie jedoch mittige zu zentrieren um sie festzuschrauben verlangt jedoch einiges an Übung, man hat es aber mit der Zeit schnell heraußen.

Als nächstes wird die Steuerung angeschlossen, ein Kabel an die Rektaszensions-Achse, eines an die Deklination, den Strom bereitstellen und schon kann es losgehen. (zur Steuerung schreibe ich später, da fehlt noch der erste echte Einsatz)

Tja, und dann eine Enttäuschung. In der Deklination lief der Motor ruhig, aber in der Rek-Achse kam nur ein ordentliches Aufheulen. Ich dachte zunächst, dass das Getriebespiel falsch eingestellt war und justierte dieses neu, aber es half nichts, es blieb das gleiche Problem.

Ich setzte mich an den PC und schrieb eine Mail an die Firma (OTE) und keine 5 Minuten später kam schon die Rückmail: Ich solle die Telefonnummer durchgeben und man würde mich anrufen. Und so war es auch: Der Fehler war schnelle gefunden. Die Abdeckung der Montierung wo der Rekt-Motor untergebracht ist, hatte einen kleinen Produktionsfehler: Ein metallener Steg drückte auf den Motor und erzeugte das Geräusch. Hatte man den Abdeckung abgeschraubt schnurrte die Monti wie ein Kätzchen.

Es gibt 2 Kupplunghebel, mit denen man die beiden Achsen mühelos lösen kann. Etwas umständlich ist der Rek-Hebel angebracht: Man kann ihn bei angeschlossener Gegengewichtsstange nicht um die eigene Achse drehen, da er an die Stange anstößt, aber man kann den Hebel auch hier neu justieren, dann ist auch dies kein Problem.
Löst man die Hebel leicht kann man sehr sanft sein Teleskop in alle Richtungen bewegen, das funktioniert klaglos. Arretiert man die Hebel sitzt das Teleskop bombenfest, da wackelt nichts mehr.

Wie sich die Monti aber in der freien Wildbahn verhält ist noch nicht wirklich vorherzusagen. Leider ist bei uns in Wien diese Woche das Wetter ziemlich mies, ein Bericht darüber wird aber kommen sobald das „First light“ stattgefunden hat.



PS: Bilder folgen später….

Aragon
2003-11-17, 22:10:45
Interessanter Bericht, danke.
Ich hab gerade eine Anzeige vom Baader-Planetarium in SuW gesehen, da werden die Celestron SC Teleskope mit Gabelmontierung oder alternativ mit einer parallaktischen CGE-Montierung (deutsche Montierungsart) angeboten.

Wieso hast du nicht die CGE-Montierung genommen? Ist die OTE denn soviel besser?

Der period. Fehler wird bei der CGE-Montierung mit 10" - 15" (ohne elektr. PEC-Korrektur) angegeben.
Wenn ich bei Langzeitbelichtungen einen Autoguider einsetze, habe ich den Eindruck, daß die Größe des period. Fehler weniger wichtig ist. Hauptsache der period. Fehler tritt langsam und gleichmäßig auf (und nicht so ruckartig wie bei meinem Meade ETX). Dann kann der Autoguider den Fehler gut korrigieren. Gibt es da schon Erfahrungen mit der OTE?

Und das herumhacken auf dem Schwingungsverhalten einer Montierung verstehe ich auch nicht so recht. Wenn man das Teleskop im Freien bei Wind und Wetter zum fotografieren verwendet, ist die Ausschwingzeit sicher von Bedeutung. Aber so ein Riesenteil wirst du ja wohl kaum durch die Gegend schleifen, sondern vermutl. stationär aufstellen. Und bei einem windgeschützten Standort, interessiert eine Ausschwingzeit von ein paar Sekunden doch wohl kaum mehr. Schwingungen können dann doch nur auftreten, wenn man das Teleskop berührt (z.B. zum fokussieren), oder?
Bisher seh ich für mich jedenfalls noch keinen Grund, viel Geld in Hartholz-Stative und teure Montierungen zu stecken. Das fotografieren klappt auch mit viel billigeren Systemen erstaunlich gut.

Amarok
2003-11-17, 22:25:47
Original geschrieben von Aragon
Interessanter Bericht, danke.
Ich hab gerade eine Anzeige vom Baader-Planetarium in SuW gesehen, da werden die Celestron SC Teleskope mit Gabelmontierung oder alternativ mit einer parallaktischen CGE-Montierung (deutsche Montierungsart) angeboten.

Wieso hast du nicht die CGE-Montierung genommen? Ist die OTE denn soviel besser?

Der period. Fehler wird bei der CGE-Montierung mit 10" - 15" (ohne elektr. PEC-Korrektur) angegeben.
Wenn ich bei Langzeitbelichtungen einen Autoguider einsetze, habe ich den Eindruck, daß die Größe des period. Fehler weniger wichtig ist. Hauptsache der period. Fehler tritt langsam und gleichmäßig auf (und nicht so ruckartig wie bei meinem Meade ETX). Dann kann der Autoguider den Fehler gut korrigieren. Gibt es da schon Erfahrungen mit der OTE?

Und das herumhacken auf dem Schwingungsverhalten einer Montierung verstehe ich auch nicht so recht. Wenn man das Teleskop im Freien bei Wind und Wetter zum fotografieren verwendet, ist die Ausschwingzeit sicher von Bedeutung. Aber so ein Riesenteil wirst du ja wohl kaum durch die Gegend schleifen, sondern vermutl. stationär aufstellen. Und bei einem windgeschützten Standort, interessiert eine Ausschwingzeit von ein paar Sekunden doch wohl kaum mehr. Schwingungen können dann doch nur auftreten, wenn man das Teleskop berührt (z.B. zum fokussieren), oder?
Bisher seh ich für mich jedenfalls noch keinen Grund, viel Geld in Hartholz-Stative und teure Montierungen zu stecken. Das fotografieren klappt auch mit viel billigeren Systemen erstaunlich gut.

Die OTE garantiert ohne PEC weniger als 10", mit PEC kommt man auf weniger als 3".

du hast recht wenn du sagst, dass mit Autoguider der PEC nicht so dramarisch wichtig ist, aber dennoch: je genauer desto besser. Die OTE ist um einiges besser als die CGE.

Die CGE habe ich mir auch im Hinterkopf behalten, dennoch ist sie weniger stabil und außerdem hat sie noch etliche Kinderkrankheiten. Auch verwende ich das System nicht stationär, sondern baue sie jedesmal neu auf bzw. fahre ich damit auch auf höhere Regionen.

Die FS2-Steuerung ist sowieso eine Klasse für sich, dazu später mehr.....

Wenn du einmal mit einem besseren Stativ undbessere m,ontierung gearbeitet hast möchtest du nicht mehr davon weg. Ich möchte auch weiterhin oft im visuellen Bereich arbeiten und gerade da ist Stabilität mehr als gefragt.

Leider ist im Moment ziemlich mieses Wetter bei uns, aber sobald das Wetter besser ist bekommt ihr von mir einen "First Light" - Bericht.

Lennske
2003-11-28, 17:33:48
Ich würde mir gerne zu weihnachten auch ein teleskop kaufen mein limit liegt bei 200€(bin schüler)
was könnt ihr mir für 200€ empfehlen?

Lennske
2003-11-28, 18:02:34
und was haltet ihr davon http://www.lidl.de/de/index.nsf/pages/c.o.oow.20031204.p.Refraktor-Teleskop.ar10

???

Amarok
2003-11-29, 20:27:30
So, jetzt bin ich einmal frustriert..


Die C11 Optik ist umwerfend, M13 z.B. lässt sich in Einzelsterne auflösen, bei M57 erkennt man Schattierungen im Ring, usw.

aber mit der Steuerung gibt es Probleme, die will nicht dorthin wo sie soll.

*frust*

mal nach der Ursache suchen......

Amarok
2003-11-29, 20:28:38
@ Lennske

Link funzt nicht....

Aragon
2003-11-30, 22:07:53
@Lennske
Der Link führt nur auf die Lidl-Startseite.
Für die Beobachtung und evtl. Fotografie von Mond und Planeten wird ein Instrument dieser Preisklasse schon reichen.


In der C´t 24/2003 werden ein paar Digitalkameras getestet. Die Minolta Dimage A1 besitzt einen optische Bildstabilisator, mit dessen Hilfe auch bei Teleobjektiven ohne Verwendung eines Stativ noch verwackelungsfreie Bilder möglich sind. Könnte man so eine Vorrichtung nicht auch in Astrokameras einbauen, um das Objekt bei schlechter Nachführung auf Position zuhalten? Gibts sowas?

Amarok
2003-11-30, 23:55:40
Original geschrieben von Aragon


In der C´t 24/2003 werden ein paar Digitalkameras getestet. Die Minolta Dimage A1 besitzt einen optische Bildstabilisator, mit dessen Hilfe auch bei Teleobjektiven ohne Verwendung eines Stativ noch verwackelungsfreie Bilder möglich sind. Könnte man so eine Vorrichtung nicht auch in Astrokameras einbauen, um das Objekt bei schlechter Nachführung auf Position zuhalten? Gibts sowas?
nein, das bringt nichts, aber es gibt sogenannte "Autoguider", wobei ier die Kamera quasi die Position der Sterne ermittelt (im Bildfeld) und das Fernrohr so nachführt, dass sie immer in gleicher Position bleiben.

Marcel
2003-12-01, 00:11:00
Original geschrieben von Amarok
@ Lennske

Link funzt nicht....

Hm, bei mir führt der Link auf eine Seite, die folgendes sagt:

Brennweite: 700 mm
Ø Linse: 70 mm
Vergrößerung: 35 - 175-fach, max. 262,5-fach mit Umkehrlinse
Hochauflösende Optik für Erd- und Himmelsbeobachtungen
Professionelle äquatoriale Montierung zur Verfolgung des Sternenverlaufs
Hochwertiger Luft-Achromat für ausgezeichnete Bildqualität
Inklusive Astro-Software für PC
Preis je Stück 79.99 €


Hab allerdings auch einen Keks auf die Filiale 300m von hier gesetzt.

Amarok
2003-12-01, 15:37:20
Original geschrieben von Marcel
Hm, bei mir führt der Link auf eine Seite, die folgendes sagt:


Hab allerdings auch einen Keks auf die Filiale 300m von hier gesetzt.
1) Die Umkehrlinse kann nicht vergößern, sie dreht nur das Bild (sie meinen wohl eine 1,5 "Barlowlinse")

2) Bei dem Gerät ist maximal eine Vergrößerung von 140-fach sinnvoll (obwohl man auch hier schon wenig sehen wird), der Rest auf die 260 bringt nur Unschärfe.

Ich würde ehrlich gesagt die Finger davon lassen....

Gehe zu www.teleskop-service.de dort kannst du dem Händler eine Mail schicken, wo du ihm deine WÜnsche mitteilen kannst (preislich), er wird dir dann ein akzeptables Gerät anbieten.

Aragon
2003-12-01, 19:54:41
Original geschrieben von Amarok
nein, das bringt nichts, aber es gibt sogenannte "Autoguider", wobei ier die Kamera quasi die Position der Sterne ermittelt (im Bildfeld) und das Fernrohr so nachführt, dass sie immer in gleicher Position bleiben.
Die automatische Nachführung mit Autoguiding kenne ich schon. Schließlich hab ich sowas, wie hier auch bereits berichtet, selbst schon benutzt.
Wieso sollte die Bildnachführung durch einen beweglich aufgehängten CCD-Sensor nicht funktionieren? Wenn das Muskelzittern durch solch einen Bildstabilisator beseitigt werden kann, warum dann nicht auch der periodische Fehler einer Montierung. In Verbindung mit einem Autoguider wäre dies imho sehr hilfreich.

Amarok
2003-12-01, 22:42:38
Original geschrieben von Aragon
Wenn das Muskelzittern durch solch einen Bildstabilisator beseitigt werden kann, warum dann nicht auch der periodische Fehler einer Montierung. In Verbindung mit einem Autoguider wäre dies imho sehr hilfreich.
Der periodische Fehler ist viel langsamer, deshalb funktioniert es nicht.

Aragon
2003-12-02, 19:45:41
Original geschrieben von Amarok
Der periodische Fehler ist viel langsamer, deshalb funktioniert es nicht.
Gerade wenn der Fehler langsamer auftritt, ist er doch viel leichter zu korrigieren.

Leider weiß ich nicht wie solche Systeme funktionieren. Vermutl. ist der CCD-Sensor drehbar aufgehängt und wird durch ein elektr. Feld in der Richtung ausgelenkt. Dadurch daß der Sensor viel leichter ist und die Bewegung des CCDs, direkt proportional zur angelegten Ablenk-Spannung, erfolgt, sind sehr schnelle und genaue Korrekturen möglich. Der mögliche Umfang der Korrekturen wird durch den maximalen Drehwinkel des CCD bestimmt und ist vermutl. recht klein (für den PEC-Ausgleich dürfte das aber bei weitem reichen).
Imho wäre ein solches System sehr gut geeignet, sämtliche Nachführfehler zu beseitigen (bei guter Einnordung des Teleskops wäre dann ein Autoguider, selbst bei Langzeitbelichtungen, nicht mehr nötig).

aths
2003-12-07, 21:13:25
Original geschrieben von Amarok
1) Die Umkehrlinse kann nicht vergößern, Doch, kann sie. Hatte auch mal sowas.
Original geschrieben von Amarok
sie dreht nur das Bild (sie meinen wohl eine 1,5 "Barlowlinse")Barlows drehen ja nicht.
Original geschrieben von Amarok
2) Bei dem Gerät ist maximal eine Vergrößerung von 140-fach sinnvoll (obwohl man auch hier schon wenig sehen wird), der Rest auf die 260 bringt nur Unschärfe.Richtig.
Original geschrieben von Amarok
Ich würde ehrlich gesagt die Finger davon lassen....Ja, das Ding taugt nix.

Amarok
2003-12-08, 12:35:38
Original geschrieben von aths

Barlows drehen ja nicht.


Genau deswegen der Widerspruch....

Aragon
2003-12-08, 20:09:15
Gestern hab ich bei Ebay ein Teleskop für 1122 Euro ersteigert. Dann wolle wir doch mal schaue, ob die Wixen-Teile wirklich so viel besser sind.

Beschreibung in Ebay:
Bei dem hier angebotenen Teleskop handelt es sich um das klassische C8 Schmidt-Cassegrain-System von dem weltbesten Hersteller Celestron. Das gesamte Packet ist in absolut neuwertigen Zustand. Nie hingefallen oder beschaedigt. DerTeleskop-Tubus bietet eine eine perfekte Optik mit folgenden Eckdaten:

* 200 mm Spiegeldurchmesser
* 2000 mm Brennweite (Cassegrain-Fokus) entspricht F/6,3

Das Teleskop wird als Komplett-Packet verkauft und besteht aus folgenden Elementen:

* Tubus (C8 Schmidt-Cassegrain 200mm Spiegeldurchmesser, 2000 mm Brennweite)
* Sucherfernrohr & Zielkreuz
* deutsche (parallaktisch) Montierung inkl. Ausrichtungseinrichtung fuer den Polarstern (alles von Vixen)
* Gewichte fuer Montierung
* 2 Okulare (Ploessl)
* Skysensor 3 Objekt-Computer & Anleitung (enthaelt Daten zu ueber 40000 astronomischen Objekten)
* Motoren fuer die automatische Nachfuehrung der beiden Montierungsachsen und dem Ansteuern der Objekte mit dem Skysensor 3.


Das Teleskop ist:

* Betriebsbereit
* Fachmaennisch behandelt worden (habe in Astronomie abgeschlossen). Optik perfekt - Teleskop wurde NIE geoeffnet, daher staubfrei.
* ca. 6 Jahre alt
* Kaum benutzt worden, da ich es kurz vor meinem Astro-Studium geschenkt bekommen habe, und durch mein Studium Zugang zu groesseren Teleskopen habe ;-)
* NEUPREIS 3899,- Euro

Einige Hinweise:
Ich habe fuer die Motoren zum Nachfuehren der Achsen meine Maerklin Transformatoren benutzt. Man bekommt solche Transformatoren in jedem Elektroladen (z.B. Conrad) fuer einige Euro.
Wegen der Groesse und Natur des Objektes moechte ich das Packet nur per Lieferdienst verkaufen (z.B. Hermes)
Fuer das Teleskop gab es keine Anleitung. Es gibt bei Amazon.de jedoch eine ganze Reihe von Buechern und Ratgebern zu diesem Teleskop-Typ (z.B." Fernrohr-Führerschein in vier Schritten. Eine Anleitung für Teleskop-Besitzer")

Amarok
2003-12-08, 21:21:25
Celestron ist nicht Vixen;)

Mit dem C8 wirst du zufrieden sein, ich arbeite ich ja gerade ab meinem C11 ein, drüber mal späterr...

Das Öffnungsverhältnis ist hier übrigens falsch angegeben, ist f/10.

Viel Spass beim Einnorden....

aths
2003-12-10, 07:11:44
Na Aragon, ob du da ohne Goto überhaupt am Himmel zurecht kommst?

Amarok
2003-12-10, 10:52:19
2. Teil:

Obwol der Deckel immer noch nicht da ist (sollte aber diese Woche kommen) machte ich mich am 8.12., nach dem elendig langen Nebel dran.

Beginn mit dem Stativ:

Das Aufstellen ist sehr einfach, da am Metallblock oben eine Wasserwaage eingebaut ist. Die 3 Stativbeine lassen sich leicht verstellen, ohne Rucken oder ein zu leichtes gleiten, das eine genau Justierung unmöglich machen würde.
Die gesamte Kontruktion ist bombenfest.

Nun die OTE 150 draufgesetzt. Wie schon gesagt, über 16kg ohne Gegengewichte, aber mitlerweile weiß ich schon wo man das Ding anheben soll, damit man es leicht aufsetzen kann (nur nicht am Polsucher greifen!) Auch das Festschrauben gelingt jetzt einfach. Dann noch ungefähr gegen Norden ausrichten und fixieren.

Anschließend wird das Gegengewicht angeschraubt,mit den Gewichten nahe der Montierung. Und schließlich das C11 selbst. Mit der Schiene ist es wesentlich einfacher als ich zuerst dachte.

Total verschätzt hatte ich mich mit der Ausbalancierung. Das Teleskop musste ich mehrmals in der Schiene verschieben bis sich nichts mehr in der Deklinationsachse bewegte. In der Rektaszensionsachse nahm cih noch 2 zusätzliche Gewichte (von meiner Hantel) um das Teleskop hier auch auszubalanzieren. Schließlich bewgte sich das C11 bei gelösten Klemmen nur mehr ganz wenig, das reicht.

Als nächstes Justierung des Polsuchers: Hie Lösung ist icht wirklich ideal. Mit 3 Schrauben muss man hier den Sucher justieren und das ist nicht so einfach. Immerhin darf sich, selnbst wenn man durch das C11 sieht und in der Rekt-Achse dreht, ein eingestellter Punkt immer im Fadenkreuz bleiben). Für den Anfang habe ich es nur grob eingestellt.

Und dann warten auf die Nacht, mit dem C11 senkrecht aufgestellt um es auskühlen zu lassen...


Als der Polarstern das erste Mal auftauchte justierte ich einmal das C11 gegen Norden. Zu Beginn ist es gar nicht so einfach den Polarstern zu finden, vor allem weil das Fadenkreuzokular nicht beleuchtet ist, aber auch das wird nachgeliefert.

Eingestellt, auf die Wega geschwenkt, der FS2 gesagt, dass es eben die Wega ist, noch die Himmelsrichtung angegeben und schon sollte das GOTO geeicht sein. Mittlerwiele wusste ich ja, warum beim Trockentraining das Rohr falsch herum fuhr. Die Motoren mussten umprogrammiert werden, was ich schon imm warmen Zimmer getan hatte.

Und diesmal klappte es. Nur ein paar Bogenminuten (wegen der doch schlampigen Polsuchereinstellung sowie fehlender Einscheinerung) vom Zentrum fand sich M57, dann gleich zu M56, deutlich schwächer aber gefunden... Es funktionierte!

Leider war zu diesem Zeitpunkt Vollmond und man konnte draußen Zeitung lesen, aber dennoch sah ich jetzt schon mehr als beim alten 8"er!

Fortsetzung folgt;)

Aragon
2003-12-10, 22:03:57
Original geschrieben von aths
Na Aragon, ob du da ohne Goto überhaupt am Himmel zurecht kommst?
Da hast du in der Beschreibung wohl etwas übersehen ;)

* Skysensor 3 Objekt-Computer & Anleitung (enthaelt Daten zu ueber 40000 astronomischen Objekten)
* Motoren fuer die automatische Nachfuehrung der beiden Montierungsachsen und dem Ansteuern der Objekte mit dem Skysensor 3.

aths
2003-12-11, 07:10:43
Original geschrieben von Aragon
Da hast du in der Beschreibung wohl etwas übersehen ;)

* Skysensor 3 Objekt-Computer & Anleitung (enthaelt Daten zu ueber 40000 astronomischen Objekten)
* Motoren fuer die automatische Nachfuehrung der beiden Montierungsachsen und dem Ansteuern der Objekte mit dem Skysensor 3. Und ich dachte schon, du wolltest jetzt ernsthaft einsteigen...

Amarok
2003-12-11, 17:15:15
Original geschrieben von aths
Und ich dachte schon, du wolltest jetzt ernsthaft einsteigen...
Wusste ich es doch, die ganzen Profiastronomen sind Schlaffis...:D

Aragon
2003-12-11, 21:58:02
Na ganz so hilflos bin ich ja inzwischen auch nicht mehr. Gestern hab ich den Mond bereits ohne Goto gefunden *brustschwell* ;)

Aragon
2003-12-13, 22:12:09
Wie ihr inzwischen sicher wißt, bin ich leider ein hilfloser und total überforderter Hobby-Astronom, der ohne Goto nichts findet und bei Minusgraden lieber gemütlich im Warmen döst (-> Schlaffi). Daher gibt es nur zwei Konsequenzen: Entweder ein weniger anspruchsvolles Hobby suchen, oder die eigene Unfähigkeit durch intelligente Computerprogramme überlisten.
Deshalb habe ich ein paar Hilfsprogramme entwickelt:

* Spiralsuche:

Weil mein Teleskop mit Lichtstärke 15 recht lichtschwach ist, gelingt es mir nicht, sehr leuchtschwache Galaxien visuell zu finden. Daher ist es recht schwierig diese Objekte auf dem sehr kleinen CCD-Chip zu positionieren und anschließend abzulichten. Um mir dies zukünftig zu vereinfachen, habe ich ein Programm erstellt, daß vom Ausgangspunkt, den Sternenhimmel spiralförmig durchsucht. Taucht das Objekt dann im CCD-Feld auf, kann ich mit der Langzeitbelichtung beginnen.

* Durchmusterung:

Mit diesem Programm werde ich zukünftig, den Sternenhimmel vollautomatisiert und großflächig durchmustern. Das Programm sendet die dazu notwendigen Steuerbefehle an die Montierung und zeichnet hunderte von Einzelbildern auf. Die Einzelbilder kann ich dann ohne viel Aufwand zu einem Gesamtmosaik zusammenfügen (wird alles vom Programm erledigt).

Anbei ein erstes stark komprimiertes irdisches Bild (Originalgröße 3000 x 2900 Pixel) des ersten Testmosaiks (bestehend aus 80 Einzelbildern). Aufgrund der einsetzenden Dämmerung wird das Bild von Links nach Rechts dunkler.

Amarok
2003-12-13, 23:00:23
Original geschrieben von Aragon
Na ganz so hilflos bin ich ja inzwischen auch nicht mehr. Gestern hab ich den Mond bereits ohne Goto gefunden *brustschwell* ;)
Mit freiem Auge :D

Amarok
2003-12-13, 23:01:34
Original geschrieben von Aragon


* Spiralsuche:

Weil mein Teleskop mit Lichtstärke 15 recht lichtschwach ist, gelingt es mir nicht, sehr leuchtschwache Galaxien visuell zu finden. Daher ist es recht schwierig diese Objekte auf dem sehr kleinen CCD-Chip zu positionieren und anschließend abzulichten. Um mir dies zukünftig zu vereinfachen, habe ich ein Programm erstellt, daß vom Ausgangspunkt, den Sternenhimmel spiralförmig durchsucht. Taucht das Objekt dann im CCD-Feld auf, kann ich mit der Langzeitbelichtung beginnen.
Hat die FS2 bereits integriert.

Ich finde es aber toll, dass du es selbst programmiert hast....

Gast
2003-12-14, 03:50:52
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=2970051707&category=32943
is das gut?
möchte mir auch ein teleskop zulegen, hauptsächlich um planeten und nebel zu beobachten, reicht das dafür?

