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registrierterGast
2021-04-13, 10:39:49
Ich schreibe hier lieber Anonym, auch wenn ich registrierter User hier bin:

Interessanter Fred! Aus meiner Erfahrung ist aber ein Teamleiter nicht zwingend nur Teamleiter :freak:

In der firmeninternen Hierarchie bin ich auch "nur" Teamleiter, über mir fängt dann das Management an. Dennoch habe ich neben Personalverantwortung (von der Auswahl bis zur Einstellung) alle Fäden in der Hand. ca 1k user am headquarter standort, Team <10 Leute. Budgetverantwortung habe ich keine, mein direkter Chef sitzt ganz wo anders und ich bin IT-Standortleiter der im Grunde alles verantwortet, was am Standort mit IT zusammenhängt. Allerdings auch schon seit 3 Jahren dabei, keine Gehaltserhöhung, hier und da mal ein kleiner Bonus, ITIL zertifizert, Gehalt <55k. Alter U35.

Problem: ich mag meinen job, mag mein team welches ich mir aufgebaut habe, mag meine chefs, mag das umfeld, mag mein standing welches ich mir erarbeitet habe. habe alle freiheiten, und muss kaum rechenschaft ablegen. es ist eigentlich alles perfekt, bis auf das gehalt, welches nicht meine chefs definieren, sondern leute die im Ausland tausende KM weit weg sitzen.

Das ist schon frustrierend, würde ich wechseln, würde ich sicherlich 70k verdienen können. aber dann fange ich wieder komplett bei 0 an. sehr schwierige situation.

+ Umfeld
+ Freiheiten
- nur Ausbildung
- kein Abi

medi
2021-04-13, 14:41:51
Es gibt nur eine Regel. Man kann nicht zuviel verdienen.

Ich hatte da leider immer ein schlechtes Gewissen. Ich dachte mir immer ich muss auch die Leistung erbringen um fordern zu können. Seit ich aber weiß was für Pappnasen was für - teils krasse - Gehälter beziehen ist mein Gewissen kein Hinderniss mehr. Jetzt nehm ich auch was ich kriegen kann so lange es geht. Man lebt halt nur einmal und hat ne Familie zu versorgen :D

Gast
2021-04-13, 15:16:43
Ich schreibe hier lieber Anonym, auch wenn ich registrierter User hier bin:

Interessanter Fred! Aus meiner Erfahrung ist aber ein Teamleiter nicht zwingend nur Teamleiter :freak:

In der firmeninternen Hierarchie bin ich auch "nur" Teamleiter, über mir fängt dann das Management an. Dennoch habe ich neben Personalverantwortung (von der Auswahl bis zur Einstellung) alle Fäden in der Hand. ca 1k user am headquarter standort, Team <10 Leute. Budgetverantwortung habe ich keine, mein direkter Chef sitzt ganz wo anders und ich bin IT-Standortleiter der im Grunde alles verantwortet, was am Standort mit IT zusammenhängt. Allerdings auch schon seit 3 Jahren dabei, keine Gehaltserhöhung, hier und da mal ein kleiner Bonus, ITIL zertifizert, Gehalt <55k. Alter U35.


Du scheinst massiv ausgenutzt zu werden. Bewirb dich trotzdem und sichere dir eine Zusage irgendwo anders... damit gehst Du dann zum Chef und sagst: ich möchte 65k € oder ich wechsle.

Gast_Arbeiter
2021-04-13, 15:35:28
Mache technischen Support im Konzern für Teile unserer Hard und Software.
Gehalt ist gut (85k - aber auch Großraum München), dafür dass ich "nur" eine IT-Ausbildung habe (Erfahrung zählt halt mehr - bin jetzt 16 Jahre dabei).
Arbeit macht idR Spaß und ist abwechslungsreich. Support, Schulung, vor Ort (weltweit), Doku, usw.
Leider hat Corona schon hart zugeschlagen und raus kommt man derzeit auch nicht wirklich. Zwar spare ich mir jetzt pro Tag 1,5h Fahrerei ins Büro und zurück und hab auch ein schönes Arbeitszimmer mit Technik usw dabei, aber die finanzielle Lage ist derzeit etwas angeknackst. Leider sitzen oben auch nur Leute die auf Sicht fahren, heißt es werden mal wieder kurzfristige Änderungen angestoßen die dann die Nachfolger in 2-3 Jahren zurücknehmen...
Meinen Job betrifft es jetzt nicht so, trotzdem nervig.

pest
2021-04-13, 16:26:36
Budgetverantwortung habe ich keine,

finde den Fehler ;)

Gast
2021-04-13, 16:38:57
Mal anonym ein paar Details teilen. ;)

PO für zwei firmeninterne Systeme
Eigenes Budget
(noch) keine Mitarbeiterverantwortung

75k bei 35Std Wochenarbeitszeit mit Gleitzeitkonto und 30 Tagen Urlaub.

Flyinglosi
2021-04-13, 17:09:40
Das ist schon frustrierend, würde ich wechseln, würde ich sicherlich 70k verdienen können. aber dann fange ich wieder komplett bei 0 an. sehr schwierige situation
Bleib lieber wo du bist, sonst könntest du am Ende noch rausfinden, ob deine Vermutung (70k) zutrifft ;)

Aber mal ehrlich: Wenn das eigene Handeln quasi keinen Einfluss hat, weil die Firma den Zugang zur Gehaltsverhandlung hinter der Organisationsstruktur versteckt (Entscheidungsträger im Ausland ohne existente Feedbackschleife?), dann hat das mehr was von einer Ganztagsbetreuung :biggrin:

Ich kapier einfach nicht, warum man sich sowas gefallen lässt, wenns einem stört.

Acid-Beatz
2021-04-13, 17:40:44
Die Frage ist doch eher, wie gut man mit der aktuellen Situation zufrieden ist - in Muc ist man damit von den Besserverdienern sicher auch am unteren Ende, ich kenne aber einige Leute, die mit noch viel weniger passabel über die Runden kommen, bzw gekommen sind. Irgendwo am Arsch der Welt im Niedersachsen oder Brandenburg sind 50k sicher ein ganz passables Gehalt.
Muss man selber Entscheiden, wie man damit über die Runden kommt und was man noch vor hat.

Den zweiten Punkt, den Du ansprichst und offenbar auch groß gewichtest: Du hast viele Freiheiten und nimmst es als selbstverständlich an aber selbst wenn Du in eine super-fancy Firma kommst, kannst Du genau an das eine Arschloch von Chef in der ganzen Firma geraten, das penibelst auf die Minuten achtet, wenn Du um 08:02 Uhr am Morgen durch die Tür kommst.
Ich kann mir zum Beispiel garnicht mehr vorstellen, wie es ist jeden Tag um die gleiche Zeit Anfangen zu müssen oder noch schlimmer rotierend: 6 Uhr - 7 Uhr und 12 Uhr, wie ich es mal hatte und dann die Zeit blöd absitzen, wenn von den Kunden keiner mehr da ist, da IGM und ab Freitag 14 Uhr höchstens noch das Management da ist ;D .

+ Umfeld
+ Freiheiten
- nur Ausbildung
- kein Abi
Du hast zwar nicht geschrieben, was Du genau machst aber scheiß drauf - ich glaube es ist nirgends leichter bis zu einem gewissen Grad aufzusteigen, als in der IT: Solange Du eine Ausbildung hast und irgendwie belegen oder zumindest gut rüberbringen kannst, was Du kannst, stehen Dir alle Wege offen, selbst wenn Du Bäcker gelernt hast.

Wir haben aktuell zwei "Juniors" eingestellt, die von der Ausbildung fachfremd sind aber im Bewerbungsgespräch überzeugen konnten, dass sie "Bock" drauf haben und teamfähig sind, die haben sogar den Vorzug gegenüber besser ausgebildeten Personen bekommen, die aber eher Einzelgänger waren ... .

Gast
2021-04-14, 02:45:54
Mal anonym ein paar Details teilen. ;)

PO für zwei firmeninterne Systeme
Eigenes Budget
(noch) keine Mitarbeiterverantwortung

75k bei 35Std Wochenarbeitszeit mit Gleitzeitkonto und 30 Tagen Urlaub.
Hört sich nach Monger an.

synergie
2021-04-14, 08:44:59
Leider gibt es viele Leute, die einfach die Wohlfühlzone nicht verlassen wollen und sich nicht weiterentwickeln wollen und alles so hin nehmen. Irgendwann kommt dann die Einsicht doch mal etwas zu ändern und sich woanders zu bewerben. Aber dann sind meist 3-5 Jahre vergangen und es wurde im Grunde nur Zeit verschwendet, die besser hätte genutzt werden können.
Fast jede Firma, vielleicht ein Familienbetrieb mal ausgenommen, wird nicht einfach mal den Leuten 5-10% pro Jahr mehr bezahlen und alle einfach weiter in der Hierarchie aufsteigen lassen. Das muss angestoßen werden oder sich verdient werden. Einfach nur die Arbeit erledigen und zu meinen man würde irgendwann Teamleiter kann zwar funktionieren, meist aber nicht.

Es ist wie Flyinglosi das korrekt beschrieben hat. Man muss das selbst in die Hand nehmen und sich regelmäßig weg bewerben und dadurch aufsteigen, wenn man voran kommen will.

Je älter man wird und mit Haus, Familie, etc. wird das zunehmend schwieriger. Wen es in Richtung Selbstständigkeit treibt, der kann auch als 1-Mann-Show 200-400k pro Jahr verdienen. Mit all den Vor- und Nachteilen die hinlänglich bekannt sind.

Also alles eine Sache der Einstellung und der persönlichen Präferenzen.
Jeder hat sein Leben selber in der Hand und kann den Weg gehen, den er will.

insane in the membrane
2021-04-14, 08:57:04
Daher ist Neid auch unangebracht. Wer den unbequemen Arbeitgeberwechsel nicht scheut und Umzug, neue Umgebung und verbundene Unannehmlichkeiten auf sich nimmt, kehrt anschliessend auch bei uns mit einem beachtlichen Aufschlag im Grundgehalt zurück. Ich denke, es ist Usus in grösseren Unternehmen, dass man vor allem als Anfänger im unteren Ende der Gehaltsmatrix eingeordnet wird und per regulärer Gehaltserhöhungen niemals die oberen Bänder erreichen kann..
Ergo selbst schuld, wer es sich bequem macht und sich seine Bequemlichkeit womöglich auch noch mit Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber schönredet;D

Civtam
2021-04-14, 11:02:40
Mir persönlich wichtiger als das Gehalt ist eine interessante und herausfordernde Tätigkeit. Ich bin Sozialarbeiter (dank Leitungstätigkeit, Dreier Kinder [der Kinderzuschlag ist gehaltstechnisch relevanter als die Leitungsstelle]) und erhalte ca. 54k Brutto. Hierfür leite ich ca. 20 MA und bin auch mit Personalverantwortlich. Zudem habe ich direkte Verantwortung für ca. 40 von uns psychosozial betreute Menschen, von denen grundsätzlich 5-10 Menschen zeitgleich in existenziellen Krisen stecken und die Infrastruktur unseres Standortes. Zudem obliegt es meiner Verantwortung das Konzept an die neuen Erfordernisse an zu passen und den Schutz der MA vor Gewalt zu erhöhen (grad in den letzten Jahren meine Haupttätikeit). Also definitiv kein leichter Job.
Mich motivieren die Geschichten der Menschen und die jeden Tag aufs Neue herausfordernden Gespräche, die Teammitglieder und das Arbeitsumfeld und die Entwicklungsmöglichkeiten mehr als mein Gehalt.
Mir ist zwar klar, dass ich in ca. 5 Jahren die Stelle wechseln werde und ich beginne demnächst eine Ausbildung im systemischer Bereich und später ein Masterstudium, mein Ziel ist aber nicht primär mehr Geld (trotz der Berufserfahrung und meinen Aus-/Fortbildungen würde ich bei einem andere Träger vermutlich gleich viel, bei einem kirchlichen Träger zwischen 5-10k mehr pro Jahr erhalten) sondern vor allem die persönliche Weiterentwicklung und der Spaß etwas Neues zu erlernen.

Nakai
2021-04-14, 13:03:16
Daher ist Neid auch unangebracht. Wer den unbequemen Arbeitgeberwechsel nicht scheut und Umzug, neue Umgebung und verbundene Unannehmlichkeiten auf sich nimmt, kehrt anschliessend auch bei uns mit einem beachtlichen Aufschlag im Grundgehalt zurück. Ich denke, es ist Usus in grösseren Unternehmen, dass man vor allem als Anfänger im unteren Ende der Gehaltsmatrix eingeordnet wird und per regulärer Gehaltserhöhungen niemals die oberen Bänder erreichen kann..
Also selbst schuld, wer es sich zu bequem macht und sich seine Bequemlichkeit womöglich auch noch mit Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber schönreden;D

Man sollte niemals Neid empfinden, sondern es als "Bewunderung" sehen.
Schau her, er hat das geschafft und ich möchte das auch haben.

Zum Beispiel möchte ich auch bei uns im Management aufsteigen. Wenig Verantwortung, wenig notwendige Qualifikation, wenig Aufwand, etc.
Aber nein, da fühle ich mich zu schlecht dabei. Ich arbeite lieber an echten Problemen, anstatt eines zu sein.

deLuxX`
2021-04-19, 07:06:12
Man sollte niemals Neid empfinden, sondern es als "Bewunderung" sehen.
Schau her, er hat das geschafft und ich möchte das auch haben.
Wahre Worte!


Zum Beispiel möchte ich auch bei uns im Management aufsteigen. Wenig Verantwortung, wenig notwendige Qualifikation, wenig Aufwand, etc.
Aber nein, da fühle ich mich zu schlecht dabei. Ich arbeite lieber an echten Problemen, anstatt eines zu sein.
Also wenn es rein ums Geldverdienen geht, scheint das Management bei euch ja echt attraktiv zu sein. Hier ist es zwar so, das wer eine Managementposition hat, durchaus deutlich mehr verdienen kann, als jemand der keine hat. Zumindest die Verantwortung und der Aufwand ist aber auch ein ganz anderer, weil deutlich mehr.

pest
2021-04-19, 09:54:50
Ich bin ja Manager + Dev/Solution Architect und ich mag beide Gruppen nicht :D

die Manager, weil sie praktisch nur ein Messagebus sind und technisch meist untalentiert und unwissend

die Tech-Nerds weil sie oft völlig losgelöst vom Gesamtbild overengineering betreiben und geringe Fähigkeiten für praktische und zeitnahe Lösungen haben

THEaaron
2021-04-19, 10:20:23
Ich mach auch so ein bisschen beides. Eigentlich bin ich im Management aber da ich die Systeme die ich führe früher selbst programmiert habe konnte ich Fähigkeiten beiden Bereichen ausbauen und fühle mich in dieser dualen Rolle am wohlsten.

Ich komme zwar auf Grund der Arbeitslast nicht mehr selbst zum coden, aber ich designe und spezifiziere auch noch Lösungen selbst. Das hilft mir ungemein, da hier extrem viele Anforderungen einprasseln und ich in der Lage bin sie mit den Abteilungen zu besprechen und gleichzeitig die Überführung von fachlichen Anforderungen zu technischen Anforderungen zu leisten um dessen Umsetzung sich meine Agentur dann kümmern kann. Allgemein etwas kommunikatives Geschick und der Blick über den Tellerrand lassen viele komplexe Anforderungen dann doch recht harmlos aussehen wenn man versteht was die tatsächliche Anforderungen hinter dem ausgesprochenem Wunsch ist.

Als reiner Programmierer wollte ich immer mehr zu sagen haben, jetzt im Management fehlt es mir auch operativ tätig zu sein. Ist schon spannend zu beobachten und ich bin gespannt in welche Richtung ich mich dann intrinsisch mit wenig Widerstand weiterentwickle.

Nakai
2021-04-20, 11:49:08
Same here. Ihr müsst nur verstehen, dass ihr die größte Gefahr des typischen Managers seid. Ihr versteht nämlich tatsächlich die zugrundeliegenden Tätigkeiten.

Ich habe einen Bekannten bei Ernest & Young im Bereich Management & Unternehmensberatung.
Man ist als so eine Mixtur ein Einhorn. Vergesst das nicht. Es gibt sehr wenige Einhörner in allen Bereichen. Oder habt ihr schonmal einen HR Verantwortlichen gesehen, der tatsächlich als Entwickler mal gearbeitet hat? Die meisten "Manager" sind stupide MBAler. Die verstehen nichts von der eigentlichen Wertschöpfung.

Gast
2021-06-11, 12:03:52
Hat hier jemand Erfahrung mit Arbeit in amerikanischen Big Tech Unternehmen?

Ich habe aktuell das Angebot von einem igm Mittelständler zu einem der amerikanischen Big Tech Unternehmen zu wechseln.

Gehalt ist sehr attraktiv, allerdings müsste ich entweder ca. 50% der Woche sehr lang pendeln, oder in eine teure Großstadt umziehen.

Mich reizt die Herausforderungen da bei igm Leistung sich wenig auszahlt und wenig Entwicklungspotential ist. Andererseits befürchte ich, dass die Work-Life-Balance bei US Unternehmen deutlich schlechter ist und mehr Geld mich aktuell nicht unbedingt reizt.

deLuxX`
2021-08-13, 08:11:58
Bin "Service Owner BI" (bla blub).
Keine Personalverantwortung. Gehalt etwas über 100k p.a.

Gibt defintiv schlimmere und langweiligere Jobs. So richtig zufrieden bin ich in letzter Zeit aber nicht mehr. Einerseits weil ich diese Art von Arbeit schon gefühlt zu lange mache bzw. es mich nicht mehr so kickt. Und andererseits weil mich die Zeit-gegen-Geld Tauscherei immer mehr nervt.

Cubitus
2021-08-13, 08:57:18
Bin "Service Owner BI" (bla blub).
Keine Personalverantwortung. Gehalt etwas über 100k p.a.

Gibt defintiv schlimmere und langweiligere Jobs. So richtig zufrieden bin ich in letzter Zeit aber nicht mehr. Einerseits weil ich diese Art von Arbeit schon gefühlt zu lange mache bzw. es mich nicht mehr so kickt. Und andererseits weil mich die Zeit-gegen-Geld Tauscherei immer mehr nervt.

Bei so nem guten Gehalt, wäre vielleicht eine Reduzierung der Stunden ein Ausweg?

Das ist so ein bisschen mein persönliches Arbeitsgoal..
Hab knapp 65k im Jahr und hab mir vorgenommen bei 1-2 höheren Gehaltsstufen und den sonstigen tariflichen Erhöhungen bei ~70k oder so einfach wieder weniger Stunden zu arbeiten...
Lt Tarif ist eine Reduzierung beginnend von 40 auf bis zu 28 Stunden die Woche möglich, denke werde mich dann irgendwo dazwischen bewegen.

novl
2021-08-13, 09:47:07
Vor meinem derzeitigen Job war ich Teamleiter, kurzzeitig Abteilungsleiter im Retail Service.
Der Job hat systematisch meinen Körper und meinen Geist zerstört, Burnoutsymptome, Tinitus, das ganze Band. Mein Fazit daraus, nie, niemals, nimmermehr einen Job mit Personalverantwortung.
Es wird durchgehend nach oben gepimmelt, nach unten ist man immer der Trottel der schlechten Nachrichten und muss diese wider besserer Überzeugung vertreten.
Ich verstehe nicht wie man derlei Beruf auf Dauer ausüben kann, dafür muss man schon firmeninterne soziale Dissonanz geil finden.


Derzeit nun glücklicher ( :) ) Berater im Lebensmitteleinzelhandel.
Fokus auf Import / Export zwischen Kassensystemen / SAP + alles was sich um den Point of Sale dreht.

68k
38 Stunden + 1 Woche Bereitschaft pro Monat (~ 1x Anruf pro Jahr)
30 Tage Urlaub + Ich kann jede Stunde Bereitschaft 2zu1 in Überstunden wandeln. ;D
Ich bin damit bei ~60 Tagen Freizeit.

Benefits:
- kostenloses Öffi Monatsticket
- Auto zu Corporate Konditionen, ID3 könnte ich mir z.B. für 19500 EUR kaufen
- Häufiger mal Lebensmittelgutscheine (100-200 EUR)
- anderes übliches Zeug von Großunternehmen wie bezuschusste Kantine, eigener Kindergarten, etc


So langsam schwindet im Job die Herausforderung, aber die hohe Kulanz und Arbeitnehmerfreundlichkeit des Arbeitgebers hält mich dort.
Ich kann mir meine Arbeitstage komplett einteilen wie ich will, wenn ich halt mal keinen Bock habe zu arbeiten, arbeite ich nicht, interessiert keinen solang ich etwaige Termine reorganisiere.

radi
2021-08-13, 11:19:44
Arbeite im Automotive-Sektor bei einem OEM, etwas außer Tarif. Hab meine 40h und kann meine Zeit gut selbst einteilen. Die Führungskraft ist auch sehr entspannt und hat keinen Hang zum Micromanagement der Abteilung. Ich bin schon seit 6 Jahren im gleichen Themengebiet unterwegs und werde mich bald intern umschauen nach neuen Herausforderungen, damit man nicht einrostet und sich neu motioviert. Zusätzlich kommt das immer gut für die Progression. Bin bei knapp über 100k, heißt mehr brauch ich definitiv nicht, aber mehr entscheidungsgewalt und weniger Projektarbeit reizen auch.

deLuxX`
2021-08-13, 12:20:18
Bei so nem guten Gehalt, wäre vielleicht eine Reduzierung der Stunden ein Ausweg?
Das habe ich auch vor. Aber nicht im Angestelltenverhältnis. Ziel ist (deutlich) weniger zu arbeiten und (deutlich) mehr zu verdienen. Dauert aber noch.

