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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Astronomie — mit und ohne Teleskop


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Gast
2003-06-24, 03:46:50
mist ,naja egal hier ein direktlink :

http://www.pbase.com/image/1013203

aths
2003-06-24, 07:02:32
Ein Dobson ist, was fotografieren angeht, im Nachteil, da man aufgrund fehlender Nachführung nur sehr kurz belichten kann. Hochauflösende Mondfotos sind auf sehr gute Luft angewiesen. Mit parallaktischer Montierung ist es einfacher, eine Serie zu schießen und das beste Bild rauszusuchen. Unmöglich ist fotografieren mit einem Dobson nicht, aber auch nicht gerade ideal. Dieses Mond-Foto ist lt. Seite mit einem 8" Skywatcher dobson, 1200mm f/6 geschossen worden.

Stellt das schon die Grenze des machbaren dar? Wahrscheinlich nein. Der dieses Mondbild gemacht hat, hat auch mal Jupiter geschossen:

http://image.pbase.com/u6/jchartmann/upload/1012984.Jupiter_Jan_rawstacked.JPG
http://www.pbase.com/image/1012984

Folgender Jupiter wurde mit einem GP 90M aufgenommen:

http://www.astronomie.de/galerie/bilder/ssystem/planeten/planeten0117.jpg
http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1277

was schon als sehr gutes Ergebnis zählt. Es geht noch besser:

http://www.astronomie.de/galerie/bilder/ssystem/planeten/planeten0151.jpg
http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1453

Ich dachte erst, er hätte sich verschrieben und das Foto in Wahrheit mit seinem C8 gemacht. Irrtum, mit dem C8 bekommt er sowas hin:

http://www.astronomie.de/galerie/bilder/ssystem/planeten/planeten0203.jpg
http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1986

Das GP 90M ist ein Refraktor mit nur 90 mm Öffnung, was der gute Frank Specht da aus seinem Rohr gequetscht hat, ist nur durch seine jahrelange Astrofotografie-Praxis möglich, inklusive seiner legendären Nachbearbeitungs-Künste. Bei der Nachbearbeitung gilt es, das sichtbar zu machen, was auf Einzelfotos im Luftzittern untergeht. Er zeichnet da also keine Details nach, sondern... man studiere am besten seine Seite dazu :) http://astronomy.rainbow-serpent.de/ (Die "How To..." lesen.)

Man wird visuell den Planeten nie so groß haben, und auch nicht in diesen Details. Erfahrene Beobachter können aber ganz kurze Momente optimaler Luftruhe ausnutzen, um viele Details zu erkennen.

Amarok
2003-06-24, 10:51:45
Original geschrieben von Gast
mit was für ein dobson wäre sowas möglich ??
geht mit einem 8" locker

ShiShingu
2003-06-24, 12:23:43
hat jemand von euch ne idee, wie man sich am besten selber ein "stativ" fürn nen feldstecher bauen kann? (wenn man den ja mit den händen fest hält, wackelts ja andauernd... ;( )

aths
2003-06-24, 12:36:16
Die Konfiguration meines Teleskops hat sich gestern noch geändert. Das Stativ wird jetzt kein schweres Alu-, sondern ein (noch etwas schwereres) Holzstativ sein, das Berlebach Uni 18L GP. Holz steckt Schwingungen besser weg als Alu, dieses Stativ wiegt knapp 7 kg und kostet (fast exakt) doppelt so viel, wie mein altes Komplett-System.

(Das hatte auch ein Holzstativ, aber ein sehr klappriges.)

Dieses Stativ wäre bis 50 kg belastbar. Die Montierung (4 kg) kann selbst nur bis 7, höchstens 8 kg vernünftig tragen, so dass selbst bei Maximalausbau das Stativ noch weit unterfordert wird, was sich natürlich positiv auf die Stabilität auswirkt.

edit: Ähhh, das klingt alles etwas angeberisch :sulkoff: :sulkoff: aber ich freue mich so auf das Fernrohr...

beta3
2003-06-24, 16:09:28
was haltet ihr von diesem buch:
Welcher Stern ist das?

das himmelsjahr 2003 ist leider nicht lieferbar

Flanders
2003-06-24, 16:40:21
So jetzt bitte ich kurz um hilfe !

Hab hier 2 oculare aber kein teleskop um es zu probieren :)

Also das eine ist 28 mm ,2"
und das andere 11mm 1,25"

mit welchen von beiden würde ich "weiter sehen" ?

hab hier ne formel weis aber nicht obs richtig ist :


brennwerte des teleskop 1200mm
------------------------ = z.b --------- = 42,.......
Brennwerete des ocular 28mm


wäre dann 42X

brennwerte des teleskop 1200mm
------------------------ = z.b --------- = 109,.......
Brennwerete des ocular 11mm


109x


würde also heisen das ich mit den kleineren ocular ,weiter sehen kann ??

beta3
2003-06-24, 16:42:44
du kannst mit einem kleineren okular stärker vergößern

p.s.: schreib das nächste mal bitte so rechnungen oder so ähnlich
brennweite teleskop xyz / Brennweite Okular xyz = xyz

aths
2003-06-24, 16:43:08
Original geschrieben von beta3
was haltet ihr von diesem buch:
Welcher Stern ist das?

das himmelsjahr 2003 ist leider nicht lieferbar Also,

"Welcher Stern ist das", "Karkoschka" und "Himmelsjahr" sind 3 grundlegend grundverschiedene Bücher.

"Welcher Stern ist das?" ist für Anfänger, und soll eine grundlegende Orientierung am Himmel ermöglichen.

"Atlas für Himmelsbeobachter" ("Karkoschka") ist sozusagen für Leute mit mehr Anspruch. Es gibt praktisch keine Einführung darin, wie man beobachtet und wie die Sternbilder heißen (obwohl das natürlich in Tabellenform drin steht) sondern es ist Material "zum Arbeiten", um quasi "Touren" zu planen, und enthält Karten, um die Objekte auch zu finden.

"Das Himmelsjahr 2003" enthält speziell für 2003 alle möglichen Ereignisse, und weiterführende Artikel zum Thema Astronomie. Der Karkoschka hat zwar Planeten-Tabellen bis ins Jahr 2017, mit diesem Buch hier jedoch werden die Sichtbarkeiten auch verbal beschrieben, und es gibt Skizzen wie das dann aussieht.

aths
2003-06-24, 16:45:11
Original geschrieben von Flanders
So jetzt bitte ich kurz um hilfe !

Hab hier 2 oculare aber kein teleskop um es zu probieren :)

Also das eine ist 28 mm ,2"
und das andere 11mm 1,25"

mit welchen von beiden würde ich "weiter sehen" ? "Wie weit" man sieht, hängt (fast) gar nicht vom Okular ab, sondern vom Objektiv, nämlich wieviel Licht es sammelt. Sofern man sich in einem sinnvollen Vergrößerungsbereich befindet, ist es praktisch egal, wie stark man vergrößert, man sieh immer gleich "weit".

beta3
2003-06-24, 16:47:23
hast du alle drei bücher?

kann mich eigentlich schon am himmel orientieren und wie sternbilder heißen, kann ich nachschauen
oder wird im 1.buch alles sehr genau und detailliert erklärt, so wie es nirgend im inet steht?

aths
2003-06-24, 16:52:31
Original geschrieben von beta3
hast du alle drei bücher? Nein, nur die letzten beiden, über das erste las ich nur irgendwann in den Astro-Foren Besprechungen.
Original geschrieben von beta3
oder wird im 1.buch alles sehr genau und detailliert erklärt, so wie es nirgend im inet steht? Das kann ich mangels Kenntnis nicht sicher sagen, denke aber, dass man es nicht unbedingt braucht, jedenfalls weniger dringend als den Karkoschka :)

Amarok
2003-06-24, 18:00:24
Die Sache mit dem "Weit sehen" ist, wie schon aths erwähnt hat, nicht von der Vergrößerung abhängig.

Ein Beispiel:

Mit freiem Auge kann man die Andromeda Galaxie ganz gut shene, die ist über 2 Millionen Lichtjahre entfernt, ohne Teleskop also, ohne Okular.

Plute ist ca. 6 Milliarden km entfernt, ihn esehe nicht einmal ich mit meinem 8", egal welches Okular ich verwende.

UNd die Sache mit der Vergrößerung muss man auch unterschiedlich sehen. Wieviel scheinbares Gesichtsfeld habe ich wenn ich hineinblicke? Bei 40° sahe ich wenig, bei 80° kann ich mit der gleichen Vergrößerung wie bei 40°er wesentlich mehr "Fläche sehen".

Und bei Sternhaufen, vielen Galaxien zahlt sich eine hohe Vergrößerung sowieso nicht aus.

beta3
2003-06-24, 18:30:42
passt zwar nicht direkt her, aber trotzdem

was ist ein iridium flare (english)

aths
2003-06-24, 18:32:03
Ein Satellit für das Iridium-Netz. Die Erscheinung am Himmel soll manchmal wie eine Flackel ("flare") aussehen.

beta3
2003-06-24, 18:35:39
hab schon blinkende und schnell bewegende dinge gesehen, wahrscheinlich waren das iridium flare

was ist das iridium netz?

Amarok
2003-06-24, 18:47:30
Original geschrieben von beta3
hab schon blinkende und schnell bewegende dinge gesehen, wahrscheinlich waren das iridium flare

was ist das iridium netz?
Nein, das waren sicher keine Iridium flares. Ein Iridium flare bleibt stationär und ist dermaßen hell, dass sogar Astrophotos nichts werden.

Das Iridium Netz war ein geplantes, weltumspannendes Mobiltelefonnetz, ist leider Pleite gegangen.

Werde mal schauen ob ich ein Photo finde...

Amarok
2003-06-24, 18:50:10
Da ist so ein Flare (im Sternbild der Leier..)


http://www.allthesky.com/various/big/iridium-b.jpg

Amarok
2003-06-24, 18:53:26
Habe dir hier (http://www.heavens-above.com/iridium.asp?lat=48.017&lng=13.650&alt=417&loc=V%F6cklabruck&TZ=CET&Dur=7) die nächsten Flares rausgesucht, die bei dir in den nächsten 7 Tagen erscheinen werden.

Amarok
2003-06-24, 19:10:41
Original geschrieben von beta3
das himmelsjahr 2003 ist leider nicht lieferbar Schau mal hier (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3440090957/qid=1056474526/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/028-8471658-2803768) nach.

beta3
2003-06-24, 19:43:26
dann hab ich doch sowas ned gesehen

was ist bei der deluxe anders?
ist nur eine cd dabei?

mag ist ja die helligkeit
0 die höchste und bis 6 können wir mit bloßem auge sehen, oder?

Amarok
2003-06-24, 19:44:35
Buch + CD-ROM

beta3
2003-06-24, 19:47:17
und was ist auf der cd?

Amarok
2003-06-24, 20:23:38
Original geschrieben von beta3

mag ist ja die helligkeit
0 die höchste und bis 6 können wir mit bloßem auge sehen, oder?
bis 6mag nur bei wirklich guten Bedingungen.

Auf der CD sind IMHO Tabellen und ein Bilder von Ereignissen.

beta3
2003-06-24, 20:50:15
hat die sonne 0mag?
wieviel mag hat der mond?

gibt es bei mag nur negative werte?

Amarok
2003-06-24, 21:08:45
Original geschrieben von beta3
hat die sonne 0mag?
wieviel mag hat der mond?

gibt es bei mag nur negative werte?
Die Helligkeit ist ein logarythmisches Maß.
Es wurde von Hipparch erstellt: Den hellsten Sternen gab er die Größenklasse 1, den etwas schwächeren 2 usw. Die gerade noch mit freiem Auge sichberen erhielten die Nummer 6.

Es wurde schließlich im Laufe der Zeit vereinbart, dass 5 Größenklassen eine Helligkeitsänderung um das 100-fache repräsentieren sollen. (Stern 7.Klasse ist 100x schwächer als ein Stern 2. Klasse)

weitere Beispiele für Helligkeiten:

Sonne: -26
Venus: bis -4.4
Sirius: -1.56
Pluto: derzeit 13.8
Neptun: 7.8
Uranus: 5.7
Mars: derzeit -1.2
Wega: 0
Saturn: -1.8
Polarstern: 1.97 (veränderlich)
Mond: heute -9.9

beta3
2003-06-24, 21:25:51
sonne mit -26?
bist du dir da sicher?
das würde bedeuten, dass die sonne 300x schwächer leuchtet als der mond

wo ist wega?

Amarok
2003-06-24, 22:10:08
Original geschrieben von beta3
sonne mit -26?
bist du dir da sicher?
das würde bedeuten, dass die sonne 300x schwächer leuchtet als der mond

wo ist wega?
-26 stimmt absolut: Vergiss nicht, es ist ein logarythmisches Maß, deshalb bedeutet ein Unterschied von 15 Größenklassen, dass die Sonne 1.000.000 heller leuchtet.

Wega ist der Hauptstern der Leier (siehe Photo vom Iridium flare (darunter)), dorthin machte Jodie Foster ihren Trip in "Contact" :D

Geht gerade über dem NO-Horizont in die Höhe.

aths
2003-06-25, 11:51:22
Neuer Tag, neue Infos zu meinem Teleskop, desses physikalische Anwesenheit nicht mehr allzulange dauern kann.

Der Sucher (siehe Bild) ist ein 7x50 Weitwinkel. Er wird leider nicht mehr hergestellt, Herr Vehrenberg konnte trotzdem noch einen besorgen, wenn auch "nur" einen gebrauchten.

Dieser Sucher vergrößert 7x und hat eine Öffnung von 50 mm. Das scheinbare Gesichtsfeld im Okular ist 60°, am Himmel sieht man einen Ausschnitt von wahren 8,3°. Das ist 16x der Vollmond nebeneinander!!! Das Sucher-Okular hat einen Augenabstand von 20 mm. Die Länge des Suchers müsste bei etwa 22 - 25 cm liegen (wird bei Ankunft nachgemessen.)

Amarok
2003-06-25, 12:09:01
Warum kein Telrad dazu?

aths
2003-06-25, 13:58:56
Original geschrieben von Amarok
Warum kein Telrad dazu? Weil ich noch nie mit sowas gearbeitet habe.

beta3
2003-06-25, 14:17:11
weiß wer wieviele kilometer ein ER sind

btw, mond ist ca. 58,4 ER weitweg

Amarok
2003-06-25, 15:09:35
Original geschrieben von beta3
weiß wer wieviele kilometer ein ER sind

btw, mond ist ca. 58,4 ER weitweg

ER = Erdradius (würde ich mal sagen;)

Amarok
2003-06-25, 15:10:03
Original geschrieben von aths
Weil ich noch nie mit sowas gearbeitet habe.
Hilft unheimlich beim Aufsuchen von Objekten.

aths
2003-06-25, 15:55:58
Original geschrieben von Amarok
Hilft unheimlich beim Aufsuchen von Objekten. Dazu will ich ja den Sucher nehmen :D mit 8,3° wGF :D der dank 7 mm Austrittspupille schon viele Objekte direkt zeigen dürfte.

Amarok
2003-06-25, 16:10:13
Original geschrieben von aths
Dazu will ich ja den Sucher nehmen :D mit 8,3° wGF :D der dank 7 mm Austrittspupille schon viele Objekte direkt zeigen dürfte.
Ist schon klar;)

Aber mit dem Telrad hast du den Vorteil, dass in den meisten PC-Sternenkarten die Abbildung des Telrads eingezeichnet ist. Glaube mir, damit ist die Orientierung noch um etliches leichter als mit deinem Sucher.

aths
2003-06-25, 16:17:00
Original geschrieben von Amarok
Ist schon klar;)

Aber mit dem Telrad hast du den Vorteil, dass in den meisten PC-Sternenkarten die Abbildung des Telrads eingezeichnet ist. Glaube mir, damit ist die Orientierung noch um etliches leichter als mit deinem Sucher. Ich glaube dir :D aber den Sucher wollten ich sowieso :D und _irgendwann_ muss auf das Teleskop noch ein Leitrohr rauf — der Platz ist ja endlich.

Gast
2003-06-26, 01:40:17
Hi ,

Kann mir jemand beim orientieren von sternenkarten helfen ??

Ich hab ne drehbare sternen karte und kann sie auch super einstellen ,wo ich noch probleme habe ist das zu erkennen an den echten sternen . Gibt es tips die mann einhalten sollte ??

ciao

Gast
2003-06-26, 04:27:31
Hab probleme mit Cartes du Ciel .Irgendwie dreht sich die karte falsch , z.b wenn ich in real richtung süden schaue dann wandern die sterne nach westen .Aber bei Cartes du Ciel wenn ich immer aktualisiere wandern die sterne richtung osten . was ist daran "falsch" ??

Gast
2003-06-26, 06:32:19
Welches ocular soll ich am besten für planet beobachtung besorgen ??
Das teleskop : Dobson Skywatcher brennweite 1200 mm ,durchmesser 200 mm .

Amarok
2003-06-26, 09:04:59
Original geschrieben von Gast
Welches ocular soll ich am besten für planet beobachtung besorgen ??
Das teleskop : Dobson Skywatcher brennweite 1200 mm ,durchmesser 200 mm .
Wenn es ein gutes Gerät ist und das Seeing ebenfalls, dann kannst du bis knapp 400-fach gehen. (ISt aber nur geschätzt, kann auch mehr oder weniger sein.

Ich würde so mit einem 12.5mm mal anfangen, so zum Überblick und dann auf ein 7mm Okular gehen und dann auf ein 4mm. Möchtest du dir Geld sparen kannst du auch eine Barlow-Linse benutzen.
Was man so kauft hängt auch davon ab wo du wohnst;( In einer Großstadt wird das Seeing kaum gut sein, am Berg schon (dort würde ich mir das 3mm Okular kaufen)

Welche Marke du nimmst hängt von deinem Geldbörsel ab. aths hat hier wie ich schon ein paar Vorschläge gemacht.

Ach ja, vergiss nicht, dass dein Dobson wohl keine Nachführung hat, da können 300-400fach ganz schön zum Problem werden. Also eher etwas kleinere Vergrößerungen wählen (beim Dobson)

Amarok
2003-06-26, 09:06:56
Original geschrieben von Gast
Hab probleme mit Cartes du Ciel .Irgendwie dreht sich die karte falsch , z.b wenn ich in real richtung süden schaue dann wandern die sterne nach westen .Aber bei Cartes du Ciel wenn ich immer aktualisiere wandern die sterne richtung osten . was ist daran "falsch" ??
Deinen Standort richig eingegeben?

aths
2003-06-26, 09:53:28
Original geschrieben von Gast
Hi ,

Kann mir jemand beim orientieren von sternenkarten helfen ??

Ich hab ne drehbare sternen karte und kann sie auch super einstellen ,wo ich noch probleme habe ist das zu erkennen an den echten sternen . Gibt es tips die mann einhalten sollte ?? Ja - halte die Sternkarte nicht "flach", halte sie "nach unten". Fange an, erst mal ein markantes Sternbild zu erkennen, um die Größenordnungen am Himmel abschätzen zu können.

aths
2003-06-26, 10:17:00
Original geschrieben von Gast
Welches ocular soll ich am besten für planet beobachtung besorgen ??
Das teleskop : Dobson Skywatcher brennweite 1200 mm ,durchmesser 200 mm . Ok, hier gibts mehrere Dinge zu berücksichtigen.

Übrigens, das Öffnungsverhältnis deiner Optik ist 200/1200 = f/6. Dieses Verhältnis muss man kennen, wenn man optisches Zubehör kaufen will.

1. Das Gerät muss sauber kollimiert (justiert) sein, damit sich hohe Vergrößerungen lohnen. Mit einem Justierlaser soll sowas sehr einfach und schnell gehen. Ich selbst habe noch nie ein Teleskop kollimiert, hierzu gibts aber Anleitungen, auch im Netz.

2. Das Gerät muss voll und ganz ausgekühlt sein. Das kann bei dem großen Tubus trotz offener Bauweise ein wenig dauern. Jetzt im Sommer ist es nicht ganz so kritisch, trotzdem verschlechtern Luftwirbel im Tubus das Bild.

3. Du hast einen Dobson, der händisch in 2 Achsen nachgeführt wird. Um nicht dauernd am Tubus zu rucken, wirst du versuchen es so hinzubiegen, dass der Planet einmal durchs Gesichtsfeld des Okulars wandert, und dann erst wieder nachführen. Man sollte mehrere Minuten lang einen Planeten beobachten, der Planet läuft natürlich in einer kürzeren Spanne durch. Du bräuchtest bequemerweise ein großes Gesichtfeld, um wenig nachführen zu müssen. Dieses Gesichtsfeld sollte vor allem randscharf sein.

4. Ein weiteres Problem ist, dass normale kurzbrennweitige Okulare im kurzbrennweitigen Bereich (für hohe Vergrößerungen) einen sehr kurzen Augenabstand haben. Wenn man mit dem Auge weiter weg geht, verkleinert sich zusehends das Gesichtsfeld.


Gibt es ein Okular, welches dennoch optimal wäre? Ja, zum Beispiel das LVW. Das hat 20 mm Augenabstand, 65° Eigengesichtfeld, kommt sehr gut mit deinem Öffnungsverhältnis von f/6 aus (Randschärfe!) und ist auch ansonsten rundum ein Qualitätsokular. Nachteil: Es kostet neu über 300 €.

Solch große Gesichtsfelder, inkl. Korrektur für f/6-Optiken (und sogar noch größer) und der bequeme Augenabstand, das kostet massiv Geld. Zum Glück gibts Barlow-Linsen, damit bekommst du 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

- Eine 2x-Barlow macht aus deinem f/6-System ein f/12-System — welches bezüglich Randschärfe völlig unkritisch für alle Okulare ist.

- Eine Barlow erlaubt, längerbrennweitige Okulare zu verwenden ( = größerer Augenabstand bei "normalen" Okularen) und trotzdem hoch zu vergrößern.

Nun gibts verschiedene Barlow-Linsen. Man könnte eine Barlow-Linse (bzw. sind es eigentlich mindestens 2 Linsen, die bei der "Barlow-Linse" im Rohr stecken) so berechnen, dass bestimmte optische Fehler eines Systems ausgeglichen werden. Aber das Teil soll ja möglichst überall einsetzbar sein. Es gibt speziell gerechnete Barlows - Die "Powermate"-Reihe von Tele Vue, die im Prinzip "unsichtbar" ist und keine unerwünschten Seiteneffekte hat. Dieses feine Teil kostet allerdings 250 €. Gute Barlows sind schon für 55 oder 65 € zu bekommen, deren Abbildung zwar nicht ganz so perfekt ist, aber trotzdem ihre Arbeit verrichten. Konkret hörte ich von der Antares B2T ziemlich viel gutes: http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Barlow/barlow.htm#B2T

Allerdings vergrößert sie nur 2x. 3x wäre noch angenehmer, nur sind 3x-Barlows schwieriger zu bauen, zu preiswerte 3x-Barlow senken die Bildqualität. Da lässt du dich am besten vom Händler deines Vertrauens beraten.

Nochmal zusammengefasst das ganze :D

- Überlege den Kauf einer guten Barlow-Linse, wenns geht einer 3x-Linse.

- Kaufe Okulare mit Weitwinkel, das heißt konkret, Plössl. Achte auf ~ 50° Gesichtsfeld, spare nicht bei der Qualität. In Billig-Plössls können die hellen Planeten z.B. Reflektionen erzeugen. Lieber für den Anfang ein Okular weniger, dafür ein gutes!

- Staffele das Okular-Set so, dass die nächsthöhere Stufe ganz grob 70% höher vergrößert als die vorherige. Im Bereich von ca. 200-300x darf es auch etwas feinstufiger sein.

- Überlege den Kauf eines Übersichts-Okulars (ca. 25 mm Brennweite), falls du noch keins hast, z.B. dieses hier: http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#talplossl Damit fängt man dann an, im Teleskop das Objekt zu suchen, wenn die Gegend im Sucher eingestellt wurde.

Amarok
2003-06-26, 10:23:18
Original geschrieben von aths
Ja - halte die Sternkarte nicht "flach", halte sie "nach unten". Fange an, erst mal ein markantes Sternbild zu erkennen, um die Größenordnungen am Himmel abschätzen zu können.
z.B
Großer Wagen

@aths

Du solltest Politiker werden :D

Gast
2003-06-26, 11:38:50
sind diese okulare ok ?? http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#plossl

Gast
2003-06-26, 11:39:51
Original geschrieben von Amarok
Deinen Standort richig eingegeben?

Das wars , jetzt funzt es richtig :)

thx

Amarok
2003-06-26, 11:43:27
Original geschrieben von Gast
sind diese okulare ok ?? http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#plossl
Für den Anfänger reicht es, aber besonders gut sind sie nicht. (Vor allem die von aths erwähnte Randschärfe ist da nicht so toll.)

aths
2003-06-26, 14:37:36
Randschärfe ist (hoffentlich) kein Thema mehr, wenn die hinter einer Barlow eingesetzt werden. Für Großfeld-Betrachtungen wird ohnehin früher oder später ein Weitwinkel fällig, welches auch bei f/6 noch randscharf ist - z.B. Nagler :D

beta3
2003-06-26, 14:43:50
hab wiedermal eine frage

könnt ihr mir sagen, ob mein vielleicht zukünftiger sucher gut ist
daten:
6x30, kleiner refraktor, 6fache vergößerung, scheinb. feld 45°, 13mm augenabstand

aths
2003-06-26, 15:03:06
Original geschrieben von beta3
hab wiedermal eine frage

könnt ihr mir sagen, ob mein vielleicht zukünftiger sucher gut ist
daten:
6x30, kleiner refraktor, 6fache vergößerung, scheinb. feld 45°, 13mm augenabstand Die wichtigste Angabe fehlt: Welches wahre Gesichtsfeld kann man damit überblicken? Es würden wahrscheinlich etwa 7,5° sein. Das ist eine Menge.

beta3
2003-06-26, 16:09:25
ich kann also wahrscheinlich 7,5° sehen
wie oft hätte der mond darin platz?

aths
2003-06-26, 16:10:06
Original geschrieben von beta3
ich kann also wafrscheinlich 7,5° sehen
wie oft hätte der mond darin platz? Rund 14 mal nebeneinander.

aths
2003-06-26, 19:41:59
Neuer Tag ohne dass es da ist http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/images/icons/smirk.gif — neues Detail zum Gerät :) Es handelt sich um eine ED-Optik. Was heißt das eigentlich?

ED steht für Extralow Dispersion. Damit ist man nicht viel schlauer. Also schön der Reihe nach! Wenn Spiegelteleskope für eine gegebene Leistung preiswerter sind, warum gibt es überhaupt noch Linsenteleskope?

Das hat verschiedene Ursachen. Teleskope für bestimmte Spezialgebiete lassen sich als Refraktor (also Linsenteleskop) besonders handlich produzieren, und von der Einfacheit der Benutzung ist so ein Refraktor ohnehin unübertroffen. Nun gilt für Lichtbrechung aber, dass unterschiedliche Farben unterschiedlich stark gebrochen werden. Auf Lichtbrechung basiert da die Funktion einer Linse. Das Fraunhofer-Objektiv führt 2 Farben in einen Brennpunkt, und bei genügend langer Brennweite sieht man (fast) gar keinen Fehler mehr, daher der Name "achromatisch" (farbfrei) Das heißt natürlich nicht, dass man nur Schwarzweiß-Bilder sieht, sondern dass "falsche" Farben unterdrückt werden. Genauer gesagt, wird der primäre Farbfehler beseitigt, der sekundäre bleibt.

Um den auch noch wegzukriegen benötigt man apochromatische Objektive. Die Bedeutung dieses Wortes wurde allerdings mit der Zeit "aufgeweicht", wie wir gleich sehen werden.

Zunächst: Mit 2 Linsen im Objektiv bekommt man die Abbildungsfehler nur für die Bildmitte korrigiert. Soll das gesamte Gesichtsfeld auskorrigiert sein, benötigt man 3 Linsen. 3-Linser sind irre teuer. Da man mit 2 Linsen auch schon "sehr gute" Ergebnisse erzielen kann, sind die 3-Linser trotz ihrer exzellenten Abbildungsqualität aufgrund ihres Preises kaum verbreitet. Es gibt weitere Konstruktionen, die hinter dem Objektiv noch 1 oder 2 Linsen haben. Diese sind speziell für die Fotografie berechnen, und ebnen zum Beispiel das Bildfeld.

