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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben nach Kindern vorbei?


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Blase
2021-10-28, 13:40:48
Ne, das ist natürlich noch keine verbale Gewalt.
Aber meiner Frau zu sagen dass sie ja die Geburt völlig falsch macht und deshalb das Kind auch nicht kommen wird, das ist verbale Gewalt.

So ohne weiteren Kontext würde ich das - für mich - anders sehen.

Mein Sohn ist jetzt keine 8 Woche alt, ist also alles recht frisch bei mir. Unsere Hebamme war auch nicht sehr glücklich darüber, dass meine Frau ihren Anweisungen nicht immer gefolgt ist. Natürlich, meine Frau hatte tierisch Schmerzen, war voller Hormone und was weiß ich, was ihr durch den Kopf ging. Klar bist du da nicht immer aufmerksam oder schreist auch mal statt zu pressen... aber die Hebamme hat das Sagen und sie weiß sehr viel besser, was zu welchem Zeitpunkt wie gemacht werden sollte (das unterstelle ich zumindest einfach mal). Und wenn Dinge zu lange dauern oder während des Geburtsvorgangs auch nicht "richtig" gemacht werden, kann das eben Schaden verursachen - sowohl für das Kind als auch die Frau.
Und dementsprechend fand ich es weder direkt im Kreißsaal, noch jetzt im Rückblick, anmaßend oder gar "gewalttätig", als die Hebamme meiner Frau sagte, dass sie auf das hören soll, was sie ihr sagt, weil sonst das Kind nicht so geboren werden kann. Meine Frau übrigens auch nicht.

Aber wie geschrieben, dein Kontext mag da ein anderer gewesen sein.

Generell halte ich "gefühlt" den wert von bis zu 50 Prozent der Geburten, bei denen eine Form von Gewalt stattfindet, auch für deutlich zu hoch. Aber ich halte es dennoch wie Cerise. Ich habe sehr viel über meine Frau von dieser Thematik und "Storys" mitbekommen. Von Ärzten, die sich mit vollem Körpereinsatz (ungefragt und unangekündigt) auf den Bauch gestemmt haben um zu "drücken", von Hebammen, die ohne Not und Absprache "den Schnitt" gesetzt haben und von anderen Dingen, von denen ich mir sehr gut vorstellen kann, dass sie eben ein Geburtstrauma bei der Frau auslösen können. Das Thema ist präsent und als Frau sollte man sich damit auseinander setzen. Davon ausgehend, dass sie selbst unter der Geburt kaum in der Lage dazu sein wird, das Geschehen "drum herum" aufmerksam zu beobachten und im Fall Anweisungen bzw. Ansagen zu machen, hatten wir uns im Vorfeld darauf verständigt, dass ich das dann im Zweifelsfall übernehme. Und ich glaube, jedes Paar sollte sich so oder so ähnlich mit dem Thema zusammen auseinander setzen...

MfG Blase

Döner-Ente
2021-10-28, 14:13:36
*edit*

sun-man
2021-10-29, 19:47:02
Ich möchte mal was anderes ansprechen. Die Kids werden ja älter ;)

Gym oder Gesamtschule? Gerade die Eltern bei denen die Kinder dann durchaus Wege auf sich nehmen würden mich hier mal interessieren. Habt, oder gebt, Ihr vor? Oder lasst Ihr das Kind zum Hauptteil entscheiden?

Hier vor Ort empfinde ich es schwer. Wir haben einen Gesamtschule bei der Du von 10 Leuten 10 Meinungen bekommst. Freunde, Gebildet, Vermögend, haben beide Kinder (17/11) dort. Die Älteste geht in die Vorzeigeklasse, die Jüngste eher nicht. Vorteil: Alles vor Ort, Kind kann mit Bike hin fahren. Gyms sind in Rüsselsheim und Groß Gerau. Alles um die 35-45 Minuten Bus/Bahn entfernt. Nur eben mit durchaus besserem Ruf.
Am Gym besteht aber auch die Gefahr das der vermeintlich etwas höherer Level die Lütte überfährt. Es soll nicht so sein das sie ein Geni ist in dem was sie derzeit tut ;), Corona und dergleichen haben es nicht einfacher gemacht. Schulen ohen Digitalerfahrung und so weiter. Unschuldig sind wir sicher auch nicht, aber mehr als Stundenlang Dinge erklären als Nicht-Lehrer können wir auch nicht.

Wie steht Ihr zu Gym vs Gesamtschule? Oder "Alles was im Ort übrig bleibt -> Gesamt" und "Alle die es hinbekommen -> Gym"

Bin gespannt. Privatschulen gibt es mWn kein in umsetzbarer Entfernung, die Kosten sind dann sicherlich Punkt 2.

Filp
2021-10-29, 20:42:11
Beides hat vor und Nachteile, ich habe neben der Meinung meiner Kindern, auch die Empfehlung der Grundschule und auch die Klassengröße etc. auf den Schulen mit einfließen lassen. Da war unser Gymnasium am Ort nunmal mit Klassen bis max 25 Schülern deutlich im Vorteil. Gut dazu kenne ich da die Lehrer, die ich teilweise noch selbst damals hatte und ich war zum Zeitpunkt der Einschulung Mitarbeiter in dem Verein, was einen extremen Mitarbeiter-Rabatt auf das Schulgeld ausgemacht hat, so war es überhaupt erst finanziell möglich die Kids dorthin zuschicken (Privatschule halt).

Das eigentlich zuständige Gymnasium für uns ist mit dem Bus schlechter zu erreichen als alle Schulen in der Kreisstadt und hat dazu noch einen ganz miesen Ruf, da will keiner sein Kind hinschicken. Da wäre dann die Gesamtschule in der nächsten Kleinstadt 10 Minuten nebenan erste Wahl gewesen, allerdings gehören wir nicht zu deren Gebiet und viele andere wären vorgezogen worden. Super ist die Gesamtschule aber auch nicht, meine Schwester hat schon ihre Gründe, warum ihre Kinder auf keinen Fall auf die Schule gehen sollen, auf der sie Lehrerin ist.

Also die Schulform ist erstmal nicht ausschlaggebend, bei der Wahl der Schule ;)

sun-man
2021-10-29, 20:57:37
Danke für deine Meinung. Das mit der Klassengröße ist ein bisher nicht bedachter Punkt. Aber ich glaub die sind hier alle groß

Filp
2021-10-29, 21:05:21
Danke für deine Meinung. Das mit der Klassengröße ist ein bisher nicht bedachter Punkt. Aber ich glaub die sind hier alle groß

Das sind sie leider fast überall. Bei uns ist es an der Gesamtschule hier leider üblich, dass nicht nur die eigentlich maximal 30 Schüler pro Klasse sind, sondern dass eigentlich alle Klassen (gymnasialer Zweig) mit 1-2 Kindern drüber liegen.

Korfox
2021-10-29, 21:06:59
Wie Filp schreibt hat beides Vor- und Nachteile. Auf dem Gymnasium gibt es nur zwei Richtungen: Weiter oder weg. Und dann zurück zu kommen ist hart.
Auf der Gesamtschule ist dafür der Wechsel in alle Richtungen leichter - sowohl durch die Schule, als auch durch die Persönlichkeit. Auf dem Gymnasium ist halt irgendwo die Chance geringer, sich als Freunde die auszusuchen, die das Abitur dann nicht machen, da davon mehr da sind.

Unabhängig davon habe ich es bei mir persönlich als sehr Vorteilhaft empfunden, dass ich nach der 10. Klasse zur Oberstufe nochmal die Schule vom Gymnasium auf eine Gesamtschule gewechselt habe. Nicht wegen der Schulformen, sondern a) Ich war im Lehrerzimmer leider bekannt - nicht im Positiven und b) waren mir die Lehrer bekannt und hatten ihr Urteil weg. Beide Richtungen unabhängig davon, ob man sich erst in der 10. oder schon in der 5. Klasse "Mal begegnet" ist oder auch nur voneinander gehört hatte.
Frische Lehrer ohne Vorurteile haben mich zu deutlich besseren Leistungen bei neutraleren Bewertungen gebracht.

Lethargica
2021-10-29, 21:38:05
Der Große wird nächstes Jahr aufs Gymn. gehen. Ganz einfach, weil er kann und will.
Da bin ich ein Stück weit echt beeindruckt von ihm, da alle seine Kumpels wohl auf andere Schulen wechseln werden, er aber klipp und klar sagt er will auf das Gymn.

Da alle 3 Schulen eh in der nächsten Kleinstadt (2,5km) sind und vom "Ruf" her nichts weder heraussticht noch groß abfällt geht es hier rein nach Schulischer Leistung.

sun-man
2021-10-29, 21:55:24
Die Schule bei uns empfiehlt nichts mehr.
Die Lützen würde sicher gerne nach Rüsselsheim auf ein Gym gehen wo auch ne Art Pferde AG ist. Aber sie kommt so schön nicht wirklich hoch morgens :D

Filp
2021-10-29, 22:30:37
Die Schule bei uns empfiehlt nichts mehr.
Die Lützen würde sicher gerne nach Rüsselsheim auf ein Gym gehen wo auch ne Art Pferde AG ist. Aber sie kommt so schön nicht wirklich hoch morgens :D
Es wird glaube ich nirgendwo mehr eine Empfehlung ausgesprochen, man kann sie aber schon aus Lehrergesprächen raushören.

Monger
2021-10-30, 00:29:30
Gym oder Gesamtschule?
Ich hab zwei alte Freunde in der pädagogischen Forschung. Die haben ganz unterschiedliche Schulen, insbesondere in BaWü gesehen. Beide schon ziemlich progressiv eingestellt. Und beide sagen übereinstimmend: die Schulform ist nicht so wichtig.
Mit gutem Personal machst du jeden Prozess besser, mit schlechtem machst du auch den besten Prozess kaputt.
Die beste Schule in BaWü ist ne Gemeinschaftsschule, aber einige der schlechtesten wohl auch.

Empfehlung von einem der beiden: schau dir an, wie die gewünschte Schule mit Problemen umgeht. Kriegen die in Coronazeiten trotzdem nen aktuellen Webauftritt hin? Kriegen sie nen Tag der offenen Tür gestemmt? Reagieren sie adäquat auf EMails?
Das könnten Hinweise darauf sein, wie gut die Abläufe intern funktionieren.

sun-man
2021-10-30, 07:30:03
Empfehlung von einem der beiden: schau dir an, wie die gewünschte Schule mit Problemen umgeht. Kriegen die in Coronazeiten trotzdem nen aktuellen Webauftritt hin? Kriegen sie nen Tag der offenen Tür gestemmt? Reagieren sie adäquat auf EMails?
Das könnten Hinweise darauf sein, wie gut die Abläufe intern funktionieren.
Genau das ist mal so und mal so. In Rüsselsheim gibts das "Neue" und dort ist sogar ne Schuluniform dabei, das fämd ich sogar nicht soooo übel. Aber das scheitert vermutlich auch am hin kommen und das dieses Gym sich quasi die Kids aussuchen kann, weil völlig überrannt.
Die Gesamtschule liegt halt zwischen den Orten und jeder den Du fragst hat ne andere Meinung zu dem Laden :D

Ungard
2021-10-30, 07:49:51
Es wird glaube ich nirgendwo mehr eine Empfehlung ausgesprochen, man kann sie aber schon aus Lehrergesprächen raushören.

In Bayern wird definitiv empfohlen, steht sogar auf dem Zeugnis.

sun-man
2021-10-30, 08:22:34
ich weiß nur das die Klassenlehrerin auf dem Elternabend meinte das sie das nicht mehr macht/machen soll/was auch immer. Letztendlich sehen wir aber auch was sie leistet und was nicht, und wir haben nen Überblick was in der Klasse so los ist. Der Shutdown hat zu viel gestört.

Colin MacLaren
2021-11-07, 11:12:30
Wir waren drei Wochen im Urlaub. In der Kita war da gerade Norovirus, RSV und Hand-Mund-Fuß aktuell. Am Hinflugtag habe ich mir noch einen Magen-Darm-Infekt eingefangen, da hatte ich dann im Urlaub 4 Tage lang Durchfall und Appetitlosigkeit. Meine Freundin folgte, die hatte auch keinen Appetit aber nur 1x nachts gebrochen. Die Kleine hatte ca. 3x Durchfall, dann war er durch. Gegen Ende des Urlaubs hatte die Kleine Schnupfen und hat mich angenießt. Ich hatte dann wahrscheinlich Nebenhöhlenentzündung mit festsitzendem , grün-gelben Schleim und Hals- und Gliederschmerzen. Meine Freundin folgte mit Kehlkopf- und Speiseröhrenentzündung, sie sagte, das seien Schmerzen auf dem Niveau von Geburtswehen. Die Kleine hat natürlich in der Kita direkt binnen drei Tagen das Nächste aufgeschnappt und die Nase läuft ununterbrochen, nachts Husten. Da wir beide noch nicht fit waren, haben wir jetzt auch Husten bekommen und meine Halsschmerzen, die fast weg warnen, werden stärker. Ich schlage mich mit Homeoffice durch, meine Freundin lag eine Wche komplett flach und ist jetzt noch eine weitere krankgeschrieben.

Ich gehe davon aus, mindestens bis April nicht wieder gesund zu werden. Keine Chance. Kindergartenkinder tragen meistens mehrere Viren gleichzeitig, sind daher extrem ansteckend und jede Woche gibt es ein Update mit neuen Erregern. Ich will mittlerweile auch kein zweites Kind mehr. Nochmal mache ich das nicht mit. Bis die Kleine mal in der Sekundarstufe ist und das nachlässt, reicht mir.

Und aussehen tun wir beide auch wie scheiße, krank kann man ja keinen Sport machenrt machen, null Bewegung und nur Stress. Die Wampe wächst, die Museklmasse schwindet.

00-Schneider
2021-11-07, 12:02:59
Wie würde dein/euer Leben ohne Kind aussehen? Oder willst du dir das gar nicht mehr vorstellen?

sven2.0
2021-11-07, 12:05:08
Die Wampe wächst, die Museklmasse schwindet.

Braucht man auch nicht mehr wenn man verheiratet mit Kindern ist ;)

Anadur
2021-11-07, 12:21:40
Zum Thema Schule mal aus Lehrersicht. Ich habe in RLP an einer klassischen Realschule, einer Realschule Plus und einer Gesamtschule gearbeitet, in Berlin an einer Grundschule und bin jetzt in Brandenburg an einer Gesamtschule.

