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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben nach Kindern vorbei?


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Morale
2016-08-10, 08:34:18
Klar gibt es die aber 4 Kinder kommen wohl nirgends billig :)
Mit den 5 Minuten hat man es aber gut. Das ist extrem wenig.
Aber ich schrieb ja schon mal, ich bin wohl eher ein Beispiel für ich sag mal eher negative Erfahrungen. Also keiner der sich kümmern würde um die Tochter, teure Region, längere fahrtzeiten usw

PHuV
2016-08-10, 11:19:54
Aber immer dieses Geseier: Blabla selber schuld wer sich irgenwie einschränken lässt, es geht null Freizeit verloren, alles tutti alles frutti.
Wer Probleme hat säuft doch als Hobbie oder ist WoW Junkie...

Falls Du mich damit meinen solltest, so und in dieser Form habe ich es zu keinem Zeitpunkt gesagt.

bleipumpe
2016-08-10, 11:42:52
Weil das hier gerade angesprochen wurde: im Freundes- und Bekanntenkreis haben alle mindestens 2 Kinder. Und beide Partner gehen Vollzeit arbeiten. Bei den Paaren mit 3 Kindern geht einer oder beide "nur" 30 Stunden/Woche malochen.
So etwas steht und fällt aber auch mit der Verfügbarkeit der Kinderbetreuung. Familienfreundliche Öffnungszeiten und Schließzeiten sind essentiell.

Morale
2016-08-10, 11:45:55
Falls Du mich damit meinen solltest, so und in dieser Form habe ich es zu keinem Zeitpunkt gesagt.

Nein spasstiger bzw generell allgemein

Mr.Fency Pants
2016-08-10, 11:59:40
Ja, es ist schon so, dass man sich ordentlich einschränken muss, was die Hobbies betrifft. Bei vielen Dingen gibt es jedoch Alternativmöglichkeiten, z.B. beim Sport. Ich trainiere mittlerweile ausschließlich zu Hause, Sohnemann findet es witzig dabei zuzusehen und mitzumachen, ebenso kann man Laufen gehen und da Kind fährt auf dem Rad nebenher, etc. Manche Dinge gehen natürlich nicht, aber man kann zumindest versuchen die Kinder da wo es möglich ist mit zu integrieren und verschiebt die Sachen wo das nicht geht auf die Zeit wenn die Kinder schlafen.

Sven77
2016-08-10, 12:10:13
Wenn ich laufe, dann weg von den Kindern..

PHuV
2016-08-10, 12:59:13
Ja, es ist schon so, dass man sich ordentlich einschränken muss, was die Hobbies betrifft. Bei vielen Dingen gibt es jedoch Alternativmöglichkeiten, z.B. beim Sport. Ich trainiere mittlerweile ausschließlich zu Hause, Sohnemann findet es witzig dabei zuzusehen und mitzumachen, ebenso kann man Laufen gehen und da Kind fährt auf dem Rad nebenher, etc. Manche Dinge gehen natürlich nicht, aber man kann zumindest versuchen die Kinder da wo es möglich ist mit zu integrieren und verschiebt die Sachen wo das nicht geht auf die Zeit wenn die Kinder schlafen.
Na ja, aber selbst das geht doch vorbei. Kinder sind ja nicht ewig klein. ;) Wir hatten eben den Vorteil, daß die Kinder vom Alter 5-6 Jahre auseinander liegen, und die paßten dann schon mal auf den Jüngsten auf, wenn meine Frau und ich zusammen Sport machten.

Klar, wenn die Kinder nahe beieinander liegen, sieht das alles etwas anders aus. Aber da gibt es bei vielen durch Verwandte etc. auch Möglichkeiten.

bleipumpe
2016-08-10, 13:07:56
Ich finde, dass es deutlich einfacher ist, gerade weil unsere Kinder nur 2 Jahre auseinader sind. Fast idente Interessen. Gerade die Freizeit- und Urlaubsgestaltung wird dadurch deutlich einfacher. Später hat doch die 12jährige keinen Bock mehr, auf die 6jährige aufzupassen oder die Freizeit dadurch bestimmen zu lassen.

jxt666
2016-08-10, 13:33:01
Mal ohne jetzt alle Kommentare gelesen zu haben, da ich aber zwei Kids habe, denke ich kann ich da gut mitreden ;)

Ich denke viele Elter reden sich da auch vieles schön, no offense, kann natürlich auch anders sein. Ich liebe meine Kinder über alles, aber seit die beiden da sind is mit Hobbies bei mir nicht mehr all zu viel. Das liegt sicher einen Teil auch an mir, aber die Zeiteinteilung mit einem 3-jährigen und einer 3/4 Jahre alten Kleinen is halt auch eher mies. Wenn ich um fünf von der Arbeit komme machen wir Abendessen zusammen (also ich und meine Frau für uns alle), wir essen, erledigen noch diverse Dinge die zu tun sind - auch etwas spielen mit den Kids noch... und zwischen Sieben und Acht gehen die ins Bett. Dass die dann noch nicht wirklich gleich pennen is klar...

Ergo is mein großes Hobby, seit ich Kind war, Filme und Serien schauen dann auf mal nen Film oder zwei Serienfolgen beschränkt. Lesen komme ich absolut null mehr dazu, geschweige denn mal ein Spielchen an der Konsole zocken. Ich finde das sehr schade, aber es wird auch immer als super prekär hingestellt wenn man Kinder hat und sich darüber beschwert. Bei all der schönen Zeit die einem die Kleinen bescheren, bleibt man selbst aber auch immer noch irgendwo ein eigenständiger Mensch, der seine Bedürfnisse hat - und die bleiben bei allem möglichen Zeitmanagement eben auch auf der Strecke. Ich persönlich komme damit zwar klar, weil ich immer alles für meine Kinder tun würde, es tut aber auch weh und es zerrt an einem. Sich zu sagen "naja wenn sie mal paar Jahre älter sind geht das wieder besser"... nun das ist ein schwacher Trost und zudem ja nicht wirklich sicher. Ich bin niemand der die Kinder groß vorm TV oder Bildschirmen abschiebt, und das werde ich auch dann nicht tun, nur um Zeit für mich zu haben - das ist egoistisch und falsch. Das heißt nicht, dass die nichts anschauen dürfen oder spielen dürfen - aber schlicht, dass dies unter Aufsicht und in meinem Beisein passiert.

Die ganzen Dinge wie frühs mal bis zehn pennen, zocken, Filmchen schauen bis in die Puppen, mal kräftig einen Saufen - einfach Spaß haben, erst frühs heimkommen... die vermisst man einfach. Dann stellen sich Leute hin und sagen "tja dann muss man sich überlegen Kinder zu kriegen"!? Mitnichten, denn dann würden wohl sehr sehr viele Menschen keine mehr kriegen ;) und mal ganz ehrlich: Viele setzen sich doch damit garnicht auseinander oder drängen ihre Kinder in genau die Schiene die sie selbst fahren, nur um diesen Mankos zu entgehen. Ob das die Kids glücklicher macht, oder sie gar zu besseren Eltern?

Morale
2016-08-10, 14:15:04
jxt666
Gut zusammengefasst
So sehe ich das auch.

Meine Tochter ist btw jetzt 2 und seit ein paar Tagen hat sie keine Lust mehr auf Mittagsschlaf. Da kann man auch um 7 aufstehen und mit ihr den halben Tag rumrennen. Mittags: Ne mag nicht Mittagsschlaf. Gegen 5 wird sie dann zwar müde, aber dann sollte sie eigentlich auch nicht mehr schlafen.

PHuV
2016-08-10, 14:42:20
Später hat doch die 12jährige keinen Bock mehr, auf die 6jährige aufzupassen oder die Freizeit dadurch bestimmen zu lassen.

Spielt doch keine Rolle. Kinder haben eine Mithilfepflicht im Haushalt. So muß man sich dann sonst nicht wundern, wenn man nur verzogene Egogören und Arschlochkinder heranzieht.

Filp
2016-08-10, 14:46:41
Ich finde, dass es deutlich einfacher ist, gerade weil unsere Kinder nur 2 Jahre auseinader sind. Fast idente Interessen. Gerade die Freizeit- und Urlaubsgestaltung wird dadurch deutlich einfacher. Später hat doch die 12jährige keinen Bock mehr, auf die 6jährige aufzupassen oder die Freizeit dadurch bestimmen zu lassen.
Sehe ich genauso, meine sind knapp 2,5 Jahre auseinander und machen verdammt viel zusammen, von Sport bis Lego Star Wars sammeln. Das macht es, zumindest wenn sie dann groß genug sind um auch alleine raus zu gehen, alles deutlich einfacher.

Ergo is mein großes Hobby, seit ich Kind war, Filme und Serien schauen dann auf mal nen Film oder zwei Serienfolgen beschränkt. Lesen komme ich absolut null mehr dazu, geschweige denn mal ein Spielchen an der Konsole zocken. Ich finde das sehr schade, aber es wird auch immer als super prekär hingestellt wenn man Kinder hat und sich darüber beschwert. Bei all der schönen Zeit die einem die Kleinen bescheren, bleibt man selbst aber auch immer noch irgendwo ein eigenständiger Mensch, der seine Bedürfnisse hat - und die bleiben bei allem möglichen Zeitmanagement eben auch auf der Strecke.
Spätestens wenn die Kinder im Bett sind, hat man doch Ruhe. Gerade wenn du eh erst um 17 Uhr nach Hause kommst, sind das doch dann nur knappe 3 Stunden "verlorene" Zeit ;)

Ich bin niemand der die Kinder groß vorm TV oder Bildschirmen abschiebt, und das werde ich auch dann nicht tun, nur um Zeit für mich zu haben - das ist egoistisch und falsch. Das heißt nicht, dass die nichts anschauen dürfen oder spielen dürfen - aber schlicht, dass dies unter Aufsicht und in meinem Beisein passiert.
Geht bei uns gegen 0, im Schnitt kommen sie auf alle 2 Wochen einen Film am Wochenende.

Die ganzen Dinge wie frühs mal bis zehn pennen, zocken, Filmchen schauen bis in die Puppen, mal kräftig einen Saufen - einfach Spaß haben, erst frühs heimkommen... die vermisst man einfach.
Vermisse ich kein Stück, wobei das Schlafen kann ich gelegentlich mal unter der Woche, nachdem ich sie zur Schule geschickt habe machen (mein Aufwand ist da gering, ich wecke, schmiere Schulbrote und Schneide Äpfel, wenn sie keine Banane mitnehmen, ansonsten ind die selbsständig), da ich durch meine Dienste Ausgleichstage habe.
Sauefen hab ich zuletzt vor mehr als 10 Jahren gemacht, klingt evtl blöd, aber da bin ich längst rausgewachsen (schon bevor ich Kinder hatte), das bringt mir nichts, ich trinke überhaupt nichts mehr.


Meine Tochter ist btw jetzt 2 und seit ein paar Tagen hat sie keine Lust mehr auf Mittagsschlaf. Da kann man auch um 7 aufstehen und mit ihr den halben Tag rumrennen. Mittags: Ne mag nicht Mittagsschlaf. Gegen 5 wird sie dann zwar müde, aber dann sollte sie eigentlich auch nicht mehr schlafen.
Mein Jüngster hat knapp über ein Jahr einen Mittagsschlaf gemacht, obwohl sein großer Bruder den da noch brauchte...

jxt666
2016-08-10, 15:11:39
Klar hat man dann "Ruhe" aber da die am WE auch schon wieder zwischen sechs und sieben auf der Matte stehen, überlegt man sich auch zweimal, ob man um elf nun noch was anschaut, oder doch lieber an der Matratze horcht ;) dadurch summiert sich die Zeit "für sich" dann auch nicht gerade nach oben. Und Sachen wie Lesen, Games und Filme sind halt zeitraubender, wenn man davon auch was haben möchte.

Bei uns schaut nur der "Große" mal ne Folge Feuerwehrmann Sam oder Paw Patrol alle zwei Tage, dann is wieder gut. Das sind mal 10-15 Minuten. Das mit dem Saufen is jetz eher so gemeint, dass man einfach mal in ner Gruppe sitzenbleibt, auf nem Fest mal alle Fünfe grade sein lassen kann ect. - man muss das ja nicht gleich mit komatösem Suffgelage gleichsetzen - aus dem Alter bin ich mit 38 nun auch raus... meißtens :D

derpinguin
2016-08-10, 15:21:33
Viper;11127689']Gibt sogar Kindersitze fürs Motorrad :ugly:
Die Kinder müssen trotzdem schon ein gewisses Mindestalter erreicht haben.

https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/51mqUobgMGL._AC_UL320_SR260,320_.jpg
Und trotzdem würde ich einen Teufel tun und mein Kind mit dem Bike mitnehmen. In einem Beiwagen vielleicht noch, aber sicher nicht als Sozius.

bleipumpe
2016-08-10, 21:41:03
Spielt doch keine Rolle. Kinder haben eine Mithilfepflicht im Haushalt. So muß man sich dann sonst nicht wundern, wenn man nur verzogene Egogören und Arschlochkinder heranzieht.
Die Kinder können auch so im Haushalt mithelfen. Und das machen bei uns beide gerne und freiwillig. Mir fällt nur gerade kein plausibler Grund ein, warum ich ein Kind zum Babystting eines anderen Kindes abdeligieren soll, nur um meinen Interessen zu frönen. Das kann man besser lösen.

Korfox
2016-08-11, 07:05:33
Und Sachen wie Lesen, Games und Filme sind halt zeitraubender, wenn man davon auch was haben möchte.
Zugegeben: Unsere ist noch sehr jung (<1J).
Ich bringe sie abends ins Bett (ich stehe um 4:30 rum auf, von daher ist ihre Bettzeit eh um den Dreh, um den auch meine liegt). Nachdem ich ihr dann ihre Schlaflieder gesungen habe und sie ruhig wird und anfängt zu dösen bleibt mir ja wenig übrig. Wenn ich rausgehe ist sie sofort wach und kräht, wenn ich Licht anmache schläft sie nicht. Da hat sich für mich bzgl. Lesen der Ebookreader sehr bewährt. Da kann ich gemütlich die 40-50 Minuten lesen, die sie noch braucht, bis sie tief schläft, ohne hell machen zu müssen (Hintergrundbeleuchtung auf minimaler Stufe). Klar schaffe ich seit ihrer Geburt keinen 700_Seiten-Wälzer mehr in 2 Tagen, eine bis 1 1/2 Wochen langen aber.

skanti@work
2016-08-11, 09:03:13
Und trotzdem würde ich einen Teufel tun und mein Kind mit dem Bike mitnehmen. In einem Beiwagen vielleicht noch, aber sicher nicht als Sozius.

ich bin damals mit etwa 8 Jahren regelmäßig mit meinem Vater auf Tour gewesen. Vorraussetzung war, dass ich mich an ihm, Arme um seinen Bauch, festhalten konnte.
Das war absolut klasse, wenn der Papa mit dem Sohnemann unterwegs war. Wobei ich auch so vernünftig war und dahinten keine Probleme gemacht habe.

Ob ich jetzt selbst das Risiko mit eigenem Kind eingehen würde kann ich nicht sagen.

jxt666
2016-08-11, 09:41:44
Ich habs probiert, als der Große noch ein Baby war ging das durchaus noch einigermaßen - mittlerweile bin ich einfach so kaputt abends, dass ich mit nem Buch nach fünf Seiten müde werde ;) selbst wenn ich im Sitzen im Esszimmer lese.

hesTeR-
2016-08-11, 10:35:13
wenn ich so die erfahrungsberichte hier lese bin ich so wahnsinnigfroh das meine Freundin und ich keine Kinder wollen.

ich finde Kinder einfach nur schrecklich.

DINK und das soll auch so bleiben :)

derpinguin
2016-08-11, 10:47:07
ich bin damals mit etwa 8 Jahren regelmäßig mit meinem Vater auf Tour gewesen. Vorraussetzung war, dass ich mich an ihm, Arme um seinen Bauch, festhalten konnte.
Das war absolut klasse, wenn der Papa mit dem Sohnemann unterwegs war. Wobei ich auch so vernünftig war und dahinten keine Probleme gemacht habe.

Ob ich jetzt selbst das Risiko mit eigenem Kind eingehen würde kann ich nicht sagen.
Ich hab nicht mal bedenken, dass das Kind Blödsinn macht. Da muss man als Fahrer das Kind einschätzen können. Ab einem gewissen Alter geht das sicher. Ich hätte mehr Angst vor den Leuten um mich rum. So oft wie Motorräder übersehen und abgeschossen werden. Gerade heute morgen hatte ich wieder so eine Situation, dass einer die Spur wechseln wollte und mich fast abgeräumt hat. Konnte ich mit einem Haken und Gasstoß abwenden. Das macht man mit Kind eher nicht. Da wird man dann entweder umgefahren oder bei dem Manöver fällt das Kind runter.

Filp
2016-08-11, 11:00:32
Zugegeben: Unsere ist noch sehr jung (<1J).
Ich bringe sie abends ins Bett (ich stehe um 4:30 rum auf, von daher ist ihre Bettzeit eh um den Dreh, um den auch meine liegt). Nachdem ich ihr dann ihre Schlaflieder gesungen habe und sie ruhig wird und anfängt zu dösen bleibt mir ja wenig übrig. Wenn ich rausgehe ist sie sofort wach und kräht, wenn ich Licht anmache schläft sie nicht. Da hat sich für mich bzgl. Lesen der Ebookreader sehr bewährt. Da kann ich gemütlich die 40-50 Minuten lesen, die sie noch braucht, bis sie tief schläft, ohne hell machen zu müssen (Hintergrundbeleuchtung auf minimaler Stufe). Klar schaffe ich seit ihrer Geburt keinen 700_Seiten-Wälzer mehr in 2 Tagen, eine bis 1 1/2 Wochen langen aber.
So schafft man sich halt seine Probleme selbst, viel Erfolg da wieder raus zu kommen ;)

Morale
2016-08-11, 11:07:57
Und was rät der Experte?

Btw wir hatten unsere Tochter anscheinend sehr lange mit im familienbett. Da hieß es immer ja die werde ja niemals in ihrem Bett schlafen und was wir uns da eingehandelt haben weil wir sie nicht mit 6 Wochen quasi in ihr Bett abgeschoben haben. Sie schläft jetzt seit mehreren Wochen problemlos in ihrem Bett durch bis morgens um 9 Uhr (wenn man sie lässt)

[dzp]Viper
2016-08-11, 11:10:28
Zugegeben: Unsere ist noch sehr jung (<1J).
Ich bringe sie abends ins Bett (ich stehe um 4:30 rum auf, von daher ist ihre Bettzeit eh um den Dreh, um den auch meine liegt). Nachdem ich ihr dann ihre Schlaflieder gesungen habe und sie ruhig wird und anfängt zu dösen bleibt mir ja wenig übrig. Wenn ich rausgehe ist sie sofort wach und kräht, wenn ich Licht anmache schläft sie nicht. Da hat sich für mich bzgl. Lesen der Ebookreader sehr bewährt. Da kann ich gemütlich die 40-50 Minuten lesen, die sie noch braucht, bis sie tief schläft, ohne hell machen zu müssen (Hintergrundbeleuchtung auf minimaler Stufe). Klar schaffe ich seit ihrer Geburt keinen 700_Seiten-Wälzer mehr in 2 Tagen, eine bis 1 1/2 Wochen langen aber.
Puh da sind wir mit unserem Sohn (knapp 5 Monate) ja richtig gut dran.
Ich bringe ihn meist unter der Woche ins Bett.

Gegen 18:30 Uhr wird er frisch gewickelt und der Schlafanzug angezogen, dann sammel ich alle Utensilen zusammen (Nuckel, Spuckwindel, Decke, Flasche) und gehe mit ihm und der Flasche in das dunkel gemachte Schlafzimmer. Dort lege ich ihn in sein Bettchen und gebe ihm seine Flasche. Danach ist er meist sehr ruhig und durch die Aufzieh-Spieluhr wird er noch ruhiger. Wenn die Spieluhr zu Ende ist, lege ich ihn auf den Bauch (er ist Bauchschläfer), streichle ihm ein paar mal über die Augen und spätestens nach 5-10 Minuten schläft er. Insgesamt dauert das meist weniger als 20 Minuten. Danach gehe ich direkt raus, mache das Babyphone an und dann essen meine Freundin und ich Abendbrot, unterhalten uns und schauen Nachrichten.
Falls der kleine nochmal Wach wird, dann höre ich das über das Babyphone, geh rein, streicheln ihn ein wenig, stecken den Nuckel rein und nach spätestens 2-3 Minuten bin ich wieder draußen.

Sven77
2016-08-11, 11:13:52
Und was rät der Experte?

Lehrers Kinder und Pfarrers Vieh, gedeihen selten oder nie...

wenn ich so die erfahrungsberichte hier lese bin ich so wahnsinnigfroh das meine Freundin und ich keine Kinder wollen.

Wie alt seid ihr?

hesTeR-
2016-08-11, 11:31:21
wir sind beide 30 jahre alt.

Der Hund den wir haben reicht mir da schon vollkommen, obwohl ich mit Hunden groß geworden bin nervt mich der eigne jetzt aber auch zum teil.

Ich werde mit Kindern auch leider überhaupt nicht warm. Also so garnicht garnicht und das fast unabhängig vom alter, so ab 14-15 da komm ich dann wieder mit den Menschen zurecht.

Filp
2016-08-11, 11:33:13
Und was rät der Experte?

Btw wir hatten unsere Tochter anscheinend sehr lange mit im familienbett. Da hieß es immer ja die werde ja niemals in ihrem Bett schlafen und was wir uns da eingehandelt haben weil wir sie nicht mit 6 Wochen quasi in ihr Bett abgeschoben haben. Sie schläft jetzt seit mehreren Wochen problemlos in ihrem Bett durch bis morgens um 9 Uhr (wenn man sie lässt)
Wenn es nicht Bedingung ist, ebenfalls zu der Zeit schlafen zu gehen, kein Problem. Mein Jüngster ist mit 3, nach dem Auszug seiner Mutter, auch bestimmt nen knappes Jahr lang wieder in meinem Bett eingeschlafen.
Feste Rituale sind wichtig und gut, aber es sollte damit enden, dass das Kind weiß wann das vorbei ist und es denn halt zu schlafen hat, ohne dass wer daneben sitzt und wartet bis es eingeschlafen ist. Ich kenne Kinder die haben das ganze 10 Jahre lang mit ihren Eltern gespielt ;)

derpinguin
2016-08-11, 11:44:01
wir sind beide 30 jahre alt.

Der Hund den wir haben reicht mir da schon vollkommen, obwohl ich mit Hunden groß geworden bin nervt mich der eigne jetzt aber auch zum teil.

Ich werde mit Kindern auch leider überhaupt nicht warm. Also so garnicht garnicht und das fast unabhängig vom alter, so ab 14-15 da komm ich dann wieder mit den Menschen zurecht.
Eigene Kinder sind was anderes als fremde.