Das Fraunhofer-Objektiv (heute Standard in Linsenteleskopen) verwendet für die beiden Linsen jeweils unterschiedliche Glassorten. Um eine Optik wirklich frei von sekundärer Farbe zu bekommen, muss eine Linse aus einer Fluorid-Verbindung (z.B. Kalziumfluorid) sein. Dazu werden entsprechende Kristalle gezüchtet, und dann geschliffen. Das hört sich nicht nur aufwändig an, sondern ist auch wirklich richtig teuer. Wenn man das Fluorid-Element als vordere Linse verwendet, lässt sich die Korrektur praktisch perfekt gestalten, aber zum Schutz des empfindlichen FL-Elements wird oft die innen liegende aus dem Kristall geschliffen. Takahashi baute als erster FL-Teleskope, zunächst mit innerer FL-Linse, dann mit dem Fluorid-Element vorne.

Wegen der hohen Kosten wurde nach Auswegen gesucht. FL-Apos werden, trotz der exzellenten Eigenschaften, kaum noch herstellt, da sich fast genauso gute Objektive auch ohne Fluorid-Linse herstellen lassen. Man nimmt ein Spezialglas, welches die Eigenschaft hat, dass sich der Brechungs-Index für die einzelnen Farben kaum unterscheidet. Hier gibt es ED (Extralow Dispersion) und SD (Superlow Dispersion)-Objektive. Diese sind nicht mehr wirklich apochromatisch, aber fast, weswegen man sie landläufig trotzdem als Apo bezeichnet. Nach wie vor hängt es vom Öffnungsverhältnis ab - je mehr Brennweite pro Öffnung, desto besseres Bild, allerdings wird auch der maximal sichtbare Himmelsausschnitt kleiner.

Mein ED erreicht optisch fast FL-Qualität. Ein guter FL ist zwar "technisch" wirklich perfekter, aber da die Wahrnehmungsfähigkeit des Auges ja auch begrenzt ist, kann ein Qualitäts-ED fast gleichziehen. Der Verzicht auf den letzten Zacken Ästhetik spart jedenfalls eine Menge Geld :naughty:

aths
2003-06-26, 20:28:43
Original geschrieben von Gast
Welches ocular soll ich am besten für planet beobachtung besorgen ??
Das teleskop : Dobson Skywatcher brennweite 1200 mm ,durchmesser 200 mm . Welche Okulare hast du eigentlich schon?

Gast
2003-06-27, 01:07:43
Original geschrieben von aths
Welche Okulare hast du eigentlich schon?

Nur eins das beim dobson dabei war ,unzwar : 28 mm 2" 52°
ich denke ist eher für deepsky gut oder ?

aths
2003-06-27, 02:24:10
Original geschrieben von Gast
Nur eins das beim dobson dabei war ,unzwar : 28 mm 2" 52°
ich denke ist eher für deepsky gut oder ? 43x Vergrößerung, 4,7 mm AP (Austrittspupille), und _immerhin_ 1,2° wGF (wahres Gesichtsfeld am Himmel) — jo, das ist für Deep Sky nicht schlecht.

Einige Anregungen zur _langfristigen_ Planung.

1. Ein Übersichtsokular. 2", Superweitwinkel, lange Brennweite. Z.B. 32 mm mit >65° GF. Ergibt dann ein wGF von ca. 1,7 - 1,8°. Klingt nicht so viel mehr, bedeutet aber mehr als die doppelte Fläche zu sehen.

2. Planeten-Okulare. Ehe du dich an die Maximalvergrößerung ranwagst (über 300x) würde ich empfehlen, mit moderateren Vergrößerungen zu üben. Wie schon gesagt kannst du erst dann sehr hoch gehen, wenn das Gerät sauber justiert und voll ausgekühlt ist. Angenommen, du hast eine gute 2x Barlow. Es ist, wegen der Staffelung der Okulare (man kann nicht jede beliebige gewünschte Brennweite kaufen) schwierig, hinzukriegen, dass sich keine Kombinationen überschneiden. Um eine auf jeden Fall kontrastreiche, problemlose hohe Vergrößerung hinzubekommen (so 240 - 260x), brauchst du bei der 2x Barlow ein Okular in der Nähe von 9 - 10 mm, bei einer 3x Barlow von 12,5 - 15 mm.

Wie gesagt, 3x Barlows sind nicht mehr ganz unproblematisch, lass dich da vom Wolfi beraten.

Ich würde empfehlen, für Planeten 2 unterschiedliche höhere Vergrößerungen zu haben, einfach um einerseits sehr gute Luft ausnutzen zu können, andererseits um bei schlechterer Luft durch geringere Vergrößerung ein noch taugliches Bild zu haben.

Wenn man das zusammenrechnet: 1 gute Barlow, 1 2"-Übersichtokular, 2 bessere Plössls, dann läuft das auf ganz ungefähr 300 - 400 € hinaus. Deshalb: Nichts überstürzen, und nach und nach aufrüsten. Mit der Erfahrung die du gewinnst, kannst du dann auch jeweils die Sinnhaftigkeit einer neuen Anschaffung abschätzen. Bei Okularen, die würde ich nicht rein nach preislichen Kriterien kaufen, immerhin ist das Okular quasi die andere Hälfte vom Teleskop. Kauft man erst zu billige, und ersetzt sie später durch bessere, kommt das teurer als wenn man sein Zeug behält.

Wer weiß, vielleicht schaffst du dir irgendwann einen kleinen aber feinen Refraktor als Zweitgerät an, dann rentieren sich gute Okulare gleich doppelt. Das heißt nicht, dass du dir ausschließlich diese superteuren Edel-Okulare à la Pentax XL oder Vixen LVW kaufen sollst :) (die ja pro Stück soviel wie dein ganzes Teleskop kosten...) was ich nur sagen möchte ist: Nicht gleich ein komplettes Set kaufen, was wegen des Budgets sehr preiswert sein muss, sondern z.B. mit einer guten Barlow und einem neuen Plössl anfangen und später das Set erweitern. Dann weißt du auch schon besser, welche Brennweiten du brauchst.

Gast
2003-06-27, 03:26:42
So hab jetzt mal mit der 28 mm mal den himmel angeschaut , Cartes du Ciel und die sternenkarte benutzt .Leider war ich trotz allen , nicht so fündig :( .Die Sternzeichen konnte ich auf anhieb finden und konnte mich (mittlerweile) gut orientieren .Das problem liegt aber darin das ich auser Jede menge sterne nix anderes beobachten konnte wie z.b nebeln ,galaxien oder sternhaufen. Ich muss aber eins hinzufügen das ich inmoment nur freie sicht habe auf süd - südwest .Aber laut Cartes du Ciel wären z.b M 8 und M 24 in in meiner richtung ,aber leider habe ich vergebens danach gesucht.
Ich weis das ich auch nicht überall hinkomme mit meinm teleskop aber andere kommen schon mit viel schwächere an den M 8 .Was kann das sein ?? Wir wohnen im dorf ,es ist sehr dunkel aber all das bringte mir nichts :/

Amarok
2003-06-27, 09:27:37
Original geschrieben von Gast
So hab jetzt mal mit der 28 mm mal den himmel angeschaut , Cartes du Ciel und die sternenkarte benutzt .Leider war ich trotz allen , nicht so fündig :( .Die Sternzeichen konnte ich auf anhieb finden und konnte mich (mittlerweile) gut orientieren .Das problem liegt aber darin das ich auser Jede menge sterne nix anderes beobachten konnte wie z.b nebeln ,galaxien oder sternhaufen. Ich muss aber eins hinzufügen das ich inmoment nur freie sicht habe auf süd - südwest .Aber laut Cartes du Ciel wären z.b M 8 und M 24 in in meiner richtung ,aber leider habe ich vergebens danach gesucht.
Ich weis das ich auch nicht überall hinkomme mit meinm teleskop aber andere kommen schon mit viel schwächere an den M 8 .Was kann das sein ?? Wir wohnen im dorf ,es ist sehr dunkel aber all das bringte mir nichts :/
Ich denke, dass du M8 gesehen hast, nur nicht erkannnt. Gründe: M8 ist ein diffuser Nebel und schon seehr tief (wenn du um diese Uhrzeit ihn beobachtet hast steht er keine 15 Grad über dem Horizont (bei welche geographischen Breite wohnst du?) Da kann so ein Nebel zum Problem werden, ein Filter wäre da nicht schlecht.

Auch musst du sehen lernen. Und dazu brauchst du Geduld. Es ist unglaublich wie viel das ausmacht. Ein Geübter sieht mehr mit einem 6" als ein Laie mit einem 10". (Frag mal meine Frau :D))

beta3
2003-06-27, 13:48:40
wiedermal ich

wie benutzt man die gp e montierung?
sind folgende okulare gut? Ortho 25mm / Plössl 9mm
mit welcher vergrößerung kann man die sonne gut beobachten (mit filter natürlich:D ) ?

aths
2003-06-27, 14:07:03
Original geschrieben von beta3
wiedermal ich

wie benutzt man die gp e montierung?Es liegt eine Bedienungsanleitung bei. Einfach gesagt stellst du sie so auf, dass sie zum Himmelsnordpol zeigt, und dann stellst du grob in 2 Achsen das Objekt ein, dann klemmst du die Grobverstellung fest und nutzt die Feinregelung.
Original geschrieben von beta3
sind folgende okulare gut? Ortho 25mm / Plössl 9mmDas kann man nicht pauschal sagen. Zum Starten reicht es sicher. Da gute Okulare auch gutes Geld kosten, sollte man sich sicher sein, ein bestimmtes neues Okular zu brauchen. Das kann man am besten mit eigener Erfahrung abschätzen, daher würde ich zum Start noch nicht auf ein komplettes Okular-Set wert legen. Mit 25 und 9 mm erreichst du 36x und 100x.
Original geschrieben von beta3
mit welcher vergrößerung kann man die sonne gut beobachten (mit filter natürlich:D ) ? Man braucht eine besondere Sonnenfilter-Folie (in einer Fassung) welche das Objektiv abdeckt. Die Sonnenstrahlen in den Tubus knallen zu lassen wäre nämlich keine gute Idee. Je nach Gesichtsfeld des Okulars hat man die Sonne bei etwa 70x formatfüllend drinnen. Um sie im Detail zu beobachten, kann man natürlich noch höher gehen.

Für das R114M vertreibt Vehrenberg (vielleicht auch Wolfi?) fertige Filter, die allerdings nicht billig sind: 122 €.

Vor der Sonnenbeobachtung den Sucher abnehmen oder sicher (am Objektiv) abdecken.

beta3
2003-06-27, 15:02:56
kann man auch sonnenwinde und -stürme beobachten?
so, wie man sie auf fotos sieht

Amarok
2003-06-27, 15:55:37
Original geschrieben von beta3

mit welcher vergrößerung kann man die sonne gut beobachten (mit filter natürlich:D ) ?
Ich empfehle seh die Baader Sonnenfilter-Folie. Die bekommst du shcon um 20€. Damit bastelst du dir deinen Filter selber. Er ist kostengünstig und besser als jeder Glasfilter (noch dazu ist die Sonne in Weiß und nicht Grün oder Orange wie bei manch anderen Filtern.)

Amarok
2003-06-27, 15:56:36
Original geschrieben von beta3
kann man auch sonnenwinde und -stürme beobachten?
so, wie man sie auf fotos sieht
Sonnenwinde nicht, aber die Protuberanzen kannst du mit einer speziellen Vorrichtung sehen + h-Alpha-Filter. Die sind aber sauteuer.

beta3
2003-06-27, 16:06:00
ist sauteuer mehr als 250€?

was sind Protuberanzen

Amarok
2003-06-27, 17:56:50
Heir ein Beispiel für eine Protuberanz (durch einen H-Alpha-Filter)

http://www.coronadofilters.com/COMMON/PICS/GALLERY/MINIPICS/newton-08-15-02-color-2.jpg


Filtersatz kostet über 1400€ (IMHO)

aths
2003-06-27, 18:08:25
Original geschrieben von beta3
kann man auch sonnenwinde und -stürme beobachten?
so, wie man sie auf fotos sieht Der Sonnenwind ist kein "Wind" auf der Sonne, dieser "Wind" meint Teilchen, die von der Sonne in den Weltraum gestrahlt werden. Besonders heftige Sonnenwinde (durch bestimmte Sonnen-Aktivitäten, welche starke Ausbrüche zur Folge haben) werden Sonnensturm genannt. Polarlichter z.B. entstehen aus einem Zusammenwirken des Sonnenwindes mit dem Erdmagnetfeld.

beta3
2003-06-27, 18:42:04
Filtersatz kostet über 1400€ (IMHO)
was
das ist ja fast doppelt so teuer wie ein teleskop

aths
2003-06-27, 19:07:58
Original geschrieben von beta3
was
das ist ja fast doppelt so teuer wie ein teleskop Es gibt Teleskope, die kosten 10x so viel wie dieser Filtersatz :D

aths
2003-06-27, 19:33:50
Das Teleskop ist noch immer nicht da *ausrast* — also gibt es ein neues Detail.

Für die Maximalvergrößerung ist das LV-Okular mit 5 mm Brennweite bestellt. Normale Okulare mit 5 mm Brennweite haben einen Augenabstand von etwa 4 mm. Das LV besteht aus 7 Linsen und hat einen Augenabstand von 20 mm.

Man könnte sich so etwas ähnliches selbst basteln, wenn z.B. ein 25-mm-Okular mit einer 5x-Barlow kombiniert wird. Allerdings sind brauchbare 5x-Barlows sehr teuer.

Das LV-Okular nutzt jedoch dieses Prinzip: Der Strahlengang wird im Okular so geändert, als wäre die Objektiv-Brennweite deutlich länger. Dieses eingebaute Barlow-Element ist speziell für das Okular gerechnet worden. LV-Okulare haben eine Linse aus Lanthanum (seltenes Material) um eine hohe Farbkorrektur zu gewährleisten.

Das 5 mm LV soll am Binokular-Ansatz mit dem 1,25x Glaswegkorrektor zum Einsatz kommen. Die Vergrößerung ist bei 920 mm Brennweite demzufolge: 920 mm * 1,25 / 5 mm = 230x. Das wahre Gesichtsfeld am Himmel beträgt knappe 0,2°, die Austrittspupille gute 0,44 mm. Das ist schon im Grenzbereich, kleinere APs machen selten Sinn.

Diese Vergrößerung ist vor allem dazu gedacht, beidäuigig den Mond zu beobachten.

Gast
2003-06-27, 21:26:26
So hab mir jetz folgendes bestellt :

Kasai OR 9 http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#kasaiortho

und

B2T http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Barlow/barlow.htm#B2T



Ich denke das würde mir vorerst reichen :)
was sagt ihr dazu Aths und Amarok ?

Gast
2003-06-27, 22:52:31
Das bei den barlow linse musst du mir näher erklären aths :) also die brennweite wird verdopellt wenn ich ne 2x Barlow benutze? . Bringen die wirklich soviel ?

aths
2003-06-27, 23:19:19
Original geschrieben von Gast
Das bei den barlow linse musst du mir näher erklären aths :) also die brennweite wird verdopellt wenn ich ne 2x Barlow benutze? . Bringen die wirklich soviel ? Die Strahlen werden ja vom Objektiv gebündelt. Man hat also einen Licht-Kegel. Eine Barlow zerstreut das Licht wieder etwas, macht den Kegel spitzer. Für die Vergrößerung hat das einen Effekt, als wäre die Brennweite des Gerätes länger. Ist ja auch klar - ein doppelt so langes Rohr, mit doppelt so langer Brennweite, erzeugt einen spitzeren Lichtkegel als ein Rohr was nicht doppelt so lang ist.

aths
2003-06-27, 23:20:01
Original geschrieben von Gast
So hab mir jetz folgendes bestellt :

Kasai OR 9 http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#kasaiortho

und

B2T http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Barlow/barlow.htm#B2T

Ich denke das würde mir vorerst reichen :)
was sagt ihr dazu Aths und Amarok ? aths sagt dazu, dass das Equipment mit vernünftiger Qualität ist.

Amarok
2003-06-28, 00:10:08
Original geschrieben von Gast
So hab mir jetz folgendes bestellt :

Kasai OR 9 http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Okular125/okular125.htm#kasaiortho

und

B2T http://www.teleskop-service.de/AstroTS/Barlow/barlow.htm#B2T



Ich denke das würde mir vorerst reichen :)
was sagt ihr dazu Aths und Amarok ?
Wirst damit zufrieden sein.

Übrigens, am 8.7. werde ich bei Wolfi Ransburg sein ;)

Amarok
2003-06-28, 00:12:04
Original geschrieben von Gast
Das bei den barlow linse musst du mir näher erklären aths :) also die brennweite wird verdopellt wenn ich ne 2x Barlow benutze? . Bringen die wirklich soviel ?
aths hat es schon erklärt, aber etwas fehlt noch:
Man darf nicht vergessen, dass durch die Linsen etliches an "Lichtmenge" verloren geht. Somit kann man zwar sehr gut Planeten un dMond darstellen, jedoch sind Barlowlinsen bei Galaxien, Nebel, planetarische Nebel, usw. eher weniger zu gebrauchen.

Gast
2003-06-28, 01:14:26
Original geschrieben von Amarok
Wirst damit zufrieden sein.

Übrigens, am 8.7. werde ich bei Wolfi Ransburg sein ;)

Beruflich ?

aths
2003-06-28, 02:33:34
Original geschrieben von Amarok
aths hat es schon erklärt, aber etwas fehlt noch:
Man darf nicht vergessen, dass durch die Linsen etliches an "Lichtmenge" verloren geht.Der Newton hat 2 Spiegelflächen, da kommen abzügliche Fangspiegelobstruktion und den Verlusten im Okular ohnehin kaum 2/3 des Lichtes am Auge an. Da machen 2 (oder 3) weitere Linsen in einer Barlow den Kohl auch nicht mehr fett.
Original geschrieben von Amarok
Somit kann man zwar sehr gut Planeten un dMond darstellen, jedoch sind Barlowlinsen bei Galaxien, Nebel, planetarische Nebel, usw. eher weniger zu gebrauchen. Imo sollte man das so sehen: Zusätzliche Linsen sind wünschenswert, solange die den Komfort steigern. Den Lichtverlust gleicht man durch Öffnung aus. Imo ist es nicht günstig, auf möglichst jede Linse zu verzichten sofern es irgend geht um auf Kosten einer entspannten Beobachtung 5% mehr Licht zu haben. Beispielweise haben diese Weitwinkel mit 20 mm Augenabstand 8 Linsen, die zwangsläufig vergleichsweise viel Licht schlucken. Trotzdem werden sie gerne auch im Deep-Sky-Bereich eingesetzt.

Siehe Refraktoren mit Triplet-Objektiv — die zusätzliche Linse bringt viel mehr Vor- als Nachteile. Oder siehe das SC: Unter dem Standpunkt der Lichtausnutzung ein horrend schlechtes Teleskop (großer Fangspiegel, zusätzliche Korrektur-Optik.) Trotzdem werden auch SCs gerne im Deep-Sky-Bereich eingesetzt. Galaxien und Nebel haben oft solche Ausdehnung, dass man mit Barlow nicht auf die erforderliche kleine Vergrößerung kommt. Eine Barlow sorgt bei einer f/6-Optik mit Plössl z.B. für mehr Randschärfe, was das Bild ja letztlich sogar besser macht. Ehe man sich für kleine PN ein kurzbrennweitiges Plössl oder ein LV-artiges Okular kauft, kann man imo ruhig ein längerbrennweitiges Plössl und eine Barlow nehmen. Man opfert nochmal einige % Licht, dafür muss man nicht mit dem Auge in die Linse kriechen...

Amarok
2003-06-28, 12:06:09
Original geschrieben von Gast
Beruflich ?
:lol:
Nein, hoffe nicht, das er eine Darmspiegelung braucht :D:D

Amarok
2003-06-28, 12:15:41
Original geschrieben von aths
Der Newton hat 2 Spiegelflächen, da kommen abzügliche Fangspiegelobstruktion und den Verlusten im Okular ohnehin kaum 2/3 des Lichtes am Auge an. Da machen 2 (oder 3) weitere Linsen in einer Barlow den Kohl auch nicht mehr fett.
Imo sollte man das so sehen: Zusätzliche Linsen sind wünschenswert, solange die den Komfort steigern. Den Lichtverlust gleicht man durch Öffnung aus. Imo ist es nicht günstig, auf möglichst jede Linse zu verzichten sofern es irgend geht um auf Kosten einer entspannten Beobachtung 5% mehr Licht zu haben. Beispielweise haben diese Weitwinkel mit 20 mm Augenabstand 8 Linsen, die zwangsläufig vergleichsweise viel Licht schlucken. Trotzdem werden sie gerne auch im Deep-Sky-Bereich eingesetzt.

Siehe Refraktoren mit Triplet-Objektiv — die zusätzliche Linse bringt viel mehr Vor- als Nachteile. Oder siehe das SC: Unter dem Standpunkt der Lichtausnutzung ein horrend schlechtes Teleskop (großer Fangspiegel, zusätzliche Korrektur-Optik.) Trotzdem werden auch SCs gerne im Deep-Sky-Bereich eingesetzt. Galaxien und Nebel haben oft solche Ausdehnung, dass man mit Barlow nicht auf die erforderliche kleine Vergrößerung kommt. Eine Barlow sorgt bei einer f/6-Optik mit Plössl z.B. für mehr Randschärfe, was das Bild ja letztlich sogar besser macht. Ehe man sich für kleine PN ein kurzbrennweitiges Plössl oder ein LV-artiges Okular kauft, kann man imo ruhig ein längerbrennweitiges Plössl und eine Barlow nehmen. Man opfert nochmal einige % Licht, dafür muss man nicht mit dem Auge in die Linse kriechen...

Nett, eine Optikdiskussion:

Die Sache mit dem Lichverlsut ist so komplex und hängt von sovielen Faktoren zusammen....

DIe SC sind ja, wie du schon erwähnt hast, als Lichtverwerfer in Ungnade gefallen. Ist aber mittlerweile nicht mehr richtig. Die Transmission ist durch neuere Techniken erheblich gesteigert worde. Die heutigen Top-Geräte kommen auf 90%. (Nicht mit dem Strehl verwechslen. Ist dieser optimal (über 90%) so habe ich nicht wirklich viel "Lichtverlust".

Die Barlows sind da auch so eine Sache. Die wirklich Guten sind sauteuer und machen IMHO nur Sinn bei photographischen Beobachtungen. Planeten und die von dir genannten planetarischen Nebel kann ich da wirklich besser photographisch ablichten.

Aber letztendlich, sind wir ehrlich, streiten wir um ein paar Prozentpunkte und es ist auch eine kleine philosophische Frage was nun besser ist....

aths
2003-06-28, 13:23:42
Original geschrieben von Amarok
DIe SC sind ja, wie du schon erwähnt hast, als Lichtverwerfer in Ungnade gefallen. Ist aber mittlerweile nicht mehr richtig. Die Transmission ist durch neuere Techniken erheblich gesteigert worde. Die heutigen Top-Geräte kommen auf 90%. Das glaube ich nicht :D Wenn jede Spiegelfläche nur 4% Licht schluckt, die Korrektur-Linse nur 2%, hätte man deine 90%. Die Fangspiegelabschattung schluckt dann noch mal 10% (wenn man optimistisch 33% lineare Obstruktion ansetzt), wir wären jetzt bei gut 80% Lichtausbeute. Dann noch der Strehl... du hattest mit deinem Meade sicherlich auch Freude, obwohl diese 80% wohl nicht erreicht wurden.

Wenns um Perfektionismus geht, hätte man kein Spiegelteleskop mit Obstruktion kaufen dürfen — die Beugungserscheinungen am Fangspiegelrand sind wohl schlimmer als das bisschen Lichtverlust, das Bild verliert durch die Beugungseffekte der Strahlengang-Störung an Kontrast... Wenn ich das richtig verstanden habe, muss ein SC deshalb mit einem Linsensystem korrigiert werden, weil die Spiegel die "falsche" Form haben. Logischerweise wäre es besser, einen "richtigen" Spiegel zu haben und dann auf Korrekturen zu verzichten. Die meistens SCs zur Krönung auch noch falsch konstruiert, der Fangspiegel sitzt viel zu nahe am Hauptspiegel, was neue Bildfehler erzeugt, aber die Optik kompakter macht.

Deshalb verstehe ich deinen Anfall von Perfektionismus am Okular nicht. Dass bewusst Unzulänglichkeiten inkauf genommen werden, weil man anderswo Vorteile hat, ist in der Optik gang und gäbe.
Original geschrieben von Amarok
Die Barlows sind da auch so eine Sache. Die wirklich Guten sind sauteuer und machen IMHO nur Sinn bei photographischen Beobachtungen. Planeten und die von dir genannten planetarischen Nebel kann ich da wirklich besser photographisch ablichten.

Aber letztendlich, sind wir ehrlich, streiten wir um ein paar Prozentpunkte und es ist auch eine kleine philosophische Frage was nun besser ist.... Wenn du beim SC ca. 2 Meter Brennweite hast, brauchst du ja nicht unbedingt eine Barlow, um mit "bequemen" Okularen auf hohe Vergrößerungen zu kommen. 200x ist mit einem 10-mm-Okular zu realisieren. Der Unreg mit dem Dobson mit 1,2 Meter Brennweite müsste ein 6 mm Okular nehmen, hätte damit einen Augenabstand zwischen 4 und 5 mm. Andererseits hat er 8 Zoll Öffnung. Da sind 2-3 zusätzliche Linsen imo wirklich kein Beinbruch.

Mit der Öffnung steigt das Auflösungsvermögen linear, das Lichtsammelvermögen quadratisch an. Angenommen, man hätte eine superperfekte 6"-Optik mit 95% Transmission und 0,99 Strehl. Das wird sicherlich das ästhetischere Bild zeigen, aber bei gleicher Bildhelligkeit ist ein nicht so perfekter 8-Zöller wegen dem höheren Auflösungsvermögen im Vorteil. Man bekommt mit größerer Öffnung mehr Licht als Auflösungsvermögen — warum nicht für die Bequemlichkeit etwas Licht opfern? Zumal die angesprochene bessere Randschärfe bei f/12 die Abbildungsqualität steigert.

(Ok dieser Vergleich mit der unobstruierten Optik ist jetzt unfair, da Obstruktion ja den Kontrast verringert was gerade bei Planeten-Beobachtung auffällt. Diesen Effekt müsste man für diese Betrachtung mal vernachlässigen, auch wenn er in der Praxis nicht vernachlässigbar ist. Obwohl das imo noch ein weiterer Grund pro Barlow ist: 8" mit 25% Obstruktion erreicht am Planeten nur ca. soviel wie ein 6-Zöller. Licht hat man gegenüber dem 6-Zöller aber deutlich mehr. Bei DS wird Licht natürlich wichtiger - aber es ist ja bei 8" genug da. Da man für viele DS-Objekte größere Gesichtsfelder braucht und ohnehin keine Barlow nehmen, erscheint mir unsere Diskussion allerdings als :grübel: etwas abgehoben ;D)

Ich kann übrigens froh sein, wenn bei mir pro Auge 35% der einfallenden Lichtmenge ankommt :D Aber na und, das Auflösungsvermögen bleibt ja gleich.

aths
2003-06-28, 14:38:13
Noch 'ne Ergänzung: Im astronomie-Forum wurde mir ja erzählt, dass es beim ED nicht darauf ankommt, maximalen Strehl pro Farbe zu haben, weil der Effekt im sekundären Restfarbfehler praktisch untergeht. Beim FL wäre das was anderes, da der Restfarbfehler deutlich geringer. Trotzdem liest man, dass der f/9 ED nur "minimal" schlechter als der FL sei, und das auch nur im direkten Vergleich auffalle.

Was ich beim ED brauche, ist (im Rahmen eines Duplets mit einer ED-Linse) die bestmögliche Farbkorrektur. Was der Unreg für gute DS-Beobachtung braucht, ist imo eine gut kollimierte und ausgekühlte Optik, ein bequem zu benutzendes Okular mit größerem Augenabstand (vermeidet tränende Augen, vermeidet Beschmutzung der Linse) und einen dunklen Himmel ohne Mond. Der Verlust durch 2-3 zusätzliche Linsen wäre zwar da, dürfte aber insgesamt praktisch nicht auffallen.

Okulare mit viel Gesichtsfeld sind eigentlich immer aufwändige Konstruktionen mit vielen Linsen. Der Vorteil (weniger nachführen) wiegt die Nachteile wahrscheinlich mehr als auf. Gehts darum, das letzte aus der Optik herauszukitzeln und verwendet man dafür z.B. nur einen 3-Linser als Okular, wird das wahrscheinlich wenig nützen, wenn der Himmel nicht wirklich rabenschwarz ist.

aths
2003-06-28, 16:17:46
Heute erreichten 4 Pakete die Post, die ich am Montag abholen kann. Was das wohl sein wird? ??? ??? ??? ;D

Gast
2003-06-28, 16:23:07
Nicht vergessen ,berichte uns darüber ! :)
Achja und wenn du ne digital kamera hast dann mach mal ein paar screens beim auspacken ,würde nämlich gerne sehen wie sowas ausieht bei einen teuren teleskop :D

mh01
2003-06-28, 16:26:29
Original geschrieben von aths
Heute erreichten 4 Pakete die Post, die ich am Montag abholen kann. Was das wohl sein wird? ??? ??? ;D

Ein Staubsauger, eine Mikrowelle, ein Fön und ein elektrischer Dosenöffner... :D
:idea:
Oder vielleicht doch Dein neues Teleskop?