Grundsätzlich sind alle Schulen geeignet zu dem gewünschten Bildungsziel zu kommen. Wir machen nur in Deutschland gerne den Fehler zu glauben es gäbe nur den einen Weg zum Ziel und wenn du dein Abi nicht nach 12 Jahren in der Tasche hast, dann hast du versagt. Das ist natürlich Unsinn genauso wie die absolute Fokussierung aufs ABi als einzig brauchbaren Abschluss. Wir haben so tolle zweite, dritte usw. Bildungswege und mach einer ist halt eben in seiner Entwicklung halt später dran. Aber gut, aufgrund der absolut vollkommen gegen die Wand gefahrene Bologna-Reform kann ich zumindest die Eltern verstehen die für ihren Nachwuchs das Abi als Ziel ausgeben. Ob der übliche Weg dann aber auch zum Ziel führt ist halt eine andere Frage. Und immer im Hinterkopf behalten, dass 2/3 für den Bildungserfolg das Elternhaus bzw. das Kind verantwortlich sind. Die beste Schule der Welt macht halt aus Forrest Gump keinen neuen Einstein. Und wenn euer Kind eben eher ein Forrest und weniger ein Albert ist dann ist das auch vollkommen okay.

Schulauswahl: Sofern mein Kind die Noten und die persönliche Einstellung zum Lernen hat um aufs Gymi zu gehen, dann würde ich das auf dem Papier auch immer einer Gesamtschule vorziehen. Die Praxis kann das Ergebnis natürlich ändern.

Einfach mal vor Ort die Gebäude und Ausstattung anschauen. Ist das alles sauber, aufgeräumt und halbwegs auf dem Stand der Technik oder kommt die Farbe von der Decke und die OHP sind noch aus den 80er? Ruhig auch mal einen Blick auf die Toiletten werfen. Wie ist die Altersstruktur der Lehrer? Gut gemischt (gut) oder nur Junge/Alte (ein Indikator für interne Probleme)? Gibt es Preise/Auszeichnungen (Jugend forscht, Jugend trainiert, usw.), die die Schule regelmäßig erhält? Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Lehrer über ihr normales Arbeitspensum hinaus freiwillig und unentgeltlich mehr arbeiten.

Korfox
2021-11-07, 15:55:41
Wie würde dein/euer Leben ohne Kind aussehen? Oder willst du dir das gar nicht mehr vorstellen?
Du verlangst das unmögliche.
Ca. 6 Monate nach Geburt des (ersten) Kindes können Eltern sich allgemein nicht mehr vorstellen, wie es ohne wäre und stellen sich oft die Frage, was sie eigentlich vorher mit ihrer vielen Freizeit angefangen haben (nicht, dass man sich nicht vorstellen kann, was man hin und wieder mit der Freizeit anstellen könnte, aber man realisiert dann erst, wie viel Leerlauf man eigentlich hatte...).

Ungard
2021-11-07, 16:14:51
Also ich weiß schon was ich mit meiner Freizeit angefangen habe.
Beim zweiten merkt man ja dann auch nochmal dass man beim ersten sogar noch Luft hatte 😁

Argo Zero
2021-11-07, 16:29:00
Du verlangst das unmögliche.
Ca. 6 Monate nach Geburt des (ersten) Kindes können Eltern sich allgemein nicht mehr vorstellen, wie es ohne wäre und stellen sich oft die Frage, was sie eigentlich vorher mit ihrer vielen Freizeit angefangen haben (nicht, dass man sich nicht vorstellen kann, was man hin und wieder mit der Freizeit anstellen könnte, aber man realisiert dann erst, wie viel Leerlauf man eigentlich hatte...).

Den Luxus hätte ich gerne. Habe es dieses Jahr geschafft eine Woche Urlaub zu haben. Selbständigkeit und Freizeit sind so ne Sache.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wohin mit einem Kind, also zeitlich.
Aber bei anderen Selbständigen sehe ich das auch so. Papa kommt zum gute Nacht sagen nach Hause ^^

Marscel
2021-11-07, 17:00:25
Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Lehrer über ihr normales Arbeitspensum hinaus freiwillig und unentgeltlich mehr arbeiten.

Im Berufs-Thread nebenan meinte jemand, dass Lehrer insgesamt total überarbeitete Wesen sind, denen die 12-14 Wochen Ferien im Jahr eigentlich viel zu wenig sind.

Wenn ich dann sowas lese: Vielleicht brennen die ja wirklich früh aus, wenn das die Erwartung ist?

Argo Zero
2021-11-07, 17:03:48
In den ersten Jahren geben sich die meisten Lehrer müde. Nach 10 Jahren Schema F und jedes Jahr der selbe Kram.
So jedenfalls mein Eindruck als damaliger Schüler an einer Gesamtschule (in der Realschule).

Monger
2021-11-07, 17:18:28
Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Lehrer über ihr normales Arbeitspensum hinaus freiwillig und unentgeltlich mehr arbeiten.
Bei dem Satz kräuselt sich mir was, weil ich mir denke, gerade ne gute Fachkraft lässt sich nicht ausbrennen.
Aber ich weiß, die Realität bei Lehrern sieht anders aus. Wer was verändern will, kriegt das innerhalb seines regulären Debütats gar nicht hin.

Korfox
2021-11-07, 17:28:29
Also ich weiß schon was ich mit meiner Freizeit angefangen habe.
Beim zweiten merkt man ja dann auch nochmal dass man beim ersten sogar noch Luft hatte 😁
Hab' ja nichts anderes behauptet :). Die meisten Eltern wundern sich halt plötzlich, wie viel Freizeit sie doch hatten und wie sinnlos sie sie verpulvert haben.

Aber bei anderen Selbständigen sehe ich das auch so. Papa kommt zum gute Nacht sagen nach Hause ^^
Also, als mein Vater selbständig wurde war es dann deutlich besser, als zuvor. Mehr Zeit für die Familie, entspannterer Umgang. Natürlich immer die Abwägung: Wie viel Geld muss sein, wie wenig Freizeit darf sein. Klar. Reich waren wir nie und jetzt, da das Geschäft dank Corona dicht gemacht werden durfte, sind sie sicher auch nicht auf Rosen gebettet (Altersvorsorge ist natürlich vorhanden, viele Ersparnisse sind durch seine schwere Erkrankung verschlungen worden, das hätte einen normal versicherten AN nicht anders getroffen, aber im Grunde kommen sie rund).

pest
2021-11-07, 18:42:56
Aber bei anderen Selbständigen sehe ich das auch so. Papa kommt zum gute Nacht sagen nach Hause ^^

https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/001/061/830/fa9.jpg

Bin ja durch Zufall beruflich in die Managementrichtung gerutscht und suche nach einem Exit
Vielleicht wieder 08/15 Sachbearbeiter - ob ich nun 80k oder 120k bekomme ist irgendwie wurst

Anadur
2021-11-07, 19:19:10
Bei dem Satz kräuselt sich mir was, weil ich mir denke, gerade ne gute Fachkraft lässt sich nicht ausbrennen.
Aber ich weiß, die Realität bei Lehrern sieht anders aus. Wer was verändern will, kriegt das innerhalb seines regulären Debütats gar nicht hin.

Ist natürlich ein Komplexes Thema, gerade im sozialen Berufsumfeld. Da wird seitens der Gesellschaft und des Arbeitgebers immer auf den Helferkomplex gesetzt den die meisten Menschen haben die solche Berufe ergreifen.

Gerade durch Kollegen wird da ein immenser interner sozialer Druck aufgebaut durch kostenlose Zusatzarbeit. Da wird teilweise die Nase gerümpft und nicht verstanden das man vielleicht eine eigene Familie hat und nicht noch Abends um 7 auf irgendeiner sinnfreien Besprechung abhängen will.

Mir geht es bei dem Satz eher darum, dass wenn eine Schule solche Erfolge dauerhaft erreichen will, dann geht das nur mit der entsprechenden Unterstützung und Ausstattung seitens des Trägers sowie einer guten Schulleitung und einem Kollegium das zusammenarbeitet. Ansonsten macht niemand auf Dauer diese Mehrarbeit freiwillig. Gerade weil man ja in der Regel keinerlei Dank für so eine Arbeit erhält.

Finch
2021-11-08, 09:01:43
Den Luxus hätte ich gerne. Habe es dieses Jahr geschafft eine Woche Urlaub zu haben. Selbständigkeit und Freizeit sind so ne Sache.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wohin mit einem Kind, also zeitlich.
Aber bei anderen Selbständigen sehe ich das auch so. Papa kommt zum gute Nacht sagen nach Hause ^^
Nimm weniger Aufträge an.

Grüße von einem Selbstständigen und Vater.

Argo Zero
2021-11-08, 09:09:38
Nimm weniger Aufträge an.

Grüße von einem Selbstständigen und Vater.

Das ist nicht die Quantität sondern mehr die Verantwortung in den Projekten.
Weniger ist daher keine Option, weil mich niemand ersetzen kann.
Aber ich beschwere mich auch nicht. Zu wissen, dass es am Ende des Monats reicht ist ein gutes Gefühl. Das war mal 6-7 Jahre anders.
Nächstes Jahr nehm ich als Zielsetzung zwei Wochen Urlaub :D
Das Handy und Laptop sind natürlich immer dabei ^^

Falls das Leben irgendwann mal leer und langweilig werden sollte, fällt mir vllt wieder ein, dass es auch Kinder gibt. Ich finds nur beeindruckend, dass es bei manchen Menschen wohl so leer ist, das sie froh über welche sind.
Neben Arbeit gibts auch noch Hobbys, die seit Jahren quasi stillgelegt sind :/

Monger
2021-11-08, 09:10:26
https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/001/061/830/fa9.jpg

Bin ja durch Zufall beruflich in die Managementrichtung gerutscht und suche nach einem Exit
Vielleicht wieder 08/15 Sachbearbeiter - ob ich nun 80k oder 120k bekomme ist irgendwie wurst
Wünsche viel Erfolg bei der Suche. Hab selber mehrfach führende Positionen abgelehnt, weil es nur Stress ist und tierisch undankbar ist. Währenddessen geht meine Familie zuhause aufm Zahnfleisch - nein danke!

Ab März bin ich deswegen wieder in "verkürzter Vollzeit", also 28 Stunden. Zwei Jahre lang, bis dahin ist auch der jüngste im Kiga, und dann gibts hoffentlich n bissl Entlastung.

Semmel
2021-11-08, 09:13:01
Das ist nicht die Quantität sondern mehr die Verantwortung in den Projekten.
Weniger ist daher keine Option, weil mich niemand ersetzen kann.
Aber ich beschwere mich auch nicht. Zu wissen, dass es am Ende des Monats reicht ist ein gutes Gefühl. Das war mal 6-7 Jahre anders.
Nächstes Jahr nehm ich als Zielsetzung zwei Wochen Urlaub :D
Das Handy und Laptop sind natürlich immer dabei ^^

Falls das Leben irgendwann mal leer und langweilig werden sollte, fällt mir vllt wieder ein, dass es auch Kinder gibt. Ich finds nur beeindruckend, dass es bei manchen Menschen wohl so leer ist, das sie froh über welche sind.
Neben Arbeit gibts auch noch Hobbys, die seit Jahren quasi stillgelegt sind :/

Wenn du so unersetzbar bist, dann verkaufst du dich unter wert.
Warum verdoppelst du nicht deinen Preis und machst dafür lieber nur die Hälfte der Projekte?

Argo Zero
2021-11-08, 09:15:52
Wenn du so unersetzbar bist, dann verkaufst du dich unter wert.
Warum verdoppelst du nicht deinen Preis und machst dafür lieber nur die Hälfte der Projekte?

Weil das in der speziellen Branche schon i.O. bezahlt ist.
Ich habe auch keine Lust auf den Stress Aufträge zu suchen. Die sind aktuell so fest, dass ich ruhig schlafen kann und weiß nächsten Monat gehts weiter :)

sun-man
2021-11-08, 09:24:01
Ich will da auch keinem rein reden. Ich kann mir z.B. auch kein Haus leisten - mal ganz abgesehen davon das es vom Gehalt her ginge, aber die Preise hier halt unbezahlbar sind wenn Du Ende 40 bist. Zumindest finde ich mein Gehalt nicht so niedrig ;). Ich habe aber immer Wert auf Work-Life gelegt anstatt auf Reisen und "Unterwegs sein". In meinen "jungen" Jahren hat das zu viel kaputt gemacht, aber da bn ich auch heute aus dem Haus und war erst nach 4-8 Wochen wieder zu Hause :D

Mir war es nicht wichtig zu wissen wieviel Fürze die Lütte gemacht hat oder ob sie 7 oder 10x am Tag die Windel voll hatte. Ich war da, das zählt. Und ich war zu Hause ^^ und nicht unterwegs.

Ist auch kein Vorwurf. Aber eine Woche Urlaub? ICH stell mir immer die Frage....was macht meine Tochter wenn ich umfalle? Was hat meine Frau dann noch von mir wenn ich auf der Bahn einpenne und nen Unfall habe. Ich möchte gerne sehen was aus meiner Tochter mal wird, ohne das ich jede Sekunde Ihres Lebens irgendwo speichern muss. Wenn die mal 18 ist kann ich abtreten, dann kann sie vieles schaffen. Mit 3,4,5 oder 10 eben nicht, da hat Papa dazu sein. Ich habs bei Freunde gesehen. Nur am Arbeiten, Haus, Firmenwagen, Pool....umgefallen, tot. 2 Kinder von 5 und 8. Die Frau? Weder hübsch noch hässlich, lebt bis heute Alleine weil sie keine Zeit mehr für Ihr Leben hatte.