Sven77
2016-08-11, 11:46:03
Zumal hier bei der Dame noch nicht die biologische Uhr tickt.. in 5 Jahren sieht es da plötzlich ganz anders aus

Korfox
2016-08-11, 12:41:37
Viper;11128923']Puh da sind wir mit unserem Sohn (knapp 5 Monate) ja richtig gut dran.
Dann bleibe optimistisch.
Hat bei unserer ziemlich genau 6 Monate geklappt :) (wird aber auch noch auf Bedarf gestillt und kriegt bisher zwei Breimahlzeiten am Tag). Seit einem guten Monat ist es nicht mehr so leicht (bei eurem Sohn kommt dann jetzt auch langsam die Zeit, in der er Distanzen abschätzen kann und somit mitkriegt, wenn sich etwas seinem Einflussbereich entzieht).
Im großen und ganzen ist die Kleine bisher recht pflegeleicht. Sie hat ihre Rituale (sie weiß z.B. genau: Wenn die Schlaflieder durch sind wird geschlafen - sie wälzt sich dann nur oft noch rum, weil sie eben nicht einschlafen kann... ist ja auch schwer für Babys: 10 Sekunden Augen zu... boah ist das schon lange... papa, ich kann nicht schlafen - oder manchmal eben die Orientierungslosigkeit: Das Schlafzimmer kennt sie natürlich schlechter, als das Wohnzimmer. Und manchmal döst sie ein, wird wieder wach und weiß dann nicht, wo sie ist. Kennen wir, denke ich, alle, wie das ist, wenn man 10 Sekunden wegdöst...).
Lustigerweise ist es dann, wenn wir auswärts sind, am leichtesten.
Die Tage waren wir auf einem Weinfest/Hoffest, da habe ich sie um 19:00 in den Arm genommen, ihr ihre beiden Lieder vorgesungen (ich singe dann freilich sehr leise, sie hört das aber natürlich). Sobald die erste Zeile gesungen war und sie das realisiert hatte hat sie sich mit dem Ohr an meinen Brustkorb gelegt, sich gemütlich zusammengemuckelt und die Augen zu gemacht. Trotz Umgebungslärms. Und nach dem Singen schlief sie dann auch.

bleipumpe
2016-08-11, 14:18:24
Meine Erfahrung: unkomplizierte Eltern haben unkomplizierte Kinder. Ansonsten gilt bei uns - liebevoll aber konsequent.
Zur Geburt des ersten Kindes gab es so tolle Erziehungsbücher. Die habe ich nach einer gewissen Karenzzeit ohne einen Blick hinein entsorgt. Einfach mal vom Bauchgefühl leiten lassen und nicht so viel nachdenken, wie es perfekt sein könnte.

skanti
2016-08-11, 14:53:56
...
Lustigerweise ist es dann, wenn wir auswärts sind, am leichtesten.
Die Tage waren wir auf einem Weinfest/Hoffest, da habe ich sie um 19:00 in den Arm genommen, ihr ihre beiden Lieder vorgesungen (ich singe dann freilich sehr leise, sie hört das aber natürlich). Sobald die erste Zeile gesungen war und sie das realisiert hatte hat sie sich mit dem Ohr an meinen Brustkorb gelegt, sich gemütlich zusammengemuckelt und die Augen zu gemacht. Trotz Umgebungslärms. Und nach dem Singen schlief sie dann auch.

das ist so toll geschrieben, da geht einem richtig das Herz auf.

Korfox
2016-08-11, 18:44:34
Da geht nicht nur "einem" das Herz auf, wenn er das erlebt ;)
Ich finde das eh großartig zu erleben... da kommt man abends heim, sagt dem Kind hallo und nimmt es dazu auf den Arm und plötzlich stellt man fest, dass sie einem die Arme um den Hals gelegt hat und einen umarmt. Zum ersten Mal. Bewusst.

Das sind die großen und großartigen Aktiva am Elternsein.

PHuV
2016-08-11, 19:21:14
Die Kinder können auch so im Haushalt mithelfen. Und das machen bei uns beide gerne und freiwillig. Mir fällt nur gerade kein plausibler Grund ein, warum ich ein Kind zum Babystting eines anderen Kindes abdeligieren soll, nur um meinen Interessen zu frönen. Das kann man besser lösen.
Warum nicht? Familie ist nun mal ein Geben und Nehmen, ohne das geht es nicht.

Gast
2016-08-12, 17:22:09
Das Leben ist mit/nach den Kindern nicht vorbei, es beginnt eine neues mit den Kindern. Wenn dir dieses nicht zusagt, war dein Entschluss, welche zu bekommen eventuell nicht ausreichend durchdacht.

Hallo
2016-08-12, 19:12:28
Ich weiss nicht ob das hier rein passt...

Hab vor über zehn Jahren innem Gastro Dingens geschafft, 25 pax, alles Familie (Feier) und sonstwas und die kleine süsse fluffige 7 Jahre alt?...

Hab die Action alleine gemanaged...dann kam Papa dazu nach nem stressigem Tag.

Ich so: Oh Hi schön Sie zu sehen (wir kannten uns schon) voll stressig der Tag und alles oder (?), kann ich was Gutes für Sie tun?

Er so: (Tochter kam schon in seine Arme springend) Es gibt nichts schöneres als "Heim" zu kommen und meine Tochter und meine Frau zu sehen, das macht alles wieder gut. Zitat: Das ist das Beste wenn ich Feierabend habe, meine Familie zu sehen. Alles ist gut.

Beneidenswert...

Ich denke mit dem richtigen Partner(in) kann nix schief gehen, sehe ich an meinem älteren Bruder der ne wundervolle Frau und zwei wundervolle Kinder (Büble und Mädchen) hat. Naja immerhin bin ich zweifacher Onkel:)

Morgaine
2016-09-09, 14:51:32
Ich bin seit 2011 Vollzeit Mutter und ich habe " Freizeit " eigentlich nur Abends ab 20 Uhr wenn die Kinder in Bett sind oder am WE wenn mein Männchen mal die Kinder alleine nimmt ( was ich natürlich auch mache damit er sein Hobby ausüben kann) . Ob ich meine Kinder bereue wenn ich ehrlich bin manchmal ja aber ich würde sie dennoch nicht missen wollen aber manchmal ist es einfach nicht einfach :/ Dann steht da plötzlich ein kleines Mädchen vor einem krabbelt auf den Schoß und nimmt dich in den Arm und gibt dir ein Kuss auf die Backe das sind wieder Dinge die ich nie mehr missen möchte. Ich liebe meine Kinder und ich kann auch verstehen wenn viele Partnerschaften auf eine harte Probe gestellt werden den die Freizeit die man eh schon so wenig hat dann auch noch teilen ist auch nicht immer leicht :)
Kinder verändern alles aber ohne wäre es nur ein Leeres Leben ohne Sinn.

Argo Zero
2016-09-09, 15:32:53
Das Leben ist mit/nach den Kindern nicht vorbei, es beginnt eine neues mit den Kindern. Wenn dir dieses nicht zusagt, war dein Entschluss, welche zu bekommen eventuell nicht ausreichend durchdacht.

Korrekt. Einige wissen nur nicht was sie wollen von ihrem Leben und befinden sich in einem "hin und her" Stadium.

Morale
2016-09-09, 15:58:51
Ich bin seit 2011 Vollzeit Mutter und ich habe " Freizeit " eigentlich nur Abends ab 20 Uhr wenn die Kinder in Bett sind oder am WE wenn mein Männchen mal die Kinder alleine nimmt ( was ich natürlich auch mache damit er sein Hobby ausüben kann) . Ob ich meine Kinder bereue wenn ich ehrlich bin manchmal ja aber ich würde sie dennoch nicht missen wollen aber manchmal ist es einfach nicht einfach :/ Dann steht da plötzlich ein kleines Mädchen vor einem krabbelt auf den Schoß und nimmt dich in den Arm und gibt dir ein Kuss auf die Backe das sind wieder Dinge die ich nie mehr missen möchte. Ich liebe meine Kinder und ich kann auch verstehen wenn viele Partnerschaften auf eine harte Probe gestellt werden den die Freizeit die man eh schon so wenig hat dann auch noch teilen ist auch nicht immer leicht :)
Kinder verändern alles aber ohne wäre es nur ein Leeres Leben ohne Sinn.
Sehr schöner Post, den kann ich auch so unterschreiben.
Mittlerweile muss ich auch sagen: Jeden Tag ein bisschen besser/einfacher/selbständiger.
Jetzt noch trocken werden, dann ist wirklich schon ein weiterer Punkt geschafft :D
Korrekt. Einige wissen nur nicht was sie wollen von ihrem Leben und befinden sich in einem "hin und her" Stadium.
Naja, ein Kind ist ja kein PC wo man vorher kurz im Forum fragt ob der I5 jetzt zu der GraKa passt oder nicht usw.

Ich glaube/meine, nichts kann einen auf ein Kind wirklich vorbereiten. Da kann man auch wirklich gut vorher sich vorbereiten und nachdenken und trotzdem danach am Limit sein und fluchen. Gerade auch weil das Thema Kinder in der Gesellschaft ja positiv sein muss und ist. Negative Töne anschlagen kommt ja nicht gut.
Wenn man nicht bereit ist sich 100% aufzuopfern ist man gleich schlechter Elternteil, weiß nicht was man will, macht hin und her, hat nicht genug nachgedacht usw.

Sonni
2016-09-12, 10:51:07
Es ist wirklich toll, was manche Väter hier schreiben :heart: :heart: :heart:

Mr.Fency Pants
2016-09-12, 14:56:46
Ich bin seit 2011 Vollzeit Mutter und ich habe " Freizeit " eigentlich nur Abends ab 20 Uhr wenn die Kinder in Bett sind oder am WE wenn mein Männchen mal die Kinder alleine nimmt ( was ich natürlich auch mache damit er sein Hobby ausüben kann) . Ob ich meine Kinder bereue wenn ich ehrlich bin manchmal ja aber ich würde sie dennoch nicht missen wollen aber manchmal ist es einfach nicht einfach :/ Dann steht da plötzlich ein kleines Mädchen vor einem krabbelt auf den Schoß und nimmt dich in den Arm und gibt dir ein Kuss auf die Backe das sind wieder Dinge die ich nie mehr missen möchte. Ich liebe meine Kinder und ich kann auch verstehen wenn viele Partnerschaften auf eine harte Probe gestellt werden den die Freizeit die man eh schon so wenig hat dann auch noch teilen ist auch nicht immer leicht :)
Kinder verändern alles aber ohne wäre es nur ein Leeres Leben ohne Sinn.

Sehr schön geschrieben und da stimme ich auch zu bis auf den letzten Punkt. Wer in seinem Leben keinen Sinn sieht, sollte nicht versuchen diesen durch Kinder "auszufüllen". Kinder sind eine wahnsinnig tolle Bereicherung, aber diese sollten nicht als einziger Sinn für das eigene Leben herhalten.

Argo Zero
2016-09-12, 15:22:02
Genau so wie manche eine Beziehung "brauchen" damit ihr Leben ein Sinn hat. Daran sollte man arbeiten, fürs eigene Wohlbefinden.

Lethargica
2016-09-12, 17:35:15
Sehr schön geschrieben und da stimme ich auch zu bis auf den letzten Punkt. Wer in seinem Leben keinen Sinn sieht, sollte nicht versuchen diesen durch Kinder "auszufüllen". Kinder sind eine wahnsinnig tolle Bereicherung, aber diese sollten nicht als einziger Sinn für das eigene Leben herhalten.

Naja, biologisch gesehen ist die Fortpflanztung doch eigentlich der einzige Sinn des Lebens. :freak:

Wer einen anderen findet, darf sich gerne melden ;)
PS: Meine Frau findet meine romantische Sichtweise bestimmt wieder toll ;)

Cyphermaster
2016-09-12, 18:08:40
Naja, biologisch gesehen ist die Fortpflanztung doch eigentlich der einzige Sinn des Lebens. :freak:Nur, wenn die Biologie sich nach menschlichen Prinzipien richten würde, und nicht umgekehrt. ;)

Morgaine
2016-09-12, 20:55:33
Sehr schön geschrieben und da stimme ich auch zu bis auf den letzten Punkt. Wer in seinem Leben keinen Sinn sieht, sollte nicht versuchen diesen durch Kinder "auszufüllen". Kinder sind eine wahnsinnig tolle Bereicherung, aber diese sollten nicht als einziger Sinn für das eigene Leben herhalten.


Na ja jetzt da ich so wenig Freizeit habe da frage ich mich was ich wohl ohne Kinder tun würde mich den halben Tag langweilen? *lach* An das ganze Geld was übrig wäre gar nicht zudenken .. :freak:

Aber ich möchte im Alter auch nicht alleine sein wir haben eine Nachbarin ( 80+) die hat überhaupt niemanden mehr . Ihre Kinder und Mann sind vor ihr gestorben und auch wenn Sie nicht ganz einfach ist tut sie mir doch leid.

@meinMann - Ich weiß ja was ich geheiratet habe ... ;)

ux-3
2016-09-12, 21:30:31
Mal sehen ob das Leben nach Kindern vorbei ist. In einem Jahr werde ich es endgültig wissen, weil dann "nach Kindern" endgültig eintritt, denn das letzte ist dann volljährig.

Ich finde es jetzt schon eher ganz angenehm.

Zu Anfang sind Kinder hart. Das ist schon eine Umstellung. Und eine Herausforderung. Wer mit sich selbst schon überfordert ist, sollte es wohl besser lassen.

rokko
2016-09-12, 22:21:29
Das wird bestimmt anders. Zum Glück ist meine Tochter erst 16. Ich hoffe die bleibt noch ne Weile.

Mittlerweile muss ich morgends das Bad schnell räumen weil das Kind sehr viel länger als früher braucht. Da wirkt immer geschminkt und was weiß ich nicht noch alles. Selbst zum Müll raus bringen muss das sein.
Tja was muss das muss eben.

Schön ist das irgendwie trotzdem.
Hoffentlich findet die nie einen Freund. ;)

Kinder sind irgendwie ne Bereicherung. Aber das darf man denen niemals sagen.:biggrin:

Mr.Fency Pants
2016-09-13, 09:21:21
Naja, biologisch gesehen ist die Fortpflanztung doch eigentlich der einzige Sinn des Lebens. :freak:

Wer einen anderen findet, darf sich gerne melden ;)
PS: Meine Frau findet meine romantische Sichtweise bestimmt wieder toll ;)

Es kommt immer darauf welchen Sinn man seinem Leben selbst gibt. ;)

Biologische Fortpflanzung ist das eine, aber ob das wirklich der Sinn des Lebens ist, wer weiß das schon wirklich?

Haarmann
2016-09-28, 20:24:17
Morgaine

Dein Kind küsst Dich nur auf die Wange? Ich werde oft angesprungen und so...

Aber ich freu mich auch immer wieder, wenn die Kleine hinkommt. Bin zwar Papi, aber für die Kleine bin ich halt Mami.

Zephyroth
2016-11-09, 16:59:21
Am 27.10.2016 kam unser Sohn Nikolai auf die Welt, gesund und gut gebaut (4200g, 53cm). Wir waren glücklich und alles lief planmäßig. Soweit nichts Besonders und sicher keinen Foreneintrag wert.

Ändern sollte sich das ganze zwei Tage später, als ich in der Früh um 5 Uhr einen Anruf meiner Frau bekam: "Bitte komm schnell, dem Kleinen geht's schlecht, er ist auf der Intensivstation!".

Was folgte waren bange zwei Stunden, in der wir nicht wußten, ob und in welchem Zustand wir unseren Sohn wieder sehen. Danach wurde uns mitgeteilt, das er nun stabil ist und wir ihn auf der Intensivstation besuchen können. Wir sollen uns aber nicht schrecken, es hängen viele Schläuche, Elektroden und Gerät an ihm.

Wir gingen runter in die Station und da war er. Am Leben, aber im Tiefschlaf. Was genau passiert ist, konnte man uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Man ging von einem Atemstillstand (verursacht durch eine Infektion) aus, der wiederum einen Sauerstoffmangel und somit zu einer permanenten Gehirnschädigung geführt hat. Nicht unbedingt das, was man als Eltern hören möchte. Der Kleine hatte Krampfanfälle und war sichtlich gezeichnet.

Die nächsten Tage waren ähnlich, der Kleine war stabil und die Untersuchungen liefen. Am dritten Tag dann ein kleiner Lichtblick, die Krämpfe wurden mittels schwerer Antiepileptika durchbrochen. Die Prognosen stehen schlecht, die gemachten Untersuchungen deutenen alle auf einen Gehirnschaden hin.

Am vierten Tag dann ein Anruf, unser Sohn wird nun auf die Neonatologie verlegt und im Zuge dessen ein (lang ersehnte, aber gefürchtetes) MRT vom Schädel gemacht. Danach sollten wir Gewißheit haben, was unserem Sohn passiert ist. Wir wurden aber auch unmissverständlich darauf vorbereitet, das man etwas finden wird und dies nicht sonderlich erbaulich sein würde.

Diese vier Stunden, die wir auf das Ergebnis gewartet haben waren die Schlimmsten, die ich bis jetzt in meinem Leben durchgemacht habe. Widerwillig und voller Angst, aber auch etwas Hoffnung machten wir uns auf ins Krankenhaus um den (wahrscheinlich niederschmetternden) Befund zu hören.

Nach einem kurzen einleitendem Gespräch mit den Ärzten wurde uns mitgeteilt was man am MRT gesehen hatte: Das Gehirn zeigt kaum Schäden, aber eine schwere Thrombose in der Sinusvene des Gehirns. Kurz unser Kind hatte im Alter von 2 Tagen einen Schlaganfall, ausgelöst durch eine Infektion. Ein kleiner Lichtblick, denn eine Thrombose kann man behandeln, einen Gehirnschaden nicht mehr.

Im Zuge dieses Gesprächs kam auch heraus, das meine Frau dem Kleinen das Leben ein zweites Mal geschenkt hat: Sie hatte aus dem Gefühl heraus die Notsituation sehr früh erkannt und die Ärzte alarmiert. Ein paar Minuten später (oder gar zuhause) und wir hätten keinen Sohn mehr. Nur so war es überhaupt zu erklären, das das Gehirn kaum Schäden zeigt.

Inzwischen sind wir ein wenig weiter, Nikolai ist außer Lebensgefahr und hängt an keinen Geräten mehr. Das war gestern. Allerdings konnte man ohne die Sedativa das erste Mal die ganzen Auswirkungen des Schlaganfalls sehen. Was davon bleibt, kann man derzeit nicht abschätzen. Keine schönen Aussichten und ich war gestern kurz davor die Nerven wegzuschmeißen. Dank meiner Frau ist dies aber nicht passiert. Wir hoffen auf das Beste, bereiten uns aber auch auf das Schlimmste vor.

Das das Leben nun vorbei ist, kommt mir dabei nicht in den Sinn. Ich bin froh, das unser kleiner Schlumpf überlebt hat. Und das war eine Sache von Minuten...

So long,
Zeph

Deathcrush
2016-11-09, 18:14:13
Das ist echt verdammt hart. Habe selbst 2 Kinder und ich bin wirklich froh, das es meinen Kindern gesundheitlich sehr gut geht. So etwas zu lesen, fällt einem ja schon verdammt schwer, aber es muss die Hölle auf Erden sein, so etwas durchmachen zu müssen. Ich wünsche euch auf jedenfall das allerbeste und das euer Sohn wieder zu 100% gesund wird.

Heimscheißer
2016-11-09, 18:26:35
Am 27.10.2016 kam unser Sohn Nikolai auf die Welt, gesund und gut gebaut (4200g, 53cm). Wir waren glücklich und alles lief planmäßig. Soweit nichts Besonders und sicher keinen Foreneintrag wert.

Ändern sollte sich das ganze zwei Tage später, als ich in der Früh um 5 Uhr einen Anruf meiner Frau bekam: "Bitte komm schnell, dem Kleinen geht's schlecht, er ist auf der Intensivstation!".

Was folgte waren bange zwei Stunden, in der wir nicht wußten, ob und in welchem Zustand wir unseren Sohn wieder sehen. Danach wurde uns mitgeteilt, das er nun stabil ist und wir ihn auf der Intensivstation besuchen können. Wir sollen uns aber nicht schrecken, es hängen viele Schläuche, Elektroden und Gerät an ihm.

Wir gingen runter in die Station und da war er. Am Leben, aber im Tiefschlaf. Was genau passiert ist, konnte man uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Man ging von einem Atemstillstand (verursacht durch eine Infektion) aus, der wiederum einen Sauerstoffmangel und somit zu einer permanenten Gehirnschädigung geführt hat. Nicht unbedingt das, was man als Eltern hören möchte. Der Kleine hatte Krampfanfälle und war sichtlich gezeichnet.

Die nächsten Tage waren ähnlich, der Kleine war stabil und die Untersuchungen liefen. Am dritten Tag dann ein kleiner Lichtblick, die Krämpfe wurden mittels schwerer Antiepileptika durchbrochen. Die Prognosen stehen schlecht, die gemachten Untersuchungen deutenen alle auf einen Gehirnschaden hin.

Am vierten Tag dann ein Anruf, unser Sohn wird nun auf die Neonatologie verlegt und im Zuge dessen ein (lang ersehnte, aber gefürchtetes) MRT vom Schädel gemacht. Danach sollten wir Gewißheit haben, was unserem Sohn passiert ist. Wir wurden aber auch unmissverständlich darauf vorbereitet, das man etwas finden wird und dies nicht sonderlich erbaulich sein würde.

Diese vier Stunden, die wir auf das Ergebnis gewartet haben waren die Schlimmsten, die ich bis jetzt in meinem Leben durchgemacht habe. Widerwillig und voller Angst, aber auch etwas Hoffnung machten wir uns auf ins Krankenhaus um den (wahrscheinlich niederschmetternden) Befund zu hören.

Nach einem kurzen einleitendem Gespräch mit den Ärzten wurde uns mitgeteilt was man am MRT gesehen hatte: Das Gehirn zeigt kaum Schäden, aber eine schwere Thrombose in der Sinusvene des Gehirns. Kurz unser Kind hatte im Alter von 2 Tagen einen Schlaganfall, ausgelöst durch eine Infektion. Ein kleiner Lichtblick, denn eine Thrombose kann man behandeln, einen Gehirnschaden nicht mehr.

Im Zuge dieses Gesprächs kam auch heraus, das meine Frau dem Kleinen das Leben ein zweites Mal geschenkt hat: Sie hatte aus dem Gefühl heraus die Notsituation sehr früh erkannt und die Ärzte alarmiert. Ein paar Minuten später (oder gar zuhause) und wir hätten keinen Sohn mehr. Nur so war es überhaupt zu erklären, das das Gehirn kaum Schäden zeigt.

Inzwischen sind wir ein wenig weiter, Nikolai ist außer Lebensgefahr und hängt an keinen Geräten mehr. Das war gestern. Allerdings konnte man ohne die Sedativa das erste Mal die ganzen Auswirkungen des Schlaganfalls sehen. Was davon bleibt, kann man derzeit nicht abschätzen. Keine schönen Aussichten und ich war gestern kurz davor die Nerven wegzuschmeißen. Dank meiner Frau ist dies aber nicht passiert. Wir hoffen auf das Beste, bereiten uns aber auch auf das Schlimmste vor.

Das das Leben nun vorbei ist, kommt mir dabei nicht in den Sinn. Ich bin froh, das unser kleiner Schlumpf überlebt hat. Und das war eine Sache von Minuten...

So long,
Zeph

...schon wie Du es geschrieben hast, zeigt wie sehr ihr euren Kleinen liebt! Ihr werdet es sicher schaffen alles gut zu bewältigen, und bleibt eine glückliche Familie! Ich wünsche euch nur das Beste!

Ich habe auch eine Tochter, Emma Sofie, und die wird bald 1 Jahr alt. Etwas wundervolleres habe ich nie zuvor erlebt, und das Leben "davor" war kein Leben verglichen damit.

Bin der glücklichste Dad der Welt!

Gast
2016-11-09, 22:26:59
Allerdings konnte man ohne die Sedativa das erste Mal die ganzen Auswirkungen des Schlaganfalls sehen. Was davon bleibt, kann man derzeit nicht abschätzen.
Mit was für "Symptomen" muss bzw. kann man da denn rechnen?
Thrombose, Schlaganfall... ich kenne mich da ehrlich gesagt gar nicht aus.
Vielleicht kann jemand mit medizinischer Erfahrung das ganze näher beleuchten.

Ich wünsche euch auf jeden Fall einen bestmöglichen Ausgang des Ganzen.

PHuV
2016-11-10, 01:22:04
:

Du hast mein volles Mitgefühl, und ich drücke Euch fest die Daumen, daß alles gut wird.

An so einer Stelle tauscht man wirklich alles andere ein, weil es unwichtig ist. Es zählt nur das Leben selbst, und daß es die eigenen Kinder immer besser haben als man selbst.

Korfox
2016-11-10, 07:35:31
Am 27.10.2016 kam unser Sohn Nikolai auf die Welt, gesund und gut gebaut (4200g, 53cm). Wir waren glücklich und alles lief planmäßig. Soweit nichts Besonders und sicher keinen Foreneintrag wert.

Ändern sollte sich das ganze zwei Tage später, als ich in der Früh um 5 Uhr einen Anruf meiner Frau bekam: "Bitte komm schnell, dem Kleinen geht's schlecht, er ist auf der Intensivstation!".

...
Der Beitrag ist 'nur ein Beitrag' und zeigt doch so viel.
Erstmal gratuliere ich euch dreien. Deiner Frau und dir zum Kinde, deinem Sohn zur doppelten Geburt. Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch von Herzem, dass euer Sohn ein erfülltes und selbständiges Leben leben können wird. Gerade was das Gehirn angeht kann alles passieren. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut das Gehirn Schäden selbst im hohen Alter noch kompensieren kann.