Aragon
2003-12-14, 09:21:58
Original geschrieben von Gast
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=2970051707&category=32943
is das gut?
möchte mir auch ein teleskop zulegen, hauptsächlich um planeten und nebel zu beobachten, reicht das dafür?
Sorry, ich glaube da bist du für den Anfang mit einem Feldstecher (am besten auf Fotostativ befestigen -> wird ja wohl jeder haben) besser und billiger bedient.
Maximal sind mit dem Teil ca. 150 fache Vergrößerung sinnvoll. Das der Verkäufer das Scope mit 675 fache Vergrößerung bewirbt ist unverschämt.
Wenn du lichtschwache Nebel ohne Goto finden willst, brauchst du eine parallaktische Montierung mit Teilkreisen. Das Scope sitzt aber auf einer äußerst billig wirkenden azimutalen Montierung.
Insgesamt würde ich in der Preisklasse das Lidl-Teleskop vorziehen, oder einen Feldstecher verwenden.

Aragon
2003-12-14, 09:22:59
Original geschrieben von Amarok
Hat die FS2 bereits integriert.

Ich finde es aber toll, dass du es selbst programmiert hast....
Hat der Autostar von Meade ebenfalls bereits integriert. Die Spiralsuche ist aber nur für die visuelle Suche geeignet, da die Bewegung auf das Gesichtsfeld des 26 mm Plössl abgestimmt ist und der Autostar das Teleskop ständig in Spiralbahnen bewegt. Für die Suche mit einem CCD taugt das null komma nix, da dessen Blickfeld viel kleiner ist und das Teleskop sich ständig bewegt (-> Belichtungszeit)
Ich habe das so programmiert, daß mein Programm das Teleskop nur jeweils genau um das Blickfeld des CCD-Sensors bewegt und dann stoppt. Anschließend startet es die Belichtung in Astroart und fragt dann ob das gewünschte Objekt auf dem CCD ist.

PS:
Kann man die FS2 auch mit einem Computer verbinden und steuern?

Goto für alle, dann klappts auch mit Saturn ;)

Amarok
2003-12-14, 11:00:29
Original geschrieben von Gast
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=2970051707&category=32943
is das gut?
möchte mir auch ein teleskop zulegen, hauptsächlich um planeten und nebel zu beobachten, reicht das dafür?
Aragon hat es schon gesagt: Vergiss dieses Teil.

Bei dem Teleskop wirst du wahrscheinlich nur mit der 76-fachen Vergrößerung was sehen, der Rest geht leer aus.

Mit der über 600-fachen Vergrößerung wirst du gar nichts sehen. Dafür, dass das der Händler anpreist, sollte man ihn steinigen. ;) Selbst bei meinem 112er (28cm Spiegeldurchmesser) werde ich auch nur auf so etwas über 500-fache sinnvolle Vergröerung kommen.

Auch dürfte es sich nicht um mind. 1.25" Okulare handeln, sondern kleinere.

Wie du siehst sind die Okulare sehr klein, vor allem dort wo du hineinsiehst. Die sind höchsten 2€ Wert (zusammen..) Wenn du bedenkst, dass wirklich gute Okulare mehr als dieses bei Eby angebotene Teleskop kosten weißt du wo die wirkliche Qualität anfängt. Natürlich brauchst nicht ein super teueres Teil, aber ich würde mir schon ein Teleskop zulegen wo du schon zu Beginn nicht nur frustriert bist. Es ist das schönste Hobby überhupt und mit so einem miesen Teil wird es dich dann kaum mehr interessieren.



Das Sucherroht ist auch ein Witz, damit siehst du gar nichts.

Also, kauf die das Teleskop ja nicht, ist rausgeschmissenes Geld.

Ein Tipp: bei www.teleskop-service.de kannst du mal eine Mail an Wolfi Ransburg schreiben. Ich habe mit diesem Händler eine sehr gute Erfahrung gemacht. Sag ihm, dass du Anfänger bist, dich nicht auskennst und er wird dir ein faires Angebot machen. bei seiner Homepage wirst du auch ein paar Tipps für Anfänger finden.

Auf der Diskussionsforum von www.astronomie.de kannst du dir auch Rat einholen (aths und ich sind auch dort..)

Amarok
2003-12-14, 11:00:55
Original geschrieben von Aragon


PS:
Kann man die FS2 auch mit einem Computer verbinden und steuern?


Ja

Amarok
2003-12-14, 11:03:50
Original geschrieben von Gast
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=2970051707&category=32943
is das gut?
möchte mir auch ein teleskop zulegen, hauptsächlich um planeten und nebel zu beobachten, reicht das dafür?

Ganz vergessen:

Wieviel möchtest du ausgeben?

Gast
2003-12-14, 15:28:10
also recht wären mir etwa 200€

pPpP
2003-12-14, 15:45:00
so hab mich jetzt mal angemeldet..
hab bei www.teleskop-service.de folgendes entdeckt:

1. http://www.teleskop-service.de/Einsteiger/Angebote/einsteigerangebote.htm#achro60700

2.
http://www.teleskop-service.de/Einsteiger/Angebote/einsteigerangebote.htm#70900eq

würde das für 89€ auch für meine zwecke genügen? (planeten und nebel beobachten)

bin nich sicher welches ich nehmen soll, wenn ich das für 89€ nehme ärger ich mich vielleicht das ich ein leistungsfähigeres für 110€ mehr haben könnte..

Amarok
2003-12-14, 16:58:19
Ehrlich gesagt würde ich, wenn du 200€ ausgeben willst, das 114/900mm Newton Teleskop um 199€ nehmen. Ist schon parallaktisch montiert und die Öffnung ist schon so gut, das du Galaxien und Nebel ganz gut sehen kannst.

aths
2003-12-15, 10:00:42
Für 199 € kriegste beim 114-er Newton nur EQ1-Klasse als Montierung. Das wäre wohl etwas sehr knapp für den Newton. Für Nebel (außer die stärksten) ist bei 70 mm die Öffnung etwas knapp. Also lieber noch ein klein wenig weitersparen :) Oder eben ein Mond-und-Planeten-Refraktor kaufen, 70/900 ist auf jeden Fall besser, als nichts. Mein erstes Scope hatte nur 60 mm Öffnung, damit ging auch schon einiges.

aths
2003-12-17, 23:13:26
Original geschrieben von Gast
also recht wären mir etwa 200€ Um noch mal konkreter zu werden: Ein Teleskop ist ein Hochpräzisionsgerät. Um bei 100x ein vernünftiges Bild (und ein vernünftig großes Gesichtsfeld) zu haben, benötigt man hohe optische und mechanische Qualität. Für 200 € müsste man aber an allen Ecken und Enden Abstriche hinnehmen.

Frank
2003-12-18, 11:13:04
Original geschrieben von aths
Für 199 € kriegste beim 114-er Newton nur EQ1-Klasse als Montierung. Die EQ2 bei Teleskop Service. Des weiteren kann man sich ja aber auch nach Gebrauchgeräten umschauen. Da dürfte bei 200€ schon etwas vernüftiges dabei sein.

Aragon
2003-12-22, 23:35:16
Inzwischen habe ich mein neues Teleskop erhalten.
Ein Celestron C8 auf einer Vixen Super-Polaris Montierung, die mit Schrittmotoren in beiden Achsen und der Steuerbox Skysensor 3 ausgestattet ist. Diese Steuerung ist wohl schon etwas älter und besitzt keinen Computeranschluß. Da ich das Teleskop für Langzeitbelichtungen einsetzen möchte, und nicht selbst Leitsterne nachführen will, ist dies ärgerlich. Zum Glück kann die Möglichkeit zum Autoguiden mit etwas Bastelarbeit nachgerüstet werden.
Dazu müssen die Tastaturanschlüsse des Skysensors (für die 4 Bewegungsrichtungen: Nord-Süd und West-Ost) nach außengeführt werden. Der Tastaturblock des Skysensors ist, mit einem farblich codierten Flachbandkabel, mit der Elektronik verbunden. Die Belegung habe ich ausgemessen und in der beigefügten Skizze dargestellt. Um das Teleskop nach Westen zu schwenken sind z.B. die Anschlüsse 6 und 10 (grün und weiß) zu verbinden.
Soll das Teleskop über den PC gesteuert werden müssen diese Verbindungen vom PC aus geschaltet werden. Dazu benötigt man einen Protokollumsetzer.
Von Technoplus wird ein solcher für 75 Euro angeboten (http://www.technoplus.nl/astro/lx200.htm). Dieser steuert, über das den meisten Autoguiding fähigen Programmen (Astrosnap, Astroart, Iris, ...) bekannte LX200-Protokoll, die vier Relais für die Bewegungsrichtungen an. Dann kann dann das Teleskop auch mit dem PC gesteuert werden. Die Goto-Funktionen und Geschwindigkeitseinstellungen sind damit allerdings nicht verwendbar.
Inzwischen habe ich den Umbau vorgenommen und den Protokollumsetzer bestellt. Dann wird sich zeigen ob die Vixen Super-Polaris Montierung für Langzeitbelichtungen bei hohen Brennweiten verwendet werden kann.

aths
2003-12-23, 14:42:09
Die Vixen SP wird, falls in gutem Zustand, dir wohl mehr Spaß machen, als das Meade-Zeug. Allerdings, wenn ich ein C8 für Langzeitfotografie nachführen sollte, würde ich mich fragen, wozu denn Kompromisse eingehen? — und eine GP DX nehmen. Plus massivem Hartholz-Stativ. Imo sparst du am falschen Ende — eine gut kollimierte C8-Optik mit optimiertem Tubus soll, was man so liest, ein ziemlicher Bringer sein. Die Montierung sehe ich Foto-Zwecke allerdings schon eher grenzwertig.

Amarok machts richtig: Das C11 könnte man visuell auch auf GP DX betreiben. Da er fotografieren will, hat er gleich 'ne OTE gekauft. Die ist vielleicht nicht so schön :kicher: aber für größere Geräte gedacht.

Aragon
2003-12-27, 22:43:21
Vixen, OTE, Losmandy, Everwin, Takahashi, Astrophysics. Ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber bei uns wächst das Geld nicht auf Bäumen ;)

Amarok
2003-12-28, 11:28:10
Auf den Bäumen wächst es bei uns auch nicht, aber andere geben für ihr Hobby viel mehr Geld aus.

Die OTE ist übrigens gar nicht soo teuer, da gibt es ganz andere Kaliber.

Das C11 ist übrigens ein Hammer: Leider ist die Sicht im Moment ein wenig flau (vor allem das Seeing)

aths
2004-01-11, 18:24:54
Wenn ich nicht bald im Erfahrungsberichte-Thread was von dir lese, gibt's Haue!!

Aragon
2004-01-11, 19:29:14
Gut Ding will Weile haben :)

Wie soll Amarok, bei dem dem beschissenen Wetter, sein neues Wunderwerk der Technik testen?

Erfahrungsbericht:
Zimmerleuchte wurde vom GoTo genau angefahren und perfekt scharf abgebildet.
Selbst die fette schwarze Spinne in der dunklen Zimmerecke, wurde durch die enorme Lichtstärke und den sagenhaft Kontrast des C11, erschreckend realistisch abgebildet.

Frank
2004-01-11, 20:39:04
Gut dann schreib mal kurz etwas:

Bericht über TAL-150P (6" f/5 Reflektor)
http://www.telescopes.ru/product.html?cat=1&prod=12

Bestellt wurde das ganze bei Teleskop-Service (das letzte Exemplar), welche auch recht schnell lieferten. Daher kommt das Teleskop in einer großen Holzkiste à 35kg. Drin ist alles schön sauber verpackt, doch beim Aufbau gleich das erste Hindernis: An der Säule wurde für ein Fuß nicht das Gewinde eingeschnitten. Das ließ sich aber zum Glück schnell selbst regeln dank entsprechendem Werkzeug. Der Rest ging dann absolut problemlos. Fertig aufgebaut wiegt das ganze dann etwa 25kg. Insgesamt der erste Eindruck: russisch. Das Gerät wirkt sehr rustikal und robust. Die Säule ist aus Metall - die Montierung Gußeisen. Den Tubus bringt wohl auch nix so schnell aus der Form. Die Montierung läuft aber trotz des zu tragenden Gewichts absolut ruck- und wackelfrei. Feinnachführung etc vorhanden - nicht vorhanden sind irgendwelche Hilfsmittel, die Montierung korrekt auszurichten. Die Säule steht nicht nur auf Pflaster und Beton absolut stabil, sondern auch in freier Wildbahn. Doch nun zur Optik: Das ganze ist wie gesagt ein 6" Newton mit 750mm Brennweite. Okularseitig dabei waren zwei Plössl: 25 und 10mm - beide 1,25" - klar denn der OAZ ist auch nur 1,25". Zusätzlich noch eine 2x Barlow, Grau und Sonnenfilter. Entgegen meiner Annahme das Gerät erstmal zu justieren (ich hatte mir im Vorfeld gleich 3 Anleitungen reingeleiert), gabs komsicherweise nix zu jusitieren. Der Test am Stern war eigentlich sofort mit einen guten Ergebnis gekrönt. Komisch. Wer weiß wie die Russen das alles verschraubt haben. Dank des hervorragenden Wetters in den letzen Monat (war da überhaupt mal 100% Wolkenfrei?) konnt ich bis jetzt nur an Mond, Saturn, und 4..5 anderen Sachen testen. Das Ergebnis war beeindruckend: Saturn in 150x absolut sauber und farbrein dargestellt - fast schon etwas zu hell. Cassini Teilung und Streifen auf der Planetenoberfläche waren erkennbar. Mond beeindruckte auch sofort genauso wie der Orionnebel... (später evtl mal mehr zu den ganzen Beobachtungen) Die Okulare machten dabei alle eine recht gute Figur - allerdings muss da jetzt noch nachgerüstet werden (für Planetenbeobachtungen).

Hier noch ein paar Fotos und Daten:
TAL 150P
Optik: 6" f/5 Newton
25mm & 10mm TAL Plössl + 2x Barlow
8x50 Sucher (oder besser Finder)
...
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/teleskop1.jpg
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/teleskop2.jpg
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/teleskop3.jpg
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/teleskop4.jpg

wers genauer haben will: nachfragen :)

aths
2004-01-11, 21:35:30
Feines Teil =)

Amarok
2004-01-12, 14:34:56
Original geschrieben von Aragon
Gut Ding will Weile haben :)

Wie soll Amarok, bei dem dem beschissenen Wetter, sein neues Wunderwerk der Technik testen?

Erfahrungsbericht:
Zimmerleuchte wurde vom GoTo genau angefahren und perfekt scharf abgebildet.
Selbst die fette schwarze Spinne in der dunklen Zimmerecke, wurde durch die enorme Lichtstärke und den sagenhaft Kontrast des C11, erschreckend realistisch abgebildet.

bei uns ist es seint Wochen (!!!) traurig. Einmal keine Wolken, dafür das Seeing im Keller. Aber mit der Spinne könnte ich dienen;)

Aragon
2004-01-12, 23:07:11
Original geschrieben von aths
Wenn ich nicht bald im Erfahrungsberichte-Thread was von dir lese, gibt's Haue!!

Damit es keine Haue von aths gibt, schnell noch ein paar Worte zum ersten Eindruck meines neuen Teleskops:

Celestron C8 auf Vixen Superpolaris gegen Meade ETX 105

*** Folgender Text ist bitte nicht als objektive Abhandlung zu sehen, sondern als persönliche Meinung. ***

Bisher wurde das neue Teleskop noch nicht am Himmel getestet. Die folgenden Dinge sind mir im Vergleich zum Meade ETX bislang aufgefallen.

Vorteile des C8/Superpolaris:
* das Ausbalancieren des Tubus fällt, sobald weiteres Zubehör adaptiert wird, erheblich leichter. Man braucht keine zusätzlichen Gegengewichte, sondern kann den Tubus einfach auf der Adapterschiene verschieben, bis alles ausbalanciert ist.
* ein Kamerahalter ist am C8 bereits vorhanden.
* vermutlich läuft die Nachführung gleichmäßiger (konnte ich noch nicht testen).
* die Geschwindigkeitseinstellungen des Skysensors 3 eignen sich besser zum Autoguiden, da bei Rektaszension nach Osten die Nachführung gestoppt oder mit halber siderischer Geschwindigkeit weiterläuft. Daher tritt kein Backlash auf und die Korrekturen erfolgen ohne Verzug.
* die Lichtstärke und der Kontrast werden beim C8 besser sein -> obwohl das ETX durch das sagenhafte UHTC ja auch fast an die 8 Zoll-Klasse heranreicht ;)

Nachteile des C8/Superpolaris:
* das C8 hat nur einen Geradeaussichtsucher 6x30 und keinen Dioptrinausgleich.
* während der siderischen Nachführung ist ein lautes Tackern des Rektaszensionsschrittmotors hörbar.
* die maximale Geschwindigkeit der Motoren beträgt nur 32 fach siderisch (8° pro Minute)
* die Motoren können bei Drehung des Teleskops aufeinander schlagen (Fehlkonstruktion!!!).
Wenn das Teleskop in südlicher Richtung aufgestellt wird, muß der Tubus auf der linken (Osten) Seite der Montierung stehen, damit die Motoren während der Nachführung nicht gegeneinander stoßen können. Dann steht der Tubus aber auf dem Kopf (der Sucher ist dann unter dem Tubus)
* die Steuerkabel der Motoren können sich um die Montierung wickeln (-> Kabelsalat)

* die Bedienung des Skysensors 3 ist umständlicher als beim Autostar.
* der Skysensor 3 kann serienmässig nicht am PC angeschlossen werden (kein Autoguiding möglich).
* es ist keine Möglichkeit vorhanden um das Getriebespiel schnell herauszufahren.

* das Holzstativ ist nicht in der Höhe verstellbar.

PS:
Auf der Vixen Superpolarismontierung ist nirgends der Schriftzug des Herstellers angebracht. Vixen traut sich bei der Fehlkonstruktion wohl nicht seinen Namen preiszugeben. Pfui!!!
Hoffentlich hat Vixen da aber inzwischen hinzugelernt und bei der Great Polaris und neueren Montierungen diese üblen Konstruktionsfehler ausgebügelt.

Nun hat aths ja einen ersten Erfahrungsbericht und ist bestimmt fürs erste wieder besänftigt, oder?

aths
2004-01-17, 22:04:55
Original geschrieben von Aragon
PS:
Auf der Vixen Superpolarismontierung ist nirgends der Schriftzug des Herstellers angebracht. Vixen traut sich bei der Fehlkonstruktion wohl nicht seinen Namen preiszugeben. Pfui!!!Trenn doch mal bitte Meinungen und Fakten :) Auf der GP steht btw Vixen drauf — sehr klein. (Im Verhältnis zur Größe ist auch der "Vixen"-Namenszug auf dem Tubus kleiner, als bei einer bestimmten anderen Firma.) Ich weiß nicht, was bei der SP eine Fehlkonstruktion sein soll, hoffentlich hast du das Ding richtig zusammengebaut.

Hast du da das Original-Stativ, was bei der SP dabei war? Willst du ein vernünftiges Holz-Stativ, kauf dir endlich das UNI 28 von Berlebach!!

Ich "fürchte", obwohl deine SP gebraucht ist, und sie das ggü. dem ETX ungleich schwerere C8 tragen muss, wird sie stabiler sein als die ETX-"Montierung". Willst du tolle Fotos schießen, kauf dir die GP-DX für das C8. Eine Zufriedenheits-Garantie ist da praktisch eingebaut :)

Das C8 ist nicht umsonst ein legendäres Teleskop. Wenn du es exakt kollimierst, die Tubus-Innenauskleidung optimierst, und dem Tubus einen vernünftigen Unterbau spendierst, wirst du mit der nötigen Erfahrung in der Lage sein, Fotos zu schießen, von den du nicht zu träumen wagtest. Ein gutes Leitrohr hast du ja schon...

Skysensor 3 muss alt sein, inzwischen ist ja selbst Skysensor 2000 ausgelaufen. Vixen setzt neuerdings auf die Goto-Montierung "Sphinx" — und hat sich dafür gleich Prügel eingehandelt. GP und GP-DX laufen nicht umsonst weiter... zum Skysensor 2000 gehören auch kräftige Servo-Motoren, btw.

Was den Geradsicht-Sucher vom C8 angeht, weiß ich nicht, was das für ein Teil genau ist. Den Vixen-6x30-Sucher jedenfalls finde ich sehr gut: 8° wahres Feld, scharfes Bild. Zunächst wollte ich ja einen 7x50-Sucher haben, inzwischen denke ich, bleibt der 6x30 wohl noch lange bei mir. Nach dem nächsten größeren außerplanmäßigen Einkommen kann ich mir wahrscheinlich einen 2"-Zenitspiegel und ein 2"-Großfeld-Okular (das LVW 42 mm) leisten, dann kann ich auch mit dem Hauptrohr suchen (bei 3° wGF.)

Aragon
2004-01-19, 19:52:39
Original geschrieben von aths
Nach dem nächsten größeren außerplanmäßigen Einkommen kann ich mir wahrscheinlich einen 2"-Zenitspiegel und ein 2"-Großfeld-Okular (das LVW 42 mm) leisten, dann kann ich auch mit dem Hauptrohr suchen (bei 3° wGF.)
Mit meinen Teleskopen komme ich mit dem 40 mm Plössl maximal auf ein wahres Gesichtsfeld von 1,2°.
Wißt ihr ob dieses Feld vergrößert werden kann? z.B mit:

* Brennweitenreducer (Sharpley-Linsen)
* durch den Austausch des 1,25" Okularstutzens gegen einen mit 2".

Imho müßte das ausgeleuchtete Feld doch mit der Größe des vorderen Teleskop-Fangspiegels zusammenhängen?
Wißt ihr ob ein 2" Okular am C8 voll ausgeleuchtet wird?

Amarok
2004-01-19, 20:13:50
Mit dem Brennweitenreducer wird das Gesichtsfeld größer, musst einfach die "neue" Brennweite zur Berechnung ranziehen.

Ein 2" zahlt sich beim C8 sehr wohl aus, alleine dadurch, dass du die langbrennweitigen Okulare optimal nützen kannst (die meistens auch nur in ein 2" reinpassen)

Aragon
2004-01-19, 21:45:18
Danke für die Info. :)
Dann werd ich mir mal einen 2"-Auszug und ggf. auch ne Sharpley-Linse besorgen.

aths
2004-01-20, 03:31:42
Original geschrieben von Aragon
Mit meinen Teleskopen komme ich mit dem 40 mm Plössl maximal auf ein wahres Gesichtsfeld von 1,2°.Wie hast du das ausgerechnet? (Dazu müsste man die Feldblende des Okulars kennen. Bei 1950 mm Brennweite komme ich auf maximal 0,8° wahres Gesichtsfeld. Mehr lässt die Hülse einfach nicht durch.) Mit einem 2"-OAZ dürftest du bei entsprechenden Okularen bis zu 1,4° wGF erreichen.
Original geschrieben von Aragon
Wißt ihr ob dieses Feld vergrößert werden kann? z.B mit:

* Brennweitenreducer (Sharpley-Linsen)
* durch den Austausch des 1,25" Okularstutzens gegen einen mit 2".Erstes wohl weniger, zweites auf alle Fälle.

Reducer vergrößern nicht zwangsläufig das wahre Gesichtsfeld. Es kann mit einem Reducer auch einfach zur Abschattung im Randbereich kommen.
Original geschrieben von Aragon
Imho müßte das ausgeleuchtete Feld doch mit der Größe des vorderen Teleskop-Fangspiegels zusammenhängen?Japp. Der leuchtet eine bestimmte Fläche aus, und dann ist Ende im Gelände. Ich denke nicht dass der Fangspiegel für den 2"-OAZ im Zusammenspiel mit einem Reducer designt wurde. Hängt aber davon ab, was du machen willst: Der CCD-Chip ist ja so klein, da macht dir die Randabschattung auch nix, aber der Kompressor sorgt trotzdem für mehr Lichtstärke, wodurch sich die Belichtungszeit verkürzt.
Original geschrieben von Aragon
Wißt ihr ob ein 2" Okular am C8 voll ausgeleuchtet wird? Davon kannst du mal ausgehen.

Aragon
2004-01-20, 18:51:24
Original geschrieben von aths
Wie hast du das ausgerechnet? (Dazu müsste man die Feldblende des Okulars kennen. Bei 1950 mm Brennweite komme ich auf maximal 0,8° wahres Gesichtsfeld. Mehr lässt die Hülse einfach nicht durch.) Mit einem 2"-OAZ dürftest du bei entsprechenden Okularen bis zu 1,4° wGF erreichen.
Erstes wohl weniger, zweites auf alle Fälle.
Das wahre Gesichtsfeld (wGf) von 1,2° bezog sich auf das 40 mm Plössl am Meade ETX.

Zur Berechnung des wGf habe ich das scheinbares Gesichtsfeld (sGf) aus dem Meade-Katalog verwendet.

Dann müßte die Gesichtsfeldblende doch schon reingerechnet sein?