Und soo gut ist das Gehalt in Anbetracht dessen dass ich in Stuttgart wohne nicht.

00-Schneider
2021-08-13, 15:59:14
Könnt ihr nicht weniger arbeiten, als es in eurem AV steht, oder fällt das direkt auf?

Badesalz
2021-08-13, 16:24:56
Das habe ich auch vor. Aber nicht im Angestelltenverhältnis. Ziel ist (deutlich) weniger zu arbeiten und (deutlich) mehr zu verdienen. Dauert aber noch.Also von denen solchen gibt es in Deutschland aktuell knappe 45Mio. Ich überlegte direkt beim Lesen, ob soetwas überhaupt erwähnenswert ist ;)

deLuxX`
2021-08-13, 17:13:59
Also von denen gibt es in Deutschland aktuell knappe 45Mio.
Ich überlegt beim Lesen, ob soetwas überhaupt erwähnenswert ist ;)
Von welchen?

Badesalz
2021-08-13, 17:41:50
Die jenes Ziel haben =)

Mortalvision
2021-08-13, 17:43:30
Habe ich schon erwähnt, dass ich Lehrer bin und nach E13 bezahlt werde? :freak: Ich gehöre vermutlich zur unteren Gehaltsklasse hier im Forum...

sChRaNzA
2021-08-13, 17:44:54
Habe ich schon erwähnt, dass ich Lehrer bin und nach E13 bezahlt werde? :freak: Ich gehöre vermutlich zur unteren Gehaltsklasse hier im Forum...

Hahahaha.... ;(

Mortalvision
2021-08-13, 17:52:05
ja, war nicht böse gemeint. Aber wenn ich 100.000 plus Boni plus Dienstwagen lese, fühle ich mich auf einmal sehr klein. Vor allem, weil meine Frau wegen ihrer Schwerbehinderung nicht arbeiten kann.

sChRaNzA
2021-08-13, 17:58:36
Ich sag mal so.... Das mit deiner Frau kommt mir SEHR bekannt vor. Von einer E13 kann ich aber nur träumen. Eine E hab ich auch, zweistellig hinter dem ''E'' wäre schon schön. ;)

novl
2021-08-13, 18:40:04
ja, war nicht böse gemeint. Aber wenn ich 100.000 plus Boni plus Dienstwagen lese, fühle ich mich auf einmal sehr klein. Vor allem, weil meine Frau wegen ihrer Schwerbehinderung nicht arbeiten kann.

Dieses Forum ist auf jeden Fall absolut kein Maß für den deutschen Durchschnitt, allein der Aktienthread ist Bonzenhobby vom feinsten. Von daher das ganze etwas entspannter sehen ;)

Cubitus
2021-08-13, 18:42:05
Dieses Forum ist auf jeden Fall absolut kein Maß für den deutschen Durchschnitt, allein der Aktienthread ist Bonzenhobby vom feinsten. Von daher das ganze etwas entspannter sehen ;)

Wer hier länger dabei ist, weiß aber noch das wir damals alles arme Schlucker und Studenten waren... Und eben voll Nerds

Joa und jetzt werden die Scheine gezählt :freak:

Badesalz
2021-08-13, 19:29:13
Habe ich schon erwähnt, dass ich Lehrer bin und nach E13 bezahlt werde? :freak: Ich gehöre vermutlich zur unteren Gehaltsklasse hier im Forum...Ja gut. Deine... Steuerlebenslast ist auch bisschen kleiner ;)

Ich musste mich hier schon als Bonze beschimpfen lassen, nur weil mir mal ausrutschte ein kleines Team zu haben :uup: Dafür aber hasse ich die ganzen Aktienschmarotzer. Von daher :up:

sChRaNzA
2021-08-13, 19:40:31
Gesicherte Armut halt. Aber mir gefällt es, hab alles was ich brauche. ;)

Backbone
2021-08-13, 20:30:38
Ja gut. Deine... Steuerlebenslast ist auch bisschen kleiner ;)
Er schrieb von E13, ist also Angestellter, seine Steuerlast ist also genau so hoch wie bei jedem anderen Angestellten auch.

taddy
2021-08-13, 20:38:05
Dafür aber hasse ich die ganzen Aktienschmarotzer. Von daher :up:

Ist uns wohl schon aufgefallen

Badesalz
2021-08-13, 20:57:57
Es reicht "mir" zu sagen. "Uns" vermittelt unterschwellig diesen Berg an innerer Unsicherheit... Das passt nicht zu dir ;) Und taucht imho niemals bei mir auf. Oder ich setzte das schon schräg/im Apostroph (wohlwissend)

Halt bisschen selbstbewusster werden bevor man an Aktien rumschmarotzt =)

@Backbone
Sorry. Dachte Lehrer mit E13 = Verbeamtung. Oder gings nicht um "Lehrer"? :(

Lethargica
2021-08-13, 21:10:47
Ab 01.05. kein Teamleiter mehr, nicht mehr IG Metall, keine 35 Stunden mehr (zumindest theoretisch ;) ), weniger Geld... und das alles freiwillig ;)

Dafür: 2 Tage die Woche Homeoffice - und wenn nicht: Weg zur Arbeit = 600 Meter, vereinzelte Dienstreisen, keine ständige Rufbereitschaft und hoffentlich wieder Spaß an der Arbeit.

= Technical Consultant / Applikationsingenieur in der Elektronikbranche

So, sind jetzt gut 3 Monate her. Anfangs wieder ein krasser Umstieg vom Management in die Technik. Aber bisher 0 bereut. Endlich wieder was Neues, endlich wieder junge, motivierte Kollegen (das war bei den IGM "Beamten" mit Alterssicherung vorher so ne Sache) und Spaß bei der Arbeit.

Mortalvision
2021-08-13, 21:11:27
A11-A14 sind Lehrer ohne höhere Funktionsstelle., und ja, das wäre beamtet. Will ich aber nicht.

deLuxX`
2021-08-13, 21:13:08
Die jenes Ziel haben =)
Kann ich nicht bestätigen. Zumindest nicht für die Personen die ich persöhnlich kenne. Die allermeisten würde zwar gern weniger arbeiten und mehr verdienen.
Auch die Allermeisten würden das aber gern ohne ihre "sichere" Angestellten Komfortzone zu verlassen.
Ich kann natürlich nicht für die anderen 44,999890 Mio. sprechen.:)

24p
2021-08-13, 21:26:23
Er schrieb von E13, ist also Angestellter, seine Steuerlast ist also genau so hoch wie bei jedem anderen Angestellten auch.

Was hat die Steuerlast mit der Verbeamtung zu tun?

Badesalz
2021-08-13, 21:47:17
24p taucht auf und versteht wieder etwas nicht. Alter Verwalter... kein Thread ist sicher :(

Ich check aus diesem diese Woche aus. Gibts wirklich schöneres ;)

Iscaran
2021-08-13, 22:23:21
Ich bin ähnlich wie Reaping Ant Forscher. Jedoch kein Professor und ähnliches und leite auch keine Arbeitsgruppe. Die Bezeichnung ist "wissenschaftlicher Mitarbeiter" im Fachslang.

Allerdings hat es ein wenig gedauert bis ich meinen Weg an die Uni fand.
Studium Chemie, Schwerpunkt Festkörper/Anorganische Chemie. Promotion in Festkörperchemie.
Danach dann 5 Monate Laborleiter in der Qualitätssicherung (QS) eines großen Chemieunternehmens. Allerdings kompletter "Wechsel" meines "Wissenschaftlichen Arbeitsgangs => ICP-OES und Präzisionsanalytik von Edelmetallen war bestenfalls eine einzige Stunde im Studium.
Dennoch war die Stelle sehr lehrreich und interessant. Der Materialwert des Produktionsumsatzes den meine Laboranten und Azubis (und ich) pro Monat kontrollierten betrug ca 500 Mio. €. Die Bezahlung war gut (über dem erwarteten Anfangsgehalt für promovierte Chemiker aber ich arbeite nie wieder in der QS).

Danach dann Produktentwickler und Prozessingenieur bei einem aufstrebenden Unternehmen für ID-Karten, Sicherheitsausweise, Pässe, usw.

Auch hier wieder, eigentlich sehr interessant und sehr lehrreich, aber ich hab die Firmenpolitik nur ca 2 Jahre durchgehalten, dann war es mir zu blöd daß man Probleme nie lösen wollte (bzw. durfte und die Entwicklungsarbeit bestenfalls im Schnelltakt ablief ohne jedwedes "Know-How" einfach nur Zeug rein kippen, und hinten sehen was vom Band fällt... danach durften dann die Prozessingenieure den shit vor den Kunden solange rechtfertigen/"verkaufen" bis die Gewährleistung durch war.
Von Systematischem Produktdesign und Entwicklung mit "Verständnis" von allem was dahinter steht waren wir meilenweit entfernt. Lag vielleicht ein bisschen an der Start-Up Mentalität obwohl die Firma nun schon 30 Jahre alt war und sich auf >3.000 Mitarbeiter vergrößert hatte.

Dann hatte ich Glück und eine Bewerbung auf eine Stelle einer Technischen Universität in Deutschland (9 Monate zuvor abgegeben) meldete sich zurück.

Jetzt wieder in der Wissenschaft tätig. Unsere Arbeitsgruppe forscht an Lithium-Ionen-Batterien.
Auf dem Papier bin ich nun in einer Physik-Arbeitsgruppe und "Wissenschaftlicher Mitarbeiter".

Der Job hat einige praktische Nachteile wie schon Reaping Ant feststellt: Man ist zwar so lala bezahlt (gemessen an der Ausbildun) aber das ist noch OK für mich - wenn da nicht eben auch noch das "Wissenschaftszeitvertragsgesetz (https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/wissenschaftlicher-nachwuchs/wissenschaftszeitvertragsgesetz/wissenschaftszeitvertragsgesetz_node.html)" wäre.
Da darf man dann jedes mal bangen ob die Uni-Verwaltung, die von einem selbst gestellten Projektantrag auch akzeptiert und einen selbst wieder einstellt für das selbst eingeworbene Geld.

Allerdings ist das alles auch sehr interessant, wenn man da eine zeitlang dabei ist. Man muss erstmal sehr viel dazu lernen, denn egal in welchem Projekt man zu forschen anfängt und egal was man vorher gemacht hat. Man muss erstmal den Stand der Technik lernen und zwar soweit, daß man auf einem Level ist wo man weltweit unter den besten in dem jeweiligen Gebiet ist.

Wie Reaping Ant schon schreibt:
Diese Art zu arbeiten ist einerseits herausfordernd: Gerade zu Beginn eines neuen Projekts muss man erst mal herausfinden, was genau eigentlich das Problem ist, das man lösen will, bevor man spürbare Fortschritte erreichen kann. Das kann manchmal auch frustrieren, wenn ein paar Wochen gar nichts vorangeht. Andererseits kann man sich selbst und seine Kreativität voll einbringen und es ist unglaublich befriedigend, wenn man ein neues Ergebnis erarbeitet, oder einen neuen Zusammenhang erschließt, die vor einem selbst noch niemand kannte.

Das letztmarkierte ist es, was einem all die Nachteile durchaus vergessen lässt.


Ebenfalls ist die Arbeit sehr flexibel. Mit Ausnahme von einigen Meetings interessiert es niemanden wo und an was ich gerade arbeite. Schlechtes Wetter? Arbeite ich eben zu Hause. Schönes Wetter? Ab auf die Terasse vor der Cafeteria. Keine Lust zu rechnen? Lese ich halt ein paar Artikel.

Das ist bei uns leider nicht ganz so...die Uni-Verwaltung glaubt bis heute, die Leute, vor allem "Wissenschaftler" würden "zuhause" im Home Office nichts arbeiten. Überhaupt hab ich die meiste Zeit über das Gefühl, daß die komplette Uni-Verwaltung eine komplette Arbeitsverhinderungsagentur ist...mit "Freiem Arbeiten" und "Freiem Forschen" ist da nix.

Aber alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit, verdiene ich doch meinen Lebensunterhalt mit meiner Leidenschaft (auch wenn der Kampf gegen die Windmühlen der starren Verwaltung sehr ermüdend ist).

Sorry für den langen Text, aber vielleicht ist ja für den ein oder anderen der Einblick in eine etwas andere Arbeitswelt auch ganz interessant.

Korfox
2021-08-13, 22:38:58
Habe ich schon erwähnt, dass ich Lehrer bin und nach E13 bezahlt werde? :freak: Ich gehöre vermutlich zur unteren Gehaltsklasse hier im Forum...

Wahrscheinlich Stufe 5 oder so, oder? Wenn Stufe 1 oder 2, dann willkommen im Hartz-Bereich des Forums. Ich dachte, ich sei damit alleine :)
Meine Frau arbeitet wenigstens 20% oder so. Warum? Weil sie es kann.

Marscel
2021-08-13, 23:00:51
Das ist bei uns leider nicht ganz so...die Uni-Verwaltung glaubt bis heute, die Leute, vor allem "Wissenschaftler" würden "zuhause" im Home Office nichts arbeiten.

Aber tagelange Konferenzen irgendwo weit weg sind immer noch Ok bzw. guter Ton? :freak:

24p
2021-08-13, 23:16:40
24p taucht auf und versteht wieder etwas nicht. Alter Verwalter... kein Thread ist sicher :(

Ich check aus diesem diese Woche aus. Gibts wirklich schöneres ;)


Ich denke, dass du hier etwas nicht verstanden hast. Beamte zahlen Steuern wie jeder andere auch.

Radeonfreak
2021-08-13, 23:28:30
Google sagt aber

Wie viel Steuern müssen Beamte zahlen?
Da man als Beamter nicht verpflichtet ist, Sozialversicherungsabgaben zu leisten, wird lediglich die Lohnsteuer und ggf. Kirchensteuer, sowie Solidaritätszuschlag abgezogen. Daneben muss ein Beitrag zur privaten Krankenversicherung geleistet werden. Beamte können auch nach eigenem Ermessen in die Rentenkasse einzahlen.

Muss schön sein Beamter zu sein.

24p
2021-08-13, 23:30:03
Richtig.

Radeonfreak
2021-08-13, 23:37:36
Also zahlen Beamte doch nicht Steuern wie jeder andere auch?

Kein Wunder dass das Land den Bach runtergeht bei dem Beamtenapparat.

24p
2021-08-13, 23:39:59
Doch tun sie. Steht doch in deinem Zitat.

Radeonfreak
2021-08-13, 23:41:58
Was ist mit Sozialversicherungsabgaben und Rentenkasse?

24p
2021-08-13, 23:47:31
Sind keine Steuern.

Radeonfreak
2021-08-13, 23:54:13
Das ist doch Wortklauberei.

Ich bin verpflichtet als dummer Arbeiter in der freien Wirtschaft hunderte Euro jeden Monat abzudrücken und Beamte machen sich den Lenz.
Also zahlen Beamte nicht wie jeder andere auch. . Ist doch Bullshit.

Marscel
2021-08-14, 01:16:19
Das ist doch Wortklauberei.

Ich bin verpflichtet als dummer Arbeiter in der freien Wirtschaft hunderte Euro jeden Monat abzudrücken und Beamte machen sich den Lenz.
Also zahlen Beamte nicht wie jeder andere auch. . Ist doch Bullshit.

Nein, wenn man seine Hirnzellen mal zwei Stufen weiterschaltet, sind das ganz verschiedene Dinge. Das eine sind die Sozialversicherungen:

* Rentenversicherung: Brauchst du als Beamter nicht, da kriegst du Pensionen im Alter.
* Arbeitslosenversicherung: Du wird als Beamter nicht einfach gekündigt, so why.
* Krankenkasse: Kannst du dir aussuchen, ob gesetzlich oder privat. Privat bist du halt anderen Preisdynamiken ausgesetzt, wobei private Kassen mitgetragen werden und so zu Dienstzeiten meist günstiger sind.

Und das andere sind diese ""Steuern"". Lohn unterliegt der Lohnsteuer wie jedem anderen Arbeitnehmer, und wenn du noch irgendwo anders was verdienst, oder mit dem Ehepartner zusammenlegen willst, dann interessiert es das FA auch nicht, ob du ein Beamter bist.

Mortalvision
2021-08-14, 01:21:30
Man muss aber dazu sagen, dass ein heftiger Fehltritt z.B. Straftat dich sofort den Beamtenstatus, die Beihilfe und die Alterspension kosten kann und wird. Also MUSS man als beamteter Lehrer buckeln, bis der Arzt kommt… Du kannst praktisch keine Zusatzaufgabe ablehnen. Als Angestellter lächel ich den Chef an, und frage, ob er mich adäquat zu vergüten gedenkt und lehne mich entspannt zurück.

Marscel
2021-08-14, 01:30:20
... man als beamteter Lehrer buckeln, bis der Arzt kommt…

Oh Mann ja, diese 12 bis 14 Wochen Ferienzeit jedes Jahr. Diese Prüfungsarbeiten, die man doch vor 9 Jahren schon mal anpassen musste, diese fucking Zeugniskonferenzen, bei denen man nach 14 Uhr noch nicht daheim ist.

Mortalvision
2021-08-14, 01:34:37
Oh Mann ja, diese 12 bis 14 Wochen Ferienzeit jedes Jahr. Diese Prüfungsarbeiten, die man doch vor 9 Jahren schon mal anpassen musste, diese fucking Zeugniskonferenzen, bei denen man nach 14 Uhr noch nicht daheim ist.

Tja, dann viel Spaß bei der 50 Stundenwoche aufwärts. Kenne genug Kollegen, die da dran kaputt gehen und trotz Miniferien wie du sagst nicht runter kommen von ihrem Stresspegel.

Marscel
2021-08-14, 02:04:36
Nagut, ich hab den Reiseschaden fürs Leben deswegen gesammelt, weil Elternteile bei mir Lehrer waren, und man die Kinder dann halt bis zu fünf mal im Jahr zum Verreisen wegschleppen muss.

Heelix01
2021-08-14, 06:08:25
Das Forum hier bzw. die die sich hier äußern ist sicher kein Abbild unserer Gesellschaft :D
Statistisch gehöre ich / wir auch zu den oberen 10% habe praktisch aber nicht das Gefühl …

Tja, dann viel Spaß bei der 50 Stundenwoche aufwärts. Kenne genug Kollegen, die da dran kaputt gehen und trotz Miniferien wie du sagst nicht runter kommen von ihrem Stresspegel.

Das liegt aber an den Leuten die typischerweise Lehrer werden. ;)
50h Woche lacht man normal doch drüber. Vor allem ein gewisser Teil dieser Zeit quasi im Home Office mit reduzierter Aufmerksamkeit erledigt wird (Kontrolle von selbst eingeleiteten Testaten etc.)

Reaping_Ant
2021-08-14, 07:57:36
@Iscaran: Vielen Dank für die Schilderung; es ist sehr interessant das aus der Perspektive eines Wiedereinsteigers zu lesen.

Der Job hat einige praktische Nachteile wie schon Reaping Ant feststellt: Man ist zwar so lala bezahlt (gemessen an der Ausbildun) aber das ist noch OK für mich - wenn da nicht eben auch noch das "Wissenschaftszeitvertragsgesetz (https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/wissenschaftlicher-nachwuchs/wissenschaftszeitvertragsgesetz/wissenschaftszeitvertragsgesetz_node.html)" wäre.
Da darf man dann jedes mal bangen ob die Uni-Verwaltung, die von einem selbst gestellten Projektantrag auch akzeptiert und einen selbst wieder einstellt für das selbst eingeworbene Geld.
Die Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit ist das Gesprächsthema Nummer 2 (nach der Wissenschaft selbst) unter jüngeren Wissenschaftlern. Ich bin sicher, dass der Forschung dadurch viele Talente verloren gehen. Viele gute Studenten gehen nicht primär wegen dem höheren Gehalt in die Industrie, sondern weil sie sich den Stress, alle paar Jahre eine neue Stelle suchen zu müssen, nicht antun wollen. Man hört zwar hin und wieder davon, dass man durch tenure track Systeme planbare wissenschaftliche Karrieren ermöglichen will, aber in der Praxis ist es nach wie vor zu großen Teilen ein Glücksspiel.