Das Warten scheint sich gelohnt zu haben und ich bin schon auf Deine ersten Erfahrungsberichte gespannt.

aths
2003-06-28, 17:04:20
Original geschrieben von Gast
Achja und wenn du ne digital kamera hastIch nicht, aber Xmas.
Original geschrieben von Gast
würde nämlich gerne sehen wie sowas ausieht bei einen teuren teleskop :D So wie beim billigen - nur teurer :D
Original geschrieben von mh01
Das Warten scheint sich gelohnt zu haben und ich bin schon auf Deine ersten Erfahrungsberichte gespannt. Die nächsten 2 Wochen stehen noch voll im Zeichen der Prüfungen.

aths
2003-06-28, 22:12:03
Original geschrieben von Aragon
Naja, wer hat schon Lust sich bei Wind und Wetter hinters Okular zu klemmen ? ;)Nur die Harten komm' in' Garten.
Original geschrieben von Aragon
Meinereiner kennt sich am Himmel nicht aus und braucht daher ein Teleskop das auf Knopfdruck dahin schwenkt wo es was zu sehen gibt. Wenn du keine Lust hast dich mit dem Himmel zu beschäftigen, hast du imo das falsche Hobby gewählt. Ein Teleskop ist kein DVD-Abspielgerät. Will sagen, ohne sich Beobachtungspraxis anzueignen, werden einem feine Details immer entgehen. Es gibt zum Auffinden von Objekten gute (und handliche) Bücher, z.B. den Karkoschka (siehe 1. Posting dieses Threads.) Klar kennt man sich als Änfänger am Himmel noch nicht aus, ebendieses eignet man sich ja in der ersten Zeit mit dem Teleskop an, indem man die Objekte selbst sucht.

Du brauchst weiterhin eine drehbare Sternkarte zu 14,95. Das Geld was du in Goto gesteckt hast, wäre afaik in der Optik besser angelegt. Noch besser wäre es in der Mechanik investiert, erst recht bei fotografischen Ambitionen.
Original geschrieben von Aragon
Die Gründe warum ich das Meade ETX bestellt hab:

1) die Meade-Okularaktion (7 Okulare samt Koffer für 149 Euro statt 876 Euro)Weil die Okulare freundlich gesagt keine 876 € wert sind.

Das ist das Teppichhändler-Prinzip: Den Preis zu hoch ansetzen und dann mit "Nachlässen" und "Rabatt" ködern. 7 Okulare? Mindestens 2 davon (eher 3) werden bei jedem beliebigen Gerät kaum einsetzbar sein. Du kaufst einige Okulare ohne sie nutzbringend verwenden zu können.
Original geschrieben von Aragon
2) die Zubehörteile (Tauschutzkappe, Netzteile, Fokaladapter etc. sind für kleinere Teleskope viel billiger -> eine Tauschutzkappe (ein simples Plastikteil) für ein Meade 12-Zoll Teleskop kostet 330 Euro -> haben die nen Knall ?)Ich rate nicht dazu, eine riesige Optik zu kaufen, eher dazu, nicht ausgerechnet Meade zu nehmen, wo imo unnötig viel Plaste dran ist.
Original geschrieben von Aragon
3) von meiner Wohnung aus sehe ich kaum was (Gartenbeleuchtung die nach oben strahlt). Daher muß ich rausfahren und habe mich daher für was kleineres transportables entschieden.Japp. Ohne standfeste Montierung und sehr gutes Stativ wird das bei draußen bei etwas Wind wenig Spaß machen.
Original geschrieben von Aragon
4) Es sollte auch noch etwas Geld für die astronomische Kamera und den Autoguider übrigbleiben (Starlight Xpress MX7C)Eben deshalb hätte ich das Geld für Goto gespart. Mit 125 mm Öffnung sieht man ohnehin noch nicht so viel in Dingen Deep Sky, ab 200 mm soll der wirkliche Spaß losgehen. Für Goto brauchst du Strom. Der Mak mit 125 mm Öffnung ist, soweit ich weiß, eher ein Planetengerät als für Deep Sky zu gebrauchen. (Klar geht auch Deep Sky damit, nur liegen die Stärken eher im Planeten-Bereich. Planeten sind so hell, die findest du sofort auch ohne Goto.) Es gibt zwar hunderte lohnende Deep Sky Objekte für dein Gerät — die zehntausenden die der Goto-Computer hat, sind für dieses Rohr vollkommen überdimensioniert.

Wenn du fotografieren möchtest, würde ich zu einer wirklich stabilen Montierung raten, ebenso zu einem wirklich schwerem Stativ. Bei mir kosten Montierung und Stativ zusammen lt. Liste etwa 850 € - gedacht für eine Optik mit gerade mal 4" Öffnung (Gewicht Montierung+Stativ: 11 kg.) Kein erfahrener Amateur sprach mich daraufhin an, dass das irgendwie übertrieben sei. Im Gegenteil wird für fotografische Zwecke das Gerät vom Hersteller mit einer noch schwereren (und genaueren) Montierung angeboten, wobei die Montierung alleine 8 kg wiegt.


Nochmal zur Tauglichkeit von Deep-Sky-Aufnahmen. Das ETX ist azimutal montiert. Da hast du bei Langzeitaufnahmen Bildfeldrotation. Entweder kaufst du Zubehör welche die Kamera am Teleskop-Anschluss langsam dreht (um das auszugleichen) oder eine Polhöhenwiege. Beides ist nicht billig. Nun ist die Optik mit f/15 sehr lichtschwach. Du wirst verdammt lange belichten müssen, auch mit einer CCD-Kamera, wodurch du natürlich auch mehr Rauschen ins Bild bekommt, von möglichen Nachführfehlern rede ich hier gar nicht. Lange Brennweite heißt auch, das Gerät mit Polhöhenwiege superexakt einzuscheinern (= Methode zur genauen Einnordnung.) Sowas dauert schonmal 20-30 Minuten, ohne Training entsprechend länger. Wenn es dir bereits zu lästig ist, die Objekte am Himmel selbst zu finden, weiß ich nicht, wieviel Spaß dir scheinern machen wird.


Einfach gesagt:

1. Für Deep-Sky-Fotografie ist die Optik viel zu lichtschwach. Ein Öffnungsverhältnis von f/15 ist purer Wahnsinn, f/8 wäre schon sehr lang - die Belichtungszeiten nehmen mit dem Öffnungsverhältnis nicht linear, sondern quadratisch zu.

2. Für fotografische Zwecke ist das ETX falsch montiert. Das Ding führt zwar nach, kompensiert aber nicht die Bildfeldrotation. Das Meade-Goto macht zudem, wenn man den Leuten glauben darf, beim Positionieren ziemlich viel Krach.

3. Für visuelle Deep-Sky-Beobachtung ist die Öffnung knapp bemessen.

4. Das ETX-125 ist für Mond- und Planeten-Beobachtung sehr gut, hierfür ein Goto-Computer jedoch überflüssig. (Planeten-Teleskope mit Goto auszustatten ist typisches Meade-Marketing.)

5. Mit 1900 mm Brennweite bekommst du bei einem 1,25"-Okularauszug maximal 0,8° wahres Gesichtsfeld hin (realistisch eher 0,75°.) Nun schlage mal nach, welche Ausdehnung die lichtstarken Nebel haben... (Orionnebel >1°, Nordamerikanebel >2°, Andromedanebel >3°...)

Amarok
2003-06-29, 00:01:43
Muss aths hier zustimmen...

1) Die Olulare werden deshalb so billig abgegeben weil sie, na ja, sagen wir ziemlich mies sind.
2) Das ETX zum Photographieren zu nehmen ist ein Verbrechen :D
3) Eine Tauschutzkappe bastelt man sich;)
4) GOTO macht sich erst ab so 6 Zoll bezahlt, da viele Objekte in der Datenbank sind die du mit dem Gerät nie betrachten kannst (da es zu schwach ist)

aths
2003-06-29, 10:28:40
Heute las ich in einem Forum: als Besitzer eines gabelmontierten 8"SC Meade 2080 LX5 und eines ETX125 (unter anderem) muß ich sagen, daß die Montierungen von Meade der große Schwachpunkt sind. Die Optiken sind OK, deutsche Montierungen anderer Hersteller und einen Meade Tubus oben drauf sind da eher zu empfehlen. Auch die deutschen Montierungen von Meade sind unterdimensioniert. Wenn ich mir so die LXD 55 mit dem 6" Refraktor oder den 10" SN anschaue, frage ich mich was da so eine völlig unterdimensionierte Montierung zu suchen hat.
Das Goto beim ETX funktioniert eigentlich ganz gut, ist aber auch nix für Anfänger, Himmelskenntnisse sind da schon nötig.(Mit deutscher Montierung ist die bekannte Bauart einer parallaktischen Montierung gemeint.)

Amarok
2003-06-29, 11:15:53
Original geschrieben von aths
Heute las ich in einem Forum: (Mit deutscher Montierung ist die bekannte Bauart einer parallaktischen Montierung gemeint.)
Weil man wissen muss welcher Stern invisiert wird, da man diesen bestätigen muss. wo man ist, usw.


Die deutschen Montierung sind sicher überlegen, keine Frage, vor allem die neue OTE dürfte wirklich toll sein. (sieht aber IMHO unheimlich hässlich aus :D) Aber auch die neue Sphinx dürfte gut sen: Mal sehen was da auf uns zukommt.

aths
2003-06-29, 11:26:09
Original geschrieben von Amarok
Die deutschen Montierung sind sicher überlegen, keine Frage, vor allem die neue OTE dürfte wirklich toll sein. (sieht aber IMHO unheimlich hässlich aus :D) Aber auch die neue Sphinx dürfte gut sen: Mal sehen was da auf uns zukommt. Weder OTE noch Sphinx wird von Meade hergestellt :]

Amarok
2003-06-29, 11:33:33
ich weiß, aths:D

Sphinx=Vixen
OTE= deutsche Firma

aths
2003-06-29, 11:50:15
Original geschrieben von Amarok
ich weiß, aths:Dich weiß, Amarok:D dass du das weißt :D

aths
2003-06-29, 21:48:44
... und wehe, wenn sich morgen abend Wolken hertrauen...

beta3
2003-06-29, 21:56:47
hast du schon was spezielles im visier?
der wetterbericht sagt aber nichts gutes

Aragon
2003-06-29, 22:50:06
Also ich habe hier einen Testbericht von "Astronomie Heute Mai/Juni 2003" vorliegen, über die Meade LXD 55-Serie. Dort wurde nur beim 10-Zoll Teleskop bemängelt, daß die Montierung für Langzeitbelichtungen an die Grenze der Tragfähigkeit stößt. Insgesamt wurde allen 3 Geräten (6", 8" und 10") ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bescheinigt.

mfG
Helmut

Aragon
2003-06-29, 22:53:20
Original geschrieben von aths
Wenn du keine Lust hast dich mit dem Himmel zu beschäftigen, hast du imo das falsche Hobby gewählt. Ein Teleskop ist kein DVD-Abspielgerät. Will sagen, ohne sich Beobachtungspraxis anzueignen, werden einem feine Details immer entgehen. Es gibt zum Auffinden von Objekten gute (und handliche) Bücher, z.B. den Karkoschka (siehe 1. Posting dieses Threads.) Klar kennt man sich als Änfänger am Himmel noch nicht aus, ebendieses eignet man sich ja in der ersten Zeit mit dem Teleskop an, indem man die Objekte selbst sucht.

Du brauchst weiterhin eine drehbare Sternkarte zu 14,95. Das Geld was du in Goto gesteckt hast, wäre afaik in der Optik besser angelegt. Noch besser wäre es in der Mechanik investiert, erst recht bei fotografischen Ambitionen.
Weil die Okulare freundlich gesagt keine 876 € wert sind...


Nunja. das war auch ein wenig übertrieben. Mich hat es nur immer wieder gewundert, warum man über die GoTo-Steuerungen schimpft. Zunächst ist es doch mal schön, wenn das Auffinden von Objekten dadurch vereinfacht wird. Bei einem Einzelpreis des Autostar von 165 Euro, halte ich das für eine sinnvolle Investition.
Eine Kosmos-Sternkarte habe ich bereits. Den großen Wagen und den Polarstern zu finden war damit kein Problem.

Die Okulare sind Super-Plössl Serie 4000 (50° Gesichtsfeld) und kosten im Meade Hauptkatalog einzeln zwischen 99 bis 153 Euro. Geliefert werden bei der Okularaktion die Brennweiten 6,4 - 9,7 - 12,4 - 15 - 20 - 32 und 40 mm. Die Plössl-Okulare wurden hier im Thread doch mal als "gute Allrounder" gelobt. So schlecht können die doch dann nicht sein.

Also auf einigen Astro-Seiten werden CCD-Aufnahmen gezeigt, die mit 8"-Teleskopen aufgenommen wurden. Die Belichtungszeiten betragen dort nur ein paar Minuten. Wenn für ein 8"-Teleskop dort eine Belichtungszeit von 5 Minuten benötigt wird, muß ich mit dem 4"-Gerät ca. 20 Minuten belichten um die selbe Menge an Photonen zu sammeln. Wenn die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, rotiert das zu photographierende Objekt in 20 Minuten um ca. 5 Grad. Ist dies bereits so groß, das die Aufnahme versaut wird ?

Wie das mit der Nachführgenauigkeit aussieht, kann ich mir momentan noch kein rechtes Bild von machen. Ohne automatische Nachführung müßte das Bild bei 1 Grad Gesichtsfeld in 2 Minuten aus dem Okular laufen. Die Nachführgenauigkeit wird vermutl. davon abhängen, wie genau man die Montierung einnordet und wie genau man die Standortkoordinaten eingibt. Da der CCD-Sensor recht klein ist, würde ich daher die maximale Belichtungszeit (bis Sterne strichförmig, statt punktförmig abgebildet werden) auf nur wenige Minuten (1 bis 5 Min.) schätzen.

Meine Berechnungen ergeben bei 2 Prozent FullWell-Capacity des CCD-Sensors (reicht für ca 1300 Farbabstufungen) meist Belichtungszeiten in dieser Größenordnung.

Aragon
2003-06-29, 22:54:53
Das das Gesichtsfeld für großflächige Objekte (z.B. Andromedanebel) auch mit dem 40 mm Okular zu klein ist, um den Nebel komplett im Bildfeld zu haben, ist mir auch bereits aufgefallen. Mit den bestellten Okularen beträgt das tatsächliche Gesichtsfeld zwischen 1,2 Grad (40 mm Plössl) und 0,22 Grad (6,4 mm Plössl).

Mit dem 40 mm Okular beträgt das Gesichtsfeld für den 2,2 Millionen LJ entferten Andromedanebel ca. 46000 Lichtjahre. Der Nebel ist also nur halb im Bild. Da die lichtschwächeren Randbereiche in meinem Teleskop wohl kaum zu sehen sind, wird das wohl nicht so auffallen.

Bei den Planeten ist es umgekehrt. Der Mars füllt bei stärkster Vergrößerung (6,4 mm Okular) nur ca. 2 Prozent des Gesichtsfeldes aus. Der riesige Jupiter kommt auf ca. 6 Prozent. Das trifft allerdings nur jeweils bei der größt möglichen Annährung an die Erde zu.

Aber wie heißt es so schön, ausprobieren geht über studieren. Ihr habt wesentlich mehr Erfahrung als ich. So werde ich wohl noch einige blaue Wunder, wie sehr sich Theorie und Praxis unterscheiden, erleben.

PS: In der Beschreibung zum Felddreibeinstativ #884 für das Meade ETX steht, das dies eine parallaktische Montierung erlaubt. Eine Polhöhenwiege ist laut Beschreibung nicht nötig, da der korrekte Winkel zum Polarstern über eine Skala mit der geographischen Breite erfolgt.

mfG
Helmut

Amarok
2003-06-29, 23:58:44
Original geschrieben von Aragon
Also ich habe hier einen Testbericht von "Astronomie Heute Mai/Juni 2003" vorliegen, über die Meade LXD 55-Serie. Dort wurde nur beim 10-Zoll Teleskop bemängelt, daß die Montierung für Langzeitbelichtungen an die Grenze der Tragfähigkeit stößt. Insgesamt wurde allen 3 Geräten (6", 8" und 10") ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bescheinigt.

mfG
Helmut
Das LXD ist nicht das ETX ;)

Amarok
2003-06-30, 00:04:41
Original geschrieben von Aragon
Wenn die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, rotiert das zu photographierende Objekt in 20 Minuten um ca. 5 Grad. Ist dies bereits so groß, das die Aufnahme versaut wird ?

Und wie!

Aragon
2003-06-30, 01:56:50
Hab das mal mit M27 getestet.
Zuerst das Orginalbild von M27

Aragon
2003-06-30, 01:58:33
Und jetzt das Orginalbild mit einem um 5 Grad gedrehten Bild addiert.
Das sieht wirklich ziemlich böse aus.

aths
2003-06-30, 10:26:31
Original geschrieben von Aragon
Nunja. das war auch ein wenig übertrieben. Mich hat es nur immer wieder gewundert, warum man über die GoTo-Steuerungen schimpft. Zunächst ist es doch mal schön, wenn das Auffinden von Objekten dadurch vereinfacht wird. Bei einem Einzelpreis des Autostar von 165 Euro, halte ich das für eine sinnvolle Investition.Für 5" Öffnung braucht man kein Goto, zumindest wenn man einen vernünftigen Finder (= großen Sucher) hat, oder das Scope mit einem Telrad ausrichtet. Fürs Telrad gibts Folien zu kaufen, man kann sich auch selbst Karten drucken... oder man guckt mit einem Sucher :) ("Oldskool")
Original geschrieben von Aragon
Eine Kosmos-Sternkarte habe ich bereits. Den großen Wagen und den Polarstern zu finden war damit kein Problem.Gut, dann brauchst du kein Goto. (Ich finde, Goto verwenden ist wie cheaten :D)
Original geschrieben von Aragon
Die Okulare sind Super-Plössl Serie 4000 (50° Gesichtsfeld) und kosten im Meade Hauptkatalog einzeln zwischen 99 bis 153 Euro. Geliefert werden bei der Okularaktion die Brennweiten 6,4 - 9,7 - 12,4 - 15 - 20 - 32 und 40 mm. Die Plössl-Okulare wurden hier im Thread doch mal als "gute Allrounder" gelobt. So schlecht können die doch dann nicht sein.Plössl an sich ist nicht schlecht. Es gibt preiswerte Plössls und teure. Zu Meade-Plössls wäre zu sagen, dass hierzulande Meade-Produkte rund doppelt so teuer sind wie in den USA.
Original geschrieben von Aragon
Also auf einigen Astro-Seiten werden CCD-Aufnahmen gezeigt, die mit 8"-Teleskopen aufgenommen wurden. Die Belichtungszeiten betragen dort nur ein paar Minuten. Wenn für ein 8"-Teleskop dort eine Belichtungszeit von 5 Minuten benötigt wird, muß ich mit dem 4"-Gerät ca. 20 Minuten belichten um die selbe Menge an Photonen zu sammeln. Ja der Meade-Katalog beeindruckt immer wieder durch fantastische Fotos.

Wie hell ein Foto wird, hängt nicht nur von der Öffnung ab. Entscheidend ist das Öffnungsverhältnis. Nicht umsonst heißen f/4-Optiken "schnelle Öffnungen" und f/11-Optiken "langsame" Öffnungen. f/15, was du hast, ist verdammt langsam. Gegenüber f/4 musst du ca. 14x so lange belichten. Falls du auch Planetenfotos machen möchtest, empfiehlt sich ein moderates Öffnungsverhältnis, irgendwo um f/9, denn dort zählt Vergrößerung, Licht ist bei Planeten genug da... Beispielsweise könnte ich für mein Scope (das ich gleich abhole) mit Reducer auf f/6,3 kommen. Ausreichend schnell für Deep-Sky-Fotos (Belichtungszeit verkürzt sich gegenüber f/9 um die Hälfte! = weniger Rauschen, weniger Nachführfehler) und mittels Okularprojektion sind bei entsprechenden Okularen aber auch hoch vergrößernde Planetenfotos drin. (Zur Not wird die Brennweite mit einer guten Barlow erhöht. Aber ans Fotografieren denke ich noch lange nicht.)
Original geschrieben von Aragon
Wenn die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, rotiert das zu photographierende Objekt in 20 Minuten um ca. 5 Grad. Ist dies bereits so groß, das die Aufnahme versaut wird ?Schon kleinste Nachführfehler versauen ein Bild.

Original geschrieben von Aragon
Da der CCD-Sensor recht klein ist, würde ich daher die maximale Belichtungszeit (bis Sterne strichförmig, statt punktförmig abgebildet werden) auf nur wenige Minuten (1 bis 5 Min.) schätzen.Das hängt entscheidend von der Vergrößerung ab.
Original geschrieben von Aragon
Meine Berechnungen ergeben bei 2 Prozent FullWell-Capacity des CCD-Sensors (reicht für ca 1300 Farbabstufungen) meist Belichtungszeiten in dieser Größenordnung. Meine Schätzung ist, dass du dich da gewaltig verrechnet hast. Nebel sind verdammt lichtschwach. Wenn du da noch Farbe sehen willst, musst du sehr lange belichten, erst recht bei 5" f/15.

aths
2003-06-30, 11:48:17
So, das Teil ist da.

Statt dem 7x50-Sucher haben sie einen Standard-Sucher beigelegt, das muss ich noch klären, ebenso vermisse ich derzeit den 1,25x Glasweg-Korrektor. Jetzt ess ich erst mal was und mache dann die Checkliste der Einzelteile (es ist schon mal grob zusammen gebaut) und werde dann damit raus, das Sucherfernrohr einstellen.

BTW, das Scope ist von der Länge her ein wenig kleiner, als befürchtet.

Amarok
2003-06-30, 14:28:02
Original geschrieben von aths

Meine Schätzung ist, dass du dich da gewaltig verrechnet hast. Nebel sind verdammt lichtschwach. Wenn du da noch Farbe sehen willst, musst du sehr lange belichten, erst recht bei 5" f/15.
Um bei einer CCD-Aufnahme Farben zu sehen muss man 3x belichten (RGB-Aufnahme), noch besser 4x (LRGB), von unterschiedlicher Länge durch unterschiedliche Filter. Die "farbtauglichen" CCD-Chips haben kein gutes Auflösungsvermögen, deshalb werden sie kaum eingesetzt.

Und selbst mit einer LRGB-Aufnaheme sollte man, wenn man sie "gut" machen will, so insgesamt an die 1 Stunden Belichtungszeit rechnen (hängt vom Objekt und verwndeter Optik ab.)

Amarok
2003-06-30, 14:30:02
Original geschrieben von Aragon
Und jetzt das Orginalbild mit einem um 5 Grad gedrehten Bild addiert.
Das sieht wirklich ziemlich böse aus.
Und vergiss nicht, dass es hier nur quasi 2 Aufnahemn sind, die Aufnahme ist in Wirklichkeit viel schlimmer. Auch wäre es, wie in deiner Abbildung nicht si schlimm: Die 2 Aufnahmen könnte man am PC addieren....

aths
2003-06-30, 14:46:36
Habe gerade noch mal im Meade-Katalog geblättert (den man ja auch als PDF kriegt.) Dazu hätte ich folgende Bemerkungen:

- Ein Katalog ist immer ein Werbekatalog, das ist klar. Der Vixen-Katalog von Vehrenberg z.B. enthält nicht nur einige (Flüchtigkeits- und Schreib-) Fehler, sondern beschönigt natürlich auch, und "glänzt" mit Zitaten die völlig aus dem Kontext gerissen sind.

- Meade stellt ein Gerät her, das mit meinem ziemlich vergleichbar ist: 4" ED, f/9. Meade spricht von absoluter Farbreinheit, Vehrenberg spricht von einem Farbfehler auf unmerklichem Maß. Kein ED-Objektiv mit 4" oder größer ist bei f/9 vollkommen farbrein auch wenn Meade das behauptet.

- Vehrenberg gibt die Maximal-Vergrößerung mit 200x an. Das ist vernünftig geschätzt. Meade gibt sie mit 400x an. Das ist weit, weit über jedem sinnvollen Maß hinaus.

- Meade verwendet überall ständig Superlative, Vehrenberg lediglich bei seinen High-End-Geräten und selbst dort wird abgeschwächt formuliert.

Will sagen, was bei Meade zu Superplössl-Okularen der Serie 4000 steht, sollte man im Kontext interpretieren.

aths
2003-06-30, 20:51:01
Weil Xmas, der faule, der Meinung war seinen fehlenden Nachtschlaf nachholen zu müssen :nono: und ich vergaß, mir seine Digicam vorher zu leihen, gibts nun keine Fotos.

Hier der Bericht: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?postid=1017066#post1017066

(Mögliche Diskussionen zum Gerät an sich dann aber bitte wieder in diesem Thread hier.)

Aragon
2003-06-30, 21:19:52
Original geschrieben von aths
Für 5" Öffnung braucht man kein Goto, zumindest wenn man einen vernünftigen Finder (= großen Sucher) hat, oder das Scope mit einem Telrad ausrichtet. Fürs Telrad gibts Folien zu kaufen, man kann sich auch selbst Karten drucken... oder man guckt mit einem Sucher :) ("Oldskool")
Was ist ein Telrad ?

Original geschrieben von aths
Das hängt entscheidend von der Vergrößerung ab.

Nein, das hängt nur von der Brennweite des Teleskops ab, und die kann man über Reducer nur wenig ändern.

Original geschrieben von aths
Meine Schätzung ist, dass du dich da gewaltig verrechnet hast. Nebel sind verdammt lichtschwach. Wenn du da noch Farbe sehen willst, musst du sehr lange belichten, erst recht bei 5" f/15.

Meine Berechnungen sind korrekt, ich denke eher, daß ihr ein paar Kleinigkeiten übersehen habt:

1) die notwendige Belichtungszeit hängt auch stark von der Pixelgröße des CCD-Sensors ab.

2) normalerweise belichtet man möglichst bis nahe an die FullWell-Kapazität der Pixel um viele Farbabstufungen und einen großen Signal-Rauschabstand zu erhalten. Meine Berechnungen bezogen sich auf 2 Prozent FullWell-Kapazität.


Hängt man an das Scope eine CCD-Kamera, wird die Belichtungszeit stark von der Pixelgröße des CCD-Sensors beeinflußt. Eine CCD-Kamera zählt die Photonen, welche während der Belichtungszeit auf einen Pixel fallen. Sind die Pixel sehr groß, verteilen sich die einfallenden Photonen auf wenige Pixel und diese füllen sich schneller. Das bedeutet: Mit hochauflösenden CCD-Kameras mit vielen Pixeln und sehr kleiner Pixelgröße erhält man feiner aufgelöste Aufnahmen, muß aber dafür viel länger belichten.
Deshalb gibt es bei den CCD-Kameras die Möglichkeit mehrere Pixel zusammenzuschalten (z.B 2x2 oder 3x3 Bining). Damit wird die Auflösung reduziert und die Belichtungszeit verkürzt (bei 3x3 Bining erhält man 9 mal mehr Photonen pro Pixel bei gleicher Belichtungszeit).
Auf den Astronomieseiten www.astronomie.de sind viele Galaxienbilder die mit CCD-Kameras erstellt wurden zu sehen. Die meisten CCD-Bilder wurden mit einer Meade Pictor 416 aufgenommen. Dort findet sich z.B. die folgende Aufnahme:

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=19

M 51 - Whirlpool-Galaxie

Meade LX 200, 8 Zoll SC, f10
900 Sekunden, unbinned

Meade Pictor 416:
Pixelgröße: 9 ym * 9 ym
Dunkelstrom: kleiner als 0,2 elektronen / sekunde
Quanteneffizienz: ?


Im Vergleich dazu mein geplantes Instrument:


Meade ETX105 UHTC, 4 Zoll, f15

Starlight Xpress MX7C:
Pixelgröße: 8,6 ym * 8,3 ym
Dunkelstrom: kleiner als 0,1 elektronen / sekunde
Qanteneffizienz: im Datenblatt angegeben mit 65 Prozent, diese Angabe halte ich allerdings für falsch. Durch die vor jedem Pixel liegenden Farbfilter wird die Quanteneffizienz wohl eher bei 20-30 Prozent liegen.