Alle Gleichungen sind aus "Wolfgang Paech und Thomas Baader, Tipps und Tricks für Sternfreunde":

-> sGf = 2 * arctan(Radius der Blende / Okularbrennweite)


wGf = sGf / V

wGf = wahres Gesichtsfeld
sGf = scheinbares Gesichtsfeld
V = Vergrößerung

V = ft / fo

ft = Brennweite des Teleskops
fo = Brennweite des Okulars

wGf = sGf * fo / ft

Mit dem Meade ETX (ft=1470 mm) und einem Okular (fo=40 mm; sGf=44°) ergibt das:

wGf = 44° * 40 mm / 1470 mm
wGf = 1,2°

Mit dem Celestron C8 (ft=2000 mm) und dem gleichen Okular ergibt sich ein wahres Gesichtsfeld von:

wGf = 0,9°


Mit dem von dir vorgeschlagenen 2"-Okular (LWV 42; sGf=72°) käme man dann beim C8 bereits auf wGf von 2°. Wieso sollen nur maximal 1,4° drin sein?

PS:
Vielen Dank für deine Ausführungen. Wie bringt du es nur fertig, zu solch nachtschlafener Zeit, noch interessante Berichte zu schreiben?

aths
2004-01-20, 19:44:57
Original geschrieben von Aragon
Das wahre Gesichtsfeld (wGf) von 1,2° bezog sich auf das 40 mm Plössl am Meade ETX.Die Rechnung über das scheinbare Gesichtsfeld gibt nur grobe Näherungswerte, tendenziell zu große. Man muss es über den arctan rechnen. Die Feldblende kannste u. U. mit einer Schiebelehre ausmessen.

Da ich dachte, dass du das ETX als Leitrohr einsetzt, habe ich das wGF für das Plössl für's C8 berechnet. Für das Leitrohr brauchst du noch ein Fadenkreuz-Okular, und dann kann's losgehen :)
Original geschrieben von Aragon
Mit dem von dir vorgeschlagenen 2"-Okular (LWV 42; sGf=72°) käme man dann beim C8 bereits auf wGf von 2°. Wieso sollen nur maximal 1,4° drin sein?72° sGF kann man so oder so sehen. Beispiel Nagler mit 82°. Man sieht eine Fläche wie bei 82°, aber in Wahrheit wurde eine kleinere Fläche "aufgeblasen". Ohne Verzeichnungen am Rand kriegt man Ultraweitwinkel nunmal nicht hin. Das LVW-42 hat 47 mm Feldblenden-Durchmesser.
Original geschrieben von Aragon
PS:
Vielen Dank für deine Ausführungen. Wie bringt du es nur fertig, zu solch nachtschlafener Zeit, noch interessante Berichte zu schreiben? Ich war gerade aufgestanden... mein Tagesrhytmus ist momentan etwas daneben.

Aragon
2004-02-21, 03:04:58
Weil das Wetter in letzter Zeit nicht mitspielte, hatte ich Zeit um einige Besorgungen und Bastelarbeiten für die Teleskope vorzunehmen. Nachfolgend eine kurze Aufstellung meiner momentanen Ausrüstung.

Hier sind meine drei Schätze versammelt. Links das Celestron C8 auf der Vixen Superpolaris und rechts das Meade ETX 105, sowie in der Mitte das Zavarius-Zoom-Fernglas 10-30 x 60 auf einem Fotostativ.

Aragon
2004-02-21, 03:05:38
Das sind meine beiden Astrokameras. Oben die Philips TouCam (für Langzeitbelichtung nach Steve Chambers SC1-modifiziert) mit angeschlossenem 135mm Teleobjektiv und dem Haltebügel zur Befestigung am Teleskop.
Die Fokuslage des CCD ist allerdings nicht ganz identisch mit dem Filmabstand in Spiegelreflexkameras, weshalb die Entfernungsskala am Objektiv nicht verwendet werden kann. Über den Schalter kann zwischen Normal- und Langzeitbelichtung gewechselt werden. Damit der Computer die Belichtungszeit steuern kann, muß ein Parallelkabel zusätzlich angeschlossen werden. Die Stromversorgung der Kamera erfolgt über den USB-Anschluß.
Die TouCam kostet mit Okularadapter 105 Euro. Für den Umbau nach SC1 sind noch ca. 20 Euro Bauteilkosten aufzuwenden. Wenn man Pech hat oder mit dem Lötkolben nicht umgehen kann, kanns aber auch teuerer werden.

Darunter ist die gekühlte Astrokamera Starlight XPress MX7C mit der 400mm Optik zu sehen (200mm Teleobjektiv und 2x Konverter). Für die richtige Fokuslage ist ein 27mm Adapter erforderlich. Da ich nur einen 26mm langen auftreiben konnte, stimmen auch hier die Entfernungsangaben am Objektiv nicht mit der tatsächlichen Fokuslage überein.
Der Anschluß am Rechner erfolgt über USB. Leider ist der USB-Treiber von Starlight recht eigenwillig und verweigert häufig die Arbeit, wenn weitere USB-Geräte am Rechner angeschlossen sind. Dann muß man den USB-Treiber überlisten. Man entfernt die USB-Geräte welche mit dem USB-Treiber nicht zusammenarbeiten wollen (z.B. USB-Mäuse etc.) und startet dann eine längere Belichtung mit der MX7C. Während die Belichtung läuft steckt man alle benötigten USB-Geräte ein. Dann kriegt der blöde Starlight-Treiber das nicht mit und meckert nicht. Klingt komisch aber ich konnte auf die Art alle Probleme beseitigen.
Die mitgelieferte SW zur Steuerung der Kamera ist für Farbaufnahmen völlig unbrauchbar und auch sonst nicht gerade ein Glanzstück. Hier sollte man auf jedenfall noch die 175 Euro für die wesentlich leistungsfähigere und besser bedienbare SW Astroart investieren.
Die Kamera habe ich übrigens gebraucht für 1500 Euro gekauft (da war auch noch die Star2000 Relaisbox zum Guiden dabei. Diese Box ist mir beim experimentieren jedoch abgeraucht.)

Aragon
2004-02-21, 03:06:14
Das ist der LX200-Protokollumsetzer zum rechnergestützten Autoguiden. Das serielle Kabel (links) wird mit dem Rechner verbunden und das rechte Flachbandkabel geht zum Skysensor der Vixen Superpolaris. Die vier Richtungsrelais sind dann über das Flachbandkabel parallel zu den Richtungstasten am Skysensor geschaltet. Solange das jeweilige Relais durchschaltet bewegt sich das Teleskop dann in eine der Himmelsrichtungen und zeigt dies auch über die LED´s an.

Wie ich aber feststellen mußte, ist dies nur bei den niedrigen Geschw. so. Im 32-fach Modus des Skysensors bewegt sich das Teleskop solange bis die Stop-Taste (Null) gedrückt wird. Deshalb mußte ich noch eine kleine Zusatzschaltung einbauen, welche das Stopsignal generiert. Diese Schaltung ist im unteren Bild rechts zu sehen. Über einen Schiebeschalter wird dieser Modus aktiviert und schaltet dann, direkt nachdem eins der vier Richtungsrelais ausschaltet, kurzzeitig das Stop-Relais ein.
Damit ist die Steuerung dann auch für die Spiralsuche und zum Erstellen von Mosaiken geeignet.

Aragon
2004-02-21, 03:07:46
Ups, jetzt hab ich das Bild vergessen.

Aragon
2004-02-21, 03:08:38
Hier ist der LX200-Protokollumsetzer, der Vixen Skysensor und das getaktete Netzteil zum Stromversorgung aller Komponenten zusammengestöpselt. Die vier Richtungstasten und die Stop-Taste des Skysensors habe ich über eine 25-polige serielle Schnittstelle nach außen geführt. Da nur 7 Kabel benötigt werden, hätte eine 9 polige Buchse auch gereicht. Dann könnte man aber versehentlich die Verbindungen zwischen Computer, Protokollumsetzer und Skysensor falsch stecken und die Geräte zerstören.
Überhaupt finde ich es recht seltsam, das Vixen ihre Geräte nicht verpolungssicher ausführen. Wie im Handbuch nachzulesen ist, wird bei Verpolung der Versorgungsspannung der Skysensor zerstört. Deshalb habe ich auch alle Stromversorgungskabel zum Skysensor über Cinch-Buchsen und Schutzdioden verpolungssicher ausgeführt.
Das sollte man doch eigentlich bei Equipment in der Preislage als selbstverständlich erachten.

Aragon
2004-02-21, 03:09:32
Inzwischen habe ich meine Teleskope mit elektr. Fokussierern ausgestattet. Somit können beide Teleskope jetzt komplett von drinnen gesteuert werden. Die Originalteile von Meade und Celestron waren mir allerdings viel zu teuer. Deshalb habe ich zwei Fokussiermotoren von Bresser beschafft (anstatt des ca. 200 Euro teuren Meade-Modells kostet der nur schlappe 25 Euro). Die Fokussierknöpfe habe ich durchbohrt und mit einer Schraube fest mit dem Antrieb verbunden. Trotzdem kann auch noch von Hand scharfgestellt werden, da der Bresser-Fokussierer eine mechan. Kupplung besitzt, welche auf Knopfdruck die Verbindung zum Getriebe löst. Die Befestigung am Celestron war über entsprechend gebogene Haltebügel problemlos möglich. Beim ETX sind aber im hinteren Bereich kaum Befestigungspunkte vorhanden und in die Plastikhalterung am Tubus wollte ich lieber nicht reinbohren. Deshalb habe ich den Motor nur professorisch über eine kleine Holzplatte am Okularstutzen befestigt.
Im Vergleich des Tubus von Meade und Celestron fällt sofort die viel schwergängigere Fokussierung und das starke Spiegelshifting des Meade auf. Am ETX hat der Fokusmotor schon recht zu knabbern und mit halbvollen Batterien bleibt er auch schon mal stehen. Hoffentlich macht der Fokussierer das auf Dauer mit, die Zahnräder des Getriebes sind nämlich aus Kunstoff und hinterlassen einen recht labilen Eindruck.

Aragon
2004-02-21, 03:10:11
Und der Fokusmotor am ETX

Aragon
2004-02-21, 03:10:57
Auf dem Couchtisch ist der astronomischen Firlefanz, der sich inzwischen angesammelt hat, aufgestellt.

Obere Reihe (von links nach rechts)

1) Align Mate (Wasserwaage und Kompaß zur Teleskop-Ausrichtung) -> 30 Euro
2) Off-Axis Guider (damit werde ich demnächst Autoguiden) -> 110 Euro
3) Fadenkreuzokular 26mm (um das Objekt bei CCD-Aufnahmen zu zentrieren) -> 60 Euro
4) Okularauszugs-Verlängerung (zum fokussieren bei CCD-Aufnahmen) -> 20 Euro
5) Adapter ETX auf SC-Gewinde (um Zubehör wie Brennweitenreducer mit SC-Anschluß am ETX anzuschließen) -> 40 Euro
6+7) variabler Brennweitenreducer mit zugehörigen Hülse -> 230 Euro
8) Adapterring M42 (um Kameras mit M42 Anschluß am Fokaladapter anzuschliessen) -> 20 Euro
9) Blasebalg (entfernt schonend Staub von der Optik)

Mittlere Reihe (von links nach rechts)

1-5) Mondfilter, Graufilter und verschiedene Farbfilter -> 70 Euro
6) Infrarot-Sperrfilter -> 20 Euro
7) UHC Schmalbandfilter -> 100 Euro
8) fünf homofokale Klemmringe (zum einfacheren fokussieren bei CCD-Aufnahmen) -> 20 Euro
9) Fokaladapter fürs Meade ETX -> 50 Euro
10) Flip-Mirror und Adapter für das Celestron C8 (zum fokussieren und zentrieren bei CCD-Aufnahmen) -> 190 Euro

Untere Reihe (von links nach rechts)

1) Barlowlinse 2x -> 50 Euro
2-8) Plössl-Okulare Meade (6,4 + 9,7 + 12,4 + 15 + 20 + 26 + 32 + 40 mm) -> 130 Euro
9-10) Ortho-Okulare Celestron (12,5 + 26 mm)

Die beiden Ortho-Okulare von Celestron wurden bei dem C8 mitgeliefert. Aufgefallen ist mir die deutlich schlechtere Bildschärfe dieser Okulare im Vergleich zu den Meade Plössls.
Wie ihr seht ist das Hobby nicht gerade billig und man kann problemlos Unmengen an Zeit und Geld versemmeln.

kalle1111
2004-04-14, 00:07:40
@ Amarok

Was ist nun mit dem First-Light ?

Matti
2004-06-07, 16:17:18
Wer beobachtet morgen auch den Venus-Durchgang? Gibts außer einem schwarzen Fleck vor der Sonne noch was besonderes zu sehen? ...vielleicht gebrochenes Sonnenlicht in der Venus-Atmosphäre kurz vor Eintritt?

Frank
2004-06-07, 16:28:52
Original geschrieben von Matti
Wer beobachtet morgen auch den Venus-Durchgang? Gibts außer einem schwarzen Fleck vor der Sonne noch was besonderes zu sehen? ...vielleicht gebrochenes Sonnenlicht in der Venus-Atmosphäre kurz vor Eintritt? Eintritt und Austritt werden wegen der Atmosphöre besonders interessant, da das ganze dann wegen der Lichtbrechung wie ein Tropfen aussieht. Werde morgen mal probieren mit dem 6"er + Digiknipse ein paar Fotos zu machen.

Matti
2004-06-07, 16:38:10
werde ich morgen mal zeitig aufstehen, um den Eintritt zu sehen. Fürn Austritt habe ich keine Zeit.

Der Eintritt war 7:30, oder? Reicht ein 6cm-Fernrohr? Kann man mit 20x-Vergrößerung schon was erkennen? ...oder muß man stärker vergrößern? ...wobei das bei meinem miesen Stativ nicht so toll wäre.

Matti
2004-06-07, 16:46:27
Die Zeiten hab ich grad selbst gefunden.

Eintritt: 7:20-7:40
Austritt: 13:04-13:23

Frank
2004-06-07, 17:34:41
Original geschrieben von Matti
werde ich morgen mal zeitig aufstehen, um den Eintritt zu sehen. Fürn Austritt habe ich keine Zeit.

Der Eintritt war 7:30, oder? Reicht ein 6cm-Fernrohr? Kann man mit 20x-Vergrößerung schon was erkennen? ...oder muß man stärker vergrößern? ...wobei das bei meinem miesen Stativ nicht so toll wäre. Infos gibt es unter Anderem hier: http://www.astronomie.de/

20x dürfte in jedem Fall reichen. So klein ist die Venus auch nicht. :) Aber Achtung!! Du brauchst einen Sonnenfilter für dein Refraktor - und das VOR dem Strahlengang des Teleskops.

huha
2004-06-07, 17:53:29
...oder eben ein entsprechendes Prisma (Herrschelprisma), das nachgeschaltet ist. Die sind aber nicht gerade billig.
Ahh, morgen wird beobachtet, ich hab' extra schulfrei gekriegt :D -- mein Vater hat auch Urlaub, dann fahren wir irgendwo hin und schauen uns das in aller Ruhe an. Vielleicht gibt's auch noch ein paar Photos, je nachdem, ob (und wie) die ToUcam mitspielt.

-huha

aths
2004-06-07, 19:08:17
Nicht in die Sonne sehen.

Auch nicht durch den Sucher. Beim Einsatz vom Fernrohr / Fernglas Objektiv-Sonnenfilter nehmen. (Vorne, nicht hinten.)

Sucher abdecken, am besten abschrauben.

Als Sonnenfilter keine normale Folie oder was probieren, nur vernünftige Sonnenfilter-Folie, z. B. von Baader.

Das 60 mm Fernrohr bringt größenordnungsmäßig 1000x Sonnenlicht-Verstärkung.

Morbid Angel
2004-06-07, 19:10:15
Original geschrieben von aths
Nicht in die Sonne sehen..

Ist das wirklich so schlimm, wenn man da kurz rein guckt? Erblindung?

aths
2004-06-07, 19:14:34
Original geschrieben von Morbid Angel
Ist das wirklich so schlimm, wenn man da kurz rein guckt? Erblindung? Wenn man nicht gerade aus einem dunklen Zimmer kommt, kann man kurzzeitig mit bloßem Auge in die Sonne sehen. Optische Instrumente wie Ferngläser oder Fernrohre sammeln und konzentrieren das Sonnenlicht, dass man erblinden wird.

huha
2004-06-07, 19:34:19
Wenn du mit irgendwas Optischem in die Sonne guckst, ohne entsprechende Schutzmaßnahmen (Filter etc.) zu haben, ist dein Auge hinüber.
Man kann ja schon mit einer einfachen Lupe und dem Sonnenlicht Papier anbrennen, was denkst du, was passiert, wenn sowas auf dein Auge trifft? :freak:

Mit dem bloßen Auge wirst du es wahrscheinlich nicht lang aushalten, direkt in die Sonne zu schauen.
Außerdem kann man, wie gesagt, Augenschäden davontragen.

-huha

Aragon
2004-06-07, 21:31:56
Werds mir morgen auch anschauen (natürlich mit Sonnenfilter vornedrauf). Den Sucher habe ich sicherheitshalber abgeklebt.
Ich hatte heute allerdings zunächst Probleme die Sonne überhaupt zu finden (nicht etwa wegen Wolken). Es ist mir erst gelungen, nachdem ich mir eine kleine Einstellhilfe gemacht habe. Und zwar: ein Stab von einer Antenne auf eine Grundplatte gesetzt und vor den Sonnenfilter (oder abgedeckte Teleskopöffnung) gehalten. Dann muß man das Teleskop solange schwenken bis der Schattenwurf verschwindet und hat die Sonne im Okular.
Durch das viele Streulicht wird das Suchen im Teleskop arg erschwert. Manchmal hatte ich den Eindruck das ich während des Suchens, mehrmals die durch Bild huschende Sonne übersehen habe. Ein dunkles Tuch übern Kopf gestüplt hilft hier recht gut.


Die Nachführung und das Guiding der Vixen Superpolaris habe ich inzwischen getestet. Die Montierung läuft wirklich erheblich ruhiger als jene des ETX. Ein plötzliches Wegdriften des Leitsterns, was beim ETX immer wieder vorkommt, trat bei der Superpolaris nicht auf. Was mir allerdings immer noch etwas Probleme bereitet ist die genaue Ausrichtung, da ich den Polarstern von meiner Logia nicht im Blickfeld habe.
Demnächst werde ich dann hoffentlich längere Belichtungszeiten hinbekommen.

Amarok
2004-06-07, 21:43:21
Bin morgen selbstverständlcih auch dabei:_ Für den Sucher habe ich mir auch aus den Resten der Baader-Sonnenfilterfolie was gebastelt, hat auch den Test schon bestanden;)

Bin schon gespannt....

Amarok
2004-06-07, 21:55:23
Original geschrieben von kalle1111
@ Amarok

Was ist nun mit dem First-Light ?
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1414289#post1414289

huha
2004-06-07, 21:58:40
Das Fernglas mit den Filterfolien lassen wir zu Hause, beobachtet wird woanders mit nem Herrschelprisma. Ist IMHO praktischer (wenn auch teurer) als ein Filter und man sieht wenigstens "richtige" Farben.
Ich freu' mich schon drauf.

-huha

Matti
2004-06-08, 14:16:03
Original geschrieben von Frank
20x dürfte in jedem Fall reichen. So klein ist die Venus auch nicht. :) Aber Achtung!! Du brauchst einen Sonnenfilter für dein Refraktor - und das VOR dem Strahlengang des Teleskops.

ja, 20x reicht, aber mit 70x wars schöner :) ...nur leider schlecht einzustellen mit meiner etwas kaugummiartigen Montierung.

Sonnenfilter hab ich, aber nur nen Okular-Filter, also der wird von innen ans Okular geschraubt. Geht ganz gut, aber man darf max. 5 min in die Sonne gucken, dann braucht der Filter ne Abkühl-Pause.

Aragon
2004-06-08, 16:56:06
Einen solchen Okular-Sonnenfilter solltest du sofort auf den Müll schmeissen. Vor diesen Teilen wird in jedem Astronomie-Forum gewarnt. Wenn die Folie platzt ist dein Augenlicht hinüber. Die Sonnenfilterfolie gehört vor das Objektiv, also vor die Teleskopöffnung. Ansonsten wird die vom Teleskop eingefangene Strahlung, auf die winzige Folie im Okular konzentriert und brennt diese ggf. durch. Es gab auch Fälle wo sich verklebte Linsen von der enormen Hitze lösten.

Okular-Sonnenfilter sind hochgefährlich!!! Sofort wegschmeissen!!!

Amarok
2004-06-08, 17:23:00
Original geschrieben von Aragon


Okular-Sonnenfilter sind hochgefährlich!!! Sofort wegschmeissen!!!

*10-fach unterschreib*

Frank
2004-06-08, 19:15:58
Original geschrieben von Matti
Sonnenfilter hab ich, aber nur nen Okular-Filter, also der wird von innen ans Okular geschraubt.:nono: Dazu poste ich am besten nur diesen einen Link:
http://www.svenwienstein.de/HTML/sonnenfilter.html

Matti
2004-06-11, 16:09:35
daß Okular-Filter problematisch sind, ist mir bekannt, aber ich dachte eigentlich, daß sie bis ca 7 cm Öffnung ausreichend sind...

...was aber auf dieser Internet-Seite gezeigt wurde, also ein Okular-Filter bei über 10 cm Öffnung, finde ich ehrlichgesagt kriminell!

PS:
was passiert eigentlich, wenn die Sonnenfilter-Folie VOR dem Objektiv reißt? ...ist doch auch =Herdplatte, oder?

Amarok
2004-06-11, 17:18:38
Original geschrieben von Matti
daß Okular-Filter problematisch sind, ist mir bekannt, aber ich dachte eigentlich, daß sie bis ca 7 cm Öffnung ausreichend sind...

...was aber auf dieser Internet-Seite gezeigt wurde, also ein Okular-Filter bei über 10 cm Öffnung, finde ich ehrlichgesagt kriminell!

PS:
was passiert eigentlich, wenn die Sonnenfilter-Folie VOR dem Objektiv reißt? ...ist doch auch =Herdplatte, oder?
Damit die reißt musst du schon einiges aufführen: Ich habe es z.B. nicht geschafft die Reste der Folie mit der Hand zu zerreißen...

Ansonsten ist es egal: Vor dem Objektiv oder nachher: Auge = Dampf

Aragon
2004-07-03, 12:08:10
Original geschrieben von Aragon
Könnte man einen H-alpha-Filter, wie er für Deep-Sky verwendet wird, auch für die Fotografie der Chromosphäre oder der Protuberanzen der Sonne nutzen?

Weil mich das interessiert hat, habe ich mal verglichen:

H-alpha für Deep-Sky: 656 nm haben Durchlaßbreiten von ca. 40 nm

H-alpha für Protuberanzen: 656 nm mit Durchlaßbreite von < 0,2 nm

Kein Wunder das die Teile so teuer sind.
Jetzt wird H-Alpha Protuberanzen Beobachtung doch für jedermann erschwinglich.
Das Zauberwort heißt: Coronado PST und wird diesmal ausnahmsweise nicht von Meade hergestellt ;).

Beim Teleskop-Service wird das PST für 698 Euro angeboten. Das ist für ein Sonnenteleskop, mit dem Oberflächendetails und Protuberanzen im H-Alpha-Licht sichtbar sind, spottbillig. Von Coronado garantiert wird eine Durchlaßbreite kleiner als 1 Angström (0,1 nm).

http://www.teleskop-service.de/Coronadoseiten/coronadovorschau.htm

Die ersten Berichte von Besitzern klingen recht interessant:

http://www.rudolf-reiser.de/html/coronado_pst.html

einige der ausgelieferten Geräte haben bessere Durchlassbreiten als das Solarmax 40, siehe astronomie.de:

http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php?Cat=&Board=Teleskope&Number=179353&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=all

Jedenfalls habe ich gleich ein PST beim Teleskop-Service bestellt. Die Lieferzeit ist wegen der großen Nachfrage recht lang (> 2 Monate).

Aragon
2004-10-26, 20:15:08
Inzwischen habe ich mein persönliches ST erhalten. Statt des Fotostativs habe ich allerdings eine kleine parallakt. Montierung EQ-2 gekauft. So gestaltet sich die Nachführung leichter, wobei der Einblick wegen des festen Okularstutzens am PST allerdings etwas ungewohnt ausfällt. Man schaut nicht von oben, sondern von seitwärts ins Okular.

Aragon
2005-01-02, 14:13:05
Vergleichstest Astronomischer Kameras

Mit viel Überzeugungskunst konnte ich meine drei Astrokameras zu einem Vergleichstest überreden.
Die folgenden Astrokameras konnte ich zur Teilnahme bewegen:

1) Starlight XPress MX7C USB (gekühlte Astrofarbkamera)
Auflösung: 752 x 580, Binning:1x1, 2x2, 4x4, Chipgröße: 6,5 x 4,8 mm, Pixelgröße: 8,6 x 8,3 ym, Farbkamera,
Preis incl. Astroart: ca. 2300 Euro
(-> die Hersteller-SW ist unbrauchbar. Daher sollte die Kamera z.B. mit Astroart 180 Euro betrieben werden)

2) Meade Deep Sky Imager (ungekühlte Astrofarbkamera)
Auflösung: 510 x 492, Binning nur 1x1, Chipgröße: 4,9 x 3,7 mm, Pixelgröße 9,6 x7,5 ym, Farbkamera,
Preis (incl. Autostar-Suite): 395 Euro

Achtung-Korrektur: Entgegen der Angaben von Meade beträgt die Auflösung der DSI-Kamera laut Astroart 650 x 490 Pixel !!!