Argo Zero
2021-11-08, 09:31:05
Abseits des Urlaubs lebe ich schon gut :D
Essen und Trinken haben einen hohen Stellenwert in meinem Leben und der Lebensstil kostet natürlich auch Geld.
Außerdem ist die Flexibilität geil. Ich kann nachts arbeiten oder morgens ne Stunde auf dem Klo hocken ohne irgendwo zeitig aufzukreuzen.
Mir ist das mehr Wert als anstatt zwei Wochen nur eine Woche auf Malle gewesen zu sein.
Wenn Arbeit sich für dich Arbeit wie Arbeit anfühlt kann ich das verstehen. Für mich sind die Projekte halt mehr. Das ist wie ein Garten um den man sich kümmert und die Pflanzen sollen schön wachsen ^^

sun-man
2021-11-08, 09:40:20
Schon OK. Kann ja auch schön sein ;). Urlaub ist übrigens nicht nur Malle/Hotel und 14 Tage Kinderfremdbetreuung ;)

medi
2021-11-08, 09:50:22
In den ersten Jahren geben sich die meisten Lehrer müde. Nach 10 Jahren Schema F und jedes Jahr der selbe Kram.
So jedenfalls mein Eindruck als damaliger Schüler an einer Gesamtschule (in der Realschule).
Unser Elektrotechnik-Lehrer (berufl. Gymnasium f. Technik) meinte damals er hätte die Klassen 11-13 genau einmal ausarbeiten und vorbereiten müssen und seit dem konnte er sich die "Eier kraulen" (sein Worte in einer schwachen Stunde :freak: )

Anadur
2021-11-09, 13:35:54
Unser Elektrotechnik-Lehrer (berufl. Gymnasium f. Technik) meinte damals er hätte die Klassen 11-13 genau einmal ausarbeiten und vorbereiten müssen und seit dem konnte er sich die "Eier kraulen" (sein Worte in einer schwachen Stunde :freak: )

Es gibt natürlich immer solche und solche und vieles hängt halt auch vom Fach ab. Aber die Hauptarbeit geht halt leider auch nicht in die Unterrichtsstunden sondern in den Bürokratiekram rundherum. So ab Mitte der 2000 ist das als Folge der Pisastudie explodiert nur eben ohne entsprechenden zeitlichen Ausgleich.

Letztendlich stellt Berlin gerade jeden ein, der auch nur halbwegs ein Studium nachweisen kann. ~5500€ Brutto als Berufsanfänger vom ersten Tag an.

Aber gut, das ist ja eigentlich ein anderes Thema und 9 von 10 Praktikanten haben bei mir im Brennpunkt nach einem halben Tag kopfschüttelnd die Flucht ergriffen.

Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen. Macht euch mal nicht so einen Kopf um die Schule. So schlimm ist die Schule in Deutschland noch nicht. Und im Zweifel gibt es den zweiten und dritten Bildungsweg oder sogar: https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsch%C3%BClerpr%C3%BCfung
Schaut regelmäßig nach den Noten. Vertraut den Lehrern das die Noten die sie euch sagen schon halbwegs gerecht sind. Soweit halt Noten gerecht sein können und sorgt entsprechend früh für Nachhife, solange die Probleme noch klein sind.

Korfox
2021-11-09, 13:45:22
Ich habe es oben schon geschrieben: Der zweite Bildungsweg existiert in Deutschland und ist im internationalen Vergleich sehr gut angelegt, er erfordert zeitgleich aber ein deutlich größeres "Arbeitspensum" und ist aufwändiger, als der erste Bildungsweg.
Für mich ist die Aussage "zweiter Bildungsweg erfolgreich abgeschlossen" oft eine Adelung. Ich glaube nicht, dass ich das in jungen Jahren gebacken bekommen hätte.

Colin MacLaren
2021-11-10, 15:51:00
Ich habe es oben schon geschrieben: Der zweite Bildungsweg existiert in Deutschland und ist im internationalen Vergleich sehr gut angelegt, er erfordert zeitgleich aber ein deutlich größeres "Arbeitspensum" und ist aufwändiger, als der erste Bildungsweg.
Für mich ist die Aussage "zweiter Bildungsweg erfolgreich abgeschlossen" oft eine Adelung. Ich glaube nicht, dass ich das in jungen Jahren gebacken bekommen hätte.

Ich habe einen Kumpel, der ist in der 11. Klasse runter, hat dann eine Ausbildung gemacht und bisschen gearbeitet, dann gekündigt, Förderung mitgenommen und auf dem Abendgymnasium das Abi nachgeholt. Und sonst nichts. Der war in der Zeit tiefenentspannt, aber halt arm wie ein Student. Aber in Deutschland geht viel und totmachen muss man sich da in der Regel auch nicht.

T86
2021-11-10, 16:10:52
Ich verstehe das Gestöhne hier nicht

Ich hab 33.000 im Jahr… Kind und Haus… Frau ist in Elternzeit und verdient quasi nix.

Wir hatten als die Vollzeit war zusammen 55.000 im Jahr
Beide 40 Stunden. Ach ja brutto ist klar oder?

Entweder will man was oder nicht.
Gehen tut das alles…

Gerade bei einem Gehalt über 50.000 ist doch alles quasi sorgenfrei.

Ich hab jetzt durch die Heirat und Steuerklasse 3 Zimlich genau 2000€ netto und stemme davon alles

Elterngeld und Kindergeld zusammen sind nur knapp über 500€ Was meine Frau noch dazu steuert.


Das damit keine großen Sprünge drinn sind ist klar
Aber er entweder kann man alles selbst oder man kann jemanden bezahlen der es kann.

Entsprechend viel wird halt selbst gemacht - egal ob am Haus oder Auto…
beides ist alt und es gibt immer reichlich zu tun.
Also wenn ihr auf hohem Niveau heult denkt auch mal an die andere Seite der Medaille.

Im übrigen würd ich mich auch nicht als unzufrieden bezeichnen.
Ich hab im meinem Freundeskreis auch Leute die 100 bis 300.000 im Jahr verdienen
Sorgenfrei sind die auch nicht…
Ab ner bestimmten Schwelle kippt das schnell glaub ich

Die haben auch Kinder und halt wenig Zeit dafür…

[dzp]Viper
2021-11-10, 16:14:13
Ja wenn man ein Haus hat was man nicht mehr abbezahlen muss und sich die Wartungsarbeiten am Haus in Grenzen halten, dann kommt man mit 2500€ im Monat sicher aus.

Wenn man aber kein Haus hat oder das Haus noch abbezahlt, nebenbei für die Rente vorsorgt und 800-1000€ Miete/Rate zahlt, dann reichen 2500€ vorne und hinten nicht aus.

T86
2021-11-10, 16:16:39
Ich hab das Haus gekauft vor 2 Jahren in einem Ballungsraum und zahle etwa 800€ rate dafür die nächsten 35 Jahre

Warm mit allem ist etwa 1500€

Ach ja es stand 10 Jahre leer ;)
Zu tunen ist reichlich
Und wir haben keinen Kredit dafür aufgenommen
Wir machen alles langsam nebenbei

Was geht und was nicht ist Reiner Ermessens Spielraum
Man muss halt Bock drauf haben

Ungard
2021-11-10, 16:22:37
Deutschland ist so verschieden, da sagt das nichts aus, wann und wo gekauft?
Meine Eltern haben im Pott mit meinen 4 Geschwistern auch eine DHH gestemmt. Knapp 30 Jahre lang. Verdienst kenn ich nicht, aber meine Mutter ist im öD also ganz schlecht war er sicher nicht. Heute könnten die sich das aber auch nicht mehr leisten, ist ja alles teurer geworden und die Löhne sind nicht wirklich mit angestiegen.

Ich wohn mittlerweile im Raum München und zahl deine 2000 jeden Monat für unser Eigentum ab, aber dann ist es nach geplanten 12 Jahren auch abbezahlt.

Mehr Geld macht halt vieles leichter und ermöglicht mehr, ob man damit dann auch automatisch zufriedener ist kommt sicher auf den Umgang an.

PS:
Da haben sich unsere Posts überschnitten.

Ist aber schon mutig, 35 Jahre quasi alles zu opfern und von der Hand im Mund zu leben.

1000 Euro für 3 Personen ist auf/unter H4 Satz.
Wenn das Haus dann noch renovierungsbedürftig ist bleibt ja nicht weniger oder ist das bei warm mit drin.
Gut wenn die Frau dann mal wieder (halbtags) arbeitet gibt es ein paar euro mehr.

T86
2021-11-10, 16:39:19
Ja ist mutig aber von nix kommt nix und jammern hilft auch nicht weiter.

Ist tatsächlich im Pott aber im grünen Süden

Nein Renovierungen sind nicht mit eingeflossen
Das gröbste haben wir aus Eigen Kapital gestemmt das wir einziehen konnten

Fassade, Fenster und Dach Ausbau ist für die nächsten Jahre noch in Eigenleistung nebenbei geplant.
Strom und Wasser komplett und Heizung ist schon passiert inkl einem neuen Bad
Fehlen noch 2 da auch eine kleine einlieger Wohnung geplant ist die auf lange Sicht etwas Luft Schaft für weitere Sachen

Frei stehend im grünen mit Riesen Grundstück ist halt ein Glücksfall gewesen.
Gegenüber galoppieren die Pferde auf der Weide.
Wie Urlaub ;)

Heelix01
2021-11-11, 10:27:03
Man will den kleinen ja was bieten können ...
Ich will nicht drüber nachdenken ob ich für einen Tag Zoo mit Mittag etc. für die Familie die 100€ ausgeben kann oder nicht.
Auch mal spontan übers Wochenende ins Hotel mit angeschlossenen Spaßbad was mal eben 400-500€ kostet will ich mir leisten können. Oder wenn das Kind quängelt einfach nen Stoffier in Einkaufskorb werfen :D

Familie mit Wohneigentum btw. guter Wohnung wenn auch zur Miete und normal gut leben können in Deutschland braucht einfach "viel" Einkommen.
In München, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt sicher mehr als in Rostock, Bremen oder Aurich :D

2-3 Kinder als erstrebenswertes Ziel bedarf ja mindestens 4-5 Raum Wohnung oder eben Haus. Häuser sind schnell extrem teuer und solche Wohnungen stehen dem kaum nach. Dann muss die Wohnlage und drum herum ja auch passen man will die Kinder ja nicht im Sozial bedenklichen Umfeld aufziehen ....

Kinder können teuer sein das hängt halt massiv vom eigenen Anspruch ab, uns kosten die Kinder (2) wenn man alle indirekten Kosten wie: (Notwendigkeit des Hauses, 2. Auto etc.) zu den Offensichtlichen alles zusammen nimmt locker 2.000€ mtl. Wobei 2. Auto, Haus nicht wirklich mit der Anzahl der Kinder (im normalen Rahmen) skaliert ob 1, 2 oder 3 macht tendenziell keinen unterschied.


Wenn wir alles aufs Minimum fahren, ohne Haus zu verkaufen etc. Einkauf auf Preise gucken, Öffentliche Spielplätze statt Zoo etc. man könnte sicher mit 3.500€ Familieneinkommen mtl. auskommen (incl. Kindergeld).
Die Frage ist will man das?

Flyinglosi
2021-11-11, 11:08:48
Man will den kleinen ja was bieten können ...
Ich will nicht drüber nachdenken ob ich für einen Tag Zoo mit Mittag etc. für die Familie die 100€ ausgeben kann oder nicht.
Auch mal spontan übers Wochenende ins Hotel mit angeschlossenen Spaßbad was mal eben 400-500€ kostet will ich mir leisten können. Oder wenn das Kind quängelt einfach nen Stoffier in Einkaufskorb werfen :D
Sorry wenn das jetzt eventuell falsch rüber kommt (bzw. ist die folgende Bitte ernst gemeint), aber ich hab diese Zeilen jetzt mindestens fünfmal gelesen und weiß noch immer nicht ob das nun ernst oder ironisch gemeint ist. Kannst du das bitte für mich klarstellen.

[dzp]Viper
2021-11-11, 11:21:07
Was soll daran ironisch sein.

Zoo:
2 Erwachsene + 2 Kinder = ca. 30-50€ Eintritt (je nach Zoo)
Dazu kommen dann im Zoo noch Eis, was zu Essen und Trinken für alle.. da bist du schnell bei 80-100€ so weh das auch tut.
Ja natürlich kann man Essen und Trinken auch mitnehmen (so machen wir das). Aber ein Eis und ggf. eine Bratwurst ist schwer den Kindern vorzuenthalten.

Und ein Wochenendtripp (z.b. verlängertes Wochenende) kostet zu 4. eben auch schnell 400-500€ in Deutschland (mit Ausflügen).

Argo Zero
2021-11-11, 11:35:43
Zu zweit denk ich mir schon manchmal... ui.
Mit Kindern könnte ich mir meinen aktuellen Lebensstil nicht unterhalten. Wobei, der Bier- und Weinkonsum geht ja erst mit ca. 16 Jahren los. So war das bei mir jedenfalls.
Aber wie immer, hat seine Vor- und Nachteile.
Ist bestimmt cool mit seinem Sohn, wenn er mal 20+ ist schön gediegen Essen gehen zu können.

sun-man
2021-11-11, 11:39:47
Wenn wir alles aufs Minimum fahren, ohne Haus zu verkaufen etc. Einkauf auf Preise gucken, Öffentliche Spielplätze statt Zoo etc. man könnte sicher mit 3.500€ Familieneinkommen mtl. auskommen (incl. Kindergeld).
Die Frage ist will man das?

Wenn man von oben schaut scheint das wenig - aber ist es das? Wir haben mit weniger mehr gehabt, gerade in der Anfangszeit inkl Umzug mit der Lütten konnte meine Frau nicht arbeiten. Zoo und Scjwimmbar waren nie ein Problem und auf den Cent beim einkaufen haben wir auch nicht geschaut. Miete waren 1300€ als Alleinverdiener. Wo lebst du das 3500€ wenig erscheinen?

Flyinglosi
2021-11-11, 11:40:20
Viper;12843417']Was soll daran ironisch sein.
Ging mir eher darum, ob der 500€ Wochenend-Trip oder das Stofftier fürs quängelnde Kind jetzt echt als "relevant" bzw. essentiell angesehen werden.

Ungard
2021-11-11, 11:51:58
Relevant sicher nicht, aber sowas sollte man sich in einem der reichsten Industriestaaten der Welt halt leisten können.
Leider können es viele nicht (und noch viel weniger), was traurig ist.
Aber wenn ich jetzt ausschweife wird es politisch und das wollen wir ja nicht :-)

Argo Zero
2021-11-11, 11:57:50
Ging mir eher darum, ob der 500€ Wochenend-Trip oder das Stofftier fürs quängelnde Kind jetzt echt als "relevant" bzw. essentiell angesehen werden.