Ansonsten zeigt der Beitrag, wie bedingungslos Elternliebe ist. Ihr habe/kennt den Knirps noch keine zwei Tage (zu dem Zeitpunkt) und trotzdem kommen einem schon vom Lesen die Tränen.


Btw. nochmal zur Überschrift:
Das Leben ist meiner Meinung immernoch nicht vorbei. Aber in der Winterzeit ist die Nacht früh vorbei... Zeitumstellungsjetlag interessiert das Kind nicht.

Zephyroth
2016-11-10, 10:02:07
Danke für die Anteilnahme. Ist zur Zeit wirklich nicht leicht.

Mit was für "Symptomen" muss bzw. kann man da denn rechnen?
Thrombose, Schlaganfall... ich kenne mich da ehrlich gesagt gar nicht aus.
Vielleicht kann jemand mit medizinischer Erfahrung das ganze näher beleuchten.


Das ist die Frage, die uns derzeit innerlich auffrißt. Es kann niemand sagen, wie das Endergebnis sein wird. Von Totalausfall (lebenslange Ernährung über Sonde) bis hin zu vollkommene Gesundung ist alles drinnen.

Man kann es gut vergleichen mit einem Computer. Der besteht aus der CPU und dem Speicher mit dem Programm. Bei einem Hirnschaden ist die CPU betroffen. Was hier kaputt ist, kann auch nicht mehr hergestellt werden. Man kann nur hoffen das die restlichen Einheiten diese Arbeiten übernehmen.

Beim Schlaganfall ist es mehr so, das die CPU zwar großteils intakt ist, aber der Speicher wurde gelöscht. Man kann nur hoffen, das noch der Bootloader ausreichend intakt ist, so das man den Rest der verlorenen Software wieder aufspielen (=erlernen) kann. Das dauert, ist in den meisten Fällen aber recht gut möglich.

Derzeit ist es so, das er nicht in der Lage ist seine Bewegungen zu koordinieren.

Aber es gibt auch schon Fortschritte, die einem Mut geben. Gestern waren seine Augen schon lebendiger, er fixierte uns und für einen kurzen Moment konnte ich erkennen, das mein Sohn noch da drinnen ist und sich zurück ins Leben kämpft.

Grüße,
Zeph

Dino-Fossil
2016-11-10, 10:47:03
Oh Mann, sowas ist hart.
Ich wünsch euch alles Gute und die nötige Kraft das durchzustehen!
Man sollte nie vergessen, dass gerade in so jungen Jahren das Gehirn erstaunliche Fähigkeiten hat eventuelle Probleme auszugleichen.

BTB
2016-11-10, 10:51:46
Alles Gute für deinen Sohn und viel Kraft für euch. Absolute Mist den man niemandem wünscht :(

Hab noch mal richtig gelesen. Wurden Teile vom Gehirn komplett nicht mehr versorgt?

Korfox
2016-11-10, 10:52:42
Hey Zephyroth,

ich weiß nicht, ob das hier ins Thema noch reingehört. Wir können gerne mal per PM darüber schrieben, wenn dir das was bringt - andererseits trifft deine Situation das Thema auch wieder total perfekt, weil man eben sieht, dass Kinder nicht einfach nur 4 Jahre Arbeit sind und man danach anfängt, sie 'ziehen zu lassen', sondern immer ein Risiko besteht. Wir hatten jemanden bei der Babymassage, dessen Frau während der Geburt verstorben ist und der jetzt mit zwei Kindern da sitzt...
Solche Unvorhersehbarkeiten sind auch immer ein finanzielles Desaster, da muss man nicht diskutieren.

Zur Gegebenheit:
Die Hirnforschung ist im Moment mittendrin zwischen Anfang und Hochphase. Die letzten 15-20 Jahre - und auch heute noch - entwickelt sich hier unglaublich viel und rasant.
Das Gehirn ist selbst bei älteren Menschen noch fähig, Areale umzulagern. Dann hat jemand mit 60 oder 70 einen Schlaganfall, ist halbseitig gelähmt und mit 75 kann er sich wieder zu 95% bewegen. Die Hirnareale bleiben tot - die Funktion wurde von einem anderen Areal übernommen.
Jetzt ist es so, dass in dem Alter das Gehirn natürlich noch wächst und lernt und lernt und wächst. Zu lernen hört es nie auf. Zu wachsen schon irgendwann, das ist aber eigentlich sekundär. Man weiß heute, dass nicht einzelne Synapsen einzelne Funktionen haben, sondern jede Synapse mannigfaltige Funktionen übernimmt und es darauf ankommt, wie das Gesamtmuster der 'gerade feuernden' Synapsen aussieht, um zu erkennen, was gerade passiert.
Ich wäre erstmal zuversichtlich. Bzw.: Rechne mit dem besten, präpariere dich und alles für das schlimmste.
Mit Sicherheit wird er alle Entwicklungsschübe etwas später haben und ein Wenig zurückhängen, da die Zeit kompensiert werden muss, die das Gehirn jetzt für sich benötigt. Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit wird er entweder kein Pianist/Violinist, oder eben kein Sprachwissenschaftler, der 20 Sprachen aus dem Stegreif fließend sprechen kann. Das werden eh die wenigsten.

Weiter:
Dein Kind ist keinen Monat alt. Zeige mir einen einzigen Säugling, der in dem Alter seine Bewegungen koordinieren kann. Da geht es nur um Überleben und Wohlfühlen. Fühle ich mich nicht wohl habe ich Angst nicht zu überleben. Also schreie ich, den Rest macht Mama/Papa. Die wissen dann schon, ob ich Hunger habe, ungemütlich liege oder es die Choliken sind.
Das selbe mit den Augen: Ein einmonatiger Säugling hat eine Scharfsichtgrenze von 20-30cm. Der fixiert nichts, außer Mamas Gesicht, wenn er an der Brust hängt (genau deswegen ist die Grenze so... ist ziemlich genau Brust-Gesicht-Distanz).

Ich will dich nicht beruhigen, aber ich will auch, dass du Mut behältst. Durch mangelnde Zuversicht werden, denke ich, häufig Genesungsprozesse behindert.

Dass er die Bewegungen nicht koordinieren kann zeigt: Er bewegt sich (ganzkörperlich?).
Dass er kaum fixieren kann zeigt: Er bewegt die Augen und nimmt Schatten wahr.
Ich vermute, dass er auch schreit.

Man muss das auch so sehen: Was kann in dem Alter kaputt gegangen sein, wenn das Kind noch lebt? Das Stammhirn kann folglich nicht/kaum geschädigt sein, sonst setzten Atmung und Herzschlag aus. Sprachzentrum? Wo ist es denn, bevor die Sprache da ist? Motorik? Klar - zwei Tage und jetzt den (bisher) einen Monat um alles zu verlagern. Sehzentrum: Ja. Sowas kann sein. Könnte farbenblind oder blind werden; da er ja noch Leben in den Augen hat würde ich letzteres ausschließen.

Die Zeit wird zeigen, was kommt. Ein Arzt wird dir nie sagen: Das wird alles gut - dazu ist er zu sehr in der Verantwortung. Aber in 2-3 Monaten zu wissen, wie die Entwicklung ist ist immernoch nicht zu spät. Und bis dahin kann man beobachten und nicht aufgeben und auch den Mut nicht verlieren.

EDIT: Ich kenne auch jemanden, der zur Geburt massiven Sauerstoffmangel hatte (Nabelschnur um Hals) und blau angelaufen war. Studiert heute recht erfolgreich. Nicht das anspruchsvollste Fach vielleicht, aber das ist eh Ansichtssache.

Zephyroth
2016-11-10, 11:35:09
Danke für deine Worte, Korfox!

Die Situation ist folgende:

Es wurde in massiver Hirnschaden vermutet, da ein massiver Sauerstoffmangel durch erhöhte Laktatwerte nachweisbar war. Das MRT zeigte später allerdings kaum Schäden am Gehirn, sondern eine Sinusvenenthrombose, die vermutlich durch eine vorangegangene Sepsis ausgelöst war. Auch folgende Untersuchungen der Hirnströme (EEG) und Ultraschall deuten genau auf das von dieser Thrombose betroffene Areal hin. Die Befunde sind also konsistent.

Zu seinen Bewegungen, er kann sich ganzkörperlich bewegen, es ist also nichts gelähmt. Nur hat er einen Tremor an den Gliedmaßen (= starkes Zittern), wenn er sie bewegt. Ebenso sind Reaktionen auf äußere Reize stark verzögert, aber vorhanden. Das kann durch die Thrombose ebenso, wie auch durch die sich langsam abbauenden Sedativa bedingt sein. Immerhin ist er heute den 4. Tag erst extubiert und "wach".

Kreislauf, Lunge, Verdauung, also alles was mit dem Überleben zu tun hat funktioniert perfekt, hier ist kein Problem zu erwarten.

Probleme gibt's mit dem Aushusten von Schleim, ebenso mit dem Schlucken.

Wie ich schon geschrieben habe, er tut (auch wenn das jetzt herzlos klingt) wie ein kleiner Roboter der so nach und nach seine Gerätetreiber wieder lädt. So würde ich als technikaffiner Mensch dies beschreiben.

Grüße,
Zeph

M4xw0lf
2016-11-10, 12:04:13
Albtraum. Ich wünsche dem kleinen Kerlchen (und euch als Eltern) die bestmögliche Genesung.
Ich glaube, ein so junges, noch unfertiges Gehirn kann selbst bei einem gewissen Grad an permanentem Schaden so ziemlich alles neu anlegen, quasi neu verkabeln, sodass im Idealfall später nichts mehr davon zu merken sein wird. Alles Gute euch.

Heelix01
2016-11-10, 12:10:43
Zephyroth erstmal mein volles Mitgefühl, meine kleine wird diesen Monat ein Jahr alt.
Gerade in diesem alter, euer Nikolai ist 3 Wochen alt, kann man da echt kaum Rückschlüsse ziehen.
Die ersten Wochen zeigen die kleinen auch ohne diesen schweren Vorfall sehr sehr wenig reaktion auf die Umwelt.
Das Zittern ist freilich nicht normal, aber man kann nur hoffen das sein Gehirn das ganze kompensieren kann.
Unsere kleine hat die ersten Wochen 21h am Tag geschlafen und den rest mit Essen und Windeln wechseln verbracht, achja und natürlich spucken 20 mal am Tag mindestens.
Erst mit 1-2 Monaten hat man das Gefühl das bei den kleinen jemand "zuhause" ist.

Korfox
2016-11-10, 12:31:29
Wie ich schon geschrieben habe, er tut (auch wenn das jetzt herzlos klingt) wie ein kleiner Roboter der so nach und nach seine Gerätetreiber wieder lädt. So würde ich als technikaffiner Mensch dies beschreiben.

Grüße,
Zeph
Wie geschrieben:
Das tut meines Erachtens jedes Kind direkt nach der Geburt. Und seine Geburt wurde halt nochmal um einen knappen Monat nach Verlassen des Körpers der Mutter verzögert. Da würde ich (noch) nicht zu viel drauf geben.
Mit dem Schleim muss man natürlich achtgeben.
Der Tremor: Nun, dann wird er wohl Atomphysiker und kein Pianist... wobei Violinisten einen guten Vibrato immer gebrauchen können.
Ernsthaft: Solange der Tremor wieder geht oder er das später im Leben gut kompensieren kann... hat er einfach nur eine krakelige Handschrift und wird kein Uhrmacher. Man muss halt dann dahinter hersein, dass er Erzieher/Lehrer hat, die das berücksichtigen (können).

Morale
2016-11-10, 12:59:35
@Zephyroth
Krass.
Wünsche dir viel Stärke und euch alles gute. Als Vater ohne betroffen zu sein trotzdem schwer zu lesen.



Btw. nochmal zur Überschrift:
Das Leben ist meiner Meinung immernoch nicht vorbei. Aber in der Winterzeit ist die Nacht früh vorbei... Zeitumstellungsjetlag interessiert das Kind nicht.
Bei uns ist es auch sehr krass:
Vorher hat meine Tochter bis 8:30 geschlafen, wenn man sie lässt. Heute ist sie spätestens um 7 Uhr auf der Matte, eher sogar 6 Uhr!
Daüfr hat man abends dann etwas mehr zeit, aber auch nur ca. ne gute Stunde früher

Gast
2016-11-10, 13:48:02
Danke für deine Worte, Korfox!

Die Situation ist folgende:

Es wurde in massiver Hirnschaden vermutet, da ein massiver Sauerstoffmangel durch erhöhte Laktatwerte nachweisbar war. Das MRT zeigte später allerdings kaum Schäden am Gehirn, sondern eine Sinusvenenthrombose, die vermutlich durch eine vorangegangene Sepsis ausgelöst war. Auch folgende Untersuchungen der Hirnströme (EEG) und Ultraschall deuten genau auf das von dieser Thrombose betroffene Areal hin. Die Befunde sind also konsistent.

Zu seinen Bewegungen, er kann sich ganzkörperlich bewegen, es ist also nichts gelähmt. Nur hat er einen Tremor an den Gliedmaßen (= starkes Zittern), wenn er sie bewegt. Ebenso sind Reaktionen auf äußere Reize stark verzögert, aber vorhanden. Das kann durch die Thrombose ebenso, wie auch durch die sich langsam abbauenden Sedativa bedingt sein. Immerhin ist er heute den 4. Tag erst extubiert und "wach".

Kreislauf, Lunge, Verdauung, also alles was mit dem Überleben zu tun hat funktioniert perfekt, hier ist kein Problem zu erwarten.

Probleme gibt's mit dem Aushusten von Schleim, ebenso mit dem Schlucken.

Wie ich schon geschrieben habe, er tut (auch wenn das jetzt herzlos klingt) wie ein kleiner Roboter der so nach und nach seine Gerätetreiber wieder lädt. So würde ich als technikaffiner Mensch dies beschreiben.

Grüße,
Zeph

Soweit ich in Erinnerung habe, wird gerade bei Kleinkindern in solchen Fällen gerne Vit D3 und B12 in höheren Dosierungen verabreicht, weil es die Neurogenese wohl positiv beeinflusst. Kriegt euer kleiner unterstützend irgendwas verabreicht?

Haarmann
2016-11-10, 15:16:37
Zephyroth

Von meiner Seite her wünsche ich Dir Nerven aus Stahl bei dieser Prüfung.

Des kleinen Hirn hat natürlich einen Rückschlag erlitten und sucht sich nun neue Wege, aber das muss der Kleine ja ohnehin in dem Alter tun. Lass es den Kleinen nur nicht merken und mach weiter wie bisher - ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das richtet, da gerade in der Zeit noch Nerven bilden. Er wird vielleicht nicht der erste sein, der Läuft und spricht, aber er wirds tun.

Zephyroth
2016-11-10, 15:41:08
Ich danke euch für diese aufbauenden Worte, ganz ehrlich. Sicher hab' ich auch meine Frau, meine Freunde und Verwandten die mich unterstützen, aber es tut gut auch von gänzlich uninvolvierten Personen ein aufbauendes Feedback zu bekommen.

Danke,
Zeph

Sonni
2016-11-10, 17:08:32
Das ist echt verdammt hart. Habe selbst 2 Kinder und ich bin wirklich froh, das es meinen Kindern gesundheitlich sehr gut geht. So etwas zu lesen, fällt einem ja schon verdammt schwer, aber es muss die Hölle auf Erden sein, so etwas durchmachen zu müssen. Ich wünsche euch auf jedenfall das allerbeste und das euer Sohn wieder zu 100% gesund wird.
Das trifft es sehr auf den Punkt.
Wahnsinn was man als Eltern auf einmal für Kräfte entwickelt. Es muss die absolute Hölle für euch gewesen sein. Um so schöner dass es alles noch eine halbwegs positive Wendung genommen hat und dass ihr ab jetzt die Zeit des Kuschelns zu Hause und ohne Schläuche genießen könnt. Halt uns auf dem Laufenden wie es dem Kleinen geht.
Wünsch euch alles erdenklich Gute. Fühl dich gedrückt :)

Zephyroth
2016-11-10, 21:13:54
Der Kleine ist leider noch nicht daheim, er ist immer noch auf der Intensivstation, teils zur Überwachung aber auch schon zur Reha. Frühestens bekommen wir ihn in vier Wochen nachhause.

Grüße,
Zeph

Mr.Fency Pants
2016-11-11, 09:16:29
Auch von meiner Seite alles alles Gute für den Kleinen und für euch. Ich wünsche euch, dass der Kleine das so gut es geht durchsteht und dass das Ganze irgendwann in der Erinnerung nur noch ein Vorfall war, der gut ausgegangen ist.

Sonni
2016-11-11, 09:21:37
Der Kleine ist leider noch nicht daheim, er ist immer noch auf der Intensivstation, teils zur Überwachung aber auch schon zur Reha. Frühestens bekommen wir ihn in vier Wochen nachhause.

Grüße,
Zeph
Oh nein ;(
Das macht das ganze ja noch viel schlimmer :( ich wünsche euch von Herzen dass ihr diese schreckliche Zeit halbwegs gut verkraftet und ihr den kleinen Wurm doch früher nach Hause bekommt als gedacht.

Korfox
2016-11-11, 09:24:39
Naja, es macht "das Ganze" wahrscheinlich eher weniger schlimm, weil er so unter Beobachtung stehen kann. Im Vergleich zu einem 'normalen' Verlauf macht es das natürlich schlimmer.
Ihr könnt euch auch schonmal darauf einstellen, dass der Kleine anhänglich werden wird und sehr lange sehr schnell sehr verstört sein wird, wenn (wahrscheinlich) Mama Mal für ein paar Sekunden den Raum verlässt.
Das Bonding in den ersten 7-10 Tagen ist leider unersetzbar...

EDIT: Dass schon Reha angewandt wird ist natürlich sehr gut.
Meine Krankenschwester (aka Frau) meint übrigens auch, dass erfahrungsgemäß die Chancen gut stehen, dass bei einem Kind in dem Alter der Großteil der Schäden - wenn nicht gar die Gesamtheit - kompensiert werden wird.

Impia
2016-11-11, 09:44:22
Ich drücke euch auch beide Daumen und wünsche euch viel Glück. Das Gehirn ist ja noch in der ersten Entwicklungs- und Aufbauphase, ich denke in der Zeit kann es solche Sachen noch gut kompensieren. Meiner ist gerade 3.5Wochen alt und ich kann ungefähr nachvollziehen wie du dich fühlen musst.

Korfox
2016-11-11, 09:45:06
Irgendwie kommt es mir vor, als wäre 2016 ein 3DCenter-Babyschwemme-Jahr...

Zephyroth
2016-11-11, 10:01:33
Klar, die meisten hier sind im relevanten Alter, wo man sich auch um die Vermehrung kümmert ;).

Die größte Sorge macht uns das schlucken, davon hängt einfach extrem viel ab. Ich hoffe er lernt's wieder.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-11-11, 10:51:23
Ja, das ist auch etwas, das er schon seit 7 Monaten konnte (hat ja im Mutterleib Fruchtwasser getrunken). Ich drücke euch die Daumen und wünsche ihm Kraft.

[dzp]Viper
2016-11-11, 11:11:33
Hallo Zeph,

erstmal meinen Respekt, dass du das hier geschrieben hast. Ich kann mir gut vorstellen was für ein Stress (auch emotional) das war/ist.

Unser Kleiner Hector ist jetzt 7 Monate alt. Er ist ein, zumeist, liebes Baby nur Nachts ab 0 Uhr ist er ein wenig nervig da er dann deutlich flacher schläft. Bis 0 Uhr ist er aber im Tiefschlaf und meldet sich höchstens 1-2x. Mein Gehirn blendet das aber schon komplett aus. Ich werde davon nicht mehr wach. Meine Freundin muss ihn also in der Nacht alleine versorgen. Dafür übernehme ich Ihn dann jeden Morgen ab 5 Uhr bis 7 Uhr. In der Zeit kann meine Freundin nochmal ungestört schlafen. 7 Uhr ist er dann so müde, dass ich Ihn nur zu ihr lege und sie schlafen gemeinsam nochmal bis 8 oder 9 Uhr.

Ich fand die ersten 4-5 Monate sehr anstrengend. Auch weil das Kind eigentlich zu 99% auf die Mutter fixiert war. Jetzt ab dem 5. Monat hat man gemerkt, dass Hector auch mich bewusst erkennt und sich freut mich zu sehen. Er will jetzt auch gerne auf meinen Arm und umklammert immer mein Bein :ulol:
Die Zeit ab dem 5-6 Monat kann ich jetzt viel mehr geniesen. Ich kann mit dem kleinen Racker viel mehr machen (Spiegelspiele, ...) und er reagiert auf mich.
Wenn der kleine früh wach wird und ich bekomme das mit ist das so süß. Wenn er dann Müde durch seine großen Kulleraugen schaut und einen Anlächelt, dann vergisst man wirklich die Welt um sich herum :love4:

Ich freue mich schon auf die nächsten Monate. Bald fängt er sicher auch vorwärts an zu robben (momentan nur rückwärts ;D ) und unser erster gemeinsamer Urlaub steht auch im Dezember an. Dann geht es für eine Woche über Weihnachten mit einem Kreuzfahrtschiff auf die Kanaren :up:

Korfox
2016-11-11, 11:24:20
Viper;11209412'](Spiegelspiele, ...)
Das ist aber auch toll. Dieses andere Kind ist einfach ÜBERALL!

Rooter
2016-11-11, 22:55:26
Am 27.10.2016 kam unser Sohn Nikolai auf die Welt, gesund und gut gebaut (4200g, 53cm). Wir waren glücklich und alles lief planmäßig. Soweit nichts Besonders und sicher keinen Foreneintrag wert.Gratulation! =)
(Hatte ich dir glaub ich schon mal ausgerichtet)

Ändern sollte sich das ganze zwei Tage später, als ich in der Früh um 5 Uhr einen Anruf meiner Frau bekam: "Bitte komm schnell, dem Kleinen geht's schlecht, er ist auf der Intensivstation!".

Was folgte waren bange zwei Stunden, in der wir nicht wußten, ob und in welchem Zustand wir unseren Sohn wieder sehen. Danach wurde uns mitgeteilt, das er nun stabil ist und wir ihn auf der Intensivstation besuchen können. Wir sollen uns aber nicht schrecken, es hängen viele Schläuche, Elektroden und Gerät an ihm.:O

Diese vier Stunden, die wir auf das Ergebnis gewartet haben waren die Schlimmsten, die ich bis jetzt in meinem Leben durchgemacht habe. Widerwillig und voller Angst, aber auch etwas Hoffnung machten wir uns auf ins Krankenhaus um den (wahrscheinlich niederschmetternden) Befund zu hören.Da hätte ich wohl nicht mal ins KH fahren können, ich habe ja jetzt schon das Wasser in den Augen stehen!! ;( Und das habe ich sonst nur bei bestimmter Musik oder - wie letzte Woche - wenn ich eine meiner Katzen gehen lassen muss. :(

Im Zuge dieses Gesprächs kam auch heraus, das meine Frau dem Kleinen das Leben ein zweites Mal geschenkt hat: Sie hatte aus dem Gefühl heraus die Notsituation sehr früh erkannt und die Ärzte alarmiert. Ein paar Minuten später (oder gar zuhause) und wir hätten keinen Sohn mehr. Nur so war es überhaupt zu erklären, das das Gehirn kaum Schäden zeigt.
...
Keine schönen Aussichten und ich war gestern kurz davor die Nerven wegzuschmeißen. Dank meiner Frau ist dies aber nicht passiert.Hast eine Heldin geheiratet, ist dir das klar!?! :eek:

Wie ich schon geschrieben habe, er tut (auch wenn das jetzt herzlos klingt) wie ein kleiner Roboter der so nach und nach seine Gerätetreiber wieder lädt. So würde ich als technikaffiner Mensch dies beschreiben.Woanders würde man das vielleicht bizarr finden, aber im 3Dc versteht jeder, was du meist. :smile:


Ich wünsche euch Drei jedenfalls alles erdenklich Gute und ich glaube auch, dass euer Kleiner das geregelt kriegen wird! :up:

MfG
Rooter

Rooter
2016-11-11, 22:58:19
(@ Mods: Doppelpost dieses Mal beabsichtigt!!!)