3) Philips Toucam (SC1-modifiziert = erste Ausbaustufe zur Langzeitbelichtung)
Auflösung: 640 x 480, Binning: 1x1, 2x2, 4x4, Chipgröße: 4,7 x 3,6 mm, Pixelgröße: 5,6 x 5,6 ym, Farbkamera
Preis: ca. 120 Euro (incl. Umbaukosten von ca. 20 Euro)

Untersucht wurden die Fähigkeiten zur:

a) Langzeitbelichtung (Wie lang ist die maximal mögliche sinnvolle Belichtungszeit?)

b) Bildaddition (Lohnt sich die Addition vieler kurzbelichteter Aufnahmen?)


Zuerst habe ich versucht die Kameras theoretisch auszuloten, und zwar durch Untersuchung der Dark- und Bias-Frames.
Anschließend wurden die theoretischen Ergebnisse in der Praxis überprüft. Da das Wetter nicht mitspielte, habe ich dazu Indoor-Aufnahmen, von sehr schwachen indirekt beleuchteten Objekten verwendet.


Theoretische Untersuchung der Dark- und Bias-Frames

a) Langzeitbelichtung

Hierzu habe ich jeweils Dunkelbilder mit unterschiedlicher Belichtungszeit aufgenommen. Anhand der Histogramme kann abgeschätzt werden, wie lang die maximal sinnvolle Integrationszeit mit der jeweiligen Kamera ist. Alle Dunkelbilder wurden bei einer Umgebungstemperatur von 15° C aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten ungebinnt mußten aber nachträglich 2x2 gebinnt und stark komprimiert werden. Die dargestellten Histogramme sind jene der ungebinnten Aufnahmen.

1) Starlight XPress MX7C

Durch die Kühlung ist das Rauschen sehr niedrig und es sind sehr lange Belichtungszeiten möglich.

Das abgebildete Dunkelbild ist 30 Minuten integriert. Auch nach 30 Minuten Belichtungszeit sind fast keine Pixel durch Rauschen vollgelaufen. Besser läßt sich das erkennen, wenn von den Dunkelbildern der Bias-Anteil abgezogen wird. Alle Pixel des CCD-Arrays werden mit einem festen Elektronenzahl vorgeladen (dem Bias). Zieht man diesen Bias-Anteil vom Bild ab, dann bleibt nur der Rauschanteil (Wärmerauschen und Ausleserauschen) übrig. Dieser und somit auch die maximale Integrationszeit kann dann am Histogramm abgeschätzt werden.
Das mittlere Wärmerauschen der MX7C würde ich auf unter 1 Elektron je Sekunde schätzen.
Ergebnis: mit der gekühlten Astrokamera MX7C sind auch mehrstündige Belichtungszeiten möglich.

Aragon
2005-01-02, 14:21:08
2) Meade Deep Sky Imager

Das abgebildete Dunkelbild ist 15 Minuten und bei voller Verstärkung (Gain 100) integriert. Die eingestellte Verstärkung wirkt sich auf das Rauschen kaum aus , ganz im Gegensatz zur TouCam. Wie am Histogramm (Bias ist abgezogen) erkennbar, ist noch etwas Belichtungsspielraum vorhanden. Das mittlere Wärmerauschen der DSI würde ich auf etwa 15 Elektronen je Sekunde schätzen (unter der Vorraussetzung, daß 1 Bit = 1 Elektron entspricht -> bei 16 Bit Auslesung sollte die Full-Well-Kapazität der CCD-Pixel größer gleich 65 000 sein).
Ergebnis: Belichtungszeiten biszu einer Stunde dürften machbar sein.

Aragon
2005-01-02, 14:23:52
3) Philips Toucam SC1-modifiziert

Das abgebildete Dunkelbild ist 5 Minuten und bei kleinster Verstärkung (Regler ganz links) integriert. Wie am Histogramm erkennbar, sind bereits viele Pixel nahezu vollgelaufen. Das mittlere Wärmerauschen der TouCam ist, im Vergleich zu den beiden anderen Kameras, deutlich höher.
Ergebnis: Die maximale Integrationszeit ist auf unter 5 Minuten beschränkt. Längere Belichtungszeiten sind nur bei 2x2 oder 4x4 Binning sinnvoll.

Aragon
2005-01-02, 14:32:56
b) Bildaddition

Durch Addition vieler kurzbelichteter Einzelbilder kann eine deutliche Verbesserung des Signal/Rauschabstandes erzielt werden.
Werden die guten Bilder paßgenau überlagert, kann damit eine ähnliche Qualität wie die einer gleichlangen Einzelbelichtung erreicht werden. Vorraussetzung dafür ist allerdings ein, im Vergleich zum Wärmerauschen, geringes Ausleserauschen der Kamera. Denn das Ausleserauschen wird bei der Addition auch mehrmals dem Bild hinzugefügt.
Beträgt das Ausleserauschen z. B 15 Elektronen/sek und das Wärmerauschen 1 Elektron/sek, so wird bei der Addition mehrerer Einzelbilder von je 15 sek der Rauschanteil im Vergleich zu Einzelbelichtung verdoppelt.
Das Ausleserauschen habe ich durch die Subtraktion verschiedener kurzbelichter Bias-Bilder bestimmt. Aufgrund der kurzen Belichtungszeit sollte das Bild noch kaum Wärmerauschen enthalten, sodaß der vorhandene Rauschanteil vom Auslesen der Pixel kommt.

1) Starlight XPress MX7C

Aufgrund des abgebildeten Histogramms der Subtraktion zweier gemittelter Bias-Bilder, schätze ich das Auslesrauschen der MX7C auf etwa 20 Elektronen.


2) Meade Deep Sky Imager

Der Meade DSI überzeugt ebenfalls mit geringem Ausleserauschen von schätzungsweise 25 Elektronen.


3) Philips Toucam SC1-modifiziert

Die Bestimmung des Ausleserauschens ist mir nicht möglich, da die Bit-Auflösung des Ausleseverstärkers dafür zu gering ist.

Aragon
2005-01-02, 14:36:30
Bewährung in der Praxis

Das abgebildete Testbild mußten die Kameras unter sehr schwacher indirekten Beleuchtung abbilden.

1) Starlight XPress MX7C

Abgebildet sind die Einzelaufnahmen mit Belichtungszeiten von 30 sek, 120 sek und 900 sek.

Aragon
2005-01-02, 14:39:52
Und dies sind die Ergebnisse der Bildaddition. Addiert wurden:

4 x 30 = 120 sek
20 x 30 sek = 600 sek
8 x 120 sek = 960 sek

Aragon
2005-01-02, 14:42:06
2) Meade Deep Sky Imager

Abgebildet sind die Einzelaufnahmen mit Belichtungszeiten von 30 sek, 120 sek und 900 sek

Aragon
2005-01-02, 14:45:31
Und dies sind die Ergebnisse der Bildaddition. Addiert wurden:

4 x 30 = 120 sek
20 x 30 sek = 600 sek
8 x 120 sek = 960 sek

Aragon
2005-01-02, 14:49:35
3) Philips Toucam SC1-modifiziert

Hier habe ich zuerst eine erheblich stärkere indirekte Beleuchtung gewählt um auch die normale TouCam mit einzubeziehen.
Die beiden anderen Kameras erzielten unter dieser helleren Beleuchtung, bereits bei Integrationszeiten von 1 sek sehr gute Ergebnisse. Daher hatte ich für diese eine weit schwächere Beleuchtung gewählt. Die folgenden Ergebnisse der TouCam-SC1 sind daher nicht mit den Aufnahmen der beiden anderen Kameras vergleichbar.

Oben: Das erste Bild stammt von der nicht modifizierten TouCam (1/25 sek belichtet bei voller Verstärkung). Rechts daneben sind 10 Einzelbilder der normalen TouCam addiert.

Unten: Die SC1-modifizierte TouCam macht das Testbild wieder sichtbar. Hier betrug die Belichtungszeit 5 und 30 sek bei schwacher Verstärkung (ca. 1/3).

Aragon
2005-01-02, 14:52:56
Die möglichen Verbesserungen durch Addition von 6 und 20 Einzelbildern von je 5 sek , zeigen die weiteren Bilder.

Aragon
2005-01-02, 14:54:56
Bei der sehr viel schwächeren indirekten Beleuchtung, welche auch die MX7C und der Meade DSI bewältigen mußten, versagte die TouCam-SC1 jedoch. Erst mit einer 300 sek Belichtung und 4 x 4 Binning wurde das Testbild gerade wieder sichtbar.

Die Verstärkung habe ich für alle Aufnahmen heruntergesetzt (Regler ganz links).
Abgebildet sind die Einzelaufnahmen mit Belichtungszeiten von 120 sek und 300 sek. Und ganz rechts die 300 sek Aufnahme mit 4x4 Binning.

Achtung: Nochmals zu Erinnerung - Die Orginalaufnahmen aller Kameras mußte ich (bis auf jene 4x4 Binning Aufnahme) auf die Hälfte schrumpfen (wegen dem Dateigrößenlimit für Anhänge).

Aragon
2005-01-02, 15:04:34
Sonstiges:

Der DSI und die TouCam mögen sich nicht. Wenn die TouCam angeschlossen ist, weigert sich der DSI das Bild auszulesen. Selbst wenn ich die TouCam am anderen USB-Hub anschließe lieben die beiden Cams sich nicht.

Die Verbesserung welche durch Bildaddition erreicht werden, fallen geringer aus als wie von mir zuerst angenommen. Theoretisch hätte ich bereits bei den verwendeten kurzen Belichtungszeiten einen Gleichstand zur Einzelbelichtung erwartet (wegen dem geringen Ausleserauschen der Kameras).

Ergebnisse:

Der Meade Deep Sky Imager erzielt für eine ungekühlte Astrokamera recht gute Ergebnisse und läßt die TouCam-SC1 alt aussehen. Die Auflösung schwacher Helligkeitsunterschiede gelingt ihm erheblich besser. Dies hat er dem geringeren Wärmerauschen, der 16-Bit Auslesung des CCDs, und der gut abgeschirmten Elektronik zu verdanken.

Die gekühlte Astrokamera Starlight XPress MX7C ist natürlich nochmals rauschärmer. Dafür kostet sie allerdings gleich mehr als das 5 fache des Meade DSI.

Aragon
2005-01-02, 21:48:29
Auch wenn das sicher bekannt ist, noch ein kurzes Wort zu den Histogrammen.

Diese sind eine graphische Darstellung der Pixelwerte des Bildes. Diese Pixelwerte repräsentieren die Anzahl der im Pixel gesammelten Elektronen und damit auch die Graustufen des Bildes.

In der X-Achse (waagrecht) sind die Pixelwerte aufgetragen. Bei einer 8-Bit Auslesung gehen die Pixelwerte von 0 bis 255 und bei einer 16-Bit Auslesung bis 65535.

In der Y-Achse haben wir die Anzahl der Pixel dargestellt, welche mit dem auf der X-Achse angegebenen Wert gefüllt sind.

Betrachten wir die beiden abgebildeten Histogramme einer 8-Bit Auslesung der TouCam.
Das Linke Bild zeigt das Histogramm einer überbelichteten Aufnahme. Hier sind alle Pixel mit hohen Werten gefüllt. Die Aufnahme zeigt ein weißes Bild.

Ganz im Gegensatz zum Rechten Histogramm. Dies ist eine normale Aufnahme in der die Pixel mit sehr unterschiedlichen Werten (Graustufen) gefüllt sind. Es gibt kaum Pixel mit Werten unter 20 und ebenfalls keine mit über 210. Die Anzahl der Pixel mit mittleren Werten von 80 bis ca. 180 sind ziemlich gleichmäßig verteilt.
Wird diese Aufnahme dann überbelichtet wandert der Berg sozusagen nach Rechts und wird dann immer schmaler, bis alle Pixel voll sind und mit dem Wert 255 ausgelesen werden.

Bei der TouCam entsprechen die Pixelwerte nicht direkt den Elektronenzahlen (wie bei der MX7C). Die TouCam kann nur 255 Stufen unterscheiden, weshalb jede Stufe sehr vielen Elektronen entsprechen muß. Wenn die TouCam z.B. eine Full-Well-Kapazität von 25500 Elektronen besitzen würde, und diese linear ausliest, entspräche jede Stufe 100 Elektronen.

Meta
2005-01-03, 17:39:21
Hi,

ich fange grad an mich in Astronomie einzuarbeiten. Durch eure Threads inspiriert habe ich mir in den letzten Wochen ein wenig Wissen angeeignet. Jetzt will ich bald mal raus, denn es juckt mich schon in den Augen :D

Allerdings bin ich jetz noch mit bloßem Auge, bzw. einem recht schlechtem alten Feldstecher unterwegs. Später dann werd ich mir eventuell mal ein Telesskop anschaffen. (bekomm ich für unter 1000 Euro was Gutes?)

Ich weiß jetzt zwar noch nicht was mich mehr juckt: Deep Sky oder Planeten & Mond. Aber ist jetz auch egal.

Was ich als allererstes fragen wollte. Was brauch ich schon mal am Anfang um mit bloßem Auge was entdecken zu können?

1.) Denk ne Sternenkarte... könnt ihr mir eine Empfehlen wo man auch Planeten und sowas findet? Wo kaufen? Amazon?

2.) Lang in der Dunkelheit stehen, weil sich die Augen erst einstellen, das weiß ich.

3.) ??? was brauch ich noch???

Ich bin übrigens aus Tirol, etwa 20 km von Innsbruck. Wir haben hier manchmal gar keinen, manchmal viel Smog. Je nach Wetterlage (Fön, Inversionslage). Hätte aber natürlich auch die Möglichkeit in die Berge zu fahren...

Wann kann man am Besten beoabachten? Im Winter oder Sommer? Welche Zeit?

Also ich hoff jemand kann mir ein paar Antworten geben, demjenigen sei großem Dank gesagt :smile:

Euer Meta

Meta
2005-01-03, 18:14:11
Hi nochmal.

Hätte da noch so ne Frage.

Ist der Wertverfall bei Teleskopen auch so stark wie bei Computern bzw. entwickelt sich die Technik auch schnell weiter?

Und kann ich bei einem Telesskop auch mit meiner Digicam (Casio Exilim Z30) Fotos machen. Müssen keinen guten sein ;)

Meta

Frank
2005-01-03, 19:42:12
1.) Denk ne Sternenkarte... könnt ihr mir eine Empfehlen wo man auch Planeten und sowas findet? Wo kaufen? Amazon?

Im Buchladen zum Beispiel. Ich würde dir aber auch zusätzlich Grundlagenliteratur à la "Welcher Stern ist das?" empfehlen. Die exakte Position der Planeten wirst du aufgrund ihrer ständigen Bewegung in keiner gedrucken Karte finden. Da empfiehlt sich zb. Software wie Cartes du Ciel (kostenlos) oder auch ein geniales Programm, welches extrem anschaulich ist: Starry Night. Letzteres gab es bis Version 4 auch schonmal kostenlos auf Zeitung CDs.

2.) Lang in der Dunkelheit stehen, weil sich die Augen erst einstellen, das weiß ich.

Naja die richtige Adaption der Augen hast du erst nach ca. 30 min im Dunkeln rumstoplern. Falls du irgendwas beleuchtet haben möchtest: mit Rotlicht.

3.) ??? was brauch ich noch???

Einen Liegestuhl und für den Feldstecher ggf. ein Stativ. Kommt auf dessen Werte drauf an.

Wann kann man am Besten beoabachten? Im Winter oder Sommer? Welche Zeit?

Also Winterzeit ist Planeten & Mondzeit einfach weil da die Ekliptik weit oben am Himmel ist (und am Tag die Sonne ja leider kaum hoch kommt) und Saturn und Jupiter eh gerade in den Winter/Frühlingssternbildern rumspazieren (Zwillinge und Jungfrau). Ansonsten ist es eigentlich fast egal ob Winter oder Sommer. Es gibt da und da viele schöne Objekte und der Sommer hat halt den Vorteil, dass man nach 2h bei -20° rumstehen sich nicht gleich sonstwas abgefroren hat.

Ist der Wertverfall bei Teleskopen auch so stark wie bei Computern bzw. entwickelt sich die Technik auch schnell weiter?

Eher weniger. Das mit dem Verfall kannst du auch minimieren, indem du dir spezielle Optiken an Land ziehst (wie aths gemacht hat) oder auf Firmen wie Zeiss setzt. :D

Und kann ich bei einem Telesskop auch mit meiner Digicam (Casio Exilim Z30) Fotos machen.

Ja das geht - aber ausschliesslich Planeten und Mond (es wär von Vorteil, wenn du Fokus & Co manuell einstellen kannst). Für Deepsky reichen die Belichtungszeiten von der Länge her dann aber bei weitem nicht mehr aus.

bekomm ich für unter 1000 Euro was Gutes?

Auf jeden Fall. Vom Lichteimer bis zum Planetenrohr oder kompakten Reiseteleskop.

Meta
2005-01-03, 19:51:54
Hi Frank,

boa danke für deine ganzen Antworten!

Kannst du mir Sternenkarten empfehlen, ich hab da wirklich keine Ahnung was gut is. Naja und ich will ehrlich gesagt nicht 20 Euro rauswerfen für Müll.
Das wär echt super.

Hätte nicht gedacht, dass ich da dann später wirklich meine Digicam anschließen kann, super! (Weiß die Quali wird nich so super :biggrin: )

Dein Meta

Frank
2005-01-03, 20:28:45
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php?Cat=&Board=Einsteiger&Number=249708&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=1

Da findest du eine Möglichkeit beschrieben, wie die Digitalkamera mittels Adapters hinter das Okular befestigt wird. Zu kaufen gibt es solche Gerätschaften bei Läden wie www.teleskop-service.de



Und zu den Sternkarten: Ich wüsste nicht, was ich dir da empfehlen kann, da mein recht einfaches Modell noch aus DDR Zeiten ist und eigentlich auch bis dato vollkommen ausreichend war. Wenn ich wirklich was nachschauen will, dann nutze ich sowieso meist Cartes du Ciel (letztendlich eine Sternkarte auf dem Monitor + viel mehr) oder Starry Night (nett mit OpenGL und man schaut quasi vom virtuellen Rasen aus in den 3D Himmel).

Amarok
2005-01-03, 20:59:47
Hallo Meta!

Zu den Sternenkarten: Frank hat dir da schon den besten Tipps gegeben. "Starry night" ist wiklich gut und vor allem für den Anfänger optimal. Bei www.starrynight.com kannst du dir auch eine Trail-Version runterladen. Ich verwende im Moment Guide 8.0, eine doch schon etwas ausführlichere Softwar (wobei ich mir im Moment überlege ob ich mir "The Sky" besorgen soll....)

Mit diene Digicam kannst du nur helle Objekte freihändig aufnehmen, anderes wird da nicht klappen.

BTW: Tirol ist doch super (bist du aus der Zirler Gegend? War dort einige Zeit in Hochzirl...)

Wenn du weitere Fragen hast: Nur zu!

Meta
2005-01-04, 06:14:04
Hey danke euch!

Da mich diese Leidenschaft schon richtig gepackt habe, werde ich sobald das Wetter mitspielt rausgehen und beobachten. (mit freiem Auge).

Ich denke spätestens dann werd ich wohl wieder Fragen stellen :)
Wenn nur das Wetter bald besser würde.... *seufz*

Euer Meta

PS.: Komme aus Wattens (bzw. ganz in der Nähe). Ich weiß, dass du in Zirl warst, wir hatten glaub ich mal ganz kurz PM Kontakt wegen irgendwas. Schon länger her :smile:
danke nochmal...

Meta
2005-01-04, 21:21:29
Datum: 04. Jänner
Uhrzeit: 20.40. – 21.11.
Objektiv: Freies Auge 
Seeing: Mittelgut


Heute war mein erster Ausgang. Ich hatte schon den ganzen Tag gehofft, dass heute ein Sternenhimmel zu sehen war. Und ja es war einigermaßen gute Sicht.

Als aller erstes fiel mir Plaiades, Seven Sisters (M45) auf. Da ich totaler Anfänger war, hielt ich sie zuerst für irgendeine große Galaxy. Zur Hand hatte ich die Trial Version Starry Night 5 Entusiast die mir Amarok empfohlen hat.

Ich suchte einige Zeit rum und konnte keine Übereinstimmung mit dem Notebook machen. Dann aber fielen mir drei helle schön beinander aufgereihte Sterne auf, die ich ziemlich schnell identifizieren konnte. Es waren Alnitak, Alnilam und Mintaka. Das Orion Sternbild wurde gefunden. JIPPIE, ich war total aufgeregt!!! Dann wollte ich wissen, was diese mysteriöse Galaxy vom Anfang meiner Suche war und konnte sie als die Seven Sisters identifizieren. Nach einiger Zeit konnte ich also das Sternbild Orion, Taurus und Perseus identifizieren. Ich war total beeindruckt!

Dann aber fand ich in Starry Night eine Option Planeten anzeigen zu lassen. UND JA, es befand sich anscheinend Saturn in meinem Sichtfeld. Es war unglaublich, nach einer Minute fieberhaftem Vergleichens konnte ich tatsächlich Saturn identifizieren. Wahnsinn. Ich sagte laut: „Ich grüße dich Saturn.“ Und war hin und weg. Dann suchte ich noch Capella und das Andromeda Bild. Bis mir irgendwann zu kalt wurde. Vorher versuchte ich allerdings meinen guten Freund anzurufen um ihm zu zeigen, dass ich Saturn gefunden habe! Leider hat er nicht das Telefon abgehoben…

Also ich bin total begeistert und fiebere schon dem nächsten Sternenhimmel entgegen. Vielleicht kann ich sogar meiner Freundin bald ein paar Sachen zeigen. 

Danke an alle, danke an Amarok und Frank für den Tipp von Starry Night!

Euer Meta

Amarok
2005-01-05, 17:43:12
Gratuliere dir!

Ich habe dazu eine nette Geschichte....

Als ich, damals unschuldige 13, mit der Astronomie begann sah ich ebenfalls die Plejaden und dachte, dass sie der kleine Wagen wären, und das eine lange Zeit...

Dann interessierte ich mich etwas mehr für die Astronomie und stellte fest, dass das nicht stimmen konnte.....(Stichwort: Polarstern;)) Tja, ertse Sternenkarte zum Gebirtstag gewünscht und damit war es das. Die PLejaden waren erkannt und das erste Teleskop war bald da.....

Ich wünsche dir noch viel Spass...

Ach ja:

Bei www.waa.at , meinem Klub, erfährst du viele interessante Sachen.....

PS: Schau dir mal unser Logo an ;)

bröckelkacke
2005-01-15, 19:26:30
Hier sind meine ersten Astrobilder.

Aufgenommen am 14. Januar um 20:23 Pazifische Zeitzone mit einem 8" Dobson mit 1219mm und einer Toucam 2 ohne IR-Sperrfilter.

http://img135.exs.cx/img135/9924/saturn200501143770nn.th.jpg (http://img135.exs.cx/my.php?loc=img135&image=saturn200501143770nn.jpg)
http://img135.exs.cx/img135/5075/moonslabel7ew.th.jpg (http://img135.exs.cx/my.php?loc=img135&image=moonslabel7ew.jpg)

Hoffe es gefällt.

Aragon
2005-01-15, 23:20:02
Der Orionnebel, gerade eben aufgenommen mit dem DSI mit Focalreducer 0,5x am ETX105.
Die Aufnahme ist 15 sek belichtet und in Astroart nachbearbeitet.

Aragon
2005-05-29, 13:05:48
Das ist mein kleines Übungsteleskop.

Die standardmäßig Azimutale Montierung wurde, durch ein zusätzlich gebohrtes Loch, in eine auch parallaktisch nutzbare Montierung erweitert. Darüberhinaus habe ich eine Azimut-, Rektaszensions und Deklinationsskala aufgeklebt. Damit können die Himmelsobjekte, bei parallaktischer Aufstellung des Teleskops, dann direkt aus der Sternkarte eingestellt werden (-> Stundenwinkel und DEC aus der Sternkarte ablesen und an der unteren Skala einstellen).

Wird das Teleskop in azimutaler Aufstellung betrieben, wird die obere Azimut-Skala verwendet. Leider können imho der Azimut und Altitude nicht aus einer Sternkarte abgelesen werden. Daher müssen die einzustellenden Werte anders beschafft werden. Z.B. mit:

* einem Planetariumsprogramm (-> Cartes du Ciel) oder durch
* ein Goto-Teleskop (z.B. Ablesen der einzustellenden Werte direkt aus der Handbox des Meade ETX 70)

Damit wären dann z.B. auch Dobson-Besitzer in der glücklichen Lage ein "Selbstbau-Goto" zu nutzen. Zumindest wenn die Rockerbox einen runden Teil besitzt, auf dem die Azimuth-Skala aufgeklebt werden kann (wie z.B. die Dobsons von GSO).