Durch das ungünstigere Öffnungsverhältnis müßte ich ca. 2,25 mal länger belichten.

Die Pixelgröße unterscheidet sich kaum voneinander.
Durch den kleineren Dunkelstrom muß ich nur die Hälfte an Photonen pro Pixel sammeln, um den selben Signal- zu Dunkelstromabstand (Rauschabstand) zu erhalten (wenn wir das Ausleserauschen mal außen vorlassen).

Durch Pixel-Binning 2x2 könnte man bei geringerer Auflösung die Belichtungszeit nochmals auf ein viertel drücken. Wenn die FullWell-Kapazität nicht so stark ausnutzt wie in diesem Bild, könnte vielleicht noch ein bißchen Belichtungszeit eingespart werden. Da erscheinen mir Belichtungszeiten von 5-10 Minuten doch durchaus möglich zu sein.

Das richtig dicke Problem ist wohl die Bildfeldrotation.

mfG
Helmut

Aragon
2003-06-30, 21:21:56
Und hier noch kurz erläutert wie man die Bildgröße bestimmt.

Zunächst gilt für die Berechnung von Linsenbildern:

Gegenstandsgröße / Bildgröße = Gegenstandsweite / Bildweite

(1) G / B = g / b

und für die Brennweite f gilt:

(2) 1/f = 1/g + 1/b

daraus folgt: 1/b = 1/f - 1/g

und weil g >> f kann man vereinfachen auf:

(3) b = f

Die Bild entsteht also immer fast am Brennpunkt f, weil die Gegenstandsweite g des Sterns (Entfernung) sehr viel größer als die Brennweite f der Linse ist.

Damit ergibt sich für ein Teleskop:

(3 in 1) G / B = g / f

die Bildgröße ergibt sich dann zu:

B = G * f / g

Das bedeutet die Bildgröße einer Galaxie ist proportional zur Brennweite und umgekehrt proportional zur Entfernung (Gegenstandsweite).
Die notwendige Belichtungszeit t(um die gleiche Anzahl von Photonen bezogen auf eine gegebene Fläche zu erhalten) ist proportional zur Bildfläche.
Damit gilt:

Belichtungszeit t ist proportional (Brennweite f)^2

Bei der doppelten Brennweite muß man 4 mal so lange belichten.

mfG
Helmut

aths
2003-06-30, 21:30:32
Original geschrieben von Aragon
Was ist ein Telrad ?Eine Projektionshilfe für das bloße Auge.
Original geschrieben von Aragon
Nein, das hängt nur von der Brennweite des Teleskops ab, und die kann man über Reducer nur wenig ändern.Das hängt bei Okularprojektion entscheidend von der Vergrößerung ab :) mit einem Recuder kann man die Brennweite z.B. auf 70% drücken (für Okularprojektion wird man natürlich keinen Reducer nehmen, wenn schon, im Gegenteil eine Barlow) und mit dem 0,7x-Recuder die Belichtungszeit halbieren. Je mehr Brennweite, desto kleiner das erreichbare Gesichtfeld, und desto mehr vergrößert das Bild, also desto weniger Licht insgesamt.

Gute Reducer sind zudem als Flattener gerechnet, was allerdings bei CCD nicht so die wesentliche Rolle spielt (da die Filmfläche viel kleiner ist als bei chemischer Fotografie.)

Ich finde es (ohne Ironie!) gut, dass du viel rumrechnest. Was ich nicht so gut finde ist, dass du scheinbar nicht vorher in Astroforen die erfahrenen Amateure gefragt hast. Für dein Budget gäbe es für Deep-Sky-Astrofotografie weitaus geeignetere Geräte. Dein Gerät ist sicher nicht schlecht — aber die Stärken liegen eindeutig bei der visuellen Beobachtung von Planeten. Schon die Begrenzung auf 1 1/4 Okulare zeigt, dass es sich um keine Deep-Sky-Fotomaschine handeln kann. (Mein visuell optimierter ED, es gibt auch eine fotografisch gerechnete Kurzvariante, hat jedenfalls trotzdem einen 2" OAZ. Für meine bevorzugten Einsatzgebiete - Mond und Planeten - werde ich davon praktisch nie profitieren.)

Das LX 200 kannst du zum Vergleich kaum heranziehen, es löst (sehr grob über den Daumen gepeilt) fast doppelt so gut auf wie das ETX-125. Das LX 200 (bzw. jede brauchbare 8"-Optik) zeigt viel mehr Detailreichtum als eine 5"-Optik. (Ich selbst habe nur 4", was aufgrund fehlender Obstruktion, aber beinahe apochromatischem Objektiv unter Umständen sogar ein klein wenig mehr zeigen könnte als der 5" Mak, vielleicht ist auch der Mak überlegen, jedenfalls spielen beide Geräte in der gleichen Liga. Bei 32% zentraler linearer Obstruktion hättest du lt. Zmekscher Faustformel einen "Kontrast-Durchmesser" von knapp 3,5", allerdings gilt die Zmeksche Faustformel bei unserem Vergleich nicht ganz, einerseits weil ich keinen Vollapo habe, andererseits weil ein Mak besonders scharf abbildet.)

Amarok
2003-06-30, 21:45:32
Wenn ihr wollt schreibe ich ein wenig über die CCD-Technik in mehreren Kapitel: Interessiert?

Müsst aber ein wenig Geduld haben...

Aragon
2003-06-30, 23:28:52
Original geschrieben von aths
Das hängt bei Okularprojektion entscheidend von der Vergrößerung ab :) mit einem Recuder kann man die Brennweite z.B. auf 70% drücken (für Okularprojektion wird man natürlich keinen Reducer nehmen, wenn schon, im Gegenteil eine Barlow) und mit dem 0,7x-Recuder die Belichtungszeit halbieren. Je mehr Brennweite, desto kleiner das erreichbare Gesichtfeld, und desto mehr vergrößert das Bild, also desto weniger Licht insgesamt.
Okularprojektion bei CCD-Aufnahmen von Deep-Sky Objekten ?
Ich dachte die sei nur notwendig, wenn sehr große Vergrößerungen erforderlich sind (Planetenaufnahmen).
Bei den größeren Deep-Sky Objekten ist sowas doch nicht notwendig, zudem die Fläche des CCD-Sensors ja sowieso viel kleiner als beim chemischen Film ist. In den Abbildungen zu den CCD-Kameras an den Teleskopen, seh ich keinen Projektionsadapter (eher das Gegenteil: Brennweitenreducer). So wie das in den Beschreibungen steht, wird der CCD-Sensor direkt im Brennpunkt des Teleskops positioniert.

mfG
Helmut

Amarok
2003-06-30, 23:40:49
So einfach ist das nicht, Aragon.

BSP. Wenn du eine Pixelgröße von 20µm hast und mit einer Brennweite von 300mm kombinierst wird auf nur diesen einen Pixel 13 Bogensekunden abgebildet (bei 1000mm wären es 4") (Bei 10µ Pixelgröße ensprechend die Hälfte)

Würde man jetzt Jupiter mit 1000mm brennweite abbilden würde der PLanet auf 10x10 Pixel abgebildet sein.. Die meisten planetarischen Nebel sind in der gleichen Größenordnung, deshalb geht es nur mit Brennweitenverlängerung oder mit Okularprojektion.

Größere Objekte werden auch nie 1x aufgenommen, sondern mehrmals und dann per Software zusammengefügt...

Aus diesem Grund nimmt man auch z.B. den Mond nicht mit einer 500mm Brennweite auf...


ICh sehe, ich werde morgen Kapitel 1 bringen;...

aths
2003-07-01, 14:33:50
... Wir warten... :D

Amarok
2003-07-01, 15:32:58
CCD-Astronomie: Teil 1

Grundlagen der Technik.

CCD-Chips sind Halbleiterchips die mittlerweile weit verbreitet sind. Egal ob in digitalen Kameras, Camcorders, Webcams oder eben in astronomischen Kameras, sie sind das Grundelemente dieser elektronischen Geräte.

Dabei wird der so genannte Photoeffekt, ein quantenmechanische Effekt ausgenützt: Fallen Photonen auf ein metallisches Medium werden Elektronen freigesetzt, die als elektrischer Strom gemessen werden können. Je mehr Photonen desto mehr Strom.

Um diesen Strom in ein Bild umzuwandeln ist ein Computer nötig: In den gängigen digitalen Photoapparaten und Camcorders ist dieser Computer schon integriert und das Bild kann schon auf einen kleinen Bildschirm am Gehäuse betrachtet werden.

Webcams und astronomische CCD-Kameras benötigen jedoch einen eigenen PC, ist zwar etwas teurer, aber umso effektiver.

Es mag zwar jetzt überraschend klingen, aber CCD-Kameras für astronomische Aufnahmen bestehen nur aus dem CCD-Chip und einem Kühlelement – und sind um einiges teurer als die herkömmlichen Digicams, noch dazu wo die Größe der Chips immer noch im Quadratmillimeter-Bereich liegen. Zwar nimmt hier die Entwicklung ebenfalls rasant zu, aber noch immer sind größere Chip für den Amateur nicht bezahlbar (Profibereich so um die 100.000€!)

Der Chip selber besteht aus den so genannten Pixels, den Picture Elements. Neben der Größe eines Chips ist auch die Zahl und die Größe der einzelnen Pixels selbst entscheidend. In der normalen Photographie wird in Megapixels gerechnet, im Sektor der Astronomie ist die Auflösung deutlich geringer: Hier ist noch 200x300 bis 1024x1024 Standard, mittlerweile gibt es auch Chips bis 1600x1200 Pixels. Aber auch hier geht die technische Entwicklung rasant voran.

Die Pixelgröße selbst reicht von den größeren 20µm bis knappe 7µm. (Auswirkungen dieser Größen auf die Aufnahmen werden in einem anderen Kapitel erläutert)

Ein Pixel selbst besteht aus 3 Elementen:

-) Ein Gate: = Elektrode an der Spannung gelegt aber auch abgenommen werden kann
-) das Substrat: besteht aus Silizium, positiv geladen
-) dazwischen eine Schicht aus neutralem Siliziumdioxid

legt man nun eine Spannung an das Gate an, so entsteht an der Grenzzone zwischen den beiden Siliziumschichten eine neutrale Ladung, die nun auf Photonen reagieren kann.

Trifft nun Licht (Photonen) auf den Chip so werden Elektronen im Rahmen des Photoeffektes erzeugt und die zunächst ladungsfreie Zone wird aufgeladen. Daraus folgt, dass die Spannung am Gate abfällt. Und dieser Spannungsabfall ist nun proportional zur Photonenmenge. SO ein Pixel ist also quasi ein Photonenzähler.

Bei den normalen Kameras sind diese Pixel so genannte „front illuminated“, d.h. die Photonen fallen auf die Seite der Pixel wo das Gate liegt. Dadurch verliert man aber ca. 50% der Photonen, da diese durch das Gate selbst absorbiert bzw. reflektiert werden. Es gibt auch „back illuminated“ Chips, die sind aber wesentlich teurer. (da das Substrat wesentlich dünner ist)

Ein weiterer wichtiger Begriff ist die Quanteneffizienz. Sie gibt die Menge der Photonen an die tatsächlich in Elektronen umgewandelt werden. Bei den normalen Chips ist sie 50%, bei „back illuminated“ an die 90%.

Ein weiteres Problem ist die Wellenlänge: Rot wird „besser“ verarbeitet (auch Infrarot) als z.B. blau. Die meisten optischen Systeme sind aber nahe Infrarot nicht mehr korrigiert, wodurch unscharfe Bilder entstehen können. Deshalb ist bei Refraktoren ein Infrarotsperrfilter notwendig.


(Fortsetzung folgt.. (Auslesung, Blooming, Binning) )

Aragon
2003-07-01, 19:41:36
Sehr informativ. Bitte fortsetzen.
Hast du eine astronomische Kamera ? Wie funktioniert das Zentrieren und Scharfstellen des Objektes ? Was kann man gegen Bildfeldrotation machen ? -> evtl. die Kamera motorgesteuert drehen ? Wäre toll wenn du das auch ansprechen könntest. Danke.

mfG
Helmut

Aragon
2003-07-01, 19:42:51
Original geschrieben von Amarok
So einfach ist das nicht, Aragon.

BSP. Wenn du eine Pixelgröße von 20µm hast und mit einer Brennweite von 300mm kombinierst wird auf nur diesen einen Pixel 13 Bogensekunden abgebildet (bei 1000mm wären es 4") (Bei 10µ Pixelgröße ensprechend die Hälfte)

Würde man jetzt Jupiter mit 1000mm brennweite abbilden würde der PLanet auf 10x10 Pixel abgebildet sein.. Die meisten planetarischen Nebel sind in der gleichen Größenordnung, deshalb geht es nur mit Brennweitenverlängerung oder mit Okularprojektion.

Größere Objekte werden auch nie 1x aufgenommen, sondern mehrmals und dann per Software zusammengefügt...

Aus diesem Grund nimmt man auch z.B. den Mond nicht mit einer 500mm Brennweite auf...


ICh sehe, ich werde morgen Kapitel 1 bringen;...

Das stimmt auch mit meinen Berechnungen gut überein. Bei Jupiter komme ich in günstiger Konjuktion (Entfernung: 630 Mio km) bei 1470 mm Brennweite und der Starlight Xpress MX7C auf ca. 40 Pixel Bildbreite.
Planeten waren in der Tabelle nicht aufgeführt, da ich mehr an Galaxien interessiert bin. An planetarische Nebel hatte ich ebenfalls weniger gedacht, da die zu leuchtschwach sind.
Über die Nebel (z.B M42) fehlen mir sowieso die Angaben zur Leuchtkraft und zum Durchmesser. Von M42 hatte ich 100-fache Sonnenleuchtkraft und 1 Lichtjahr Durchmesser eingesetzt. Gerade habe ich eine Größenangabe zum "sichtbaren Teil des Orionnebels" gefunden: 20 Lichtjahre Durchmesser. Dann dauerts keine 96 Sekunden sondern 10220 Sekunden bis 2 Prozent FullWell-Kapazität im Eimer ist. Dabei paßt der Nebel dann allerdings nicht mehr komplett auf die Fläche des CCD-Sensors (der Durchmesser des Nebel ist dafür dann ca. 3 mal zu groß).
Für die Galaxien hatte ich meist alle Angaben (bis auf die Leuchtkraft von NGC5102 und Malin 1). Die Angaben müßten daher genauer sein.

mfG
Helmut

Amarok
2003-07-01, 20:06:01
Original geschrieben von Aragon
Sehr informativ. Bitte fortsetzen.
Hast du eine astronomische Kamera ? Wie funktioniert das Zentrieren und Scharfstellen des Objektes ? Was kann man gegen Bildfeldrotation machen ? -> evtl. die Kamera motorgesteuert drehen ? Wäre toll wenn du das auch ansprechen könntest. Danke.

mfG
Helmut
Nur Geduld, kommt alles...

aths
2003-07-01, 20:34:49
Original geschrieben von Aragon
An planetarische Nebel hatte ich ebenfalls weniger gedacht, da die zu leuchtschwach sind.Das stimmt vielleicht in der Gesamthelligkeit, in der Helligkeit pro gleicher scheinbarer Fläche sind viele PN sogar relativ hell.

aths
2003-07-01, 20:40:21
Original geschrieben von Aragon
Was kann man gegen Bildfeldrotation machen ? -> evtl. die Kamera motorgesteuert drehen ? Das nennt sich Derotator. Oder du kaufst ein Scope was optisch und mechanisch für fotografische Zwecke günstiger ist (also schnellere Öffnung, parallaktische Montierung. Habe seit 2 Tagen die Great Polaris-Montierung und finde sie gut :D)

Ich meine klar kannst du versuchen, die Nicht-Eignung der Azimutalmontierung für Langzeitbelichtungen wieder auszugleichen, ebenso kannst du versuchen, mit f/15 Deep-Sky-Aufnahmen zu machen. Warum aber überhaupt ein System kaufen, das so viele Schwachstellen in Dingen Deep-Sky-Fotografie hat?

(Beispielsweise werde ich auch mal versuchen, trotz nur 4" Öffnung, auf Deep Sky zu gehen. Die Stärken liegen bei mir eindeutig bei Mond und Planeten, hierfür ist das Rohr auch gedacht, hierfür ist das Zubehör abgestimmt. Dafür ist die Eignung aufgrund der höflich ausgedrückt recht moderaten Öffnung in Dingen Deep Sky weniger gut, wobei DS ja eine Vielzahl von Objekten meint, die nahen und großen Kugelsternhaufen sowie helle PN sind beim ED auch kein Problem. Anders wird es bei der Sombrero-Galaxie sein, unter 6" wird sie visuell wenig zeigen.)

Amarok
2003-07-01, 21:38:48
Fortsetzung CCD-Technik:

Die Bezeichnung „CCD“, Charge Coupled Device, ist schon ein guter Hinweis auf das komplizierte Auslesungsverfahren des Chip (ladungsgekoppeltes Gerät).

Ein guter Vergleich wie dieses Verfahren funktioniert ist der Eimer im Regen.

Stellen wir uns ein breites Förderband vor auf dem viele Eimer stehen. Die Eimer stellen die einzelnen Pixels dar. Wir lassen es jetzt regnen (Tropfen = Photonen). An manchen Stellen regnet es mehr, an anderen etwas weniger. Wir lassen nun das Förderband rollen und kippen jeweils den Inhalt einer ganzen Reihe (=Bildzeile)von Eimern am Ende des Förderbandes in andere Eimer die auf einem kleinen Förderband stehen. Bevor nun eine weitere Reihe von Eimern am brieten Förderband ausgeleert wird transportiert das kleine Förderband die Eimer zum „Sammelpunkt“ die Regenmenge gemessen wird (=Ladung). Dabei muss man sich merken wo der Eimer ursprünglich gestanden hat um das Bild hochzurechnen. Ist dies geschehen wird die nächste Reihe von Eimern auf das kleine Förderband geleert usw.

Man erkennt hier schon ein Problem: Die hintere Reihe der Eimer (Pixel) wird etwas länger mit Photonen beschossen als die vorderen. Man verschafft sich hier Abhilfe mit einer elektronischen oder auch mechanischen Blende.
Die Entleerstation ist außerdem der Flaschenhals in diesem ganzen Prozess.

In Wirklichkeit gibt es natürlich kein Förderband, es wird die Ladung ins nächste Pixel übertragen.
Bei diesem Prozess entsteht auch Wärme die das Bild verfälscht und nachträglich korrigiert werden muss (dazu später).

Der Analog-Digital-Wandler bestimmt nun wie viel Graustufen die Kamera erkennen kann.
(z.B. 16Bit schaffen 65536 Graustufen)

Teuere Chips unterteilen die Chipfläche in mehrere Abschnitte und lesen somit an mehreren Stellen aus.

Beim BINNING werden nun mehrere Pixels als ein „Superpixel“ zusammen gefasst. (2x2, 3x3, 4x4) So eine Fläche kann mehr Photonen sammeln, ist somit lichtempfindlicher, jedoch sinkt die Auflösung.
Vor allem bei Aufnahmen mit langen Brennweiten oder bei der Photometrie wird das Binning gerne eingesetzt.

Das BLOOMING wiederum ist ein Effekt den fast jeder kennt. Betrachtet man mit einer Digicam einen einzelnen hellen Punkt so erscheint ein meist senkrechter heller Streifen. Der Grund ist darin zu suchen, dass ein Pixel nur eine bestimmte Menge an Photonen aufnehmen und verarbeiten kann. Wird dieser Grenzwert überschritten tritt Ladung auf das benachbarte Pixel über und dieser wieder auf das andere und so entstehen die Streifen. Neuere Kameras haben so genannte „Anti-Blooming-Gates integriert. Das sind spezielle Isolierungen zwischen den Pixels, jedoch wird dabei die Quanteneffizienz vermindert. In der Astronomie verzichtet man jedoch auf diese Gates, da die Lichtempfindlichkeit hier von Bedeutung ist. Bei hellen Sternen kann man deshalb diesen Effekt beobachten.



(Fortsetzung folgt)

aths
2003-07-02, 18:34:19
Aragon, entschuldige meine nervige Nerverei :) - du bist sicher, mit dem ETX-125 das richtige Teleskop für Deep-Sky-Fotografie zu erwerben?

Amarok
2003-07-02, 18:38:34
Original geschrieben von aths
Aragon, entschuldige meine nervige Nerverei :) - du bist sicher, mit dem ETX-125 das richtige Teleskop für Deep-Sky-Fotografie zu erwerben?
Schließe mich hier aths an: Das ETX ist nix (für Deep-Sky). Um den Preis bekommst du schon einen guten Newton mit wesentlich mehr Öffnung.

aths
2003-07-02, 18:56:49
Original geschrieben von Amarok
Schließe mich hier aths an: Das ETX ist nix (für Deep-Sky). Um den Preis bekommst du schon einen guten Newton mit wesentlich mehr Öffnung. ... und parallaktischer Montierung :D

edit: Z.B. 6" f/5 auf GP hier http://www.teleskop-service.de/Vixen/Reflektor/reflektor.htm#N150 1700 € Hat mehr Licht und mehr Auflösung als das ETX, und eine parallaktische Montierung.

Oder 8" f/6 auf GP E hier: http://www.teleskop-service.de/Orion/luxus.htm#200 1350 € (für Fotografie würde ich doch eher die GP volle GP, also ohne E nehmen.) Der 8" f/6 hat mehr Licht, aber eine langsamere Öffnung. Bei 8" wäre auch schon eher zu einer GP DX zu raten, wenn man fotografieren will. Obwohl Amarok natürlich recht hat, wenn er auf die Wichtigkeit des Lichtsammelvermögens pocht, muss man eben auch wissen dass es das nicht "umsonst" gibt. Für ein Budget könnte meiner Meinung nach ein guter und hochwertiger 6-Zöller befriedigender sein als ein durchschnittlicher 8-Zöller, der nicht "rock-stable" montiert ist.



Wenn du glaubst das sei teuer, guck dir diesen schönen Refraktor von Tele Vue an: http://www.teleskop-service.de/televue/teleskope.htm#tv101 101 mm Öffnung, 4800 € — ein Spitzenteil für Fotografie :naughty:, ebenso wie das hier: http://www.teleskop-service.de/televue/teleskope.htm#NP127 das sind 5" für 8000 €.

Auch sehr gut ist der Vixen DED 108SS, hier: http://www.teleskop-service.de/Vixen/Instrumente/instrument.htm#ED108 welches für jeden ernsthaften Astrofotografen, der ein Mittelformat ausgeleuchtet haben will, eine sehr gute Wahl wäre. Inkl. der GP DX hat man für nur 5500 € eine tolle Deep-Sky-Fotomaschine :D :D Richtig tolle Foto-Optik wird nicht so oft gekauft, erfüllt aber auch besondere Ansprüche, was in hohen Preises resultiert. Von Pentax und Takahashi gibt es noch edlere Geräte...



Aber mal im Ernst, mein Tipp wäre natürlich der f/4-Newton von Vixen auf GP DX. http://www.teleskop-service.de/Vixen/Reflektor/reflektor.htm#N200 (2760 €.) Ein Komakorrektor wird mitgliefert. Falls dein Interesse eher bei DS-Objekten mit kleinen Ausdehnungen liegt, gibts auch einen Cassegrain: http://www.teleskop-service.de/Vixen/Reflektor/reflektor.htm#VC200, mit DX-Montierung kommt das Teil 3000 €, es gibt hierfür einen Reducer auf f/6,7, somit handelt es sich um ein recht vielseitiges Gerät. Übrigens wurde dieser Cassegrain speziell für fotografische Zwecke optimiert. Motoren sind noch nicht dabei, insgesamt würde ich für Zubehör (Motorisierung in 2 Achsen, und 1 - 2 LVW-Okulare) noch ca. weitere 1000 € rechnen (gilt ebenso für den Newton.) Das wäre die große Lösung.


Als mittlere Lösung hielte ich einen guten f/5-Newton mit 6", vernünftig parallaktisch montiert, auch für eine gute Wahl. Von mir gibts aber höchstens die Theorie, Amarok könnte vielleicht konkreter werden (z.B. Eignung von SCs als DS-Tele usw.)

Aragon
2003-07-02, 22:07:35
Original geschrieben von aths
Aragon, entschuldige meine nervige Nerverei :) - du bist sicher, mit dem ETX-125 das richtige Teleskop für Deep-Sky-Fotografie zu erwerben?
Nein, sicher bin ich mir da nicht mehr. Aber ich hab das Teil vor 5 Wochen bestellt und gestern beim AIT-Service nochmal angefragt: Es ist gestern abgeschickt worden. Bestellt habe ich übrigens das ETX-105, nicht das ETX-125 ! Das Teil kostet inklusive Autostar und #884 Felddreibein 1095 Euro.
Wenn es für´s fotografieren nicht geeignet ist, werde ich halt mal mehr Geld investieren müssen. Sollte es soweit kommen, werde ich mich vorher melden. Aber für den Einstieg soll das Teil jetzt erst mal genügen.

mfG
Helmut

Aragon
2003-07-02, 22:09:06
Bezüglich des #884-Felddreibein findet sich im Meade Hauptkatalog die folgende Beschreibung:

Eine Skala für die geografische Breite des Beobachtungsstandortes ermöglicht eine Einrichtung des Statives für parallaktische Beobachtungen; das Teleskop befindet sich dann in äquatorialer Aufstellung und kann astronomische Objekte bereits mit der EC-Handbox der ETX-Grundaustattung nachführen. Eine seperate Polhöhenwiege entfällt damit ! Die Skala reicht von 20° bis 90° geografischer Breite. Für den Betrieb mit Autostar, oder bei terrestrischen Beobachtungen im azimutalen Modus rastet der Stativkopf bei 90° ein.

Also ermöglicht das Stativ doch eine parallaktische Aufstellung (diese wird aber beim Betrieb mit der GoTo-Steuerung über Autostar nicht benötigt), oder ? Will man das Teleskop für fotografische Zwecke nutzen, kann man es doch dann parallaktisch aufstellen und kann dann GoTo halt nicht nutzen ?

Im Glossar des Meade-Kataloges sind die beiden Aufstellungsarten so beschrieben:

* Bei der Azimutalen Montierung ist die Rektaszensionsachse parallel zur Schwerkraftrichtung und zeigt in den Zenit

* Bei der Parallaktischen (Äquatorialen) Aufstellung ist die Rektaszensionsachse parallel zur Rotationsachse der Erde und zeigt auf den Polarstern (Himmelspol)

Ich bin mir nicht sicher, aber die Bildfeldrotation hängt doch dann auch von der Aufstellung ab. Ist das so ? Dann käme es doch bei parallaktischer Aufstellung zu keiner Bildfeldrotation.

Um mir das besser vorstellen zu können, hab ich ein paar Skizzen angefertigt. Ist das so richtig ?

mfG
Helmut

Aragon
2003-07-02, 22:10:41
Und zur Bildfeldrotation in parallaktischer Aufstellung

Aragon
2003-07-02, 22:12:41
Und hier das ETX mit den entsprechenden Achsen. Stimmt das so ?

Amarok
2003-07-02, 22:36:02
Zeichnungen stimmen:

Aber slebst wenn du das Gerät mit dem kleinen Stift auf parallaktisch trimmst wirst du nicht glücklich werden. Gerade bei der Photographie ist Stabilität alles.

Und ja, bei der parallaktischen Montierung hast du keine Rotation, aber..siehe oben.

Außerdem musst die optik "einscheinern", d.h exakt ausrichten. Und glaube mir, das ist für einen Anfänger nicht leicht. Vor allem beim ETX, denn je stabiler das System, desto einfacher das Einscheinern.

aths
2003-07-03, 00:08:41
Original geschrieben von Aragon
Bestellt habe ich übrigens das ETX-105, nicht das ETX-125 !Auch das noch!!
Original geschrieben von Aragon
Wenn es für´s fotografieren nicht geeignet ist, werde ich halt mal mehr Geld investieren müssen.Nö, für 1000 € hätte man was fototauglicheres bekommen, z.B. R114S auf GP. Immerhin 114 mm Öffnung, und ein Öffnungsverhältnis von f/9.
Original geschrieben von Aragon
Aber für den Einstieg soll das Teil jetzt erst mal genügen.Für die visuelle Planetenbeobachtung auf jeden Fall. Obwohl man _erst recht_ bei nur 4" auf den Goto-Schnickschnack hätte verzichten können.

aths
2003-07-03, 00:12:23
Original geschrieben von Amarok
Außerdem musst die optik "einscheinern", d.h exakt ausrichten. Und glaube mir, das ist für einen Anfänger nicht leicht. Vor allem beim ETX, denn je stabiler das System, desto einfacher das Einscheinern. Eben, für kürzere Belichtungen wäre eine Montierung mit Polsucher ausreichend, da rechnet man nur einmal den Winkel des Polarsterns aus und nordet ruck-zuck die Montierung ein.