Irgendwie kommt es mir vor, als wäre 2016 ein 3DCenter-Babyschwemme-Jahr...Das liegt am Durchschnittsalter der Members... ;)

Viper;11209412']Die Zeit ab dem 5-6 Monat kann ich jetzt viel mehr geniesen. Ich kann mit dem kleinen Racker viel mehr machen (Spiegelspiele, ...) und er reagiert auf mich.Dann warte mal ab, bis er laufen oder gar sprechen kann... ;)

MfG
Rooter

sun-man
2016-11-12, 14:44:17
Hey Zeph,

bedrückend das zu lesen. Ihr und Euer Kleiner schafft das. Diese Kleinen Seelen wissen sehr selten was "aufgeben" ist und machen einfach so weiter und fangen sich.

Alles alles gut für den Kurzen und natürlich für Euch

Zephyroth
2016-11-12, 21:22:41
Es tut gut, hier wirklich aufbauende Antworten zu lesen. Mein persönliches Tief habe ich überwunden, ich habe eine Strategie gefunden damit umzugehen. Bis vor zwei Tagen wollte ich noch das bestmögliche "Ergebnis". Heute bin ich so weit, das ich sage: "Wir kriegen das hin!", völlig unabhängig von Niko's Zustand, wenn er dann heimkommt (meine persönliche Schätzung: Kurz vor Weihnachten).

Ich habe lange überlegt, ob ich Fotos reinstellen sollte, nur damit man eine Vorstellung davon hat, was wir so alles bis jetzt erlebt haben. Wer nun kein Neugeborenes auf der Intensivstation sehen will, dem empfehle ich den Spoiler nicht zu öffnen.


Der Tag davor:
https://abload.de/img/p10301044mu66.jpg

Das erste Bild, als wir in die Intensivstation gekommen sind (ich hab's auch gemacht, weil's vielleicht sein letztes sein könnte):
https://abload.de/img/p1030106q9um0.jpg

4 Tage später, nun wurde er in die Neonatologie verlegt, das war der Zeitpunkt wo wir den MRT-Befund bekommen haben:
https://abload.de/img/p10301279tutd.jpg

9 Tage danach, extubiert, etwas wacher, mit Irokesen-Haarschnitt:
https://abload.de/img/p1030151cdueu.jpg

12 Tage später, ich konnte ihn das erste Mal wieder halten:
https://abload.de/img/p1030162yyudi.jpg

Das war heute Abend, wir lesen abwechselnd Gute-Nacht-Geschichten:
https://abload.de/img/p1030168dmuc5.jpg


Der aktuelle Trend: gaaaanz leicht aufwärts. Die Sedativa lassen nach, er wird aktiver, macht Geräusche und hat sich heute beim Wickeln schon etwas gewehrt...

Viper;11209412']
Unser Kleiner Hector ist jetzt 7 Monate alt. Er ist ein, zumeist, liebes Baby nur Nachts ab 0 Uhr ist er ein wenig nervig da er dann deutlich flacher schläft. Bis 0 Uhr ist er aber im Tiefschlaf und meldet sich höchstens 1-2x. Mein Gehirn blendet das aber schon komplett aus. Ich werde davon nicht mehr wach. Meine Freundin muss ihn also in der Nacht alleine versorgen. Dafür übernehme ich Ihn dann jeden Morgen ab 5 Uhr bis 7 Uhr. In der Zeit kann meine Freundin nochmal ungestört schlafen. 7 Uhr ist er dann so müde, dass ich Ihn nur zu ihr lege und sie schlafen gemeinsam nochmal bis 8 oder 9 Uhr.

Ich wünschte ich könnte mich schon über solche Störungen freuen...
Nein, im Ernst, wenn man erlebt hat, was uns gerade widerfährt ist man über jedes Geräusch des Kindes froh.

Da hätte ich wohl nicht mal ins KH fahren können, ich habe ja jetzt schon das Wasser in den Augen stehen!! ;( Und das habe ich sonst nur bei bestimmter Musik oder - wie letzte Woche - wenn ich eine meiner Katzen gehen lassen muss. :(

Unterschätz das mal nicht, man entwickelt in so einer Situation ungeahnte Kräfte. Wenn mir jemand gesagt hätte, ich schaffe das ohne groß mit der Wimper zu zucken, ich hätte ihn für einen Vollidiot gehalten. Aber so war's. Außen hat man mir nicht viel angemerkt, wie's innen aussieht steht auf einem anderen Blatt.

Hast eine Heldin geheiratet, ist dir das klar!?! :eek:

Danke, aber das wußte ich schon vorher. Dazu hätt's diese Prüfung nicht gebraucht ;).

Grüße,
Zeph

Frank
2016-11-12, 22:49:51
Ich habe lange überlegt, ob ich Fotos reinstellen sollte, nur damit man eine Vorstellung davon hat, was wir so alles bis jetzt erlebt haben. Wer nun kein Neugeborenes auf der Intensivstation sehen will, dem empfehle ich den Spoiler nicht zu öffnen.
(...)

Leider sind mir solche Bilder nicht ganz unbekannt. Unsere Tochter - vor einem Monat geboren - durfte nach ihren ersten 24h gleich mal für zwei Wochen auf die Kinderintensiv. Wenn man sein Kind in solch einem Kasten liegen sieht, Infusion am Kopf, und bei irgend einem Aufreger springt da der Alarm für O2 Sättigung an usw. ... mehr Gefühlsachterbahn geht kaum. Umso wichtiger fand ich, Pausen der Normalität zu finden. Man muss einfach zwischendurch mal abschalten - am besten mit dem Partner zusammen. Also auch mal einfach raus aus dem Krankenhaus und irgendwas anderes tun. Ich drück Euch alle Daumen, dass Eure bewegende Geschichte einen guten Ausgang hat. Sicher wird es auch mal einen Tag geben, wo es einen Schritt rückwärts gibt, dafür folgt einer mit zwei Schritt vorwärts. Einfach nicht verzagen!! ... das schreibt sich leicht aber was anderes hilft nicht.

Alles Gute Euch Dreien :)


ps. Unserer Tochter geht es mittlerweile ganz gut. :)

Zephyroth
2016-11-12, 23:07:24
Wir sind etwa 2-3h am Tag bei ihm, aufgeteilt in 2 Besuche. Der Rest gehört uns, bzw. der Normalität. Ich arbeite ja mittlerweile wieder. Ist sehr wichtig, wie du sagst der Stress auf der Station ist durch die ganzen Alarme enorm.

Beispielsweise die Sauerstoffsättigung geht bei ihm öfter mal runter, dabei pupst grad in die Windel oder ist wieder mal verschleimt.

Schön wenns eurer kleinen wieder gut geht, das wünsche ich jedem.

Grüße,
Zeph

sun-man
2016-11-14, 08:41:14
Ich hab mal mit nem Arbeitskollegen gesprochen, seine Frau arbeitet auf der Neugeborenen-Intensiv. Hirnblutungen sind wohl durchaus fast als "normal" zu bezeichnen und gar nicht so irre selten. Es soll jetzt nicht so sein das die Eltern alle 4 Wochen rein kommen und jahrelang Danke sagen. Aber erfahrungsgemäß wird da wohl wirklich viel über die Fähigkeiten der kleinen Gehirne einfach "rausgemappt" oder eben repariert.....fsck und gut, um mal im Slang zu bleiben ;).

Kleiner Tipp am Rande. Guckt später nicht auf jeden Tag den der kleine später krabbelt, sich dreht oder spricht. Sprich, Helikoptert nicht ZU dolle. Wir haben uns sehr lange mit vielen tollen Menschen in einem kleinen abgeschlossenen Forum ausgetauscht. Die Unterschiede sind enorm, während das eine Kind schon krabbelt fängt das nächste evtl gerade an sich zu drehen usw..

Wenn Ihr die Möglichkeit irgendwie haben solltet....ich würde Foren wie Eltern.de und Co meiden. Die stürzen sich wie die Raben auf jeden noch so kleinen angeblichen Fehler. Wir (Ich) hab vor fast 5 Jahren ein kleines nicht öffentlich zugängliches Forum eröffnet. Das war das beste was ich machen konnte und eine tolle Hilfe. Wir konnten und können uns so genial ungezwungen austauschen und jede noch so dämliche Frage stellen.

Zephyroth
2016-11-14, 09:25:40
Derzeit sind wir bei keinen derartigen Foren dabei, obwohl ich durchaus das Bedürfnis hätte, mich auszutauschen. Allerdings befürchte ich genau die von dir genannten Probleme. Im Endeffekt macht man sich dabei nur selbst verrückt.

Viel sinnvoller fand ich deshalb, unsere Geschichte in einem themenfremden Forum zu posten. Hier haben die User keinen Tunnelblick (vorallem keinen religiösen Fanatismus was Kinderförderung angeht) und agieren weniger fokussiert, was wiederum ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten und Erfahrungen aufwirft.

Ich selbst lese inzwischen das Buch "What's going on in there?" (https://www.amazon.de/Whats-Going-There-Brain-Develop/dp/0553378252/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1479111733&sr=8-1&keywords=What%27s+going+on+in+there) von Lise Eliot. Dicker Wälzer über die Entwicklung des Gehirns in den ersten 5 Jahren. Leider nur in Englisch, aber total spannend und verständlich geschrieben. Ein Freund hat mir dieses Buch empfohlen, weil es eben auch auf "wissenschaftlicher" Ebene zeigt, wie flexibel das Gehirn ist, was mir Hoffnung gibt, das sich unser Kleiner recht gut fangen wird.

Mittlerweile ist er übrigens schon sehr wach, macht Geräusche und bewegt sich. Klar sieht man immer mehr, welche Defizite er dezeit hat. Beispielsweise einen starken Tremor in seinen Gliedmaßen. Der Blick war gestern Abend sehr hell und zielgerichtet, sobald Mama und Papa in seiner wahrnehmbaren Entfernung waren, wurden sie auch fixiert. Ebenso bewegt er inzwischen seine Faust zum Mund. Schön wäre, wenn er nun anfangen würde zu nuckeln, denn das wäre der nächste wichtige Schritt: Das Schlucken lernen.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-11-14, 09:59:37
Ich finde, die Foren kann mal mal lesen, wenn man eine Frage hat. Man darf halt nicht anfangen zu vergleichen. Das ist schon bei Kindern, die völlig ohne Zwischenfälle durch die ersten Jahre gehen total bekloppt.
Wenn man sich das Bucht "Oje, ich wachse" anschaut, dann kann ein Kind mit 6 Monaten laufen und mit 10-12 Monaten allmählich Integralrechnung beherrschen. Vielleicht übertreiben sie es auch bewusst so sehr, damit es den Eltern klar ist, dass das völlig daneben ist :D.

NiCoSt
2016-11-14, 10:01:12
Kleiner Tipp am Rande. Guckt später nicht auf jeden Tag den der kleine später krabbelt, sich dreht oder spricht. Sprich, Helikoptert nicht ZU dolle. Wir haben uns sehr lange mit vielen tollen Menschen in einem kleinen abgeschlossenen Forum ausgetauscht. Die Unterschiede sind enorm, während das eine Kind schon krabbelt fängt das nächste evtl gerade an sich zu drehen usw..


Das liegt daran, dass es kein echten "Unterschiede" sind, sondern von den Erwachsenen so interpretiert werden. Es gibt eine Art Installationsprozedur, wobei bei jedem Kind die einzelnen Upgradepakete zu unterschiedlichen Zeitpunkten installiert werden. Innerhalb der einzelnen Pakete laufen die Prozeduren allerdings identisch ab. Solang das Gesamtpaket am ende stimmt, lief alles nach (individuellem) Plan.

Die Bücher "Oje ich wachse" und "Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren" kann ich übrigens sehr empfehlen in dem Zusammenhang.

Mfg NiCoSt mit gesundem Kind (1 Monat alt, fing letzte Woche an Dinge mit den Augen nachzuverfolgen ;) )

sun-man
2016-11-14, 10:01:48
Gerade in Foren wie eltern.de gibt man IMHO zu viel Preis. Wir sind da vor 5 Jahren auch eingestiegen, ich fand es aber doof. Das ist wie hier ne Frage nach nem Auto :D, Streit, Vorwürfe...ätzend.

Bei uns haben sich die Mädels ausgetauscht, ich war der einzig aktive Kerle, auch wenn andere auch registriert sind. Aber, wie das eben so ist, es wird weniger und weniger und weniger. Man hat sich vieles erzählt,viele Bilder gepostet (bleiben ja intern) usw.., ja auch gestritten hat man mal. Aber sehr familiär und die ersten 2 Jahre gabs es SOOOO viele Fragen.

Kind fällt von der Couch.....eltern.de? Notarzt, Krankenhaus...scheiß Eltern wenn man es nicht tut und alle werden verklagt ;). Bei uns? Wir haben auch Familien mit mehr als einem Kind. "Jo, ist auch passiert. Guck mal erstmal wie es geht.", man hat also sehr normal miteinander geredet. Das war entspannend und extrem hilfreich. Jeder wusste das man nicht dafür garantieren kann und das eigenen Gefühl sehr wichtig ist, aber man wurde nicht runtergemacht oder dumm angeplappert.

irgendwie sind wir, wie so viele, auf der HP des Krankenhauses als Neugeborene gelandet. Später hab ich unserer Kleine dann bei familienbande24.deee-ehhhh gefunden. Die haben die Daten und Bilder da irgendwie abgegriffen. Hat lange gedauert bis ich sie da weg hatte.


@NiCoST

LOL :D. Upgradepakete ;)
Phasen....ein Leben lang....unserer ist gerade ind er "Ich halte mir die Ohren zu und höre Dich nicht....und wenn ich mit meinem Kopf unter der Decke liege und den Arsch in die Höhe strecke...siehst Du mich auch nicht" Phase :D
Wir haben nix gelesen. Vieles war logisch, und einiges konnte man bei uns fragen :D. wir waren nur einmal beim Notarzt und das war fürs Arsch. Bindehautentzündung.....der Arzt so "Ja, da gibt es nix. Sie kriegen was pflanzliches". War super.

Korfox
2016-11-14, 10:08:32
Ich schrieb auch was von "lesen". Meistens wurde die Frage bereits gestellt un dman muss nur die Antworten anschauen. Und dann sind diese Foren ganz ok. Selbst was reinstellen würde ich nie :D.

[dzp]Viper
2016-11-14, 10:09:01
Ich wünschte ich könnte mich schon über solche Störungen freuen...
Nein, im Ernst, wenn man erlebt hat, was uns gerade widerfährt ist man über jedes Geräusch des Kindes froh.
Das ging uns auch bei unserem Kind so. Jede Nacht wurde man zig mal wach obwohl das Kind geschlafen hat. Aber man hat nichts gehört und war sich unsicher ob der kleine noch atmet. Also hat man die Finger über die Nase gehalten oder die Hand auf den Bauch gelegt und dann erleichtert wieder kurz zu schlafen.. bis zum nächsten Aufschrecken :redface:
Manchmal schlief der kleine auch lautstark und dann hat die Atmung ausgesetzt... da hat man die Sekunden mitgezählt und wann dann froh wenn er auf einmal wieder geatmet hat.

Die Babys atmen, während sie schlafen, in den ersten Wochen sehr ungleichmäßig. Da ist es normal, wenn sie mal für 5-10 Sekunden aufhören zu atmen. Das ist gut zu wissen, aber leichter macht es das auch nicht. Man schreckt trotzdem hoch ;)


Aber es hört sich ja nun bei euch so an, dass es Berg auf geht. :up:

P.S. meidet wirklich solche Formen wie eltern.de und co. Hört auf eurer Bauchgefühl und wenn die Hebamme gut ist, dann sucht bei ihr Rat, aber nehmt auch nicht alles für bare Münze. Manche Hebammen sind schon sehr stark Richtung "alternativ" gemünzt :D

derpinguin
2016-11-14, 10:15:03
Viper;11211652']

P.S. meidet wirklich solche Formen wie eltern.de und co. Hört auf eurer Bauchgefühl und wenn die Hebamme gut ist, dann sucht bei ihr Rat, aber nehmt auch nicht alles für bare Münze. Manche Hebammen sind schon sehr stark Richtung "alternativ" gemünzt :D
Nachvollziehbar. Wenn man sein maues Einkommen damit aufbessern kann, dass man verunsicherten Eltern unproven woofuckery vertickt ist das doch ein super Geschäft. ;(

NiCoSt
2016-11-14, 10:16:46
Genau so handhaben wir es auch. In der Regel kann man sich auf seinen elterlichen Instinkt verlassen. Zeit mit dem Kind verbringen von der ersten Minute an ist das allerwichtigste. Je mehr Zeit man mit dem Kind verbringt, desto besser kann man das Kind "lesen", also schon am Schreien erkennen, was das Problem ist und desto besser lässt es sich durch einen beruhigen.

Tipps und Tricks kommen von der Hebamme oder anderen Eltern im ähnlichen Alter und wenn doch mal eine fragliche Situation ist, kann man immer noch googlen, falls man die Hebamme gerade nicht anrufen kann. In den meisten Fällen ist alles halb so wild.

sun-man
2016-11-14, 10:28:06
Naja, aber das geht schon weiter alles. Austausch ist für uns wichtig gewesen.
Blut beim Zahnen, schwarzer Schiss :D (ja, es gibt ne Seite auf der 30 oder mehr Windelkackefarben zu sehen sind ;) ), Zeckenbiss, runter gefallen, Buntstifte angelutscht, Knete gegessen.....nur am furzen oder Durchfall. Stillen/Trinken/Beikost.....was wurde ich angeflamt als die Kleine ne Flasche bekam. Die die das normal fanden wurde niedergemacht. War recht früh bei uns weil es nicht gut klappte usw usw usw.....

Ich denke das die Mädels auch nicht jede Frage mit Mama oder nen Buch oder dem Mann klären wollen :D ;). Einfach mal unter Gleichgesinnten reden war und ist toll.

Heelix01
2016-11-14, 11:22:40
Warum nicht ?

Unsere kleine ist 11,5 Monate, wirklich Fragen gibt es eigentlich keine und gab es soweit auch nicht. Klar Thema Beikost musste man sich mal belesen aber das wars.

Die Industrie spielt auch ganz gerne mit der Verunsicherung meist Junger Eltern. Was man nicht alles kaufen kann, was man mal so komplett nicht braucht.

Korfox
2016-11-14, 11:48:39
Buntstifte angelutscht, Knete gegessen.....
Ganz gefährlich. Deswegen ist der Hersteller auch durchgehend im Rechtsstreit, weil er Bleifarben verwendet.

Warum nicht ?

Unsere kleine ist 11,5 Monate, wirklich Fragen gibt es eigentlich keine und gab es soweit auch nicht. Klar Thema Beikost musste man sich mal belesen aber das wars.

Selbst Beikost ist gut per Bauchgefühl lösbar.
Die Tipps und Hinweise in Ehren: Wie will ich damit anfangen, wenn das Kind Getreidebrei verweigert? Unsere hat das ein paar Monate mitgemacht, ihr püriertes Zeug zu futtern... inzwischen sieht sie, dass Brötchen auf dem Tisch stehen und besteht somit auf ihre Fleischwurst und so Dinge. Brei ist nurnoch für den größten Hunger am Anfang, danach wird verweigert und sie will das, was Mama und Papa haben. Undzwar selbst essen... nicht füttern.

Die Industrie spielt auch ganz gerne mit der Verunsicherung meist Junger Eltern. Was man nicht alles kaufen kann, was man mal so komplett nicht braucht.
Unglaublich, was Erst-Eltern alles rausgezogen wird. Da wird einem Mal so nebenher empfohlen, dass man schon vor der Geburt das Medela-Erstlingsset für 150€ (elektrische Milchpumpe mit ein paar Fläschchen) kauft... natürlich nicht-rückgebbar, aus hygienischen Gründen. Nur so als Beispiel.

sun-man
2016-11-14, 12:05:40
Naja, nun lasst uns nicht diskutieren was wir für Fragen hatten. Das waren unzusammenhängende Beispiele. Wenn Ihr dazu keine Fragen habt - fein. Und auch hier wird schon geklugscheißert - lest halt, denkt halt drüber nach....egal. Unserer ist fast 5 und wir sind da raus :D

Zephyroth
2016-11-14, 13:22:00
Um beim eigentlichen Thema zu bleiben, auch wenn unsere Lage derzeit anstrengend, frustrierend und energiezehrend ist, so lebendig wie jetzt hab' ich mich noch nie gefühlt.

Ob das Leben nach Kindern vorbei ist? Nein, es fängt erst an. Und auch wenn ich eine gewisse Angst vor der Zukunft mit unserem Kleinen habe, ich bereue es nicht, ihn gezeugt zu haben.

Es gibt Ausnahmen, ein Szenario vor dem ich mich fürchte (was ich gestern das erste Mal mit meiner Frau besprochen habe) wäre eine wirklich schwere Behinderung. Ich hatte so einen Nachbarn, bei seiner Geburt Sauerstoffmangel durch Strangulation mit der Nabelschnur. Folge: Schwerste Hirnschäden. Kann sich nicht artikulieren, kann sich nicht bewegen, sitzt den ganzen Tag im Rollstuhl, das seit gut 45 Jahren. Das Leben der Eltern ist dann quasi vorbei, beide sind mittlerweile verstorben, nun pflegt ihn die Schwester. Auch ihr Leben ist zumindest in meinem Verständnis vorbei.

Dies ist aber ein Ausnahmeszenario, im Normalfall, selbst in unserem Fall sind Kinder definitiv eine Bereicherung. Gut, ich spreche aber von mir, wo ein Kinderwunsch vorhanden war. Für jemand der dies nicht hat und das Kind quasi ein Unfall ist, kann dies schon anders aussehen.

EDIT: Grad kam ein Anruf von meiner Frau, Nikolai macht auch laut Ärzten kleine Fortschritte. Fortschritte die wir als Eltern auch schon beobachtet haben, nur die abschließende Beurteilung fehlte noch. Immerhin wär's möglich das Eltern Dinge sehen, die nicht sind. Auch die Physiotherapeutin ist zufrieden mit ihn, ihrer Meinung nach läufte es besser als man mit seiner Vorgeschichte erwarten würde.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-11-14, 15:00:13
Wenn ihr das besprochen habt, dann wisst ihr sicher auch, dass es auch andere Optionen gibt, als das eigene Leben zu opfern, um das Kind/Geschwister zu pflegen. Ich denke, das Geld, das in so einem Fall gezahlt wird sollte auch dafür ausreichen. Es ist ein moralischer Konflikt und ein selbiger des Gewissens, aber es ist für gewöhnlich machbar.
Ganz hart gesprochen: Warum das eigene Leben "zusätzlich" wegwerfen, wenn es Menschen gibt, die dafür bezahlt werden und deren Leben dann dadurch erst ermöglicht wird, da sie dann nicht arbeistlos sind und so machen können, was sie als ihre Berufung empfinden. Zumal Informatiker/Technische Menschen oft nicht unbedingt am geschicktesten verschrien sind, was pflege angeht.

Zephyroth
2016-11-18, 19:35:43
Der heutige Tag war emotionell sehr anstrengend, aber auf durchaus erfreuliche Weise...

Aber der Reihe nach. Wir mußten heute zu Niko's erster OP zustimmen. Er bekommt eine Sonde zur Ernährung die direkt in den Dünndarm geht. Anders bekommt man das Problem des Erbrechens derzeit nicht in den Griff, da das Schlucken gestört ist. Ist nicht unbedingt das was man sich wünscht, aber derzeit unumgänglich. Ob, wann und wie er diese Sonde wieder los wird, muß man abwarten. Aber das ist Problem 101 und wir sind erst mal dabei Problem 1, 2 und 3 zu lösen.

Die Hammer-Nachricht kam eher beiläufig, ist aber viel wichtiger und positiver. Seit 5 Tagen bekommt er keine Antiepileptika mehr und es sind keine Krämpfe aufgetreten. Auf Deutsch, bis auf ein Antibiotika bekommt unser Kleiner derzeit keine Medikamente. Sprich alles was wir derzeit an Auffälligkeiten sehen ist da, es wird auch nichts mehr durch Medikamente unterdrückt.

Die Sache wird noch besser, laut der behandelnden Ärzten ist Nikolai's Fall extrem ungewöhnlich. Es ist kein Problem von Gehirnschäden, sondern eben jene eines Schaganfalls. Man muß ihn eher sehen wie ein Kind mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma. Die Ärztin geht davon aus, das man den Kleinen mit bald beginnenden intensiven Physiotherapien wieder gut herstellen kann. Natürlich gibt es keine Garantien, aber wenn man die Entwicklung der letzten 3 Tage betrachtet, halte ich das nicht mehr für unwahrscheinlich.

Das sind wahrlich gute Nachrichten, die uns wieder hoffen lassen. Um genau zu sein, ich weis selber noch nicht, wohin mit diesem Glücksgefühl...