Amarok
2005-05-29, 13:42:37
Nur so mal zur Information: Seit ca. 2 Wochen hab ich die Canon 20d, mal gespannt was die so bietet, brauch jedoch noch den Anschluss fürs Tele....


Bilder folgen

Aragon
2005-05-29, 20:32:01
Nur so mal zur Information: Seit ca. 2 Wochen hab ich die Canon 20d, mal gespannt was die so bietet,
Glückwunsch und Clear Sky!


brauch jedoch noch den Anschluss fürs Tele....


Bilder folgen
Du kannst ja mal mit Piggyback anfangen, bis der Adapter da ist.

Amarok
2005-05-29, 20:37:20
Glückwunsch und Clear Sky!


Du kannst ja mal mit Piggyback anfangen, bis der Adapter da ist.
Dafür habe ich auch noch keinen Aufsatz..., auch brauche ich noch den Fernauslöser, nicht leicht den zu bekommen..;)

Aragon
2005-07-17, 14:15:06
Das kommt heraus, wenn ich meine neue Kompaktkamera (Panasonic Lumix LZ1) hinters Okular halte.
Unscharfe und schlecht belichtete Bilder. Da nichts manuell einzustellen geht (bis auf eine Belichtungskorrektur) ist dies nicht zu ändern.
Durch entsprechende Bildverarbeitung können trotzdem noch viele Details aus der unscharfen Orginalaufnahme herausgearbeitet werden:

* Aufnahme mit sich selbst multipliziert (-> starke Kontrasterhöhung)
* Histogramm mit logarithmischer Kennlinie (Schattenaufhellung, Lichter werden abgedunkelt)
* Nachschärfung, Rauschunterdrückung

http://img141.imageshack.us/img141/8962/mondunbearbeitet5nk.jpg

http://img141.imageshack.us/img141/2063/mondfiltered8sc.jpg

aths
2005-07-18, 13:17:37
Der Orionnebel, gerade eben aufgenommen mit dem DSI mit Focalreducer 0,5x am ETX105.
Die Aufnahme ist 15 sek belichtet und in Astroart nachbearbeitet.Könntest du auch das Rohbild posten?

Aragon
2005-07-18, 21:47:23
Das Rohbild ist im FITS-Format und 3,7 MB groß. Ich kann das Bild noch auf 2,8 MB zippen.
Ist aber immer noch zu groß -> könnte ich nur per Mail schicken.

Fragt sich nur ob du damit was anfangen kannst. Die meisten Bildverarbeitungsprogramme können das FITS-Format nicht öffnen.
IRIS wäre eine Freeware, die FITS-Bilder öffnen kann.

Ansonsten kann ich nur das unbearbeitete Originalbild (siehe unten) im JPG-Format anhängen (ca. 80 kB).
Das Bild wird dabei bereits stark beeinflußt (durch die gewählte Einstellung der Histogrammkennlinie), und hat dann nicht mehr den vollen Tonwertumfang von 16 Bit.

Reicht das, oder soll ich das FITS-Bild mailen?

http://img241.imageshack.us/img241/3180/m424em.jpg

Frank
2005-07-28, 01:23:07
Heute war es soweit: endlich mal Praxistest für die Neuerwerbung, welche zu erst folgendem Kriterium entsprechen musste: das optische Instrument muss per Fahrrad transportierbar sein. War ich gedanklich erst beim Fernglas gelandet, sollte es dann doch flexibler ausfallen und so bekam das 6" TAL einen kleinen Bruder (oder Schwester?): ein Skywatcher 80/400 auf motorisierter EQ2 (http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~fh468638/temp/tel_nr2.jpg). Transportierbar ist dies aber nur unter Einschränkungen: Gepäckträger für Stativ ist Pflicht. Der Rest passt aber in den normalen Rucksack. Firstlight für das Scope selbst ist eh schon längst vorbei - das Gerät war schliesslich gebraucht von einem Forumskollegen von www.astronomie.de - aber auch für mich war es recht ungewöhnlich: es wurde zum Flughafenhügel geschleppt und startende / landende Flugzeuge mit angeguckt. Ich stellte das erste mal fest, dass mir entweder ein AmiciPrisma und/oder ein Zenitspiegel fehlt (sowas brauchte ich bis dato nicht wirklich am Newton). Optisch war ansonsten alles in Ordnung - ich nutzte nur 16x und 67x fache Vergrößerung und blieb auch nur am Boden: der Himmel war zu diesem Zeitraum natürlich ständig bedeckt (na logo). Also wurde später erstmal getunt: Taukappe Velour & Innenlackierung bearbeitet. Dann endlich doch die Praxis: der Sterntest fiel, soweit ich das beurteilen kann, zumindest recht brauchbar aus und auch sonst überzeugte das kleine Ding am Himmel: Richfield Beobachtung ist damit natürlich exzellent machbar. Und ich war auch etwas überrascht, was an Details wie M13 doch noch geht. Die Erwartungen waren vom 6" Newton ausgehend doch deutlich weiter unten angesiedelt. Beim horizontnahen Jupiter dann allerdings das, was man halt vorher weiss: Farbe. Wobei ich ehrlich sagen muss: schaut man sich bei einer Tüte Popcorn mal beim Forum von www.astronomie.de die Glaubenskriege Reflektor/Refraktor an, dann geht man mit ganz anderen Vorstellungen an die Sache - dahingehend, dass ich hinsichtlich der chromatischen Abberation von einem 8cm f/5 Refraktor jetzt doch angenehm überrascht bin. Den Orion ED & Co gibt es schon nicht umsonst - aber so unbrauchbar wie ein kurzer Frauenhofer (ok, schon ein Widerspruch) immer hingestellt wird, ist er auf keinen Fall. Hätt ich Planeten jagen wollen, wär ich sowieso eher beim kleinen 90er TravelMak gelandet.

LOCHFRASS
2005-07-31, 00:39:23
Mein erster Versuch... ;)

D7D + Sigma 28-105 @ 28mm/F4.0, ISO 3200: (Anklicken fuer volle Groesse)

http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_01_klein.jpg (http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_01.jpg)

http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_02_klein.jpg (http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_01.jpg)

http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_03_klein.jpg (http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_01.jpg)

http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_04_klein.jpg (http://people.freenet.de/lochfrass/draussen_01.jpg)

LOCHFRASS
2005-07-31, 02:59:00
Ist mein Teleskop Schrott oder ist die nicht vorhandene Schaerfe normal? Ist ein 1000mm/114mm von Revue, jedenfalls hab ich schon weitaus bessere Bilder von nem einfachen MTO 1000mm Spiegelobjektiv gesehen, auch mein 500mm Minolta MD Spiegel + 2x Telekonverter ist IMHO besser... :rolleyes:

http://people.freenet.de/lochfrass/mond_klein.jpg (http://people.freenet.de/lochfrass/mond.jpg)

Frank
2005-07-31, 15:05:02
Ist mein Teleskop Schrott oder ist die nicht vorhandene Schaerfe normal? Ist ein 1000mm/114mm von Revue, jedenfalls hab ich schon weitaus bessere Bilder von nem einfachen MTO 1000mm Spiegelobjektiv gesehen, auch mein 500mm Minolta MD Spiegel + 2x Telekonverter ist IMHO besser... :rolleyes:

Kann am Teleskop liegen muss aber nicht. Da wäre die erste Frage mit welcher Methode Du überhaupt fotografiert hast. Die zweite Frage, ob das Gerät überhaupt vernünftig justiert ist. Schau mal hier vorbei: http://www.svenwienstein.de/HTML/bresser_114_1000.html

Mein erster Versuch... ;)

D7D + Sigma 28-105 @ 28mm/F4.0, ISO 3200

Parallaktische Montierung augenscheinlich nicht benutzt. Welche Belichtungszeit? Nur so als Tip: Du bekommst auch mit der Brennweite schon einige DeepSky Objekte mit auf das Bild - aber nur mit Motor ;)

LOCHFRASS
2005-08-01, 04:39:06
Kann am Teleskop liegen muss aber nicht. Da wäre die erste Frage mit welcher Methode Du überhaupt fotografiert hast.

Ich hab die Kamera per T2-Adapter (ohne Okular dazwischen) angeschlossen.

Die zweite Frage, ob das Gerät überhaupt vernünftig justiert ist. Schau mal hier vorbei: http://www.svenwienstein.de/HTML/bresser_114_1000.html

Danke fuer den Link, ich hab zwar ein anderes Teleskop, aber trotzdem interessant zu lesen.

Parallaktische Montierung augenscheinlich nicht benutzt. Welche Belichtungszeit? Nur so als Tip: Du bekommst auch mit der Brennweite schon einige DeepSky Objekte mit auf das Bild - aber nur mit Motor ;)

Die Kamera war auf einem Fotostativ, die Montierung des Teleskops kann ich jedenfalls ohne Modifikation nicht fuer die Kamera benutzen. Belichtungszeit 15 Sekunden.

Was wuerde eigentlich eine brauchbare Montierung mit Nachfuehrungsmotor kosten? Ich hab mich vor gewisser Zeit schon auf einigen Haendler-Seiten umgesehen, nach oben sind die Preise wohl ziemlich offen, ;) mich wuerde eher was im Bereich 500 bis maximal (momentan absolute Schmerzgrenze) 1000 Euro interessieren.

Frank
2005-08-01, 09:37:39
Ich hab die Kamera per T2-Adapter (ohne Okular dazwischen) angeschlossen.Schau einfach mal zum Forum von www.astronomie.de - evtl. Fokusierproblem.

Danke fuer den Link, ich hab zwar ein anderes Teleskop, aber trotzdem interessant zu lesen.

Du hast vermutlich kein anderes Teleskop, da die meistens in diesem Segment alle gleich sind - und sowieso dürftest Du mit einem 114/1000er genauso einen katadioptischen Reflektor haben.

Die Kamera war auf einem Fotostativ, die Montierung des Teleskops kann ich jedenfalls ohne Modifikation nicht fuer die Kamera benutzen. Belichtungszeit 15 Sekunden.

Was wuerde eigentlich eine brauchbare Montierung mit Nachfuehrungsmotor kosten? Ich hab mich vor gewisser Zeit schon auf einigen Haendler-Seiten umgesehen, nach oben sind die Preise wohl ziemlich offen, ;) mich wuerde eher was im Bereich 500 bis maximal (momentan absolute Schmerzgrenze) 1000 Euro interessieren.15 Sekunden sind zu lang auch bei kleineren Brennweiten, wie man ja sieht. Oder man gleicht halt aus - wenn es denn nur für die Kamera sein soll, reicht auch was kleines Richtung EQ1 oder EQ2. Die bieten aber nur eine einfachste Nachführung - für mehr Stabilität und Technik gibt es keine Grenzen, Start zb. bei sowas: http://www.teleskop-service.de/Antares/Montierung/montierung.htm#EQ52

Aragon
2005-08-02, 22:01:49
Wobei ich ehrlich sagen muss: schaut man sich bei einer Tüte Popcorn mal beim Forum von www.astronomie.de die Glaubenskriege Reflektor/Refraktor an, dann geht man mit ganz anderen Vorstellungen an die Sache - dahingehend, dass ich hinsichtlich der chromatischen Abberation von einem 8cm f/5 Refraktor jetzt doch angenehm überrascht bin. Den Orion ED & Co gibt es schon nicht umsonst - aber so unbrauchbar wie ein kurzer Frauenhofer (ok, schon ein Widerspruch) immer hingestellt wird, ist er auf keinen Fall. Hätt ich Planeten jagen wollen, wär ich sowieso eher beim kleinen 90er TravelMak gelandet.
Gut wenn man es selbst testet. Bei astronomie.de läuft das halt so:
* billige China-Teleskope sind Müll und taugen nichts. Wenn man die Teile dann selbst in Händen hat, wundert man sich wieso die so schlecht gar nicht sind.
* teure Markenteleskope sind viel ausgereifter und um Welten besser. Da sind die Erwartungen dann automatisch viel höher und man wundert sich, weshalb Markenmontierungen selbst nach jahrelanger Produktion immer noch so viele kleine Konstruktionsfehler aufweisen.

Wie hoch hast du die Vergrößerung den gesteigert? Die Farbfehler treten nur bei hohen Vergrößerungen deutlich zu tage.
Bei meinem Richfield-FH sind diese bei 100x gut zu sehen. Einen stärkeren Gelbfilter vors Okular geschraubt und weg waren sie.
Dann haben wir für 15 Euro zusätzlich einen Fast-APO :)

Aragon
2005-08-02, 22:03:55
Mein erster Versuch... ;)

D7D + Sigma 28-105 @ 28mm/F4.0, ISO 3200: (Anklicken fuer volle Groesse)

-> da öffnet sich immer nur das erste der vier Bilder.


Welche Himmelsregion hast du fotografiert?

Identifizieren konnte ich nur zwei der vier Himmelsausschnitte.

Zweites Bild (mit links untem dem Dach drin):
Der helle Stern in der Mitte ist imho Altair (Sternbild Adler).
Darüber ist der Pfeil und links daneben der Delphin zu sehen.
Wer sehr genau hinschaut dürfte evtl. noch den offenen Sternhaufen Cr399 (Größe 140 x 50 Bogenminuten) finden.
Der offene Haufen befindet sich rechts oberhalb des Pfeils.
Die inetwa gleiche Region hatte ich vor ein paar Wochen ebenfalls mit meiner neuen Superzoom-Kamera und verschiedenen Vergrößerungen fotografiert. Dort ist Cr399 ebenfalls, das einzige DeepSky-Objekt welches erkennbar ist. Vom großen Nordamerikanebel war, genauso wie bei dir (-> im letzten Bild in der Nähe von Deneb), nichts zu sehen.
Leider scheine ich die Aufnahmen verschlampert zu haben. Sonst hätten wir jetzt mal vergleichen können.

Letztes Bild:
Vermutlich ist links unten wieder der Delphin und in der Mitte unten Altair zu sehen. Dann ist das links oben der Schwan mit Deneb als hellstem Stern.
Irgendwie vermisse ich allerdings die Wega (Leier). Die sollte doch etwa genauso hell wie Deneb erkennbar sein.

mfG
Helmut

Frank
2005-08-03, 12:28:35
(...)Wie hoch hast du die Vergrößerung den gesteigert? Die Farbfehler treten nur bei hohen Vergrößerungen deutlich zu tage.
Bei meinem Richfield-FH sind diese bei 100x gut zu sehen. Einen stärkeren Gelbfilter vors Okular geschraubt und weg waren sie.
Dann haben wir für 15 Euro zusätzlich einen Fast-APO :)
Mit meinen "kleinsten" Okular komm ich eh nur bis 110x Vergrößerung und da sieht man natürlich auch den Farbfehler. Erahnen kann man den auch schon deutlich eher aber das spielt sich alles in recht annehmbaren Dimensionen ab. Zudem hab ich sowieso nicht vor, höher als 70x zu gehen. Bei der geringen Brennweite von 400mm stellt man sich ja schon vor dem Kauf auf einen gewissen Bereich ein - und in genau diesem Segment spielt CA weder für mich noch für den PseudoFH irgendeine Rolle.

Was hast du für ein Richfielder? Das auf den Fotos ein paar Postings weiter oben sieht aus wie ein TS 70/350.

Aragon
2005-08-03, 18:43:21
Was hast du für ein Richfielder? Das auf den Fotos ein paar Postings weiter oben sieht aus wie ein TS 70/350.
Ja, das obige Übungsteleskop ist ein 70/350 vom Teleskopservice.
Der größere Richfielder (TS 80/400) ist als Sucher auf dem C8 im Einsatz.


Zur Vorbereitung auf länger belichtete Himmelsaufnahmen habe ich mich die letzten Wochen intensiver mit dem Einscheinern meiner Montierungen beschäftigt. Nach paarmaligem Üben klappt das inzwischen recht schnell. Vorallem spart man mit der von Franz Kersche und Gerald Rhemann vorgestellten Methode und von Dr. Matthias Knülle ausführlich beschriebenem Verfahren viel Zeit (http://www.baader-planetarium.de/download/scheiner.pdf).
Bereits mit einer Iteration ist eine für die Astrofotografie ausreichende Genauigkeit erzielbar, weil die Abweichung mit einem Meßokular bestimmt und dann exakt auskorrigiert wird. Nur ganz billig ist die Sache nicht. Das Baader-Meßokular war mit über 200 Euro Anschaffungskosten mein mit Abstand teuerstes Okular.

mfG
Helmut

Frank
2005-10-27, 00:19:31
Ein Grund warum man doch mal länger aufbleiben kann: Es ist schönes Wetter und damit klarer Himmer und ganz wichtig: Marsopposition!

Gerade Balkonsternwarte (siehe Bild) genutzt und schöne Dinge auf Marsoberfläche gesehen - sogar im 80/400er. Der 6" zeigte sogar noch vom Sprung 200x auf 400x einen Gewinn und bildete feine Strukturierungen ab... und das obwohl ich über diesen blöden Häuserblock zielen muss (Stichwort Luftunruhe).

new_vision
2005-10-27, 09:17:49
Mal ´ne Frage an euch Hobbyastronomen - ich wollte auch mal einen Blick in die Sterne riskieren, meistens hab ich mich dazu auf mein Vordach gelegt und mit ´nem kleinen Feldstecher ein bißchen den Nachthimmel beobachtet.
Nun gibt´s bei Tchibo ja so´n Spektiv ( http://www.tchibo.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/eCS/Store/de/-/EUR/TdTchDisplayProductInformation-Start;sid=Ld3hyh3aTpXhyV66U5nrrh5Qd4a5qGzQM58=?ProductSKU=0008343 ), damit wollte ich mal etwas genauer die Planeten inkl. Mond anschauen. Was denkt ihr: Taugt das Ding zum Einstieg (und wirklich nur Einstieg, für tiefergehende Beobachtungen habe ich warhscheinlich keine Zeit) oder sollte ich mir für die 90€ lieber für was sinnvolleres aufheben?

Danke,


nv

piker
2005-10-27, 11:08:28
Ein Grund warum man doch mal länger aufbleiben kann: Es ist schönes Wetter und damit klarer Himmer und ganz wichtig: Marsopposition!


gibt es auch noch einen grund der gegenüber wohnt und manchmal die "oberflächen" entblösst? :biggrin:

Frank
2005-10-27, 11:28:32
gibt es auch noch einen grund der gegenüber wohnt und manchmal die "oberflächen" entblösst? :biggrin:
Ne das ist eine Berufsschule / Bürokomplex oder so, wo es quasi nix zu sehen gibt.

@new_vision
Planetendetails mit 90x Vergrößerung sind eher suboptimal erkennbar. Da bedarf es schon etwas Übung. Zudem bezweifel ich leicht die Eignung dieses Geräts für diesen Bereich, da das Öffnungsverhältnis nach Farbfehler schreien wird und zudem die Vergütung auch nicht gerade toll ausschaut.

new_vision
2005-10-27, 12:51:25
Danke für den Hinweis. Dann werde ich das wohl lieber lassen und mich an der fast gänzlich unvergrößerten Nacht ergötzen.


nv

Frank
2005-10-27, 13:13:56
Danke für den Hinweis. Dann werde ich das wohl lieber lassen und mich an der fast gänzlich unvergrößerten Nacht ergötzen.


nv
Das muss ja nicht sein. Für 100€ bekommt man schon ein richtig schönes Fernglas im Klassikerbereich 10x50. Damit sind schon einige DeepSky Objekte richtig schön oder gerade nur im Fernglas wirklich gut zu sehen. Stativ und Liegestuhl oder ähnliches vorrausgesetzt.

aths
2005-10-27, 13:40:04
Mal ´ne Frage an euch Hobbyastronomen - ich wollte auch mal einen Blick in die Sterne riskieren, meistens hab ich mich dazu auf mein Vordach gelegt und mit ´nem kleinen Feldstecher ein bißchen den Nachthimmel beobachtet.
Nun gibt´s bei Tchibo ja so´n Spektiv ( http://www.tchibo.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/eCS/Store/de/-/EUR/TdTchDisplayProductInformation-Start;sid=Ld3hyh3aTpXhyV66U5nrrh5Qd4a5qGzQM58=?ProductSKU=0008343 ), damit wollte ich mal etwas genauer die Planeten inkl. Mond anschauen. Was denkt ihr: Taugt das Ding zum Einstieg (und wirklich nur Einstieg, für tiefergehende Beobachtungen habe ich warhscheinlich keine Zeit) oder sollte ich mir für die 90€ lieber für was sinnvolleres aufheben?Der Mond geht auf jeden Fall. Ab 50x siehst du Sachen, wofür die Anschaffung eines Mondatlanten lohnt, zum Beispiel der Mondatlas von Rükl. (http://www.astro-shop.com/Katalog/Info/201602.html)

Mars sollte mindestens Polkappen zeigen, wenn nicht sogar Flecken auf der Oberfläche, Saturn zeigt seinen Ring, Jupiter zeigt seine Monde und 2-3 Wolkenbänder auf der Oberfläche.

In Sachen Deep Sky wäre der Orion-Nebel zu empfehlen, der gerade jetzt im Winter wo der Orion recht hoch steht, gut zu sehen ist. Der "Atlas für Himmelsbeobachter" von Karkoschka ist hier dringend anzuraten, er erklärt, wann man was mit welchem Gerät sieht. (http://www.astro-shop.com/Katalog/Info/200619.html)

Den Karkoschka kann man immer gebrauchen, selbst wenn man nur einen Feldstecher hat.


Auf keinen Fall darfst du im Fernrohr solche Bilder erwarten, die du von Fotos kennst. Bei stundenlanger Belichtung auf großen Geräten kann man Details rausholen, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Trotzdem macht "echte" Astronomie Spaß. Ein Himmelsobjekt zu suchen, zu finden und zu beobachten ist etwas mühselig, doch je öfter man sich ein Objekt anguckt, umso mehr Details fallen einem auf.

aths
2005-10-27, 14:13:21
Ne das ist eine Berufsschule / Bürokomplex oder so, wo es quasi nix zu sehen gibt.

@new_vision
Planetendetails mit 90x Vergrößerung sind eher suboptimal erkennbar. Da bedarf es schon etwas Übung. Zudem bezweifel ich leicht die Eignung dieses Geräts für diesen Bereich, da das Öffnungsverhältnis nach Farbfehler schreien wird und zudem die Vergütung auch nicht gerade toll ausschaut.Es muss nicht gleich perfekt sein. Ich weiß noch, wie ich auf Astronomie.de wuschig gemacht wurde, welche Nachteile ein Refraktor so alles hat. Folge: Die ersten Nächte kontrollierte ich den Farbfehler etc. Später beobachtete ich einfach und ließ den Farbfehler Farbfehler sein.

Einem absoluten Einsteiger der sich für Mond und Planeten interessiert, dem würde ich noch immer zu eime 70-er Refraktor raten. Einfach zu bedienen und billig. Gefällt einem das dann doch nicht und nach drei Nächen verstaubt das Teleskop im Keller, ist der Verlust zu verschmerzen. Gute Fernrohre kosten gutes Geld, 400 € aufwärts und man hat nur das Grundgerät – imo sollte man vorher mit einem preiswerten Fernrohr antesten, sowas http://www.teleskop-service.de/CTeleskope/CTeleskope.htm#70900 oder sowas http://www.teleskop-service.de/Astro/Refraktor/RefraktorBasic.htm#70-900

Da lernt man den Umgang mit der parallaktischen Montierung und weiß sofort, wie man das Teleskop benutzt ("hinten reingucken"). Beim Newton guckt man seitlich rein und muss das Teleskop vielleicht vorher justieren – der absolute Einsteiger sollte imo schnell zu ersten Sichterfolgen gelangen. Dann kauft man später noch ein besseres Okular hinzu, welches dann auch für das nächste, "richtige" Teleskop mitgenutzt werden kann. Anstatt viele Tipps zu geben bin ich der Meinung, zählt eigene Erfahrung einfach mehr. Man sollte lediglich vor Billigschrott warnen, wo Wackelteile mit Fantasievergrößerungen beworben werden.