Ich hatte dieses Jahr Glück und konnte eine permanente Stelle als Lecturer ergattern. Mittelfristig strebe ich zwar eine Professur an, allerdings kann ich nun zum ersten Mal seit meiner Promotion mehr als zwei Jahre in die Zukunft planen.

Dafür muss ich jetzt natürlich auch Vorlesungen halten, deren Zeitbedarf ich gründlich unterschätzt hatte. Ich habe zwar nur zweimal 90 Minuten pro Woche, aber mit der Vorbereitung von Vorlesung und Übungsaufgaben und deren Korrektur sind zwei Tage die Woche eigentlich fast komplett dicht. Ausgehend davon und von Erfahrungsberichten aus dem Bekanntenkreis kann ich schon nachvollziehen, dass Lehrer ein sehr stressiger Job ist – um die Diskussion der letzten Seite aufzugreifen.

Das ist bei uns leider nicht ganz so...die Uni-Verwaltung glaubt bis heute, die Leute, vor allem "Wissenschaftler" würden "zuhause" im Home Office nichts arbeiten. Überhaupt hab ich die meiste Zeit über das Gefühl, daß die komplette Uni-Verwaltung eine komplette Arbeitsverhinderungsagentur ist...mit "Freiem Arbeiten" und "Freiem Forschen" ist da nix.
Das ist sehr schade. Offenbar hängt es sehr stark von der konkreten Uni und der dortigen Verwaltung ab. Ich habe schon beides erlebt: Eine Verwaltung, aus deren Sicht wissenschaftliche Arbeit keine richtige Arbeit ist, und die daher bemüht scheint, möglichst viele ihrer Aufgaben auf das wissenschaftliche Personal abzuwälzen. Mit dieser Einstellung versteht man natürlich nicht, dass acht Stunden absitzen mit Stempeln vielleicht für manche Tätigkeiten nicht das passende System ist. Aber auch eine Verwaltung, die sich tatsächlich als Dienstleister versteht und sich sehr bemüht, dass die Forscher ungestört ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen können.

novl
2021-08-14, 08:28:22
Das Forum hier bzw. die die sich hier äußern ist sicher kein Abbild unserer Gesellschaft :D
Statistisch gehöre ich / wir auch zu den oberen 10% habe praktisch aber nicht das Gefühl …


Ich habe viele Freunde / Bekannte aus dem Facharbeiterbereich / Pflegebereich / Pädagogik / Zeitarbeiterbereich.
Kann ich jedem nur empfehlen, so ein Realitätscheck tut ganz gut.

Badesalz
2021-08-14, 11:51:28
Ich komm doch noch vorbei :frown: weil es plötzlich sehr interessant wurde.

1. Allgemein ablehnender Einstellung bin ich da aber nicht. In etwa 1/3 des Bematentums macht sinnige Arbeit. Denkt auch mal dran.
Nur weil man vermutet wir hätten hier wahrscheinlich keine aus dieser Gruppe, muss man die nicht gleich alle für Parasiten erklären =)

2. An Lithium-Ionen Akkus, ist noch was zu erforschen? Ich dachte die internationale Forschung konzentriert sich auf ANDERE Materialien?? Immer wenn ich etwas über mögliche Meilensteine bei der Speicherung von Energie lese, geht es da um Alternativen zu Lithium-Ionen (??) :)

Ohne Frage aber alles noch relativ cool. Grad der Mysteriöse Job in der QS. Wusste garnicht, daß so eine große QS von Nöten ist, bei der Herstellung von Goldbaren :wink:

radi
2021-08-14, 13:31:41
Man muss aber dazu sagen, dass ein heftiger Fehltritt z.B. Straftat dich sofort den Beamtenstatus, die Beihilfe und die Alterspension kosten kann und wird. Also MUSS man als beamteter Lehrer buckeln, bis der Arzt kommt… Du kannst praktisch keine Zusatzaufgabe ablehnen. Als Angestellter lächel ich den Chef an, und frage, ob er mich adäquat zu vergüten gedenkt und lehne mich entspannt zurück.
Völlig falsch, bzw abhängig von der Sparte. Mein Cousin ist Lehrer und kann sich aussuchen ob 20%, 30% oder wieviele Prozent auch immer arbeiten will. Das ging dann soweit, dass es am Ende lächerliche 4 Schulstunden die Woche waren. Kann natürlich bei der Polizei wieder anders sein bzw ich weiß dass da ein ganz anderer Wind herrscht. Meine Eishockeykameradin wusste montags nicht, welche Schicht sie mittwochs hat und das war keine Ausnahme, das war so gewollt und permanent.

In der freien Wirtschaft wird man bestimmt nicht weiterkommen, wenn man permanent Aufgaben ablehnt und sich auf Tarifen ausruht. Da kann man ja nur gekündigt werden bei groben Fehlverhalten. Also solange man niemandem eine rein haut oder mit 3 Promille morgens ankommt, lehnt man sich zurück, aber vorwärts bringt das einen auch nicht.

pest
2021-08-14, 17:35:23
Hier im Osten muss ich für 100k Abteilungsleiter sein, oder du hast Glück und dich in Berlin hochgeschlafen

Bekomme jetzt 80k als Projektteamleiter, mache/unterstütze Aquise, Angebotserstellung, Projektplanung und auch Implementierung

Gerade umgezogen und zahlen 1500€ warm - mal so als Realitätscheck ;)

Iscaran
2021-08-14, 20:51:15
@Iscaran: Vielen Dank für die Schilderung; es ist sehr interessant das aus der Perspektive eines Wiedereinsteigers zu lesen.


Ich wurde ja nur wegen des WissZeitVG zum Widereinsteiger, weil nach der Promotion wollte ich wegen privater Gründe erstmal nicht wieder die Uni-Wechseln und nach 3 Jahren dann nochmal und nochmal usw.

Dass ich den aktuellen Job "ortsfest" seit fast 10 Jahren nun habe (4 Projekte in Folge) ist reiner Zufall...hoffe es klappt nächstes Jahr nochmal.


Die Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit ist das Gesprächsthema Nummer 2 (nach der Wissenschaft selbst) unter jüngeren Wissenschaftlern. Ich bin sicher, dass der Forschung dadurch viele Talente verloren gehen. Viele gute Studenten gehen nicht primär wegen dem höheren Gehalt in die Industrie, sondern weil sie sich den Stress, alle paar Jahre eine neue Stelle suchen zu müssen, nicht antun wollen. Man hört zwar hin und wieder davon, dass man durch tenure track Systeme planbare wissenschaftliche Karrieren ermöglichen will, aber in der Praxis ist es nach wie vor zu großen Teilen ein Glücksspiel.


Absolut. Vor allem wenn ich bedenke wer eigentlich die Ausbildung trägt... es sind zu 90% NICHT die "Fest-angestellten" die die Studentische Ausbildung stemmen, es sind die studierenden und vor allem promovierenden selbst UND natürlich die paar Leute mit langjähriger Erfahrung auf den Drittmittelstellen die für diese Arbeiten herhalten müssen.

Auch ich "muss" 2 Tage die Woche ca. für Studentische Ausbildung abgeben - von meiner befristeten Projektstelle aus Drittmitteln.

Da frage ich mich manchmal ernsthaft WER profitiert eigentlich vom WissZeitVG...

Alle befristet Angestellten sollten einfach mal 1 Jahr lang die Studentische Ausbildung "bestreiken" - mal sehen was die 10% der "Fest-Angestellten" dann machen würden um die Lehre noch zu stemmen.

Du schreibst es ja selbst was für eine System dahintersteckt und wie viel unbezahlte Arbeit (also nicht projektbezogenen Arbeit) das ist:


Ich hatte dieses Jahr Glück und konnte eine permanente Stelle als Lecturer ergattern. Mittelfristig strebe ich zwar eine Professur an, allerdings kann ich nun zum ersten Mal seit meiner Promotion mehr als zwei Jahre in die Zukunft planen.

Dafür muss ich jetzt natürlich auch Vorlesungen halten, deren Zeitbedarf ich gründlich unterschätzt hatte. Ich habe zwar nur zweimal 90 Minuten pro Woche, aber mit der Vorbereitung von Vorlesung und Übungsaufgaben und deren Korrektur sind zwei Tage die Woche eigentlich fast komplett dicht. Ausgehend davon und von Erfahrungsberichten aus dem Bekanntenkreis kann ich schon nachvollziehen, dass Lehrer ein sehr stressiger Job ist – um die Diskussion der letzten Seite aufzugreifen.

Und nur zum Verständnis, ich mache DIESEN Teil der unbezahlten Arbeit sogar eigentlich recht gerne. Denn der Studentenkontakt bringt immer neue Ideen und das weitergeben von Wissen ist nunmal die Kernaufgabe. Forschung hin oder her...aber ganz ehrlich. Ich hätte dafür gerne eine Feste Stelle, wenn ich es schon machen MUSS (da ich sonst keinen Vertrag von der Uni bekomme OBWOHL mein Projekt zu 100% aus Drittmittel finanziert ist).


Ich habe schon beides erlebt: Eine Verwaltung, aus deren Sicht wissenschaftliche Arbeit keine richtige Arbeit ist, und die daher bemüht scheint, möglichst viele ihrer Aufgaben auf das wissenschaftliche Personal abzuwälzen. Mit dieser Einstellung versteht man natürlich nicht, dass acht Stunden absitzen mit Stempeln vielleicht für manche Tätigkeiten nicht das passende System ist. Aber auch eine Verwaltung, die sich tatsächlich als Dienstleister versteht und sich sehr bemüht, dass die Forscher ungestört ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen können.

Ja ich hab auch schon Unis gesehen wo die Verwaltung sich als Dienstleister sieht, aber das war bislang zumeist im Ausland.

Ich bin regelmäßig, ca 1 Tag die Woche damit beschäftigt "Verwaltungsvorschriften" zu studieren, oder zu vermitteln, weil die BMBF-Vorschriften zur Finanzverwaltung andere sind wie die von der Heim-Uni...

Aktuell läuft noch die Finanzprüfung des vor 2 Jahren beendeten Projektes - man hat eine Taxi-Fahrt kritisiert in der Gesamtabrechnung über ca 4 Mio €.

Dafür haben sich dann mind. 3 Finanzverwalter 2 Wochen lang die Abrechnung angesehen (geschätzte Kosten 3*14*8*60€) dazu ich selbst nochmal mind. 2 Tage lang....eine Geldverschwendung ohnegleichen. Aber die heilige Verwaltung hat halt immer recht.

Unyu
2021-08-14, 21:55:02
Tja, dann viel Spaß bei der 50 Stundenwoche aufwärts. Kenne genug Kollegen, die da dran kaputt gehen und trotz Miniferien wie du sagst nicht runter kommen von ihrem Stresspegel.
Doppelt soviele Ferien sind nicht Mini. Dazu deutlich früher Feierabend.

Und Scheiss auf Vorbereitung oder Korrekturen. Vorbereitung macht der Lehrer einmal am Anfang, wenn er motiviert ist. Dann jedes Jahr das gleiche. Ja so habe ich es erlebt. Und Stress? Muss ich an die Geschichtslehrer denken. Zeig halt einen Film, hast 45min Ruhe. Oder Informatik, lässt die Leute vorm PC allein.

Florida Man
2021-08-14, 22:12:30
Ich bin IT Berater und verdiene sehr unterschiedlich, da mein Gehalt zu einem Teil Umsatzabhängig ist. Es sind im Mittel mittlerweile ca. 100.000 Euro p.a. Meinen Job erledige ich überwiegend aus dem Home Office. Würde meinen Job aber niemandem empfehlen.

deepmac
2021-08-15, 00:26:28
Habe ich schon erwähnt, dass ich Lehrer bin und nach E13 bezahlt werde? :freak: Ich gehöre vermutlich zur unteren Gehaltsklasse hier im Forum...

Dachte eigentlich , du bist schon das Mass der Dinge, wenn ich so die häufigen Aktienkäufe im „wie hier genannt Bonzentread“ ��lese,
falls es dich beruhigt, Maschinen- und Anlagenbediener in der Kunststoffindustrie, 12 Euro Brutto die Stunde, 33 Stundenwoche ( GF hat so ne Einstellung, das die Tagschichten mehr Stunden arbeiten um Gehaltsmässig einen Aufschlag zu haben��) ,in Dauernachtschicht , langt dann dank Nachtarbeit mit ca 1760 netto doch für den „Bonzentread“.��

Mortalvision
2021-08-15, 08:19:22
Naja, die Aktienkäufe sind nicht von Erspartem, sondern von einem kleinen Erbe. Da bräuchte ich halt sieben oder acht Jahre, um mir das anzusparen. Ist ne andere Baustelle.

Was die verbeamteten Lehrer anbelangt: Ja, es gibt Kollegen mit wenigen Stunden, aber auch da ist das Minimum eine Drittelstelle, um noch den Beamtenstatus aufrechterhalten zu können. Und nein, das ist nicht wählbar, das ist genehmigungspflichtig. So wurden mit der Pistole vor der Brust sämtliche Lehrer und Lehrerinnen des Freistaats Bayern an Mittel- und Grundschulen zu mindestens 90% Dienstzeit verpflichtet vor zwei Jahren. Das kam richtig gut an :up: Ausnahmen gibts mit halber Stelle nur für erziehende Frauen - oder mit dem Mindestmaß für Schwerbehinderte oder deren Gleichgestellte. Also => Essig mit zurücklehnen und garnix machen.

Was die 50 Stunden Woche Gymnasium anbelangt: ja, das ist schon etwas selbst gestrickt, keine Frage. Aber wer kriegt denn eine halbwegs gute Bewertung vom Chef, die du für den Oberstudienrat brauchst? Richtig, nur der,

1) der das Maß an Stegreifaufgaben zu 300% erfüllt (ja, z.B. Geschichte eine Ex pro Halbjahr als Anforderung, willst du aber den Studienrat, musst du deutlich mehr schreiben),

2) für wirklich JEDE Stunde eine mustergültige Vorbereitung hat (denn es kann ja immer mal der Chef hinten sitzen, da DARFST du keine schlechte Stunde zeigen, und der alte Trick mit der "Musterstunde aus der Tasche für den Bedarf zieht auch nicht mehr, weil der Chef dich sofort mit Lehrplan und Sequenzplan triezen kann)

3) sich an wichtigen schulischen Gremien aktiv beteiligt oder eine Funktionsstelle übernimmt (Disziplinarausschuss, oder IT-Admin, oder Schulverschönerung...)

4) und den Chefs quasi jeden Wunsch nach Sonderaufgaben (wie z.B. jetzt die Sommerschule) von den Lippen abliest.

Kommst du als Beamter nicht schnell auf den Oberstudienrat (A 14), gehen dir monatlich über 500-800€ durch die Lappen.

Desweiteren brauchst du für verschiedene Schulungen an der Lehrerakademie in Dillingen das grüne Licht vom Chef. Bekommst du die nicht, wirst du nie Fachbetreuer, Beratungslehrer oder Mitarbeiter im Direktorat (was eine Fasttrack-Stelle zum Konrektor/Direktor ist)
---

Während meiner Zeit an der Mittelschule hatte ich eher den Eindruck, dass es ruhiger zugeht als am Gymnasium. Man hat zwar die echt harten Fälle vor einem sitzen, die die meiste Zeit beanspruchen. War aber mal die Vorbereitung gemacht, gings das nächste Mal schneller von der Hand.

Kann man am Gymnasium mittlerweile weitgehend knicken, weil die Lehrpläne und damit auch die Ideale sich dort mittlerweile alle fünf Jahre ändern. Und ja, auch da tust du z.B. Englisch Oberstufe nicht die Themen der letzten zwei Jahre 1:1 übernehmen, weil die Schulaufgaben ja im Spezialthema nicht gleich sein dürfen. Liest du z.B. Game of Thrones Buch 1, kannst du das frühestens nach fünf Jahren wieder mit einer Klasse lesen. Die Gefahr ist zu groß, dass ein Elternteil sagt, dass die Klausur vom letzten Jahr zu ähnlich mit der diesjährigen ist. (z.B. die Aufgabe, eine Stelle aus dem Buch einzuordnen - und dann nimmt man eine andere Stelle) Und dann kassiert dir das jedes Verwaltungsgericht *autsch* und du als Lehrer kannst nicht Widerspruch einlegen, das darf nur die Schulbehörde, welche sich einen Fliegensch... für einfache Lehrer interessiert. Die Folge bei sowas ist übrigens fast immer ein Disziplinarverfahren oder eine schlechte fachliche Bewertung...

---

tldr ich bin froh, entweder als Vertretung eingesetzt worden zu sein (halt als normaler Lehrer für ein Schuljahr, da wird man nicht bewertet) oder wieder an einer privaten Schule zu arbeiten, wo der ganze staatliche Wahnsinn nicht durchbrechen kann.

Ringwald
2021-09-15, 16:59:13
Ich bin IT Berater und verdiene sehr unterschiedlich, da mein Gehalt zu einem Teil Umsatzabhängig ist. Es sind im Mittel mittlerweile ca. 100.000 Euro p.a. Meinen Job erledige ich überwiegend aus dem Home Office. Würde meinen Job aber niemandem empfehlen.

Ich für mein Teil liebe den Job, aber ich bin zugegeben im eher kreativen IT Umfeld tätig. Außerdem kann ich mehrere Projekte gleichzeitig machen, dass gefällt mir und bring dann auch mal 250.000 € p.a. rein. Aber ja ist stressig, stört mich aber nicht wenn eines Tages die finanzielle unabhängigkeit in Aussicht steht.

Lawmachine79
2021-09-15, 23:25:51
Das ist doch Wortklauberei.

Ich bin verpflichtet als dummer Arbeiter in der freien Wirtschaft hunderte Euro jeden Monat abzudrücken und Beamte machen sich den Lenz.
Also zahlen Beamte nicht wie jeder andere auch. . Ist doch Bullshit.
Wenn Du richtig gut ausgebildet bist verdienst Du als Beamter in der Regel deutlich weniger, die Schere öffnet sich mit fortschreitender Laufbahn immer weiter. Und wenn Du keinen Bock mehr auf den Scheiß hast, kommst Du da nicht so einfach weg. Klar, kündigen kannst Du immer - aber für viele Beamtenjobs gibt es gar keinen Arbeitsmarkt. Kommt also drauf, an wo Du bei den Beamten guckst. So auf der Inspektorebene kann ich mir schon vorstellen, dass da einige Leute überbezahlt sind und nach 4 Wochen freier Wirtschaft Burn-Out haben. Und klar zahlen die nicht in die Rentenkasse ein; der Arbeitgeber zahlt ja direkt ihre Rente. Das einzige, was ich im Berufsbeamtentum wirklich problematisch finde ist, dass man Verpisser und Leute, die ständig krank sind nicht vernünftig wegbekommt.

Oid
2021-09-16, 07:54:23
Jo, beneide Beamte auch nicht wirklich:
- Finanziell fällt man im Laufe der Zeit stark zurück.
- Keine Aufstiegsmöglichkeiten bzw. nur durch Zeit absitzen (nicht leistungsbezogen).
- Man kann keine Dinge ausprobieren oder versuchen Abläufe zu optimieren.
- Es gibt quasi null Toleranz für Fehler, da man persönlich für seine Arbeit verantwortlich ist.
- Man muss unfassbar viele Regeln beachten, die sich auch noch gerne mal widersprechen.

Unterm Strich motiviert das alles zu "Dienst nach Vorschrift": Man macht ausschließlich klar definierte Dinge aus dem zugewiesenen Aufgabenbereich und zwar genauso wie es vorgeschrieben ist und sichert das am besten immer doppelt und dreifach ab. Vielleicht muss das im Staatsapparat so laufen, aber dafür muss man halt geschaffen sein.

vinacis_vivids
2021-09-16, 08:28:57
Also zahlen Beamte doch nicht Steuern wie jeder andere auch?

Kein Wunder dass das Land den Bach runtergeht bei dem Beamtenapparat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Personalabbauverordnung

"Die Verordnung zur Herabminderung der Personalausgaben des Reichs, kurz Personal-Abbau-Verordnung, vom 27. Oktober 1923 (RGBl. I S. 999) ist ein in der Weimarer Republik verfügtes, nur kurzzeitig geltendes Gesetz, das zeitweise einen massiven Personalabbau im öffentlichen Dienst verkündete. Es sollten 25 % aller Beamten entlassen werden, darunter auch verbeamtete verheiratete Frauen. Alle „entbehrlichen Angestellten und Arbeiter“ traf dieses Schicksal auch."

In Sachsen`s Verfassung gibs ne Schuldenbremse, die darüber bestimmt wieviel Geld der Haushalt investieren kann/darf.

Bei Einhaltung ab 2023 gibs schon Einsparungen im Haushalt und auch Entlassungen im öffentlichen Dienst, was ich sehr sehr begrüße.
Sicherlich sind die Einzelschicksale traurig bei Arbeitslosigkeit, aber wenn man auf hartem Wege lernt, isses deutlich besser als sich ewig wie eine Made im Speck zu rollen.