Grüße,
Zeph

sun-man
2016-11-18, 20:19:42
Sieht aus als wolle der kleine Mann es nicht dabei belassen und seinen tollen Eltern die nächsten Jahre nochmal richtig mit Kacken, Kotzen, Wutanfällen und Klugscheißerei auf den Zeiger gehen :) :wave2::up::love2:


Klingt doch alles super :) :D ;)

rokko
2016-11-19, 18:03:35
Na das sind doch mal von der Sonde abgesehen richtig gute Nachrichten.
Freut mich für euch. :smile::smile::smile:

Haarmann
2016-11-19, 18:25:20
Find die Sonde doch top!

So kann er sich vorerst mal auf andere Dinge konzentrieren und lernt seinen Körper kennen. Das ist in der Phase ohnehin wichtig.

Ich hoffe eher er wird ned zu faul dadurch...

Wird er geboren wird er als 0 jährig definiert, aber er ist doch 40 Wochen alt... und unsere Tochter reagierte schon vor der Geburt auf Musik... nicht immer nett ;).

Zephyroth
2016-11-23, 15:44:45
Nikolai hat mittlerweile seine PEJ-Sonde bekommen und die OP am Montag gut überstanden. Gestern konnten wir beobachten, das langsam aber sicher seine Mimik wieder einstellt. Sprich er gewinnt die Kontrolle über seine Gesichtsmuskeln zurück. Ebenso erbaulich war ein erneutes EEG (Gehirnstrommessung), das eine leichte Verbesserung gegenüber dem letzten EEG bescheinigt. Das Ruhe-EEG ist mittlerweile sogar unauffällig und entspricht einem Neugeborenen seines Alters. Rechtsseitig zeigt sich noch ein leichter Herdbefund (=der Schlaganfall).

Leider hatte die OP eine Verlegung auf die Intensivstation der Chirurgie zur Folge, wo er zwar erstklassig medizinisch (im chirurgischen Sinne) versorgt wird, aber nicht therapeutisch. Niko bräuchte nun viel Input, damit sein Gehirn lernen kann. Wir hoffen das wir eine baldig Verlegung zurück in die Neonathologie, bzw. zumindest eine Fortführung der Therapien erreichen.

Grüße,
Zeph

rokko
2016-11-23, 18:50:58
Neonathologie noch nie gehört.

Aber es ist schon verdammt hart was euer kleiner Kerl so wegstecken muss in dem Alter.
Bleibt zu wünschen das sich das alles mit zunehmendem Alter verwächst.:)

M4xw0lf
2016-11-23, 18:57:06
Neonatologie: da wo man sich mit Neugeborenen auskennt. ;)

sun-man
2016-11-23, 18:57:50
Ich krieg immer nen Schreck wenn ich ne Mail mit was neuem aus dem Thread bekomme. ;(

Korfox
2016-11-23, 20:49:31
Wird er geboren wird er als 0 jährig definiert, aber er ist doch 40 Wochen alt... und unsere Tochter reagierte schon vor der Geburt auf Musik... nicht immer nett ;).
Das ist normal. Wir haben ab Woche 12 oder so jeden Abend eine Spieluhr auf den Bauch gelegt und abspielen lassen, wenn Schlafenszeit war. Danach war dann eine halbe Stunde Remmy-Demmy im Bauch und dann war Schlafenszeit :D
Ist heute ihre liebste Spieluhr.

@Zephyroth: Weiter mit Mut und Energie voran. Du schriebst es selbst. Immer der Reihe nach mit den Problemen. Ihr schafft das. Wenn sogar die Ärzte schon positiv klingen, dann muss da was dran sein. Die neigen nicht dazu, etwas hochzuloben, um sich dann den Unmut zuzuziehen, wenn es nicht stimmen sollte.
Ihr werdet mehr Geduld brauchen, als die 'Standard-Eltern', aber ihr werdet das schaffen.

Zephyroth
2016-11-25, 09:05:05
Das mit dem EEG war ein Fehler, uns wurde der alte Befund mitgeteilt. Der neue Befund ist heute gekommen, leider will der Arzt noch nichts sagen. Will zuerst mit einer Neurologin reden. Aber angeblich sieht man am EEG etwas, es ist auffällig.

Was auch immer das heißen mag. Klar ist es auffällig, der Kleine hatte einen Schlaganfall. Verdammt ich hasse solche Unsicherheiten. So etwas frisst einen auf.

Gestern war Niko in einem katastrophalen Zustand. Die eine Gesichtshälfte halb gelähmt, das eine Bein wollte auch nicht so recht. Heute ein Atemaussetzer, Sauerstoffsättigung runter auf 30%. Was nur kurz und es ist auch nix ernsthaftes passiert, aber und ist fast das Herz stehen geblieben. Und dann hatte er so einen starren Blick...

Heute Abend ging es ihm wieder deutlich besser, da was er wieder so, wie oben beschrieben. Guckte munter durch die Gegend, Schnitt Grimassen uns gähnte herzhaft.

Wie lange kann man so einer Belastung stand halten? Dieses auf und ab, warm und kalt. Ich weiß es nicht. Ich hoffe so lange wie nötig. Ohne meine Frau wär ich eh schon zusammengebrochen.



Grüße,

Zeph

Korfox
2016-11-25, 09:20:25
Es gibt Menschen, die halten so einer Belastung 60 Jahre stand, es gibt Menschen, die brechen nach 2 Stunden unter ihr zusammen. Gut ist, wenn man sich Halt geben kann. Ich drücke euch die Daumen, dass der Arzt keinen Hiobs-Botschaft hat.
Drei Schritte vor, zwei zurück... so kommt es einem oft vor.

Zumindest Schlafapnoe ist bei Neugeborenen normal. Das gibt sich meist so nach 6-12 Monaten. Ob die Sättigung dabei auf 30% fallen darf: Keine Ahnung. Nur um euch wieder aufzuzeigen, dass Nico vielleicht etwas ungewöhnlich, aber durchaus nicht im komplett abwegigen Rahmen ist.

Ectoplasma
2016-11-25, 15:23:59
Ich krieg immer nen Schreck wenn ich ne Mail mit was neuem aus dem Thread bekomme. ;(

Du läßt dir Mails aus dem 3DC zukommen, wenn's was Neues gibt? Urgs ... :freak:

sun-man
2016-11-25, 15:31:57
Klar, Abo auf den Thread und so. Keine Ahnung was da nun "Urgs" dran ist.

Zephyroth
2016-11-25, 22:50:59
Puuh, ich glaub' ich bin schuld am letzten Erdbeben, so groß wie der Stein war der mir vom Herz gefallen ist. Niko ging's heute deutlich besser und das EEG zeigte keine neuen Erkenntnisse. Der Kleine ist nach wie vor krampffrei, was das wichtigste ist. Klar ist es nicht normal, aber hey, das wußten wir schon vorher...

Des weiteren wird Niko inzwischen fast komplett über die Sonde ernährt, also kann der Venenzugang bald weg. Und wie's aussieht bekommen wir ihn bald heim. Es wurde kein Datum genannt, aber da das abschließende MRT am 2.12 angesetzt ist und dies ein Freitag ist, gehe ich davon aus das die Ärzte ihn uns dann heimgeben wollen. Sofern der Kleine mitspielt, wir werden sehen.

Außerdem haben wir heute erfahren, wie in Zukunft mit der Sonde umgegangen werden soll, wann auf eine Magensonde umgestellt wird und wie das Problem des nicht schließenden Magen behoben wird. Kurz, Niko hat noch 2-3 OP's vor sich.

Ich war heute recht überrascht, als wir beim Wickeln die OP-Narbe am Bauch gesehen haben. Etwa 5cm lang (was ungefähr der halbe Bauch ist), keine Nähte mehr und wunderschön verheilt. WTF??? Die OP war am Montag!!! Wenn ich mich in den Finger schneide, dann reicht eine Woche nicht, das dies verheilt ist.

Es geht voran und ich gebe zu, ich habe vorgestern mehr oder weniger hysterisch reagiert. Das erste mal in meinem Leben. Hm, aber wenn man Angst um sein Kind hat... wohl normal.

https://abload.de/img/p10302408ljvw.jpg
Die Nasensonde hat er noch im Magen, weil hier noch Magensäfte abgesaugt werden um eine Aspiration zu verhindern. Das vergeht, bis sich der Magen/Darm an die neue im Dünndarm gewöhnt hat.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-11-29, 07:38:34
Jaja... Und man sammelt täglich neue Steine ein, die man dann wieder vom Herzen fallen lassen kann.
Mal unabhängig: Ihr habt echt einen süßen Racker. Und seinen Vater kann er auch nicht verleugnen.

rokko
2016-11-29, 08:08:42
Schaut doch schon richtig gut aus der kleine.
Echt schon Wahnsinn wie schnell der sich erholt.

Mit etwas Glück habt ihr alle zusammen ein schönes Weihnachten zu Hause. :up:

Zephyroth
2016-11-29, 08:21:48
Nein, seinen Vater kann er nicht verleugnen. Der "Kleine" hat jetzt schon Größe 62.

Es geht auch weiterhin voran. Gestern ist er wieder auf die Neonatologie gekommen. Der Venenzugang wurde entfernt und die Nasensonde gegen eine kleinere getauscht. Auch diese wird bald entfernt werden. Am Donnerstag zieht meine Frau vorraussichtlich ins Elternzimmer mit dem Kleinen ein, das ist die Vorbereitung zur Heimreise. Weihnachten zu dritt scheint gesichert.

Wo Licht ist, gibt's leider auch Schatten. Die Krampfanfälle sind wieder zurück und er braucht wieder ein Antiepileptikum. Näheres erfahren wir heute, gestern war's auf der Neo hektisch, daher ist sich eine nähere Erklärung nicht ausgegangen.

Am Donnerstag gibt's ein weiteres MRT vom Schädel, mal sehen was sich hier ergibt.

Ansonsten häufen sich die Hinweise das Nikolai anfängt zu schlucken. Beobachtet hat's direkt noch keiner, aber die Verschleimung im Rachen wird besser. Ebenso müßte mehr Speichel aus dem Mund kommen, wenn er nicht schlucken würde. Das ist jetzt unsere Meinung als Eltern und derer zweier Schwestern, die ihn pflegen. Irgendwas tut sich. Ich hoffe es, das wäre ein riesen Schritt in Richtung Genesung.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-11-29, 08:36:19
Es gibt inzwischen Antiepileptika, die kaum noch dämpfende Wirkung haben. Wird schon passen. Und wenn das alles ist, was bleibt, dann kann man, denke ich, gut damit leben. Vielleicht wächst es sich dann zur Pubertät aus.

Zephyroth
2016-12-02, 22:11:13
Heute haben wir den abschließenden MRT-Befund erhalten, der sich durchwegs positiv liest. So sind auch vier Wochen nach dem ersten MRT keine Gehirnschäden feststellbar, ebenso haben sich die beiden Thromben bereits verkleinert. Es gibt noch eine Auffälligkeit im Stammhirn, allerdings ist diese auch bei gesunden Säuglingen nicht ungewöhnlich.

Trotz des erfreulichen MRT gibt's halt noch den klinischen Befund, spricht was zeigt uns Nikolai. Und hier gibt es noch jede Menge Auffälligkeiten. Allerdings behaupte ich jetzt mal nach dem MRT frech, das diese hauptsächlich auf die Sinusthrombose zurückzuführen sind und nicht auf einen massiven Gehirnschaden. Dies bedeutet natürlich nicht, das diese Probleme verschwinden, wenn die Thromben mal weg sind, aber man kann trainieren und den Kleinen fördern, so das man sie umgehen kann.

Die Chancen, das unser Kind irgendwann mal ein normales Leben führen kann, sind heute wieder etwas gestiegen.

Grüße,
Zeph

M4xw0lf
2016-12-02, 22:38:05
Vielleicht wird es doch irgendwann wie ein böser Traum erscheinen. Weiterhin viel Glück für Familie Zephyroth :)

Nakai
2016-12-03, 00:11:11
Ich war in der letzten Zeit öfter etwas gesperrt und eventuell kommt es irgendwie zu spät.

Vor allem beim ersten Kind will man alles richtig machen und die eigenen Ansprüche steigen meistens ins Unermessliche. Ich wünsche euch viel Kraft und ich lese deine Beiträge mit viel Anteilnahme und Interesse. Ihr schafft das!:)

Und...





...der Kleine ist stark. :)

sun-man
2016-12-03, 07:59:09
Hehehe, Papas Riesenpranke :). Merks Dir, die werden SOOOO schnell groß. Ihr schafft das :) :heart:

Sonni
2016-12-03, 22:23:44
Die Tapferkeitsurkunde ist toll :heart:

Ihr schafft das! Mit Mut, Kraft und ganz viel Liebe!! Und die Liebe sieht man auf den Fotos mehr als deutlich!! Ihr seid ganz tolle, starke Eltern die sich jedes Kind nur wünschen kann.
Ich wünsche euch ein wundervolles Weihnachten zu dritt ZU HAUSE. Und durch euch wird der Kleine ganz gesund und munter werden. Da bin ich mir total sicher! :)
Bleibt so stark!! Der Kleine spürt das. :heart:

Edit: Zwei Fotos von euch finde ich ganz besonders toll: einmal das, wo deine Frau ihm vorliest und dann das was du zuletzt gepostet hast. Auf beiden Bildern sieht man dass ihr ihm trotz des ganzen Horrors und der ganzen Intensivstation, das Schönste des Lebens zeigt: was es heißt zu lieben und Zeit zu haben.
Ihr macht das wirklich toll.

EL_Mariachi
2016-12-03, 23:11:40
Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.

Von mir auch alles Gute... :wave:

.

cartman5214
2016-12-04, 01:14:47
Wir hatten unseren Schreckmoment bei der U2. Nach der ambulanten Geburt waren wir am Tag 8 bei Kinderarzt der uns nach fast einer Stunde Untersuchung mitteilte das er uns nicht rauslässt bevor er einen direkten Termin beim Kinderkardiologen hat. Bei diesem hieß es dann Notarzt und ab ins Herzzentrum (nie so froh gewesen in Berlin zu wohnen).
Ironie des Lebens, der diensthabende Kardiologe ist der Stammkardiologe meines Schwagers. Der durfte nämlich auch ab dem zarten Alter von -2 Monaten diese Station geniessen und ist auch jetzt, 20 Jahe später noch regelmäßig Gast dort.

Ab auf die Intensiv und ab da... Ja, wir haben es böse erwischt aber heilige Sch... es geht uns gut. In den kommenden 14 Tagen habe ich Demut gelernt. Wenn man Eltern und Kinder gesehen hat mit wirklich ernsten Zuständen, das prägt.

Zephyroth, euch alles Gute. Wir haben den Moment durch, Ungewissheit ob wir ein lebendes Kind mit nach Hause nehmen können, dann Ungewissheit ob wir ein gesundes Kind mitnehmen können und zuletzt ob wir ein Kind mit bleibenden Einschränkungen mitnehmen können. Und nun, 3 Jahre danach mischt unser Kurzer den Kindergarten auf wie nichts gutes. Wo er ist ist vorn! Ich drücke die Daumen das es auch bei euch auch diesen Weg nehmen wird!

Zephyroth
2016-12-04, 22:20:39
Zwei Fotos von euch finde ich ganz besonders toll: einmal das, wo deine Frau ihm vorliest und dann das was du zuletzt gepostet hast. Auf beiden Bildern sieht man dass ihr ihm trotz des ganzen Horrors und der ganzen Intensivstation, das Schönste des Lebens zeigt: was es heißt zu lieben und Zeit zu haben.
Ihr macht das wirklich toll.

Es freut mich, das es uns gelungen ist, genau das mit diesen beiden Fotos (meine beiden Favorites unter mittlerweile 400!) einzufangen.

Dieser Moment war für mich persönlich besonders wichtig, da die eh schon geringere Bindung zum Vater (im Vergleich zur Mutter) durch Nikos Krankenhausaufenthalt besonders gestört ist.

Es war einfach unbeschreiblich, den Kleinen auf diese Weise zu halten (ich hatte ihn natürlich vorher auch schon in der Hand, aber wegen der vielen Kabel, Venenzugänge etc. eben nicht so). Wie er sich trotz seiner Einschränkungen einfach zusammengekuschelt hat und mit vollstem Vertrauen komplett entspannt eingeschlafen ist. Dieser Moment hat auch mir sehr gut getan.

Morgen zieht meine Frau ins Elternzimmer ein und übernimmt Nikolai's Pflege fast vollständig. Und wenn alles gut läuft, kommt er am Donnerstag oder Freitag nachhause.

Anbei noch eines unserer ersten Familienfotos. Die Nachtschwester war recht talentiert mit der Kamera, muß ich zugeben. Und bitte, in dem Zimmer war das Licht stark gedimmt, die Aufnahme geschah mit ISO 3200 und einem 2.8er-Objektiv.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-12-05, 07:07:01
Ach. Der kleine Kurze sieht doch schon so aus, als käme das alles ins Lot (auf dem letzten Bild empfinde ich es zumindest stark so).
Wenn ich Papas Herzen lauschen kann, so, wie ich das schon immer im Bauch gemacht habe, wo sich Mamas und Papas Herzschlag vermischt haben, dann kann mir nichts etwas anhaben.

Ich mag die Fotos auch sehr. Natürlich fühle ich mich auch zurückversetzt, da unser Mause-Doppel-Zahn ja auch noch kein Jahr alt ist. Ich war quasi die ersten 20 Tage 'zu Hause' (erst eine Woche Familienzimmer und dann Urlaub) und die Maus hat eigentlich grundsätzlich bei mir auf der Brust gepennt. Ich denke, ihr macht das mit dem Bonding auch gut. Und lass dir nichts einreden: Bonding hin oder her - zeitweise ist Papa eh abgeschrieben, weil der gibt keine Milch.
Unglaublich, wie klein so Würmchen sind und wie schnell sie dann wachsen (von einer Handvoll am Anfang zu locker Rumpfgröße innert eines guten halben Jahres... dabei sind sie dann nur 10-12 cm gewachsen).

In den Bildern steckt so viel Gefühl, dass man es kaum glauben mag. Ich kenne nicht viele Bilder, durch die man sich so genau daran erinnert fühlt, was man in 'ähnlicher' (nur die Geburt und das neue Leben betrachtend - wir hatten ja weniger Probleme... zumindest waren unsere Probleme durch, nachdem Mamas Blutwerte wieder aufgepäppelt waren) Situation gefühlt hat. Diese bedingungslose Liebe.
Dieses Wesen, das sich nicht erst, wie jeder andere Mensch in unserem Leben, beweisen muss, sondern das einfach so, ohne Schlüssel, durch die Wand in das Herz eingebrochen ist und sich da in Sekundenbruchteilen so breit macht, dass kaum noch etwas anderes Platz findet.


EDIT: Und jetzt der Korfox-Ist-Ein-Idiot-Teil:
Ich kenne keine älteren Fotos von dir. Du siehst natürlich sehr mitgenommen aus und abgeschafft. Wie geht es dir selbst, wie geht es der Mutter selbst? (Ja, man mag nicht an sich selbst denken, aber es bringt alles nichts, wenn man sich kaputt macht...)

Zephyroth
2016-12-05, 08:43:58
Ich kenne keine älteren Fotos von dir. Du siehst natürlich sehr mitgenommen aus und abgeschafft. Wie geht es dir selbst, wie geht es der Mutter selbst? (Ja, man mag nicht an sich selbst denken, aber es bringt alles nichts, wenn man sich kaputt macht...)

Wie geht's uns? Das ist eine gute Frage.

Uns geht's inzwischen jeden Tag etwas besser. Zum einen weil man mit der Situation immer besser zurecht kommt, zum anderen weil der Kleine Fortschritte macht. Sicher gibt's immer wieder Rückschläge, wie beispielsweise die OP für die Jejunalsonde, dann geht's uns natürlich auch wieder schlechter.

Das wichtige ist aber (und das hab' ich sehr schnell lernen müssen) das man füreinander da ist, mehr als je zuvor und das man mit seiner Partnerin über die eigenen Ängste und Gefühle redet, selbst auf die Gefahr hin das man hier einen Teil der eigenen Änste auf den Partner überträgt (was man nicht will).

Ich habe das selbst deutlich gemerkt, mein ganzer Körper hat rebelliert, solange ich versucht habe den "starken" Mann zu spielen. Ich hatte Schmerzen in der Brust, mein Ruhepuls ging nicht unter 100 und mein Blutdruck war irgendwo bei 150/100. Daraufhin hab' ich mich klarerweise untersuchen lassen und siehe da das EKG war auffällig. Zwar nicht in dem Sinne das gleich etwas zu tun wäre, aber mir wurden eindringlich die Symptome eines Herzinfarkts beschrieben, bei denen ich sofort die Rettung holen soll:eek:. Nebenbei zehrt das ganze an meinen Nerven und manchmal versinke ich in einem Loch voller Hoffnungslosigkeit. Aber in dem Fall ist dann meine Frau für mich da. Sie ist wundervoll.

Meine Frau hat keine körperlichen Beschwerden (außer die offensichtlichen einer Geburt, mit anschließender Kürettage der Gebärmutter, hier hat sie 3 Blutkonserven verbraucht). Aber auch an ihr zehrt die Situation psychisch, es geht ihr ähnlich wie mir. Auch sie hat ihre deprimierten Phasen, dann bin aber ich für sie da.

Das Gute an der ganzen Situation ist, das es uns beide zusammengeschweißt hat. Ich liebe diese Frau, sonst hätte ich sie nicht geheiratet oder ein Kind mit ihr gezeugt. Aber aber die derzeitige Intensität übertrifft sogar die Gefühle in unserer Anfangsphase. Und wenn mich mein Kleiner in 25 Jahren mal fragen sollte, warum ich mit der Mama immer noch zusammen bin, dann kann ich antworten: "Wegen dir!"

Auf die Fotos würde ich nicht so viel geben, die entstehen meistens spät am Abend, wo wir beide schon müde sind.

Grüße,
Zeph

Korfox
2016-12-05, 08:52:46
Das wichtige ist aber (und das hab' ich sehr schnell lernen müssen) das man füreinander da ist, mehr als je zuvor und das man mit seiner Partnerin über die eigenen Ängste und Gefühle redet, selbst auf die Gefahr hin das man hier einen Teil der eigenen Änste auf den Partner überträgt (was man nicht will).
Da habt ihr einen Vorsprung gegenüber 'normalen' Eltern. Nach einer Geburt und den ersten Wochen muss man oft erst neulernen, sich zu sehen und die Aufmerksamkeit wieder etwas vom Kind auf den Partner zu lenken. Ich denke, viele Partnerschaften gehen an dieser herausforderung dann kaputt (und trennen sich, wenn die Kinder aus dem Haus sind und es auffällt).


Meine Frau hat keine körperlichen Beschwerden (außer die offensichtlichen einer Geburt, mit anschließender Kürettage der Gebärmutter, hier hat sie 3 Blutkonserven verbraucht).
Das ist kacke. Bei meiner Frau war es kurz vor "wir brauchen Blutkonseren" (ca. 2 Liter) und das Labor lag nicht im OP. Mir ging ganzschön die Muffe... und dem operierenden Arzt auch. Der war kurz davor, mich rauszuschmeißen...

Gut, dass ihr das gemeinsam angeht und miteinander füreinander tragt.
Glückwunsch zu dieser Frau :). Und ihr Glückwunsch zu diesem Mann :).

Ectoplasma
2016-12-05, 09:49:04
Was ich mittlerweile ziemlich verstörend finde ist, dass Leute jeden Privatscheiss in die Öffentlichkeit tragen. Manche Dinge will man nicht wissen und sie sollten auch privat bleiben.

Screemer
2016-12-05, 10:01:41
du kannst dem thread ja fern bleiben. dann musst du den privatscheiß nicht lesen. zweiter post hier im thread und das zweite mal urgs von meiner seite.

Zephyroth
2016-12-05, 10:15:14
Was ich mittlerweile ziemlich verstörend finde ist, dass Leute jeden Privatscheiss in die Öffentlichkeit tragen. Manche Dinge will man nicht wissen und sie sollten auch privat bleiben.

Ja, diesen Vorwurf muß ich mir wohl gefallen lassen. Man kann mich auch des Attention-Whorings bezichtigen, oder das ich sonst wohl keine sozialen Kontakte habe, ein zerüttetet Elternhaus etc...