Anwesenheit der Eltern (des Vaters) erscheint mir wichtiger als Wochenend-Trips gegen das schlechte Gewissen.

Ungard
2021-11-11, 12:00:02
Why not both

Korfox
2021-11-11, 12:02:10
Ging mir eher darum, ob der 500€ Wochenend-Trip oder das Stofftier fürs quängelnde Kind jetzt echt als "relevant" bzw. essentiell angesehen werden.
Den Teil hätte ich auch als diskussionswürdig angesehen.
Dafür kann der Zoobesuch bzw. der Tagesausflug auch schnell die 100€ locker wegsprengen.
Wir waren am WE am Kölner Zoo, was alleine 50€ Spritkosten ausgemacht hat. War aber tatsächlich eines der super-seltenen Ereignisse, weil wir andere Tierparks und Zoos deutlich näher haben und Köln an sich als Tagesstandort fest gegeben war.

Argo Zero
2021-11-11, 12:02:39
Why not both

Nunja, hat nicht jeder das Glück mit wenig Arbeit viel Geld im Sack zu haben :)

Flyinglosi
2021-11-11, 12:06:40
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch: Ich bin auch ein großer Freund davon, "finanziell relaxt" zu sein bzw. über die meisten Ausgaben nicht groß nachdenken zu müssen. Aber die zwei konkreten Beispiele (oder das den "Kindern etwas bieten wollen") fand ich persönlich merkwürdig, weil ich sowohl bei meiner Tochter (als auch bei allen Kindern von denen ich real was mitbekomme) den Eindruck habe, dass sie von allen Seiten mit allem möglichen überhäuft werden. Das hat zur Folge, dass meine Frau und ich beschlossen haben, unserer Kleinen selbst zu den diversen Anlässen nichts mehr zu schenken, weil sie (trotz bremsender Maßnahmen) eh von allen Seiten bombadiert wird.

Beziehungsweise erscheint mir ein Urlaub diesbezüglich eben als seltsames Argument, wenn man sich diesen vorher mit zusätzlicher Abwesenheit von der Familie erkaufen muss (eventuell hab ich aber auch einfach was falsch verstanden).

Argo Zero
2021-11-11, 12:09:21
Den Eindruck habe ich auch. Oftmals von Eltern, die beide vollzeit arbeiten und dann denken sie müssen ihr Kind beschenken damit das eigene schlechte Gewissen beruhigt wird.
Damit möchte ich natürlich nicht mit dem Finger auf irgendwen zeigen.
Finde aber selbst, auch durch eigene Erfahrung, dass Anwesenheit und das gemeinsame Erlebte mehr wert ist als Geschenkte Dinge.

Gast
2021-11-11, 13:01:09
Helix ist ja ein Vater der in der Welt rumjettet um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Das beingt zumindest so wie er es in diversen Threads vermittelt ordentlich Einkommen aber wenig Zeit mit der Familie mit sich. Aus eigener Erfahrung mit einem Vater der 5 Tage die Woche nicht anwesend war aber es super fand uns von seinen Trips nach Asien, Amerika oder den mittleren Osten zu erzählen, kann ich nur sagen, dass das alles völlig irrelevant ist. Deutlich wichtiger wäre mehr Zeit mit ihm und der Familie gewesen. Posen mit der neu neusten Starter Cap oder Jacke und Gameboy Bootlegs war als Kind zwar cool aber hat uns allen, wir sind 4 Kinder, deutlich mehr geschadet als es gut gemacht hat. Heute sind wir alle mehr oder minder beziehungsunfähig und in psychotherapeutischer Behandlung. Auch andere die ich kenne, die ähnlich aufgewachsen sind haben durchweg einen Knacks. Sollte man sich vielleicht Mal durch den Kopf gehen lassen. Viele dieser Menschen sind aber echte Narzissten und für die ist Arbeit und Außenwirkung Selbstzweck und die daraus resultierenden folgen für ihr Umfeld gar nicht bewusst.

Heelix01
2021-11-11, 21:27:15
Reisen ist ein Teil des jobs, dem ist so ja. 15-20% der Arbeitszeit, ebenso wie flexible Arbeitszeit und home Office ….

weiß noch immer nicht ob das nun ernst oder ironisch gemeint ist. Kannst du das bitte für mich klarstellen.

Durchaus ernst gemeint und auch nicht übertrieben.
Tochter jede Woche Reiten
2 Wochenende im Monat mindestens was unternehmen, Hagenbeck, Vogelpark, Schwimmbad etc. Da ist man gut bei 100€ für so nen Tag.

T86
2021-11-11, 21:34:27
Naja
Also als ich klein war hat mein Vater so gut verdient das 3 netto Monatsgehälter für einen neuen bmw gereicht haben…
Keine Ahnung warum er so gerechnet hat.
Trotzdem bin ich bescheiden aufgewachsen
Turnschuhe gab es ungefragt von Aldi - das war nicht so cool
Und Zoo besuche nur mit Oma und Opa…

Ich glaube nicht das meine Kindheit sonderlich teuer war.
Gefühlt hat mir trotzdem nichts gefehlt…

Woher kommt der Drang den Kindern finanziell was bieten zu müssen?
Schlechte Erfahrungen in der Kindheit?
Ich mein im komm vom Dorf da war das halt irgendwie eh alles entspannt…
Ich hatte nur 3 Mitschüler die zur Miete gewohnt haben… war egal, fand ich als Kind aber komisch.

Heelix01
2021-11-11, 21:43:17
Es geht nicht um den Willen des finanziell bieten „wollen“, sondern die Freiheit machen zu können was man möchte oder auch die Kinder wollen.

Sicher ist es nicht nötig mehrfache im Jahr übers Wochenende wegzufahren, es ist auch nicht nötig der Tochter Reitunterricht zu finanzieren etc. darauf kann man sicher verzichten, aber wieso nicht ?!

Geld ist mir für mich selbst relativ egal, brauche auch kein Haus etc. es ist für die Kinder ;)

Monger
2021-11-11, 22:10:37
Wie alt waren nochmal die Kinder?
Babys brauchen ja gar nichts, außer Windeln. Also wirklich gar nichts. Die freuen sich über Wasserflaschen und Handtücher. Spielzeug kaufen ist totaler Quatsch. Genauso die ganzen Sanitärprodukte. Das geht so bis sie 3 sind, dann wollen sie langsam mehr Input. Bücher waren alle ihr Geld wert.
Jetzt ist mein großer fast 6, und im Endeffekt braucht der bis heute auch kaum was. Wir wollten ihm mal Ponyreiten andrehen, vor den Viechern hat er Angst. Zoo ist ihm zu stressig. Was ihm Spaß macht ist durch die Stadt düsen und über den Wochenmarkt latschen. Fahrrad fahren muss täglich sein.
Gut möglich dass in 2 Jahren alles anders aussieht. Aber bisher kosten seine Hobbies quasi null.
Wir Eltern sind allerdings halt auch ständig zuhause, ergo ich beschäftige mich jeden Tag sehr viel mit ihm, auch neben der Arbeit. Ich will fast sagen, zwangsweise. Er fordert sich das ein.

Heelix01
2021-11-11, 22:36:19
Unsere große ist auch 6. natürlich spielt sie gerne auch im Garten, fährt vorne auf der Wendeschleife am Ende der Sackgasse mit dem Fahrrad umher, aber das sind Dinge die macht man nebenbei täglich (wenn das Wetter es zulässt).
Samstag oder Sonntag ist aber Familientag da wird was unternommen, wie erwähnt Zoo, Schwimmbad etc. oder halt wegfahren fürs Wochenende ab und an geht es auch einfach zu Schwiegereltern :)

Natürlich ist das alles nicht zwangsläufig nötig für eine glückliche Kindheit, hat ja keiner behauptet! Jedoch wenn man eben mit der Familie was unternehmen will, dann ist es halt schnell und absolut problemlos drin 100€ an nem Tag für normale Dinge zu verblasen.

Bin ja ganz froh das Kita Plätze selbst hier Kostenlos sind, bleiben nur bis zu 170€ Essensgeld (beide Kinder zusammen) jeden Monat für die Kita …

sun-man
2021-11-12, 06:21:28
Du kannst sogar Dinge unternehmen die so gut wie nichts kosten und die Kinder 10x glücklicher machen. Reiten würde ich meiner Tochter auch gerne bieten, aber das ist hier nicht zu machen. Nichts zu finden, oder man fährt noch ewig.

T86
2021-11-12, 08:52:00
Tja hier sind die Kita Gebühren dafür happig

Wenn wir beide arbeiten sind 350€ plus essen

Reiten ist eh so ne Sache…. Mit der Pferde Wiese vor der Haustür wird uns das auch blühen
Aber ne Beteiligung an einem Pony mit kacke schaufeln
Und etwas Auslauf geht hier bei den Nachbarn.
Reiten kostet zwar dort auch aber ich bin schon am überlegen wie man das schafft das die Pferde doof findet…

Immer sagen „schmeckt auch lecker“ ist jetzt meine Idee

sun-man
2021-11-12, 08:59:02
Und? Wenn es wirklich in der Nähe wäre und das Kind dafür brennt? Was solls? Lieber stundenlang am 500€ Tablett sitzen lassen? Sportverein kostet auch Geld. Hier findest Du halt nichts unter 30-60 Minuten Autofahrt oder Wartelisten >100 die man "mit Zuzahlung" verkleinern kann.

Semmel
2021-11-12, 09:07:43
Tja hier sind die Kita Gebühren dafür happig

Wenn wir beide arbeiten sind 350€ plus essen


Wenn beide Elternteile voll arbeiten gehen wollen, dann kommen neben der Betreuungskosten noch folgende Kosten dazu:
- Fahrtkosten
- ggf. Zweitauto erforderlich
- höhere Steuer- und Abgabenlast

Da sollte man mal nachrechnen, ob sich das überhaupt lohnt. Ich kenne Fälle, da geht die Frau effektiv eigentlich völlig umsonst arbeiten. (bei einfacheren Jobs)
Aber selbst wenn es sich lohnt, dann sollte man sich den Nettogrenzstundenlohn ausrechnen und sich überlegen, ob man dafür wirklich arbeiten gehen will.

Mal ein mittleres Beispiel:
Der Zweitverdiener hat 3000 € brutto/Monat in Vollzeit.
=1682,92 € netto (SK 5, Kinderfreibetrag 1, KV-Zusatzbeitrag 1,3 %)
- 400 € Betreuung und Verpflegung
- 400 € für all-inkl. Kosten für ein Zweitauto
= 882,92 € effektives Nettogehalt
Effektiver Nettostundenlohn: 5,09 €
Herzlichen Glückwunsch. Will man für 5 € die Stunde wirklich jeden Tag aufstehen und buckeln gehen und gleichzeitig weniger Zeit für seine Kinder haben?


Edit: Die Arbeitszeiten kann man natürlich auch aufteilen. Ich und meine Freundin arbeiten beide überschneidungsfrei in Teilzeit.

Korfox
2021-11-12, 09:08:50
Tja hier sind die Kita Gebühren dafür happig

Wenn wir beide arbeiten sind 350€ plus essen

Reiten ist eh so ne Sache…. Mit der Pferde Wiese vor der Haustür wird uns das auch blühen
Aber ne Beteiligung an einem Pony mit kacke schaufeln
Und etwas Auslauf geht hier bei den Nachbarn.
Reiten kostet zwar dort auch aber ich bin schon am ü erlegeh wie man das schafft das die Pferde doof findet…

Immer sagen „schmeckt auch lecker“ ist jetzt meine Idee
Zweierlei:
1. Ich sehe das wie sun-man: Wenn sie reiten will und dann dabei bleibt: Sei froh. Dann habt ihr nur einen Verein abzulöhnen. Wenn Kinder sich "orientieren" ist man ständig am diskutieren was das Kind jetzt macht und was endgültig gekündigt wird. Kinder reißen nicht gerne Brücken ein.

2. Wir haben rundrum Pferdekoppeln - zum Teil mit recht erfolgreichen Zuchtpferden, zum Teil mit Ackergäulen, aber alle 5 Minuten trifft man hier einen Reiter. Unsere Kinder interessieren sich bisher für Pferde im Rahmen von: "Oh, ein Pferd". Und "Conni reitet". Fußball, Turnen, Karate, Musikschule... bisher war alles höher priorisiert, als zu reiten.

#44
2021-11-12, 09:28:17
Herzlichen Glückwunsch. Will man für 5 € die Stunde wirklich jeden Tag aufstehen und buckeln gehen und gleichzeitig weniger Zeit für seine Kinder haben?
Mancher will auch einfach eine sinnvolle Betätigung haben, die nicht Haushälter heißt.

Obendrein ist es auch Berufserfahrung, die man dann nicht hat. Incl. möglicher Weiterbildungen und innerbetrieblicher Chancen. (Gut, das hängt natürlich auch stark am Beruf)

Achja - die Rechnung ignoriert ebenfalls, dass von den Abzügen bei der Rente auch wieder etwas zurück kommt.

sun-man
2021-11-12, 09:42:07
Ja, Du. Dann einfach in ne Höhle hinterm Park ziehen oder 1 Zimmerwohnung. Will man wirklich 1400€ Miete zahlen wenn man am Ende viel mehr Geld hat als wären es 4 Zimmer?
Ich find es schon reichlich weltfremd das in Frage zu stellen. Entweder hast Du nie gearbeitet oder meinst Deine Frau ist hinterm Herd besser aufgehoben und sollte weniger Eigenständig sein. Alternativ bist Du schlichtweg reich, fair deal.
Jahrelang dieselben Hackfressen aus Kinder und Mann/Frau zu sehen und Abends noch angemault zu werden weil man für 18€ mit ner Freundin frühstücken war? OK, als Spielerfrau/-mann ist das vermutlich was anderes ^^.

Flyinglosi
2021-11-12, 11:53:46
Folgendes bitte im Detail nicht alzu ernst nehmen (bzw. sich einfach ein Augenzwinkern dazu vorstellen):

Ich bin grad überrascht, dass hier nun mehrmals Reiten als attraktives Hobby für Kinder angesehen wird. Wir haben hier in der Gegend einige größere Reithöfe (der nächste ist keinen Kilometer entfernt) und Pferde bzw. deren Reiter/Besitzer treffe ich bei jedem Spaziergang bzw. bei beruflichen Testfahrten.