Die, die seit Ewigkeiten Geld aus dem Sozialsystem saugen, wollen natürlich, dass der Geldhahn ewig für sie fließt. Das Geld selbst erarbeiten aus dem Unternehmertum haben sie nie gelernt, das wird einerseits hart, andererseits sind Menschen auch kreativ.

Also das ist jetzt keine Empfehlung seinen Job zu kündigen und auf eigene Faust den Hero spielen, das ist nicht jedermanns Sache. Der Weg ist hart und für viele wirds ohne Job, niedriges Einkommen auch richtig eng werden.

In Leipzig gibs auch viel zu viele unterschwellige Angebote im sozialen Bereich, die über Jahre keine Lösung haben und nur noch Menschmasse verwalten. Befristete Jobangebote im öffentlichen Dienst sind nun ganz normal und alltäglich.

Der harte Kern im Staatsapparat ist dagegen sehr sehr sicher: höhere Justiz, Innere Sicherheit, höhere Bildungspositionen, öffentlicher Rundfunk, Armee & Generäle, Geheimdienst, Überwachung, medizinischer Dienst, Feuerwehr usw.

Civtam
2021-09-16, 08:47:04
Sorry, aber ich verstehe denn Sinn deines Postings nicht.
Mag sein, dass es einige Easy-Peasy-Stellen im öD gibt, aber das generelle Bashing und Schmarotzermetaphern „Made im Speck“ sind völlig fehl am Platz.
Die ganzen schlecht bezahlten und anstrengenden Careberufe, sowie persönliche Dienstleister, Verkäufer sowie große Teile des öD ermöglichen doch erst, dass Einige kreativ neue Ideen und Tätigkeiten erschaffen.

Lawmachine79
2021-09-16, 10:45:46
Jo, beneide Beamte auch nicht wirklich:
- Finanziell fällt man im Laufe der Zeit stark zurück.
- Keine Aufstiegsmöglichkeiten bzw. nur durch Zeit absitzen (nicht leistungsbezogen).
- Man kann keine Dinge ausprobieren oder versuchen Abläufe zu optimieren.
- Es gibt quasi null Toleranz für Fehler, da man persönlich für seine Arbeit verantwortlich ist.
- Man muss unfassbar viele Regeln beachten, die sich auch noch gerne mal widersprechen.

Unterm Strich motiviert das alles zu "Dienst nach Vorschrift": Man macht ausschließlich klar definierte Dinge aus dem zugewiesenen Aufgabenbereich und zwar genauso wie es vorgeschrieben ist und sichert das am besten immer doppelt und dreifach ab. Vielleicht muss das im Staatsapparat so laufen, aber dafür muss man halt geschaffen sein.
Naja. Den Null Toleranz für Fehler Punkt sehe ich nicht. Da sind Beamte schon recht gut bedient. Du bist verbeamtet und man kriegt Dich nur über gröbste Pflichtverletzungen raus; für viele "normale" Fehler ist halt nur der Aufstieg beendet oder verlangsamt.

Gandharva
2021-09-16, 11:26:04
Am Beamtentum stört eig. nur die Beamtenpension. Aber das ist nichts das man nicht ändern könnte.

Ungard
2021-09-16, 11:28:24
Am Beamtentum stört eig. nur die Beamtenpension. Aber das ist nichts das man nicht ändern könnte.
Und GKV/PKV - aber das auch für alle. Nicht nur Beamte, selbiges Rente/Pension.

Gandharva
2021-09-16, 11:29:43
Und GKV/PKV - aber das auch für alle. Nicht nur Beamte, selbiges Rente/Pension.
Darauf wollte ich hinaus.

Lawmachine79
2021-09-16, 12:39:02
PKV ist doch für die meisten, die es können, eh unzweckmäßig. Würde ich nur machen, wenn ich mit Geld um mich werfen kann. Sogar Gutverdiener können da im Alter böse auf die Schnauze fallen.

Oid
2021-09-16, 12:55:49
Ich kenne da auch ein paar, die gerade so in die PKV können und das auch getan haben. Das leuchtet mir auch nicht ein, aber manche sehen die PKV wohl als eine Art Statussymbol. Das wird nochmal ein böses Erwachen geben.

Lawmachine79
2021-09-16, 12:59:05
Ich kenne da auch ein paar, die gerade so in die PKV können und das auch getan haben. Das leuchtet mir auch nicht ein, aber manche sehen die PKV wohl als eine Art Statussymbol. Das wird nochmal ein böses Erwachen geben.
Absolut. Ich bin in der GKV und wenn mir etwas extrem wichtig ist, zahle ich selbst (rede jetzt von Luxusdingen, keinen Bypass oder so ;) ).

Ungard
2021-09-16, 13:13:10
In jungen Jahren kann man halt sparen und mit Trick kommt man auch noch "leicht" zurück.
Es müssten alle in die GKV und die Bemessungsgrenze rauf, sag ich als jemand der davon betroffen wäre.
Dito Rente.

Lawmachine79
2021-09-16, 13:19:28
In jungen Jahren kann man halt sparen und mit Trick kommt man auch noch "leicht" zurück.
Es müssten alle in die GKV und die Bemessungsgrenze rauf, sag ich als jemand der davon betroffen wäre.
Dito Rente.
Wenn alle in der GKV sind, kann das System auch mit weniger Geld pro Person finanziert werden; dann kann die Bemessungsgrenze runter. Zumal dann viele Besserverdiener in die GKV kommen, die definitiv gesundheitsbewusster leben.

Ungard
2021-09-16, 13:28:47
Das müsste man sich dann im Einzelfall anschauen.
ich mein bei 380 Euro ist derzeit Schluss, selbst wenn man 6000 oder 10.000 brutto verdient und ein recht armer Schlucker mit 2000 brutto zahlt immer noch 160 Euro und bei 1000 80 Euro.
Wenn würde ich eher von unten kommen, also bis Summe x (vielleicht die 2000) GKV = 0 Euro und dann ansetzen und den höher laufen lassen. Wenn ich bei 10.000 brutto 200-300 GKV mehr zahle, wen juckt das?

Lawmachine79
2021-09-16, 13:35:29
Das müsste man sich dann im Einzelfall anschauen.
ich mein bei 380 Euro ist derzeit Schluss, selbst wenn man 6000 oder 10.000 brutto verdient und ein recht armer Schlucker mit 2000 brutto zahlt immer noch 160 Euro und bei 1000 80 Euro.
Wenn würde ich eher von unten kommen, also bis Summe x (vielleicht die 2000) GKV = 0 Euro und dann ansetzen und den höher laufen lassen. Wenn ich bei 10.000 brutto 200-300 GKV mehr zahle, wen juckt das?
Da fehlt der Arbeitgeberanteil.

Ungard
2021-09-16, 13:48:15
Ja, der interessiert mich aber als AN nicht wirklich.
Wenn du jetzt kommst mit: Jab aber das könnte dir dein AG ja dann auch auszahlen:
Ja könnte. Mancher würde es vielleicht. Der Großteil wohl eher nicht, der schiebt sich das selber ein.
Ansonsten gibt es sich ja nicht so viel (außer die Firma hat nur Großverdiener - dann haben sie ja sicher auch ein paar Euro dafür), wenn man die Grenze erhöht, also wie beim Steuersatz 2000 oder Summe x frei lässt.

Beispiel heute für 8000 brutto:
Stand heute zahl ich 379 + AG Anteil
Wie könnte es sein bei 2000 brutto frei, aber dafür Grenze bei Summe X sagen wir 10.000 Euro.
Dann zahl ich 438 + AG Beitrag also 60 Euro (x2) mehr, dafür geht es einem Haufen an Leuten deutlich besser, weil sie viel mehr Geld in der Tasche haben.
Am Beispiel vom 2000 brutto Verdiener, der hat dann 160 Brutto mehr im Geldbeutel.
Das er dann idR gleich verkonsumiert = gut für Firmen + Staat (Steuern).

Der 10.000 Euro Verdiener (+AG) zahlt dann halt etwas mehr, aber firmenintern werden ja auch einige entlastet sodass es beim AG am Ende nicht wirklich was ausmacht.

Das sind jetzt nur ein paar schnelle Werte, ein genaues Modell könnte man ja durchrechen wie es sich am besten lohnt und auch stemmbar ist.

Gandharva
2021-09-16, 14:42:24
In jungen Jahren kann man halt sparen und mit Trick kommt man auch noch "leicht" zurück.
Es gibt praktisch keine Tricks mehr. Ehm. Kollege kam nur wegen einem Formfehler noch raus und das ist schon einige Jährchen her. Im Regelfall holen sich PKVs im Alter alles doppelt und dreifach zurück was man in jungen Jahren "gespart" hat.

Freiwillige GKV + Zusatzversicherungen ftw.

Ungard
2021-09-16, 15:02:24
Soweit ich weiß kann man doch als Beispiel „einfach“ noch mit 50 sein brutto reduzieren um dann unter die Bemessungsgrenze zu rutschen und in die GKV zu kommen?
Oder geht das nicht mehr?

Civtam
2021-09-16, 15:41:01
Soweit ich weiß kann man doch als Beispiel „einfach“ noch mit 50 sein brutto reduzieren um dann unter die Bemessungsgrenze zu rutschen und in die GKV zu kommen?
Oder geht das nicht mehr?

Das Problem mit einem späten Wechsel: Du bist in der Rentenzeit nicht mehr in der GKV pflichtversichert, wenn du in der 2 Hälfte der Lebenszeit bis zum Renteneintritt nicht mindestens 90% der Zeit in der GKV warst.

Ungard
2021-09-16, 15:57:51
Ok, das war mir nicht bewusst (da ich mich nie wirklich für die PKV interessiert habe)

Ringwald
2021-09-16, 20:11:31
Ich bin da selber mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden, zahle fast 900€ im Monat in die KV+PV und sehe es als extrem unverhältnismäßig an zu der Leistung die ich bekomme (bin selten Krank).

IMHO sollte die Grenze bei 500€ liegen, dass wäre dann auch immer noch solidarisch.

Ungard
2021-09-16, 20:16:46
Sei doch froh gesund zu sein oder will man lieber ne teure Chemotherapie haben damit es sich lohnt?
Im Alter bekommt man schon Leistung zurück.
Grenze auf 500 also 250 pro Nase (AG/AN)?
Zu wenig, das wäre ja noch weniger als heute

Ringwald
2021-09-16, 20:32:44
Sei doch froh gesund zu sein oder will man lieber ne teure Chemotherapie haben damit es sich lohnt?

Meine Gesundheit hat nix mit der Beitragsbemessungsgrenze zu tun.

Grenze auf 500 also 250 pro Nase (AG/AN)?
Zu wenig, das wäre ja noch weniger als heute

Ich hab mal geschaut und der Median der Gehälter in Deutschland liegt bei ca. 43.000€, dies ergibt ca. 285€ im Monat für die Krankenkassen im Median von der Arbeiterschaft.

Ich denke dies zeigt doch ganz gut wie effizient das System ist und damit wie überzogen doch die Beitragsbemessungsgrenze ist.

00-Schneider
2021-09-16, 20:32:49
Also einen Faktor bzgl. Gewicht, Rauchen o.Ä. würde ich schon begrüßen.

Ein fetter Raucher, zahlt bei gleichem Einkommen genauso viel ein ernährungsbewusster Sportler? Darf eigentlich nicht sein.

Ringwald
2021-09-16, 20:34:51
Also einen Faktor bzgl. Gewicht, Rauchen o.Ä. würde ich schon begrüßen.

Ein fetter Raucher, zahlt bei gleichem Einkommen genauso viel ein ernährungsbewusster Sportler? Darf eigentlich nicht sein.

Das wäre OK solange die Zucker und Süßigkeitenindustrie gleich oder gar strikter als die Tabakindustrie behandelt und reguliert wird.

Ungard
2021-09-16, 20:41:24
Wenn 50% mehr verdienen zahlen die auch mehr. Wenn man jetzt die Besserverdienenden entlastet wo kommt die Kohle her? Außerdem würde es nicht schaden die Geringverdiener erstmal zu entlasten.
Du schreibst du machst teilweise 250.000 im Jahr, was soll die Gier? Sind jetzt paar Euro im Monat bei so einem Gehalt so wichtig?
Ich mach nicht mal die Hälfte und ob ich jetzt 150 im Monat mehr habe...
Peanuts
Soll sich doch lieber erstmal so ein Mindestlohn Empfänger über eine Entlastung freuen

24p
2021-09-16, 21:35:16
Also einen Faktor bzgl. Gewicht, Rauchen o.Ä. würde ich schon begrüßen.

Ein fetter Raucher, zahlt bei gleichem Einkommen genauso viel ein ernährungsbewusster Sportler? Darf eigentlich nicht sein.


Dafür. Wir sind ja gerade eh dabei zB den Ungeimpften Kassenleistungen zu streichen. Da muss man dann konsequenterweise das gleiche für extrem übergewichtige Menschen machen.

insane in the membrane
2021-09-16, 21:46:34
Aber Zucker ist doch eine gleichwertige Droge zu Nikotin und Alkohol, und da soll irgendwie auch die Zuckerindustrie für gerade stehen. Klingt komisch, ist aber scheinbar so.

deepmac
2021-09-16, 22:12:30
Es gibt praktisch keine Tricks mehr. Ehm. Kollege kam nur wegen einem Formfehler noch raus und das ist schon einige Jährchen her. Im Regelfall holen sich PKVs im Alter alles doppelt und dreifach zurück was man in jungen Jahren "gespart" hat.

Freiwillige GKV + Zusatzversicherungen ftw.
Gibt doch immer noch die famileinmitversicherung, die ich ungerecht finde, einfach den partner zum sozialversicherungspflichtigen Buckeln schicken, thema gelöst.

Iscaran
2021-09-16, 22:30:54
Ich bin da selber mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden, zahle fast 900€ im Monat in die KV+PV und sehe es als extrem unverhältnismäßig an zu der Leistung die ich bekomme (bin selten Krank).

IMHO sollte die Grenze bei 500€ liegen, dass wäre dann auch immer noch solidarisch.

Da hast du aber Glück. Ich zahle auch so ca. 900€ - nur sind meine Lebenslang anfallenden Behandlungskosten ein vielfaches davon. Ich finde ehrlich gesagt die "Obergrenze" Unsinn.

"Solidarische" KV heisst, solidarisch, weil 1.) alle einzahlen und zweitens "gleichviel" (in Relation zum einkommen).

Die Obergrenze (Beitragsbemessungsgrenze) ist eigentlich nur eine "Schlupfloch" durch das die wirklich krassen Vielverdiener noch mehr "Steuern und Abgaben" sparen können.

Allerdings finde ich die Beitrags-% zu hoch. Imho dürften die Beiträge nur für eine KV nicht über 10% sein (oder noch darunter). Haben tun wir aber fast 15%, teilweise mehr da ja die KVs noch "individual" ein bisschen über dem gesetztlichen Minimum sein dürfen.

Fragt sich halt ob ein KV-Niveau von 10% realisierbar wäre, wenn dafür wirklich ALLE (auch die Einkommensmillionäre) mit 10% beitragen würden (statt nur mit 10% von ~50.000 €)

Ungard
2021-09-16, 22:52:55
Also irgendwo kann schon ne Grenze eingeführt werden. Als Beispiel bei 250.000 dann 25.000 für die KV zu zahlen ist schon hart, klar verdient die Person gutes Geld, aber ich denke die KV haben es derzeit auch gut, wenn dann alle einzahlen und man die Grenze erhöht und die unteren etwas entlastet ist es nicht schlecht.

Ringwald
2021-09-16, 23:53:18
Die GKV kostendeckend zu versorgen ist richtig und wichtig, dagegen argumentiere ich nicht. Mein Punkt ist es, dass dies auch locker mit einer niedrigeren Deckelung geht, die GKV wird ja nicht von besserverdienern getragen. Aber gut, ich denke dieses Thema wird jetzt vielleicht zu Offtopic für den Thread.

... was soll die Gier? ...

Nicht das der falsche Eindruck entsteht, aber ich habe keinerlei Probleme mit dem Steuersatz, mir ging es hier nur Konkret über die Krankenversicherung.
Und ja, ich bin für starke Entlastung für all die unter 40T€ im Jahr verdienen.

Iscaran
2021-09-16, 23:55:21
Also irgendwo kann schon ne Grenze eingeführt werden. Als Beispiel bei 250.000 dann 25.000 für die KV zu zahlen ist schon hart, klar verdient die Person gutes Geld, aber ich denke die KV haben es derzeit auch gut, wenn dann alle einzahlen und man die Grenze erhöht und die unteren etwas entlastet ist es nicht schlecht.
Warum soll das "hart" sein?

Wenn derjenige statt 10% KV dann dafür 45% Lohnsteuer zahlt und diese dann dazu verwendet wird ggf. die KV-Kasse zu stopfen - ist das alles nur umständlich und indirekt und willkürlich.

Der Beitrag kann ja, falls die großen Verdiener wirklich sooooo viel einzahlen würden ja auch gern NOCH niedriger sein als 10%.

Entlastet ja letztlich auch die Gutverdiener, wenn man es als "Gesamtabgabenlast" betrachtet.

Man müsste halt ggf. nicht den "Spitzensteuersatz" bei 46% "limitieren" sondern die "Gesamtabgabenlast". Das wäre nur "gerechter" für alle (auch die oberen 1%)

Korfox
2021-09-17, 09:27:09
Also einen Faktor bzgl. Gewicht, Rauchen o.Ä. würde ich schon begrüßen.

Ein fetter Raucher, zahlt bei gleichem Einkommen genauso viel ein ernährungsbewusster Sportler? Darf eigentlich nicht sein.
Super Idee.
Lass uns alle Neugeborenenen ein Mal komplett untersuchen.
Schilddrüsenüberfunktion? Der wird untergewichtig -> Risikofaktor -> höhere Beiträge
Schilddrüsenunterfunktion? Das wird 'ne fette Qualle -> Risikofaktor -> höhere Beiträge
Eltern rauchen oder trinken Alkohol? -> Risikofaktor -> höhere Beiträge

Dann 20 Jahre später nochmal...
Körperlich anstrengende Arbeit? -> Risikofaktor -> höhere Beiträge
Sitzender Bürojob? -> Risikofaktor -> höhere Beiträge

Und niemand kann mehr entnehmen, als er eingezahlt hat. Sonst schummeln alle.
Das Solidaritätsprinzip ist eh längst überholt.

00-Schneider
2021-09-17, 09:32:31
Super Idee.
Lass uns alle Neugeborenenen ein Mal komplett untersuchen.


Du kennst den Unterschied zwischen Dingen, für die man nichts kann und Dinge, die man selbst beeinflusst? :)

dreas
2021-09-17, 09:37:44
Du kennst den Unterschied zwischen Dingen, für die man nichts kann und Dinge, die man selbst beeinflusst? :)

die grenze ist fließend und der rattenschwanz an verwaltung dieses wissens führt direkt in den totalitarismus. schlechte idee.

Korfox
2021-09-17, 11:43:19
Du kennst den Unterschied zwischen Dingen, für die man nichts kann und Dinge, die man selbst beeinflusst? :)
Übergewicht zum Beispiel?

Acid-Beatz
2021-09-17, 11:47:02
Übergewicht zum Beispiel?
Daran sind IMMER die Gene schuld, vor allem bei Frauen ^^

Korfox
2021-09-17, 12:00:53
:D

Daredevil
2021-09-17, 12:59:19
Ich persönlich würde die Frage des Topics bei mir in drei Teile trennen.

Hauptsächlich bin ich angestellt(24std) im Einzelhandel. Zeitaufwand 4/10, Gehalt 2/10
Gelernt habe ich Kaufmann im Einzelhandel und bin da auch jetzt schon für über 10 Jahre, werde also relativ gut eingruppiert durch die Zeit und Erfahrung.

Nebensächlich investiere ich in passives Einkommen. Zeitaufwand 2/10, Gehalt 8/10
Seit 4 Jahren bin ich im Crypto Bereich und hätte dieses Jahr schon alleine durch den Cashflow leben können. ( Nächstes Jahr ka )

Zusätzlich versuche ich mich mit Selbstständigkeit. Zeitaufwand 4/10, Gehalt 0/10
Die Selbstständigkeit ist eher eine Herzensangelegenheit mit zwei Freunden zusammen. Aber wenn man es gut macht, wirft das halt auch das ab. (:

/dev/NULL
2021-09-18, 13:39:08
Zusätzlich versuche ich mich mit Selbstständigkeit. Zeitaufwand 4/10, Gehalt 0/10
Die Selbstständigkeit ist eher eine Herzensangelegenheit mit zwei Freunden zusammen. Aber wenn man es gut macht, wirft das halt auch das ab. (:
SCNR ;-)

Daredevil
2021-09-18, 13:44:10
Fair :D

Rancor
2021-09-18, 18:29:17
Ich persönlich würde die Frage des Topics bei mir in drei Teile trennen.