Ist aber nicht der Fall. Wir haben den vollen Rückhalt der Familie und unserer Freunde. Das funktioniert bestens, keine Sorge.

Trotzdem hab' ich hier unsere Geschichte erzählt, weil's mir zum einen zum ursprünglichen Thema passend erschien und weil ich weitere Ansichten zu unserem Fall von familienfremden Personen bekommen habe. Leute die mich nicht persönlich kennen und nicht emotional involviert sind. Auch diese Meinungen sind für jemanden der verzweifelt nach Antworten sucht, wichtig. Wenn du so willst ist dies hier ein Teil meiner Therapie.

Ich danke allen für die aufbauenden Worte, das meine ich ganz ehrlich.

Ich kenne nicht deinen Hintergrund, vielleicht hast du ähnliches mitgemacht, vielleicht nicht. Ich wünsche dir jedenfalls, das du so einen "Privatscheiß" nicht mitmachen mußt.

Grüße,
Zeph

sun-man
2016-12-05, 10:18:20
Ecto ist scheinbar eher der Meckerpott. Liest aber fleißig mit. Ist doch Deine Sache und ich find es OK.

Ectoplasma
2016-12-05, 10:47:01
Ich kenne nicht deinen Hintergrund, vielleicht hast du ähnliches mitgemacht, vielleicht nicht.

Tod und Verderben hatte ich dieses Jahr. Aber die Details erspare ich jedem. Das verarbeitet man eher im privaten Umfeld. Vielleicht bin ich vielen ja zu Oldschool, aber es scheint so, dass das Herauslassen von privaten Angelegenheiten in die Öffentlichkeit, mittlerweile zu einem voyeuristischem Volkssport geworden ist.

Wenn du so willst ist dies hier ein Teil meiner Therapie.


Ist auch ok. Wie aber offenbar keinem so richtig aufgefallen ist, dass ich dich nicht alleine gemeint habe. Sogar ganz bewußt nicht, auch wenn du Teil meines "Gemeckers" bist. Ich kann nur jedem raten, nichts von sich Preis zu geben. Alleine wenn man weiss, wie Personaler das Netz nach Details von Bewerbern absuchen. Da wird in einer zehntel Sekunde entschieden, ob du raus bist oder nicht. Du würdest schon als problematisch durchgehen.

Ecto ist scheinbar eher der Meckerpott. Liest aber fleißig mit. Ist doch Deine Sache und ich find es OK.

Nein, habe nur die letzten wenigen Einträge gelesen. Ich denke zum Thema wurde schon fast alles gesagt. Meckerpott kannst du mich gerne nennen, finde ich ok.

Zephyroth
2016-12-05, 10:56:11
Ich kann nur jedem raten, nichts von sich Preis zu geben. Alleine wenn man weiss, wie Personaler das Netz nach Details von Bewerbern absuchen. Du würdest schon als problematisch durchgehen.

Ja, ist auch meine Einstellung. Deswegen wirst du von mir auch nichts sonst im Netz finden. Kein Facebook, kein Google+, nichts was den Namen "Zephyroth" mit meinem Echt-Namen in Verbindung bringt.

Einzige Ausnahme sind die Bilder hier in diesem Thread. Die stellen als einziges eine Verbindung zur Person her und selbst da fehlt noch der Name. Und auch wenn ich anno 2001 (zumindest laut Google) der erste Zephyroth (in dieser Schreibweise) im Web war, so gibt's inzwischen weltweit tausend andere...

Ich sehe eher Personaler als problematisch an, die jemanden der mit seinem Kind einen schweren Start hatte, schon als problematisch einstufen. Und nein, in solchen Firmen möchte ich sowieso nicht arbeiten. Es gibt genug andere. Vielleicht keine die eine steile Karriere versprechen, aber es gibt eben auch andere Dinge im Leben.

Grüße,
Zeph

Ectoplasma
2016-12-05, 11:18:05
Und nein, in solchen Firmen möchte ich sowieso nicht arbeiten.

Ist zwar schon sehr OT, aber ich möchte noch los werden, dass du gar nicht wissen kannst, in welchen Firmen so Verfahren wird. Du kannst es dir nicht aussuchen, auch wenn du glaubst, du könntest es.

Zephyroth
2016-12-05, 11:22:13
Wie auch immer, es wirft eher ein schlechtes Licht auf die Firma (bzw. deren Personaler), als auf mich.

Ich habe einen guten Job, bin dort glücklich und ja, ich habe auch die Unterstützung der Firma in meinem Fall...

Grüße,
Zeph

RoNsOn Xs
2016-12-05, 11:45:19
Irgendwo östlich in Österreich wirds dann aber nicht mehr viele Zeph´s geben.
Nichts desto trotz weiß das Netz in wenigen Jahren für frei zugängliche Leute deinen Namen. Heute wissen es die Großen Firmen sowieso schon durch mindestens die Handy-Wanze.

sun-man
2016-12-05, 11:57:14
Oh Mann, setzt den Aluhut wieder auf und BTT....

RoNsOn Xs
2016-12-05, 13:11:39
Mit deinen Spruch des Aluhuts wertest du den Datenschutz und Privatsphäre sehr ab. .. und BTT....

Sonni
2016-12-05, 13:16:07
Ich finde man sollte wieder lernen das Leben lockerer zu sehen. Selbst wenn die Persoleute aus der Firma wissen, dass man hier im Forum schreibt.. na und? Was soll denn dann passieren? Ich denke da ist es schlimmer wenn man irgendwelche Vorstrafen hat oder im Internet auf irgendwelchen illegalen Seiten angemeldet ist.
Ein Privatleben darf man ja wohl haben.

RoNsOn Xs
2016-12-05, 13:25:27
Solche Leute ("Personaler") grasen sowieso nur das schnell Zugängliche, sprich Legale ab, das worüber man sich keine Gedanken macht.
Illegales ist oft sowieso mehr im Untergrund und wird wenn überhaupt nach intensiver Recherche gefunden.
Wenn man aber ganz banales erkennt hier textet stündlich die Sonni, macht sich das beim nächsten Arbeitgeber nicht gut, schon ganz unabhängig vom Inhalt.

Sonni
2016-12-05, 13:42:06
Solche Leute ("Personaler") grasen sowieso nur das schnell Zugängliche, sprich Legale ab, das worüber man sich keine Gedanken macht.
Illegales ist oft sowieso mehr im Untergrund und wird wenn überhaupt nach intensiver Recherche gefunden.
Wenn man aber ganz banales erkennt hier textet stündlich die Sonni, macht sich das beim nächsten Arbeitgeber nicht gut, schon ganz unabhängig vom Inhalt.
Solange ich nicht stündlich vom Arbeitsrechner poste?!
Naja hat aber nichts mit dem Thema zu tun hier.
Ich bin da nicht ganz so paranoid. Es steht hier nichts was mir peinlich wäre oder so. Ich bin so wie ich bin. Und bisher hatte ich damit keine wirklichen Schwierigkeiten.

Ectoplasma
2016-12-05, 17:12:59
Sorry für nochmal OT, aber das mit den Personalern war nur ein Beispiel von mir. Das man Zeph nicht so ein einfach damit in Verbindung bringt ist schon klar, aber ich möchte primäer einfach nicht so viele persönliche Dinge von Leuten erfahren, die ich nicht kenne. Zeph hätte einfach die Bilder weglassen können und fertig. Schließlich kann ich das auch nicht mal eben so schnell weg klicken, wie ich möchte. Also lasst den Spruch von wegen, das bräuchte ich ja nicht zu lesen.

@Sonni und sun-man.

Habt ihr schon mal hinter Personalern gestanden, die sowas entscheiden? Nein, solltet ihr mal machen, falls ihr die Gelegenheit dazu haben solltet. Das geht zack, zack und wird als erstes von Fotos des Bewerbers entschieden, die man auf Facebook und Co findet. Da braucht nur ein dummes Party-Bild dabei sein, oder die Ausbreitung von Krankheitsgeschichten in der Familie und schon landest du auf dem Stapel ganz unten, oder bist gleich ganz raus. Von einem BGS Beamten weiss ich z.B., dass Anwerber beim BGS sogar mit disziplinarischen Maßnahemen zu rechen haben, falls sie neben irgendwelchen dämlichen Party-Bildern auch noch ein Bild von sich in Uniform posten. Aber wenn ihr meint, das seien alles nur Märchen aus irgendwelchen Filmen, bitte dann träumt schön weiter.

sun-man
2016-12-05, 17:32:46
Pech. Ich hab ne Homepage und so weiter.... Derzeit auf keinen Job angewiesen. Firmen die so entscheiden sind mir auch egal.
Der Personaler meines AG entscheidet nach Können und nicht nach Social Media.

Sonni
2016-12-05, 18:12:38
Sorry für nochmal OT, aber das mit den Personalern war nur ein Beispiel von mir. Das man Zeph nicht so ein einfach damit in Verbindung bringt ist schon klar, aber ich möchte primäer einfach nicht so viele persönliche Dinge von Leuten erfahren, die ich nicht kenne. Zeph hätte einfach die Bilder weglassen können und fertig. Schließlich kann ich das auch nicht mal eben so schnell weg klicken, wie ich möchte. Also lasst den Spruch von wegen, das bräuchte ich ja nicht zu lesen.

@Sonni und sun-man.

Habt ihr schon mal hinter Personalern gestanden, die sowas entscheiden? Nein, solltet ihr mal machen, falls ihr die Gelegenheit dazu haben solltet. Das geht zack, zack und wird als erstes von Fotos des Bewerbers entschieden, die man auf Facebook und Co findet. Da braucht nur ein dummes Party-Bild dabei sein, oder die Ausbreitung von Krankheitsgeschichten in der Familie und schon landest du auf dem Stapel ganz unten, oder bist gleich ganz raus. Von einem BGS Beamten weiss ich z.B., dass Anwerber beim BGS sogar mit disziplinarischen Maßnahemen zu rechen haben, falls sie neben irgendwelchen dämlichen Party-Bildern auch noch ein Bild von sich in Uniform posten. Aber wenn ihr meint, das seien alles nur Märchen aus irgendwelchen Filmen, bitte dann träumt schön weiter.
Das kann ich sogar verstehen und nachvollziehen.
Auch Nacktselfies oder was weiß ich sollte man vielleicht nicht online stellen..

Aber ich denke nicht, dass es jemanden interessiert wenn man in irgendeinem Forum normale Fotos reinstellt und manchmal auch Blödsinn von sich gibt.
Auch Bilder von sich mit Baby auf der Intensivstation ist etwas was vollkommen uninteressant für Arbeitgeber ist. Und kein Bild von Zeph ist sofort sichtbar. Du musst schon klicken um es zu sehen, also kannst du es sehr wohl umgehen und es dir nicht angucken.

Zephyroth
2016-12-05, 18:32:11
Leute, während ihr euch hier über Datenschutz streitet, ist mein Sohn am Vormittag fast verstorben. Wir müssen uns mittlerweile mit der Frage beschäftigen, ob er beim nächsten Anfall reanimiert werden soll.

Grüße,
Zeph

BTB
2016-12-05, 18:33:15
:(

sun-man
2016-12-05, 19:29:46
Daumen sind komplett für den Kleinen gedrückt.

Sonni
2016-12-05, 19:35:19
Leute, während ihr euch hier über Datenschutz streitet, ist mein Sohn am Vormittag fast verstorben. Wir müssen uns mittlerweile mit der Frage beschäftigen, ob er beim nächsten Anfall reanimiert werden soll.

Grüße,
Zeph
Wie bitte?? Was ist passiert? Ich dachte es geht berg auf?! :(

Zephyroth
2016-12-05, 22:13:23
Ja, kein Druckfehler. Richtig gelesen... :(

Heute vormittag hatte der Kleine wieder einen Krampfanfall, der zu einem Atemstillstand mit beinahem Herzstillstand geführt hat. Ohne sofortige Reanimation wäre er gestorben.

Meine Frau hat erst davon erfahren, als sie ins Elternzimmer einziehen wollte. Sie und Nikolai sind nun zwar drinnen, aber das Heimkommen können wir uns realistischerweise wohl abschminken :(.

Genau genommen wollte der Arzt nicht alleine mit meiner Frau reden, er wollte auch mich dabei haben. Als dann noch die Psychologin im Schlepptau dabei war, war klar das es keine guten Nachrichten geben würde.

Die Frage an uns war klar: "Soll im Falle eines weiteren Krampfanfalls eine volle Reanimation durchgeführt werden, oder soll man sich auf basale Stimulation beschränken?"

Letzteres hätte heute für Niko den sicheren Tod bedeutet.

Nebenbei folgte der Hinweis, das sich das Nikolai in den letzten vier Wochen keine neurologischen Fortschritte gemacht hat und wir uns gut überlegen sollten, ob wir es uns zutrauen daheim die richtige Pflege zu leisten, zumal im Falle eines solchen Anfalls daheim die Rettung wohl nicht rechtzeitig da sein würde.

Ebenso wurde uns klar gemacht, das man beim derzeitigen klinischen Bild trotz des guten MRT von dauerhaften, schweren Behinderungen bei Nikolai ausgehen muß. Wobei es dann wieder mit: "Wir sind aber keine Propheten!" relativiert wurde... *grml*

Ich war insgesamt sehr gefasst, da ich diese Frage schon vor zwei Wochen gestellt habe und auch eine Antwort zurecht gelegt habe. Meine Einstellung ist, das wir den Kleinen gehen lassen, sollte er das wollen. Es macht keinen Sinn, ihn von Krampfanfall zu Krampfanfall zu retten, wenn es nur das Unvermeidliche rauszögert. Ich wußte noch nicht wie ich dies meiner Frau erklären sollte, aber nachdem sie sich gefangen hatte und ich sie fragte hat sie gesagt (und ich glaube diese Worte vergesse ich mein Leben lang nicht mehr): "Er hat sich schon entschieden, nur heute morgen haben sie ihn wieder zurückgeholt, oder?"

Allerdings hatten wir zum Zeitpunkt dieser Entscheidung noch nicht alle Fakten...

Es wurde dann ein EEG (Gehirnströme) gemacht, wo wieder mal keine Anzeichen für einen Krampf vorhanden waren. Ich werde das Gefühl nicht los, das wir (Eltern & Ärzte) irgendwas in Nikos speziellem Fall übersehen.

Nach weiterer Rücksprache sind wir derzeit so verblieben, das nach unserer Einschätzung nach den vorliegenden Fakten nur die Sinusthrombose für die Krampfanfälle in Frage kommt. Da die Krampfanfälle im Gehirn keinen direkten Schaden anrichten (sondern erst, wenn die Sauerstoffzufuhr zu lange unterbrochen wird) und sich die Thromben nicht von heute auf morgen auflösen, haben wir um die volle Reanimation gebeten, falls ein weiterer Anfall auftritt. Wir wollen Niko die Zeit geben, das sich zumindest die Thromben auflösen. Natürlich werden wir dies überdenken, sollten sich die Anfälle häufen oder danach weitere Beeinträchtigungen auftreten.

Grüße,
Zeph

Gast
2016-12-05, 22:58:03
Ich werde das Gefühl nicht los, das wir (Eltern & Ärzte) irgendwas in Nikos speziellem Fall übersehen.


Falls noch nicht geschehen, sollte man checken lassen, ob nicht eine Krebserkrankung vorliegt.

Korfox
2016-12-06, 07:15:30
Heute vormittag hatte der Kleine wieder einen Krampfanfall, der zu einem Atemstillstand mit beinahem Herzstillstand geführt hat. Ohne sofortige Reanimation wäre er gestorben.

Ich sitze gerade hier und heule gleich.

Nebenbei folgte der Hinweis, das sich das Nikolai in den letzten vier Wochen keine neurologischen Fortschritte gemacht hat und wir uns gut überlegen sollten, ob wir es uns zutrauen daheim die richtige Pflege zu leisten, zumal im Falle eines solchen Anfalls daheim die Rettung wohl nicht rechtzeitig da sein würde.

Ebenso wurde uns klar gemacht, das man beim derzeitigen klinischen Bild trotz des guten MRT von dauerhaften, schweren Behinderungen bei Nikolai ausgehen muß. Wobei es dann wieder mit: "Wir sind aber keine Propheten!" relativiert wurde... *grml*

Das hätte man freilich etwas früher erwähnen können. Dass sie keine Propheten sind (Prophet: Prophet bezeichnet. einen Verkünder göttlicher Botschaften) ist klar. Wenn sie "Prophet" meinen, dann... war das ein klares Statement. So klar, wie man sonst nur weniges diagnostiziert. Wenn sie "Wahrsager" meinten, dann ziehen sie sich wieder aus der Position, angegriffen werden zu können. Was sollen sie sonst machen.

Ich war insgesamt sehr gefasst, da ich diese Frage schon vor zwei Wochen gestellt habe und auch eine Antwort zurecht gelegt habe. Meine Einstellung ist, das wir den Kleinen gehen lassen, sollte er das wollen. Es macht keinen Sinn, ihn von Krampfanfall zu Krampfanfall zu retten, wenn es nur das Unvermeidliche rauszögert. Ich wußte noch nicht wie ich dies meiner Frau erklären sollte, aber nachdem sie sich gefangen hatte und ich sie fragte hat sie gesagt (und ich glaube diese Worte vergesse ich mein Leben lang nicht mehr): "Er hat sich schon entschieden, nur heute morgen haben sie ihn wieder zurückgeholt, oder?"
Das hätte man vorher besprechen können, ihr seid euch aber offensichtlich einig. Scheiße, vor so einer Entscheidung zu stehen (wegen mir hatte er sich entschieden, aber er weiß ja auch noch garnicht, wie die Alternative aussieht).
Ich sage auch immer (und habe das oben glaub auch irgendwo deutlich gemacht): Pflege liegt nicht jedem. Zumal man ggf. sein komplettes Leben opfert, um dem anderen... ja was eigentlich?... zu ermöglichen.
Irgendwo sind Eltern hier in einer gewissen Bringpflicht, aber dann fängt man an, Leben gegeneinander aufzuwiegen.

Ich drücke euch die Daumen, weiterhin stark zu sein und die Entscheidungen zu treffen, die für alle Beteiligten die besten sind. Und ich wünsche euch die Kraft, weiter und weiter zueinander zu stehen und füreinander da zu sein, was auch immer noch kommen mag.

@Fotos: Das hat mich auch irritiert (ich poste sowohl keine Fotos von mir, als auch keine von meiner Tochter - das kann sie später immernoch selbst entscheiden), empfinde ich im gegebenen Fall aber als eher unproblematisch.

sun-man
2016-12-06, 07:29:41
Ich möchte nicht tauschen mit Euch, wirklich nicht.

Ich kann Dir aber an die Hand geben das Ihr, sollte diese Entscheidung nötig sein, diese besser nicht mit Freunden oder gar anderen Eltern zur Diskussion stellt. Ihr werdet IMMER hart kritisiert, wohl sogar noch härter als wenn der Kleine sein Leben lang ein schwerer Pflegefall bleiben würde - da heißt es nämlich nur "Also ich könnte das ja nicht".....

Ich drücke ganz fest alle Daumen (meine Frau auch) das Ihr heile aus der Nummer mit dem Kleinen Mann raus kommt.

Korfox
2016-12-06, 07:44:03
...diese besser nicht mit Freunden oder gar anderen Eltern zur Diskussion stellt. Ihr werdet IMMER hart kritisiert...
Von mir, als Instanz der Klasse 'andere Eltern' nicht.

sun-man
2016-12-06, 08:01:01
Hi,

nicht selbst annehmen den Tip. Ich kenne etwas ähnliches aus den Umfeld. Die beiden haben hart zu fighten und einige Freunde verloren - und müssen sich trotz neuem Kind mehr oder weniger Vorwürfe gefallen lassen. Auch wenn es nur Menschen sind denen Pflege leicht von der Hand geht "Aber man hätte doch....Pflegheim...Leben ist.....". Das ist auch nicht meine/unsere Meinung, ich wollte nur drauf hinweisen das sowas passieren würde wenn es wirklich so eintritt. Hoffen wir einfach das der lütte Scheißer lieber Papa und Mama auf den Sack gehen will :D

Zephyroth
2016-12-06, 14:46:00
Wir hatten ein langes Gespräch mit den Ärzten, sind sämtliche Befunde durchgegangen. Letztendlich ist nicht mehr die Sinusthrombose für Nikolai's Zustand verantwortlich. Nachdem alles andere ausgeschlossen ist, bleibt nur mehr eine Schädigung des Stammhirns und die ist irreparabel.

Leider gehen nicht alle Geschichten gut aus, wir werden die Zeit die noch bleibt mit ihm genießen. Wenn es so weit ist, soll er in Frieden gehen. Ich werde auch nichts weiteres mehr hier posten.

Grüße,
Zeph

Gast
2016-12-06, 14:51:36
Wir hatten ein langes Gespräch mit den Ärzten, sind sämtliche Befunde durchgegangen. Letztendlich ist nicht mehr die Sinusthrombose für Nikolai's Zustand verantwortlich. Es ist nachdem alles andere ausgeschlossen ist, bleibt nur mehr eine Schädigung des Stammhirns und irreparabel.
Aber wenn es eine Schädigung des Stammhirnes wäre, wäre es dann nicht schon vorher vorbei gewesen?

:(
Euch viel Kraft.

Morale
2016-12-06, 14:52:55
Scheiße sowas. Mein Mitgefühl hast du. Wüsste nicht was ich fühlen würde wenn meine Tochter in so einem Zustand wäre.
Das ist bei mir auch mit ein Grund warum ich kein zweites Kind haben möchte (bzw das auf der negativ Seite steht): Sorgen machen. Bislang hatte meine Tochter einmal einen Fieberkrampf, das war nicht sehr schön, aber meilenweit weg davon wie es bei euch ist.

sun-man
2016-12-06, 14:55:51
Oh Mann, das.....was ist mit einer/anderer unabhängiger Meinung zu dem Kleinen?

Denk Dir irgendwas, auch wenn wir uns nicht kennen, was ein bisschen hilft....in den Arm nehmen oder was auch immer.

PS: Ich würde das hier raus nehmen lassen, egal wie es aus geht.

Korfox
2016-12-06, 14:56:28
Ich wünsche euch dann noch eine möglichst lange und freudige Zeit mit dem Knirps.
Ansonsten... keine Ahnung, was ich schreiben soll... bei allem, was man sich im Vorfeld und während der Schwangerschaft schon überlegt und durchkaut: Ich glaube nicht, dass ich die Stärke hätte.

Gast
2016-12-06, 16:26:41
Nachdem alles andere ausgeschlossen ist, bleibt nur mehr eine Schädigung des Stammhirns und die ist irreparabel.


Das klingt mir mehr nach Stochern im Nebel als nach sauberer Diagnose. Keine Krebserkrankung? Kein genetischer Schaden? Falls es eine Schädigung des Hirnstamms ist, dann muss das irgendwo eine Ursache haben.

Sonni
2016-12-06, 17:31:06
Ich denke seit gestern Abend über euch nach. Andauernd frage ich mich wie ich handeln würde oder was ich sagen könnte. Das ist aber glaube ich eine der wenigen Situationen in denen man einfach nichts sagen kann. Man kann nicht trösten, nicht helfen, keine Ratschläge geben, einfach nichts.
Es ist das Schlimmste was man Eltern antun kann: über den Tod des eigenen Kindes entscheiden. Das ist so schrecklich, dass es dafür einfach keine Worte gibt.

Ich hoffe ihr habt die Kraft die Entscheidung nicht zu bereuen - egal in welche Richtung es geht. Ihr habt euch nichts vorzuwerfen. Ihr habt alles mehr als richtig gemacht. Das müsst ihr euch immer und immer wieder klar machen. Ihr habt dem Kleinen im Rahmen der Möglichkeiten ein schönes Leben voller Liebe bereitet. Das ist für ihn ein wertvolles Geschenk.

Alle Kraft dieser Welt. Von Herzen.

M4xw0lf
2016-12-06, 23:05:05
Mir fällt zu dieser Situation nichts zu sagen ein, das nicht hohl und bedeutungslos klingt, sobald es meinen Kopf verlassen hat.

Grindcore
2016-12-07, 10:56:42
Das tut mir so unfassbar leid. Mein aufrichtiges Mitgefühl und viel Kraft.

PHuV
2016-12-07, 12:40:22
Me2, ebenso mein Beileid, und wünsche Euch viel Kraft und Liebe, daß durchzustehen.