Kann natürlich reiner Zufall sein, aber ich nehme die entsprechenden Personen als extrem unfreundlich bzw. arrogant war. Bei uns in der Gegend wird (wie wohl überall am Land üblich) freundlich gegrüsst wenn man jemanden trifft, aber der typische Reiter bringt selten den Mund auf. Und wenn, dann wird man zurecht gewiesen bzw. unfreundlich angeschnautzt, weil man aus irgendeinem Grund dem heiligen Tier nicht genug Respekt bzw. Ehrdarbietung entgegen gebracht hat ;)

Dazu kommt, dass die typische Reiterin (Männer sieht man ja kaum auf dem Rücken eines Pferdes) raucht und ihre Umwelt stets einen leicht säuerlichen Blick entgegen bringt.

Meine Frau (die dieses Hobby selbst jahrelang als Kind/Jugendliche ausgeübt hat), meinte mal, mein Eindruck würde mich da nicht trügen.

Daher meine Frage: Was macht dieses Hobby aus Elternsicht für euch so attraktiv? Hohe Kosten und die Gefahr eine ungesunde Zuneigung für ein niederes Lebewesen zu entwickeln, werden es ja nicht sein ;)

Ungard
2021-11-12, 12:01:21
In vielen Bereichen ist es auch gar nicht so einfach mal nur 50% zu arbeiten. Und dann sich das zu teilen? Wenn beide 30-60 Minuten pendeln? Stau? Termine? Druck?Überstunden?
Sag nicht dass es nicht möglich ist aber halt wie bei mir mit 100% Homeoffice und flexibler Arbeitszeit schon ne Ausnahmesituation

medi
2021-11-12, 12:29:54
Wenn beide Elternteile voll arbeiten gehen wollen, dann kommen neben der Betreuungskosten noch folgende Kosten dazu:
- Fahrtkosten
- ggf. Zweitauto erforderlich
- höhere Steuer- und Abgabenlast

Da sollte man mal nachrechnen, ob sich das überhaupt lohnt. Ich kenne Fälle, da geht die Frau effektiv eigentlich völlig umsonst arbeiten. (bei einfacheren Jobs)
Aber selbst wenn es sich lohnt, dann sollte man sich den Nettogrenzstundenlohn ausrechnen und sich überlegen, ob man dafür wirklich arbeiten gehen will.

Mal ein mittleres Beispiel:
Der Zweitverdiener hat 3000 € brutto/Monat in Vollzeit.
=1682,92 € netto (SK 5, Kinderfreibetrag 1, KV-Zusatzbeitrag 1,3 %)
- 400 € Betreuung und Verpflegung
- 400 € für all-inkl. Kosten für ein Zweitauto
= 882,92 € effektives Nettogehalt
Effektiver Nettostundenlohn: 5,09 €
Herzlichen Glückwunsch. Will man für 5 € die Stunde wirklich jeden Tag aufstehen und buckeln gehen und gleichzeitig weniger Zeit für seine Kinder haben?

Edit: Die Arbeitszeiten kann man natürlich auch aufteilen. Ich und meine Freundin arbeiten beide überschneidungsfrei in Teilzeit.

Du übersiehst einen Aspekt beim "Lohnt es sich überhaupt arbeiten zu gehen". Und zwar den "Ich komme mal raus." Aspekt.
Meiner Frau ist im ersten Jahr die Decke auf den Kopf gefallen. Das hätte Sie kein zweites Jahr mitgemacht. Ergo ist sie dann 20h die Woche arbeiten gegangen und wir haben uns ne hundsteure Tagesmutter zugelegt.
Und ich war auch froh arbeiten gehen zu können - der Schreihals war ja nicht auszuhalten :freak:

@Reiterei und Kinderhobbies:
Ich bin immer wieder erstaunt, dass unserem Jungen eigentlich nur ein zweites Kind in seinem Alter reicht um dann in irgend welche Phantasiewelten abzutauchen. Da braucht es quasi sonst nichts.
Zum Fußball muss er trotzdem 3x die Woche bis ihm was besseres einfällt (hab ihm schon mehrfach Ballett vorgeschlagen aber wollte er nicht ... dann lieber doch Fußball ;D )

sun-man
2021-11-12, 12:48:18
Hobbys sind halt Hobbys. Meine Tochter reitet nur in den Ferien im Norden und ich kenne da niemanden der hochnäsig oder dergleichen ist. In der Reithalle in Damp sind einige ab und an mal arg konzentriert und wirken abwesend. Nicht jeder der Reitet hat auch ein eigenes Pferd und "teuer" ist halt relativ. Freundin meiner Tochter Tanzt halt. 15€ Monatsbeitrag aber Turniere mit Hotelübernachtungen, also im ersten Moment günstig und dann eben doch nicht.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass unserem Jungen eigentlich nur ein zweites Kind in seinem Alter reicht um dann in irgend welche Phantasiewelten abzutauchen. Da braucht es quasi sonst nichts.
Immer? Täglich? Meiner Tochter reicht das durchaus auch in normalen Maßen, natürlich nicht mit doofen Jungs ;). Aber wer will schon immer das gleiche spielen und die Interessen ändern sich ja durchaus Wöchentlich bis Monatlich.

medi
2021-11-12, 12:54:40
Immer? Täglich? Meiner Tochter reicht das durchaus auch in normalen Maßen, natürlich nicht mit doofen Jungs ;). Aber wer will schon immer das gleiche spielen und die Interessen ändern sich ja durchaus Wöchentlich bis Monatlich.
Täglich geht ja schon mal gar nicht weil 2 Tage unter der Woche Fußball. 2 Tage: "Ich will was zu Hause spielen!" (Nein kein Handy/Tablett. Das gibts unter der Woche nicht. Momentan ist Pokemon Weltenbau angesagt). Meist trifft er sich Fr/Sa o. So mit nem Kumpel. Also grob 1-2x die Woche.

Colin MacLaren
2021-11-12, 14:21:46
Wenn beide Elternteile voll arbeiten gehen wollen, dann kommen neben der Betreuungskosten noch folgende Kosten dazu:
- Fahrtkosten
- ggf. Zweitauto erforderlich
- höhere Steuer- und Abgabenlast

Da sollte man mal nachrechnen, ob sich das überhaupt lohnt. Ich kenne Fälle, da geht die Frau effektiv eigentlich völlig umsonst arbeiten. (bei einfacheren Jobs)
Aber selbst wenn es sich lohnt, dann sollte man sich den Nettogrenzstundenlohn ausrechnen und sich überlegen, ob man dafür wirklich arbeiten gehen will.

Mal ein mittleres Beispiel:
Der Zweitverdiener hat 3000 € brutto/Monat in Vollzeit.
=1682,92 € netto (SK 5, Kinderfreibetrag 1, KV-Zusatzbeitrag 1,3 %)
- 400 € Betreuung und Verpflegung
- 400 € für all-inkl. Kosten für ein Zweitauto
= 882,92 € effektives Nettogehalt
Effektiver Nettostundenlohn: 5,09 €
Herzlichen Glückwunsch. Will man für 5 € die Stunde wirklich jeden Tag aufstehen und buckeln gehen und gleichzeitig weniger Zeit für seine Kinder haben?


Edit: Die Arbeitszeiten kann man natürlich auch aufteilen. Ich und meine Freundin arbeiten beide überschneidungsfrei in Teilzeit.

Na dann aber viel Spaß das Kind bis zur Schule jeden Tag sinnvoll zu beschäftigen. Besonders bei 3°C und Regen. Ich habe mein Kind wirklich lieb und gehe gern mit ihr in dem Zoo. Aber nochmal Lockdown-Betreuung mit latent gelangweiltem Kind unter 3 muss ich nicht haben. Da ist arbeiten tatsächlich schöner.

Nach der Kita ist sie Abends platt und fällt ins Bett. Sie so auszulasten und geistig zu fordern gelingt auch mal im Urlaub zwei oder drei Wochen, wo es immer neue Eindrücke gibt, aber nicht an einem random Dienstag im November daheim.

Flyinglosi
2021-11-12, 14:26:58
Bei dir liest sich das so, als wär das faktisch nicht machbar :D

Vielleicht machen sich manche bzgl. "Programmgestaltung" auch einfach zuviel Druck. Wir haben unsere Kleine bis heuer (Kindergartenbeginn mit 3) daheim gehabt und waren noch nie im Zoo ;)

Ich bin aber auch der Meinung, dass gelegentliche Langeweile nicht schadet. Das motiviert von klein auf zu lernen, sich selbst beschäftigen zu können. Aber das klappt natürlich nicht, wenn schon die Eltern selbst quasi unterhaltungssüchtig sind.

Cerise
2021-11-13, 13:45:53
Also mir ist das auch zu langweilig, den ganzen Tag zuhause zu sitzen und das Kind zu bespaßen. Die Zoo-Dauerkarte ist tatsächlich eher für mich :D Außerdem kriegen wir alle einen Lagerkoller, wenn wir nicht ein Mal am Tag draußen sind. Meistens ist das aber halt Spielplatz oder ein Spaziergang im Wald. Unser Sohn beschäftigt sich noch nicht selbst, das kommt ab und an mal für ein paar Minuten vor, aber im Normalfall sind wir da den ganzen Tag gefordert und müssen mindestens daneben sitzen.

Flyinglosi
2021-11-13, 18:31:14
Vielleicht sollte man einfach nicht von „bespaßen“ sondern „sich mit seinem Nachwuchs beschäftigen“ schreiben. Dann wird aus der lästigen Pflicht eventuell eine soziale Interaktion mit einem Wesen, für dessen Existenz man sogar verantwortlich ist.

Wenigstens wird jetzt nicht nur mehr die Notwendigkeit von Erwerbsarbeit als Rechtfertigung für Fremdbetreuung angeführt. Am Ende gehts eben drum, dass vielen der Nachwuchs häufig einfach lästig ist ;)

Heelix01
2021-11-13, 20:33:34
Du stellst das zu negativ dar. Glaube die meisten auch hier lieben ihre Kids über alles und würde für sie alles machen.

Mir ist wichtig das die Kinder gut betreut sind und Spaß haben und freilich was lernen. Ich kann das machen klar kann ich, habe aber auch absolut kein Problem damit wenn andere Personen das machen die meine Kriterien erfüllen.
Solange sichergestellt ist das die kleinen gut betreut sind sehe ich absolut nichts negatives daran das man auch mal Zeit nicht mit den Kindern verbringt. Weil man Arbeitet, oder einfach mal 1h in Ruhe und Frieden auf dem Sofa liegen will :D

Cerise
2021-11-13, 20:57:37
Du stellst das zu negativ dar. Glaube die meisten auch hier lieben ihre Kids über alles und würde für sie alles machen.

Mir ist wichtig das die Kinder gut betreut sind und Spaß haben und freilich was lernen. Ich kann das machen klar kann ich, habe aber auch absolut kein Problem damit wenn andere Personen das machen die meine Kriterien erfüllen.
Solange sichergestellt ist das die kleinen gut betreut sind sehe ich absolut nichts negatives daran das man auch mal Zeit nicht mit den Kindern verbringt. Weil man Arbeitet, oder einfach mal 1h in Ruhe und Frieden auf dem Sofa liegen will :D

Exakt das.

Flyinglosi
2021-11-13, 21:24:26
Du stellst das zu negativ dar. Glaube die meisten auch hier lieben ihre Kids über alles und würde für sie alles machen
Ich habe nur festgestellt. Wenn dir das negativ erscheint, weiste ja, wo das eigentliche Problem liegt. Und die letzte Aussage (von wegen alles tun) deckt sich nicht mit dem, was wir gerade diskutieren.

Man kann noch so oft erklären, dass es ums Geld geht oder ne „optimale Betreuung“. Am Ende leuchtet bei einigen klar durch, dass sie einfach keine Lust haben, 100% der typischen Aufgaben von Eltern zu übernehmen. Das steht jedem im möglichen Rahmen frei, aber ich hab keine Lust drauf, diesbezüglich was schön zu reden bzw. drücke ich hier meine persönliche Abneigung gegenüber dieser Einstellung aus (was grundsätzlich auch wieder jedem ansich egal sein kann). Ich maße mir letzteres bei dem Thema auch nur an, weil es uns als Gesellschaft ansich betrifft. Zum Beispiel unterstütze ich das Schaffen von Betreuungsplätzen wenn diese wirklich benötigt werden, aber nicht zur Lifestyle-Optimierung ;)

Cerise
2021-11-13, 21:32:18
Ich habe nur festgestellt. Wenn dir das negativ erscheint, weiste ja, wo das eigentliche Problem liegt. Und die letzte Aussage (von wegen alles tun) deckt sich nicht mit dem, was wir gerade diskutieren.

Man kann noch so oft erklären, dass es ums Geld geht oder ne „optimale Betreuung“. Am Ende leuchtet bei einigen klar durch, dass sie einfach keine Lust haben, 100% der typischen Aufgaben von Eltern zu übernehmen. Das steht jedem im möglichen Rahmen frei, aber ich hab keine Lust drauf, diesbezüglich was schön zu reden.

Es war evolutionär noch nie vorgesehen, dass eine Person sich 24/7 nur um ein Kind kümmert. Das ist ein Phänomen der Neuzeit.
Und es ist völlig in Ordnung und normal, sich nicht einer einzigen Aufgabe im Leben völlig hinzugeben, wir profitieren von Vielfalt. Ich weiß nicht was du daran jetzt so schlimm findest. Aber wenn du behaupten möchtest, dass dir niemals langweilig war während du dein Kind betreut hast, dann halte ich das nicht für glaubwürdig.

Flyinglosi
2021-11-13, 21:36:19
Aber wenn du behaupten möchtest, dass dir niemals langweilig war während du dein Kind betreut hast, dann halte ich das nicht für glaubwürdig.
Hab ich nie behauptet und genau darum gehts doch. Mich stört, dass man das Auslagern von teils lästigen Aspekten der Kindererziehung automatisch gutheißt (Stichwort Lifestyle-Optimierung). Ich musste diesbezüglich übrigens sogar massiv umdenken bzw. mich neu orientieren, da ich davor eben weit ich-zentrierter agiert habe und es faktisch mit Arbeit an mir verbunden war (und ist) die entsprechenden Denkmuster abzulegen. Auch leistet meine Frau hier trotzdem dem größeren Anteil (weil ich z.B. einige Stunden mehr pro Woche arbeite und desöfteren auch mit Arbeiten am Haus und ähnlichen beschäftigt bin).