Was nützt ein tolles Teleskop, ohne dass man mit Sternkarten zurechtkommt? Erste eigene Erfahrung im Feld zählt, da darf es auch ein preiswertes Gerät sein, welches noch keine optimalen Bilder liefert. Zur Not auch das Tschibo-Spektiv.

new_vision
2005-10-27, 14:25:18
Hmmm... ihr verwirrt mich. Reicht das Teil nun zum Einsteigen oder net? Bin mir halt sehr unschlüssig, zumal ja auch keine Brennweitenwerte angegeben sind. Aber da das Teil ca.68cm lang ist kann man doch fast von einer Brennweite von 60cm ausgehen, vielleicht auch nur 50cm.
Und durch die 90mm Öffnung sollte das Teil doch einiges an Licht sammeln können, oder nicht? Sicher, die Linsen werden GARANTIERT NICHT hochwertig sein, aber ich habe ja auch keine übersteigerten Ansprüche, bin eher Realist...


nv

aths
2005-10-27, 14:34:37
Hmmm... ihr verwirrt mich. Reicht das Teil nun zum Einsteigen oder net? Bin mir halt sehr unschlüssig, zumal ja auch keine Brennweitenwerte angegeben sind. Aber da das Teil ca.68cm lang ist kann man doch fast von einer Brennweite von 60cm ausgehen, vielleicht auch nur 50cm.
Und durch die 90mm Öffnung sollte das Teil doch einiges an Licht sammeln können, oder nicht? Sicher, die Linsen werden GARANTIERT NICHT hochwertig sein, aber ich habe ja auch keine übersteigerten Ansprüche, bin eher Realist...90 mm Öffnung ist eine Menge. Ich hatte früher ein 60-mm-Teleskop und konnte es mangels Wissen nicht ausnutzen. Das Teleskop hätte mir mehr bieten können, hätte ich schon den Karkoschka gehabt und mit intensiver damit beschäftigt. Allerdings: Eine azimutale Montierung wird spätestens ab 70x hässlich, weil man in zwei Achsen nachführen muss. Eine parallaktische Montierung muss man zwar zunächst mal ausrichten, aber dann drehst du an einem Rad, um die Erddrehung auszugleichen und das Objekt zurück ins Bild zu holen.

90 € – viel Geld, aber etwas bessere Okulare kosten pro Stück auch ungefähr so viel. Deshalb: Erst mal preiswert einsteigen um zu sehen, ob man überhaupt mit so einem Gerät zurecht kommt.

Das Spektiv hat den Vorteil, dass du ein aufrecht stehendes und seitenrichtiges Bild hast, das ist im astronomischen Fernrohr nicht so, also lässt sich das Spektiv auch für normale Naturbeobachtung gut einsetzen. (Mit einem Zenitspiegel kann man das Bild im Refraktor auch so "umklappen", dass es aufrecht steht, es bleibt dann nur seitenverkehrt.) Dafür bietet das astronomische Fernrohr (wenns kein absoluter Billigschrott ist) am Himmel mehr Schärfe, weil das Licht durch weniger Linsen geht.

Möchtest du mit Deep-Sky-Beobachtung anfangen, kauf dir das Tschibo-Spektiv (hier zählt das Licht und weniger die Vergrößerung) und den Karkoschka. Möchtest du zum Einstieg eher auf Mond und Planeten gehen, kauf dir eines der verlinkten Refraktoren von Teleskop-Service, und trotzdem den Karkoschka :) Die verlinkten Refraktoren haben deutlich weniger Licht (nur 70 mm Öffnung) aber mehr Schärfe (höhere Brennweite, weniger Glas im Lichtgang) – bei klarem Wetter kannst du damit 140x vergrößern, also den Mond auf scheinbare 2750 km heranholen.

Dem Gerede der Spiegel-Fans zum Trotz halte ich ein astronomisches Fernrohr mit 90 mm Öffnung für einen guten Allrounder, aber wenn man auf Deep-Sky geht, wird man um einen Newton (und etwa 150 mm Öffnung) kaum herumkommen. Doch solche Geräte kosten, wenn sie brauchbar sein sollen, mehrere hundert Euro. Damit gleich anzufangen – das ist riskant. Die Sterne laufen nicht weg, man kann klein anfangen und von der Pike auf die Bedienung eines Fernrohrs lernen. Und sieh mich an: Auf dem Dachboden bei meinen Eltern steht ein toller 102-mm-Halbapo. Das gute Fernrohr kann ich hier bei mir schlecht benutzen, da es zu unhandlich für den wirklich schnellen Aufbau ist und ich hier keinen Balkon habe. Ein kleines Fernrohr, öfters genutzt ist besser als ein gutes Fernrohr, was auf dem Dachboden steht. (Meine nächste Wohnung muss einen Balkon haben, der idealerweise nach Süden zeigt. Vielleicht kaufe ich für zwischendurch noch ein bewusst kleines Fernrohr, welches man fertig aufgebaut am ausgestrecktem Arm auf die Wiese tragen kann.)

new_vision
2005-10-27, 14:57:04
Habt vielen Dank. Sollte ich mich für das Spektiv entscheiden werde ichmal meine Erfahrungen damit hier posten. Vielleicht hilft es anderen Einsteigern ja, sich näher mit der Materie zu befassen.


nv

BananaJoe
2005-10-27, 15:31:04
Zwecks Sternbilder etc ist dieses open source proggi nicht schlecht!
http://stellarium.sourceforge.net/

Frank
2005-10-29, 10:56:44
90 mm Öffnung ist eine Menge. 90 mm sind aber nicht immer gleich 90 mm. Wenn die Vergütung wirklich so hässlich ist, wie sie ausschaut und das entsprechend für das Spektiv notwendige Zenithprisma gleiche fragwürdige Qualität aufzeigt, werden von den 90 mm vielleicht noch 60 bis 70 übrig bleiben - wenn überhaupt.
Möchtest du mit Deep-Sky-Beobachtung anfangen, kauf dir das Tschibo-Spektiv (hier zählt das Licht und weniger die Vergrößerung) und den Karkoschka. Möchtest du zum Einstieg eher auf Mond und Planeten gehen, kauf dir eines der verlinkten Refraktoren von Teleskop-Service, und trotzdem den Karkoschka :) Die verlinkten Refraktoren haben deutlich weniger Licht (nur 70 mm Öffnung) aber mehr Schärfe (höhere Brennweite, weniger Glas im Lichtgang) – bei klarem Wetter kannst du damit 140x vergrößern, also den Mond auf scheinbare 2750 km heranholen.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall etwas parallaktisch montiertes. Der 70/900 Refraktor eignet sich durchaus für den Planeteneinstieg aber das Spektiv für Deepsky ganz gewiss nicht. Es hat aber wenig Sinn einen Gerät für die spezielle Eignung zu empfehlen, sondern einen wirklichen Allrounder. Und das wäre zum Beispiel ein 114/900 Newton - der Klassiker schlechthin. Den bekommt man neu schon ab 120€ auf einer entsprechenden Montierung. Wenn es gebraucht geht, ist vielleicht noch was besseres möglich - nicht in der Größe, sondern aus qualitativer Sicht.

Dem Gerede der Spiegel-Fans zum Trotz halte ich ein astronomisches Fernrohr mit 90 mm Öffnung für einen guten Allrounder, aber wenn man auf Deep-Sky geht, wird man um einen Newton (und etwa 150 mm Öffnung) kaum herumkommen. Doch solche Geräte kosten, wenn sie brauchbar sein sollen, mehrere hundert Euro. Damit gleich anzufangen – das ist riskant. Die Sterne laufen nicht weg, man kann klein anfangen und von der Pike auf die Bedienung eines Fernrohrs lernen. Und sieh mich an: Auf dem Dachboden bei meinen Eltern steht ein toller 102-mm-Halbapo. Das gute Fernrohr kann ich hier bei mir schlecht benutzen, da es zu unhandlich für den wirklich schnellen Aufbau ist und ich hier keinen Balkon habe. Ein kleines Fernrohr, öfters genutzt ist besser als ein gutes Fernrohr, was auf dem Dachboden steht. (Meine nächste Wohnung muss einen Balkon haben, der idealerweise nach Süden zeigt. Vielleicht kaufe ich für zwischendurch noch ein bewusst kleines Fernrohr, welches man fertig aufgebaut am ausgestrecktem Arm auf die Wiese tragen kann.)
Das beste Teleskop ist gewiss das, was man am häufigstem benutzt. Einen kleinen Richfield Refraktor halt ich persönlich sowieso für eine gute Zweitergänzung aber sobald es in die Größe geht und Geld eine Rolle spielt, ist es keine Frage ob man "Spiegelfan" ist oder nicht, sondern dann kommt man einfach nicht um sowas drumrum.

aths
2005-10-29, 12:14:20
90 mm sind aber nicht immer gleich 90 mm. Wenn die Vergütung wirklich so hässlich ist, wie sie ausschaut und das entsprechend für das Spektiv notwendige Zenithprisma gleiche fragwürdige Qualität aufzeigt, werden von den 90 mm vielleicht noch 60 bis 70 übrig bleiben - wenn überhaupt.So schlecht kann die Vergütung kaum sein. Bei älteren Spiegeln verliert man ja auch mal 20% Licht pro Spiegel, aber das bisschen Flächenhelligkeitsverlust macht fast nicht aus – die Auflösung zählt. Hier sehe ich beim Spektiv die größeren Probleme, da das Licht noch durch Prismen geht, was der Genauigkeit beim Fokussieren sicher nicht gerade günstig ist, und den genauen Fokus zu finden ist für astronomische Beobachtungen natürlich wichtig. Vielleicht kommen auch Reflexionen noch rein. Mein Amici-Prisma z. B. ist für Landbeobachtungen sehr gut, für Himmelsbeobachtungen aber nicht zu empfehlen. Neben Schärfeverlust nerven Geisterbilder. Besser als nichts, aber das Zenitprisma bietet doch deutlich mehr Bildqualität.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall etwas parallaktisch montiertes. Der 70/900 Refraktor eignet sich durchaus für den Planeteneinstieg aber das Spektiv für Deepsky ganz gewiss nicht. Es hat aber wenig Sinn einen Gerät für die spezielle Eignung zu empfehlen, sondern einen wirklichen Allrounder. Und das wäre zum Beispiel ein 114/900 Newton - der Klassiker schlechthin. Den bekommt man neu schon ab 120€ auf einer entsprechenden Montierung. Wenn es gebraucht geht, ist vielleicht noch was besseres möglich - nicht in der Größe, sondern aus qualitativer Sicht.

Das beste Teleskop ist gewiss das, was man am häufigstem benutzt. Einen kleinen Richfield Refraktor halt ich persönlich sowieso für eine gute Zweitergänzung aber sobald es in die Größe geht und Geld eine Rolle spielt, ist es keine Frage ob man "Spiegelfan" ist oder nicht, sondern dann kommt man einfach nicht um sowas drumrum.Ja klar ein 70-er Rohr zeigt nur die allergrößten Nebel – kann aber später bei einem größeren Rohr (200 mm SC :D) ja huckepack als besserer Sucher dienen. Am Planeten ist nichts weltbewegendes drin, aber man sieht erste Details und lernt den Umgang mit einem astronomischen Fernrohr.

Vor einiger Zeit waren 60 mm noch viel, und das Schülerteleskop mit 50 mm Standard. Deswegen muss man heute nicht auf Kraft eine kleine Öffnung kaufen, aber was primär zählt ist die Ernsthaftigkeit – und kann man ein kleineres Rohr gut ausnutzen, kann man das größere dann viel besser genießen :)

Der Orionnebel sieht in jedem Rohr gut aus und macht Lust auf mehr DS. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern man einen hellen Himmel durch ein größeres Rohr ersetzen kann, bei mir (4") sah M13 und M31 ja zum Heulen aus, nur jeweils verwaschene Flecken. Der Ringnebel war nur bei indirekter Beobachtung gut zu sehen, sah dann aber spitze aus. Da tropft der Speichel und man will mehr Öffnung. Das zieht aber auch eine größere Montierung und ein besseres Stativ nachsich. Imo: Lieber klein anfangen.

Parallaktisch montiert sollte das Rohr schon sein, wenn man ernsthaft beobachten will, das sehe ich auch so. Es ist aber kein Muss, viele Leute haben mit einer preiswerten Azimutalmontierung angefangen.

Ein 114 f8-Newton ist bei vernünftiger Verarbeitung sicher ein toller Allrounder – obwohl an so ein Gerät mein Bino nicht ranpasst, ist auch so ein Newton in meiner größeren Auswahl (noch ohne konkrete Kaufabsicht) für ein schnelles Zweitrohr.

Aragon
2005-10-29, 14:31:35
Hallo new_vision,

ich würde eher von einem Spektiv abraten. Vorallem wegen des ungünstigen Gerade-Einblicks und schlechter Ausbaufähigkeit. Ohne Zenitspiegel gehen Planeten und Mond vielleicht gerade noch so. Der Einblick von oben in ein richtiges astronomisches Teleskop ist aber immer erheblich angenehmer.
Außerdem kannst du kein weiteres optisches Zubehör (bessere Okulare, Farbfilter etc) anbringen, weil kein 1,25"-Auszug vorhanden ist.
Die meisten Spektive haben meines Wissens Schraubokulare. Sieht mir bei diesem auch so aus.

Das angegebene maximale Sehfeld von 26m auf 1000m bei 30 facher Vergr. entspricht einem Gesichtsfeld von ca. 1,5 Grad.
Mit so einem kleinen Gesichtsfeld wird du ohne Sucher und auf einer azimutalen Montierung kaum lichtschwache Deep-Sky Objekte finden.
Die Montierung sieht aus wie die vom Meade ETX-70. Mit ausgezogenen Stativbeinen wird die recht wackelig.

Außerdem müssen astronomische Fernrohre nur auf unendlich optimiert werden. Diese liefern daher am Sternenhimmel in der Regel bessere Bilder als für Erdbeobachtung ausgelegte Instrumente.

Sofern du nicht hauptsächlich Erdbeobachtungen machen willst, bist du imho mit den Einsteigergeräten vom Teleskop-Service besser beraten.

Mein Amici-Prisma z. B. ist für Landbeobachtungen sehr gut, für Himmelsbeobachtungen aber nicht zu empfehlen. Neben Schärfeverlust nerven Geisterbilder. Besser als nichts, aber das Zenitprisma bietet doch deutlich mehr Bildqualität.
Das habe ich auch bemerkt. Wäre ja schön gewesen, wenn man auch am Himmel ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild hat. Aber einen so drastischen Qualitätsverlust nehme ich dafür nicht hin.

PS:
Ich habe mir inzwischen auch ein kurzbrennweitiges Weitwinkelokular gegönnt. Bisher hatte ich immer gedacht wieso für 16° Gesichtsfeld soviel mehr Geld ausgeben. Als ich dann zum Vergleich einmal durchs Meade 6,4 mm Plössl (GF: 50°) und dann durch mein neues 6,4 mm Weitwinkel (GF: 66°) schaute, war ich sehr verblüfft:

Mehr als doppelt so großes Blickfeld! Wie kann das sein?

Scheint mit dem Augenabstand zusammenzuhängen. Der ist beim Plössl etwa so groß wie die Brennweite. Nur wenn man so nahe an die Linse rangeht überblickt man das komplette Gsichtsfeld. Weil der Einblick dann aber sehr anstrengend ist (nach kurzer Zeit tränen einem die Augen), geht man unbewußt weiter weg. Und schwupps ist das überblickbare Feld viel winziger.
(-> das Meade 6,4 mm und 9,7 mm sind für die Tonne. Das 12,4 mm hart an der Grenze)

aths
2005-10-29, 22:41:08
Hallo new_vision,

[...]

Sofern du nicht hauptsächlich Erdbeobachtungen machen willst, bist du imho mit den Einsteigergeräten vom Teleskop-Service besser beraten.Jopp. Das 70/900-er z. B. wäre kleiner (von der Öffnung) aber trotzdem ein richtiges Fernrohr, inklusive parallaktischer Montierung. Trotz der geringeren Öffnung dürfte an Mond und Planeten mehr zeigen als das 90-er Spektiv.

Es könnte auch ein 114-er Newton sein, der noch mehr zeigt, aber hin und wieder justiert werden muss, und vor der Beobachtung auskühlen sollte, und den für Einsteiger ungewohnten seitlichen Einblick hat. Dafür gibts eben gleich etwas mehr optische Leistung.

PS:
Ich habe mir inzwischen auch ein kurzbrennweitiges Weitwinkelokular gegönnt. Bisher hatte ich immer gedacht wieso für 16° Gesichtsfeld soviel mehr Geld ausgeben. Als ich dann zum Vergleich einmal durchs Meade 6,4 mm Plössl (GF: 50°) und dann durch mein neues 6,4 mm Weitwinkel (GF: 66°) schaute, war ich sehr verblüfft:

Mehr als doppelt so großes Blickfeld! Wie kann das sein?

Scheint mit dem Augenabstand zusammenzuhängen. Der ist beim Plössl etwa so groß wie die Brennweite. Nur wenn man so nahe an die Linse rangeht überblickt man das komplette Gsichtsfeld. Weil der Einblick dann aber sehr anstrengend ist (nach kurzer Zeit tränen einem die Augen), geht man unbewußt weiter weg. Und schwupps ist das überblickbare Feld viel winziger.
(-> das Meade 6,4 mm und 9,7 mm sind für die Tonne. Das 12,4 mm hart an der Grenze)Naja ich hab bisher nur Okulare mit iirc 50° scheinbarem Gesichtsfeld, jedoch großer Augenlinse (LV-Okulare eben :)) da fällt mir die Begrenzung nicht so sehr auf. Das 6 mm Ortho hat nur 45°, und man muss sehr nahe ran, doch das Ortho nehme ich eh nur für Mond oder Planeten – nicht für Deep Sky.

Für Deep Sky will ich mir irgendwann noch mal folgende beiden Okulare anschaffen:

LVW 8 mm (65°) oder 13 mm (ebenfalls 65°) und zum Suchen das LVW 42 mm (2", 72°, bei mir fast 4,7 mm Austrittspupille :D). Nur kosten die etwas Kleingeld.


Der Wolfi hat auf seiner Page einen 4" ED als "erstrebenswertes" Fernrohr bezeichnet, und da gebe ich ihm Recht :) denn so ein Teil ist ein guter Allrounder. Allerdings doch schon recht wuchtig: 5 kg Tubus, 8 kg Montierung inkl. Gegengewicht, 7 kg das Stativ ...

Frank
2005-10-29, 22:58:47
Jopp. Das 70/900-er z. B. wäre kleiner (von der Öffnung) aber trotzdem ein richtiges Fernrohr, inklusive parallaktischer Montierung. Es könnte auch ein 114-er Newton sein, der mehr zeigt, aber hin und wieder justiert werden muss, und vor der Beobachtung auskühlen sollte, und den für Einsteiger ungewohnten seitlichen Einblick hat.Ein Refraktor muss wohl nicht justiert werden? ;) Ein seitlicher Einblick spart wenigstens ein weiteres optisches Element, was beim Refraktor fast zwingend nötig wird. Der 114er zeigt gleich um einiges mehr:
http://www.binoviewer.at/beobachtungspraxis/teleskopvergleich_deepsky.htm
http://www.binoviewer.at/beobachtungspraxis/teleskopvergleich_jupiter.htm
...

Aragon
2005-10-30, 00:11:45
Naja ich hab bisher nur Okulare mit iirc 50° scheinbarem Gesichtsfeld, jedoch großer Augenlinse (LV-Okulare eben :)) da fällt mir die Begrenzung nicht so sehr auf.
Die LV-Okulare haben ja auch einen größeren Augenabstand. Da ist der Unterschied dann nicht mehr so groß.

Ein Refraktor muss wohl nicht justiert werden? ;)
Das Refraktoren justiert werden müssen, wäre mir neu. An meinem finde ich keine Justierschrauben.

Ein seitlicher Einblick spart wenigstens ein weiteres optisches Element, was beim Refraktor fast zwingend nötig wird.
Der Umlenkspiegel befindet sich im Newton. Das "zusätzliche optische Element" ist also nur fest eingebaut.


90 mm sind aber nicht immer gleich 90 mm. Wenn die Vergütung wirklich so hässlich ist, wie sie ausschaut und das entsprechend für das Spektiv notwendige Zenithprisma gleiche fragwürdige Qualität aufzeigt, werden von den 90 mm vielleicht noch 60 bis 70 übrig bleiben - wenn überhaupt.

Wie kommst du zu diesen Angaben?
* Imho steigt (bei kleinen Teleskopen) die Grenzgröße der gerade noch sichtbaren Sterne mit der 4-Potenz zur Öffnung (proportional der Objektivfläche und umgekehrt der Fläche des Beugungsscheibchens).
* Und das Lichtsammelvermögen (für Deep Sky) mit der 2-Potenz der Öffnung.

Mir scheint du überschätzt den Einfluß der Vergütung etwas. Da erscheinen mir andere Konstruktionsmerkmale (Streulichtblenden, Innenschwärzung, geschwärzte Linsenkanten etc) wichtiger. Imho kann an die meistens Spektive auch kein Zenithprisma adaptiert werden (-> Genickstarre nach 2 Minuten durchgucken).

PS:
Wenn ein Instrument für Himmelsbeobachtungen extra angeschafft werden soll, dann sollte das auch dafür ausgelegt sein. Und nicht die nächstbeste Krücke, welche irgendwie nach Teleskop aussieht, vom Discounter geholt werden. Ein Spektiv taugt zur irdischen Beobachtung und für sonst nix.

aths
2005-10-31, 03:42:25
Das Refraktoren justiert werden müssen, wäre mir neu. An meinem finde ich keine Justierschrauben.An meinem auch nicht, aber es gibt auch justierbare Refraktoren. Ein 70/900-er Refraktor müsste aber schon sehr schlampig zusammengebaut sein, damit er Justage nötig hätte. Was Auskühlung angeht, ist so ein Gerät unkritisch: Einerseits kühlt das dünne Rohr schnell aus, andererseits geht das Licht nur ein mal durch das Rohr (beim Newton ja zwei mal, beim SC drei mal) und wird durch unterschiedliche dichte Luft entsprechend wenig abgelenkt.

Was für einen Refraktor hast du?

Frank
2005-10-31, 09:37:35
Ich bitte Euch. Als ob die eine Art von optischen Instrument keine Justage bräuchte. Schlimm wenn es nicht geht - ja. Ein TeleskopShop wie zb. der von Wolfi Ransburg schreibt explizit hin, dass seine Refraktoren vor der Auslieferung nochmal justiert werden.

@aths: der 70/900 ist ein preiswertes Gerät. Die Linse ist da nicht schlampig eingebaut, sondern preiswert. Such Dir aus was besser klingt.

@Aragon
Wieviel optische Oberflächen tut das Licht nun im Refraktor mit Zenithspiegel mitnehmen und wieviel im reinen Reflektor? ;)

aths
2005-10-31, 13:38:11
Ich bitte Euch. Als ob die eine Art von optischen Instrument keine Justage bräuchte. Schlimm wenn es nicht geht - ja. Ein TeleskopShop wie zb. der von Wolfi Ransburg schreibt explizit hin, dass seine Refraktoren vor der Auslieferung nochmal justiert werden.

@aths: der 70/900 ist ein preiswertes Gerät. Die Linse ist da nicht schlampig eingebaut, sondern preiswert. Such Dir aus was besser klingt.Eigentlich müssen die Linsen "nur" auf die optische Achse zentriert werden. Die beiden Linsen im FH-Objektiv haben vermutlich berechnete, feste Abstandshalter. Da kann man nicht viel falsch machen – bei besseren Refraktoren wird vor dem Zusammensetzen versucht, durch Drehung der Linsen auf der optischen Achse das Bild zu optimieren, aber beim 70 mm f13-FH treten bauartbedingt kaum Fehler auf – hier müsste man schon richtig schlampen.

aths
2005-10-31, 14:51:46
By the way, wahrscheinlich hole mein Teleskop doch noch diese Woche her, um damit dem Mars auf die Pelle zu rücken. Er sollte hell genug sein, um ihn auch im Bino bewundern zu können.

Im Bino habe ich (sofern ich die Glaswegkorrektoren finde) 46x, 63x, 128x und 174x, also 2,2 mm, 1,6 mm, 0,8 mm oder 0,6 mm Austrittspupille.

Brauche ich maximale Schärfe, könnte das 6 mm Ortho zum Einsatz kommen, welches dann monokular 153x bietet.

Hach, die Vorfreude.

Aragon
2005-10-31, 20:19:25
Was für einen Refraktor hast du?
Zwei billigst Fraunhofer vom Teleskopservice: 70/350 und 80/400.
http://www.teleskop-service.de/Astro/Refraktor/RefraktorBasic.htm#70-350

Ich bitte Euch. Als ob die eine Art von optischen Instrument keine Justage bräuchte. Schlimm wenn es nicht geht - ja. Ein TeleskopShop wie zb. der von Wolfi Ransburg schreibt explizit hin, dass seine Refraktoren vor der Auslieferung nochmal justiert werden.
Selbstverständlich müssen alle optischen Instrumente vom Hersteller justiert werden. Bisher war ich nur davon ausgegangen, daß alle Refraktoren erheblich justierstabiler seien als Reflektoren, und diese normalerweise nie verlieren.


@Aragon
Wieviel optische Oberflächen tut das Licht nun im Refraktor mit Zenithspiegel mitnehmen und wieviel im reinen Reflektor? ;)

Ok, dann ist es im Refraktor ein opt. Übergang mehr.