Rooter
2016-12-07, 20:12:05
Scheiße ;(

MfG
Rooter

HanSolo78
2016-12-07, 21:04:16
Nachdem ich auch eine Tochter habe... kann ich nur im Ansatz erahnen, wie es euch geht und ihr durchmachen müsst.
Mehr möchte und kann ich zu eurer Situation nicht sagen, außer dass es für euch gut ausgehen soll. Was auch immer das für euch heißt!

Ein Video möchte ich euch widmen: https://www.youtube.com/watch?v=FdzKZX3K4Bc&index=2&list=RDEMpI7b8S-ZEheKTg1rXdF26Q

Grumbart
2016-12-07, 21:08:18
@Zephyroth, obwohl ich selbst zwei Kinder habe, kann nicht mal im Ansatz nachvollziehen was in Euch wohl vorgehen mag. Wie klein und unbedeutend doch alle Probleme sind, welche man selbst hat. Ich wünsche Euch die Kraft diese Lage zu ertragen und durch zustehen. Fühlt Euch umarmt.

Nakai
2016-12-07, 21:11:48
Einfach nur ... Ach...

Zephyroth
2016-12-08, 04:27:52
Danke für die Anteilnahme. Ich bin gerührt und auch wenn ich keinen persönlich kenne, es hilft mir sehr. Das ist auch der Grund, warum ich mich entschlossen habe, doch noch etwas zu posten.

Nikolai ist's heute etwas besser gegangen, er hat seine Großeltern und seine Tante kennen gelernt. Als die weg waren haben wir ihm beide gesagt, das er gehen kann, wenn er will. Es ist wichtig, das er das weiß. Aber er scheint noch auf etwas zu warten.

Bevor ich diese Zeilen geschrieben habe, bin ich im Bett gelegen und ich habe gemerkt, das ich so weit bin. Ich erkenne das Leben und Tod in Nikolais Fall gleichwertig sind, auch weil diese beiden Dinge untrennbar miteinander verbunden sind.

Natürlich erfüllt mich der Gedanke von Nikolai's Tod nach wie vor mit Trauer, aber Angst und Verzweiflung sind gegangen. Meine Frau braucht noch etwas, sie hat den Kleinen 10 Monate im Bauch gehabt und auch so mehr Zeit mit ihm verbracht. Aber auch sie wird es bald schaffen.

Bei diesen Gedanken war mir klar, der Kleine wartet, bis wir beide so weit sind. Bis wir noch ein paar Stunden (vielleicht Tage oder gar Wochen) ohne Angst und Verzweiflung, dafür mit viel Liebe und Freude mit ihm verbringen können. Erst dann wird er gehen. Und wer weiß, vielleicht geschieht ein Weihnachtswunder und er bleibt und wird gesund.

Grüße,
Zeph

Mortalvision
2016-12-08, 06:24:31
Hallo lieber Zeph, ich wünsche Dir und deiner Frau ganz viel Kraft! Und deinem Kleinen "Gottes Segen", egal wie es weiter geht.

Meine Eltern haben das 3 Jahre lang für meinen älteren Bruder mitgemacht. Die Natur hat ihren eigenen Weg :(

NiCoSt
2016-12-08, 15:02:10
Du hast auch meine Anteilnahme, ich wenn ich nicht so recht weiß, was ich schreiben und sagen soll. Vor allem im Kontrast zu unserem Kleinen, der ja auch erst 8 Wochen alt ist, bleibt mir immer ein Klos im Hals stecken, wenn ich von euerm Kind lese. Es berührt mich sehr was du schreibst und ich wünsche Dir und deiner Frau und dem Kleinen alle Kraft die man nur haben kann.

Zephyroth
2016-12-08, 15:29:06
Ich habe Nikolai heute mit dem Yellowstone Nationalpark verglichen. Ein tolles Gebiet mit fantastischen Naturschauspielen. Keiner denkt an den Vulkan darunter, der wenn er losgeht, alles um sich herum vernichtet. Dieser Vulkan ist mittlerweile 70.000 Jahre überfällig und trotzdem besuchen Hunderttausende den Nationalpark, weil sie den Park und nicht den Vulkan sehen.

Wir müssen in Nikolai auch das Kind mit seinen wunderbaren Eigenschaften sehen und nicht den Vulkan der leider in seinem Gehirn sitzt. Wann dieser ausbricht wissen wir nicht und jede Sekunde die wir damit verbringen den Vulkan zu sehen und nicht das Kind ist unwiederbringlich verloren.

Grüße,
Zeph

Mortalvision
2016-12-08, 19:51:34
Du bist ein toller Philosoph ;)

Zephyroth
2016-12-09, 04:35:40
Vater wurde ich weil ich wollte. Philosoph, Amateur-Mediziner, Krankenschwester und Hobby-Psychologe weil ich musste.

Grüße,
Zeph

Haarmann
2016-12-09, 09:20:56
Zephyroth

Muss man das nicht automatisch als Vater, wenn man sich wirklich ums Kind kümmert? Bald wirst noch Hobbysänger ;).

Zephyroth
2016-12-11, 05:50:16
Gelöscht.

RoNsOn Xs
2016-12-11, 10:24:44
Auch wenn es vllt herzlos rüber kommen mag für jemanden, find ich, dass der Thread ganz schön für ein Einzelschicksal entkoppelt wurde. Persönlich war ich am allgemeinen Thema mehr interessiert, als auf den letzten Seiten die Berichterstattung im Tagebuchformat zu lesen.

Zephyroth
2016-12-11, 15:19:21
Sorry, du hast recht.

Screemer
2016-12-11, 15:22:32
ich schau hier seit seite 17 eigentlich nur noch wegen zeph vorbei. der rest war doch eh schon abgefrühstück.

Sonni
2016-12-11, 15:48:52
ich schau hier seit seite 17 eigentlich nur noch wegen zeph vorbei. der rest war doch eh schon abgefrühstück.
+1

RoNsOn Xs
2016-12-11, 18:47:13
Streng genommen bleibt es dennoch offtopic. Dann sollte man nen eigenen Thread aufmachen.

Grumbart
2016-12-11, 21:49:57
Der Titel des Threads ist doch "Leben nach Kinder vorbei?" Genau davon erzählt Zephyroth doch, wie sein Leben verwoben ist mit dem seines Kindes.
Wenn es Zephyroth hilft darüber zu schreiben, ist es doch in Ordnung.
Meiner Meinung nach passt das in den Thread.

RoNsOn Xs
2016-12-11, 22:56:51
Die Frage des Thread stellt sich eher was man nachdem man Kinder gezeugt hat noch erleben kann/möchte/sollte und kein persönliches Schicksalstagebuch des Kindes selbst. Sorry.
Wenn es ihm was bringt, klar, aber nicht hier, so meine Meinung. Der Thread hat seit ein paar Seiten eine ganz andere Form angenommen.

Screemer
2016-12-12, 12:18:09
Die Frage des Thread stellt sich eher was man nachdem man Kinder gezeugt hat noch erleben kann/möchte/sollte und kein persönliches Schicksalstagebuch des Kindes selbst. Sorry.
Wenn es ihm was bringt, klar, aber nicht hier, so meine Meinung. Der Thread hat seit ein paar Seiten eine ganz andere Form angenommen.
man erlebt eben ganz andere dinge mit kind und zeph schildert solche dinge. es passt für mich also wie die faust aufs auge. die ganzen "kann keine party mehr machen"-winer habe sich doch auf den ersten 15 seiten zur genüge ausgekotzt.

RoNsOn Xs
2016-12-12, 12:43:14
Macht wie ihr wollt, habe nur mal eine andere Meinung versucht hier rein zu bringen. Werde keine Klingel betätigen.

Zephyroth
2016-12-12, 14:10:54
Leider muss ich mir Gedanken darüber machen, wir es mit uns nach Nikolai weitergeht. Um verständlich zu sein, ich interpretiere das Thema des Threads auf die schlimmste Weise, die möglich ist.

Eine unerwartete Wendung, aber dem Titel nach zulässig.

Grüße,
Zeph

/dev/NULL
2016-12-12, 14:30:50
Ich hab da keine Probleme mit das in dem Thread zu lesen, ein eigener wäre auch ok gewesen.

@Zephy: Ich will soooo wenig mit euch tauschen. Meine Antwort auf "was wird es denn?" war immer "Hauptsache gesund", euer Ding will ich nie mitmachen müssen

Cherubim
2016-12-12, 14:34:34
Ich schaue nun seit knapp 10 Minuten deinen Post an, unfähig zu formulieren, was mir als Antwort auf deine knappen Zeilen durch den Kopf geht.

Nur nein.

Euer Leben ist nach dem Kind nicht vorbei. Bitte macht keinen Scheiß.

Zephyroth
2016-12-12, 15:57:28
Nur um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, Nikolai ist am Leben. Nur müssen wir uns leider auch Gedanken um seinen Abschied machen und wie es danach mit uns weitergeht. So und nicht anders war das zu verstehen.

Grüße,
Zeph

BTB
2016-12-12, 16:08:28
@RoNsOn Xs
Ich verstehe was Du meinst, und denke beide Seiten haben Recht. In Summe ist es wohl aber für alle o.k. wenn Zephyroth hier schreibt, zumal es ja auch irgendwie zum Thema passt.

Denke die Anteilnahme und Gedanken sind gerade ein wichtiger Teil damit umzugehen. Bitte als Teil der Community auch daran denken und nicht alles auf die Goldwaage legen. Auch wenn Zephyroth hier später alles löschen sollte, weil er dann meint das ist doch nichts für die Öffentlichkeit, ist das für mich ok. Ich glaube keiner kann sich so richtig vorstellen was in einem dabei vorgeht. Wie ein Autounfall in SlowMotion. Lese alles interessiert mit und hoffe das Beste für den Kleinen und euch.

Zephyroth
2016-12-17, 00:42:10
Ich werde hier nichts mehr posten. Wer dennoch Interesse hat, kann mich gerne per PN (wie von einigen schon geschehen) kontaktieren.

Grüße,
Zeph

Zephyroth
2017-01-04, 18:54:51
Nachdem hier gemotzt wurde, ich soll keine persönlichen Dinge schreiben, kommt nun doch ein kleines Update, nachdem der Thread ja wohl für nichts anderes benutzt wird.

Am 17. Dezember haben wir Niko mit nachause genommen. Sicher mit jeder Menge Zubehör (Herz-Atem-Monitor, Nahrungspumpe, Absauggerät), aber immerhin daheim. Ich will nicht verhehlen, das ich mich an den ersten zwei Tagen nach einem ruhigen Plätzchen hinter dem Mond gesehnt habe. Der Stress war enorm. Aber mittlerweile geht's recht gut. Auch der Zustand Nikolai's verbessert sich nach einem absoluten Tiefpunkt am 23. Dezember. An diesem Abend hatte er 5 Anfälle hintereinander, so schwer, das wir davon ausgingen, das er den 24. wohl nicht mehr erleben wird. Wir haben ihm sein Weihnachtsgeschenk gegeben, ihn zu uns ins Bett geholt, auf das Schlimmste gewartet und waren für ihn da.

Aaaaber, Niko hat sich gefangen und es gibt ihn auch heute noch (siehe Bild von gestern). Ganz im Gegenteil, der Kleine hat mittlerweile wieder weinen gelernt, begrapscht alles was ihm zwischen die Finger kommt und guckt recht interessiert durch die Gegend. Zum ersten Mal seit seinem Schlaganfall war er heute richtig präsent. Auch das Zittern in den Händen haben wir schon seit einer Woche nicht mehr gesehen. Das gibt einem Hoffnung.

Nebenbei hat er mittlerweile satte 5350g und 60cm erreicht. Passt also.

Grüße,
Zeph

rokko
2017-01-04, 19:13:54
Und seit dem 23.12. sind schon wieder ein paar Tage vorbei.

Jeden Tag einen kleinen Schritt vorwärts. Anders geht das auch nicht.
Euer Nervenkostüm hängt sicher irgendwo an der Wand.
Aber dafür schaut der kleine doch richtig gut aus.

Auch wenns vielleicht nicht so richtig passt aber ich drück euch die Daumen das es weiter so nach oben geht. :up:

sun-man
2017-01-04, 19:50:47
Ich habs meiner Holden erzählt das Euere Kleiner noch unter uns weilt. Sie hat sich total gefreut.

Wir drücken die Daumen.

Korfox
2017-01-04, 20:07:18
:) Dito (was sun-man schreibt - nur nicht seiner Holden.)

BTB
2017-01-04, 23:28:59
Freue mich für euch. Hoffentlich baut er weiter auf, wünsche ich mir für euch.

Screemer
2017-01-05, 01:09:33
Ich habs meiner Holden erzählt das Euere Kleiner noch unter uns weilt. Sie hat sich total gefreut.

Wir drücken die Daumen.
+1 allerdings natürlich auch meiner holden ;)

toi toi toi und das es immer weiter geht. feru mich riesig für euch.

Zephyroth
2017-01-20, 08:09:34
Wieder mal ein Update, was für lange Zeit wohl das letzte sein wird.

Niko war die letzte Woche im Spital, da er sich eine Lungenentzündung eingefangen hat. Diese war aber mit Antibiotika gut behandelbar. Des weiteren hat meine Frau beim Absaugen in Zuge dessen ein paar neue Tricks gelernt, die diese Arbeit erleichtern.

Gestern ging's nach der Entwicklungsambulanz (1x im Monat hin um die Entwicklung zu überprüfen) dann nachhause. Auf dieser Ambulanz wurde uns mitgeteilt, das sich alles anders entwickelt hat als erwartet und man nun Niko fördern muß. Zitat der Ärztin: "Die Krampfanfälle sind nicht mehr Nikolai's Hauptproblem."

Dies bedeutet, mit einem plötzlichen Ableben ist nicht mehr zu rechnen. Dafür hat Niko's Zustand jetzt einen neuen Namen: Beginnende Infantile Zerebralparese (https://de.wikipedia.org/wiki/Infantile_Zerebralparese)

Bei der Diagnose hat's mir fast die Füße weggezogen, da ich nun gewisse Bilder im Kopf hatte, vorallem das Wort "beginnend" hat mich gestört. Ist aber nicht so wie es sich anhört. Mit beginnend ist gemeint, man beginnt jetzt (durch die fortschreitende Entwicklung des Säuglings) die motorischen Störungen besser zu sehen, da er normalerweise immer mehr in der Lage wäre gewisse Bewegungen auszuführen.

Wie schlimm die Beeinträchtigungen nun später sein werden, liegt zum einen an der Schwere des Schadens im Gehirn und den Therapien, die man Niko nun machen lässt.

Bei dem Begriff Zerebralparese hat's bei mir geklingelt, irgendwo hab' ich das schon mal gehört. Dann fiel mir "Breaking Bad" ein, wo Walther Jr. an ICP (Infantile Cerebral Paresis) leidet. Interessant ist, das auch R.J. Mitte, der Schauspieler an einer leichten Form leidet. Bis 13 Jahre konnte er beispielsweise nicht ohne Krücken gehen. Daran sieht man, es gibt viele Abstufungen und jeder Betroffene zeigt andere Einschränkungen unterschiedlichster Ausprägung. Des weiteren hatte meine Schwester beruflich mit solchen Kindern zu tun. Sie meinte, das meistens nur die Motorik betroffen sei, nicht aber die geistige Entwicklung.

Tjo, so sieht's aus. Der Kleine wird überleben und wir werden das Beste draus machen. Ich glaub' für lange Zeit gib's jetzt kaum was neues zu erzählen.

Grüße,
Zeph

Mr.Miyagi
2017-01-20, 09:50:29
Ich glaub' für lange Zeit gib's jetzt kaum was neues zu erzählen.

Im positiven Sinne: Hoffentlich! :)
Ihr habt genug gelitten und mir fehlten bisher jedes Mal auf's Neue die Worte.
Auf eine viel, viel schönere Zeit mit dem kleinen Wonneproppen!

Korfox
2017-01-20, 10:13:26
Ich drücke euch weiterhin alle Daumen.

Ich denke, die Diagnose kam jetzt eigentlich nicht wirklich so überraschend und es war irgendwo schon abzusehen, dass sein Bewegungsapparat/seine Motorik noch eigene Diagnosen bekommt. Aber, wie du es korrekt erkennst: Es wirkt sich erstmal nur motorisch aus und es gibt viele Abstufungen.
Für euch wird jetzt wahrscheinlich wirklich alles anfangen langsamer zu gehen (wobei die Zeit mit Kind sehr schnell vergeht) - Außenstehende werden die Entwicklung von Niko als sehr viel rascher sehen, als ihr das als involvierte könnt. Ihr seht ihn täglich, andere eben nur wöchentlich oder monatlich. Da sind automatisch die Sprünge größer. Wobei es wahrscheinlich auch (weiterhin) riesen Sprünge innert weniger Stunden geben wird.

Kopf hoch und immer eine Pampers unterm Hintern.

Gast
2017-01-20, 21:01:41
Der Kleine wird überleben und wir werden das Beste draus machen.
Wichtig ist eine frühe Förderung bei kindlichen Schlaganfällen (gehen Sie gezielt darauf ein, nehmen Sie sich viel Zeit für ihr Kind und helfen Sie wo es nur geht), da die Symptome viele Jahre anhalten können, aber Kinder sie tatsächlich besser wegstecken als Erwachsene. Der Erste liegt oft an zu hohem Stress bei der Geburt und dort wirds nicht diagnostiziert (oder immunsupprimierte Infektionen wie durch Zosterviren - das muss nicht sichtbar sein und diese greifen auch das Gehirn an, Sehnerven usw. - bei der Kindmutter müssen diese nichts bewirken bzw. war die Infektion abgeheilt - jedoch verbleiben die Viren ein Leben lang im Wirtskörper und ruhen dort nur - z.B. in nahegelegenen Nervenknoten der Wirbelsäule).

Wenns da Bedarf gibt, was Schläganfälle bei Säuglingen betriffft, das Uniklinikum Münster in Deutschland kontaktieren oder sich dort beraten lassen (habe jetzt nicht gelesen, obs dort schon bekannt ist).

Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Rössig
Direktorin
Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude A1
48149 Münster
paedonc@*ukmuenster.de

http://klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=4325

Infantile Cerebralparese-ICP läßt sich erst nach einem Lebensjahr genau diagnostizieren (Untersuchung der Rückenmarkflüssigkeit - Liquorpunktion - zur Zeit nicht zumutbar). Spasmen und anderes können auch durch den Schlaganfall bedingt sein, der schon während der Geburt erstmalig aufgetreten sein kann. Es gibt für ICP bedingte kindliche Bewegungsstörungen folgende Unterformen:
Spastische Diparese
Spastische Tetraparese
Hemiparese
Athetose
Ataxie

Kinder lernen bei IPC etwas langsamer verstehen aber genauso viel und sind nicht dümmer, dass sollte unbedingt beachten werden. Es dauert nur einem Moment länger.

Lungenentzündungen bekommt man durch Tröpfcheninfektion von bereits Erkrankten (Kindern), Virale Superinfektion (Respiratory-Syncytial Virus), bakterielle Infektion (Pneumokokkus, Streptokokkus agalactiae, Hämophilus influenzae, Escherichia coli) und Pilze. Bitte auf Mukoviszidose testen lassen, falls nicht schon passiert. Auch kann die Lungenentzündung in Verbindung mit einer Immunschwäche stehen, siehe oben.

Bitte auf sehr hohe Anforderungen in der Hygiene achten. Umgang am besten erstmal nur im engsten Kreis. Lungenentzündungen können auch Bewegungsstörungen wie starkes Zittern (auch der Gliedmaßen oder Körperbereiche) hervorrufen, das könnte man auch mit Spasmen verwechseln.

Zur Zeit braucht das Kind viel Ruhe.

Ich wünsche vor allem Glück und Nico viel Gesundheit!

Zephyroth
2017-02-13, 10:07:51
Kurzes Update...

Niko geht's gut. Zwar war er wegen einer Noroviren-Infektion wieder im Spital, dies war aber verglichen mit der Lungenentzündung recht moderat.

Er wächst und ist auch zunehmend stabiler. Zwar rasselt die Herzfrequenz immer wieder mal ab, allerdings ist dies atmungsbedingt. Mittlerweile reicht es ihm gut zuzureden und zu warten. Er kriegt das wieder unter Kontrolle. Liegen tut's am verstärkten Schlucken, was für uns bedeutet das wir ihn seltener absaugen müssen.

Seine Bewegungen werden zunehmend koordinierter und er kann mittlerweile mit der linken Hand ein Spielzeug halten. Zu unserer Überraschung verfolgt er inzwischen auch deutlich schwierigere Dinge, wie einen bunten "Drahtgitterball" (Wieso ist das schwierig? Weil's nicht rasselt und hauptsächlich durchsichtig ist).

Alles in allem entwickelt er sich gut, er kämpft nur mit Babyproblemen. Spricht verschluckte Luft und dem resultierendem Bauchweh. Das Sodbrennen haben wir seit Freitag durch ein neues Medikament unter Kontrolle.

Weiter geht's in 2 Monaten, da wird dann untersucht ob man eventuell auf eine PEG-Sonde (die geht in den Magen, nicht in den Darm) umsteigen kann.

Grüße,
Zeph

Korfox
2017-02-13, 10:18:53
[QUOTE=Zephyroth;11290886wie einen bunten "Drahtgitterball" (Wieso ist das schwierig? Weil's nicht rasselt und hauptsächlich durchsichtig ist).[/QUOTE]
OBall? Die sind wirklich gut, die Bälle.

Du beschreibst ja hauptsächlich (wieder) die übliche Entwicklung eines Neugeborenen. Das klingt für mich aufbauend. Danke für das Update.

Zephyroth
2017-03-29, 09:56:42
So, lange hab' ich mich ruhig verhalten.

Inzwischen hat sich wieder einiges getan. Mittlerweile wurde Nikolai am Magen operiert, da der obere Schließmuskel (zur Speiseröhre) nicht dichtet. Somit kam immer Magensäure hoch, der Kleine hatte die ganze Zeit furchtbares Sodbrennen. Dies stand ihm bei seiner Entwicklung noch richtig im Weg.

Wen es interessiert, das Ganze nennt sich Fundoplikatio (https://de.wikipedia.org/wiki/Fundoplikatio).

Im Zuge dieser Operation wurde nun auch eine Ernährungssonde in den Magen gesetzt, da dieser nun benutzbar ist. Das ist gegenüber der Sonde in den Dünndarm ein unglaublicher Komfortgewinn. Erstens hat er nun einen Button am Bauch und keinen Schlauch mehr, der versehentlich ausgerissen werden könnte (und uns schon 2x passiert ist) und zweitens wird die Magensonde nicht dauerbefüttert, sondern nur alle 4h kurz.

Als Nebeneffekt hat sich Nikos Schleimproblem gelöst, was für uns heißt wir brauchen keinen Absauger mehr. Des weiteren hat sich dann auch der Herz-Atemmonitor erledigt, da genau diese Verschleimung die Herzfrequenzabfälle ausgelöst hat.

Auch wenn's Niko direkt nach der OP dreckig ging, es war die richtige Entscheidung. Und so wie es aussieht können wir (wenn der Kleine dann endlich daheim ist) ihn erstmalig in der Früh wie ein normales Kind aus dem Bett nehmen, ohne Kabel und Schläuche und einfach raus gehen, ohne einen Infusionsständer hinterherzuschleifen...

Abgesehen davon war ein für mich bewegender Moment, Niko wirkte das erste Mal, seit er auf der Welt ist, glücklich und zufrieden.

https://abload.de/img/nikolaif4s0g.jpg

Grüße,
Zeph

Mr.Miyagi
2017-03-29, 11:33:47
Eigentlich bin ich nicht soooo nah am Wasser gebaut aber das treibt mir direkt die Pipi in die Augenwinkel. Sieht wirklich echt entspannt aus und scheint dort wirklich gerade gar keine Sorgen zu haben. Tolles Bild. Danke dafür und auch für dein Update.
Weiterhin alles alles Gute!

Korfox
2017-03-29, 12:32:06
das treibt mir direkt die Pipi in die Augenwinkel
This.
Die gesamte Zeit über schon.

Grindcore
2017-03-29, 14:55:54
Freut mich wirklich sehr für euch. :up:

Nakai
2017-03-29, 14:59:04
Der Kleine ist stark, der schafft das.:)

2B-Maverick
2017-03-29, 15:45:29
Auch ich sage - als bisher immer nur stiller Mitleser - vielen Dank fürs Update.
Ganz tolles Foto - der Kleine schaut so glücklich drein!