Aragon scheint sich bestens im Meade-Katalog auszukennen *heul* als ob in Werbe-Katalogen die ganze Wahrheit drin stünde :|


Aragon, Die "Revolution" beim ETX ist, Teleskope mit einer Goto-Montierung auszustatten, die gar nicht die optische Leistung haben dass sich Goto lohnt. Das ist amerikanisches Marketing, vergleichbar mit der DX9-Fähigkeit der GF FX 5200. Die hat zwar Pixelshader 2.0, aber nicht mal Z-Compression...

Die Leistung dieses Teleskops liegt im Einsteiger-Bereich, das muss keine 1000 € kosten. (Ok mein Teleskop kostet mit Montierung aber ohne Stativ mehr als das doppelte, dafür ist die Montierung Foto-tauglich und die Optik ein apochromatischer Refraktor, was traditionell sehr teuer ist, aber auch bestimmte Vorteile hat. Ehe du jetzt anfängst zu lachen, warum so viel ausgeben, für das Mehr an Geld erhalte ich einen sehr stabilen 2"-Okularauszug, eine kontrastreiche Optik ohne Begungseffekte durch einen Fangspiegel im Strahlengang, etwas weniger Lichtverlust pro Fläche, und ein Allround-Öffnungsverhältnis von f/9. Brennweite verlängern ist mit einfachen Mitteln möglich, für das 102S gibts aber auch einen 0,7x-Telekompressor. Naja, und ich drücke einen gewissen Betrag dafür ab, dass "Vixen" auf dem Tubus steht :))

Mit 105 mm Öffnung und 33 mm linearer Obstruktion hast du nach der Zmeckschen Faustformel einen Kontrastdurchmesser von 72 mm, allerdings sind die MakCass-Optiken besonders scharf, man kann vermutlich von 80-90 mm Kontrastdurchmesser ausgehen.

Diese Formel wird in Amateurkreisen heiß diskutiert, es ist keine herleitbare Formel sondern ein Erfahrungswert, der richtig interpretiert werden muss und grundsätzlich nur einen groben Anhaltspunkt geben kann. Weil nun ein 80 oder 90 mm Apo sehr viel teurer wäre, ist es keine dumme Idee, lieber einen Reflektor zu nehmen mit etwas größerer Öffnung. Wie schon gesagt erlaubt die MakCass-Bauart sehr gute Optiken. Die allerdings im Falle des ETX-105 abgestimmt ist auf visuelle Beobachtung.

Es gibt Foren, wie z.b. http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/ubbthreads.php und http://www.astrotreff.de/default.asp, wo sich massenhaft erfahrene Amateure tummeln. Die werden dich sicherlich besser beraten können als wir das hier vermögen. Nur weil das Gerät losgeschickt wurde, musst du es wirklich unbedingt kaufen?

Ich möchte dir nicht dein Teleskop madig machen, zumal es trotz des vergleichsweise hohen Preises ja seine Vorteile hat, nur liegen die eben nicht gerade dort wo deine Interessen sind. Beim visuellen Beobachten kann man mit etwas Wackelei und Zittern ja durchaus noch leben, auch wenn einem das den Spaß etwas verleidet, fotografieren ist damit aber sehr diffizil. Ich verstehe auch nicht wie man sich bei ernsthaften Interessen Richtung Deep Sky mit einem 1,25"-OAZ zufrieden geben kann. Selbst wenn man die Ausleuchtungsfläche eines 2"-OAZs nicht braucht, so ein größeres Gewinde ist eben deutlich stabiler.

Wenn du dir eine so tolle CCD-Kamera kaufen willst, solltest du ein passendes Teleskop haben. Das wird dann aber teurer.


Falls du nur einsteigen willst muss man imo keine 1000 € ausgeben. Einen azimutal montierten, brauchbaren Mak bekäme man auch für 500 €: http://www.teleskop-service.de/Astro/Mak/mak.htm#Mak100 wo ich nicht glaube, dass der optisch oder mechanisch schlechter als der Meade ist.


Willst du preiswert Fotos machen und hast nicht das Geld für die oben erwähnte Ausstattung ist das wirklich kein Beinbruch. Es gibt andere Wege (chemische Fotografie, Webcam-Fotografie) — und bei moderaterem Öffnungsverhältnis erlauben da auch Einsteiger-Systeme tolle Fotos: http://www.angelfire.com/trek/newton114mm/114mm_gueths.htm http://home.t-online.de/home/viktor_p/Seiten/DASASeiten/FotoSeiten/index.html

Und hier einige wirklich tolle Aufnahmen mit nur 114 mm Öffnung:

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1847

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1450 (Leider mit Nachführfehler)

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1447 (toll!)

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1446 (Doppelsternhaufen)

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1445 (Sogar in Farbe!)

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1420 (Erstaunlich detailreich für einen 4,5" f/9-Newton)

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=1076

http://www.astronomie.de/galerie/fgshow_foto.php3?frmint_FOTO_ID=361

Die meisten Fotos sind übrigens mit einem hochwertigen Gerät gemacht, was man parallakktisch montiert mit Polsucher für 1000 € kaufen kann.

In der ganzen Datenbank konnte ich kein einziges Foto finden was mit dem ETX-105 augenommen wurde. Das ETX-125 ist zwar vertreten, aber ausschließlich in Sachen Mond und Planeten.

Amarok
2003-07-03, 08:30:40
Und hier noch eine wundervolle Aufnahme von Michael Karrer, 7" Refraktor (von Meade;)), Aufnahme mit einer Webcam bei f=5600,

Mars mit einem Durchmesser von etwas über 15", ZM 254

Ich weiß, dass dieses gerät für dich zu teuer ist, aber nur zum Vergleich was so 7" leisten.....

aths
2003-07-03, 13:21:44
Und hier Jupiter, nur damit du weißt, was 12-Zöller so leisten ;D

http://perso.club-internet.fr/legault/jup03_w.jpg

Wurde übrigens mit einem Meade geschossen. Allerdings geht das Gerücht, dass er wohl eine ausgesuchte Optik erhalten hätte.

Der Autor hat einige interessante Artikel geschrieben, z.B.

http://perso.club-internet.fr/legault/obstruction.html zur Frage der Fangspiegel-Abschattung,

http://perso.club-internet.fr/legault/collim.html zur Frage der Kollimation,

http://perso.club-internet.fr/legault/seeing.html zur Frage der Luftunruhe im Tubus selbst.

beta3
2003-07-03, 19:13:08
und wiedermal ich

den telekopkauf muss ich leider verschieben, hoffentlich wird es was im september

aths, danke für wolken, hoffe für dich, dass bald dein first light ist

nun zum eiegntlichem sinn dieses postings

ist dieses buch gut?
http://www.oculum.de/dsrf.htm
ist dieses magazin gut?
http://www.oculum.de/interstellarum/index.asp

edit:
nur so ne frage, aber wie teuer ist ein 12-zöller?
wirklich tolles bild, weißt du auch die belichtungszeit?

Hardcoregamer
2003-07-03, 22:22:10
Hallo,

nachdem ich mal in diesen Thread geschnuppert habe, hab ich doch direkt mal mein Telekop wieder rausgekramt.

Ich würde gerne mal wissen ob ich mit dem unten genannten Teleskop überhaupt was sehen kann ;)

Hier mal die Daten:
Bresser
Refraktor Teleskop
mit Zoom - Okular 6-18 mm
Brennweite: 600mm
Objektiv: 50mm
Vergrößerung: 30x 75x 150x
Montierung: azimutale Höhenverstellung mit Höhen- und Seitenverstellung
mit Sucherfernrohr (das ist voll die Frikelei bis das mal eingestellt ist :( )

Wie stell ich denn überhaupt am besten das Sucherfernrohr ein?

Amarok
2003-07-03, 23:39:36
Original geschrieben von Hardcoregamer
Hallo,

nachdem ich mal in diesen Thread geschnuppert habe, hab ich doch direkt mal mein Telekop wieder rausgekramt.

Ich würde gerne mal wissen ob ich mit dem unten genannten Teleskop überhaupt was sehen kann ;)

Hier mal die Daten:
Bresser
Refraktor Teleskop
mit Zoom - Okular 6-18 mm
Brennweite: 600mm
Objektiv: 50mm
Vergrößerung: 30x 75x 150x
Montierung: azimutale Höhenverstellung mit Höhen- und Seitenverstellung
mit Sucherfernrohr (das ist voll die Frikelei bis das mal eingestellt ist :( )

Wie stell ich denn überhaupt am besten das Sucherfernrohr ein?
Hm, wenn du nur dieses Zoomokular hast, wie erreichst du dann die 150-fache Vergrößerung? Ist aber bei deinem Fernrohr aber sowieso sinnlos.

Zum Sucher: Nimm die geringste Vergrößerung und stelle einen Stern möglichst in der Mitte ein (bei 30-fach sollte das kein Problem sein, und dan stelle einfach den Sucher darauf ein, dann vergrößerst du ein wenig mehr, wieder den Sucher nachstellen usw.

Du kannst die Jupitermonde sehen, den Ring des Saturns (derzeit nicht, da er zu nahe der Sonne steht) und ein paar Kugelsternhaufen.

Das Scope selbst ist ein Billigprodukt, aber für den Anfänger der sich mal versucht bevor er was teueres kauft ok....

Amarok
2003-07-03, 23:44:30
Original geschrieben von beta3
und wiedermal ich

den telekopkauf muss ich leider verschieben, hoffentlich wird es was im september

aths, danke für wolken, hoffe für dich, dass bald dein first light ist

nun zum eiegntlichem sinn dieses postings

ist dieses buch gut?
http://www.oculum.de/dsrf.htm
ist dieses magazin gut?
http://www.oculum.de/interstellarum/index.asp

edit:
nur so ne frage, aber wie teuer ist ein 12-zöller?
wirklich tolles bild, weißt du auch die belichtungszeit?

KEnne leider das Buch als auch die Zeitschrift nicht genauer, obwohl letztere nicht schlecht sein soll.

Das Photo dürfte mit einer Webcam gemacht worden sein (spekulier) wobei hier die IEnzelbilder addiert werden.

12" ist nicht gleich 12". Ein Refraktor ist nicht zu bezahlen, ein Nexstar Celestron 11" 5500€, außerdem hängt es davon ob schon die Montierung, ev. GOTO usw. dabei ist. Der Tubus ist wesentlich billiger zu haben (allerdings nur der Tubus....)

aths
2003-07-04, 00:30:05
Original geschrieben von beta3
nur so ne frage, aber wie teuer ist ein 12-zöller?
wirklich tolles bild, weißt du auch die belichtungszeit? Dieser hier kostet afaik ca. 8000 € mit Stativ und Goto und so. Was einfach gesagt heißt, dass es im Durchschnitt kein Spitzengerät ist. Wie gesagt wurden diese Aufnahmen vermutlich mit einem ausgesuchten Gerät gemacht, es gibt ja eine gewisse Serienstreuung in der Produktion, und bei Meade sind die Qualitätskontrollen offenbar nicht sooo streng.

Die Belichtungszeit darf nicht allzu lange gewesen sein, da auf dem Jupiter ja was los ist, bei dieser Vergrößerung sollte man allerspätestens nach einer viertel Stunde schon die Rotation spüren (vielleicht auch schon früher.) Es wurden offenbar massig Einzelshots gemacht, wo die besten weiterverarbeitet wurden. Die normale Luftunruhe lässt solche Aufnahmen gar nicht zu, dieses Bild ist in jeder Hinsicht gelungen, man braucht ein Spitzengerät, viel Glück mit dem Wetter und Erfahrung in der digitalen Aufbereitung.

aths
2003-07-04, 00:38:55
Original geschrieben von Hardcoregamer
Ich würde gerne mal wissen ob ich mit dem unten genannten Teleskop überhaupt was sehen kann ;)

Hier mal die Daten:
Bresser
Refraktor Teleskop
mit Zoom - Okular 6-18 mm
Brennweite: 600mm
Objektiv: 50mm
Vergrößerung: 30x 75x 150x
Montierung: azimutale Höhenverstellung mit Höhen- und Seitenverstellung
mit Sucherfernrohr (das ist voll die Frikelei bis das mal eingestellt ist :( )

Wie stell ich denn überhaupt am besten das Sucherfernrohr ein?Das hängt davon ab, wie es befestigt ist. Der Sucher den ich jetzt habe z.B. ist mit 3 Schrauben justierbar, wobei man die Schrauben dankenswerterweise auch kontern kann. Die Sucherhalterung ist so konstruiert dass man den Sucher nach dem Lösen einer Schraube einfach aus dem Sucherschuh ziehen kann.


Den Sucher würde ich nicht, wie Amarok empfiehlt, am Stern justieren :nono: da du gleichzeitig nachführen müsstest. Die Sucherjustage kann man auch am Tage machen, an einem markanten Objekt in der Ferne.


50 mm Öffnung ist nicht viel. Das reicht für: Jupiter und Saturn, jetzt während der Oppositions auch für den Mars, Venus aufgrund ihrer Helligkeit sowieso. Was siehst du? Jupiter: Seine Monde, auf dem Planeten selbst 2 Wolkenbänder, Saturn zeigt den Ring, Mars und Venus sollten sich immerhin als Scheibchen zeigen.

Bei dem Zoom-Okular kommst du auf 33 - 100 Vergrößerungen. Wahrscheinlich hast du noch eine so genannte 1,5x Barlow Umkehrlinse dabei. Die würde ich nicht verwenden. 100x ist ohnehin schon das Limit, damit würde ich mal den Mond ausprobieren. Der Mond ist ein dankbares Objekt auch für Optiken mit nur 50 mm Öffnung.

(Unter Umständen werde ich bald einen Sucher haben mit 50 mm Öffnung ;D ;D Vielleicht behalte ich aber auch den 6x30-Sucher.)

Amarok
2003-07-04, 00:47:32
Original geschrieben von aths

Den Sucher würde ich nicht, wie Amarok empfiehlt, am Stern justieren :nono: da du gleichzeitig nachführen müsstest. Die Sucherjustage kann man auch am Tage machen, an einem markanten Objekt in der Ferne.
Bei der Vergrößerung kann man es ruhig am Stern versuchen. Auch ist es gleich eine gute Übung...

aths
2003-07-04, 02:38:31
Original geschrieben von Amarok
Bei der Vergrößerung kann man es ruhig am Stern versuchen. Auch ist es gleich eine gute Übung... ... an einem aus dem Gesichtfeld laufendem Objekt zu justieren?

Hardcoregamer
2003-07-04, 11:44:21
Danke schonmal für Eure Antworten. Werds die Tage mal versuchen. Im Moment ist hier in Wuppertal nichts zu machen...Alles dicht...nur Wolken :(

beta3
2003-07-04, 14:29:48
habe schlechte neuigkeiten für die, die den mars bald beobachten wollen

dort braut sich gerade ein riesiges unwetter heran, ein globaler sturm, der so gut wie alle oberflächendetails verdecken wird

das wetter kann uns nicht nur hier auf der erde ärgern :(

weiß wer eine seite, wo alle oppositionen der nächsten jahren unserer nachbarplaneten stehen

aths
2003-07-04, 23:25:03
Ja, davon habe ich auch gelesen.


Zum Thema Foto-Eignung (obwohl ich noch gar nicht fotografieren will) habe gerade erfahren, dass mein ED 102S noch Kleinbildformat ausleuchtet :) (also 24 x 36 mm mit 44 mm Diagonale sind machbar.) Der Reducer sorgt allerdings für eine Vignettierung des Randes, konkret kann man mit der Brennweitenverkürzung leider kein größeres maximales Gesichtfeld erreichen (wobei 3° allerdings auch schon relativ viel ist) sondern "nur" die Belichtungszeit halbieren. Die ideale Deepsky-Fotomaschine ist der 102S also nicht (da wäre der 102SS, und erst recht der DED 108SS viel besser geeignet) dafür ist das Ding ohnehin eher visuell optimiert, und erlaubt per Okularprojektion wohl auch gute Planeten-Fotos.

edit: Ich überlege gerade, bei einem 2" OAZ sollte KB-Ausleuchtung selbstverständlich sein. 2"-Okulare können immerhin 48 mm Feldblendenöffnung haben, da ist ein Foto-Format mit 44 mm Diagonale eigentlich nicht verwunderlich.

Der Reducer wäre dann eher was für CCD-Fotografie, der Chip ist ja ohnehin viel kleiner, bezogen auf die Größe des Chips vergrößert der Reducer dann wohl auch das erreichbare Gesichtsfeld.

beta3
2003-07-05, 19:48:34
was haltet ihr von diesen beiden angeboten
Newton 114mm Öffnung 900mm Brennweite auf EQ-2 .......199€
auf Sky View ...299€
Skywatcher Reflektor 150/750mm auf EQ-3 ......428€
auf Astro 5 ...578€

http://www.teleskop-service.de/Aktion/Komplettgeraete/teleskope.htm#Reflektoren
einfach ein wenig nach unten scrollen

aths
2003-07-05, 20:11:03
Die Montierungen und die Stative sind nicht sonderlich stabil. Die Astro 5 sieht schon einigermaßen vertrauenserweckend aus, das Alu-Stativ weniger.

aths
2003-07-07, 18:25:35
Oh Mann wie mich die Wolken nerven. Da hab ich so ein schönes Fernrohr — was auch genau so aussieht, wie man sich ein Fernrohr vorstellt — und Wolken, Wolken, Wolken. Gibts am Tage mal größere Wolkenlöcher, bezieht es sich dann aber spätestens mit Einbruch der Dämmerung...

Gast
2003-07-07, 18:27:46
Original geschrieben von aths
Oh Mann wie mich die Wolken nerven. Da hab ich so ein schönes Fernrohr — was auch genau so aussieht, wie man sich ein Fernrohr vorstellt — und Wolken, Wolken, Wolken. Gibts am Tage mal größere Wolkenlöcher, bezieht es sich dann aber spätestens mit Einbruch der Dämmerung...

Schade bei uns auch :-(

beta3
2003-07-07, 18:59:26
bei uns ist es ned so

gestern konnte ich schön den mars angucken, aber ohne teleskop, sah nur einen leicht rot schimmernden punkt, war auch einer der hellsten "punkte" am himmel (ich weiß 100%ig, dass es der mars war, hab in cartes du ciel nachgeschaut)

aths
2003-07-07, 21:40:36
Original geschrieben von beta3
gestern konnte ich schön den mars angucken, aber ohne teleskop, sah nur einen leicht rot schimmernden punkt, war auch einer der hellsten "punkte" am himmel (ich weiß 100%ig, dass es der mars war, hab in cartes du ciel nachgeschaut) Dann wirds Zeit, dass du dir ein Teleskop leistest :)
Original geschrieben von Gast
Schade bei uns auch :-( Ja, ich bin auf mein Teleskop ziemlich, äh, "stolz", weil es einfach aussieht wie man sich ein landläufig Fernrohr vorstellt, und die Benutzung eben viel Spaß macht (dank dem guten Hartholz-Stativ, der bequem zu verwendenen Okulare usw.) — das kann ich jetzt gar nicht auskosten.

Gast
2003-07-08, 20:23:29
Kleine frage ,sollte man den mond mit einen filter sehen oder geht es auch ohne ??

Amarok
2003-07-08, 22:32:25
Original geschrieben von beta3
bei uns ist es ned so

gestern konnte ich schön den mars angucken, aber ohne teleskop, sah nur einen leicht rot schimmernden punkt, war auch einer der hellsten "punkte" am himmel (ich weiß 100%ig, dass es der mars war, hab in cartes du ciel nachgeschaut)
Um welche Uhrzeit?

Gast
2003-07-08, 22:57:08
Original geschrieben von Gast
Kleine frage ,sollte man den mond mit einen filter sehen oder geht es auch ohne ??

Achja ich meinte damit ,obs gefärlich ist ohne filter ;)
weil gestern habe ich mir ihn angeschaut und muss sagen meine augen sind müder geworden :D

Amarok
2003-07-08, 23:43:36
Original geschrieben von Gast
Achja ich meinte damit ,obs gefärlich ist ohne filter ;)
weil gestern habe ich mir ihn angeschaut und muss sagen meine augen sind müder geworden :D
Nein, gefähröich ist es nicht, jedoch kann es passieren, dass, vor allem bei lichtstarken Optiken, du nachehr auf dem einen Auge eine Zeit lang etwas weniger siehst;)

Mit einem Filter wird das Licht gedämpft und es kommen mehr Details zu Geltung.




BTW: Ich habe mit heute bei Wolfi Ransburg ein neues Okulat besorgt, wirklich ein tolles Gerät! Ein Speers Waller 18mm, first Light so in 1 Stunde, wenn der Mond weg ist;)

Gast
2003-07-09, 00:16:31
Original geschrieben von Amarok
Nein, gefähröich ist es nicht, jedoch kann es passieren, dass, vor allem bei lichtstarken Optiken, du nachehr auf dem einen Auge eine Zeit lang etwas weniger siehst;)

Es geht also wieder weg ?

Achja kann so ein teleskop nur nachteil fürs auge sein oder kann es sogar dazu führen das man besser sieht ?? hab mal irgendwo was gehört von "reffocusieren"

beta3
2003-07-09, 10:25:07
Original geschrieben von Amarok
Um welche Uhrzeit?

um halb fünf
hab extra bis zur kulumination (oder so ähnlich) gewartet (war eigentlich 4:50)

Amarok
2003-07-09, 10:33:18
Original geschrieben von Gast
Es geht also wieder weg ?

Achja kann so ein teleskop nur nachteil fürs auge sein oder kann es sogar dazu führen das man besser sieht ?? hab mal irgendwo was gehört von "reffocusieren"
Kann sein, aber dann sollte kein Astigmatismus oder grauer bzw. grüner Star dahinter sein, sondern ledglich eine Kurz- oder Weitsichtigkeit

Amarok
2003-07-09, 10:34:33
Original geschrieben von beta3
um halb fünf
hab extra bis zur kulumination (oder so ähnlich) gewartet (war eigentlich 4:50)
Kannst einmal beobachten wie sich seine Helligkeit ändert.


Ach ja, werde mal versuchen in seiner Opposition seine Monde zu sehen. Wird ein wenig schwierig werden.

beta3
2003-07-09, 10:41:44
wie stark ändert sich seine helligkeit?
nur über längeren zeitraum oder auch spontan

Amarok
2003-07-09, 11:05:29
Original geschrieben von beta3
wie stark ändert sich seine helligkeit?
nur über längeren zeitraum oder auch spontan
bis August wir er langsam abewr deutlich heller

Amarok
2003-07-09, 11:08:46
Hier (http://www.waa.at/hotspots/mars2003/mars2003.html) ein paar Informationen für dich.

beta3
2003-07-09, 11:12:02
so ein pech aber auch
verreise am 21. oder 19. und komme erst anfang september wieder zurück

ich flieg nach shanghai (chinas größte stadt) und dort ist die lichtverschmutzung wirklich grauenhaft (was anderes kann man ned von einer stadt mit mehr als 10 mio einwohner erwarten)

das eigentlich einer gründe, warum ich mir erst später ein neues teleskop kaufe

daflow
2003-07-10, 10:19:38
:O Der Mars ist schon diese orangerotleuchtende Teil das ~Mitternacht von Osten in ~Südwestliche Richtung zieht und mich gestern vor Helligkeit glatt von den Socken gehauen hat? Und der wird die naechsten Wochen NOCH heller? Wow!

Amarok
2003-07-10, 10:44:42
Original geschrieben von PeTa
:O Der Mars ist schon diese orangerotleuchtende Teil das ~Mitternacht von Osten in ~Südwestliche Richtung zieht und mich gestern vor Helligkeit glatt von den Socken gehauen hat? Und der wird die naechsten Wochen NOCH heller? Wow!
Er wird noch genau um das 2.5-fache heller werden.

Amarok
2003-07-10, 10:45:47
Original geschrieben von aths
... an einem aus dem Gesichtfeld laufendem Objekt zu justieren?
Tut er nicht, bei der Vergrößerung, da bist du schon längst mit dem Einrichten fertig.

aths
2003-07-10, 14:20:08
Original geschrieben von Amarok
Tut er nicht, bei der Vergrößerung, da bist du schon längst mit dem Einrichten fertig. Ich bin Grobmotoriker ;D

Amarok
2003-07-10, 17:32:05
Original geschrieben von aths
Ich bin Grobmotoriker ;D
Parkinson? :D

aths
2003-07-14, 04:26:47
Zum Thema Meade Plössls zitiere ich mal aus diesem Posting: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=3875

"Die Mond- und Planeten-Sache liegt dem ETX wohl schon eher, da ja Meade auf ihrer Webseite eine maximal sinnvolle Vergrösserung von 500fach (oder besser ?) (Maximum Practical Visual Power: 500X, gefunden hier) angibt.
Diese Vergrösserung ist mit einem noch üblichen 4mm Okular wie z.B. dem Radian problemlos erreichbar, allerdings bezweifele ich, dass Du damit noch scharfstellen kannst
Gehen wir mal von realistischen maximalen Vergrösserungen aus so bräuchtest Du noch Okulare, die Dir Vergrösserungen um die 100x 150-175x und 250x bieten. D.h. also ein Okular im 20mm Bereich, eins im Bereich von 10-13mm und eins mit 8mm. Wenn es unbedingt Plössl Okulare sein sollten, würde ich Dir eher die Vixen Plössl ans Herz legen, die a) billiger als die Meades sind und b) wesentlich besser abbilden. noch eine Stufe besser wären dann die Plössls von Televue, allerdings auch im Preis wesentlich teurer."

Schönen Gruß an Aragon, der so scharf auf 7 Okulare zu 125 € war...

edit: Um nochmal nachzugrätschen, im gleichen Thread findet sich: "Jedenfalls sind die Meade Super Plössls 4000 unter 20mm wegen des besch. Einblickverhaltens echt nicht zu empfehlen. Das 20mm und das 26mm sind noch ganz OK, darüber tunnelt es schon gewaltig."

Gastw
2003-07-24, 00:48:42
Mein erster Deep Sky erfolg :D
Habe mit einem Dobson 8" skywatcher gesehen mit einem 28mm (habe leider noch keine anderen okulare) aber mann konnte ihn erkennen ,zwar lichtschwach aber es ging :)

Unzwar konnte ich den hier sehen (M11):
http://www.maa.agleia.de/Messier/Jpg/m11.jpg

Was mich aber jetzt interessiert ist ,kann mann ihn mit einen anderes okular besser erkennen z.b mit einer 10 mm oder mit ner barlow linse ??

aths
2003-07-24, 14:44:14
Original geschrieben von Gastw
Mein erster Deep Sky erfolg :D
Habe mit einem Dobson 8" skywatcher gesehen mit einem 28mm (habe leider noch keine anderen okulare) aber mann konnte ihn erkennen ,zwar lichtschwach aber es ging :)

Unzwar konnte ich den hier sehen (M11):
http://www.maa.agleia.de/Messier/Jpg/m11.jpg

Was mich aber jetzt interessiert ist ,kann mann ihn mit einen anderes okular besser erkennen z.b mit einer 10 mm oder mit ner barlow linse ?? _So_ konntest du den aber nicht sehen, oder?

Mit einer 2x Barlow solltest du mehr Details aus dem Kugelsternhaufen herausholen können, Licht wäre imo genügend da.

Gastw
2003-07-24, 15:10:42
Original geschrieben von aths
_So_ konntest du den aber nicht sehen, oder?

"fast"wie auf dem bild nur ein tick kleiner und ein bischen lichtschwach aber sonst konnte man ihn gut erkennen :) Jetzt habe ich irgendwie ein drang nach mehr :D . Ich dachte immer kugelsternhaufen sind langweilig ,sind sie aber nicht weil sie sich von den ganzen sternen hervorheben wie ich finde .Jetzt will ich mal versuchen den M27 http://www.seds.org/messier/m/m027.html zu sehen ,nur heute sieht es bei uns nicht so toll aus mit dem wetter :-/

Amarok
2003-07-24, 16:22:53
M11 ist kein Kugel- sondern ein offener Sternhaufen ;)

M27 wirst du toll sehen können (wenn du ihn findest ;)

Gast00
2003-07-24, 16:56:30
Original geschrieben von Amarok
M11 ist kein Kugel- sondern ein offener Sternhaufen ;)


Ups sorry ,ich meinte natürlich offener Sternhaufen :)

Original geschrieben von Amarok
M27 wirst du toll sehen können (wenn du ihn findest ;)


Ui ui das hört sich sehr gut an :D Ich freu mich richtig drauf ,natürlich wenn ich ihn finde :D aber ich hab gute hoffnung ,da ich gestern auch nach den M11 gesucht habe und gefunden .Habe dazu auch Cartes du Ciel benutzt und die sternenkarte.Sternzeichen konnte ich auch auf anhieb finden nur das antasten schritt für schritt war ein bischen schwer wie ich finde.