Auch hab ich mit keinem Satz erwähnt, dass ich es für den besten Weg erachte, wenn nur die Eltern betreuen. Aber zwischen 40+ Stunden in der Tagesstätte ab dem 6 Monat und ein paar ruhigen Stunden für Papa und Mama pro Woche liegen Welten ;)


Und nochmal: Soll ein jeder machen wie er meint, aber es gibt dafür eben nicht automatisch von jedem zwei Daumen hoch. Das ganze hat ja auch Auswirkungen auf alle. Wegen der stark gestiegenen Anfrage (dem das Angebot eben nicht folgen kann) muss man sich bei uns in der Gegend erstmal rechtfertigen (sprich begründen), wenn man sein Kind ab dem dritten Lebensjahr halbtags in den Kindergarten schicken will. Letztere. sehe ich aber micht primär als Betreuungseinrichtung sondern als Vorstufe der Schule. Wäre also schräg, wenn ein Kind darauf verzichten müsste, weil andere quasi vom Start Weg Zwecks Bequemlichkeit Betreuung brauchen.

edit: Das man von Vielfalt profitiert ist ein "leeres" bzw. völlig unbegründetes Dogma unserer Zeit. Vielfalt kann existieren, ist aber perse mal weder gut noch schlecht.

Colin MacLaren
2021-11-14, 06:41:36
Vielleicht sollte man einfach nicht von „bespaßen“ sondern „sich mit seinem Nachwuchs beschäftigen“ schreiben. Dann wird aus der lästigen Pflicht eventuell eine soziale Interaktion mit einem Wesen, für dessen Existenz man sogar verantwortlich ist.

Wenigstens wird jetzt nicht nur mehr die Notwendigkeit von Erwerbsarbeit als Rechtfertigung für Fremdbetreuung angeführt. Am Ende gehts eben drum, dass vielen der Nachwuchs häufig einfach lästig ist ;)

Mir geht es tatsächlich um die Zeit, wo das Kind so 1-1,5 Jahre alt war. Das fand ich am Schwierigsten. ein Baby pennt den ganzen Tag und ist auch von einem Fussel fasziniert. Ein 14-monatiges hat die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege und braucht trotzdem den ganzen Tag Beschäftigung. Jetzt mit 2 kann man auch "richtig" spielen, dann ist das für mich zumindest wesentlich schöner.

Trotzdem hat das nichts mit "Drum Drücken" zu tun, wenn ich froh bin, dass die Oma mal 2h Enten füttern geht und cih so die Gelegenheit habe, die Bude zu wischen.

Ansonsten: Ich war auch nicht im Kindergarten (ein kleines Kind verplappert sich ja auch mal und meine Eltern waren Zeugen Jehovas, die in der DDR verboten waren), aber meine Mutter hatte auch nur noch Heimarbeit gemacht, meine Oma war die ganze Zeit da, die Nachbarin hat auch immer Zeit für mich gehabt und mein Kumpel wohnte im Nachbarhaus. Zudem hatten wir einen großen Hinterhof bei der Oma, wo ich rumräubern konnte. Trotzdem halte ich mich für sozial komisch :freak:


Ansonsten: Bei den Jägern und Sammlern übernahm der gesamte Stamm die Kinderbetreuung. Da kommt die Kita dem durchaus nahe.

Heelix01
2021-11-14, 08:35:49
Auch hab ich mit keinem Satz erwähnt, dass ich es für den besten Weg erachte, wenn nur die Eltern betreuen. Aber zwischen 40+ Stunden in der Tagesstätte ab dem 6 Monat und ein paar ruhigen Stunden für Papa und Mama pro Woche liegen Welten ;).

Du schließt zwei Vollverdiener also aus, weil da sind 40+ h Kita in der Woche durchaus sehr realistisch. Man selbst arbeitet 40h und hat Fahrwege etc.

Unser Antrag damals wurde abgelehnt für Vollzeit Platz Kita weil meine Frau Teilzeit arbeitet. Trotz Erläuterung das die unveränderlichen halbtags Zeiten Kita: 08:00 bis 14:00 durch die Arbeitszeiten unvereinbar sind waren dem Sachbearbeiter im Amt nett gesagt egal.

Am Ende gab es den Vollzeit Platz erforderte aber etwas zusätzlichen Aufwand …

Mortalvision
2021-11-14, 08:37:31
Habt ihr geklagt?

sun-man
2021-11-14, 09:20:54
Ich glaube ja tatsächlich auch das die Entwicklung der Gesellschaft mit dazu führt(e) das "gute Eltern" oft gleichbedeutend mit "2 Autos, Haus mit Garten, gutes Einkommen, 3x im Jahr Urlaub mit Betreuung" und dergleichen bedeutet. Bekannte machen tatsächlich jedes Jahre 3000-4000€ Schulden und zahlen es ab um Sommerurlaub zu machen.

Erste Mieterhöhung seit 10 Jahren kam auch. Und trotzdem und noch immer günstiger als die meisten Wohnungen im Umkreis von 20km.

Flyinglosi
2021-11-14, 09:30:18
Du schließt zwei Vollverdiener also aus, weil da sind 40+ h Kita in der Woche durchaus sehr realistisch. Man selbst arbeitet 40h und hat Fahrwege etc.
Wovon schließ ich sie aus? Ich habe damit ein Ende des möglichen Spektrums festgelegt (genau auf Basis der Überlegung, die du netterweise nochmal angeführt hast).

Meine persönliche Meinung ist aber, dass ein paar, welches nach 6 Monaten bereits wieder Vollzeit arbeiten geht, keine Zeit für ein Kind hat. Die Situation kann natürlich unvorhergesehen eingetreten sein (Kind nicht geplant, Trennung etc.), aber wenn das vorab so geplant war, empfinde ich das als wenig sinnvoll. Wer es aber schafft, sein eigenes Kind so zu behandeln, wird sich auch wenig um meine Meinung scheren. Also halb so wild ;)

Bzgl. Jäger und Sammler: Will man wirklich Vergleiche mit sprichwörtlichen Steinzeitmethoden als Argument anführen :D. Ähnliches gilt für die Anmerkung, dass Kinderbetreuung durch eine Person ein „neuzeitliches Phänomen“ ist/wäre. Was sollte man daraus denn ableiten?

Colin MacLaren
2021-11-18, 14:32:28
Bzgl. Jäger und Sammler: Will man wirklich Vergleiche mit sprichwörtlichen Steinzeitmethoden als Argument anführen :D. Ähnliches gilt für die Anmerkung, dass Kinderbetreuung durch eine Person ein „neuzeitliches Phänomen“ ist/wäre. Was sollte man daraus denn ableiten?

Natürlich, mit was denn sonst? Wir sind genetisch die gleichen Menschen wie vor 40.000 Jahren+. Kontakt zu Gleichaltrigen und zu anderen Erwachsenen als den Eltern finde ich auch heute noch sinnvoll. Mir fehlen leider die Freunde mit gleichaltrigen Kindern. Diejenigen, die wie ich eine gleichaltrige Partnerin haben sind alle schon länger durch. Die, die eine jüngere haben, sind noch alle kinderlos.

Colin MacLaren
2022-02-14, 08:49:38
Jetzt muss ich die Eltern hier nochmal fragen: Meine Tochter (2,5 Jahre) hatte vor vier Wochen eine Bindehautentzündung. Da hat sie Tropfen bekommen, dann wurde es besser, dann war sei einen Tag im Kindergarten. Danach hatte sie zwei Wochen 40,5°C Fieber. Die Ärztin dachte Adenovirus, machte nach zwei Wochen aber einen Streptokokkentest, der war positiv, sie bekam Penicillin und das Fieber war sofort weg. Nach ein paar Tagen war sie wieder fit. Jetzt war sie zwei Tage in der Kita, dann Wochenende und nun schon wieder das Nächste mit 40,7 °C Fieber heute Morgen. Ist das noch normal? So geht es seit letztes Jahr Oktober, nur kurz unterbrochen durch den Teillockdown um den Jahreswechsel, da hatte sie mal drei Wochen nur Schnupfen.

[dzp]Viper
2022-02-14, 09:05:55
Jetzt muss ich die Eltern hier nochmal fragen: Meine Tochter (2,5 Jahre) hatte vor vier Wochen eine Bindehautentzündung. Da hat sie Tropfen bekommen, dann wurde es besser, dann war sei einen Tag im Kindergarten. Danach hatte sie zwei Wochen 40,5°C Fieber. Die Ärztin dachte Adenovirus, machte nach zwei Wochen aber einen Streptokokkentest, der war positiv, sie bekam Penicillin und das Fieber war sofort weg. Nach ein paar Tagen war sie wieder fit. Jetzt war sie zwei Tage in der Kita, dann Wochenende und nun schon wieder das Nächste mit 40,7 °C Fieber heute Morgen. Ist das noch normal? So geht es seit letztes Jahr Oktober, nur kurz unterbrochen durch den Teillockdown um den Jahreswechsel, da hatte sie mal drei Wochen nur Schnupfen.
Mit "Pech" kann das schon normal sein. Es ist schon aussergewöhnlich aber nicht unmöglich.

Ob da aber mehr dahinter steckt oder nicht wird sich hier im Forum schlecht rausfinden lassen. Du kannst ja aber ohne Probleme eine Zweitmeinung bei einem anderen Kinderarzt holen wenn du unsicher bist.

2B-Maverick
2022-02-14, 09:14:13
Viper;12919288']Mit "Pech" kann das schon normal sein. Es ist schon aussergewöhnlich aber nicht unmöglich.

Ob da aber mehr dahinter steckt oder nicht wird sich hier im Forum schlecht rausfinden lassen. Du kannst ja aber ohne Probleme eine Zweitmeinung bei einem anderen Kinderarzt holen wenn du unsicher bist.

Stimme da voll zu!
Lieber einmal zu viel zu einem Arzt laufen als sich jetzt dauerhaft Gedanken machen. Das Forum halte ich hier für die falsche Anlaufstelle.

Semmel
2022-02-14, 09:34:06
Jetzt muss ich die Eltern hier nochmal fragen: Meine Tochter (2,5 Jahre) hatte vor vier Wochen eine Bindehautentzündung. Da hat sie Tropfen bekommen, dann wurde es besser, dann war sei einen Tag im Kindergarten. Danach hatte sie zwei Wochen 40,5°C Fieber. Die Ärztin dachte Adenovirus, machte nach zwei Wochen aber einen Streptokokkentest, der war positiv, sie bekam Penicillin und das Fieber war sofort weg. Nach ein paar Tagen war sie wieder fit. Jetzt war sie zwei Tage in der Kita, dann Wochenende und nun schon wieder das Nächste mit 40,7 °C Fieber heute Morgen. Ist das noch normal? So geht es seit letztes Jahr Oktober, nur kurz unterbrochen durch den Teillockdown um den Jahreswechsel, da hatte sie mal drei Wochen nur Schnupfen.

Wieviel bekommst du und deine Freundin von den Krankheiten ab?

Bekommt deine Tochter Vitamin D3 oder wurde der Spiegel schonmal gemessen? Unsere Kinderärztin empfiehlt es präventiv zu supplementieren.

Korfox
2022-02-14, 10:00:00
Ich würde da Mal 'ne viertel Stunde mit meinem Kinderarzt reden.
Das Problem ist: Dass Kinder sich - gerade zu Beginn - in der KiTa regelmäßig in kurzen Abständen Zeug zuziehen ist völlig normal. Durch die unregelmäßige Lockdown-Situation wird das ganze obendrein immer wieder durcheinander geworfen.
Was in meinen Augen nicht schön ist ist, dass es bei ihr immer gleich so heftig ist, dass es medizinisch behandelt werden muss. So kommt der Körper nicht in die Situation das Immunsystem zu trainieren/stärken und man ist in einem Teufelskreis. Dass man knapp 41° auch nicht ohne Medikamente behandelt ist offensichtlich (also keine Kritik an euch). Ich würde mich beraten lassen, ob man da nicht etwas findet, womit man präventiv arbeiten kann, sodass die Krankheiten mittelfristig weniger intensiv ausfallen und auch Mal auf natürlichem Weg (mit ein Bisschen Paracetamol, Fenchelhonig und Inhalieren) auskuriert werden können.

ilPatrino
2022-02-14, 11:04:23
Jetzt muss ich die Eltern hier nochmal fragen: Meine Tochter (2,5 Jahre) hatte vor vier Wochen eine Bindehautentzündung. Da hat sie Tropfen bekommen, dann wurde es besser, dann war sei einen Tag im Kindergarten. Danach hatte sie zwei Wochen 40,5°C Fieber. Die Ärztin dachte Adenovirus, machte nach zwei Wochen aber einen Streptokokkentest, der war positiv, sie bekam Penicillin und das Fieber war sofort weg. Nach ein paar Tagen war sie wieder fit. Jetzt war sie zwei Tage in der Kita, dann Wochenende und nun schon wieder das Nächste mit 40,7 °C Fieber heute Morgen. Ist das noch normal? So geht es seit letztes Jahr Oktober, nur kurz unterbrochen durch den Teillockdown um den Jahreswechsel, da hatte sie mal drei Wochen nur Schnupfen.
die erste zeit in der kita war das normal, wenn auch nicht so heftig, daß medikamente nötig waren. was die in der kita zusammengebrütet haben, war kriegswaffenfähig. nach nem jahr war der spuk vorbei und sowohl kind als auch eltern hatten ein ordentlich trainiertes immunsystem. die aktuelle situation in der kinderbetreuung wird uns denke ich nochmal auf die füße fallen

Colin MacLaren
2022-02-14, 15:39:05
Wieviel bekommst du und deine Freundin von den Krankheiten ab?

Bekommt deine Tochter Vitamin D3 oder wurde der Spiegel schonmal gemessen? Unsere Kinderärztin empfiehlt es präventiv zu supplementieren.

Das hat sie bekommen bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs, so wie es empfohlen ist. Jetzt ist sie zweieinhalb.