Optische Flächen (ohne Okular):

Refraktor: 3
(Objektiv-Vorder- und Rückseite und Zenitspiegel)

Newton-Reflektor: 2
(Hauptspiegel und Umlenkspiegel)


@Amarok
Was macht deine Canon? Wann kriegen wir die ersten Aufnahmen zu sehen?

aths
2005-11-01, 20:51:44
Zwei billigst Fraunhofer vom Teleskopservice: 70/350 und 80/400.
http://www.teleskop-service.de/Astro/Refraktor/RefraktorBasic.htm#70-350Warum gleich zwei solche vergleichsweise ähnlichen Refraktoren? (Und warum kein Öffnungsverhältnis wo der Refraktor seine Stärke ausspielen kann?)

Frank
2005-11-02, 09:10:14
Warum gleich zwei solche vergleichsweise ähnlichen Refraktoren? (Und warum kein Öffnungsverhältnis wo der Refraktor seine Stärke ausspielen kann?)
Das kann er doch auch in diesem Fall: kompakt und ohne Obstruktion, mit welcher eine vergleichbare Richfieldröhre im beächtlichem Maße daherkommen tät.

aths
2005-11-02, 14:31:30
Alles was unter f6, besser f7 ist, dürfte die gewünschte Schärfe bei hohen Vergrößerungen vermissen lassen. Wobei das Problem bei kleinen Öffnung weniger stark sein soll, da der Farbfehler mit der Fläche der Öffnung zunimmt. Als Sucher oder "Lionel Ritchie" müsste das Ding schon taugen – ich bin halt planetenfixiert, da Stadtbewohner.

Frank
2005-11-02, 14:57:01
ich bin halt planetenfixiert, da Stadtbewohner.
Ein 80/400 packt man fix mal in den normalen Studentenrucksack und fährt damit an den Stadtrand (vorzugsweise der Südliche).

aths
2005-11-02, 19:42:38
Meinen ED 102/920 habe ich heute mal in einer Dreistundenaktion fix aus Rostock geholt. Allerdings: Das Ding auf die Wiese vors Haus tragen ist kein Problem, es jedoch lausige tausend Schritte zu tragen, ist ein großes Problem.

Aragon
2005-11-02, 20:48:40
Warum gleich zwei solche vergleichsweise ähnlichen Refraktoren? (Und warum kein Öffnungsverhältnis wo der Refraktor seine Stärke ausspielen kann?)
Weil ich zu faul bin, die Teleskope bei Bedarf umzumontieren.

Der eine ist fest als Sucher am C8 montiert.
Der andere dient mal als Reiseteleskop oder als Leitrohr der ETX-Teleskope auf der Superpolaris.

Aragon
2005-12-17, 15:31:04
Was haltet ihr hiervon?
Okulare mit eingebautem Restlichtverstärker.

http://www.ceoptics.com

aths
2005-12-17, 17:59:57
Mit Batteriebetrieb?

Aragon
2005-12-17, 20:54:39
Ja, der Restlicht-Verstärker kann mit einem 3V Batteriepack oder Netzteil betrieben werden.

Die Kosten des Systems sind allerdings jenseits von gut und böse.

Der Verstärker mit Phosphor-Screen kostet ca. 2650 Dollar (ohne Okulare).

http://www.ceoptics.com/Ordering/index.html

aths
2005-12-19, 16:59:48
Läl.

Naja, ich weiß nicht, wie gut die Idee ist. Beim Stadthimmel (überstrahlt) oder bei Dunst (verschwommen) kann man auch mit Restlichtverstärkung nicht viel machen.

Was mich bei den Teleskop-Angeboten stört ist, dass man kleine Refraktoren entweder nur mit Billigst-Montierung, oder nur sehr teuer (als ED) bekommt. Imo werden laufend die falschen Kompromisse gemacht. Wenn schon ED, dann bitte nicht nur die kurzen Rohre anbieten. Ein kleiner, aber gut korrigierter ED f/9 wäre ein echter Apochromat, was man bei f/6 wohl noch nicht sagen kann.

Bei 4" ist mein ED (f/9) auch kein Vollapo, wahrscheinlich ist das Objektiv nicht optimal berechnet oder nicht perfekt justiert. Ob man bei 4" und f/9 mit einem 2-Linsen-ED mit sphärischen Linsen überhaupt einen Vollapo bauen kann, halte ich aber für fraglich. Je kleiner die Öffnung, desto geringer das Problem, bei 80 mm sollte man mit f/9 genialen Kontrast schaffen. Aber nein, es gibt nur f/6.

Aragon
2006-02-01, 15:33:40
Ein kleiner Tip:

Ab und zu verramschen die Kaufhausketten Einsteigerteleskope für den kleinen Geldbeutel.
Vielleicht hattet ihr ja auch Glück und konntet beim Lidl eines dieser genialen Meade ETX-70 Hitec-Teleskope abstauben.
Leider gehen einem mit nur 70 mm Öffnung recht schnell die Messier-Objekte aus. Wozu könnte das Goto-Wunder denn noch dienen?
Ein netter Gag ist, das mit einem Laserpointer bestückte ETX als Einstellhilfe für die anderen Teleskope zu verwenden.
Der Strahl eines grünen Laserpointers (ab ca. 10 mW) ist im Dunkeln gut zu erkennen:

Die Dinger gibts bsw. bei S.A.M´s Laserworld

http://www.afterbuy.de/Afterbuy/shop

Laserpointer grün 10 mW: 91 Euro
Laserpointer grün 20 mW: 105 Euro
Laserpointer grün 30 mW: 125 Euro

Also flugs die ekligen Geradesichtsucher der beiden Richfielder zerlegt, die Linsen entfernt und den Laserpointer eingesetzt.
Diese können dann entweder an der Sucherhalterung angebracht werden, oder wie beim ETX-70 direkt durchs Teleskop schießen.
Das ETX-70 hat nämlich keinen Sucher, daher muß man hier den Laserpointer in den Okularauszug stecken (klappt so nur bei Refraktoren)

Ein paar Bilder:

1) Der im Sucher eingesetzte Laserpointer. Mit der Rändelschraube wird der Laser eingeschaltet.

2) Die beiden Laser am ETX-70 (in der Okularhalterung) und am ETX-105 (Sucher)

3) Der Laserstrahl in Richtung Orion zeigend


Achtung: Niemals direkt in den Strahl schauen.

Meade ETX: Das geniale Goto für alle :)
Jetzt kaufen und ihr müßt nie mehr suchen :)

aths
2006-02-02, 05:26:04
Interessant.

Fakt ist, dass meine nächste Wohnung einen Balkon haben sollte. Einen Balkon, der außerdem nach Süden zeigt.

Bei letzter Opposition hab ich den Mars gesehen, und gleich noch den Orionnebel bestaunt, aber ich brauche mehr Planeten. Planeten! Ich hab nicht umsonst (noch*) keine DS-Kanone sondern ein Planeten-Rohr.

* Kommt Zeit, kommt Geld. Kommt Geld, kommt Gerät.

Aragon
2006-02-02, 20:19:43
Bei letzter Opposition hab ich den Mars gesehen, und gleich noch den Orionnebel bestaunt, aber ich brauche mehr Planeten. Planeten!

Für mich ist der Mond immer noch das interessanteste Himmelsobjekt. Die vielen Details und der sich ändernde Schattenwurf zeigen immer wieder einen etwas anderen Mond.

Unter aufgehelltem Himmel sind auch die vielen offenen- und Kugel-Sternhaufen und einige helle Nebel (mit UHC-Filter) eindrucksvoll (besonders mit 8" Öffnung).
Galaxien fand ich dagegen bisher eher entäuschend. Bisher ist es mir nur bei der WhirlPool-Galaxies gelungen, ansatzweise Spiralarme zu erkennen. Die meisten anderen waren entweder gar nicht, oder nur als diffuser Fleck erkennbar.
Hier ist wohl ein dunklerer Himmel erforderlich.


Ich hab nicht umsonst (noch*) keine DS-Kanone sondern ein Planeten-Rohr.

* Kommt Zeit, kommt Geld. Kommt Geld, kommt Gerät.
Hast du schon was bestimmtes ins Auge gefaßt (Dobson, parallaktisch ...)?


PS:
Laserpointer sind nicht ganz ungefährlich. Vorallem wenn dich ein paar Almjodler beim Ablasern des Himmels erwischen. Dann gibts Zoff und ein blaues Auge (mindestens aber ein langer mahnender Vortrag) ist die Regel:(

http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php/Cat/0/Number/377785/an/0/page/0#377785

aths
2006-02-03, 15:25:49
Für mich ist der Mond immer noch das interessanteste Himmelsobjekt. Die vielen Details und der sich ändernde Schattenwurf zeigen immer wieder einen etwas anderen Mond.Ja. Dank dem Rükl kann man auch die Namen von Kratern und Gebieten nachschlagen, was imo den Wiedererkennungswert steigert. Ich erinnere mich noch, mehrfach an der Küste des Mare Nubium gewesen zu sein. Außerdem ist der Mond sowohl hell als auch kontrastreich genug, dass man richtig vergrößern kann. Während ich an Planeten mit dem Bino Probleme hab (andere Leute interessanterweise nicht) komme ich am Mond damit gut klar. 174x macht die Atmosphäre meistens nicht mit, doch schon 128x bietet bei gutem Wetter eine Fülle an Details, dass öfter sogar der Rükl versagt.

Unter aufgehelltem Himmel sind auch die vielen offenen- und Kugel-Sternhaufen und einige helle Nebel (mit UHC-Filter) eindrucksvoll (besonders mit 8" Öffnung).
Galaxien fand ich dagegen bisher eher entäuschend. Bisher ist es mir nur bei der WhirlPool-Galaxies gelungen, ansatzweise Spiralarme zu erkennen. Die meisten anderen waren entweder gar nicht, oder nur als diffuser Fleck erkennbar.
Hier ist wohl ein dunklerer Himmel erforderlich.Ja, auch Andromeda habe ich bisher nur als verwaschenen Fleck gesehen. Längliche Ausdehnung, sonst ohne Struktur. 4" sollen angeblich schon erste Details zeigen aber dazu brauchts wohl den rabenschwarzen Himmel. Nebelfilter (habe noch keinen) sollen auch ab 4" sinnvoll sein.

Hast du schon was bestimmtes ins Auge gefaßt (Dobson, parallaktisch ...)?Nichts spezielles. Ich denke hier auch in Zeiträumen von Jahren. Dieses Jahr wird wohl keine neue Ausrüstung dazukommen. Was mich echt reizen würde, wäre das C9 mit Goto. Aber das Ding wäre (für meine Begriffe) nicht mehr transportabel. Könnte man ein Fernrohr auf dem Balkon wetterfest aufbauen (mit Plane abdecken oder so) wäre das natürlich genial. Andererseits ist man selbst bei einem nach Süden zeigendem Balkon doch recht eingeschränkt was die Objekte angeht.

PS:
Laserpointer sind nicht ganz ungefährlich. Vorallem wenn dich ein paar Almjodler beim Ablasern des Himmels erwischen. Dann gibts Zoff und ein blaues Auge (mindestens aber ein langer mahnender Vortrag) ist die Regel:(

http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/showflat.php/Cat/0/Number/377785/an/0/page/0#377785Hrr hrr.

Aragon
2006-02-03, 17:54:08
Ja. Dank dem Rükl kann man auch die Namen von Kratern und Gebieten nachschlagen, was imo den Wiedererkennungswert steigert. Ich erinnere mich noch, mehrfach an der Küste des Mare Nubium gewesen zu sein.
Nen Rükl hab ich nicht, aber eine faltbare Mondkarte.
Das Mare Nubium dürfte der Bild-Ausschnitt unten sein (Ausschnitt einer Mond-Aufnahme mit der Sony DSC-H1 am ETX-105).


Außerdem ist der Mond sowohl hell als auch kontrastreich genug, dass man richtig vergrößern kann. Während ich an Planeten mit dem Bino Probleme hab (andere Leute interessanterweise nicht) komme ich am Mond damit gut klar. 174x macht die Atmosphäre meistens nicht mit, doch schon 128x bietet bei gutem Wetter eine Fülle an Details, dass öfter sogar der Rükl versagt.

Mit dem doppeläugigen Sehen habe ich auch beim Fernglas bereits Probleme. Bei 10-facher Vergrößerung klappts noch, wenn ich weiter vergößere (30x) kriege ich die Bilder nicht mehr überlagert.


Nichts spezielles. Ich denke hier auch in Zeiträumen von Jahren. Dieses Jahr wird wohl keine neue Ausrüstung dazukommen. Was mich echt reizen würde, wäre das C9 mit Goto. Aber das Ding wäre (für meine Begriffe) nicht mehr transportabel.
Das C9 würde mir auch gefallen. Mein gebrauchtes C8 (1996) incl. 80mm Sucherfernrohr auf der SuperPolaris kann ich komplett aufgebaut auf die Logia tragen.
Geht zumindest wenn man das Teil nur ein paar Meter schleppen muß noch problemlos.
Und ein Kohlefaser C9 dürfte wohl kaum mehr wiegen?
Um das Gerät transportabler zu machen, könnte der Such-Refraktor auch auf der Gegengewichtsstange montiert werden.

aths
2006-02-07, 14:00:58
Das Mare Nubium hab ich ungefähr so in Erinnerung, wenn man von der seltsamen Einfärbung mal absieht: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Sea_of_clouds.jpg

Was das Bild leider nicht zeigt sind Kleinstkrater. Hochauflösende Mondfotografie dürfte aber eine Herausforderung sein.

Dein Bild zeigt auch einen Tag-Nacht-Übergang. Der ist ja insofern besonders interessant, als dass man bestimmte Strukturen überhaupt erst bei so schrägem Lichteinfall erkennt.

Das C9 würde ich wohl vorrangig als Deepsky-Kanone einsetzen wollen. Würde der Transportaufwand keine Rolle spielen, wäre ich unheimlich scharf auf einen Planeten-Newton mit mindestens 8 Zoll Öffnung. Nur wäre das Rohr so eeelend lang ... ein Planeten-Newton mit 6" hingegen dürfte am Planeten von jedem 5"-Apo geschlagen werden, welcher deutlich handlicher (aber leider auch Größenordnungen teurer) ist. Spielte Geld keine Rolle, hätte ich eine Sternwarte mit einem 20"-Spiegel und einem 7"-Apo.

Für den tatsächlichen Einsatz ist mir der 4" Halbapo schon zu massiv. Ein 80-mm-Apo sollte eigentlich das ideale schnell zu benutzende Mond- und Planeten-Teleskop sein. Wenns für DS etwas mehr Licht sein darf, wäre wahrscheinlich ein 5" Kompaktspiegel ideal. Ich sehe gerade, dass es ein C6 gibt. Interessant. 2"-Zubehör kann angeschlossen werden und es ist genug Lichtwegverkürzung möglich um direkt das Bino zu betreiben. Ohne Glaswegkorrekor käme ich dann auf 61x bzw. 169x, maximal sinnvolle Vergrößerung wäre mit meinem Zubehör wohl 212x (was die Atmosphäre eh fast nie mitmachen dürfte.)

aths
2006-04-07, 02:49:55
Mich ärgert seit langer Zeit, dass der potenziellen Hobbyastronom lange Zeit große Hürden zu überwinden hatte: Fernrohre, die was taugten, waren sehr, sehr teuer. Heute gibt es ein großes Angebot, auch bezahlbar, nur ist das Angebot so groß dass es für den Einsteiger schon wieder verwirrend ist.

Wenn ich vor einigen Jahren Chef einer Optikfirma gewesen wäre, mit einem Angebot an Teleskopen, hätte ich versucht, speziell für Einsteiger (aber auch Aufsteiger) Fernrohre zu designen. Dabei hätte ich wohl in Fernost fertigen lassen, des Preises wegen. Jedes Teleskop wäre durch einen Test gekommen. Gurken hätte ich unter anderem Label an Kaufhausketten verhökert, einigermaßen brauchbare Geräte dann unter eigenem Namen selbst vertrieben.

Nun, wie sähe die Produktpalette aus? Die 50-60-70-80-90-102-Abstufung wäre mir zu fein. Der Kunde soll nicht ewig überlegen, ob er dieses oder jenes Rohr nimmt, sondern eins kaufen.

Aus Kostengründen gäbe es einige Abstriche. Darunter das Fehlen eines 2"-Okularauszugen in der gesamten Palette. Der Auszug wäre etwas größer als 1,25" und auf T2-Größe, mit Reduzierung auf 1,25". Alle Geräte – mit Ausnahme des 50-mm-Rohres – jedoch mit Metall-OAZ. Alles was im Folgetext als "(teuer)" beschrieben ist, wäre im Katalog nur am Rande erwähnt, da es sich dabei um Zubehör handelt was nicht groß auf Lager liegt und auch nur von woanders eingekauft wird. Im Vordergrund steht die visuelle Nutzung bei günstigen Paketpreisen.

An Fraunhofer-Refraktoren hätte ich in 0,5-Zoll-Stufen 2" bis 4" abgedeckt, jeweils als f8 und f13, also Allrounder/Foto-Rohr und Planetenrohr. Für die f8-Geräte ab 3" hätte ich einen 0,7x-Reducer entwickeln lassen, um ein f5,6-Rohr draus zu machen. Für visuelle Beobachtungen aber: Kein Scheiß mit f6 oder noch schnelleren Refraktoren. Der Kunde soll mit der Bildqualität zufrieden sein und in Folge auch das leicht überteuerte Zubehör kaufen.


50 / 400, 50 / 660 (billiger Plaste-Tubus)
63 / 500, 63 / 830 (besserer Plaste-Tubus)
76 / 600, 76 / 1000 (besserer Plaste-Tubus, abnehmbare Taukappe)
90 / 700, 90 / 1150 (Metall-Tubus, abnehmbare Taukappe)
102 / 800, 102 / 1300 (Metall-Tubus, abnehmbare Taukappe)


Das 2"-Rohr wäre allerdings noch als Spielzeug angeboten worden, die f8-Version mit Fotostativ-Anschluss, mit Tisch-Stativ oder mit einfachem Kunststoff-Stativ, die f13-Version ebenfalls mit dem einfachen Stativ, azimutal. Aber keine Wackel-Montierung à la Kaufhaus-Teleskop. Die azimutale Montierung wäre (in ihrer Preisklasse) vernünftig.

"Richtig" losgehen würde es beim 63-mm-Rohr. Die Planetenrohre bekämen Planetennamen: Mars (50), Jupiter (63), Saturn (76), Uranus (90), Neptun (102). Die f8-Versionen würden aber wegen der höheren Allround-Tauglichkeit stärker vermarktet, mit Namen nach hellen Sternen der Nordhalbkugel: Sirius (50), Arktur (63), Vega (76), Capella (90), Altair (102).

Im Katalog bekämen die 50-mm-Rohre jeweils zwei Seiten, dann jede weitere Öffnungsgröße vier Seiten wobei drei auf die f8-Variante und nur eine auf die f13-Variante entfallen. Die Vermarktung hätte dabei die einzelnen Teleskope speziell für bestimmte Leute beworben und nicht jedes einzelne Teleskop so beschrieben als sei es das eigentlich beste, was man kriegen könnte.

Der Katalog hätte realistische Angaben gemacht und Bilder gezeigt die ungefähr das wiedergeben, was man bei den entsprechenden Fernrohren tatsächlich optisch sieht, Foto-Aufnahmen die Details zeigen die nur fotografisch zu bekommen sind, wären deutlich als solche gekennzeichnet. Der Katalog hätte außerdem kurze Abrisse über unsere Planten, über Sternentstehung und die Überreste von Supernovae, um Astro-Kompetenz zu kommunizieren. (Quasi: Der Weltraum ist ein irres Abenteuer! Und mit unseren Geräten können Sie dabei sein!)


Öffnung Lichtsammelvermögen Max. Vergr. f8 Max. Vergr. f13

50 mm 70x 85x 115x
63 mm 110x 105x 140x
76 mm 160x 130x 170x
90 mm 225x 150x 200x
102 mm 290x 170x 230x


Die 50- und 63-mm-Rohre haben einen 5x24-Sucher mit Plastelinsen, darüber gibts einen 6x30-Sucher mit Glaslinsen. Das 102-er mit 7x50-Sucher. Ab dem 63-mm-Rohr f13 gibts eine parallaktische Montierung, die ca. 3,5 kg hält und mit RA-Motor nachgerüstet werden kann (Standard: Ungenaue Version fürs visuelle, oder aber genaue Version zum fotografieren (teuer).) Stativ aus Alu, mit Gummifüßen. Ablageplatte aus Plaste, aber stabil (dank verstärkender Struktur auf der Unterseite.) Ab 90 mm gibt es eine größere Montierung, die 6 kg hält und Motoren für beide Achsen haben kann. Etwas stärkeres Alu-Stativ mit ausfahrbaren Spitzen, die man in den Rasen rammen kann. Jede Montierung hat biegsame Wellen für beide Achsen.

An Grundausstattung gäbe es eine kleine rote LED-Taschenlampe, einen Zenitspiegel und zwei Okulare:

20 mm Plössl, 8 mm Plössl (bei den f13-Geräten 8 mm Ortho.)

Außerdem liegt jedem Teleskop eine kleine Broschüre mit Sternkarten bei, sowie eine Mondkarte. Der Kunde soll sich wie zuhause fühlen und weitere Bücher bestellen, und seine Okularsammlung komplettieren. Die beiliegende Benutzeranleitung wäre individuell für jedes Gerät und praxisorientiert. Der Käufer soll schließlich schnell zu Beobachtungserfolgen kommen und auch sein nächstes Gerät bei mir kaufen.



An Newton-Reflektoren gäbe es 5,5" (f5 oder f6,4) und – als Highend-Gerät – 7" (nur f5).


140 / 700, 140 / 900
180 / 900


Die Spiegelteleskope hätten einen Parabolspiegel, wären also nicht billig. Auch hier: Gurken gehen umgelabelt an Kaufhausketten, passable Geräte in den eigenen Vertrieb. Verkauf nur mit parallaktischer Montierung, auf Wunsch mit Goto (teuer). Der 140-mm-Newton würde damit beworben, dass er 50% mehr Licht als normale 114-mm-Newtons bietet und dass er dank Parabolspiegel schön scharfe Bilder liefert. Tenor: Lieber Deepsky-Fan, lass die Finger vom 114-er und kauf unseren (wenn auch teureren) 140-er, und du hast gaaanz tolle Ausblicke ins All.

Der 180-mm-Newton hat 2,5x so viel Licht wie ein 114-er und (knapp) 60% höheres Auflösungsvermögen. Vermarktung als ultimative Deepsky-Kanone (ungeachtet dessen, dass die Konkurrenz auch 8" und mehr im Angebot hat.)

Okularausstattung wie bei den anderen Fernrohren.



Die Werbung hätte das 50-mm-Rohr als erstes Teleskop für den kleinen Sohnemann angepriesen. Das 63-mm-Rohr als "Schulfernrohr" für ernsthaftere Mondbeobachtungen und erste Planeten-Beobachtungen. Der Preis wäre noch voll familientauglich, so dass es sich ein Schüler durchaus zu Weihnachten wünschen kann, auch wenn es nicht das einzige Geschenk sein soll. Das 76-mm-Rohr wäre ein gutes Stück teurer und würde als ideales Einsteigerohr für den ambitionierteren Hobby-Astronom beworben, der auf Planeten geht und erste Deep-Sky-Objekte beobachten möchte.

Das 90-mm-Rohr würde bereits als Anschaffung fürs Leben vermarktet. In der f8-Variante als universelles Teleskop, mit dem man auch gut fotografieren kann, in der f13-Variante als leistungsstarkes Planeten-Fernrohr.

Die 102-mm-Variante wäre das Highend-Produkt und spricht den finanzkräftigeren Kunden an. Der 7x50-Weitwinkelsucher betont die Deepsky-Eignung. Letztlich soll hiermit aber nur die Produktpalette nach oben abgerundet werden, für den Volumenverkauf sind die 63, 76 und 90-mm-Öffnungen gedacht.


Die Spiegelteleskope richten sich an die Deepsky-Freaks. Sie kommen alle mit dem 7x50-Sucher. Hier sind die beiden 140-mm-Versionen für den Volumenverkauf gedacht, wobei sich die f6,4-Variante an visuelle Nutzer, die f5-Variante an fotovisuelle Anwender richtet. Die 7-Zoll-Variante ist für die gedacht, die viel Geld haben und bei denen Transportabilität nicht mehr so die große Rolle spielt. Extra-Montierung, die 8 kg verträgt.



An allgemeinem Zubehör gäbe es folgende Okulare:


4 mm Ortho mit fokussierbarem Fadenkreuz (eigenlich 8 mm aber mit eingebauter 2x-Barlow), beleuchtet
5 mm Ortho,
6 mm Ortho,
7 mm Ortho, 7 mm Plössl
8 mm Ortho, 8 mm Plössl
9 mm Ortho, 9 mm Plössl
10 mm Ortho, 10 mm Plössl
15 mm Plössl
20 mm Plössl
32 mm Plössl

Sowie einige Farbfilter, ein Amici-Prisma, auch ein Zenitprisma, und Ersatz-Sucher (6x30, 7x50 Weitwinkel), und mit handelsüblichen Batterien betriebene Motoren zur Nachführung. Außerdem gäbe es ein Angebot an Literatur, für Planeten-Liebhaber (mit vielen Tabellen wann welcher Planet wo zu sehen ist), für Deep-Sky-Liebhaber (mit Fotos und Aufsuch-Karten) und für den Mond-Liebhaber (mit einem Mondatlas.)