Gastw
2003-07-25, 03:02:14
So Hab den M27 Gesehen :)
Schöner angebissener Apfel :D .Auch hier konnte ich sehr gut erkennen , nur leider ein bischen lichtschwach . Vieleicht fehlt mir aber auch ein UHC filter =) Aber egal es ist nun mein 2ter erfolgreicher abend wie ich finde, und das für ein anfänger !! .
Achja heute habe ich mir nochmal M11 angeschaut ,heute konnte ich ihn besser erkennen er war zumindest heller .

aths
2003-07-25, 14:34:36
*Neid* Und hier hängen die Wolken...

Gast, für Beobachtungsberichte haben wir sogar einen eigenen Thread :) http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?threadid=78020

Gastw
2003-07-25, 19:25:55
ich hab mal ein paar kurze fragen an euch :

1)Was für UHC filter könnt ihr mir empfehlen ? und bringen die echt viel wie ich manchmal zu hören bekomme ??

2)Auserdem würde mich interessieren ob sich ein Eq6 montierung
lohnt zu kaufen das er teuer ist weis ich auch :( aber dobson mit der öffnung und brennweite + der montierung wäre doch nicht übel oder ? also machbar wäre bestimmt ne ganze menge (fotmässig meine ich ) :)
oder könnte man mit dem budget was besseres kaufen ?

aths
2003-07-27, 01:07:44
Original geschrieben von alex_x
hi


ich interessiere mich schon seit längeren für astrologie,und bin zurzeit auf der suche nach einem guten teleskop, mit dem ich unsere planeten und die verschiedensten nebel und galaxien beobachten kann.
ich möchte aber nicht mehr als 120€ investieren.könnt ihr mir in dieser preisklasse etwas gutes empfehlen.



gruß:alex Hi, wie schon gesagt, meinst du Astronomie :)

Ich sags gleich vorneweg: Für 120 € bekommst du kein Teleskop, welches Spaß macht. Für 120 € bekommst du zwar ein Teleskop mit etwa 70 mm Öffnung (was von den Daten her für den Einstieg ausreichen würde) aaaber: Es wäre ein Billigst-Teleskop, mit schlechter optischer Qualität und total wackeliger Mechanik. Dieses Ding baust du drei mal auf und hast dann so die Nase voll davon...

Die "Billigscheiß-Preisklasse" verlässt man erst ab etwa 500 €.

Es sei denn, du möchtest einen so genannten Dobson kaufen. Für 120 € bekommt man da aber auch nix. Ab 300 € bekommt man da ein Teleskop mit 6" Öffnung.

Amarok
2003-07-27, 15:37:21
Stimme da aths zu: Spare lieber noch eine Weile und kaufe dir dann ein anständiges Teleskop.

und zur Astrologie : :bad1: ;)

Amarok
2003-07-27, 15:40:13
Original geschrieben von Gastw
ich hab mal ein paar kurze fragen an euch :

1)Was für UHC filter könnt ihr mir empfehlen ? und bringen die echt viel wie ich manchmal zu hören bekomme ??

2)Auserdem würde mich interessieren ob sich ein Eq6 montierung
lohnt zu kaufen das er teuer ist weis ich auch :( aber dobson mit der öffnung und brennweite + der montierung wäre doch nicht übel oder ? also machbar wäre bestimmt ne ganze menge (fotmässig meine ich ) :)
oder könnte man mit dem budget was besseres kaufen ?
Die UHC-Filter bringen dann was wenn:

1) Die Öffnung halbwegs groß ist (so ab 5")
2) Man schon Erfahrung hat. Für den Anfänger erscheint auf einmal das Bild zu dunkel und er sieht weniger (war zunächst bei mir genau so). Der halbwegs Erfahrene sieht aber wirlkich mehr, Strukturen werden klarer und der Kontrast steigt.

(BTW: sind aber nicht für Galaxien zu empfehlen, da bringen sie nichts)

aths
2003-07-28, 02:40:54
Original geschrieben von Aragon
Wie schaut man beidäugig durch ein Okular ?Wer spricht von *einem* Okular? :D

Ich habe doch den Baader 60° Binokularansatz :)


Deinen Webcam-Mars finde ich übrigens erstaunlich gut. Mit Giotto und Co. kannst du per Überlagerung und anschließender Unscharfmaskierung noch mehr herausholen.


Hast du für deine DS-Belichtungszeiten berücksichtigt, dass der Himmel nicht rabenschwarz sonder mehr oder weniger grau ist, was die Anzahl der unterscheidbaren Helligkeitsstufen senken dürfte?

Aragon
2003-07-28, 21:03:04
Original geschrieben von aths
Wer spricht von *einem* Okular? :D

Ich habe doch den Baader 60° Binokularansatz :)

Binokular ? Ist das eine opt. Vorrichtung, die das Bild teilt ? Kann man sowas an jedem Teleskop einstecken und schaut dann ähnlich wie durch ein Fernglas ? Welche Vorteile hat man denn dadurch ?

Original geschrieben von aths
Deinen Webcam-Mars finde ich übrigens erstaunlich gut. Mit Giotto und Co. kannst du per Überlagerung und anschließender Unscharfmaskierung noch mehr herausholen.

Danke, Giotto und K3CCD-Tools hab ich gerade gezogen. Sobald ich mal wieder Zeit habe, wird damit experimentiert. Wenn das nur alles nicht so zeitraubend wäre.

Original geschrieben von aths
Hast du für deine DS-Belichtungszeiten berücksichtigt, dass der Himmel nicht rabenschwarz sonder mehr oder weniger grau ist, was die Anzahl der unterscheidbaren Helligkeitsstufen senken dürfte?
Nein, ich habe nur den Dunkelstrom des CCD-Sensors berücksichtigt. Es ist keinerlei Streulicht der Atmosphäre miteinbezogen. Werde bei Gelegenheit mal ein paar Messungen mit der Starlight Xpress vornehmen, um die Hintergrund-Helligkeit zu bestimmen und dann miteinfließen zu lassen. Da in Cartes du Ciel auch die Flächenhelligkeit der Objekte angegeben ist, werde ich darüberhinaus versuchen, diese anstelle von Leuchtkraft und Objektdurchmesser zu verwenden (was zwei starke Fehlerquellen beseitigt). Muß mich da aber erst einlesen:

http://www.kis.uni-freiburg.de/~ovdluhe/Lehre/Einfuehrung/Einfuehrung_TOC.html

-> 4.2.Strukturelle Klassifikation

mfG
Helmut

aths
2003-07-29, 13:13:23
Hi Aragon,

ja, so ein Binokular-Ansatz teilt den Lichtkegel auf. Prinzipiell kann man das an jedes Teleskop adapieren. In der Praxis gibt es da ein hässliches Problem, was da heißt "Fokussierweg".

Es ist klar, dass der Brennpunkt des Objektives in Okularnähe sein muss. Bei bestimmten Okularen (z.B. die LV, die ich verwende) muss der Brennpunkt praktisch im Okular selbst liegen, denn die LV-Okulare haben eine eingebaute vorgeschaltete Barlow-Linse, und die arbeitet nur, wenn sie vor dem Brennpunkt sitzt (da sie den Lichtkegel spitzer macht, und somit praktisch die Brennweite des Objektivs verlängert.)

Der optische Weg ist nicht immer gleichbedeutend mit dem Lichtweg in cm durch das Bauteil, sondern gibt an, um wieviel man den Okularauszug einfahren müsste, um wieder in den Fokus zu gelangen. Du merkst schon, worauf das hinausläuft: Zwischen Bino und Okularauszug muss noch mal eine Linse (bzw. ein Doublet) welche den Lichtkegel spitzer macht, einfach, um den Brennpunkt nach hinten zu verlagern.

Das heißt nun auch, dass man höher vergrößert. Und der optische Lichtdurchlass ist bei fast jedem Bino enger, als ein Großfeldokular vertragen könnte. Das Bino was ich habe, hat afaik 21 mm optischen Durchlass. Okulare, deren Feldblende > 21 mm ist, werden am Rand abgeschattet. Je höher die Vergrößerung des Okulars (also je kleiner die Okular-Brennweite) desto enger die Feldblende. Dazu kommt der Faktor durch den Glaswegkorrektor. Mit hohen Vergrößerungen sind natürlich große Gesichtsfelder nicht mehr drin, ich erreiche mit der momentanen Konfiguration gute 1° wahren Himmelsausschnitt.

Mein Teleskop ist so konstruiert, dass man ohne weitere Hilfsmittel mit einem normalen Okular gar nicht in den Fokus kommt — das Rohr ist schlicht zu kurz. Deshalb wird eine Verlängerungshülse mitgeliefert. Verwendet man nun Bauteile wie ein Zenitprisma oder eben ein Bino, wird auf diese Hülse natürlich verzichtet, und damit wertvoller optischer Weg gespart. Ich käme sogar fast noch in den Fokus, ohne eine Barlow vors Bino zu setzen (was dann maximal 1,3° wahres Gesichtsfeld bieten würde.)

Mein Bino hat ein Zenitprisma mit 60° Winkel integriert. Man spart damit ein extra Zenitprisma (bzw. Zenitspiegel) und damit viel optischen Weg. Außerdem ist es vergleichsweise preiswert (470 €) und es gibt speziell gerechnete Barlow-Linsen, die von Baader-Planetarium (das ist der Hersteller) "Glaswegkorrektor" ("GK") genannt werden (aber letztlich nichts weiter als Barlow-Linsen sind.) Nun der Vorteil: Es gibt diese GK mit dem Faktor 1,25x, 1,7x und 2,6x, wobei 1,25x und 1,7x optisch praktisch keinerlei Bildverschlechterung bewirken. Durch den Austausch von den GKs erhält man dank der unterschiedlichen Faktoren die Möglichkeit, ein Okular-Paar für 2 Vergrößerungsstufen einzusetzen.

Allerdings kommt man bei dem 1,25x nicht mit jedem Teleskop in den Fokus, da der Brennpunkt nur vergleichsweise wenig verlagert wird. Ich habe den 1,25x und den 1,7x, die beide funktionieren.

Was bringt das nun? Bequemlichkeit :) und entspanntes Beobachten. Mit beiden Augen über ein Sternfeld zu fahren, oder mit beiden Augen auf den Mond gucken, das ist ästhetisch imo eine andere Klasse als monokulare Beobachtung. Durch die entspannte Beobachtung fällt es auch leichter, feine Details wahrzunehmen. Subjektiv erscheint das Bild auch größer.

Bei sehr kurzbrennweitigen Okularen ist es allerdings problematisch, die Bilder zur Deckung zu bekommen. Mit den 5 mm LV-Okularen z.B. scheiterte ich. Die 25 mm sind total problemlos, die 9 mm LV-Okulare die ich im Moment hier habe, sind leider nicht parfokal, da lasse ich mir noch einen Satz aus einer gleichen Serie kommen (und schicke die anderen zurück.)


Es gibt auch so genannte Großfeld-Binokulare (z.B. von Tele Vue, kostet komplett ca. 1500 €, oder von Denkmeier, ist auch nicht billig, aber soll sehr edel sein) die einige mm mehr Durchlass haben. Damit könnte man einen größeren Himmelsausschnitt erreichen — wenn man denn den Tubus einkürzen würde. Praktisch benötigt man wegen dem längeren optischen Weg (und der Tatsache, dass Großfeld-Binos in der Regel geradsichtig sind, was die Adaption eines Zenitspiegels erfordert, welcher noch mal einige cm braucht) einen so hoch vergrößernden Glaswegkorrektor, dass dieser theoretische Vorteil gleich wieder hin ist. Von den Preisen mal ganz zu schweigen...

Das Baader 60°-Bino ist für seine Größe (es ist sehr klein) erstaunlich leistungsfähig, wie gesagt 21 mm optischer Durchlass, und zudem lichtwegmäßig sehr kurzbauend. Ein Glaswegkorrektor kommt 124 €, zum Anschluss des Binos an den Okularauszug braucht man afaik noch einen Spezial-Ring zu ca. 20 €.

Das größte wäre, wenn man da noch Nagler-Okulare hätte :) (Nagler-Okulare haben keinen Gesichtsfeldrand und bieten sozusagen Spacewalk — mit 2 Nagler-Okularen und einem Bino könnte man sich praktisch direkt ins All teleportieren... Nagler-Okulare Typ 6 mit mittleren Brennweiten kosten 375 € pro Stück.) (Soviel, *läster*, *stänker*, *Salz in die Wunde streu*, zu 7 Okularen für 125 €. Dafür kriegste von Tele Vue ein Plössl :D Das Okular ist "die andere Hälfte vom Teleskop", wenn ich sparen würde, auf jeden Fall nicht am Okular.) (Bevor du jetzt TV Plössls kaufst, die kurzbrennweitigen sollen schwierig im Einblick sein.) (Die LVs die ich habe (159 € das Stück), sind auch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit dem 5 mm LV habe ich vorgestern mit extrafokalem Bild Arktur in zwei gleich helle Komponenten getrennt — das Problem ist nur, Arktur ist gar kein Doppelstern...)



Was die CCD-Rechnerei angeht :) denk dran, dass Mondphase und Höhe des Objektes über den Zenit da auch mit reinspielen, sogar entscheidend. Der Vollmond kann genau auf der anderen Seite stehen — du verlierst trotzdem jede Menge Kontrast (und afaik rund eine Größenklasse bei den Sternen.)

Amarok
2003-07-29, 19:46:42
@ aragon:

Du machst dir viel zu viel Arbeit: Deine Berechnungen sind für eine gute Aufnahme gar nicht notwendig, auch fehlen, wie schon von aths genannt, einige Faktoren..

Werde demnächst wieder einmal ein kleines Kapitel über CCD-Aufnahmen schreiben....

*hint*: Subtrahiere einfach den Dunkelstrom von der normalen Aufnahme...

aths
2003-07-30, 16:13:39
Amarok, ich finde Aragons Berechnungen eigentlich interessant. Wenn er am Ende ein Modell hat, um mit den wichtigen Parametern den erreichbaren Kontrastumfang einer Aufnahme zu bestimmen, bzw. um mit vorgegebenen Kriterien die Anforderungen an das Equipment zu berechnen, wäre das doch eine tolle Sache.

Aragon
2003-07-30, 20:14:49
Original geschrieben von Amarok
@ aragon:

Du machst dir viel zu viel Arbeit: Deine Berechnungen sind für eine gute Aufnahme gar nicht notwendig, auch fehlen, wie schon von aths genannt, einige Faktoren..

Dafür waren die auch gar nicht vorgesehen. Ich wollte mir nur mal theoretisch überlegen, was im Idealfall mit einem CCD-Sensor zu erreichen ist. Ganz zu Anfang war ich mal erstaunt, weil ich erwartet hatte, daß die Belichtungzeit quadratisch mit der Entfernung zunimmt (doppelte Entfernung -> vierfache Belichtungszeit). Das traf dann jedoch nicht zu. Stellt man sich vor: Wir entfernen die Sonne, von einer Anfangsdistanz beginnend, schrittweise immer weiter von uns. Dann bleibt die notwendige Belichtungszeit für (x % Full-Well-Kapazität), zunächst trotz zunehmender Entfernung gleich. Erst ab einem gewissen Abstand tritt der quadratische Zusammenhang zwischen Abstand und Belichtungszeit zutage. Und wenn der Abstand groß genug ist, nimmt die Belichtungszeit (über ihren dann maximalen Wert hinaus) nicht mehr weiter zu.
Inzwischen ist mir längst klar, warum das so sein muß. Erst mal, war ich jedoch über diese Ergebnisse, etwas verblüfft.

PS: Wenn es der Himmel hergibt, werde ich dieses Wochende mal prüfen, ob ich M11 oder M15 mit der Starlight Xpress passabel ablichten kann. Die WebCam Philips ToUCam Pro wird ebenfalls noch für die Langzeitbelichtung umgebaut (SC1-Mod nach Steve Chambers). Bin mal gespannt was die dann so hergibt (ne AstroCam für 110 Euro).

mfG
Helmut

Amarok
2003-07-30, 22:48:12
Original geschrieben von aths
Amarok, ich finde Aragons Berechnungen eigentlich interessant. Wenn er am Ende ein Modell hat, um mit den wichtigen Parametern den erreichbaren Kontrastumfang einer Aufnahme zu bestimmen, bzw. um mit vorgegebenen Kriterien die Anforderungen an das Equipment zu berechnen, wäre das doch eine tolle Sache.

Für die Praxis aber leider kaum zu gebrauchen....


Werde am Wochenende ein weiteres Kapitel schreiben, vielleicht erklärt sich dann manches.

Aragon
2003-08-01, 20:04:55
Original geschrieben von Amarok
Für die Praxis aber leider kaum zu gebrauchen....


Werde am Wochenende ein weiteres Kapitel schreiben, vielleicht erklärt sich dann manches.
Na wo bleibt das Kapitel ? Jetzt komm ich dir erst mal mit meinen eigenen Überlegungen zuvor.

Meine CCD-Berechnungen gliedern sich in die folgenden Teilschritte:

1) Berechnung der Photonen die auf der Erde auf eine Fläche von 1 mm^2 in 1 sek fallen und anschließender Normierung auf eine Entfernung von einem Lichtjahr

2) Berechnung der Photonen (N(E)) die in einem beliebigen Abstand (E -> ist jetzt einzusetzen in Lichtjahren) durch das Teleskop mit einer lichtsammelnden Fläche A fallen

3) Berechnung der Photonen die auf ein Pixel des CCD-Sensors fallen

4) Berechnung der notwendigen Belichtungszeit für x Prozent Full-Well-Kapazität

5) Wie kann man anstelle von Leuchtkraft, Durchmesser und Entfernungsangaben, die Flächenhelligkeit benutzen ?


--------------------------------------------------------------------------------
1) Berechnung der Photonen die auf der Erde auf eine Fläche von 1 mm^2 in 1 sek fallen
--------------------------------------------------------------------------------

Die mittlere Photonenenergie unserer Sonne beträgt (Wellenlänge l ca. 600 nm):

Ep = h * f = h * c / l

Ep = 2 eV

Die Anzahl der Photonen pro Fläche und sek (N) kann, wenn die Strahlungsleistung pro Fläche (Eges = 1400 W / m^2) bekannt ist, berechnet werden:

Eges = N * h * f = N * Ep

N = Eges / Ep

Daraus ergibt sich (1 eV = 1,6 E-19 Ws):

N = 1400 [W/m^2] / (2 * 1,6 E-19 [Ws])

N = 4,4 E+21 [1/(m^2*s)]

N = 4,4 E+15 [1/(mm^2*s)]

Würde man auf der Erde einen Photonendetektor mit einer Meßfläche von 1 Quadratmillimeter aufstellen, dann zählt dieser (unter idealen Bedingungen) ca. 4,4 E+15 (4,4 Billiarden) Photonen pro Sekunde.

Der Photonendetektor auf der Erde ist ca. 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Für die astronomischen Berechnungen ist das Lichtjahr als Entfernungsmaßstab geeigneter. Deshalb wandeln wir das Ergebnis für einen Abstand von 1 Lichtjahr um.

Die Photonenanzahl pro Fläche nimmt quadratisch mit der Entfernung ab:

N(Lichtjahr) = N(AE) / (Lichtjahr/AE)^2

N(Lichtjahr) = 4,4 E+15 / (9,46 E+12 / 150 E6)^2

--------------------------------------------------------------------------------
N(Lichtjahr) = ca. 1 000 000 Photonen pro Quadratmillimeter und Sekunde

Ein Photonendetektor mit einer Meßfläche von einem Quadratmillimeter, der sich in einem Abstand von einem Lichtjahr von der Sonne befindet, empfängt ca. eine Million Photonen pro Sekunde.
--------------------------------------------------------------------------------


--------------------------------------------------------------------------------
2) Berechnung der Photonen (N(E)) die in einem beliebigen Abstand (E -> ist jetzt einzusetzen in Lichtjahren) durch das Teleskop mit einer lichtsammelnden Fläche A fallen
--------------------------------------------------------------------------------

N(E;A) = A * N(Lichtjahr) / E^2

Setzt man E = 100 000 Lichtjahre und A = 10 000 mm^2 erhält man z.B.

N(100 000 LJ; 10 000 mm^2) = 1 Photon pro Sekunde

Entfernt man unsere Sonne auf einen Abstand von 100 000 Lichtjahren, so sammelt ein Teleskop mit einer Öffnung von 10 000 mm^2 (ca. 113 mm Durchmesser) pro Sekunde nur noch ein Photon von unserer Sonne.


------------------------------------------------------------------------------
3) Berechnung der Photonen die auf ein Pixel des CCD-Sensors fallen
------------------------------------------------------------------------------

Dazu müssen wir nur berechnen auf wie viele Pixel sich die vom Teleskop eingefangenen Photonen verteilen. Dazu benötigen wir die Bildgröße. Diese Berechnungen habe ich in einem Posting zuvor bereits ausführlich dargestellt. Daher mach ich das jetzt nur noch kurz.

B = G * f / g

B = Bildgröße (z.B. auf dem CCD-Sensor)
G = Gegenstandsgröße (z.B. der Durchmesser der Galaxies)
f = Brennweite des Teleskops
g = Gegenstandsweite (z.B. die Entfernung der Galaxies)

Wenn wir aus dem techn. Datenblatt des CCD-Sensors die Pixelgröße (P) entnehmen können, ist die Anzahl der beleuchteten Pixel (n) zu bestimmen:

n = Bildfläche / Pixelfläche

Da die Gestalt des abzubildenden Objektes jedoch stark variiert, ist hier keine genaue Berechnung der Bildfläche möglich. Die Genauigkeit der Ergebnisse ist also stark abhängig von:

a) der richtig gewählten Gegenstandsgröße (quadratische Abhängigkeit)
b) der korrekten Leuchtkraft (lineare abhängig)
c) der richtigen Gegenstandsentfernung (quadratische Abhängigkeit)


-------------------------------------------------------------------------------
4) Die notwendige Belichtungszeit für x Prozent Full-Well-Kapazität ist dann:
-------------------------------------------------------------------------------

t = x * Full-Well / (N(E;A)/n + Dunkelstrom)

wobei:

t = Belichtungszeit für x Full-Well

N(E;A) = Photonen die in einer Entfernung E durch die Teleskopfläche A gesammelt werden -> wie unter Punkt 2) berechnet

n = Anzahl der vom Objekt beleuchteten Pixel auf dem CCD-Sensor -> unter Punkt 3) berechnet




--------------------------------------------------------------------------------
5) Wie kann man anstelle von Leuchtkraft, Durchmesser und Entfernungsangaben, die Flächenhelligkeit benutzen ?
--------------------------------------------------------------------------------

Da man hier immer von etlichen Schätzwerten ausgehen muß, ist die Berechnung aufgrund der Flächenhelligkeit (z.B. aus Cartes du Ciel) wesentlich besser geeignet.

In der Astronomie wird die Helligkeit in Größenklassen unterteilt, die vermutl. vor ca. 2000 Jahren von dem griechischen Astronomen Hipparch eingeführt wurden. Die Größenklasse (abgekürzt mag) wurde damals nur als grobe Einteilung verwendet. Durch die heute möglichen genauen Intensitätsmessungen, konnte man die math. Beziehungen zwischen den verschiedenen Größenklassen bestimmen. Eine Größenklasse unterscheidet sich in ihrer Strahlungsintensität immer um den Faktor 2,512. Die Größenklassen reichen z.B. von unserer sehr hellen Sonne (-26,8 mag) bis zu sehr lichtschwachen Objekten (+ 30 mag).

Man unterscheidet 3 verschiedene Helligkeiten:

a) die scheinbare Gesamthelligkeit (Helligkeit mit der das Objekt am Himmel tatsächlich beobachtbar ist)

b) die absolute Gesamthelligkeit (die wirkliche Helligkeit des Sterns -> dazu wird die Helligkeit des Sterns auf eine Entfernung von 10 Parsec (ca. 32,6 Lichtjahre) normiert)

c) die Flächenhelligkeit (die scheinbare und absolute Helligkeit geben die Gesamthelligkeit des Objektes, unabhängig von seiner Größe am Himmel an. Die Flächenhelligkeit gibt die pro Quadrat-Grad, Quadrat-Bogenminute oder Quadrat-Bogensekunde vorhandene Intensität an)


Deshalb ist die Flächenhelligkeit direkt für die Berechnung nutzbar. Es müssen keine fehlerträchtigen Umrechnungen anhand von Entfernung, Größe und Leuchtkraft stattfinden.

Was wir jetzt erreichen müssen, ist die Umrechnung der Flächenhelligkeit in Photonen je Sekunde.


Die scheinbare Gesamthelligkeit unserer Sonne ist -26,8 mag. Diese rechnen wir zunächst um auf die scheinbare Helligkeit, wenn unsere Sonne ein Lichtjahr entfernt wäre.

Da die scheinbare Helligkeit quadratisch mit der Entfernung abnimmt erhält man:

I(Lichtjahr) / I(AE) = 1 / (Lichtjahr / AE)^2

1 Lichtjahr = 9,46 E+12 km
1 AE = 150 Mio km

Die scheinbare Helligkeit nimmt um einen Faktor von 4 Milliarden ab.

Möchte man diesen Helligkeitsunterschied als Größenklasse angeben gilt:

m2 = m1 + 2,512 * log (I1 / I2)


--> alle hier verwendeten Logarithmen haben die Basis 10 !!!

m2 = Helligkeit von Stern 2 (in mag)

m1 = Helligkeit von Stern 1 (in mag)

I1 / I2 = Verhältnis der Helligkeiten beider Sterne (als Faktor)


m2 = -26,8 mag + 2,512 * log (4 Milliarden)

m2 = -2,67 mag

Aus einer Entfernung von einem Lichtjahr aus betrachtet, besitzt unserer Sonne eine scheinbare Helligkeit von -2,67 mag.
Wie wir zuvor schon berechnet haben erreichen uns dann nur noch ca. 1 Mio Photonen je Quadratmillimeter und Sekunde. Wir können also setzen:

-2,67 mag = 1 Mio Photonen je Quadratmillimeter und Sekunde

Jetzt müssen wir die Gesamthelligkeit auf die Fläche, unter der das Objekt am Himmel erscheint beziehen, um die Flächenhelligkeit zu erhalten.

Eine Angabe der Flächenhelligkeit von z.B:

-2,67 mag / Quadratbogenminute bedeutet dann: Es erreichen uns von diesem Objekt , welches am Himmel einen Fläche von 1 Quadratbogenminute einnimmt, ca. 1 Mio Photonen je Sekunde.
Anmerkung: Dies entspricht NICHT der Flächenhelligkeit, welche unsere Sonne in einer Entfernung von einem Lichtjahr besitzt. Die Sonne wird in dieser Entfernung nur noch punktförmig abgebildet und besitzt dann keine exakt definierbare Flächenhelligkeit mehr.

Wenn man nur die Absolute Gesamthelligkeit, aber keine Flächenhelligkeit der Galaxien zur Hand hat, kann man diese auch selbst berechnen. Ist aber nicht notwendig, da "Cartes du Ciel" die Daten ja ausspuckt. Das ergänze ich jetzt nur der Vollständigkeit halber.

------------------------------------------------------------------------------
Mittlere Flächenhelligkeit ma

a) Kreisförmiger Objekte: ma = mges + 0,25*log(Pi/4) + 2,512*log(d^2)

b) Elliptischer Objekte: ma = mges + 0,25*log(Pi/4) + 2,512*log(d1*d2)

c) gedrehter kreisf.Obj. ma = mges + 0,25*log(Pi/4) + 2,512*log(d^2*cos(Drehwinkel/2))


d = Durchmesser des kreisförmigen Objektes in Bogensekunden

d1, d2 = Kenndurchmesser der Ellipse

Drehwinkel = Winkel um den das kreisförmige Objekt aus der Draufsicht gedreht wurde.
-------------------------------------------------------------------------------

Wenn wir jetzt wissen wollen, wieviele Photonen auf ein CCD-Pixel fallen, müssen wir den Blickwinkel (Quadratbogenminute oder -sekunde) der auf einem Pixel abgebildet wird bestimmen.