Alles Gute weiterhin!

GSXR-1000
2017-03-29, 18:00:23
Vor allem verdeutlichen solche bilder und geschichten eins, was der heranwachsende und erwachsene Mensch meistens bis kurz vor dem tod vergisst. Womit wir wieder beim thema waeren.
Kinder und gerade babys werfen uns brutal auf uns selbst zurueck und erinnern uns (sofern wir es zulassen) daran, wie wenig es bedarf um gluecklich zu sein. Wie wertvoll das leben als solches ist.
Gerade in solchen faellen zeigt sich das so wundervoll und bitter zugleich und beschaemt einen.
Ein baby, ein kind empfindet das leben ansich als glueck, unabhaengig davon wieviel leid es durch krankheit beispielsweise erleidet. Kleinste gesten der zuneigung und aufmerksamkeit resultieren in ausbruechen von tiefstem glueck und sprichwoertlich quitschender freude.
Warum? Weil es das leben so akzeptiert und als gut empfindet wie es ist. Und nicht staendig mit anderen misst.
Man erkennt den verlust dieser kindlichen faehigkeit leider zu selten und nahezu niemand schafft es in diesen zustand von urvertrauen in das leben, in sich selbst und diese balance zurueckzufinden.
Dabei glaube ich das die innere sehnsucht genau danach in jedem menschen steckt und vielleicht das groesste verlangen ist das die meisten menschen empfinden, waehrend sie dem vermeintlichen glueck im leben nachjagen.
Diese momente sich darauf zu besinnen sind unersetzlich im leben. Und dadurch ist meiner meinung jedes kind fuer jeden und vor allem fuer die eltern nie ein ende sondern immer eine chance auf einen neubeginn mit mehr sinn. Egal wie lange es dauern mag.
Nur meine meinung.
Aber Zeph, danke fuers teilen dieser erfahrung. Es hat zumindest mich daran erinnert was das leben ist. Was es sein sollte. Was es mal fuer jeden war.
Ich wuensche dir und euch nichts spezielles. Nur das ihr noch viele momente im leben teilen koennt in denen ihr dieses urgefuehl teilen koennt und sich die welt "richtig" anfuehlt.

rokko
2017-03-29, 19:50:27
Hi Zephyroth,

finde ich gut das Du hier weiter schreibst.

Der kleine schaut doch ma gut aus. Aber in dem Alter sehen die sowieso alle niedlich aus.
Rein vom Foto her sieht man ihm die ganzen OP nicht mal an. Ist zwar immernoch nicht alles perfekt aber schon sehr sehr viel besser als vorher.

Den kleinen wie ein normales Kind aus dem Bett zu nehmen muss euch beiden ja dann happy machen. :smile:

Drücke euch dreien die Daumen in der Hoffnung das der Weg weiter bergauf geht.

Korfox
2017-03-29, 20:32:36
Das ist btw. ein echter Süßer, den ihr da habt.
Grüße von meiner Herzdame. Sie freut sich, dass es weiter geht :).

Zephyroth
2017-03-29, 23:22:53
Aufgeben war nie eine Option und offenbar für Nikolai überhaupt nicht, der ist ein Kämpfer.

Grüße,
Zeph

Sven77
2017-03-29, 23:29:48
https://abload.de/img/nikolaif4s0g.jpg


https://abload.de/img/happy-cuteness-overloamufu.png

drdope
2017-03-29, 23:53:31
Krasse Scheiße!
Das will man Eltern nicht erleben, ist aber auf der anderen Seite auch ein Potential daran emotional zu wachsen/zu reifen.

Ich kenne nur die Perspektive, wie meine Oma (bei der ich ab 13' Jahre aufwachsen bin) den Tod ihrer Tochter '33 Jahre (=meiner Mutter) nie verkraftet hat (laute Alpträume mit schreierei jede Nacht) nie überwunden hat...

Imho gibt es es keine Sprache in unserem Kulturraum, die ein konkretes Nomen dafür hat, das ausdrückt, daß man sein Kind beerdigen mußte.
Witwer, Witwen sind gängig (Lebenspartner gestorben); Waiser oder Halbweiser auch (ein oder beide Elternteile verstorben).
Das es kein Nomen in irgendeiner unserer verwandten Sprachen gibt, daß deine/eure Situation beschreibt, sollte euch eurer Situation bestätigen.

Ich drücke Nikolai alle Daumen (leider nur zwei), die ich habe!

Korfox
2017-03-30, 08:54:58
Imho gibt es es keine Sprache in unserem Kulturraum, die ein konkretes Nomen dafür hat, das ausdrückt, daß man sein Kind beerdigen mußte.
Weil es einfach nicht passieren sollte! (Man nennt sie btw. verwaiste Eltern (https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaiste_Eltern) - seit 1986)

Im Normalfall stirbt nunmal die ältere Generation vor der jüngeren. Da ist es viel näherliengend und verkraftbarer, dass das auch schonmal im Kindesalter geschieht. Auch bei Paaren ist klar, dass sie wahrscheinlich in einem gewissen zeitlichen Abstand versterben.
Aber Kindertod (postnatal) ist ein Unding, das nicht diskutiert und benannt werden will (manchmal habe ich sogar das Gefühl, das sei hier in D ein Tabuthema, das garnicht angesprochen werden darf).

Zephyroth
2017-03-30, 09:06:02
Ich muß das hier nochmal ganz klar schreiben, Niko wird überleben. Der Fall das er plötzlich wegen einem Fehler im Stammhirn stirbt (so die ursprüngliche Prognose) ist so gut wie vom Tisch. Die letzte kritische Situation liegt Monate zurück.

Früher ist Nikos Herzfrequenz in den Keller gegangen, wenn der Kopf falsch gelegen ist, oder wenn der Schleim den Vagusnerv gereizt hat. Das ist heute alles nicht mehr der Fall. Niko kann seinen Kopf halten wie er möchte, da passiert nichts mehr.

Wir sind sehr froh, das Niko sich so toll entwickelt. Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet und teilweise ist es dem Kleinen so dreckig gegangen, das wir der Überzeugung waren, der Tod wäre die besser Option. Nur Niko hat uns eines anderen belehrt. Ich habe in den 5 Monaten soviel gelernt, mich mit Themen beschäftigt (z.B. Sterbehilfe, oder das Begräbnis des eigenen Kindes) die ich sonst nie angetastet hätte.

Man lernt das Leben als solches wieder zu schätzen. Vorallem aber und das muß ich klar sagen, auch seinen Partner. Ohne meine Frau hätte ich dies nicht so gut durchgestanden.

Und auch hier muß ich mich für die Anteilnahme bei allen bedanken. Auch das schreiben hier, Meinungen zu lesen hat mir viel Halt gegeben.

Grüße,
Zeph

GSXR-1000
2017-03-30, 09:29:25
Wie ich schon weiter oben versuchte auszudruecken, was zu verbalisieren nicht ganz einfach ist:
Von kindern lernen heisst leben lernen.
Jeder der diese erfahrung machen durfte, wird sich die threadfrage im topic niemals stellen.

Zephyroth
2017-03-30, 09:38:14
Jeder der diese erfahrung machen durfte, wird sich die threadfrage im topic niemals stellen.

Genau so sehe ich das auch. Das war auch der Grund, warum ich hier begonnen habe unsere Geschichte zu erzählen...

Grüße,
Zeph

/dev/NULL
2017-03-30, 10:16:07
Freue mich, dass es euch so gut geht und drücke die Daumen, dass es auch so bleibt.
Auf dem Bild sieht Nikolai jedenfalls genauso vergnügt und niedlich aus, wie das Knirpse in der Größe halt tun.

Toi Toi Toi!

Skinny12
2017-03-30, 12:32:39
Ich habe hier sehr lange mitgelesen, bin Vater seit Dezember letzten Jahres von daher fiel/fällt das Lesen nicht leicht. Danke, dass du es teilst.

//Nils

medi
2017-03-30, 14:39:26
This.
Die gesamte Zeit über schon.

Dito!
Bin gerade mehr zufällig mal wieder über diesen Thread gestolpert und wollte eigentlich nur mitteilen, dass unser Leben - jetzt wo der Kleine >4 Jahre alt ist - langsam wieder an Fahrt auf nimmt und alles andere als vorbei ist .... und dann muss man sowas lesen. Solche Dinge erinnern einen dann immer daran wie glücklich man sein kann, wenn einem nicht solche Schicksalschläge ereilt haben und das Gesundheit doch das Höchste alle Güter ist.

@Zephyroth
Ich wünsche euch und vor allem eurem Kleinen von Herzen Alles Gute und drück die Daumen, dass sich alles zum Positiven entwickelt!

Rooter
2017-04-01, 15:35:13
@ Zeph:

:up: Freut mich wirklich für euch drei! Vor allem, wenn man bedenkt, wie auf der Kippe sein Leben kurz vor Weihnachten noch stand... ;(

MfG
Rooter

Zephyroth
2017-04-30, 19:55:44
Während ich auf den Kleinen aufpasse und er gerade beginnt unruhig zu werden, bzw. gleich losbrüllen wird, kam folgende leicht vorwurfsvolle Interaktionsanordnung von meiner Frau:

Tust du bitte etwas, bevor er eine Fehlermeldung wirft?!??

Grüße,
Zeph

Rooter
2017-04-30, 21:09:13
;D ;D ;D

Was macht sie beruflich?

MfG
Rooter

Zephyroth
2017-04-30, 21:49:11
Diplomierte Altenpflegerin

Grüße,
Zeph

Schnäppchenjäger
2017-05-04, 12:14:59
Ist das nicht nun genug Offtopic?

sun-man
2017-05-04, 12:21:53
Nö...ist doch erfrischend. Besser so als schlimmer Meldungen oder so zu bekommen.

[dzp]Viper
2017-05-04, 12:44:13
Mal ein Update von mir und meinem kleinen Mopseklops ;D

Unser Sohn ist mittlerweile 13 Monate alt und hat Vorgestern die ersten Schritte, ohne sich festzuhalten, gemacht. Da geht einem als Vater das Herz auf.

Meine Freundin und ich haben mittlerweile einen guten Tagesablauf drin und selbst die Nächte, die momentan wieder nicht so gut sind (jeder von uns steht 1-2x die Nacht auf), sind gar nicht mehr so schlimm.

Ab 15.05 fängt dann ein neuer Schritt im Leben an. Die Eingewöhnung in der Krippe findet statt. Ich habe dafür nochmal einen Monat Elternzeit und übernehme die Eingewöhnung. Meine Freundin nutzt 2 Wochen in der Zeit um sich wieder auf ihrem Wiedereintritt in den Beruf (Physiotherapeutin) vorzubereiten und absolviert einen Fortbildungskurs.

Ich bin gespannt wie sich durch die Krippe unser Tagesablauf dann ändert. Erstmal kann unser kleiner dann nicht mehr bis 7 Uhr schlafen, da er 7:30 Uhr in der Grippe sein muss. Und dann sind die Essens- und Mittagsschlafzeiten in der Krippe doch anders als er es aktuell gewöhnt ist.
Ich vermute jetzt schon, dass die ersten 3-4 Wochen ziemlich anstrengend werden aber irgendwann werden wir den neuen Rhythmus drin haben.

Heute war sogar nochmal ein Impftag beim Kinderarzt. Laut meiner Freundin war er ganz Tapfer und hat nicht geweint.. trotz 2er Impfen :up: :D

Jetzt nach einem Jahr kann ich definitiv sagen, dass mein "Leben" nicht vorbei ist. Ich fahre weiterhin Motorrad (aber nicht mehr so oft) und spiele Computer (auch nicht mehr so oft und jetzt mehr Singleplayer-Spiele wo man auch mal spontan Pause machen kann).
Wir fahren weiterhin in den Urlaub (Schweiz, Wien, Ungarn, Kanaren) und hatten immer unseren Sohnemann mit. Er ist mittlerweile schon alles gefahren und geflogen was es gibt (Schiff, Zug, Flugzeug, Auto, Bus, ..).

Unser Sohn begleitet uns bei unserem Leben. Klar richten wir unser Leben schon ein wenig neu aus weil es nicht anders geht. Aber trotzdem ist es noch unser Leben welches durch unseren Sohne bereichert wird. Wir nehmen ihn mit dort hin wo wir gerne hin wollen. Kompromisse muss man natürlich machen z.B. wäre ein Flug in die USA mit einen 1 Jährigen nicht wirklich schön. Also wurden es die Kanaren.
Er begleitet uns im Sommer wenn wir mit dem Fahrrad fahren und er begleitet meine Freundin wenn sie Tagsüber mal rennen oder Inlineskaten gehen will.

Alles nur eine Frage der Organisation.

Das einzigste was mit Kind nicht mehr geht bzw. sehr ungünstig ist, wäre "in den Tag hinein leben". Das klappt mit einem Kind nicht mehr wirklich bzw. ist absolut nicht zu empfehlen.

fZTJr-Ki2vo

Morale
2017-05-04, 13:27:02
Vorbei ist das Leben nicht. Man lebt ja weiter ;)
Es ändert sich halt. Ob einem das gefällt oder nicht, muss ja jeder selber wissen. Gibt genug die wollen keine Kinder, für die wäre das Leben dann wohl "vorbei".

Meine Tochter wird demnächst drei, kommt dann von Krippe und den Kindergarten. Das große Geschäft wird immer fleißig auf dem Klo erledigt. Das ist schon ein super schritt und alles wird einfacher plus man kann mehr und mehr mit dem Kind machen und bekommt Feedback. Plus sie spielt jetzt auch mal alleine mit Lego oder liest ein Buch.
Bei uns wird es dann in 2-3 Jahren auch weiteren Nachwuchs geben.
Auch wenn ich schon kaum Freizeit habe ( da keiner außer uns sich um unsere Tochter kümmern kann/will)

La_Bestia_Negra
2017-05-04, 13:56:19
Vorbei ist das Leben nicht. Man lebt ja weiter ;)
Es ändert sich halt. Ob einem das gefällt oder nicht, muss ja jeder selber wissen. Gibt genug die wollen keine Kinder, für die wäre das Leben dann wohl "vorbei".

Meine Tochter wird demnächst drei, kommt dann von Krippe und den Kindergarten. Das große Geschäft wird immer fleißig auf dem Klo erledigt. Das ist schon ein super schritt und alles wird einfacher plus man kann mehr und mehr mit dem Kind machen und bekommt Feedback. Plus sie spielt jetzt auch mal alleine mit Lego oder liest ein Buch.
Bei uns wird es dann in 2-3 Jahren auch weiteren Nachwuchs geben.
Auch wenn ich schon kaum Freizeit habe ( da keiner außer uns sich um unsere Tochter kümmern kann/will)

Kann ich nur bestätigen. Unsere Tochter wird auch demnächst 3 Jahre. Den Wechsel von der Krippe in den Kindergarten hatte sie schon mit 2 Jahren.

Mit jedem Monat werden sie selbstständiger. Natürlich ist es manchmal auch anstrengend aber es gibt soviele schöne Momente die ich nicht missen möchte. Meiner Meinung nach gibt es nichts schöneres...

Ich habe hier lange mitgelesen und nun beschlossen mich hier im Forum auch zu registrieren.

Ich finde es Klasse wie Zephyroth und seine Frau das alles meistern! Alles Gute weiterhin!

sun-man
2017-05-04, 14:10:37
Naja, es wird sogar stellenweise noch viel anstregender - oder nennen wir es "anders".
Sobald sie "laufen" können wars das, sie kommen quasi überall hin und wollen überall rauf klettern ;)
Bei dem aktuellen Wetter hängst Du zu zweit zu Hause.....Netflix, Prime, Döner, Sex.....
Mit Kind? Das wirds eng wenn es nicht gerade Neugeboren ist :D. Spielst Du mit mir.....kann ich was malen....ich hab hunger.....mir is langweilig. Nicht einfach Tür auf und in den garten jagen.
Mit der Kita kommen dann auch die Krankheiten nochmal massiv. Hand-Mund-Fuß, Läuse, Bindehautentzündung.

Sven77
2017-05-04, 14:21:14
Spätestens mit dem zweiten ist das alte Leben tatsächlich vorbei..

La_Bestia_Negra
2017-05-04, 14:27:54
Spätestens mit dem zweiten ist das alte Leben tatsächlich vorbei..

Muss ja nicht negativ sein :wink:

Die Interessen verlagern sich halt. Aber ich finde es sogar schöner... Wir wünschen uns auf jeden Fall ein zweites Kind :smile:

Ash-Zayr
2017-05-04, 14:30:33
Mit Kindern erlebt man Tage nicht mehr, man bewältigt sie...

Sven77
2017-05-04, 14:31:30
Muss ja nicht negativ sein :wink:

Nein, das muss aber am Ende jeder für sich selbst entscheiden..

La_Bestia_Negra
2017-05-04, 14:31:30
Mit der Kita kommen dann auch die Krankheiten nochmal massiv. Hand-Mund-Fuß, Läuse, Bindehautentzündung.

Ohja das stimmt, gerade am Anfang bzw. in den Wintermonaten ist das mehr als lästig. Da vergehen kaum 2-3 Wochen am Stück ohne eine neue Infektion o.ä. :freak:

Jetzt in den wärmeren Monaten nimmt das aber ein Glück spürbar ab.

La_Bestia_Negra
2017-05-04, 14:32:35
Nein, das muss aber am Ende jeder für sich selbst entscheiden..

Da hast du Recht :smile:

Zephyroth
2017-05-04, 16:03:30
Das alte Leben (bestand bei mir aus Arbeiten, Zocken, Schlafen) ist dann definiv vorbei. Dafür werden diese Tätigkeiten durch andere ersetzt. Schlechter ist das sicher nicht. Nur anstrengender und fordernder, aber die Belohnungen sind ebenfalls deutlich größer.

Sicher geht mir unser Kleiner manchmal auf den Geist, oder möchte lieber schlafen, wenn er um drei in der Früh meint die Windel ist nun zu wechseln.

Aber es erfüllt mich unbeschreiblichen Glück, wenn mich unser kleiner Wutzel anlacht, oder einfach nur friedlich schläft. Das ist unbeschreiblich, aber und das muß ganz klar gesagt sein, nicht jedem ist das genug.

Grüße,
Zeph

Schnäppchenjäger
2017-05-05, 01:56:21
Mit Kind? Das wirds eng wenn es nicht gerade Neugeboren ist :D. Spielst Du mit mir.....kann ich was malen....ich hab hunger.....mir is langweilig. Nicht einfach Tür auf und in den garten jagen
Das geht bei meinem Onkel, hat nen riesigen Garten hinter seinem Haus. Trotzdem will das Kind das nicht.... :rolleyes:
Lieber zuhause sitzen und Ipad in die Hand. Das wurmt ihn sehr, da das Haus zum großen Teil für das Kind gekauft wude.
Ich persönlich bin froh, mir diesen Lebensabschnitt für später aufheben zu können. Ich finde die Vorstellung wirklich toll, jemanden groß zu ziehen etc.
Aber nicht jetzt. :biggrin: Jetzt ist Party, Spaß, machen was ich will angesagt. :cool:

sun-man
2017-05-05, 06:28:14
Also ich bin ja auch eher einer der späten Väter - bin jetzt 45. Es macht IMHO vieles einfacher und einiges schwerer. Du merkst einfach das Du 45 bist wenn Du oben auf nem Klettergerüst sitzt und der Rücken kneift :D.

Korfox
2017-05-05, 06:49:21
[...]wenn er um drei in der Früh meint die Windel ist nun zu wechseln.[...]
Also ich wäre ja froh gewesen, wenn unsere in dem Alter einen Grund gehabt hätte und es mit Windelnwechseln getan gewesen wäre.
Meistens war es nur "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden und will jetzt kuscheln... 3 Stunden... mindestens... und wehe du schläfst ein!".

Schnäppchenjäger
2017-05-05, 06:50:25
Also ich bin ja auch eher einer der späten Väter - bin jetzt 45. Es macht IMHO vieles einfacher und einiges schwerer. Du merkst einfach das Du 45 bist wenn Du oben auf nem Klettergerüst sitzt und der Rücken kneift :D.
Hehe. Aber immerhin hast du nun dein Kind. 34-37 peile ich bei mir an.

Filp
2017-05-05, 07:28:27
Das geht bei meinem Onkel, hat nen riesigen Garten hinter seinem Haus. Trotzdem will das Kind das nicht.... :rolleyes:
Lieber zuhause sitzen und Ipad in die Hand. Das wurmt ihn sehr, da das Haus zum großen Teil für das Kind gekauft wude.
Am Kind liegt das sicherlich nicht ;)

Schnäppchenjäger
2017-05-05, 07:34:05
Am Kind liegt das sicherlich nicht ;)
An wem sonst? Angebot ist ja da..... Das Kind entscheidet ja, was es machen will.

sun-man
2017-05-05, 07:39:38
Über welches Alter des "Kindes" reden wir denn? Die Große nebenan ist 13, die ganze Hütte vollgestopft mit Apple und Co, Selfies und Co....und trotzdem ist sie lieber mit den Freundinnen draußen und spielt.

Sowas ist AUCH Erziehungssache. Unserer darf ganz klar TV schauen, Naschi steht offen rum und trotzdem darf sie nicht den ganzen Tag drin hocken und will das auch gar nicht.

Schnäppchenjäger
2017-05-05, 09:59:13
Über welches Alter des "Kindes" reden wir denn? Die Große nebenan ist 13, die ganze Hütte vollgestopft mit Apple und Co, Selfies und Co....und trotzdem ist sie lieber mit den Freundinnen draußen und spielt.

Sowas ist AUCH Erziehungssache. Unserer darf ganz klar TV schauen, Naschi steht offen rum und trotzdem darf sie nicht den ganzen Tag drin hocken und will das auch gar nicht.
Das Kind ist erst 9 Jahre alt geworden... spätestens wenn die Pubertät anfängt ist es eh vorbei mit dem "im Garten spielen".... war das große Haus dann also auch für die Katz'.

sun-man
2017-05-05, 10:04:55
Findest Du? Kleineres Haus und fetten Pool....bei uns nebenan ist im Sommer täglich Tohuwabohu weil die Große laufend Gäste hat. Der große Aufstellpool ist gerade verkloppt worden und wir haben angefangen einen fettes Loch zu buddeln um einen eingelassenen Pool zu bauen. Also ich helfe da meine Tochter da auch baden darf.

Tue mich da schwer mit nem Urteil. Man kennt die Leute und das Kind nicht. Klingt aber nach "Beide voll berufstätig und Kind geparkt, Hauptsache Haus steht". Ist halt deren Sache, aber gut finde ich es so erstmal nicht. Aber das praktiziert auch jeder anders.

Filp
2017-05-05, 10:05:32
Wenn ein Kind mit 9 Jahren lieber am Tablet spielt als in den Garten zu gehen, dann liegt das nur an den Eltern.

Schnäppchenjäger
2017-05-06, 06:47:20
Tue mich da schwer mit nem Urteil. Man kennt die Leute und das Kind nicht. Klingt aber nach "Beide voll berufstätig und Kind geparkt, Hauptsache Haus steht". Ist halt deren Sache, aber gut finde ich es so erstmal nicht. Aber das praktiziert auch jeder anders.
Er: Voll berufstätig aber nur noch 37,5 Stundenwoche (früher 50-70h Wochen, dauernd am Reisen).
Sie: Arbeitet nicht. Komplett Hausfrau.

Das Haus war echt zu 90% für die Tochter, ihm ist das egal, er ist eher der meditative Mensch, der so wenig wie möglich besitzen will. Eine feine Wohung wäre für ihn ausreichend.
Man muss aber sagen, dass sie sich gut ums Kind kümmern. Ich persönlich hätte andere Dinge gemacht, als mir 'nen teures Haus zu kaufen. Aber wer weiß, wie viel da von der Frau aus ging.
Wenn ein Kind mit 9 Jahren lieber am Tablet spielt als in den Garten zu gehen, dann liegt das nur an den Eltern.Na, meinst du das wirklich? Viele hier sind doch ziemlich nerdy, ich auch, ich habe auch sehr oft lieber mit 11 am PC gespielt als Fußball zu spielen (beides hat mir gefallen, nur der PC mehr, kann aber auch daran liegen, dass PCs damals für uns "neu" waren, die Kinder von heute hatten ja schon als 3-Jährige die Pads in der Hand). Wenn das Kind bockig ist, kann jeder schon mal verzweifeln. :biggrin:
Nicht jeder möchte sein Kind zu Tätigkeiten zwingen, auch wenn es gut wäre.