Frank
2006-04-07, 09:07:50
Die Spiegelteleskope richten sich an die Deepsky-Freaks.Etwas derart liest man in Deinem Text ja nun öfters aber der Grundtenor ist meines Erachtens der Falsche, ist doch der 7" auch für Planeten mit Abstand das beste Gerät aus dieser Palette.

Das nächste Problem ist jenes, dass Du von einer gewissen Grundintelligenz oder vorhandener Informationsmenge bei dem potentiellen Käufer ausgehst. Das ist wie bei Berlusconi der falsche Ansatz. Der wird seine Wiederwahl womöglich trotzdem schaffen, genauso wie Käufer X lieber den 8" Dobson nimmt, als Dein deutlich besseres 5.5" Paket. Marketing machts möglich, sind doch 8" immer mehr als 4". X-D :(

aths
2006-04-07, 16:43:39
Etwas derart liest man in Deinem Text ja nun öfters aber der Grundtenor ist meines Erachtens der Falsche, ist doch der 7" auch für Planeten mit Abstand das beste Gerät aus dieser Palette.

Das nächste Problem ist jenes, dass Du von einer gewissen Grundintelligenz oder vorhandener Informationsmenge bei dem potentiellen Käufer ausgehst. Das ist wie bei Berlusconi der falsche Ansatz. Der wird seine Wiederwahl womöglich trotzdem schaffen, genauso wie Käufer X lieber den 8" Dobson nimmt, als Dein deutlich besseres 5.5" Paket. Marketing machts möglich, sind doch 8" immer mehr als 4". X-D :(Ein wirklich sauber geschliffener 7"-Newton müsste bei f/5 am Planeten ganz gut sein, ja. Leider habe ich selbst ja noch nie durch einen Newton geschaut. Aber das Teil wäre schon sehr unhandlich. Dobsons hätte ich wohl nicht im Angebot. Eher ein Bino-Fernrohr mit 2x 63 mm f/8 oder so, oder auch 76 mm f/8.

Wie du als Kenner in der Aufzählung ja siehst, hätte ich mich überwiegend auf Größen konzentriert, die andere nicht im Angebot haben, z. B. 76 mm Durchmesser beim Refraktor oder 140 mm beim Newton. Auch sind f8-Refraktoren recht selten, ebenso wie Planetenrohre mit f12+. Man bekommt heute entweder f5 oder f6, oder f9-f10. Was die Öffnungen angeht hätte es bei mir keine Überlappungen gegeben: Der Newton mit 140 mm müsste eine ingesamt bessere Performance als der 102-mm-Refraktor liefern; der Refraktor wäre dann was für Ästheten.

Aber wie schon im Text: 7"-Newton und 4"-Refraktor würden als teure Highend-Version gelten die vor allem der Aufmerksamkeitsheische wegen im Programm wären, der 2"-Refraktor wäre ein Spielzeug zum Anfixen – für den Volumenverkauf wären Refraktoren mit 2,5", 3" und 3,5" und Newtons mit 5,5" gedacht, jeweils in zwei unterschiedlich schnellen Versionen.


Ich ärger mich noch immer über mein altes Kaufhaus-Teleskop. 60/700. Das Objektiv war schon zum Heulen, aber der größte Spaßkiller war die azimutale Gabel."Montierung" und das Wackelstativ, außerdem taugten die 1"-Okulare nichts. Mit besserer Montierung, stabilerem Stativ und auch besseren Okularen hingegen wäre das für einen Schüler ein durchaus brauchbares Teleskop.

Aragon
2006-06-05, 21:08:46
Über die Feiertage habe ich meine Teleskope etwas verändert.

Den ETX-Maksutov habe ich aus der Gabel entfernt und mit einer Prismenschiene versehen. So kann dieser jetzt auch auf der EQ-2 oder der Superpolaris montiert werden.
Auf dem Antriebs-Gabelarm des ETX habe ich eine Baader-Klemme aufgeschraubt. Damit können jetzt auch andere Teleskope auf der Gabel montiert werden.
Gehalten werden diese jetzt allerdings nur noch einseitig (wie bei den NexStar Einarm-Montierung). In die Gabel soll dann der bestellte Vixen 80/600 ED-Refraktor rein.
Leider paßt der ETX-Maksutov, mit aufgeschraubter Baader-Klemme, nicht mehr in die Gabel. Soll dieser wieder am ETX genutzt werden, muß die Klemme wieder entfernt werden.

Nachfolgend ein paar Bilder.

Heeragon
2006-06-06, 15:03:21
Also vergleichbar mit meinem GSO Dobson und meiner Rockerbox aus Presspappe? ^^

Aragon
2006-06-15, 14:21:34
Kurz zum neuen Vixen ED80/600:

Im Vergleich zu meinen billigst Richfieldern ist der Vixen um Welten besser.
Der Plastikokularauszug der Richfielder shiftet stark, was vor der Justage durch Aufkleben von Klebestreifen und Anziehen der Auszugs-Schrauben erst stark verringert werden mußte.
Trotz Justage am Okularauszug zeigen die Richfielder am künstl. Stern deutliche Linsenfehler:

* der 70/350 zeigt nicht axiale Beugungsringe -> der Brennpunkt liegt außerhalb der optischen Achse?
* der 80/400 weist Astigmatismus auf (ovale Beugungsringe -> die am Objektiv oben/unten und links/rechts einfallenden Strahlen weisen unterschiedl. Brennpunkte auf)

Die Sterne wirken in beiden Geräten nicht wirklich punktförmig.

Ganz anders der Vixen. Das Fokussieren geht mit dem shiftingfreien und leichtgängigen Crayford-Auszug sehr genau und schnell. Rascher geht es vorallem, weil der Fokuspunkt viel härter ist und man sofort merkt wenn er erreicht ist.
Die Sterne sind auch bei hohen Vergrößerungen punktförmig und ohne Farbfehler. Am Jupiter ist bei hoher Vergrößerung (ca. 150 fach) ein schwacher blauer Farbsaum erkennbar.
Bei 120 facher Vergrößerung erscheinen die Wolkenbänder des Jupiters im ED80 leicht kontrastreicher im Vergleich zum ETX-Maksutov.

Der Ringnebel M57 ist im Hyperion 5 mm gut als Ring erkennbar. Auch der Herkuleshaufen hebt sich im ED80 leicht kontrastreicher vom Hintergrund ab als im Maksutov. Auflösen in Einzelsterne gelang mir trotzdem nicht.

Der maximale Höhen-Schwenkbereich der ETX-Gabel mit montiertem Vixen ED80 beträgt nur ca. -25° bis +45°. Wird das Teleskop lehrbuchmäßig verwendet, hat man dann im Zenit und Norden einen großen Totbereich der nicht eingestellt werden kann.
Zum Glück können AltAz-Gabeln mit einem Trick überlistet werden, sodaß doch der gesamte Himmel mit funktionierendem Goto und Nachführung angefahren werden kann :)

Anbei noch ein paar Bildauschnitte von gestrigen Aufnahmen mit der MX7C.
Jeweils gegenübergestellt die Aufnahme am billigen Richfielder 70/350 und am Vixen ED80.

aths
2006-06-18, 01:25:57
Sehr schön :)

Du kannst dir ausmalen, welche Freude ich mit meinem Vixen ED 102/920 habe … wenn ich ihn denn mal einsetzen kann.

Aragon
2006-08-10, 23:54:52
Ich habe meine astronomischen Filter mal auf ihren Durchlaß vermessen:

http://img239.imageshack.us/img239/1048/filtersk7.gif

Kann man jetzt, wenn Emissionsnebel auf dem Beobachtungsplan stehen, mit einem UHC- oder O3-Filter das Ballungsgebiet in ein dunkles Land umwandeln?

Aragon
2006-08-13, 13:17:27
Na, dann beantworte ich mir meine Frage halt selber:
Ja, das ist möglich, wenn weitere (etwas Schwieriger umzusetzende) Dinge dabei beachtet werden.

http://img240.imageshack.us/img240/8351/nexstarsuperpolarisye0.jpg

Das ist meine neue NexStar XT auf der Superpolaris. Die Grundplatte wird zuerst auf die Polachse der Superpolaris geschraubt. Dann können auf dieser die NexStar, das ETX-70 oder ETX-105 aufgeschraubt werden. Die weißen Skalen an der NexStar sind die aufgeklebten Teilkreise.
Ebenfalls zu sehen ist die Starlight XPress Astrokamera mit angeschraubter Prismenschiene. Mit dieser kann die Kamera jetzt direkt an allen Montierungen befestigt werden (außer am ETX-70).

http://img240.imageshack.us/img240/8090/mx7cxd7.jpg

Außerdem können 1,25"-Filter (IR-Sperrfilter, UHC, O3, CLS) direkt in die Kamera geschraubt und somit nicht nur am Teleskop, sondern auch an jedem Objektiv genutzt werden.
Das ging zwar mit meiner vorherigen Lösung auch bereits, war aber recht umständlich, da der Objektivwechsel erheblich erschwert wurde.
Dazu habe ich einfach einen meiner T-Ringe zerlegt, und nutze diesen als Koppelstück mit welchem die M42-Verlängerung (notwendig um mit Objektiven in den Fokus zu kommen) am 1,25"-Okularstutzen befestigt wird. Und in diesen kann ich dann die Filter einschrauben. So muß gar nichts selber angefertigt, sondern es kann Vorhandenes verwenden werden.

Das Mosaik-Programm ist inzwischen um die NexStar ergänzt. Diese erwartet die Goto-Befehle in Form von Hexadezimalen-Byte. Die Encoder-Auflösung der kleinen NexStar ist 16 Bit, die größeren Geräte erreichen 24 Bit Auflösung (der Hersteller gibt 32 Bit an, von diesen werden aber nur 24 Bit verwendet). Entsprechend beträgt die Encoder-Auflösung der kleinen NexStar Montierungen 18 Bogensekunden. Wird in Verbindung mit der MX7C ein vom Encoder bedingter Stellfehler von 1% erlaubt, sollte die Encoder-Auflösung für Brennweiten bis 780 mm ausreichend sein. Torpediert werden könnte dies dann nur noch durch evtl. vorhandene Getriebespiel-Differenzen (nicht Absolutwerte!) bei Laufrichtungsumkehr.

Ein Vorteil der NexStar-Programmierung ist, das man bei dieser den Status des Goto's abfragen kann. Damit kann das Mosaik-Programm erkennen ob der Goto noch läuft und muß nicht wie beim Autostar die Zeit, bis die Belichtung gestartet wird, großzügig abschätzen. Ist aber auch beim Autostar nicht weiter schlimm, da die Zeiten nur wenig differieren.

Heeragon
2006-09-03, 16:14:17
So hab mir das ETX-105 bestellt und warte schon sehnsüchtig darauf.Hat jemand Erfahrung mit dem Gerät oder Tips was Zubehör angeht?

Heeragon
2008-04-27, 19:27:44
Schade das dieser thread so eingeschlafen ist! :frown:

aths
2008-04-27, 23:51:49
Ich kann mir es in der Woche nicht leisten, zu lange aufzubleiben. Da ich in einer Großstadt wohne, blieben mir derzeit nur Planeten – aber wozu habe ich mein Planetenrohr? Hehe, und dann ist ja noch immer der Mond.

Ich bin wieder heiß darauf, mein Teleskop aufzustellen.

Heeragon
2008-04-28, 17:10:22
Ich hab das 105er ETX verkauft und mir ne gebrauchte EQ5 geleistet.
Darauf sitzt ein 127/820mm TS Refraktor.
Nun bin ich am überlegen ob ich mir nicht eine "getunte" EQ6 von http://www.vtsb.de/ hole.
Denn die EQ5 wie sie da bei mir steht ist irgendwie nicht zu gebrauchen, besonders nicht für längere Belichtungszeiten als 30-40 Sekunden.
Mit der EQ6 wollt ich dann auch mal autoguiding versuchen.

Snoopy69
2011-04-24, 23:37:27
Hab mal den alten Thread wieder ausgegraben...

Was haltet ihr von diesen Aufnahmen? Etwas Besseres (Details) hab ich noch nicht gefunden. Sind allerdings nur vom Mond.

http://wms.lroc.asu.edu/lroc_browse


Falls jmd Links mit Aufnahmen von anderen Planeten hat, dann her damit.

Spasstiger
2011-04-25, 01:24:09
Was haltet ihr von diesen Aufnahmen? Etwas Besseres (Details) hab ich noch nicht gefunden. Sind allerdings nur vom Mond.

http://wms.lroc.asu.edu/lroc_browse
Solche Aufnahmen sind von der Erde aus auch gar nicht möglich, nichtmal mit einem 20-m-Spiegel.
Wenn du dich für hochauflösende Planetenoberflächen interessierst, schau mal in Google Earth rein. Da kannst du den Mars in stellenweise sehr hoher Auflösung anschauen. Beispiel:

http://www.abload.de/img/google_mars6nbv.jpg

Das ist kein Foto, sondern Echtzeitrendering.

IchoTolot
2011-04-25, 10:29:59
Ladet euch mal das Programm "Mircosoft Worldwide Telescope" herunter. Wie eine Art Google Earth, aber da kann man auch hochauflösende Panorama Aufnahmen vom Mars und Mond sehen. :-)

http://www.youtube.com/watch?v=3pF1ahoVUXA

Snoopy69
2011-04-25, 10:53:50
Solche Aufnahmen sind von der Erde aus auch gar nicht möglich, nichtmal mit einem 20-m-Spiegel.
Wenn du dich für hochauflösende Planetenoberflächen interessierst, schau mal in Google Earth rein. Da kannst du den Mars in stellenweise sehr hoher Auflösung anschauen. Beispiel:
.
Bei Google Earth findet man sowas detailreiches wie hier leider nicht
Die Details (gezoomt) sind schon ziemlich gut zu sehen

http://wms.lroc.asu.edu/lroc_browse/view/M122129845

http://lroc.sese.asu.edu/news/index.php?/archives/252-Linn%C3%A9-Crater.html

Die Aufnahmen sollen von der US-Raumsonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" stammen, die den Mond seit 2009 umkreist.

Spasstiger
2011-04-25, 11:08:51
Bei Google Earth findet man sowas detailreiches wie hier leider nicht
Doch, siehe mein Sreenshot. Der Krater auf meinem Screenshot ist nur 1/3 so groß wie der Krater auf dem Mond aus deinem Link. Die Auflösung der Bilder aus dem Screenshot beträgt ungefähr 10-30 cm pro Pixel.
Man erkennt auf den Bilder von Google Earth auch die Landefähren auf dem Mars. Der Mars ist nur nicht so großflächig in hoher Auflösung kartografiert wie der Mond.

@imaginez: All das gibts auch bei Google Earth. Panoramen vom Mars gibts Dutzende in Google Earth. Gibt sogar aktuelle Bilder vom Mars in Google Earth (Option "Live from Mars"), aufgenommen durch Mars Odyssey THEMIS (http://themis.asu.edu/).

Snoopy69
2011-04-25, 11:31:03
Da erkennt man ja keine Brocken oder so. Außerdem ist das oben ja nur gerendert (wie du selbst sagst)

Guck dir den Link mal genauer an http://wms.lroc.asu.edu/lroc_browse/view/M122129845.
In der Fußzeile (oder durch mehrmaliges Klicken) kann man gut zoomen (0.49 m/pixel. m nicht km :wink:)


Also auf Mars Odyssey THEMIS finde ich da auf Anhieb nichts detailreiches. Wo muß ich genau gucken?

Und kann wer was damit anfangen? http://lroc.sese.asu.edu/data/LRO-L-LROC-5-RDR-V1.0/LROLRC_1001/DATA/BDR/WAC_MOVIE/

Spasstiger
2011-04-25, 11:55:27
Da erkennt man ja keine Brocken oder so. Außerdem ist das oben ja nur gerendert (wie du selbst sagst)
Die Texturen in Google Earth sind Fotos. Mit gerendert meine ich, dass die Szene ein 3D-Rendering auf Basis der Orbiter-Aufnahmen und Vermessungen ist, damit keine Verwechslung mit einem Panoramafoto aufkommt. Streng genommen sind die Bilder aus deinen Links auch gerendert, irgendwie muss man ja zur Bildschirmdarstellung kommen.
Und was ist das für ein Argument, man würde keine Brocken sehen? Warum muss es überall Geröll geben? Siehst du, wenn du aus dem Fenster raus schaust, so weit das Auge reicht Geröll?

Die Oberflächenauflösung aus meinem Screenshot ist mindestens so hoch wie aus den Mondbildern, die du verlinkst. Ich hab mal zwei Astronauten eingefügt, um die Größenordnungen klar zu machen:

http://www.abload.de/img/astronaut_marswszo.jpg

Und wenn dich eine dreidimensionale Darstellung grundsätzlich skeptisch macht: http://hirise.lpl.arizona.edu/TRA_000873_1780.
Auflösung: 25 cm/pixel (da hab ich mit meinen 10-30 cm/Pixel ja nicht schlecht geschätzt)

Also auf Mars Odyssey THEMIS finde ich da auf Anhieb nichts detailreiches.
Ich hab nicht behauptet, dass THEMIS hochauflösende Bilder in Google Earth liefert (wobei 19 m/Pixel sicher nicht niedrig auflösend sind). Aber es ist eben eine Live-Verfolgung von THEMIS in Google Earth möglich und das ohne Addons. Eine Möglichkeit, die Google Earth für Astronomen interessant macht.

Snoopy69
2011-04-25, 12:06:23
Wie kommst du darauf, daß die Bilder vom Orbiter gerendert sind? Die alles andere als künstlich aus.
Die Marsoberfläche kenne ich anders (siehe Pathfinder). Da liegt auch viel Geröll herum

Spasstiger
2011-04-25, 12:10:59
Willst du eigentlich nur rumtrollen?

Dieses Bild wurde von HiRise mit einer Auflösung von 25 cm/Pixel aufgenommen:
http://www.abload.de/img/tra_000873_1780uoul.jpg
Quelle (siehe auch oben): http://hirise.lpl.arizona.edu/TRA_000873_1780

Nur weil dieses Bild in Google Earth mit 3D-Daten kombiniert wird, ist es unglaubwürdig?

Snoopy69
2011-04-25, 13:44:23
Hab ich nicht gesagt. Könnte aber detailreicher sein, oder nicht?
Wie kommen die auf 25cm/Pixel? Da ist doch alles so "glatt". Kann man da nicht näher ranzoomen?

Das hier sind "nur 49cm/Pixel...

http://www.abload.de/thumb/hc_0082ny1.png (http://www.abload.de/image.php?img=hc_0082ny1.png)

Spasstiger
2011-04-25, 14:04:17
Das hier sind "nur 49cm/Pixel...

http://www.abload.de/thumb/hc_0082ny1.png (http://www.abload.de/image.php?img=hc_0082ny1.png)
Und entsprechend sind die sichtbaren Felsen und Steine auch allesamt mehrere Meter groß. In etwa so: http://de.academic.ru/pictures/dewiki/77/Moon-apollo17-schmitt_boulder.jpg.
Der Mond besitzt keine Atmosphäre und somit keinen Wind, der die Landschaft erodieren könnte. Außerdem gibt es auf dem Mond durch das Fehlen einer Atmosphäre kein Streulicht, was zu sehr harten und kontrastreichen Schatten führt.

Auf dem Mars sieht die Oberfläche so aus (26 MB großes Panoramafoto): http://www1.nasa.gov/images/content/209241main_Sol1332B_Lyell_ADJ_L257F-hires.jpg.
Keine großen freistehenden Felsen und Streulicht aus der Atmosphäre.

(del)
2011-04-26, 02:25:34
Hab ich nicht gesagt. Könnte aber detailreicher sein, oder nicht?Könnte. Das ist imho nicht die allerhöhste Stufe die sie haben. Für uns aber schon ;)

Da ist doch alles so "glatt". Kann man da nicht näher ranzoomen?Du kannst dir das Bild doch mit dem Link rechts daneben meistens saugen und dann:

- haust du das in eine Bildbearbeitung die mit den riesigen TIFFs (hunderte MBs) klarkommt

- rechnest es ggbf. von 8 Bit auf 24bit um ("visuell" bleibt ja alles wie es ist)

- teilst dir das fette Dingen in 2-3 Abschnitte und speicherst sie als einzelne Bilder, damit FaststoneViewer damit klar kommt (kriegt gelegentlich Schluckauf mit TIFFs die größer als ~100MB sind)

- schaltest im Faststone Glätten und Lanczos3 ein und zoomst nun dadrin rum.

Es offenbaren sich zwar keine Welten, aber es bringt noch bisschen was, wenn man über 1:1 geht. Vor allem das Handling beim "Rumsurfen" in so einem Bild bringt dich Universen nach vorne ;) A unb B Hotkeys vor allem, Kursortasten, die Kursorlupe, Mausrad-Zoomen oder Greifen mit der Maus sind schon fein. Ok, halt auch nicht revolutionär neu =) aber so sauschnell in dieser Quali macht es bis jetzt niemand für Privatleute.

Alternativ, und falls vorhanden, kannst du nach der Umwandlung auf 24bit auch mit Tiefen/Lichter im Photoshop rumspielen. Da kommt manchmal noch das eine oder andere Detail besser raus. Heller/Dunkler machen oder mit dem Kontrast rumspielen liefert mit welchem Programm auch immer nur Schrott. Lohnt aber halt nur, wenn einen irgendwelche Orte wirklich interessieren.

Nacht.

p.s.:
Damit... Leute die nach bestimmten Klamotten auf solchen Bildern suchen ...nicht zu schnell aufgeben, sind diese bestimmte und in den Kreisen bekannte Regionen natürlich nicht ganz in so einer Auflösung zu haben. Das wäre ja alles viel zu einfach ;)

TheCounter
2013-10-08, 12:31:50
Ich grab den Thread mal wieder aus :biggrin:

Ist hier noch jemand aktiv mit seinem Teleskop? Hab mir einen Kindheitstraum erfüllt und mir auch endlich mal ein Teleskop gegönnt.

Hatte mir erst ein Orion Dobson 254/1200 (Newton) zugelegt. Hatte auch schon erste Erfolge damit (Jupiter + seine 4 Monde), sehr beeindruckend.

Allerdings hat mich das manuelle Nachführen so gestört, das ich mich entschlossen habe das Teleskop zurück zu schicken und dafür ein Skywatcher 250/1200 (Newton) auf einer EQ6 Montierung zu kaufen (da ich auch vorhabe Bilder/Videos zu machen).

Sollte nächste Woche bei mir eintreffen.

aths
2013-10-08, 16:37:25
Uh, so große Dinger :D

Mein Refraktor (102/920) steht noch in München. Die Montierung wäre mit Motor nachrüstbar, den ich bislang jedoch nicht gekauft habe, stattdessen führte ich mit einer biegsamen Welle nach. Bei 100x Vergrößerung natürlich unbequem, ständig nachführen zu müssen.

Snoopy69
2013-10-08, 21:46:21
Ist überhaupt ein ruhiges Bild möglich? Oder auf was für einem Untergrund stehen die Dinger?

Hätte nicht gedacht, dass die Dinger so "günstig" sind. :eek:
Hab mit mehreren Tausend € gerechnet...

IchoTolot
2013-10-08, 22:47:29
Ich bekomme auch grad wieder Lust drauf. Mit dem Wagen irgendwo in die tiefste Pampa fahren, wo kein Licht aus der Stadt stört und dann das Teleskop auspacken.. :smile:

TheCounter
2013-10-09, 11:46:05
Ist überhaupt ein ruhiges Bild möglich? Oder auf was für einem Untergrund stehen die Dinger?

Der Vorteil bei den Dobson ist, das sie sehr feste stehen und deshalb nicht besonders Windanfällig sind. Sie sind halt recht schwer (meins wog 40kg) ;)

Ich wohne auf dem Land, hier ist es Nachts also schön dunkel. Hatte es auf der Wiese stehen.

Hätte nicht gedacht, dass die Dinger so "günstig" sind. :eek:
Hab mit mehreren Tausend € gerechnet...

Das ist eben der große Pluspunkt bei den Newtons. Sie können durch ihre großen Spiegel und Brennweiten extrem viel Licht einfangen, für sehr wenig Geld.

Snoopy69
2013-10-09, 12:34:38
Hab ein sehr schönes Gerät mit mehr als 4m Brennweite gesehen. Das Ding sah aus wie eine fette Laserluftabwehr. Soll aber 320.000€ kosten :(

Dann war da noch eins (leider ohne Bild) für fast 1.000.000€ mit über 6m Brennweite :eek:

Plutos
2013-10-09, 12:38:05
Brennweite...die GHz-Zahl der ahnungslosen Amateurastronomen X-D.