Der CCD-Sensor meiner Starlight Xpress besitzt die folgenden Kennwerte:

Sensorgröße: 6,5 x 4,8 Millimeter
Pixelgröße: 8,6 x 8,3 Mikrometer

Bei einer Brennweite des Teleskops von f = 1640 mm (mit Fokaladapter) ergibt sich, unter Einbeziehung der Abbildungsgleichung von opt. Linsen:

tan(alpha) = Pixelgröße / Brennweite

für kleine Winkel gilt: tan(alpha) = alpha(im Bogenmaß)

wir wollen den Winkel aber in Bogensekunden erhalten.

für die Umrechnung gilt (2*Pi = 360° und 1° = 3600 Bogensekunden):

-------------------------------------------------------------------------------
alpha(in Bogensekunden) = alpha(in Grad)*3600 = alpha(im Bogenmaß)*3600*180/Pi
-------------------------------------------------------------------------------

Alpha-x(in Bogensekunden) = Pixelgröße / Brennweite * 3600 * 180 / Pi

= 8,6 E-6 m / 1,64 m * 648000 / Pi

Alpha-x = 1,1 Bogensekunden

Für die andere Richtung Alpha-y ergibt sich bei 8,3 Mikrometer etwa das gleiche:

Alpha-y = 1,1 Bogensekunden

--------------------------------------------------------------------------------
Auf einem Pixel des CCD-Sensors werden (1,1 Bogensek. * 1,1 Bogensek.) und somit ca. 1,2 Quadratbogensekunden abgebildet.
--------------------------------------------------------------------------------

Anmerkung: Eigentlich gilt dies nur, wenn die Kamera kein Binning verwendet. Wird z.B ein 1x2 Binning benutzt, werden 2,4 Quadratbogensekunden auf einem Pixel abgebildet. Bei 2x2 Binning entsprechend 4,8 Quadratbogensek. je Pixel.

Damit können wir nun berechnen, wieviele Photonen bei jeder beliebigen Flächenhelligkeit auf ein CCD-Pixel fallen.
Entnehmen wir z.B aus "Cartes du Ciel" eine Flächenhelligkeit von 9 mag / Quadratbogensekunde ergibt daß:

I1 / I2 = 10^0,4*(m2-m1)

mit

I1 = bekannte Flächenintensität bei -2,67 mag, hier 1 Mio Photonen/sek
I2 = gesuchte Flächenintensität (z.B bei 9 mag)
m1 = -2,67 mag
m2 = 9 mag

1E+6/sek / I2 = 10^0,4*(9 mag - (-2,67 mag))

I2 = 1E+6 Photonen/sek / 10^0,4*(9 mag + 2,67 mag)

I2 = 21,5 Photonen/sek je Quadratbogensekunde

Wir erhalten dann je Pixel:

N(CCD) = Photonen(je sek auf 1 Quadratbogensek.) * Pixelfläche(in Bogensek.)

------------------------------------------------------------------------
N(CCD) = 21,5 * 1,2 = 26 Photonen pro Pixel je Sekunde (ohne Binning)
------------------------------------------------------------------------

Anmerkung:
Sollte die Flächenintensität in Quadratbogenminuten vorliegen, ist diese umzurechnen in Quadratbogensekunden.

1 Bogenminute = 60 Bogensekunden
1 Quadratbogenminute = 60*60 = 3600 Quadratbogensekunden

Die Hintergrundhelligkeit (eigentlich müßte es Vordergrundhelligkeit heißen, schließlich befindet sich die Erdatmossphäre vor den Sternen) kann jetzt auch berechnet werden.
Unter idealen Bedingungen (kein Mondlicht, keine irdischen Lichtquellen etc.) beträgt die Flächenhelligkeit des Himmels ca. 20 mag je Quadratbogensekunde.

Wenn wir dies wieder in Photonen umrechnen ergibt sich:

I2 = I1 / 10^0,4*(m2-m1)

I2 = 1E+6 / 10^0,4*(20 mag + 2,67 mag)

I2 = 0,00085 Photonen je sek auf einer Quadratbogensekunde

oder ca. 0,001 Photonen je sek auf einem Pixel (ohne Binning)

Das heißt unter idealen Bedingungen ist der Rauschanteil des Himmels ca 100 mal kleiner als der Dunkelstrom der Starlight Xpress (ca. 0,1 Photonen je Pixel und sek)


Und sicher habt Ihr das jetzt auch alles verstanden, oder ?

mfG
Helmut

beta3
2003-08-02, 04:28:45
hi
poste jetzt hier auch wiedermal

hab vor ein paar wochen in frankfurt zwei hefte gekauft, wirklich gut, schade dass es sie nicht in oesterreich gibt
den star observer und spektrum der wissenschaft dossier (beide sind special hefte)
das 2. heft ist sehr gut geschrieben und mir gefallen besonders die versch. bilder der milchstrasse
das 1. scheint auch gut zu sein, aber nur viel werbung (auch vom vehrenberg

kennt ihr die hefte?
was haltet ihr davon?

Amarok
2003-08-02, 21:11:52
Du kannst sie hier auch in Österreich bekommen, aber leider nur in wenigen Geschäften. Per NEtz kannst du sie dir aber bestellen.

Sehr zu empfehlen: Sterne & Weltraum, Sky&Teleskop

Amarok
2003-08-02, 21:12:30
@ Aragon


Viel Arbeit gehabt, wird noch dauern...

Nasenbaer
2003-08-05, 14:31:14
Hi,
ich habe mich, während ich in der Schule ein Jahr lang Atronomie hatte, auch sehr dafür interessiert und jeden Projektkurs mitgemacht. :)
Nun frage ich mich allerdings ob ich mich auch tiefgreifender dafür interessiere oder obs nur so ne Phase war.
Bald kommt nämlich das Studium auf mich zu und ich will Informatik studieren aber als Nebenfach kam mir Atronomie in den Kopf oder halt Physik.
Nur sind die Herleitungen trotz Grundkurs manchmal recht, sagen wir mal unübersichtlich, und wollte deshalb vielleicht auf Astro umschwenken.
Deshalb würde mich interessieren was man da so lernt. :)

Und noch ne 2. Frage: Wie hoch ist die Geschwindigkeit mit der sich die Sterne der Milchstraße um ihre Zentrum drehen?


Mfg Nasenbaer

Amarok
2003-08-05, 18:50:46
Original geschrieben von Nasenbaer


Und noch ne 2. Frage: Wie hoch ist die Geschwindigkeit mit der sich die Sterne der Milchstraße um ihre Zentrum drehen?


Mfg Nasenbaer

Die Geschwindigkeit hängt von der Entfernung zum Zentrum ab (Kepler!). Für die Sonne sind es 220km/s.

Amarok
2003-08-05, 18:58:57
Hiermit ist es fix welches Teleskop, Montierung, usw. ich mir zulegen werde:

Teleskop: Celestron 11
Montierung: OTE 150
Steuerung: FS-2
Okulare: Pentax + Speers-Waler
Stativ: TS-HArtholz (hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen)


Wird aber noch dauern, da mein Händler mir noch eine gute Optik raussucht (inkl. Sterntest). Das kann etwas dauern. Ich finde es übrigens sehr kundenfreundlich wie hier gearbeitet wird. Toll!

Ich freue mich wie ein Kind auf Weihnachten :D

Nasenbaer
2003-08-05, 20:49:21
Original geschrieben von Amarok
Die Geschwindigkeit hängt von der Entfernung zum Zentrum ab (Kepler!). Für die Sonne sind es 220km/s.
Hat eher mit der Winkelgeschwindigkeit gerechnet deswegen der fehlende Bezugspunkt.
Aber die kann ich mir ja jetzt herleiten.
Danke. :)

MFg Nasenbaer

aths
2003-08-06, 16:24:43
Original geschrieben von Amarok
Hiermit ist es fix welches Teleskop, Montierung, usw. ich mir zulegen werde:

Teleskop: Celestron 11 Neid³!!

Amarok
2003-08-06, 20:42:23
Original geschrieben von aths
Neid³!!

:P

aths
2003-08-06, 22:07:04
Original geschrieben von Amarok
:P Dafür kannst du dir ja keinen ED-Apochromaten leisten :P :P (Sondern einen 11-Zoll-SC, du alter, gemeiner Mike-Oldfield-Fan, du!!)

beta3
2003-08-07, 08:40:09
Original geschrieben von aths
Dafür kannst du dir ja keinen ED-Apochromaten leisten :P :P (Sondern einen 11-Zoll-SC, du alter, gemeiner Mike-Oldfield-Fan, du!!)

was is ein ED-Apochromat???

Hiermit ist es fix welches Teleskop, Montierung, usw. ich mir zulegen werde:

Teleskop: Celestron 11
Montierung: OTE 150
Steuerung: FS-2
Okulare: Pentax + Speers-Waler
Stativ: TS-HArtholz (hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen)


Wird aber noch dauern, da mein Händler mir noch eine gute Optik raussucht (inkl. Sterntest). Das kann etwas dauern. Ich finde es übrigens sehr kundenfreundlich wie hier gearbeitet wird. Toll!

Ich freue mich wie ein Kind auf Weihnachten

wie gut wird dann dein teleskop sein?
kannst du auch die brennweite sagen?
ist das so eines mit einem motor?
und wie meinst du damit, dass er die optik noch raussucht?
die optik ist ja normal fix eingebaut

zum schluss:
Neid^9^9 (obwohl ich nicht mal genau weiss was deines alles koennen wird)

Nasenbaer
2003-08-07, 11:15:34
Hat denn hier keiner Atronomie studiert damit er mir sagen kann was man an Unis in diesem Bereich lernt???

Mfg Nasenbaer

Amarok
2003-08-07, 16:13:13
Original geschrieben von Nasenbaer
Hat denn hier keiner Atronomie studiert damit er mir sagen kann was man an Unis in diesem Bereich lernt???

Mfg Nasenbaer
Hier hast du einen Link, da wird alles beschrieben...


http://www.astro.univie.ac.at

Amarok
2003-08-07, 16:27:41
Original geschrieben von beta3
wie gut wird dann dein teleskop sein?
kannst du auch die brennweite sagen?
ist das so eines mit einem motor?
und wie meinst du damit, dass er die optik noch raussucht?
die optik ist ja normal fix eingebaut

Hier einmal ein Bild der Montierung:
http://www.teleskop-service.de/OTE/Bilder/OTE150.jpg
Die Montierung hat natürlich einen Motor, sogar eine sehr genaue Nachführung (periodischer Schneckenfehler mit Korrektur von unter 3")
Auch die Stabilität ist hervorragend.
Die FS-2 ist eine Fernrohrsteuerung mit der automatisch die entsprechenden Objekte ansteuern kann.



Das C11 hat eine Brennweite von 2800mm und eine Öffnung von 28cm, ist gerade noch transportabel. Der Tubus bvesteht aus Kohlefasern, die vor allem das Spiegelshifting minimieren.



Und hier einmal eine Aufnahme mit diesem Gerät....

http://homepage.ntlworld.com/dpeach78/pictures/planets/best/dec24lrgb.jpg


Ausgesucht heißt, dass das Teleskop vorher optisch geprüft wird und nur ab einer gewissen Qualität ich vom Händler verständigt werde, dass er eben solch ein Gerät auf Lager hat.

beta3
2003-08-07, 17:13:08
:O
OMFG

kann man damit auch alles in farbe sehen ? (ab einer bestimmten oeffnung geht es ja)

nur so ne frage, aber wie teuer ist das scope?


vielleicht werde ich mir auch so eines in 10jahren oder so kaufen, falls ich dann das noetige kleingeld habe

Amarok
2003-08-07, 18:35:04
Original geschrieben von beta3
:O
OMFG

kann man damit auch alles in farbe sehen ? (ab einer bestimmten oeffnung geht es ja)

nur so ne frage, aber wie teuer ist das scope?


vielleicht werde ich mir auch so eines in 10jahren oder so kaufen, falls ich dann das noetige kleingeld habe
Die Planeten sieht man färbig, bei den anderen Objekten ist (wahrscheinlich bis auf den Orionnebel "nur" scharz/weiß möglich, aber selbst noch größere Rohre können da bzgl. Farbsehen nicht viel mehr.

Kosten: so um die 6.500 €

aths
2003-08-07, 19:33:59
Original geschrieben von beta3
was is ein ED-Apochromat???Möchtest du eine eher technische Erklärung oder eine eher verständliche? :D Ich werde nachher mal versuchen, eine verständliche Erklärung anzubieten.


Nur schon mal so viel vorneweg: "ED-Apochromat" ist eigentlich ein Widerspruch in sich, weil eine ED-Optik nicht wirklich apochromatisch ist ;D

Mehr dazu nachher :)

aths
2003-08-07, 21:08:27
Original geschrieben von beta3
was is ein ED-Apochromat???Das ist ein spezielles Linsen-Fernrohr.

Hauptsächlich geht es um die Farbreinheit. Linsenfernrohre sind generell anfällig dafür, um scharfe Kontraste herum Farbsäume zu zeigen. Preisbewusste kaufen einen Fraunhofer-Achromaten. Hier korrigieren sich 2 Linsen einigermaßen gut aus. Damit diese Dinger aber wirklich annähernd farbrein sind, müssen sie sehr große Brennweiten haben. Das heißt, dass die Rohre lang und sperrig sind. Außerdem ist die kleinste erreichbare Vergrößerung schon relativ hoch, das heißt, der maximal überschaubare Himmelsausschnitt recht begrenzt.

Die kurzbauenden FH-Achromaten sind zwar Weitwinkel-Teleskope ("Rich-Field") aber keine echten Achromaten: Bei höheren Vergrößerungen werden die Farbsäume ziemlich störend.

Um ein Linsenfernrohr so farbrein zu bekommen, dass der Restfarbfehler unter die Nachweisgrenze fällt, braucht man Kalzium-Fluorid. Dazu wird ein künstlicher Kristall gezüchtet und dann zu einer Linse geschliffen. Wie man sich denken kann, sind FL-Apochromaten irre teuer. Die beste Korrektur erreicht man zudem, wenn die FL-Linse vorne sitzt, während sich die zweite im Tubus befindet. Weil CaFl2 aber empfindlich ist, wird das Objektiv oft so gerechnet, dass die "innere" Linse daraus besteht, während für vorne weiterhin gewöhnliches Linsen-Glas zum Einsatz kommt.

Bei ED-Apochromaten sieht es nun so aus: Statt CaFl2 kommt eine Spezial-Glassorte zum Einsatz, die zwar auch sehr aufwändig herzustellen ist, aber dennoch deutlich günstiger als eine aus Fluorid. Solche Objektive sind dann "fast" farbrein. Weil sie aber bei guter Qualität schon ganz gut an die FL-Qualität heran kommen (natürlich, ohne wirklich volle FL-Qualität zu bieten) sind die ED-Apochromaten recht beliebt geworden.

aths
2003-08-08, 00:15:52
Folge 1:

Mein himmelblauer Astro-Rucksack:

http://www.aths.de/files/astro/astrorucksack.jpg

Durch das Blitzlicht ist vorne beim Verschluss die starke Reflexion.

Um den ganzen Krempel zu transportieren, hat es sich als nützlich erwiesen, einen Rucksack zu haben. Nachdem ich ein paar mal meinen regulären Rucksack benutze, wo eigentlich die Hefter usw. fürs Studium drin sind, entschied ich, einen extra Rucksack zu kaufen. Das abgebildete Teil kam 20 €, was angesichts des Fernrohr-Preises nicht viel ist.

In das Hauptfach wird die Montierung verstaut, in die Nebenfächer kommen z.B. der Sucher und die Okulare. Ein geeigneter Rucksack muss insgesamt 5-6 kg Gewicht problemlos aushalten können und sollte über viele Seiten- und Nebenfächer verfügen.

beta3
2003-08-08, 18:05:11
Original geschrieben von aths
In das Hauptfach wird die Montierung verstaut, in die Nebenfächer kommen z.B. der Sucher und die Okulare. Ein geeigneter Rucksack muss insgesamt 5-6 kg Gewicht problemlos aushalten können und sollte über viele Seiten- und Nebenfächer verfügen.
traegst du den tubus mit der hand?
ahja, deine erklaerung vom ed-ap..... ist gut

geht ihr eigentlich alleine sternegucken oder habt ihr "astrofreunde" mit denen ihr die nacht verbringt?

@amorak
mit deinem teleskop muesste man dann auch die umdrehung eines planeten wahrnehmen koennen
jupiter braucht ja nur ca. 10h, also 36grad pro stunde

mach bitte ein paar schoene marsfotos ende august, kann das jahrtausend-erlebnis leider nicht gut miterleben

wie gross wird der mars in 2jahren sein?

nochwas:
weisst du, was man alles in wien oder linz studieren kann?
oder kennst du die homepage der unis?

Amarok
2003-08-08, 18:36:57
Meistens schaue ich alleine, ist einfach entspannender, alleine da draußen unter dem Himmel...ist einfach ein wundervolles Gefühl.

hie und da treffe ich mich mit anderen vor allem um Erfahrung auszutauschen.

KLar kann man die Umdrehung wahrnehmen, das geht aber auch mit kleineren Geräten.


Weiß noch nicht ob ich bis ende August das Gerät habe, aber wir werden sehen;)


Schau dir einmal oben den Link von der Uni Wien an, da findest du vielleicht ein paar Informationen

aths
2003-08-09, 01:05:39
Original geschrieben von beta3
traegst du den tubus mit der hand? In einer speziellen Transporttasche, die man mitbestellen kann.

BTW, der letzte Beobachtungsbericht ist hier: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?postid=1111637#post1111637

aths
2003-08-09, 06:38:41
Hier ein offizielles Foto:
http://www.websale.net/$WS/astronomieshop/websale-astronomieshop/product-img/zubehoer/transporttaschen/transporttasche_gross.gif

Mal fix meine Tasche auf den Flur getragen, der Tubus liegt drinnen, die Tasche sieht etwas verknauscht aus. Das Teil kostet btw etwa 70 €, was in Relation zum wertvollen Tubus allerdings passabel ist.

aths
2003-08-10, 20:03:40
Original geschrieben von Amarok
Viel Arbeit gehabt, wird noch dauern... Wir warten, Amarok. Wir warrrtennn!!

*Wart*

Amarok
2003-08-10, 23:28:15
Original geschrieben von aths
Wir warten, Amarok. Wir warrrtennn!!

*Wart*
ich weiß, ich weiß, bin aber wieder in der Arbeit und da kann ich kaum was schreiben....

aths
2003-08-11, 02:51:49
Aber du hast es uns doch versprochen!! *In Tränen ausbrech*

Nungut dann schreibe ich erst mal wieder was... :D

aths
2003-08-11, 02:55:10
Folge 2:

Das Amici-Prisma "Spike Lee":

http://www.aths.de/files/astro/amici.jpg

Dieses Ding kostet soviel, wie ein (billiges) komplettes Kaufhaus-Teleskop (http://www.quelle.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/eCS/Store/de/-/EUR/Q_BrowseProduct-Start;sid=-j8NCJki15ANCKYUFZmhHPposCte0zZmJqk=?CategoryName=500141&AAID=9346&ProductPage=0). Lt. noch gültiger Preisliste 89 €, im Webshop allerdings nur 69 €, was übrigens auch dem tatsächlichen Straßenpreis entspricht.

Was macht das Teil? Zwei Dinge: Das um 180° gedrehte Bild eines astronomischen Refraktors wird erstens in die "richtige" Lage zurück gedreht, und der Einblickswinkel zweitens um 45° geknickt, so dass man bei Erdbeobachtung sehr bequem ins Okular gucken kann.

Am Nachthimmel ist dieses Prisma eher ungünstig, da an hellen Objekten zwei Spikes erzeugt werden. (So habe ich es auch entsprechend getauft.)

Links sieht man die Hülse, die in die 1,25"-Hülse geschoben wird. Die Nut (bei hochwertigem Zubehör üblich) sorgt für zusätzliche Sicherheit, wenn das Ding mit der Fixierschraube festgemacht wird. Rechts sieht man als "Ausgang" eine eingebaute neue Hülse, wieder mit Fixierschraube. Dort kommt dann das eigentliche Okular rein.

beta3
2003-08-11, 16:14:04
@amorak
mit welcher vergoesserung wurde das saturn-bild gemacht und wieviel kann das scope sinnvoll vergroessern?

Amarok
2003-08-11, 18:01:15
Original geschrieben von beta3
@amorak
mit welcher vergoesserung wurde das saturn-bild gemacht und wieviel kann das scope sinnvoll vergroessern?
Die Vergrößerung kenne ich nicht (kann nämlich im nachhinein am PC hochgepuscht worden sein), "sinnvoll" ist ein relativer Begriff, aber so an die 600-fach dürfte eine gute Optik schaffen.

Aber darauf kommt es nciht an. So eine Vergrößerung ist nur bei Planeten und Doppelsternen sinnvoll.

Amarok
2003-08-11, 18:20:08
CCD-Photographie Teil 3. (etwas kürzer;))

Ein letztes Bauelement fehlt uns noch: Das Peltier-Element

Wie schon erwähnt werden in jedem Pixel Photonen in Elektronen umgewandelt. Photonen sind ein „Teil“ des elektromagnetischen Spektrums (genauer Quanten davon). Das Problem dabei:
Durch den photoelektrischen Effekt entsteht Wärme und diese selbst kann nun am Chip einen Photo-Effekt bewirken (Wärme=Infrarotstrahlung) Noch dazu sind sehr viele CCD-Chips in diesem Bereich noch sehr empfindlich. Aus diesem Grund sind die so genannten „Infrarotsperrfilter“ für viele Aufnahmen unerlässlich.

Das „Peltier-Element“ ist hier ebenfalls ein wertvoller „Helfer“. Im Prinzip bewirkt es eine Abkühlung des CCD-Chips auf bis über 30°C unter der Umgebungstemperatur.

Es besteht aus 2 unterschiedlichen Metalllegierungen die miteinander wärmeleitend verklebt sind. Legt man nun an diesem eine Spannung an so erwärmt sich die eine Seite währen die andere abkühlt (diese liegt dem Chip auf). Man kann nun auch mehrere dieser Elemente miteinander verbinden.

Solche Peltier-Elemente brauchen viel Strom, sind aber bei Langzeitbelichtungen unerlässlich.
Dennoch bleibt immer noch ein kleines „Restrauschen“ übrig („Dunkelstrom“), den kann man aber „wegrechnen“ (siehe später).

Digicams, Webcams brauchen dieses Element nicht, da diese nur eine sehr kurze Belichtungszeit zur Abbildung eines Photos benötigen.

Wer will kann aber mal seine Digitalkamera auf den Himmel richten und mal so 10 Sekunden belichten und dann das Photo betrachten. Ein sehr buntes Bild :D


Im nächsten Kapitel geht es um die richtige Kamera für das jeweilige Teleskop, Bildgröße und Auflösungsvermögen.

aths
2003-08-12, 01:47:18
Original geschrieben von Amarok
Das C11 hat eine Brennweite von 2800mm und eine Öffnung von 28cm, ist gerade noch transportabel. Der Tubus bvesteht aus Kohlefasern, die vor allem das Spiegelshifting minimieren.Wie das? Ich denke, die Kohlefasern sollen lediglich helfen, das Gesamtgewicht in Grenzen zu halten?

Amarok
2003-08-12, 19:11:01
Original geschrieben von aths
Wie das? Ich denke, die Kohlefasern sollen lediglich helfen, das Gesamtgewicht in Grenzen zu halten?
Nein, ist eigentlich nur ein Nebeneffekt:

die Kohlefasern sind viel steifer als das Alu und außerdem dehnen sie sich kaum aus, deshalb wandert der Spiegel auch viel weniger aus dem Focus.

aths
2003-08-15, 14:18:54
Ich könnte ausrast0rn!!!

In meinem Binokular hat sich der eine Ring verkantet, der den Glaswegkorrektor hält. Das Bino habe ich also an meinen Händler geschickt, und dieser schickt das Ding jetzt an den Hersteller... Ehe ich das Teil wieder habe, werden wohl etliche Wochen ins Land gehen — und ich konnte noch immer nicht klären, ob ich das Teil überhaupt bei hohen Vergrößerungen sinnvoll verwenden kann (also die Bilder zur Deckung bekomme.)

Den Bino-Ansatz verwendete ich auch als 60° Zenitprisma (da es einen eigenbauten 60°-Knick hat.) Jetzt habe ich nur noch ein 45° Amici-Prisma, doch Amici-Prismen lassen sich nur für Tagesbeobachtungen einsetzen, am Nachthimmel werden um helle Objekte Spikes erzeugt.

Ohnehin plane ich die Anschaffung eines guten 2" Zenitspiegels. Doch diese sind selbstverständlich nicht auf Lager (wie könnte auch!!) sondern sowas muss erst mal bestellt werden. Um vernünftig und ohne Verrenkungen beobachten zu können, braucht man beim Refraktor aber dringend ein Zenitspiegel- oder Prisma.

Dann die Sache mit der Vergrößerung: Beim Bino kann man ja den Glaswegkorrektor verwenden, welcher zusätzlich die Vergrößerung steigert. Mit dem 1,7x GK und den 9 mm-Okularen käme ich auf ca. 170 Vergrößerungen. Die 9 mm LV habe ich aber mit zurückgeschickt, weil sie aus unterschiedlichen Serien stammen, und eine zueinander versetzte Fokus-Lage haben. Im Bino braucht man natürlich 2 exakt parfokale Okulare.

Mit den 25 mm Okularen sind aber nur 37 Vergrößerungen drin. Mars wird erst ab 150x richtig gut. Grrr, 6 mm haben sie gerade nicht auf Lager, und mit den 5 mm-Teilen war ich ohnehin nicht zufrieden.

Jetzt senden die mir erst mal, quasi leihweise, ein Zenitprisma und ein 7 mm Okular zu, damit ich bei der Mars-Opposition wenigstens 'n bisschen was sehen kann. Aber :fluch: leider kann damit die Gelegenheit der Jahrtausend-Opposition nicht in dem Maße ausgereizt werden, wie das eigenlich gewollt war :Augen roll: :rumjammer: :mit den Armen rumfuchtel: :fluch: :(

Amarok
2003-08-17, 18:23:45
Fortsetzung CCD-Kurs


Wir haben nun einiges an Theorie durchgenommen und das wird sich auch jetzt nicht ändern ;)

Aber es wird doch wesentlich „praktischer“…


Auf dem Markt gibt es bereits zahlreiche CCD-Kameras (eigentlich Chips, wie wir bereits gelernt haben), mit den unterschiedlichsten Features, die da wären Chip-Größe, Pixelgröße, unterschiedliche Kühlelemente usw.


Welcher Chip ist aber nun wirklich für das jeweilige Teleskop zu gebrauche. (Ja, nicht jeder Chip ist für das Teleskop geeignet das bereits zu Hause (hoffentlich nicht!) herumsteht.


Beginnen wir einmal mit der universellen Sprache, der Mathematik:

Wie groß ist ein Bild des Himmels auf dem CCD-Chip?

s mm auf dem Chip entsprechen einem Winkel α am Himmel

tan (α/2) = s/(2*f)

Somit ist die Größe des Gesichtsfeldes alleine von der Brennweite des Fernrohrs und der Chipgröße abhängig, und zwar linear.

Die Chips sind nun sehr klein, viel kleiner als ein Negativ eines normalen chemischen Photos.

Nehmen wir eine bekanntere Kamera, die StarLight-Express MX916, hier ist der Chip nur 8.7 x 6.5 mm(!) groß, wobei dies schon eine Kamera der oberen Preisklasse ist (ca.2660 €).

Welches scheinbare Gesichtsfeld bietet nun diese Kamera und wofür kann man sie sinnvoll einsetzen?

Brennweite Scheinbares Gesichtsfeld Anwendung


50mm 10° x 7.5 ° Sternfelder (sinnvoll?)

500mm (kl. Newton) 60´ x 45´ große Deep-Sky, Mond

1000mm 30´ x 24´ Mond

2000mm 15´ x 12´ kleinere Deep-Sky

2800mm (C11) 11´ x 8´ kleinere Deep-Sky

10000mm (Okularproj.) 3´ x 2´ Planeten, planetarische Nebel



Vorsicht: Die Kamera hat „nur“ 752 x 580 Pixels (436 160 Pixels) und sind mittlerer Größe (11.6 x 11.2 µm), d.h. dass Jupiter bei 2-fach-Binning bei 1000mm Brennweite nur aus 10 Pixels besteht!

BTW: 436 160 Pixels und der Preis????????

Sieht man sich „normale“ Kameras an, die über 3 Mega-Pixels haben und nur einen Bruchteil kosten klingt das wie ein Hohn, aber nicht vergessen was wir vorher gelernt haben;)

Weil wir schon bei den Pixels sind: Die Größe ist ebenfalls sehr wichtig, wie wir schon bei obigen Beispiel gesehen haben. Ein paar weitere Beispiele:


Brennweite Pixel-Größe Feld


300mm 20µm 13.75´´ (!)