Hauptsächlich bin ich angestellt(24std) im Einzelhandel. Zeitaufwand 4/10, Gehalt 2/10
Gelernt habe ich Kaufmann im Einzelhandel und bin da auch jetzt schon für über 10 Jahre, werde also relativ gut eingruppiert durch die Zeit und Erfahrung.

Nebensächlich investiere ich in passives Einkommen. Zeitaufwand 2/10, Gehalt 8/10
Seit 4 Jahren bin ich im Crypto Bereich und hätte dieses Jahr schon alleine durch den Cashflow leben können. ( Nächstes Jahr ka )

Zusätzlich versuche ich mich mit Selbstständigkeit. Zeitaufwand 4/10, Gehalt 0/10
Die Selbstständigkeit ist eher eine Herzensangelegenheit mit zwei Freunden zusammen. Aber wenn man es gut macht, wirft das halt auch das ab. (:
Das du dir den Einzelhandel überhaupt noch antust. :freak:

Ungard
2021-09-18, 18:35:54
Vermutlich For the lulz und Krankenversicherung

downforze
2021-09-20, 08:43:28
Jo, beneide Beamte auch nicht wirklich:
- Finanziell fällt man im Laufe der Zeit stark zurück.
- Keine Aufstiegsmöglichkeiten bzw. nur durch Zeit absitzen (nicht leistungsbezogen).
- Man kann keine Dinge ausprobieren oder versuchen Abläufe zu optimieren.
- Es gibt quasi null Toleranz für Fehler, da man persönlich für seine Arbeit verantwortlich ist.
- Man muss unfassbar viele Regeln beachten, die sich auch noch gerne mal widersprechen.

Unterm Strich motiviert das alles zu "Dienst nach Vorschrift": Man macht ausschließlich klar definierte Dinge aus dem zugewiesenen Aufgabenbereich und zwar genauso wie es vorgeschrieben ist und sichert das am besten immer doppelt und dreifach ab. Vielleicht muss das im Staatsapparat so laufen, aber dafür muss man halt geschaffen sein.

Was habt ihr denn alle für eine antiquierte Vorstellung vom Beamtentum?
Ich darf gerade selber eine neue Technologie validieren und habe da quasi freie Hand. Eingeschränkt sind natürlich die Personentage.
Wer richtig Bock auf Technik hat, geht in eine wehrtechnische Dienststelle. Was da erforscht wurde, stand meinem ehemaligen großen Zulieferer in Sachen Robotik und IT in nichts nach.
Die Besoldung im gehobenen Dienst und höheren Dienst ist gut bis sehr gut. Ich erhalte Netto jetzt doppelt so viel, wie mir in der Wirtschaft geboten wurde (nach den Abzügen natürlich). Und vergesst den enormen Vorteil der Pension gegenüber der Rente nicht.
Die letzten zwei Punkte treffen aber vollkommen zu. Das führt zu einer Überabsicherungsmentalität.

Ungard
2021-09-20, 08:52:35
Du sitzt in ostdeutschland, oder?

downforze
2021-09-20, 12:17:42
Du sitzt in ostdeutschland, oder?

Da war ich. Jetzt bin ich in Koblenz.

Dicker Igel
2021-09-21, 19:28:13
Coach Sales/FIT, Nebengewerbe 3D-Kram, Visualisierung, Assets, etc

Ungard
2021-09-21, 19:52:39
Da war ich. Jetzt bin ich in Koblenz.

Dann vergleichst du dein AN ist Gehalt aber oder?
Weil nehmen wir 5000 netto als Beamter mal schnell an. Das wären 2500 netto als AN. Also in Westdeutschland ein gehalt für Facharbeiter

mir K.O.
2021-10-04, 23:09:43
Dann vergleichst du dein AN ist Gehalt aber oder?
Weil nehmen wir 5000 netto als Beamter mal schnell an. Das wären 2500 netto als AN. Also in Westdeutschland ein gehalt für Facharbeiter

5K netto als Beamter… ;D … leitender Regierungsdirektor in der Endstufe (Jurist in leitender Funktion mit norm. über 500 Seelen)

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund&g=A_16&s=8&f=0&z=100&zulage=&stkl=1&r=&zkf=

Ungard
2021-10-05, 06:24:16
Kommt ja auch auf die Steuerklasse an.
Aber je weniger er als Beamter verdient desto unlogischer wird das mit er macht jetzt das doppelte wie vorher in der freien Wirtschaft.
Wie gesagt kann das dann nur ostdeutschland als Vergleich sein und selbst das ist das ungewöhnlich.

Colin MacLaren
2021-10-05, 08:02:39
5K netto als Beamter… ;D … leitender Regierungsdirektor in der Endstufe (Jurist in leitender Funktion mit norm. über 500 Seelen)

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund&g=A_16&s=8&f=0&z=100&zulage=&stkl=1&r=&zkf=

Oberstudienrat mit zwei Kindern und gut Dienstjahren oder Oberstudienrat vor der Rente kommt da fast(!) ran.

Korfox
2021-10-05, 08:22:44
Dann vergleichst du dein AN ist Gehalt aber oder?
Weil nehmen wir 5000 netto als Beamter mal schnell an. Das wären 2500 netto als AN. Also in Westdeutschland ein gehalt für Facharbeiter
Ein Beamter mit 5000€ Brutto hat ca. 3750€ Netto.
Ein Beamter mit 5000€ Netto hat ca. 7500€ Brutto.

Ein "normaler AN" mit 5000€ Brutto hat ca. 3400€ Netto (SK3, ohne Kinder oder sonstiges).
Ein "normaler AN" mit 5000€ Netto hat ca. 7900€ Brutto.

Irgendwas ist in deiner Rechnung schief.

Ungard
2021-10-05, 08:37:30
Die Aussage war er hat netto doppelt soviel. Da ist brutto absolut uninteressant.

Korfox
2021-10-05, 08:59:49
Die Aussage ist aber netto wie brutto falsch.

Ungard
2021-10-05, 09:03:18
Du kennst also sein Gehalt, machst du seine Lohnsteuer? ;-)
Lies doch mal was geschrieben wurde!
Ich weiß nicht warum, aber das scheint online so ein Unding geworden zu sein (oder war es immer so?), dass man mitten in einer Diskussion sich ein Satz schnappt und völlig losgelöst darauf eingeht...

Die Besoldung im gehobenen Dienst und höheren Dienst ist gut bis sehr gut. Ich erhalte Netto jetzt doppelt so viel, wie mir in der Wirtschaft geboten wurde
Darum ging es, wieviel netto vom beamten jetzt brutto und wieviel das als normaler AN wäre ist doch absolut uninteressant und war überhaupt nicht Thema.

Acid-Beatz
2021-10-05, 09:20:38
Lies doch mal was geschrieben wurde!

Mh ja, okay - Korfox hat Recht und nun?

Ungard
2021-10-05, 09:25:20
Äh nein und nun?
Annahme 4000 netto als Beamter, dann würde das heißen er hätte in der freien Wirtschaft Angebote bekommen die für ihn 2000 netto ergeben hätten.

Wo hat Korfox jetzt irgendwie dazu was geschrieben? Was hat brutto, egal von wem damit zu tun?
Rein gar nichts. Es war ja nie die Rede von brutto und auch keinerlei Aussage die irgendwie Brutto mit ins Spiel gebracht hat.

Es wurde nicht geschrieben: ich hab jetzt als Beamter ein brutto, mit dem ich doppelt so viel netto habe wie als AN.
Das wäre dann sicher falsch, richtig und auf so eine Aussage könnte sich dann Korfoxs post beziehen, nur gab es so eine Aussage nie

Korfox
2021-10-05, 09:46:49
Aaaah, so, wie du es zuletzt geschrieben hast, wird es verständlich.
Dein Punkt ist, dass er früher ca. 3000-3500€ Brutto hatte und jetzt 7500€ Brutto.
Du willst sagen, dass eines der beiden Gehälter wahrscheinlich nicht seiner Qualifikation entspricht.

Ungard
2021-10-05, 09:57:33
Wie gesagt kann ich zum Brutto keine Aussage treffen (und muss man ja auch nicht wirklich), die Aussage war ja, er hat jetzt doppelt so viel netto als Beamter wie er als AN angeboten bekommen habe.
Aber ja, genau dass mit der unpassenden Stelle oder eben Ostdeutschland (weil jetzt ja Koblenz).

Korfox
2021-10-05, 10:26:25
Koblenz ist infrastrukturell sehr schwach. Die Gehälter sind hier für den Westen recht gering (mein AG sitzt da auch).

Finch
2021-10-05, 11:23:34
Dafür hast du das Moseltal um die Ecke :D

Ihr werft hier mit Summen um euch, da wird mir als strukturschwacher Hammer ganz schwindelig.

Ungard
2021-10-05, 11:39:31
Hamm ist dafür doch recht günstig.
Komme selber ausm Pott, aber wohne mittlerweile im Großraum München, da hab ich die 5k netto auch fast (SK3), aber das hilft ja nix wenn ne 0815 Bude 1 Mio. und mehr kostet.
Zum Glück haben die Schwiegereltern Land, sonst wäre mit Eigentum auch nix geworden.

https://www.immobilienscout24.de/expose/129315137?
Für den Preis gibt es hier 2-3 Zimmer 60-80qm je nach Lage

Finch
2021-10-05, 12:52:00
Hamm ist dafür doch recht günstig.
Komme selber ausm Pott, aber wohne mittlerweile im Großraum München, da hab ich die 5k netto auch fast (SK3), aber das hilft ja nix wenn ne 0815 Bude 1 Mio. und mehr kostet.
Zum Glück haben die Schwiegereltern Land, sonst wäre mit Eigentum auch nix geworden.

https://www.immobilienscout24.de/expose/129315137?
Für den Preis gibt es hier 2-3 Zimmer 60-80qm je nach Lage


Das stimmt. Hamm ist noch relativ gut bezahlbar. Aber auch hier steigen die Immobilienpreise rasant. Ich bin froh noch letztes Jahr gekauft zu haben. Seit dem sind die Preise um 10% gestiegen und kein Ende in Sicht.

Das Haus kenne ich sogar. Ist direkt neben unserem Hochzeitswald.
Ich habe hier für 330.000€ ein Haus mit 140 qm und 45 qm Keller und 9 Meter Garage gekauft. Grundstück liegt bei 330qm. die Münchener Preise würden mich eher dazu bringen zurück in den Pott zu ziehen :D

Timolol
2021-10-11, 21:30:32
Ich bin in letzter Zeit echt frustriert. Eigentlich macht mir meine Arbeit ja Spaß und es ist ne geile Sache wenn man die ganzen Spinnereien die man im Kopf hat auch in die Tat umsetzen lässt und das Metall gefügig wird.
Aber nach nun 17 Jahren im Betrieb bin ich lediglich in meiner alten Abteilung durch Automatisierte "Personalentwicklungsprozesse" ne EG im Gehalt gestiegen. Diese wurde mir dann nach 13 Jahren Betriebszugehörigkeit nach dem Abteilungswechsel weggenommen. Aktuell kämpfe ich seit Jahren das ich diese wieder bekomme. Nennt sich dann Gehaltserhöhung, welche dann aber wenn es irgendwann soweit sein sollte unterm Strich weniger gibt weil die Leistungszulage (welche man sich Jahrelang erarbeitet hat) dann kpl. abrasiert wird.
Wenn halt bis auf mich und EINEN Kollegen alle anderen Facharbeiter 1-4 EGs mehr für oftmals popligere Dulli arbeiten bekommen ist das echt voll der Frust. Vor allem wenn das jeden Tag mit ansehen musst.
Auf der anderen Seite WILL ich aber auch keinen gut bezahlten Dulli Job wo ich mich nicht annähernd weiterentwickeln kann.

Arbeit gibts gerade so viel das ich auch fast jeden Sonntag arbeite. Und unterm Strich dann immernoch schlechter dastehe wie Beispielsweise ein Industriemechaniker in der Werkstatt.
Und das als Mechatroniker welcher als Konstruktionsmechaniker im Maschinenbau arbeitet.

Einmal gabs irgendwie so 300€ extra für außerordentliche Leistungen. Super. Wenn die Kollegen 500€+X mehr Netto jeden Monat haben :rolleyes: PLUS das Homofiss dazu. Keine pendelei, noch mehr Cash + Zeit + Zuschläge. Das hat sich mit Corono ganz komisch und absolut assozial entwickelt.

Freitags in der Kantine ist mittlerweile fast leer. Alle hart am schufften äh chillen im Homeoffice. Richtige Sklaverei, so ein verlängertes Wochenende.

00-Schneider
2021-10-12, 14:12:34
Ich glaube, wir haben dir schon vor Jahren geraten, dass du dich Selbstständig machen sollst.

Ansonsten selbst schuld. Du willst dich ja anscheinend ausbeuten lassen.

sven2.0
2021-10-12, 14:22:40
Dann hätt er ja nix mehr zu motzen ;)

00-Schneider
2021-10-12, 14:35:39
Kann solche Leute nicht verstehen. Haben hier auch solche Exemplare bei uns:

- ständig über den Job motzen
- gemessen an der Leistung schlecht bezahlt
- aufgrund der Personalsituation näherungsweise unkündbar
- aber trotzdem Überstunden wie Sau abreißen

Absolut unlogisches Verhalten.

Timolol
2021-10-12, 21:47:40
Ehrlich gesagt fehlt mir ein plausibler weg dorthin wo ich gerne stehen würde. Mit den Fertigkeiten hat das weniger zu tun. Eher am mangelnden Unternehmerischen denken.
Im Umfeld kenne ich leider auch niemanden an dem ich mir nur annähernd ein Beispiel nehmen kann.

Dieses nach der Arbeit noch in der Werkstatt Arbeiten war mir dann auf Dauer auch zu viel und habs wieder zurückgeschraubt, weils mir irgendwie zu Doof wurde. Wäre aber sicherlich ausbaufähig wenn der Tag 48 Stunden hätte.
Hab immer wieder mal so kleinere überschaubare Projekte. Da gehts in Ordnung. Als One Man Show 200h Projekte nebenbei annehmen ist mir aktuell viel zu viel.

Das war die letzten Jahre nicht gänzlich scheiße weil mich das auch irgendwo weiter gebracht hat. In Summe aber zu anstrengend und zu viel Arbeit für zu wenig Cash.

Shink
2021-10-13, 07:48:03
Absolut unlogisches Verhalten.
Davon abgesehen, dass Menschen keine Veränderung mögen, heißt es vermutlich auch, dass du nicht alle Details kennst.

Viele Leute motzen gerne und ja, viele Leute arbeiten auch sehr gerne.
Und dann gibt es noch so etwas wie "Kollegen, die einem persönlich wichtig sind". Oder man versteckt sich in der Arbeit vor der Familie oder irgend etwas anderem aus seinem Privatleben. Und natürlich fühlt sich jeder gerne gebraucht. Was man wohl ist, wenn man "aufgrund der Personalsituation näherungsweise unkündbar" ist.
Zugegeben wird das alles natürlich nicht. Man motzt über das im Job, was man nicht gut findet und über die schlechte Bezahlung.

Daredevil
2021-10-13, 09:35:02
Eine völlig falsche Herangehensweise ist in der Hinsicht auch immer der Vergleich mit anderen, weil man den Punkt nie selbst beeinflussen kann.
Man sollte den Vergleich zu sich selbst ziehen, egal in welchem Bereich, auch im Job.
Ist man mehr Wert als derjenige vor 2-3 Jahren, weil man mehr Verantwortung übernimmt, die Fähigkeiten gestiegen sind und/oder man unersetzbar ist, weil man der einzige in der Firma ist, der xyz kann, dann muss man sich eine Gehaltserhöhung schlicht einfordern. "Jeden Sonntag da sein" ist sicher auch in der Form von Verfügbarkeit nett, aber das ist nun einmal ersetzbar und keine Kernkompetenz.

Wenn die Firma durch dich heute 5% mehr verdient als noch in einem Jahr, ist es legitim dass du vom Stück Kuchen etwas abbekommst.
Wenn jemand der Firma verspricht, dass sie mit ihm 110000€ mehr Umsatz macht, dann kann man denjenigen auch für 100000€ einstellen. In Grunde tauscht man einfach nur Lebenszeit in Geld ein, wenn deine Lebenszeit nicht hoch vergütet wird, hat die Firma dich schlicht nicht verdient.

SCNR ;-)
Das du dir den Einzelhandel überhaupt noch antust. :freak:
Könnte sein, das unser kleines Social Media Projekt im Dezember schon die ersten 100€+ abwirft, so steigt zumindest gerade der Weg zur Monetarisierung an. :)
Ist dann immer noch nichts wert, aber es macht aktuell zu dritt unheimlich viel Spaß, wir haben in einem Monat jetzt ca. 100k Menschen erreicht mit unseren Sachen.

Und warum ich mir den Einzelhandel antue? Weil es mittlerweile super easy ist und es mit den Kollegen total fetzt. Ist einfach ein Teil meines Soziallebens.
Ich bin ausschließlich beim lösen von technischen Problemen bzw. Beratung im Computer/Multimedia Bereich und das ist genau das, was ich mit 12 machen wollte und genau das, was ich täglich hier im Forum mache. Bei 24std Arbeit die Woche ist das schlicht keine "Arbeit" für mich, weil ich dort soviel verdiene wie früher mit 37.5Std im Lebensmitteleinzelhandel ( 30% Gehaltserhöhung gabs im August, Stichwort Wert der Arbeitszeit ). Nächste Woche habe ich Dienstag/Mittwoch/Donnerstag frei, da machen wir einen Kurzurlaub in der Therme, diese Arbeitszeiten sind Luxus Pur. Mental Health over 9000.
( Dafür stecken wir aber gerade 20-30 Stunden zusätzlich in die Selbstständigkeit, die fühlt sich aber... "anders" an )

Nie wieder Vollzeit. :D ( I know, mit Familie, Auto und Schulden ist das schwer möglich. )

Rancor
2021-10-13, 10:10:50
Achso... Ich dachte du Arbeitest irgendwo im Markt als Verkäufer oder Marktleiter.

Shink
2021-10-13, 10:39:54
Weil es mittlerweile super easy ist und es mit den Kollegen total fetzt. Ist einfach ein Teil meines Soziallebens.
Geht sogar manchen Leuten am Fließband so. Und: Hey, warum nicht.
Austausch Lebenszeit in Geld klingt ja so, als wäre Arbeit verschwendete Zeit aber das ist irgendwie auch die eigene Entscheidung, ob man das so sieht.

radi
2021-12-03, 13:05:44
Weiß jemand was man in der Schweiz als Engineering Manager (mit Personalverantwortung) so verdient? Hat da jemand ein Gefühl dafür? Hab mal online recherchiert aber so viel findet man da nicht, war eine Range von 125.000 - 175.000 CHF. Denke mal die goldene Mitte ist wahrscheinlich. Kommt das hin? Kommt mir wenig vor, wenn ich bedenke, dass hier in D schon viele Ingenieure 100k€ verdienen ohne Team- & Personalverantwortung.

Heelix01
2021-12-03, 14:54:24
Kommt mir wenig vor, wenn ich bedenke, dass hier in D schon viele Ingenieure 100k€ verdienen ohne Team- & Personalverantwortung.

Wie definierst du den viele? Es dürfte eine verschwindend kleine Minderheit sein wenn man die Klassischen: mabau, Elektro, Bau, Verfahrens-Ingenieure betrachtet.

IT Spezialisten ist der Anteil vielleicht ein klein wenig höher als verschwindend gering.

vad4r
2021-12-03, 15:47:15
dass hier in D schon viele Ingenieure 100k€ verdienen

Der war gut.
Habe schon viele Kollegen in vielen Firmen gehabt und da lag keiner annähernd dran - und der Maschinenbauer verdient meist mehr als der E-Fuzzi.
Jedenfalls hier im Norden kann man mit Glück an die 80 kommen, dann ist auch Feierabend.

Ungard
2021-12-03, 15:55:51
Im Norden kauft man sich auch ein Haus für den Preis eines Tiefgaragen Stellplatz im Süden. Dafür sind die 80k ja super ;-)

Freakazoid
2021-12-04, 18:39:29
Weiß jemand was man in der Schweiz als Engineering Manager (mit Personalverantwortung) so verdient? Hat da jemand ein Gefühl dafür? Hab mal online recherchiert aber so viel findet man da nicht, war eine Range von 125.000 - 175.000 CHF. Denke mal die goldene Mitte ist wahrscheinlich. Kommt das hin? Kommt mir wenig vor, wenn ich bedenke, dass hier in D schon viele Ingenieure 100k€ verdienen ohne Team- & Personalverantwortung.