Meine Freundin nimmt jede Atemwegsinfektion mit und kriegt stets heftigste Halsschmerzen und/oder Kehlkopfentzündung, bei mir ist es meist nur Schnupfen, aber auch gerne mal mit fies entzündeter Nasenschleimhaut, Husten und Gliederschmerzen. Wenn ich Antibiotika bekomme, dann Markolide (bin auf PEniclllin allergisch), dann geht es mir binnen 24h wieder gut. Sie kriegt dann meistens Cefuroxim, was aber meist eher wenig hilft (kein Wunder, siehe https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/11/18/braucht-man-cefuroxim-in-der-ambulanten-medizin). Ich bin die letzten Monate aber meistens ohne Superinfektion durchgekommen und hatte nur bissel Schnupfen. Meine Freundin hatte 40 Kranktage letztes Jahr, nur Atemwegsinfekte.

Ich würde da Mal 'ne viertel Stunde mit meinem Kinderarzt reden.
Das Problem ist: Dass Kinder sich - gerade zu Beginn - in der KiTa regelmäßig in kurzen Abständen Zeug zuziehen ist völlig normal. Durch die unregelmäßige Lockdown-Situation wird das ganze obendrein immer wieder durcheinander geworfen.
Was in meinen Augen nicht schön ist ist, dass es bei ihr immer gleich so heftig ist, dass es medizinisch behandelt werden muss. So kommt der Körper nicht in die Situation das Immunsystem zu trainieren/stärken und man ist in einem Teufelskreis. Dass man knapp 41° auch nicht ohne Medikamente behandelt ist offensichtlich (also keine Kritik an euch). Ich würde mich beraten lassen, ob man da nicht etwas findet, womit man präventiv arbeiten kann, sodass die Krankheiten mittelfristig weniger intensiv ausfallen und auch Mal auf natürlichem Weg (mit ein Bisschen Paracetamol, Fenchelhonig und Inhalieren) auskuriert werden können.

Das ist jetzt tatschlich das erste Mal, dass sie Antibiotika bekommen hat. Bisher war es zwar mehrfach so heftig, dann aber auch nach ein paar Tagen wieder vorbei.

Sie ist halt schon anderthalb Jahre in der Kita und war gefühlt häufiger daheim als dort. Wenn sie dann erzählt "Die Hannah hat auch eine grüne Nase." dann weiß man Bescheid, wo es herkommt. Unsere Theorie ist, dass dort viele Eltern ihre Kinder hinschaffen, die beruflich unter großem Druck stehen und daher die Kids auch noch krank abgeben. Zudem ist es eine Kita mit offenem Konzept (Reggio-Pädagogik), d.h. in den zentralen Räumlichkeiten sind wirklich alle Kinder der Kita unterwegs, so dass das ganze Schmierinfektionsgeseuche (wie die Bindehautentzündung, die Streptokokken oder auch Magen-Darm-Geschichten ect.) auch regelmäßig die halbe Kita ausknocken. Da gibt es halt null Barrieren, die eine vollständige Durchseuchung begrenzen.

Auch der Sohn einer Arbeitskollegin meiner Freundin, der mittlerweile fast fünf ist, ist dort und immer noch ständig krank. Der ist mir glaube ich noch nie ohne Rotznase begegnet.

Wir wechseln aber auch ab September die Einrichtung. Vielleicht ist es da besser.

Korfox
2022-02-14, 16:40:42
Naja. Noffene Konzepte ubd kranke andere Kinder sollten nichts daran tun, dass eine Grundimmunisierubg eures Kindes stattfindet und es irgendwann nicht mehr alles massiv einsammelt. Darum geht es ja. Nach 18 Monaten finde ich das nicht mehr normal, aber wie gesagt haut die Corona-Situation auch zu und unsere Kita hat insofern ein nicht-offenes Konzept, dass es eine maximale Anzahl Kinder pro Raum gibt. Vielleicht ist es das wirklich.

radi
2022-02-14, 16:56:37
Durch das Masken tragen in der Öffentlichkeit und das Abstand halten haben wir auch generell eine geringere Immunisierung. Da kommt wahrscheinlich vieles zusammen.

Florida Man
2022-02-14, 18:51:03
Seit dem mein Sohn in die Kita geht (September 2021) war ich sechs mal krank - also richtig, mindestens eine Woche arbeitsunfähig. Mein Sohn selbst ist auch ständig krank, aber mit viel, viel schwächeren Symptomen. Es fällt kaum auf. Aktuell bin ich übrigens wieder krank mit Husten und einer brennenden Lunge beim Luftholen.

Arzt sagt, völlig normal. 10-12 Infektionskrankheiten im ersten Jahr sind der Regelfall. Glaube auch, dass ich wegen Maske und Abstand besonders anfällig bin.

Filp
2022-02-17, 20:25:07
Seit dem mein Sohn in die Kita geht (September 2021) war ich sechs mal krank - also richtig, mindestens eine Woche arbeitsunfähig. Mein Sohn selbst ist auch ständig krank, aber mit viel, viel schwächeren Symptomen. Es fällt kaum auf. Aktuell bin ich übrigens wieder krank mit Husten und einer brennenden Lunge beim Luftholen.

Arzt sagt, völlig normal. 10-12 Infektionskrankheiten im ersten Jahr sind der Regelfall. Glaube auch, dass ich wegen Maske und Abstand besonders anfällig bin.

Diese Verweib- und Verweichlichung der Väter ist echt zum kotzen. Nichts halten sie aus...

Ungard
2022-02-17, 20:36:52
Ich esse immer die übrig gebliebenen Brote und Joghurts etc der Kinder
Härtet ab!

ilPatrino
2022-02-17, 21:25:01
Unsere Theorie ist, dass dort viele Eltern ihre Kinder hinschaffen, die beruflich unter großem Druck stehen und daher die Kids auch noch krank abgeben. Zudem ist es eine Kita mit offenem Konzept (Reggio-Pädagogik), d.h. in den zentralen Räumlichkeiten sind wirklich alle Kinder der Kita unterwegs, so dass das ganze Schmierinfektionsgeseuche (wie die Bindehautentzündung, die Streptokokken oder auch Magen-Darm-Geschichten ect.) auch regelmäßig die halbe Kita ausknocken. Da gibt es halt null Barrieren, die eine vollständige Durchseuchung begrenzen.
naja, irgendwie ist es ja der sinn des ganzen, daß das kind in einem zeitraum vor der schule, wenn abwesenheit nicht ins gewicht fällt, mit solchen gemeinschaftsproblemen konfrontiert wird. kann mir keiner erzählen, daß das fürs immunsystem keine rolle spielt. ich hab allerdings das gefühl, daß sich durch die sich teilweise widersprechenden hygienekonzepte der zeitraum extrem ausdehnt.

mein kurzer hat die ganzen seuchen immer recht zügig weggesteckt und war immer mal so ein bißchen krank, aber kaum ernsthaft. MEINEM immunsystem hat der schubs ziemlich auf die sprünge geholfen. die krankentage sind danach massiv runtergegangen, und auch die intensität ist deutlich geringer.

Diese Verweib- und Verweichlichung der Väter ist echt zum kotzen. Nichts halten sie aus...

zäh wie kruppstahl, hart wie leder

Florida Man
2022-02-17, 21:33:20
Diese Verweib- und Verweichlichung der Väter ist echt zum kotzen. Nichts halten sie aus...
Welche Auswirkungen auf Dein Leben hat mein Immunsystem?

Filp
2022-02-17, 22:18:03
Welche Auswirkungen auf Dein Leben hat mein Immunsystem?

In dem Bereich ist "Verweib- und Verweichlichung" für dich also kein Problem? ;D
Liest sich bei dir aber doch wie "Generation Muschi" ;)

Flyinglosi
2022-02-18, 18:02:01
Eh kein Wunder wenn hier in Mitteleuropa nichts mehr weitergeht, wenn die Männer an ein paar Kinderkeimen quasi zugrunde gehen. Mit Ausnahme von Pflegeurlaub als meine Tochter Corona hatte, war ich seit Kindergartenbeginn erst zwei Tage krankgeschrieben und die Erkältung hab ich mir bei meinem Chef eingefangen. Reist euch doch mal zusammen, was macht ihr denn, wenn wir demnächst alle an die Ostfront müssen :D

sun-man
2022-02-18, 18:06:45
Eh kein Wunder wenn hier in Mitteleuropa nichts mehr weitergeht, wenn die Männer an ein paar Kinderkeimen quasi zugrunde gehen. Mit Ausnahme von Pflegeurlaub als meine Tochter Corona hatte, war ich seit Kindergartenbeginn erst zwei Tage krankgeschrieben und die Erkältung hab ich mir bei meinem Chef eingefangen. Reist euch doch mal zusammen, was macht ihr denn, wenn wir demnächst alle an die Ostfront müssen :D
Männerschnupfen ist so ziemlich das gefährlichste und es gibt kein Mittel dagegen ^^

Viele kommen doch gar nicht an die Front....nach 200km kann man das Auto nicht mehr laden weil der Strom tot ist :freak: ;D

Wir hatten da aber tatsächlich Glück. Die "Lütte" ist so stabil wie der Postbote, bin nicht sicher ob mir das Sorgen machen sollte :D
Sorgen macht mir aber tatsächlich das ganze Rumhocken durch Corona :( . Die "Lütte" hat definitiv nen Knacks davon getragen. Sportlich usw und nun will sie kaum noch raus.

Florida Man
2022-02-18, 19:01:35
In dem Bereich ist "Verweib- und Verweichlichung" für dich also kein Problem? ;D
Liest sich bei dir aber doch wie "Generation Muschi" ;)
Achso. Na dann.

Tangletingle
2022-02-18, 19:24:08
Achso. Na dann.
dir war ja wohl klar, dass wenn du so eine vorlage bringst das da auch zurück kommt, oder?

Florida Man
2022-02-18, 19:26:32
dir war ja wohl klar, dass wenn du so eine vorlage bringst das da auch zurück kommt, oder?
Nein, denn ich greife keine Einzelpersonen an und insbesondere greife ich niemanden aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes an. Du magst glauben, dass wir die gleichen Worte verwenden, aber Du und ich, wir sind nicht gleich. Allerdings ist es auch nicht so wichtig, Du kannst tun und lassen was Du willst.

Colin MacLaren
2022-02-19, 18:00:35
naja, irgendwie ist es ja der sinn des ganzen, daß das kind in einem zeitraum vor der schule, wenn abwesenheit nicht ins gewicht fällt, mit solchen gemeinschaftsproblemen konfrontiert wird. kann mir keiner erzählen, daß das fürs immunsystem keine rolle spielt. ich hab allerdings das gefühl, daß sich durch die sich teilweise widersprechenden hygienekonzepte der zeitraum extrem ausdehnt.

mein kurzer hat die ganzen seuchen immer recht zügig weggesteckt und war immer mal so ein bißchen krank, aber kaum ernsthaft. MEINEM immunsystem hat der schubs ziemlich auf die sprünge geholfen. die krankentage sind danach massiv runtergegangen, und auch die intensität ist deutlich geringer.



zäh wie kruppstahl, hart wie leder

Meine Freundin hatte letztes Jahr 35 Kranktage, jetzt ist sie schon wieder bei 15 + Kindkrank. Bei mir ist die Streptokokkeninfektion zurückgekommen, 39.4 °C Fieber, eitrige Angina. Habe jetzt wieder höher dosierte Antibiotika bekommen. Bin schon wieder fast zwei Wochen krankgeschrieben. Seit die Erkältungswelle im Oktober anfing habe ich schon 6,5 Kilo abgenommen und sehe aus wie Spargeltarzan. Wir gehen jetzt in Woche 6 wo wir permanent alle krank sind, in der Zeit war die Kleine 3 Tage in der Kita...

Ich will einfach nicht mehr. Ich finde es auch krass, dass das Thema bei Elternratgebern ect. nur so am Rande thematisiert wird. Da geht es immer um Bla wie 3-Monats-Koliken, Einschlafprobleme oder Trotzphase. Haben wir alles auch, aber das ist ja ein Fliegenschiss an Belastung im Vergleich zu der Dauerkrankheit. Ich habe die Kleine lieb, aber das sind die beschissenste Jahre meines Lebens. Der Kleinen fällt natürlich auch die Decke auf den Kopf, wenn sie jeden Tag daheim eingesperrt ist, keine anderen sozialen Kontakte hat und es den Eltern selbst permanent beschissen geht. Rausgehen war die letzten Tage auch eher ungeil bei Dauerunwetter.

Flyinglosi
2022-02-19, 18:20:46
Klingt in jedem Fall alles andere als angenehm und ich wünsche euch, dass es euch bald besser geht. Allerdings möchte ich noch kurz die Überlegung einbringen, dass nicht unbedingt eure Tochter bzw. die Betreuungseinrichtung euch ständig neue Keime ins Haus bringt. Wenn man deine Postings so liest, seid ihr seid geraumer Zeit alle drei ständig (abwechselnd) krank und mir wär der Gedankengang bzgl. Kindergartenkeimen langsam ein wenig zu simpel. Beziehungsweise würde ich mich generell davor hüten, gerade als Laie irgendwelche Theorien zur Entwicklung des Immunsystems aufzustellen, wie es manche hier tun.

Warum ich das erwähne: Unsere Tochter ist wie erwähnt seit Herbst im Kindergarten und war einige male krank. Meine Frau hat es auch ähnlich häufig erwischt. Ich hatte in der Zeit genau eine Erkältung, die ich wie erwähnt quasi fix auf eine längere Besprechung mit meinem Chef zurück führen kann. Erster auffälliger Unterschied zwischen mir und meiner Frau: Ich bin quasi im permanenten Homeoffice, meine Frau sitzt zwei Tage die Woche im Büro. Dabei war ich vor meinem aktuellen Job (ohne Homeoffice) auch regelmässig erkältet bzw. bin ich meiner Erfahrung mit keine, eisernen Immunsystem gesegnet.

Colin MacLaren
2022-02-19, 18:32:38
Ich habe Spondyloathritis und nehme Immunsuppressiva (Adalimumab), dass sollte jetzt aber nicht sooo reinhauen. Ich war als Kind auch schon permanent krank, im Kindergartenalter genauso wie in der Schulzeit. Ich habe z.B. in der 3. Klasse keinen Schwimmschein machen können, weil ich fast in jeder Einheit gefehlt habe. Nach der Schule war das dann wesentlich entspannter, seit ich im Berufsleben stehe halt 1-2 Erkältungen pro Jahr und da konnte man das auch fast immer auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen (i.d.R. Clubbesuch + Alkohol). Ich war aber auch mal 1,5 Jahre gar nicht krank und dabei jeden Tag im Büro.