10µm 6.88´´

5µm 3.44´´

1000mm 20µm 4.12´´

10µm 2.06´´

5µm 1.03´´

10000mm 20µm 0.41´´

10µm 0.21´´

5µm 0.1´´



Die Pixel sind, wie wir sehen relativ groß, deshalb ist es besonders wichtig, dass man bei kleineren Objekten mit großen Brennweiten arbeitet. Entweder man kauft sich schon großer Brennweite oder man verwendet die Okularprojektion bzw. Barlowlinsen (2x, 3x)

Ein Problem besteht aber auch hier: Doppelte Brennweite verlangt die vierfache Belichtungszeit und hier kann es bereits bei Zeiten von ein paar Sekunden zu einem wandern des Objektes kommen und die Aufnahme ist unscharf. Genaues Einnordnen ist hier oberstes Gebot. Im Amateurbereich werden sogar Belichtungszeiten mit einer CCD-Kamera von 5 Stunden gemacht, ohne irgendeinen Nachführungsfehler!



Weiter geht es nächste Woche, da geht es um das „echte“ Auflösungsvermögen der Kamera und die Konsequenzen, die man daraus ziehen muss.



edit: sorry, aber die Tabelle ist misslungen;) aber man kann es, denke ich, dennoch lesen...

Amarok
2003-08-17, 21:16:47
CCD-Kurs

Das Auflösungsvermögen (Vermögen 2 Lichtpunkte getrennt dar zu stellen) eines Teleskops ist durch seinen Objektivdurchmesser bestimmt. Die etwas allgemeine Überschlagsformel lautet:

A´´ = 115/D in mm

z.B.

Ein 5cm Objektiv hat ein Auflösungsvermögen von 2.3´´, ein 20cm Objektiv bereits von 0.58´´. Diese Werte sind aber theoretisch und hängen auch von der Qualität der Optik und dem Seeing ab.

Beim CCD-Chip können nun 2 Lichtpunkte getrennt erkannt werden, wenn sie auf dem Chip einen Abstand von mindestens dem 2-fachen der Pixelgröße p haben.

Daraus folgt:

tanA/2 = p/F

somit ist neben der Pixelgröße nur mehr die Brennweite für die Auflösung verantwortlich.

2 Punkte können nun dann als getrennt betrachtet werden wenn ein „dunkles“ Pixel dazwischen liegt.

Ein Beispiel:


Brennweite Pixel-Größe Auflösung

300mm 20µm 27.5´´
10µm 13.75´´
5µm 6.88´´


Was lernen wir daraus? (Beantwortet die Frage selber ;) )


1000mm 20µm 8.24´´
10µm 4.12´´
5µm 2.06´´

Wieder die gleiche Frage?

10000mm 20µm 0.84´´
10µm 0.42´´
5µm 0.20´´

Und schon wieder die Frage? ;)


Überlegt euch einmal was das wirklich bedeutet! Wenn ihr die Frage beantwortet habt (aths?) geht’s weiter.

aths
2003-08-18, 17:30:24
Original geschrieben von Amarok
edit: sorry, aber die Tabelle ist misslungen;) aber man kann es, denke ich, dennoch lesen... Mit dem [code]-Tag wird Proportionalschrift erlaubt, und die Leerzeichen werden nicht auf ein einzelnes verringern, damit kann man also wunderbar Tabellen machen.

An die Arbeit!

Amarok
2003-08-18, 17:49:48
Original geschrieben von aths

An die Arbeit!
Sir, Yes, Sir!!

Aragon
2003-08-18, 20:29:05
Hallo Amarok

Interessanter Beitrag ;)

Darf ich deine Fragen auch beantworten ?

Bitte, Bitte, Bitte ...

Amarok
2003-08-18, 21:35:41
Original geschrieben von Aragon
Hallo Amarok

Interessanter Beitrag ;)

Darf ich deine Fragen auch beantworten ?

Bitte, Bitte, Bitte ...
Natürlich, brauchst gar nicht fragen ;)

Aragon
2003-08-18, 22:47:46
Wie allseits bekannt, hat der Technolgieführer MEADE, das revolutionäre Teleskopsystem ETX 105 auf den Markt gebracht und damit weltweit Aufsehen erregt. Dieses Gerät holt die Geheimnisse des Sternenhimmels, so einfach wie nie zuvor, in die gute Stube. Mit der gewaltigen Öffnung von 4 Zoll und der hervorragenden Optik ergibt sich ein maximales Auflösungsvermögen von phantastischen 1,1 Bogensekunden. ;)

Wenn unter günstigen Sichtbedingungen die Auflösungsgrenze des Meade-AstroScope vom CCD-Sensor voll genutzt werden soll, dürfen auf einem Pixel des CCD-Sensors nicht mehr als 0,55 Bogensekunden des Himmels abgebildet werden.
Also werde ich jetzt erstmal, das soeben von Amarok gelernte, auf mein geniales Scope & Cam anwenden.

tangens(alpha/2) = p / f

alpha (im Bogenmaß) = 2 * p / f

alpha (in Bogensekunden) = 2 * p / f * 180 / pi * 3600 Bogensekunden


Die CCD-Pixelauflösung wird voll genutzt bei einer Brennweite des Teleskops von:

---------------------------------------------------------------------
f = 2 * p / alpha (in Bogensekunden) * 180 / pi * 3600 Bogensekunden
---------------------------------------------------------------------

p = Pixelgröße
f = Brennweite



Das ergibt bei meiner Starlight Xpress MX7C (Pixelgröße p = 0,0086 mm x 0,0083 mm):

f = 2 * 0,0086 mm / 0,55 Bogensekunden * 180 / pi * 3600 Bogensekunden

f = 6450 mm


daraus folgt:

Bei einem 4 Zoll Teleskop erhält man keine zusätzlichen Objektdetails mehr auf dem CCD-Sensor, ab einer Brennweite des Teleskops von 6450 mm (unter optimalen Sichtbedingungen).

Wenn die Luftunruhe recht groß ist, ist das Auflösungsvermögen des Teleskop schlechter und man gewinnt ab kleineren Brennweiten bereits keine zusätzlichen Details mehr. Bei einer Luftunruhe von 4 Bogensekunden ist dies z.B bereits ab 900 mm Brennweite der Fall. Dann kann man Brennweitenverkürzer einsetzen und ggf. Pixel-Binning verwenden, ohne dabei Objektdetails zu verlieren. Das hat den Vorteil, daß die notwendigen Belichtungszeiten kleiner ausfallen können.

PS:
Die 7 Okulare auf einen Streich (zum Schnäppchenpreis !!!) sind jetzt auch da (saustark keine stinknormalen Plössl, nein waschechte SUPER-Plössl !!!)
Und als Krönung ist das ganze in einem edlen original MEADE Super-Transportkoffer verpackt. ;)

mfG
Helmut

silmarin
2003-08-19, 12:10:20
Auf die gefahr hin, dass es schon längst abgehandelt wurde ( hatte keine zeit mir hier alles durchzulesen ) - was haltet Ihr von Dobson's ?

z.B. hier :

http://www.teleskop-service.de/gsseiten/GSVorschau/Dobsons/dobson.htm#GS580

Gruß Michi

aths
2003-08-19, 14:39:20
Original geschrieben von silmarin
Auf die gefahr hin, dass es schon längst abgehandelt wurde ( hatte keine zeit mir hier alles durchzulesen ) - was haltet Ihr von Dobson's ?Dobsons sind gut für Deep Sky (da sie viel Öffnung für wenig Geld bieten) und weniger gut für Planeten (da man am Planeten hoch vergrößert, und die Nachführung beim Dobson problematischer ist als bei einem parallaktisch montiertem Fernrohr.)

Gl12
2003-08-19, 19:36:14
Hi ,ich hab den dobson 8" und muss sagen bin davon begeistert !!!
sowohl für planeten als auch deep sky ist er nicht schlecht dafür geignet . Der preis finde ich super ,grosser nachteil ist das ,dass ding ein bischen globig ist .

aths
2003-08-24, 14:06:54
"Klobig" :)

Am Planeten brauchts hohe Vergrößerungen, das heißt, das Objekt wandert auch schnell wieder raus, dann musste nachschubsen. Ein parallaktisch montiertes Gerät kann das Objekt per Elektromotor automatisch "drinhalten" :)

Meine Ausrüstung (4" Refraktor, parallaktisch montiert) wiegt alles in allem leider auch ca. 25 Kilo. Da hat man ebenfalls eine Menge zu buckeln. Der Vorteil wäre da vielleicht, dass sich das Ding in relativ handliche Teile zerlegen lässt, am schwersten ist das Stativ mit 7 kg.

Gehts um Deep Sky, kann meine 4"-Optik natürlich nicht mit einem 8"-Spiegel konkurrieren; letzterer hat ca. 3x soviel Licht wie meins, damit sind lichtschwache Strukturen viel besser (bzw. überhaupt erst) zu sehen.

Amarok
2003-09-27, 16:13:51
Morgen sollte das nächste Kapitel über die CCD-Technik fertig sein..

aths
2003-09-28, 10:10:04
Nach und nach werde ich zu verschiedenen Aspekten was schreiben. Jetzt erst mal das Fernrohr als Komplettsystem, und die Grund-Daten der Optik.



http://www.aths.de/files/astro/astro_a6.jpg

Was man hier sieht, ist das Fernrohr in handliche Einzelteile zerlegt. Das kann man mit zwei Leuten in einem Gang tragen, da ich allein war, um diese Fotos zu schießen, brauchte ich zwei Gänge. Das ist 'n bisschen anstrengend, stellt aber keine Qual dar.



http://www.aths.de/files/astro/astro_a2.jpg

Der himmelblaue Astrorucksack (so nenne ich offiziell meinen Rucksack, den ich speziell fürs Fernrohr gekauft habe) im Vordergrund. Recht der Regie-Stuhl "Oxford" (ich habe zwei Stück, aber einer blieb oben.) Rechts am Rand ein Teil von "Stonehenge". Zentral das Fernrohr.

Es ist ein modifiziertes "GP ED 102S".

GP bezeichnet die Montierung. Eine GP kostet alleine (ohne Stativ) etwa 700 €. Sie wiegt etwa 4 kg und trägt bis zu 8 kg (plus Gegengewicht.) Das ist ein exzellentes Verhältnis, und die Genauigkeit für Fotografie ausreichend. Foto-Enthusiasten hätten die "GP DX" genommen.

ED sagt was über das Objektiv aus. Es ist bei mir ein speziell auskorrigierter Zweilinser, leider ist sowas ziemlich teuer, da ED-Glas (ein "Kurzflint"-Sorte) nur mit viel Aufwand herzustellen ist.

Bei der GP ist normalerweise ein leichtes Alu-Stativ dabei (4 kg.) Ich habe stattdessen ein schweres Holz-Stativ genommen (7 kg.) Vorteil: Höhere Stabilität, bessere Aufnahme von Schwingungen.

Der Sucher ist noch voll Standard: 6x30. Aber er bietet ein klares Bild, und viel Feld: Etwa 8° kann man übersehen (16x Vollmond nebeneinander.) Weil der Sucher so viel Feld bietet, kam ich bislang ohne ein Telrad aus. (Ein Telrad ist eine spezielle Peilvorrichtung ohne Vergrößerung.)



http://www.aths.de/files/astro/astro_a18.jpg

Normalerweise wird der 60-mm-Auszug auf 31,8 mm reduziert (= Standard-Durchmesser für Okular-Steckhülsen.) Hier habe ich aber den 50,8-mm-Ring reingedreht, womit sich Großfeld-Okulare anschließen lassen. Hinten habe ich also auf Wunsch einen größeren Ausgang, als frühere Schulteleskope als Objektiv-Öffnung hatten...

Dank diesem Auszug lässt sich mein Gerät als Weitwinkel einsetzen.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a19.jpg

Oder als Super-Tele für eine Spiegelreflex. Hier ist der Ring mit T2-Gewinde adaptiert. Das Fernrohr leuchtet Kleinbild aus. Das Objektiv ist zwar visuell optimiert (also auf die Farbe grün) aber wie bei Vixen üblich, (erst recht bei den höherpreisigen Geräten) wurde auf Foto-Tauglichkeit viel Wert gelegt. Leider habe ich keine Spiegelreflex, und (noch) keine elektrische Nachführung, die für Langzeitbelichtung praktisch unerlässlich ist.



http://www.aths.de/files/astro/astro_a15.jpg

Das Objektiv. Normalerweise ist bei einem Komplettsystem der Tubus nicht das teuerste Element. Bei mir ist es das aber (und zwar nicht, weil der Rest Schrott wäre.)

Das Objektiv bietet 102 mm Öffnung. Die Brennweite beträgt 920 mm, das daraus resultierende Öffnungverhältnis mit Blende 9 ist ein sehr "Allround"-tauglicher Wert. Es gibt auch einen ED 102SS, welcher eine Blende von 6,5 hat, und damit mehr auf Fototauglichkeit getrimmt ist (wegen der kürzeren Belichtungszeiten.) Mit 6,5 wird die Farbkorrektur von ED-Objektiven schon ziemlich strapaziert, mit meiner längeren Version ist das alles etwas entspannter. Außerdem ist es damit einfacher, auf hohe Vergrößerungen zu kommen.

Amarok
2003-09-28, 13:59:51
CCD-Kurs:

Gehen wir nach etwas längerer Pause mit mitten in die Welt der CCD-Astronomie. Wir wissen wie ein CCD-Chip funktioniert, dass es unterschiedliche Chipgrößen gibt, dass der Ausschnitt des Himmel, der darauf abgebildet wird, sehr klein ist und dass Chip + Fernrohr miteinander harmonieren müssen.

Nun wollen wir mal eine „echte“ Aufnahme eines Objekts machen. Dabei sind zu Beginn immer die 3 gleichen Schritte durchzuführen:

1) Einstellen des Objekts: Man kann dies mit einem Sucher, per GOTO oder einfach per Hand versuchen; Das Ergebnis wird fast immer gleich sein: Das Objekt wird kaum oder selten in der Mitte zentriert sein (Chipgröße!)  somit Problem No. 1

2) Das Objekt fokussieren: Hier hat der CCD-Chip Vor- und Nachteile; Ich kann mehrere Versuche durchführen und sie gleich am Laptop betrachten. Die meisten CCD-Kameras übertragen beim fokussieren eine „Echtzeitbild“ was die Arbeit unheimlich erleichtert. Bei SC-Teleskopen kann es bei älteren Geräten außerdem zu einem lästigen Spiegelshifting kommen, das bei neueren zum Glück nur mehr selten auftritt (Fixierung des Spiegels, Kohlefasertuben)

3) Aufnehmen des Objekts, ein einfacher Tastendruck….


Nun zu den einzelnen Punkten genauer:

Ad1) Ein paar Maßnahmen können das Einstellen sehr erleichtern. So ist ein gut justiertes Leitrohr unerlässlich. Natürlich sollte dieses auch ein Fadenkreuz haben, ist aber bei jedem besseren sowieso vorhanden.
Ebenso kann man einen so genannten „Off-Axis Guider“ hinten am Hauptrohr befestigen. Dieser leitet mit einem kleinen Spiegel einen Teil des Lichtes ab und man kann, obwohl die Kamera bereits montiert ist, durch diesen Guider das Rohr einstellen. Das Fokusieren wird hier aber nicht funktionieren, da Guider und Kamera meisten eine andere Fokuslage haben.

Wirklich problematisch wird es dann, wenn man das gewünschte Objekt gar nicht mehr durch das Leitrohr sehen kann, es somit blind anvisiert werden muss. Hier ist eine sehr gute Sternkarte oder noch besser ein gutes PC-Programm unerlässlich: Die wichtigsten wären: „The Sky“ + „Guide“. Diese zeigen nämlich nicht nur auch Sterne geringerer Größe, mit ihnen kann man auch, wenn das Equipment vorhanden ist, das Fernrohr steuern. (z.B. Mit dem Mauszeiger auf eine Galaxie in der Karte klicken du das Teleskop stellt sich automatisch auf diesen Punkt ein)
Zum Problem „Leitstern“ und was das überhaupt ist werde ich später kommen..

Ad2) Hier ist die Technik hilfreich: Moderne CCD-Kameras können in Echtzeit (wie Webcams) ein Bild am Bildschirm erzeugen, das kontinuierlich angezeigt wird. Das Scharfstellen fällt hier leicht. Manche Kamerasoftware kann sogar selbst scharf stellen. Womit wir fast schon wie Berufsastronomen arbeiten: Nämlich vom Büro aus, ohne das Teleskop überhaupt zu sehen….

Ad3) Und dann der große Moment: wir nehmen ein Bild auf, wir freuen uns darüber und dann…..

DAS:

Da habe ich eine Aufnahme von M82 gemacht, alles wunderbar fokussiert und dann solch eine Niederlage!!! Teure Kamera gekauft, teure Ausrüstung und dann sowas!

Aber ist es das wirklich?


Nächste Woche mehr :D

aths
2003-09-28, 14:33:15
Amarok, du böser Mensch!! Erkläre wenigestens den Jargon. Spiegelshifting heißt, dass das Objekt beim Fokussieren (scharf stellen) im Bild "wandert".

Ein Leitrohr ist ein Fernrohr, welches am Tubus des Hauptgerätes befestigt wird, aber nicht _exakt_ in die gleiche Richtung schaut, sondern auch etwas anders ausgerichtet werden dann. Beim Leitrohr verwendet man ein Fadenkreuz-Okular, um einen Leitstern zentriert halten zu können. Das Leitrohr dient damit zur Kontrolle, ob die Nachführung korrekt ist.

Amarok
2003-09-28, 14:50:06
Original geschrieben von aths
Amarok, du böser Mensch!! Erkläre wenigestens den Jargon. Spiegelshifting heißt, dass das Objekt beim Fokussieren (scharf stellen) im Bild "wandert".

Ein Leitrohr ist ein Fernrohr, welches am Tubus des Hauptgerätes befestigt wird, aber nicht _exakt_ in die gleiche Richtung schaut, sondern auch etwas anders ausgerichtet werden dann. Beim Leitrohr verwendet man ein Fadenkreuz-Okular, um einen Leitstern zentriert halten zu können. Das Leitrohr dient damit zur Kontrolle, ob die Nachführung korrekt ist.
1) Jemand der sich mit der CCD-Astronomie beschäftigen will kennt IMHO die Grundbegriffe
2) FÜr die anderen habe ich ja einen netten Lakaien, nämlich dich! :D:D

aths
2003-09-28, 15:06:59
Original geschrieben von Amarok
1) Jemand der sich mit der CCD-Astronomie beschäftigen will kennt IMHO die Grundbegriffe http://www.aths.net/files/smilies/nono.gif Davon kannst du nicht ausgehen. Hätte Aragon sich ausgekannt, hätte er kein Meade gekauft *sinnlos rumstänker* Aragon wusste z.B. erst, nachdem er kaufte, was Bildfeldrotation ist...
Original geschrieben von Amarok
2) FÜr die anderen habe ich ja einen netten Lakaien, nämlich dich! :D:D http://www.aths.net/files/smilies/devil.gif Das zahle ich dir noch heim, du gemeiner, C11 kaufender, OTE-nutzender Aussi-Mann.

Aragon
2003-09-28, 18:47:55
@Amarok:
Also nach M82 sieht das irgendwie nicht aus.
Was für eine CCD-Kamera verwendest du? Eine normale Digicam, Webcam oder eine richtige Astrocam mit Kühlung?

Original geschrieben von aths
http://www.aths.net/files/smilies/nono.gif Davon kannst du nicht ausgehen. Hätte Aragon sich ausgekannt, hätte er kein Meade gekauft *sinnlos rumstänker* Aragon wusste z.B. erst, nachdem er kaufte, was Bildfeldrotation ist...
http://www.aths.net/files/smilies/devil.gif Das zahle ich dir noch heim, du gemeiner, C11 kaufender, OTE-nutzender Aussi-Mann.
Jetzt kenn ich mich aus und bereue nichts. Bildfeldrotation braucht mich nicht zu jucken, da mein Scope polar aufgestellt ist.

Was ist ein "OTE-nutzender Aussi-Mann"?

aths
2003-09-29, 01:56:15
Original geschrieben von Aragon
Was ist ein "OTE-nutzender Aussi-Mann"? Ein Amarok!!

Er kauft eine der besten Montierungen die es gibt, eine OTE (der Firma OTE) und er kommt aus Austria.

aths
2003-09-29, 15:06:05
Als Montierung habe ich eine Vixen Great Polaris (kurz GP.)


http://www.aths.de/files/astro/astro_a12.jpg

Hier kommt der Tubus rauf. Genial einfach: Einsetzen, Schraube anziehen, Konterschraube anziehen. Das ist eine Sache von Sekunden, aber der Tubus sitzt bombenfest. Da die GP so weit verbreitet ist, bekommt man praktisch jedes Teleskop adaptiert.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a16.jpg

Man sieht hier folgende Dinge:

- Biegsame Welle (30 cm) zur Feinnachführung,

- Justierwelle (10 cm) ebenfalls zur Nachführung,

- die aufsteckbare Polsucher-Beleuchtung

- darüber eine Klemme. Wird die gelöst, lässt sich das Fernrohr um diese Achse schwenken. Die Klemme der anderen Achse ist hier im Bild verdeckt.

- das Gegengewicht, natürlich. Das kann man lösen und auf der Stange in eine Position bringen, dass der Tubus inkl. seinem Zubehör genau ausbalanciert wird.

Auch das Fernrohr selbst sollte ausbalanciert sein:


http://www.aths.de/files/astro/astro_a26.jpg

Die Schwalbenschwanz-Kupplung. Links und rechts die Schrauben, um die Rohrschellen zu lockern. Dann lässt sich der Tubus drehen und verschieben. Ein ausbalanciertes Fernrohr sollte sich bei gelösten Klemmen nirgendwo hin neigen, es muss ganz leicht um beide Achse drehbar sein. Hier sieht man übrigens noch die andere Klemme, die auf dem obigen Bild verdeckt war.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a29.jpg

In der Mitte die Polhöheneinstellung. Links und rechts die beiden Schrauben, mit denen die Polhöhe eingestellt wird. Das ist erforderlich, um die Montierung genau auf den Polarstern ausrichten zu können. Rechts (halb abgeschnitten) der Polsucher. Das ist ein kleines, eingebautes Fernrohr (6x20) mit einer Schablone, beleuchtbar. Dort sind Hilfsmarkierungen, die eine exakte Einnordung erleichtern (der Polarstern steht ja nicht ganz genau im Pol, sondern etwas daneben.)

Für Langzeitfotografie verlässt man sich allerdings nicht darauf, sondern "scheinert ein". Ein Herr Scheiner (jesuitischer Astronom) beschrieb, wie man mit Hilfe von zwei Sternen ein Fernrohr exakt einnorden kann.

aths
2003-09-29, 15:06:18
http://www.aths.de/files/astro/astro_a17.jpg

Hier die aufsteckbare Polsucher-Beleuchtung. Dreht man am Griff-Ende, glimmt der Stab an der Spitze rötlich. (Schwaches Rotlicht zerstört des Nachts nicht die Dunkeladaption, die Pupillen verkleinern sich beim Blick durch den Polsucher also nicht.)


http://www.aths.de/files/astro/astro_a5.jpg

Und hier ohne Beleuchtung. Das Loch ist natürlich per Kappe verschließbar. Man guckt beim Einnorden aber natürlich nicht von oben rein, sondern von unten.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a39.jpg

Ob der Blick dabei frei ist, hängt von der Drehung der Achse ab. Diese Achse hat diesen Torus eingearbeitet, den man hier von der Seite sieht, damit an der Stelle wo der Polsucher ist, "durch" die Achse gucken kann.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a40.jpg

An solchen Pinoreks kann man die Justierwellen anschließen. Die Abflachung sorgt dafür, dass man die Wellen "anschrauben" kann.

aths
2003-09-29, 15:18:08
http://www.aths.de/files/astro/astro_a42.jpg

Hier sieht man gut, wie eine parallaktische Montierung funktioniert: Die eine Achse zeigt auf den Pol, die andere ist im rechten Winkel dazu angeordnet. Einmal eingenordet, kann man ein eingestelltes Objekt nachführen, indem man lediglich die so genannte Stundenachse bewegt. Die geneigte Erdachse wird durch die Montierung "zurückgerechnet".


http://www.aths.de/files/astro/astro_a9.jpg

Damit das funzt, muss die Polhöhe stimmen. Die hier gezeigte Einstellung ist für meinen Breitengrad falsch, es ist ein steilerer Winkel erforderlich. Beim nächsten Aufbau werde ich das einstellen, und diesmal auch die Schrauben vernünftig kontern...


http://www.aths.de/files/astro/astro_a43.jpg

Leider ist dieses Foto überbelichtet. Es zeigt die Wasserwaage, die im Block der Montierung eingearbeitet ist. Eine Montierung sollte immer exakt waagerecht stehen. Wie man sieht, muss hier noch an der Höhe der Stativ-Beine gearbeitet werden.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a41.jpg

Die GP nochmal im Überblick. Man sieht hier sowohl beide Klemmen, als auch den Polsucher (welcher auch "von unten" mit einer Kappe abdeckbar ist.) Beide Teilkreise sind mit auf dem Bild. Eine schöne Montierung, die ihre 700 € wert ist.

Man kommt gut 200 € billiger weg, wenn man auf Polsucher und Teilkreise verzichtet. (Dieses Zubehör lässt sich später nachrüsten.)

Die Montierung wiegt selbst nur ca. 4 Kilo, und trägt Fernrohre mit einem Eigengewicht von bis zu 8 Kilo (plus Gegengewicht) sofern das Stativ was taugt. Die GP ist für Langzeitbelichtung genau genug.

Amarok
2003-09-29, 18:01:28
Original geschrieben von Aragon
@Amarok:
Also nach M82 sieht das irgendwie nicht aus.
Was für eine CCD-Kamera verwendest du? Eine normale Digicam, Webcam oder eine richtige Astrocam mit Kühlung?



Was ist ein "OTE-nutzender Aussi-Mann"?
Mein Aufschrei beim Artikel war rein rhetorisch, ich habe derzeit selbst keine CCD-Kamera mit Kühlung, aber bei uns im Verein besitzen die meisten eine Kamera, da arbeite ich auch mit.

Ich werde mir wahrscheinlich die Starlight Xpress HX916 oder 716 zulegen.

Und obiges Beispiel ist echt, da steckt M82 dahinter..:D

Aragon
2003-09-29, 19:27:36
@aths:
Das Teleskop ist viel zu schade für so einen Grobmotoriker wie dich ;D

Amarok
2003-09-29, 20:13:16
Original geschrieben von Aragon
@aths:
Das Teleskop ist viel zu schade für so einen Grobmotoriker wie dich ;D
:lol:

aths
2003-09-30, 17:20:33
http://www.aths.net/files/smilies/devil.gif Ach ihr Neidhammel, die ihr euch keinen Apo leisten könnt... http://www.aths.net/files/smilies/rolleyes.gif http://www.aths.net/files/smilies/rolleyes.gif

http://www.aths.net/files/smilies/lol.gif

aths
2003-10-01, 21:01:10
http://www.aths.de/files/astro/astro_a34.jpg

Ich habe das Uni 28 von Berlebach. (Früher hieß das Ding Uni 18L.) Nicht billig, aber gut. 50 kg Tragkraft.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a60.jpg

Auch das Stativ hat eine integrierte Wasserwaage. (Leider ist das Foto stark überbelichtet.)


http://www.aths.de/files/astro/astro_a4.jpg

Aus Spaß mal die Beine voll ausgezogen. So hoch braucht's man natürlich nicht.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a59.jpg

Ein vernünftiges Schienensystem sorgt, sobald die Höhe auf praktisch verwendete Werte eingestellt wird, für eine gute Steifheit der Beine. Dieses Stativ ist für Langzeit-Belichtung gebaut.


http://www.aths.de/files/astro/astro_a20.jpg

Ein Stativ-Fuß. Durchdacht: Man kann den Fuß hochschrauben, und erhält dann eine freie Metallspitze, die sich in den Boden rammen lässt. Der Stutzen links "kontert" quasi.

aths
2003-10-01, 21:01:19
http://www.aths.de/files/astro/astro_a21.jpg

Die Ablage-Platte ist imo ein Glanzpunkt des Statives. Die Seitenlänge beträgt etwa einen halben Meter — man bekommt viel unter. Alles ist schön aus Holz, herrlich!


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Mit diesem Knopf befestigt man die Montierung am Stativ.


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Die Stahlkette unten verhindert dass sich die Beine zu weit spreizen, wenn die stabilisierende Auflageplatte noch nicht eingehängt wurde.


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Zubehör auf der Stativ-Ablageplatte: Die 2"-Hülse (als kurzbauende oder als verlängernde Hülse einschraubbar), die T2-Verlängerunshülse, ein LV-Okular 9 mm, und eine 31,8-mm-Schutzkappe (für die 31,8-mm-Redizierhülse.)

aths
2003-10-03, 16:26:46
Gar kein Kommentar, Aragonhttp://www.aths.net/files/smilies/qqq.gif