Kommt hin, aber ich nehme lieber 100k € in D als 150k CHF in der Schweiz. Ich verdiene jetzt ca 110.000 Euro und denke nicht im Traum daran nochmal zurück in die Schweiz zu gehen. Schau Dir mal die Häuserpreise oder Kinderbetreuung an.

radi
2021-12-04, 18:44:50
Kommt hin, aber ich nehme lieber 100k € in D als 150k CHF in der Schweiz. Ich verdiene jetzt ca 110.000 Euro und denke nicht im Traum daran nochmal zurück in die Schweiz zu gehen. Schau Dir mal die Häuserpreise oder Kinderbetreuung an.
Ja das ist auch einer der Gründe meines Zögerns. Thema Kinder ist aktuell und der Laden macht wohl nich viel mit HomeOffice, was mir aber mega wichtig ist. Dann lieber intern dranbleiben und mal in ne andere Richtung gehen.

Freakazoid
2021-12-04, 18:53:24
Ja das ist auch einer der Gründe meines Zögerns. Thema Kinder ist aktuell und der Laden macht wohl nich viel mit HomeOffice, was mir aber mega wichtig ist. Dann lieber intern dranbleiben und mal in ne andere Richtung gehen.

Zeit ist auch nen gutes Stichwort. 42h Sollarbeitszeit teilweise sogar mit Stechuhr für Kaderfunktionen. Und nur 25 Tage Urlaub.

Unyu
2021-12-04, 19:09:12
25 Tage wenn der Arbeitgeber gnädig ist. Dazu weniger Feiertage.

Wir haben ausserdem defakto Pflicht Ferien zu Weihnachten. Heisst von den 25 Tagen muss man gleich 5 (diesmal 6) verbraten.

Ungard
2021-12-04, 19:34:12
Für 24/31 ist hier in der deutschen Firma nur ein Tag fällig...
In manchen gar kein Urlaubstag nötig

Freakazoid
2021-12-04, 19:57:01
Für 24/31 ist hier in der deutschen Firma nur ein Tag fällig...
In manchen gar kein Urlaubstag nötig

In meinem alten Betrieb war keiner fällig. Dazu 42 Tage Urlaub für ATler. Die arbeiten schliesslich 40 statt 37.5h

Rooter
2021-12-04, 20:23:26
Für 24/31 ist hier in der deutschen Firma nur ein Tag fällig...Ja, das ist in meiner aktuellen Firma auch so. Allerdings war es auch in meiner alten (Scheiß-)Firma so, daher ist es vermutlich gar nicht so ungewöhnlich.

MfG
Rooter

Ungard
2021-12-04, 21:16:24
Ja ist in Deutschland recht häufig so. Also noch ein Vorteil zu CH.
Wobei man da schon gutes Geld machen kann, aber ich würde es nur empfehlen wenn man jung und ungebunden ist.
Es kann sich unter Umständen schwer sein Anschluss zu finden weil man der „billige“ deutsche ist.

r3ptil3
2021-12-04, 21:31:26
Es kann sich unter Umständen schwer sein Anschluss zu finden weil man der „billige“ deutsche ist.

Es ist ganz egal ob man Schweizer ist oder sonst was.

Auch ein Schweizer selber hat es nicht leicht Anschluss zu finden, wenn sie/er bspw. in einen anderen/fremden Kanton zieht. Ist halt kulturell bedingt.

Ich habe für eine Weile in einem richtigen Hinterwald gearbeitet in der Schweiz (95% waren Leute aus der Umgebung). Ich sag's nur mal so, selbst nach einem halben Jahr habe ich mich da nicht wirklich wohl gefühlt.

Heelix01
2021-12-04, 22:40:14
Ja ist in Deutschland recht häufig so. Also noch ein Vorteil zu CH.

Ich habe damals ein recht üppiges Angebot abgelehnt von einem großen Schweizer Chemie Konzern …. Gehalt war für Schweizer Ingenieur sehr gut, aber ich war 2 mal unten zum Gespräch … das hat einfach nicht gepasst, Leute waren soweit ok, aber ich war in der Stadt Kaffee trinken mal die Umgebung anschauen und mit Schweizer bekannten gequatscht, man muss halt wissen worauf man sich einlässt.

Es gibt deutschen gegenüber gewisse Vorurteile, ein Haus zu kaufen ist blanker Hohn in der Schweiz :D und Döner für 11€ der nicht mal schmeckt wie ein deutscher nen Döner erwartet.

Ich bin dann in Norddeutschland geblieben, verdiene zwar weniger kann mir aber effektiv das selbe leisten :D

Wieviel Urlaub man hat ist halt durchaus AG abhängig auch in Deutschland, 30 Urlaubstage + 5 Vertrauenstage , keine Zeiterfassung. Würde nicht mehr in einem Job arbeiten wollen wo mir einer auf die Finger schaut oder ich irgend welche Arbeitszeiten tracken muss.

Gast
2021-12-06, 14:30:36
Ich habe damals ein recht üppiges Angebot abgelehnt von einem großen Schweizer Chemie Konzern …. Gehalt war für Schweizer Ingenieur sehr gut, aber ich war 2 mal unten zum Gespräch … das hat einfach nicht gepasst, Leute waren soweit ok, aber ich war in der Stadt Kaffee trinken mal die Umgebung anschauen und mit Schweizer bekannten gequatscht, man muss halt wissen worauf man sich einlässt.

Es gibt deutschen gegenüber gewisse Vorurteile, ein Haus zu kaufen ist blanker Hohn in der Schweiz :D und Döner für 11€ der nicht mal schmeckt wie ein deutscher nen Döner erwartet.

Ich bin dann in Norddeutschland geblieben, verdiene zwar weniger kann mir aber effektiv das selbe leisten :D

Wieviel Urlaub man hat ist halt durchaus AG abhängig auch in Deutschland, 30 Urlaubstage + 5 Vertrauenstage , keine Zeiterfassung. Würde nicht mehr in einem Job arbeiten wollen wo mir einer auf die Finger schaut oder ich irgend welche Arbeitszeiten tracken muss.

Wo wohnst Du und wo arbeitest Du?

Heelix01
2021-12-24, 09:16:50
Man kann das schlicht nicht pauschalisieren. Man bekommt die Qualität die man will, ist nur eine Frage des Aufwand den man betreiben muss um das Werk dahin zu bringen.

Wo wohnst Du und wo arbeitest Du?
Zwischen HH und HRO , MDax notiertes KMU als …. Ja was eigentlich, dass sollte es ganz gut beschreiben: global-process/Support/manufacturing/NPI/SQA/QA/Developing/ Telefonseelsorge - Engineer, inoffiziell auch „gossip girl“ ;)

Mortalvision
2022-01-07, 16:48:29
Vor zwei Stunden kam die Benachrichtigung: Der Mortalvision ist ab heute offiziell auch Sozialkunde-Lehrer. Ich habe die Erweiterungsprüfung bestanden und spendiere dem Forum eine Pizza!

https://www.mazola.de/wp-content/uploads/2017/05/Herz-Pizza_iStock-481365491_Quadrat.jpg

Schrotti
2022-01-07, 19:52:35
Ich leite die Reklamationsabteilung bei einem Rauchwarnmeldehersteller.

Filp
2022-01-07, 20:26:40
Ich leite die Reklamationsabteilung bei einem Rauchwarnmeldehersteller.

Mein Rauchmelder funktioniert leider nicht, aber zurückschicken kann ich ihn auch nicht, da er mit dem Haus abgefackelt ist. Bekomme ich trotzdem Ersatz? ;D

Schrotti
2022-01-07, 21:35:17
Du glaubst nicht, was ich da jeden Tag erlebe.

Es macht Spaß und auch wenn die Bezahlung nun keine 5000 € sind, fahre ich tatsächlich gerne auf meine Arbeit (die im übrigen nur 3 km von zu Hause entfernt ist).

Ph03n!X
2022-01-07, 22:31:40
Mittlerweile seit 8 Monaten Channel Solutions Engineer im Bereich PAM ( Privileged Access Management ) bei einem amerikanischen Hersteller. Nach 6 Jahren Solutions Engineer für den Channel im Bereich Backup brauchte ich mal eine neue Herausforderung. Verantworte Gesamteuropa plus Mittlerer Osten.

Gefühlt ein absolut boomender Bereich da Cybersecurity und die Angriffe der Bösen immer perfider werden !

Marscel
2022-01-07, 22:47:25
Mittlerweile seit 8 Monaten Channel Solutions Engineer im Bereich PAM ( Privileged Access Management )

Als Mensch, der Software-Entwicklung betriebt, und vermutet, dass es damit mittelmäßig zu tun hat: Bitte was?

Ich versuch ja mittlerweile immer mehr den Leuten zu vermitteln, dass sie sich nicht mit ihrem Titel, sondern ihrer Tätigkeit bei mir vorstellen sollen.

Flyinglosi
2022-01-07, 23:05:24
Sinnlos komplexes Wording ist aber auch ne Art Berufskrankheit von Software-Entwicklern. Zumindest wunder ich mich immer, wie manche Kollegen die einfachsten Tätigkeiten verbal aufblasen können. Lernt man das eventuell im Informatik-Studium bzw. an dem FHs?

Kdr
2022-01-07, 23:58:01
Ich mache Dinge kaputt und bekomme Geld dafür.

Okay, machmal muss man auch schauen, warum sie kaputt gegangen sind.

Marscel
2022-01-08, 00:31:24
Sinnlos komplexes Wording ist aber auch ne Art Berufskrankheit von Software-Entwicklern. Zumindest wunder ich mich immer, wie manche Kollegen die einfachsten Tätigkeiten verbal aufblasen können. Lernt man das eventuell im Informatik-Studium bzw. an dem FHs?

Das tut eher ein Typ von Mensch in White Collar Jobs, und wenn du unkreativ bist, kannst du dich auch inspirieren (https://www.makebullshit.com/job-title-generator.php) lassen. Für Software-Leute kannst du aber noch einfach ne 4. Komponente platzieren: Die Technologie deiner Wahl.

Lead Applications Technician Java, Future Web Engineer React ...

Flyinglosi
2022-01-08, 00:37:16
Meiner Erfahrung nach hat das wenig mit nem weißen Kragen zu tun. Der coole Entwickler von heute trägt Flanellhemd und Birkenstocksandalen, aber labert den gleiche Müll.

Ma aber auch sein, dass ich selbst nur zu blöd bin zu verbalisieren, was ich den ganzen Tag so mache.

24p
2022-01-08, 00:39:34
Als Mensch, der Software-Entwicklung betriebt, und vermutet, dass es damit mittelmäßig zu tun hat: Bitte was?

Ich versuch ja mittlerweile immer mehr den Leuten zu vermitteln, dass sie sich nicht mit ihrem Titel, sondern ihrer Tätigkeit bei mir vorstellen sollen.

Klingt für mich so als wenn er irgendwelche Nutzerprofile verwaltet.

Marscel
2022-01-08, 02:26:02
Meiner Erfahrung nach hat das wenig mit nem weißen Kragen zu tun. Der coole Entwickler von heute trägt Flanellhemd und Birkenstocksandalen, aber labert den gleiche Müll.

White Collar ein Begriff für Jobs, die weniger mit Händedreckigmachen zu tun haben, i. U. zu etwa Blue Collars. Historisch im Deutschen auch in etwa der Arbeiter gegenüber dem Angestellten.

Da wird jede Rampensau, auch ein SE natürlich, sich was hinschreiben.

large molecule
2022-01-08, 06:39:37
"Chanel Solutions Engineer" ist imo eine glasklare Bezeichnung.

Filp
2022-01-08, 06:54:50
"Chanel Solutions Engineer" ist imo eine glasklare Bezeichnung.

Irgendwas mit Mode und so? ;D

large molecule
2022-01-08, 07:29:07
Die Job Bezeichnung verspricht eher was in Richtung Entwicklung von Riech- und Aromastoffen für extravagante Odeurs.

StevenB
2022-01-08, 08:03:41
IT Systemadministrator bei einem relative bekannten Konzern, aber nicht direkt in dem Konzern sondern in einer Tochtergesellschaft im Bereich Service / Dienstleistung - Das Tätigkeitsfeld ist halt unterschiedlich, vom AD bis hin zum Troubleshooting oder Virtualisierung.

Das beste aber an allem ist, kein First-Level Support mehr.

Edit: Mal etwas genauer beschrieben. :freak:

Ph03n!X
2022-01-08, 10:17:49
Ganz einfach die technische Schnittstelle zwischen Arbeitgeber ( der Hersteller) und dem Partner der deine Software—Lösungen vertreibt.

Ich enable die Partner ( Systemhäuser, Reseller, Distributoren) durch Training für die Produkte und beantworte deren generelle technische Fragen zu unseren Lösungen.

Zeige Softwaredemos unserer Produkte für potentielle neue Partner.

Habe somit den Vorteil das ich nichts mit Endkunden zu tun habe.

Bin auf Messen unterwegs und halte Vorträge zu Cybersecurity.

Letzter Vortrag in Person war im September im Zürich zum Thema warum man kein Adminrecht beim User benötigt mit unseren Lösungen sowie warum VPN eine große Schwachstelle ist.

Im Bereich Backup war es ähnlich von den Tätigkeiten nur das ich da 6 Awards über die Jahre bei öffentlichen Vorträgen gewonnen habe :)

Liquid Nitrogen Demo auf der ITSA war halt Knaller und danach schön zeigen wie man von einer Appliance Business Continuity betreiben kann.

Hoffe das ich an die Leistung irgendwann mal im Bereich Cybersecurity anknüpfen kann.


Als Mensch, der Software-Entwicklung betriebt, und vermutet, dass es damit mittelmäßig zu tun hat: Bitte was?

Ich versuch ja mittlerweile immer mehr den Leuten zu vermitteln, dass sie sich nicht mit ihrem Titel, sondern ihrer Tätigkeit bei mir vorstellen sollen.

Tangletingle
2022-01-08, 11:06:03
Du enablest? Du solltest dein Buzzwordbingo reduzieren.

24p
2022-01-08, 11:19:13
Ganz einfach die technische Schnittstelle zwischen Arbeitgeber ( der Hersteller) und dem Partner der deine Software—Lösungen vertreibt.

Ich enable die Partner ( Systemhäuser, Reseller, Distributoren) durch Training für die Produkte und beantworte deren generelle technische Fragen zu unseren Lösungen.

Zeige Softwaredemos unserer Produkte für potentielle neue Partner.

Habe somit den Vorteil das ich nichts mit Endkunden zu tun habe.

Bin auf Messen unterwegs und halte Vorträge zu Cybersecurity.

Letzter Vortrag in Person war im September im Zürich zum Thema warum man kein Adminrecht beim User benötigt mit unseren Lösungen sowie warum VPN eine große Schwachstelle ist.

Im Bereich Backup war es ähnlich von den Tätigkeiten nur das ich da 6 Awards über die Jahre bei öffentlichen Vorträgen gewonnen habe :)

Liquid Nitrogen Demo auf der ITSA war halt Knaller und danach schön zeigen wie man von einer Appliance Business Continuity betreiben kann.

Hoffe das ich an die Leistung irgendwann mal im Bereich Cybersecurity anknüpfen kann.


Außer dass due Vorträge hältst habe ich immer noch keinen Schimmer, was du beruflich machst. Ich bin mir angesichts deiner Wortwahl sicher, dass deine Vorträge das Publikum beeindrucken...

ChaosTM
2022-01-08, 11:29:03
Er präsentiert und verkauft "Cyber Security" Dienstleistungen nehme ich mal an. Klingt spannend, wenn man gerne Vorträge hält.

nordic_pegasus
2022-01-08, 12:25:53
ich bin Dipl.-Ing. Umwelttechnik und arbeite im Hochbauamt der Stadt Essen als Projektleiter für Rückbau, Erdbau und sonstigen Tiefbau. Ich bin der Notnagel, wenn irgendwas "mit Boden" schiefläuft.

Ph03n!X
2022-01-08, 12:59:20
Die Wortwahl hier ist eine andere wie da draußen in der realen Welt. Und ja genau deswegen habe ich die 6 Awards für Best Workshop, Best Demo , Best Speaker etc.

Kamen alle vom Publikum bei den Veranstaltungen.
Leute mit PowerPoint Präsentationen langweilen das kann jeder.

Gruß


Außer dass due Vorträge hältst habe ich immer noch keinen Schimmer, was du beruflich machst. Ich bin mir angesichts deiner Wortwahl sicher, dass deine Vorträge das Publikum beeindrucken...

Ph03n!X
2022-01-08, 13:00:24
7 Jahre amerikanische Hersteller und deren Marketing Buzzwords das färbt ab. Believe me

Du enablest? Du solltest dein Buzzwordbingo reduzieren.

Tangletingle
2022-01-08, 13:22:21
Die Wortwahl hier ist eine andere wie da draußen in der realen Welt.
Als wie da

Und ja genau deswegen habe ich die 6 Awards für Best Workshop, Best Demo , Best Speaker etc.

Ein weiterer Beweis, dass die Menschen einfach zu beeindrucken sind, wenn man sie nur genug verwirrt? :confused:

Flyinglosi
2022-01-08, 17:25:30
Sind das nun irgendwelche renommierten Awards, oder wird sowas einfach nach Lust und Laune auf diversen Messen und Konferenzen verliehen? Klingt ja erstmal ziemlich generisch, aber ich hab von sowas auch keine Ahnung.

Weltraumeule
2022-01-08, 17:52:57
Also mich beeindrucken weder irgendwelche Preise (nicht anglizistische awards :P), noch wenn Filme beworben werden mit "vom zweifachem Oscarpreisträger" bla bla oder dem Regisseur von blubb blubb" :biggrin:

Lyka
2022-01-08, 17:55:15
Ich finde es allerdings lächerlicher, wenn Filme mit "Dem Produzenten von ..." beworben wird. Oder mit "Produziert vom Regisseur von ..." (Ich starre zornig auf Sam Raimi ...) ^^

Ph03n!X
2022-01-08, 19:42:35
Du hast es erkannt :)

Quatsch die Leute einfach tot

Nein Spaß beiseite. Ich lege einfach mehr Wert auf die Live Demo als auf die Präsentation. Und in der Regel kann ich anhand des ersten Satz beim Vortrag spüren ob das Publikum auf meiner Seite ist oder nicht.

Ich fange jeden Vortrag gleich an nämlich mit meinem Namen und in der Regel habe ich da schon die Ersten im Publikum die lachen und dann weiß ich immer das alles gut ist :)

Als wie da

Ein weiterer Beweis, dass die Menschen einfach zu beeindrucken sind, wenn man sie nur genug verwirrt? :confused:

Ph03n!X
2022-01-08, 19:49:50
Keine generischen Awards. Sondern Awards die vom Fachpublikum ( in der Regel CEO , CISO , CTO , Endkunden , Systemhäuser , Reseller) bei den Veranstaltungen vergeben werden. Heißt die füllen am Ende der Veranstaltung aus welcher Vortrag am besten war, welche Software Demo , welcher Speaker war der Beste) und meist paar Monate späte kriegt man dann Bescheid ob man einen Award bekommen hat oder nicht.

Wir reden hier auch von sehr bekannten Firmen im Bereich Backup wie z.B. eine Rubrik , Veeam , Acronis etc. , oder aus anderen IT Bereichen eine Sophos & Kaspersky und viele andere namhafte Hersteller.

Die habe ich mehrfach auf solchen Veranstaltungen in Deutschland , Österreich , Schweiz bei solchen Awards geschlagen.

Ist aber eigentlich auch egal da ich nicht mehr im Backup Bereich tätig bin.

Hängen tun die 6 Awards aber trotzdem im Home Office als Ansporn für mich Ähnliches im Cybersecurity Bereich zu schaffen.




Sind das nun irgendwelche renommierten Awards, oder wird sowas einfach nach Lust und Laune auf diversen Messen und Konferenzen verliehen? Klingt ja erstmal ziemlich generisch, aber ich hab von sowas auch keine Ahnung.

Freakazoid
2022-01-08, 19:50:11
Ich wechsel von Chemie in eine IT Rolle (Solution Architect). Wer hat das schon gemacht?

Ph03n!X
2022-01-08, 19:56:53
Macht mein älterer Bruder auch gerne.

Der ist Lehrer.

Unterschied:

der darf das :)

Als wie da

Ein weiterer Beweis, dass die Menschen einfach zu beeindrucken sind, wenn man sie nur genug verwirrt? :confused:

samm
2022-01-08, 20:35:32
Ich wechsel von Chemie in eine IT Rolle (Solution Architect). Wer hat das schon gemacht?Wirst du auf der fachlichen Seite Input geben oder tatsächlich an der technischen Architektur arbeiten? Wenn letzteres: Chemie hin oder her, ohne Einblick in grundlegende Konzepte bis hinein in Detailfragen auf Source-Code-Ebene kann das heftig werden. Seid ihr ein Team von Architekten? So oder so, aus Gründen wurdest du für diesen Job angestellt, und aus Gründen hattest du dich dafür beworben - wird also klappen ;)

large molecule
2022-01-08, 20:54:42
Ich wechsel von Chemie in eine IT Rolle (Solution Architect). Wer hat das schon gemacht?
Warum tut man sowas?!

Monger
2022-01-09, 01:23:11
Ich wechsel von Chemie in eine IT Rolle (Solution Architect). Wer hat das schon gemacht?
Ich bin Software Architekt. Wenn du an beruflicher Vernetzung interessiert bist, gerne auch PN.
Titel sind in der IT aber immer Schall und Rauch. Macht halt nen Unterschied, ob man nen Wolkenkratzer oder ne Hundehütte betreut.
Ich verstehe den Solution Architekt so, dass er eher aus Business Richtung denkt. Das ist ein bissl modernerer Ansatz, als die klassischen Software Architekten, die meist als Key Developer groß geworden sind und vor allem aus Entwicklersicht denken, und meistens weit weg von Budget und Kunden sind.
Wie aber die Firma das lebt, ist total unterschiedlich.

Marscel
2022-01-09, 03:02:56
Titel sind in der IT aber immer Schall und Rauch.

Naja, nicht nur da. Was ist für dich z. B. Business Development?

Firma 1, kleiner Mittelstand mit Produktionsbereich: Der Vertriebsbereich, der Neukunden sucht.

Firma 2, kleiner Mittelstand mit SW-Dienstleistung: Die Branchen-Intelligence, die sich nach Produkten, Bedürfnissen und Vertriebsmodellen umhört, die Konkurrenz im Auge hat, auf Messen herumstreunert und den Verantwortlichen neue Produkte zum Wachsen konzipieren soll.

Firma 3, Startup mit einem Haufen Investoren: Investor Relations pflegen, Due Dilligence erfolgreich gestalten, M&A machen und verkaufen.

Und jetzt kommt der Chief of Business Development Executives in all seiner glorreichen Internationalisierung von Tätigkeit und Stufe auf dich zu. :freak:

CompuJoe
2022-01-09, 03:24:00
Technischer Hauswart, Hallenwart und Platzwart in einem DHB Handball-Leistungszentrum und Jugend- und Sporthotel.
Nebenbei arbeite ich Zeitweiße in dem Computerladen eines Freundes mit wo ich demnächst Hauptberuflich einsteigen werde wenn sein Vater altersbedingt aussteigt.
Freiberuflich als Problemlöser und Lebensretter für Sachen wo andere nur abwinken ^^

BTW. gerade so ein Problem gelöst und erst jetzt wieder Zuhause, ein Haus vernetzten wo weder gebohrt noch geschraubt werden darf, alles durch Regenrinnen und Abwasserleitungen mit beständigen Schläuchen verlegt, Ziehdraht und Kompressor ist dein bester Freund bei sowas

Und direkt schon für 2024 vereinbart alles wieder umzubauen wenn auf von Gasheizung auf PV + Wärmepumpe umgebaut wird, dann kann man die Schornsteine als Kabelschächte nutzen.

Freakazoid
2022-01-09, 14:41:02
Warum tut man sowas?!

Ich bin nach der Uni irgendwie nicht richtig in die F&E reingekommen und meine Spezialisierung (Polymerchemie) war während Corona vor anderhalb Jahren auch nicht gefragt, trotz astreinem track record. Für mich kam nur ein Job als Laborleiter in Frage und ich brauche zwingend eine grössere Stadt als Wohnort. Das schränkt die Wahl schon sehr ein.

Auf der anderen Seite habe ich IT Projekte 'on the side' gemacht, teilweise mehrjährig freelance. Die Jobkonditionen in der branche sind so viel besser, dass es fast schon wie eine penalty wirkt Forschung weiter zu machen. Ich betreue derzeit ein SAP Nichenmodul (EHS) und das verhandeln zwischen IT und Business macht mir richtig Spass. Ich wechsel jetzt komplett, weil ich glaube, dass ich dort mehr bewirken kann als ständig (wie jetzt) hinter meinen requirements herzurennen.

Gast
2022-01-09, 19:48:40
Ich bin nach der Uni irgendwie nicht richtig in die F&E reingekommen und meine Spezialisierung (Polymerchemie) war während Corona vor anderhalb Jahren auch nicht gefragt, trotz astreinem track record. Für mich kam nur ein Job als Laborleiter in Frage und ich brauche zwingend eine grössere Stadt als Wohnort. Das schränkt die Wahl schon sehr ein.

Auf der anderen Seite habe ich IT Projekte 'on the side' gemacht, teilweise mehrjährig freelance. Die Jobkonditionen in der branche sind so viel besser, dass es fast schon wie eine penalty wirkt Forschung weiter zu machen. Ich betreue derzeit ein SAP Nichenmodul (EHS) und das verhandeln zwischen IT und Business macht mir richtig Spass. Ich wechsel jetzt komplett, weil ich glaube, dass ich dort mehr bewirken kann als ständig (wie jetzt) hinter meinen requirements herzurennen.

Ich dachte es wäre Fachkräftemangel im Bereich Naturwissenschaften, weswegen die Agentur für Arbeit nach 400.000 zuwandernden Fachkräften jährlich ruft...

Florida Man
2022-01-10, 01:16:46
Als Mensch, der Software-Entwicklung betriebt, und vermutet, dass es damit mittelmäßig zu tun hat: Bitte was?

Ich versuch ja mittlerweile immer mehr den Leuten zu vermitteln, dass sie sich nicht mit ihrem Titel, sondern ihrer Tätigkeit bei mir vorstellen sollen.
Er verkauft IT Security Produkte und/oder Dienstleistungen, damit Entscheider von ihren CISOs hören, dass alles sicher ist. Dann wird ne Checkliste abgehakt, den ISO Prüfern und Investoren gezeigt. Frau Müller schickt sich weiterhin ihre Exceltabellen an den privaten GMail-Account, die Perso beantragt weiterhin neue Benutzerkonten "so wie das von Herrn Müller" und am Ende seiner Ausbildung ist der Azubi Super-Admin, weil er zwei Wochen in jeder Abteilung war und Rechte gesammelt hat, wie andere Fussballbildchen.

deLuxX`
2022-01-24, 13:53:45
Chef geht und hat mich als seinen Nachfolger auserkoren.
Stelle wäre dann ein Enterprise Architect für Deutschland mit internationaler Kommunikation zu den anderen EAs also Verantwortlicher für alle Applikationen im Unternehmen. Berichte dann an den CIO.
Personalverantwortung im kleinen Rahmen (2-4 Personen) wäre auch dabei.
Was würdet ich den als Gehalt fordern? Aktuell bin ich verantwortlich für 2 Applikationen im Bereich BI ohne Personalverantwortung.

Ich selber halte + 12% mehr Gehalt für das absolute Minimum.

Gast_IT
2022-01-24, 14:25:54
Chef geht und hat mich als seinen Nachfolger auserkoren.
Stelle wäre dann ein Enterprise Architect für Deutschland mit internationaler Kommunikation zu den anderen EAs also Verantwortlicher für alle Applikationen im Unternehmen. Berichte dann an den CIO.
Personalverantwortung im kleinen Rahmen (2-4 Personen) wäre auch dabei.
Was würdet ich den als Gehalt fordern? Aktuell bin ich verantwortlich für 2 Applikationen im Bereich BI ohne Personalverantwortung.

Ich selber halte + 12% mehr Gehalt für das absolute Minimum.

Ohne weitere Daten schlecht einzuschätzen.
Was hast du jetzt?
Region?
Größe der Firma?

Aus dem Bauch raus: 120-150.000

deLuxX`
2022-01-24, 16:04:13
Ohne weitere Daten schlecht einzuschätzen.
Was hast du jetzt?
Region?
Größe der Firma?

Aus dem Bauch raus: 120-150.000
Aktuell 105.000 inkl. Überstunden abfeiern. Das würde dann vermutlich auch wegfallen. Region ist Stuttgart.
Sind weltweit 80.000 Mitarbeiter, mit ca 4.000 in Deutschland.

Florida Man
2022-01-24, 17:24:54
Ich denke, dass mit Personalverantwortung deutlich mehr als 12% drin sein müssen.

Monger
2022-01-24, 17:56:28
Ich selber halte + 12% mehr Gehalt für das absolute Minimum.
Was für ne Branche?
Aber ja, das hört sich nach nem deutlichen Sprung an, aber auch ner deutlichen Mehrbelastung.
Manche Firmen legen inzwischen ja die Gehälter zumindest von AT Gehältern offen. Du kannst also auch durchaus fragen, was denn vergleichbare Positionen so kriegen.

Was ist denn dein Batna? Was, wenn sie nö sagen? Im alten Job mit altem Gehalt bleiben? Wäre das okay, oder würdest du eher nach nem neuen Job gucken?

deLuxX`
2022-01-24, 18:05:04
Ich denke, dass mit Personalverantwortung deutlich mehr als 12% drin sein müssen.
Das Gefühl werde ich auch nicht los...
Was für ne Branche?
Aber ja, das hört sich nach nem deutlichen Sprung an, aber auch ner deutlichen Mehrbelastung.
Manche Firmen legen inzwischen ja die Gehälter zumindest von AT Gehältern offen. Du kannst also auch durchaus fragen, was denn vergleichbare Positionen so kriegen.

Was ist denn dein Batna? Was, wenn sie nö sagen? Im alten Job mit altem Gehalt bleiben? Wäre das okay, oder würdest du eher nach nem neuen Job gucken?
Branche: Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit.
Ich mein bei den 12 % mehr wären das etwas mehr als 1.000 € Brutto (!) mehr pro Monat. Und da sehe ich es fast nicht ein, mir den deutlichen Zuwachs an Verantwortung und Stress zu geben.
Für mich wäre es absolut okay im aktuellen Job zu bleiben. Zumal ich nicht aktiv nach einer Beförderung gefragt habe. Wäre aber einem "mehr" nicht abgeneigt. Jedoch nur bei einer deutlich merklichen Gehaltssteigerung.
Das soll ich jetzt nicht hochnäßig klingen: Ja mei, bei irgendwas um die 600 € netto mehr im Geldbeutel/Monat verändert sich subjektiv mein Gehalt irgendwie nicht wirklich. Wisst ihr was ich meine?

Florida Man
2022-01-24, 19:03:58
Ja.

Mit Personalverantwortung hast Du plötzlich komplett neue Aufgaben und - den Punkt vergessen irgendwie viele - auch neue Verantwortung. Du bist nicht mehr nur für Deine Arbeitsleistung verantwortlich, sondern auch für die Leistungen Deines Teams. Das würde ich mir für 12% nicht ans Bein binden wollen und selbst bei 25% müsste ich darüber schlafen.

Deine Zweifel erscheinen mir keinesfalls "hochnäsig".

Heelix01
2022-01-24, 19:19:07
Ich denke, dass mit Personalverantwortung deutlich mehr als 12% drin sein müssen.

2-3 Leute …. Das sind die Alibi Gruppenleiter oder Head of von sich selbst oder eben 2-3 Leute.
Haben wir auch nennt sich dann Head of Global HSE Komponente xyz Head von sich selbst, 1 Sachbearbeiter und 2 Studenten :D .

Personalverantwortung spielt bei der Gehaltsbestimmung bei der Anzahl Leute wohl kaum eine Rolle, wird sich auf fachliche Tätigkeit “reduzieren“. Außen vor das meist versucht wird mit internen Nachwuchs Geld zu sparen weil externe deutlich teurer sind.

Florida Man
2022-01-24, 19:37:29
Ich bin in der gleichen Situation, habe auch nur 2 Leute "unter" mir. Und wenn Kunden sich z.B. beschweren, dann tun sie das bei mir. Wenn die Geschäftsführung mit irgendeiner Leistung unzufrieden ist, dann kommt sie zu mir. Wenn ein Abgabetermin nicht gehalten werden konnte, dann sitze ich abends extra lange am PC. Im Leben würde ich mir das nicht für 600 Euro mehr antun.

Heelix01
2022-01-24, 20:08:49
Was ja auch ok ist! Nur spielt Personalverantwortung bei 2 Leuten trotzdem kaum rein. Was jemand Fachlich machen muss / soll für ein Gehalt xyz steht ja auf einem anderen Zettel und das muss jeder für sich entscheiden.

Kollege hat einen Gruppenleiter Posten mit 20% mehr Gehalt dankend abgelehnt mit den Worten: „im Leben nicht, jetzt gutes Gehalt, kein Stress, warum sollte ich mir das für 20% antun ? „

Monger
2022-01-24, 20:25:24
Relevanter als das kleine Team finde ich hier, dass direkt an den CIO geantwortet wird. Das ist bei so einem großen Unternehmen jetzt keine Kleinigkeit. Die Branche zahlt eh gut, ich finde da kann man durchaus nach 130000 fragen.

Lethargica
2022-01-24, 21:28:32
Das Gefühl werde ich auch nicht los...

Branche: Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit.
Ich mein bei den 12 % mehr wären das etwas mehr als 1.000 € Brutto (!) mehr pro Monat. Und da sehe ich es fast nicht ein, mir den deutlichen Zuwachs an Verantwortung und Stress zu geben.
Für mich wäre es absolut okay im aktuellen Job zu bleiben. Zumal ich nicht aktiv nach einer Beförderung gefragt habe. Wäre aber einem "mehr" nicht abgeneigt. Jedoch nur bei einer deutlich merklichen Gehaltssteigerung.
Das soll ich jetzt nicht hochnäßig klingen: Ja mei, bei irgendwas um die 600 € netto mehr im Geldbeutel/Monat verändert sich subjektiv mein Gehalt irgendwie nicht wirklich. Wisst ihr was ich meine?

Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keinen der so ne Stelle nur des Geldes wegen angenommen hat und damit langfristig zufrieden war (mich eingeschlossen). Und da ist es meiner Meinung nach auch unerheblich ob wir von 10, 20 oder 50% mehr Gehalt reden.

Wenn du Bock drauf hast - sicher mitnehmen was geht. Wenn deine einzige Motovation 10-20% mehr Gehalt sind...lass es sein.

Ungard
2022-01-24, 21:39:18
Gibt es einen Tarifvertrag?
Gerade stellen die ich sag mal den Übergang vom 0815 MA zu ÜT/Führung darstellen sind halt oft nicht vom „Preis/Leistung“ Verhältnis toll. Aber oft sind das ja nur stellen die man dann kurz inne hat um weiter zu gehen.
Also wenn man Bock auf die Aufgaben und erste Führung hat dann machen. 130k kann man sicher auch angeben. Klar ist das nicht so viel mehr und gerade wenn man schon über 100k hat ist mehr Geld nicht so ein Zugpferd.

HarryHirsch
2022-01-24, 23:20:59
Sklave. 20 Jahre Bau jetzt IT. Früher wurde ich Meister genannt. Jetzt nennt man mich Junior bla. Bin hart überlegen wieder zum Bau zu wechseln und dick abzukassieren.

Yggdrasill
2022-01-25, 00:33:14
Das Gefühl werde ich auch nicht los...

Branche: Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit.
...

Ah ja. Da arbeitest du also. Ich seit diesem Jahr nicht mehr. :tongue:

Ganz ehrlich: Wenn du Lust hast das zu machen und es dir zutraust, versuche rauszuholen was geht. Ich finde bei der Bude sind 12% basierend auf deinem aktuellen Gehalt zu wenig, außer du willst das als Grundlage für den nächsten Jobwechsel nutzen. Keine Ahnung wie das bei dir in der Abteilung noch läuft aber bei uns gab es Lohnerhöhungen nur noch in homoöphatischen Dosierungen.
Andererseits, falls du als essentiell betrachtet wirst und dein Name Gewicht hat, bestehen gute Chancen das du mit ~30% mehr durchkommst. Ich könnte da auf einen Berliner Kollegen von dir verweisen der mit einem guten Plus vom externen Dienstleister in die Firma gelockt wurde weil er als essentiell und sehr schwer ersetzbar gilt. ;)

Rancor
2022-01-25, 08:54:36
Das Gefühl werde ich auch nicht los...

Branche: Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit.
Ich mein bei den 12 % mehr wären das etwas mehr als 1.000 € Brutto (!) mehr pro Monat. Und da sehe ich es fast nicht ein, mir den deutlichen Zuwachs an Verantwortung und Stress zu geben.
Für mich wäre es absolut okay im aktuellen Job zu bleiben. Zumal ich nicht aktiv nach einer Beförderung gefragt habe. Wäre aber einem "mehr" nicht abgeneigt. Jedoch nur bei einer deutlich merklichen Gehaltssteigerung.
Das soll ich jetzt nicht hochnäßig klingen: Ja mei, bei irgendwas um die 600 € netto mehr im Geldbeutel/Monat verändert sich subjektiv mein Gehalt irgendwie nicht wirklich. Wisst ihr was ich meine?

Wenn man um die 10.000€ im Monat brutto verdient, dann merkt man die wenigsten Gehaltserhöhungen überhaupt noch. Und ja es klingt schon hochnäsig.

Tigershark
2022-01-25, 09:34:43
Das Ding mit der Personalverantwortung ist, wie es Florida Man schon ganz richtig dargelegt hat, die VERANTWORTUNG. Und die hat man dann, ob man es will oder nicht. Und meistens wird aus dem "bisschen" Personalmanagement dann so viel, dass man seine (bis dahin) eigentlichen Aufgaben kaum noch schafft. Also bleibt man länger, mutet sich mehr zu etc. etc. - never ending story - zumindest wenn man den Anspruch an sich selbst hat, seine Sache GUT zu machen.

Ich stimme hier in den Tenor mit ein - wenn Du es machen WILLST, weil Du auch mit Personalverantwortung liebäugelst oder das ohnehin früher oder später wolltest (und dazu gehören dann ja idR auch so schöne Sachen wie Mitarbeiterförderung, Personalgespräche, Feedbacksessions etc. etc.), dann mach es und hol dabei gehaltlich so viel raus wie geht (und ich denke ebenfalls es sollten mind. ~ 20% sein). Aber NUR für die Kohle - lass es. Damit wirst du nicht glücklich.

Monger
2022-01-25, 09:40:27
Ja mei, bei irgendwas um die 600 € netto mehr im Geldbeutel/Monat verändert sich subjektiv mein Gehalt irgendwie nicht wirklich. Wisst ihr was ich meine?
Ich hab psychologische Forschung dazu gesehen. Gibt tatsächlich ne Grenze, ab der sich Geld nicht mehr positiv auf Zufriedenheit auswirkt. Eher gegenteilig, weil dann anchoring stärker reinkickt, und man ständig frustriert ist dass die reichen Freunde noch reicher sind.

Gouvernator
2022-01-25, 12:14:13
Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keinen der so ne Stelle nur des Geldes wegen angenommen hat und damit langfristig zufrieden war (mich eingeschlossen). Und da ist es meiner Meinung nach auch unerheblich ob wir von 10, 20 oder 50% mehr Gehalt reden.

Wenn du Bock drauf hast - sicher mitnehmen was geht. Wenn deine einzige Motovation 10-20% mehr Gehalt sind...lass es sein.
Man muss das Wort "Personalverantwortung" einfach runterbrechen bis zu ihrem eigentlichen Kern. Das heißt faule Schweinehunde betreuen. Die dich wegekeln, erpressen und hintergehen.

00-Schneider
2022-01-25, 12:39:23
Ich hab psychologische Forschung dazu gesehen. Gibt tatsächlich ne Grenze, ab der sich Geld nicht mehr positiv auf Zufriedenheit auswirkt. Eher gegenteilig, weil dann anchoring stärker reinkickt, und man ständig frustriert ist dass die reichen Freunde noch reicher sind.


Afair waren das ~5.000(netto?). Da liegt wohl im Groben die Grenze, nachdem mehr Geld kaum noch Mehrwert hat. Ich sag mir immer: Je mehr Geld ich verdiene, umso eher kann ich in Rente gehen. Du zusätzlichen Moneten müssen ja nicht immer auf Krampf zwanghaft ausgegeben werden.

Man muss das Wort "Personalverantwortung" einfach runterbrechen bis zu ihrem eigentlichen Kern. Das heißt faule Schweinehunde betreuen. Die dich wegekeln, erpressen und hintergehen.


Es gibt auch motivierte MA. Diese findet man allerdings eher in höheren Gehalts- bzw. Beschäftigungsregionen.

Also nichts, was dir bekannt sein dürfte.

Gouvernator
2022-01-25, 12:46:29
Es gibt auch motivierte MA. Diese findet man allerdings eher in höheren Gehalts- bzw. Beschäftigungsregionen.

Also nichts, was dir bekannt sein dürfte.
Dann bist du aber auch näher an größeren Chefs/Inhaber. Dann betreue ich lieber eine ganze Behindertenwerkstatt...

Gast
2022-01-25, 17:17:14
Also in meinem Team sind POs im IG Metall Tarif A13 und es kommt ja wohl sehr darauf an in welcher Branche man arbeitet.

Wenn ich ein Team leite ist mein Produkt das Team. Mein Team suche ich mir nach Persönlichkeiten aus mit denen ich arbeiten möchte. Wenn man nicht gerade in der Werkstatt in Buxtehude arbeitet kann man von den Menschen schon einiges erwarten.

Lade ich jemandem zu einem Gespräch ein sind die professionellen Gegebenheiten eigentlich schon fast geklärt. Klar kann ein Lebenslauf und Projekterfahrung trügen - jedoch setze ich größtenteils KPIs die auf Kollaboration, Charakter und Verlässlichkeit hindeuten.

Wir hatten schon den Fall, dass jemand im Bewerbungsgespräch fragte, ob denn die Gefahr bestünde, dass die Performance des Teams Einfluss auf seine Performance hätte.. danach war er raus. Keine Lust auf Egos mit Ellbogencharakter.


Es ist ein sehr anstrengender und langer Prozess. Aber es lohnt wenn man dann vor einem Team steht mit dem man arbeiten möchte. Das zeigt sich auch sehr gut in der Performance.

Ich möchte lieber 5 gute und passende Mitarbeiter als einen high performer der die gesamte Teamleistung vergiftet.

Ungard
2022-01-25, 20:12:23
Wo gibt es denn A13? Außer bei Beamten?
Und EG13? Kommt auf BL an ob gut oder meh

Monger
2022-01-25, 20:29:59
Wo gibt es denn A13? Außer bei Beamten?
Und EG13? Kommt auf BL an ob gut oder meh
In BaWü geht der IG Metalltarifvertrag bis EG17.

Ungard
2022-01-25, 20:36:33
Ist mir bewusst. Da wäre EG13 dann eher meh. In nRW ist das die Top EG. Hier Bayern gibt es gar keine 13
A13 gibt es aber bei IGM nirgends

Timolol
2022-01-25, 20:46:08
Es gibt auch motivierte MA. Diese findet man allerdings eher in höheren Gehalts- bzw. Beschäftigungsregionen.




Würd ich so auch nicht sagen. In unserer Abteilung ist schon eine gewisse Grund und Selbstmotivation da.
Klar gibts Mitarbeiter welche nur ein Loch bis zum Feierabend bohren und andere welche ganze Projekte in selber Zeit stemmen.

Das hat nicht unbedingt was mit dem Gehalt zu tun.


Wobei ich selbst zugeben muss, das meine Motivation für die Firma nach 5 Jahren in der Abteilung nachlässt. Lob und Anerkennung alleine machen den Geldbeutel nunmal nicht fetter.
Einen hohen Anspruch an mich selbst habe ich nach wie vor. Aber die Effizienz nimmt halt ab.

dreas
2022-01-25, 21:51:27
Relevanter als das kleine Team finde ich hier, dass direkt an den CIO geantwortet wird

Da kommt aber ein Haufen Politik dazu, was man auch wollen muss. Wer sich da auf die Sache konzentrieren möchte ist da eher falsch.

Für 12% nie im Leben.

Civtam
2022-01-25, 23:40:19
Es gibt auch motivierte MA. Diese findet man allerdings eher in höheren Gehalts- bzw. Beschäftigungsregionen.

Also nichts, was dir bekannt sein dürfte.
Du wirst echt immer sympathischer.
Motivation und Entlohnung sind zwei völlig verschiedene Bereiche. Gibt Menschen, die erledigen ihren Job und es gibt einfach Menschen, die haben ihre Berufung gefunden. Mit einer zu geringen Entlohnung kannst du die Motivation abtöten - mit einer hohen Entlohung erhältst du aber nicht automatisch motivierte MAs, meist eher die „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen, nichts machen“-Affen (nach deinen Äußerungen im „wundern“-Thread bist du ja selbst das beste Beispiel). Ist wie mit nem Lottogewinn: Nach 6 Monaten bist du genau so zufrieden (oder auch nicht) wie zuvor.
BTT:
Personalverantwortung finde ich richtig spannend, fordernd und befriedigend. Das war der spannendste Teil meines letzten Jobs, auch wenn ich sie leider nur halb machen konnte (De Facto hatte ich sie, De Jure mein Vorgesetzter, weswegen wir auch regelmäßig aneinander geraten sind).

pest
2022-01-26, 06:29:01
Ich betreue zwischen 5-10 Coder als Team Lead und PM in einer Agentur
Furchtbarer Job - nicht nur, dass mein ganzer Tag voller Meetings ist, werde ich noch im Slack zu bombardiert

Wirklich "arbeiten" tue ich nicht - bin letztendlich ein überqualifizierter Messagebus

Gehaltstechnisch hat mir das Ganze 10% gebracht :rolleyes:

Gast
2022-01-26, 10:24:32
Wo gibt es denn A13? Außer bei Beamten?
Und EG13? Kommt auf BL an ob gut oder meh

Sorry EG war gemeint.

Marscel
2022-01-26, 12:14:38
Gehaltstechnisch hat mir das Ganze 10% gebracht :rolleyes:

Wtf? Den Pain, andere Menschen verwalten zu müssen, da stehen bei mir ganz andere Bedingungen als 10% drauf. :freak:

Backbone
2022-01-26, 12:29:15
Wtf? Den Pain, andere Menschen verwalten zu müssen, da stehen bei mir ganz andere Bedingungen als 10% drauf. :freak:
Es gibt Leute für die ist Führung und Personalverantwortung kein "Pain", und nur die sollten so einen Job tatsächlich auch machen. Wer ausschließlich mit Schmerzensgeld dazu motiviert werden kann sich das irgendwie anzutun sollte dringend die Finger davon lassen. Das macht am Ende weder ihn selber, noch die betreffenden Mitarbeiter glücklich.

Daredevil
2022-01-26, 14:09:49
Das soll ich jetzt nicht hochnäßig klingen: Ja mei, bei irgendwas um die 600 € netto mehr im Geldbeutel/Monat verändert sich subjektiv mein Gehalt irgendwie nicht wirklich. Wisst ihr was ich meine?
Ich persönlich finde, das manche diese "Erhöhungen" manchmal falsch einschätzen und schlicht die falsche Basis nehmen.

Beispiel:
1800 Netto
Miete und Fixkosten: 1000€
Essen sind Unterhaltung: 300€
Restbetrag: 500€

Beispiel2:
2400 Netto
Miete und Fixkosten: 1000€
Essen sind Unterhaltung: 300€
Restbetrag: 1100€

Auch wenn der Lohn in dem Fall nur um 33% gestiegen ist, ist die Menge am "Free Cash" um über 100% gestiegen.
Und das ist m.M. in dem Fall einzig und alleinige das Geld, auf welches es im Leben ankommt, da man hiermit halt die Dinge tut, die einem auch wirklich Freude bereiten kann. ( Hobby, Auto, Reisen, Familie ect. )
Wenn mit der Erhöhung des Lohns natürlich die Ausgabe an Fixkosten steigt, weil man sich dem "Lebensstandard" anpasst, klappt das nicht. Aber vielleicht muss man das auch nicht. :)
Wenn jemand 100€ am Ende über hat oder 400€, das sind Welten in der Lebensqualität und vor allem auch eine riesige Entlastung für die Psyche, falls mal eine neue Waschmaschine o.ä ansteht.

00-Schneider
2022-01-26, 15:43:45
Wenn mit der Erhöhung des Lohns natürlich die Ausgabe an Fixkosten steigt, weil man sich dem "Lebensstandard" anpasst, klappt das nicht. Aber vielleicht muss man das auch nicht. :)


Das ist der Knackpunkt. Die meisten Menschen, die ich kenne, verpulvern ihr neues/zusätzliches Geld dann für längere/bessere Urlaube, neue Karre etc.

Bei vielen muss halt beim "Jahresüberschuss" zwangsweise ~die schwarze Null stehen.

Viele Kollegen hier schreien auch immer nach mehr Geld. Geb denen 1.000€ mehr im Jahr und nach spätestens zwei Jahren geht der Ruf nach mehr Gehalt wieder von vorne los.

Faktoren wie Familie/Freunde und Gesundheit sind deutlich wichtiger für das Wohlbefinden. Nicht, dass der Nachbar eine Woche länger in den Urlaub fahren, oder sein Auto 50PS mehr hat, und man da zwangsweise mithalten muss. Ist zumindest meine Meinung...

Palpatin
2022-01-26, 15:43:57
Es stiegen halt mit dem Einkommen auch immer gern die Fixkosten. Man gönnt sich einen teureren Handyvertrag, teureres Auto, kauft im Bioladen und nicht mehr beim Aldi, teurere Klamotten, das 4k Netflix Abo und Sky usw obwohl man weniger Zeit zum schauen hat etc etc etc Dann kommen noch Kinder....
Edit: Falls dann immer noch was bleibt schließt man halt zur Not noch ne BU und Unfallversicherung ab ;).

00-Schneider
2022-01-26, 15:50:42
Es stiegen halt mit dem Einkommen auch immer gern die Fixkosten. Man gönnt sich einen teureren Handyvertrag, teureres Auto, kauft im Bioladen und nicht mehr beim Aldi, teurere Klamotten, das 4k Netflix Abo und Sky usw obwohl man weniger Zeit zum schauen hat etc etc etc Dann kommen noch Kinder....
Edit: Falls dann immer noch was bleibt schließt man halt zur Not noch ne BU und Unfallversicherung ab ;).


An die neuen schönen Sachen gewöhnt man sich schnell. Wenn dann aber mal irgendwann die Rolle Rückwärts angesagt ist, fällt die Umstellung zurück deutlich schwerer.

Daredevil
2022-01-26, 15:53:37
Gegen Urlaube und Autos ist ja auch nichts auszusetzen, sofern das nicht alles auf Pump finanziert ist, was die Fixkosten wieder steigen lässt und man wieder abhängig ist vom Lohn.
Ein Trugschluss ist halt, dass man mehr ausgeben muss, weil man nun mehr hat, weil wenn man dem folgt, hat man letzten Endes nicht mehr, sondern nur "schönere" Sachen.
Sachen, mit denne man vorher auch schon glücklich war.

Ich habe das ganze Spiel vor wenigen Jahren selber mal gemacht, wo ich Filialleiter wurde.
800€ Warmmiete, direkt nen neues Auto für 10k mit Autogasumbau, Klamotten von G-Star, natürlich eine neue Küche in die Wohnung und das alles finanziert, weil das Geld kommt ja jeden Monat rein, ist ja kein Ding. Meine Fixkosten betrugen so ca. 70%.
Ich hatte trotzdem noch genug Geld über für feiern und dergleichen, aber nötig war das auf jeden Fall nicht.
Spätestens als ich gemerkt habe, dass mich dieser Job überfordert, hatte ich ein großes Problem.
Weil einen hohen "Lebensstandard" kann man nicht einfach senken, wenn die laufenden Kosten nicht auf einmal aufhören. Ich konnte also nicht Teilzeit arbeiten oder wieder einfach als "Stellv. Marktleiter" arbeiten, dafür hätte das Geld nicht gereicht.
Letzten Endes habe ich gekündigt, musste aber auch dann die Wohnung und alles drum und dran aufgeben.
Das ist ein Kartenhaus, was man sich selber gebaut hat und seitdem weiß ich haargenau, dass ich nie wieder abhängig sein möchte von dem Einkommen, welches durch die Arbeit zustande kommt. Ein super ekelhaftes Gefühl. ( Damit meine ich, das man spart für miese Zeiten im Leben )

Heute betragen meine Fixkosten ca. 20% und obwohl ich im Hardwarehimmel lebe ( OLED Monitor, iPhone, MacBook, 3090, blablabla ), gehe ich jede Kauf Entscheidung viel rationaler an. Den scheiß brauche ich nicht nochmal.

Ungard
2022-01-26, 16:35:58
Ich persönlich finde, das manche diese "Erhöhungen" manchmal falsch einschätzen und schlicht die falsche Basis nehmen.

Beispiel:
1800 Netto
Miete und Fixkosten: 1000€
Essen sind Unterhaltung: 300€
Restbetrag: 500€

Beispiel2:
2400 Netto
Miete und Fixkosten: 1000€
Essen sind Unterhaltung: 300€
Restbetrag: 1100€

Auch wenn der Lohn in dem Fall nur um 33% gestiegen ist, ist die Menge am "Free Cash" um über 100% gestiegen.
Und das ist m.M. in dem Fall einzig und alleinige das Geld, auf welches es im Leben ankommt, da man hiermit halt die Dinge tut, die einem auch wirklich Freude bereiten kann. ( Hobby, Auto, Reisen, Familie ect. )
Wenn mit der Erhöhung des Lohns natürlich die Ausgabe an Fixkosten steigt, weil man sich dem "Lebensstandard" anpasst, klappt das nicht. Aber vielleicht muss man das auch nicht. :)
Wenn jemand 100€ am Ende über hat oder 400€, das sind Welten in der Lebensqualität und vor allem auch eine riesige Entlastung für die Psyche, falls mal eine neue Waschmaschine o.ä ansteht.

Bei 1800 vs 2400 ist das so, da kann schon 100-200 Euro netto was ausmachen.
Bei 5000 vs 5600 netto kann das aber ganz anders aussehen.
Wobei ich jetzt 600 Euro netto nicht als wenig sehe, aber ich würde als Beispiel nicht alles dafür tun. Jemand der bei 1500 oder 1800 netto ist würde ggf mehr dafür tun weil der impact einfach größer ist

Daredevil
2022-01-26, 16:57:45
Na klar doch.
Wenn man 5600€ Netto verdient, geht man vielleicht auch nicht mehr Richtung "Mehr Geld", sondern vielleicht eher Richtung "Mehr Freizeit" und dann spielt man das Spiel genau andersherum.
Also würde ma z.B. 8 Stunden weniger arbeiten, hätte man dann immer noch genug Geld für xyz und ist das ein Lebensstandard, den man leben möchte.
Ein Kollege von mir hat das mal passend beschrieben, er meinte "Ich habe doch nicht studiert, um mein leben Lang Vollzeit zu arbeiten". Aber das ist nur einer von vielen Lebenswege. :)

Rooter
2022-01-26, 17:28:56
Es gibt Leute für die ist Führung und Personalverantwortung kein "Pain", und nur die sollten so einen Job tatsächlich auch machen. Wer ausschließlich mit Schmerzensgeld dazu motiviert werden kann sich das irgendwie anzutun sollte dringend die Finger davon lassen. Das macht am Ende weder ihn selber, noch die betreffenden Mitarbeiter glücklich.Danke für's zusammenfassen, so sehe ich das auch.
@deLuxX`: Wenn du keinen Bock auf Personalverantwortung hast, würde ich es lassen. Es sei denn die stellen dir echt einen Müllwagen voll Geld vors Haus aber das passiert fast nie.
Und bedenke das Peter-Prinzip (https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip).

MfG
Rooter

Timolol
2022-01-26, 19:10:50
Bei 1800 vs 2400 ist das so, da kann schon 100-200 Euro netto was ausmachen.
Bei 5000 vs 5600 netto kann das aber ganz anders aussehen.
Wobei ich jetzt 600 Euro netto nicht als wenig sehe, aber ich würde als Beispiel nicht alles dafür tun. Jemand der bei 1500 oder 1800 netto ist würde ggf mehr dafür tun weil der impact einfach größer ist

Wenn man halt unterdurchschnittlich verdient ist jede Erhöhung natürlich mehr wert.

Denn die Lebenshaltungskosten sind erstmal bei jedem gleich. Wohnraum, Mobilität, Essen trinken scheißen etc. das verursacht halt einfach Fixkosten.

Wenn ich da an meine alte Abteilung denke. Wenn du da als Vorgesetzter keine klare Kante zeigen konntest warst du verloren. Grad die psychisch angeknacksten und teils gewalttätigen Kollegen.
Wär für mich sowas von unvorstellbar wenn man da kaum Handlungsspielraum hat.
Wenn aber die Abteilung bzw. das Team gut funktioniert und man selbst der Typ dafür ist... Wieso nicht.
Bei mir in der Firma könnt ichs mir aber auch nicht ansatzweise vorstellen. Da würde mir auf lange Sicht das Hirn wegschmelzen. Urlaub gibts da quasi auch nicht.

Heelix01
2022-01-26, 21:42:21
Was heißt den unterdurchschnittlich … 1.800 netto sollte den median treffen …

Gast
2022-01-27, 01:02:39
Was heißt den unterdurchschnittlich … 1.800 netto sollte den median treffen …
Bei Vollzeit ist der Median 1730€ netto...

deLuxX`
2022-01-27, 09:20:00
Also zum „verpulvern“ kann ich nur so viel sagen. Das zusätzliche Geld würde einfach in einer höheren Sparrate aufgehen. Also würde ich davon erst recht nichts merken.
Nichts liegt mir ferner mein Geld zu verpulvern.

00-Schneider
2022-01-27, 09:33:44
Also zum „verpulvern“ kann ich nur so viel sagen. Das zusätzliche Geld würde einfach in einer höheren Sparrate aufgehen. Also würde ich davon erst recht nichts merken.
Nichts liegt mir ferner mein Geld zu verpulvern.


Naja, dann könntest du aber ggf. früher in Rente gehen?

Andre
2022-01-27, 18:22:22
Es stiegen halt mit dem Einkommen auch immer gern die Fixkosten. Man gönnt sich einen teureren Handyvertrag, teureres Auto, kauft im Bioladen und nicht mehr beim Aldi, teurere Klamotten, das 4k Netflix Abo und Sky usw obwohl man weniger Zeit zum schauen hat etc etc etc Dann kommen noch Kinder....
Edit: Falls dann immer noch was bleibt schließt man halt zur Not noch ne BU und Unfallversicherung ab ;).

Weder Bioladen, teure Klamotten oder Netflix sind Fixkosten. Ich kann von heute auf morgen wieder im Aldi einkaufen, Netflix kann man monatlich kündigen, Klamotten kann auch wieder woanders kaufen. Schlimmer sind Haus- oder Wohnungsfinanzierungen mit wenig Eigenkapital und generell Anschaffungen auf Pump. Wichtig ist die Balance zwischen "etwas gönnen" und "hirnlosem Luxus".

Timolol
2022-01-27, 19:45:27
Bei Vollzeit ist der Median 1730€ netto...

Habs jetzt nicht kontrolliert. Mag ja sein. Aber das ist doch bundesweit gesehen. Bei uns in der Region wo ne 50m² Wohnung 800-1000€ Miete im Monat verschlingt, lebst mit dem Einkommen schon recht hart am Existenzminimum wenn dann noch zur Arbeit pendeln musst. Da bleibt NIX mehr übrig.
In anderen Regionen mag das anders aussehen. Das mag schon sein.

Wohnen und Mobilität sind doch aktuell Nr.1 Fixkosten welche man ganz schwierig senken kann. Auch Essen geht halt bis zu nem gewissen Punkt. Und bei den besagten 1730€ Netto, was bleibt da überhaupt noch? Kleine Wohnung, kleines Auto, günstiges Essen.
Möbel vom Sperrmüll, Kleider vom Flohmarkt. Puh.

Mortalvision
2022-01-27, 20:28:54
Spätestens als ich gemerkt habe, dass mich dieser Job überfordert, hatte ich ein großes Problem.
Weil einen hohen "Lebensstandard" kann man nicht einfach senken, wenn die laufenden Kosten nicht auf einmal aufhören. Ich konnte also nicht Teilzeit arbeiten oder wieder einfach als "Stellv. Marktleiter" arbeiten, dafür hätte das Geld nicht gereicht.
Letzten Endes habe ich gekündigt, musste aber auch dann die Wohnung und alles drum und dran aufgeben.
Das ist ein Kartenhaus, was man sich selber gebaut hat und seitdem weiß ich haargenau, dass ich nie wieder abhängig sein möchte von dem Einkommen, welches durch die Arbeit zustande kommt. Ein super ekelhaftes Gefühl. ( Damit meine ich, das man spart für miese Zeiten im Leben )


Für eine solch rationale Entscheidung bei einer seelisch so belastenden Situation hast du meinen vollen Respekt :ulove:

00-Schneider
2022-01-27, 20:30:30
Kleine Wohnung, kleines Auto, günstiges Essen.
Möbel vom Sperrmüll, Kleider vom Flohmarkt. Puh.


Jeden Tag was zu essen, beheiztes Dach überm Kopf, Zugang zu medizinischer Versorgung etc.. Der Mehrzahl der Erdbewohner geht es schlechter.

Timolol
2022-01-27, 20:36:26
Jeden Tag was zu essen, beheiztes Dach überm Kopf, Zugang zu medizinischer Versorgung etc.. Der Mehrzahl der Erdbewohner geht es schlechter.

Hat man mit Hartz 4 aber auch ohne sich einen abrackern zu müssen.

00-Schneider
2022-01-27, 20:39:51
Hat man mit Hartz 4 aber auch ohne sich einen abrackern zu müssen.


Richtig, deswegen würde ich für z.b. netto ~100 Euro mehr auch nicht arbeiten gehen und verurteile Hartzer deswegen auch nicht.