Meist kriegt die Kleine etwas und mit fünf bis sieben Tagen Verzögerung haben wir das Gleiche. Bei Kumpels ist es unterschiedlich, mir fällt aber spontan eine Familie ein bei der es genauso lief. Spannenderweise hatten wir nie Corona, nicht mal in der Kita ist mir ein Fall bekannt.

Flyinglosi
2022-02-19, 19:10:51
OK, das klingt dann schon nach einer Kausalkette ;)

Wünsche euch auf jeden Fall nochmal alles Gute und versucht eventuell einfach ein wenig den (beruflichen) Druck rauszunehmen. Sowas fällt natürlich häufig nicht leicht, aber am Ende macht nur wenig Freude, wenn man nicht gesund ist und es schadet häufig nicht, wenn man sich ein wenig mehr Spielraum und Reserven schafft.

Anderer trivialer Tipp, der bei uns vor einiger Zeit mal ohne großen Aufwand einige Probleme bzgl. Atemwegsbeschwerden gelöst haben: Luftbefeuchter und Staubfilter (im Schlafzimmer) aufstellen. Hab selten einen niedrigen 3 stelligen Betrag derart sinnvoll investiert.

Tangletingle
2022-02-19, 19:13:34
Da nimmt jemand Immunsuppressiva und wundert sich warum er dauernd krank ist. Das zu erwähnen kommt ihm aber nicht in den Sinn :ugly:

Ungard
2022-02-19, 19:18:55
Da ist irgendwas abnormales.
Deine Frau ist jetzt das halbe Jahr krank oder Kind krank?
Wir haben zwei Kids die jüngere ist Kita die ältere in der Schule
Die jüngere ist etwas mehr krank als die große damals aber auch nicht so oft. Ich war jetzt 2 x 1 Tag krank wegen den Bazillen aus der Kita in knapp 7 Monaten. Bei der ersten Tochter war ich vielleicht 1x im Jahr krank wegen dem Nachwuchs.

Monger
2022-02-19, 19:43:33
Ich will einfach nicht mehr. Ich finde es auch krass, dass das Thema bei Elternratgebern ect. nur so am Rande thematisiert wird. Da geht es immer um Bla wie 3-Monats-Koliken, Einschlafprobleme oder Trotzphase. Haben wir alles auch, aber das ist ja ein Fliegenschiss an Belastung im Vergleich zu der Dauerkrankheit.
Ich geh soweit zu sagen, dass viele Elternthemen weitgehend tabuisiert sind.
Ich hab hier ein Buch liegen: "Selbstbestimmte Geburt im Krankenhaus". Am liebsten würde ich es feierlich verbrennen.
Meine Frau wäre im Krankenhaus fast verreckt, weil die Nachtschicht weder ihre Vorerkrankung gepeilt hat, noch Bock auf nen Kaiserschnitt hatte. Frühschicht hätte es fast verbockt, weil sie nicht die richtigen Medikamente auf Lager hatten.

Und auch später kriegt man so viel shice um die Ohren, von Zeugs was man sich gar nicht vorstellen kann.
Aber ich glaube, ein Ratgeber der das realistischer darstellt, würde nicht gekauft werden.

Flyinglosi
2022-02-19, 19:59:28
Naja rückwirkend betrachtet ist Elternsein bei uns weit relaxter als mir so mancher glauben machen wollte. Ich hab aber auch keine Ratgeber gelesen und warum man ein Buch mit dem obigen Titel rumliegen hat, erschließt sich mir auch nicht. Ich lebe aber generell in einer sehr heilen Welt :D

Tangletingle
2022-02-19, 20:05:53
Hier bei mir auch. Mal von der Trennung von meiner (Ex-)Frau abgesehen waren die letzten 6,5 Jahre mit den Kindern toll.

Ich hab mich aber auch ganz ehrlich nicht wirklich aktiv belesen vorher. Kommt vielleicht daher, dass ich schon immer Interesse an Pädagogik hatte auch wenn ich eigentlich aus dem naturwissenschaftlichen Bereich komme. Ein Buch mit dem Titel "Papa was machen wir heute" hab ich geschenkt bekommen und es war eine interessante und teils sehr lustig geschriebene Lektüre.

Ungard
2022-02-19, 20:25:58
Die negativen Seiten werden schon verschwiegen. Man selber vergisst es aber auch recht schnell.
Generell kann ich den ersten 2-3 Jahren nicht wirklich was abgewinnen.
Klar Mittagsschlaf mit der kleinen ist toll und wenn man das erste mal papa gerufen wird. Ansonsten spiele ich lieber mit fern großen (7J), das geht deutlich besser als mit der 2J, da haben wir in 10 Minuten 10 spiele 15 Bücher und 20 Kuscheltiere (gefühlt) durch.
Es wird aber besser und heute saßen wir mal 15 Minuten in ne haben nur am Puppenhaus gespielt. Auch nachts schläft sie besser ein und durch.
Da könnte man in 2 J ja fast noch ein drittes 😂

pest
2022-02-19, 20:41:01
Bzgl. krank sein geht es bei uns
der Käfer ist 1,5J und war jetzt 4Wo non-stop in der KiTa (7h)
davor aber immer mal 0,5 - 1 Woche daheim

abbekommen habe ich 1mal was, aber esse auch immer seine angesabberten Schnittchen :biggrin:

was uns allen in diesen Zeiten gut tut
wir sind bei Wind&Wetter jeden Tag mind. 2h draußen
und mit draußen meine ich im Wald, See, Spielplatz etc.
muss mich da auch manchmal überwinden, aber ist bei so einem kleinen Räuber einfach wichtig

am We (und in der Woche) gibt es feste Strukturen und daran wird sich auch gehalten
06:00 aufstehen :/
07:30 Frühstück
08:30 raus
11:30 Mittag
bis 14 Uhr Mittagsschlaf
14:30 Vesper
15:00 raus
17:30 Abendbrot
19:00 Bett

Tangletingle
2022-02-19, 20:45:40
abbekommen habe ich 1mal was, aber esse auch immer seine angesabberten Schnittchen :biggrin:


Bestes Training 🥊🏃

Ich hab mir jetzt Corona eingegangen. Wohl beim Schwimmen mit den den Kids. Die beiden sind aber wohl negativ.

[dzp]Viper
2022-02-19, 20:45:58
B
wir sind bei Wind&Wetter jeden Tag mind. 2h draußen
und mit draußen meine ich im Wald, See, Spielplatz etc.
muss ich da auch manchmal überwinden, aber ist bei so einem kleinen Räuber einfach wichtig
Unser Racker (fast 6) muss immer für 1-2 Stunden raus. Ein Tag nur in der Wohnung ist spätestens ab 17 Uhr ein großer Fehler. Wir haben uns für solche Tage aber ein Indoortrampolin gekauft. Darauf kann er sich körperlich richtig ordentlich austoben (macht er auch). Das war damals unsere beste Anschaffung als wir in Quarantäne waren :ulol:

Oftmals reicht es aber auch schon wenn man mit ihm einfach mal 30-45 Minuten spazieren geht und ggf. nochmal für 10 Minuten auf einen Spielplatz Pause macht.
Mittlerweile müssen wir ihn körperlich aber schon ganz schön fordern damit er seine Energie los wird und nicht irgendwann durchdreht.

Am liebsten geht er aktuell zum Schwimmtraining (Seepferdchenkurs). Eine Stunde schwimmen, ins Wasser springen und alles ohne Mama und Papa. :D

Colin MacLaren
2022-02-19, 21:54:59
Da nimmt jemand Immunsuppressiva und wundert sich warum er dauernd krank ist. Das zu erwähnen kommt ihm aber nicht in den Sinn :ugly:

Das habe ich schon mehrfach erwähnt. Ich war schon als Kind relativ häufig krank. Sieht man schön am DDR-Impfausweis, da ist in den ersten Jahren jeder Arztbesuch vermerkt. Das Suppresivum hat nur bei Wenigen (ca. 5%) diese Wirkung und dann reden wir eher von Lungenentzündung, Sepsis und Co. Laut Aussage der behandelnden Ärztin gehöre ich hier nicht dazu, das würde sich ganz anders bemerkbar machen. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass es eine Rolle spielt, aber definitv ist es nicht die alleinige Ursache. Meine Freundin hat es bisher genauso oft erwischt und dabei zumeist heftiger. Die Oma hat bei der aktuellen Runde auch Bindehautentzündung udn Agina mitgenommen. Und schließlich ist das Kind hat ja auch ständig mit 40+ Fieber krank.

Tangletingle
2022-02-19, 21:55:48
sorry. hatte ich dann nicht mitbekommen. mea culpa.

Nein, denn ich greife keine Einzelpersonen an und insbesondere greife ich niemanden aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes an. Du magst glauben, dass wir die gleichen Worte verwenden, aber Du und ich, wir sind nicht gleich. Allerdings ist es auch nicht so wichtig, Du kannst tun und lassen was Du willst.
ich hab dir nur näher bringen wollen, dass du dich nicht wundern brauchst. von mir kam weder "generation muschi" noch "verweichlicht".

möchte dich hören, wenn das deine frau + nachwuchs in ihrer zoe auf dem weg in die kita gewesen wäre:

https://www.kreiszeitung.de/bilder/2022/02/17/91353990/28261881-ein-durch-den-sturm-umgestuerzter-baum-liegt-auf-einem-pkw-2qEfi81PmI6b.jpg

da wären die pflastersteine wohl nur noch nebensächlich.

Colin MacLaren
2022-02-19, 22:04:38
Anderer trivialer Tipp, der bei uns vor einiger Zeit mal ohne großen Aufwand einige Probleme bzgl. Atemwegsbeschwerden gelöst haben: Luftbefeuchter und Staubfilter (im Schlafzimmer) aufstellen. Hab selten einen niedrigen 3 stelligen Betrag derart sinnvoll investiert.

Wir haben dort einen Portamare Vitalstand laufen. Hat leider nicht viel gebracht. Im Dezember war Teillockdown, da waren die Kids in ihren Gruppen eingesperrt. Da hatte unsere nicht mal mehr Schnupfen. Es scheint also schon damit zusammenzuhängen, dass, wenn sie Kontakt mit den Größeren hat, alles mitnimmt.

Tangletingle
2022-02-19, 22:27:29
bei uns dürfen sich die gruppen nach wie vor nicht mischen. interessant, dass das in sachsen anders ist.

Flyinglosi
2022-02-20, 18:54:15
am We (und in der Woche) gibt es feste Strukturen und daran wird sich auch gehalten
06:00 aufstehen :/
07:30 Frühstück
08:30 raus
11:30 Mittag
bis 14 Uhr Mittagsschlaf
14:30 Vesper
15:00 raus
17:30 Abendbrot
19:00 Bett
Darf ich fragen, was die konkrete Motivation dahinter ist, beziehungsweise was man damit „optimiert“. Mit Ausnahme der Vormittage unter der Woche (Aufstehen um 06:45, dann gehts nach dem Frühstück bis ca. 12:00 in den Kindergarten) und der Bettgehzeit (zwischen 18:00 und 18:30) gibt es bei uns keine fixen Strukturen (vor dem Kindergarten gabs nichtmal die Genannten). Heißt auch das Mittagessen findet irgendwann mal statt und generell sind die Tage recht frei gestaltet (je nachdem, ob eben was ansteht, oder man tut worauf man Lust hat).

Monger
2022-02-20, 19:32:33
Darf ich fragen, was die konkrete Motivation dahinter ist, beziehungsweise was man damit „optimiert“.
Gehorsam :ugly:
Ne, ohne Flax: in der Theorie ergibt das ausgeglichenere Kinder.
Wobei es mir mit meinen beiden Kindern so ging, dass die die ersten Jahre dieses Leben nach der Uhr total zum kotzen fanden. Gab nur Stress deswegen. Erst als mein großer 4 war, hat er sich allmählich immer mehr Rituale gewählt, die erst in richtiger Reihenfolge, und dann auch richtiger Zeit umzusetzen sind. Die hat er aber sich im wesentlichen selbst gegeben. Passiert das mal an einem Tag nicht, ist er sichtlich von der Rolle.
Bei Kindern gibt es mMn nur eine goldene Regel: keine einzige Regel gilt für alle zu gleicher Zeit im gleichen Maße.
Klare Tagesabläufe helfen in aller Regel zuerst einmal den Eltern, weil die meist an fixe Zeiten gebunden sind. Und damit bricht die ganze Theorie schonmal in Familien zusammen, wo auch die Eltern diese Art von Regelmäßigkeit gar nicht haben.
Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn die mich jeden Tag mit Vertrauensgleitzeit erleben, warum sollten die selber nach der Stechuhr leben?

pest
2022-02-20, 20:07:37
Struktur schafft Vertrauen und Sicherheit

Ich habe mir die Zeiten nicht ausgesucht - sind seine
heute zB wollten wir ins neue Aquarium, da wir Nachmittag raus sollten, müssen wir 11:30 spätestens zurück sein, also um ca 9:30 in den Zoo
Um 15 Uhr ein bisschen Nachtisch und raus ins den Wald, dann zu Oma&Opa und wieder zum Abendbrot um 18:15 daheim, 19:15 war er dann auch schon völlig hinüber

Gestern waren wir bei Ikea - dann dort gegessen und Mittagschlaf im Auto gemacht, aber die grobe Zeitstruktur passt meistens

Flyinglosi
2022-02-20, 22:36:39
Danke für eure Erklärungen. Hab das grad auch nochmal mit meiner Frau diskutiert und am Ende sehen wir das wohl eh ähnlich. Wir würden nur Struktur nicht so extrem an Zeitplänen festmachen, aber das steht ja jedem frei.

Korfox
2022-02-20, 23:57:20
Die Rituale sind nicht an eine Zeitatruktur gebunden. Die Rituale erleichtern es, die Zeit Struktur einzuhalten. Es ist also andersrum.
Wir haben auch keinen so festen Tagesplan, kann aber gut nachvollziehen, dass es Kinder gibt, mit denen das so gut klappt.
Wir haben wirklich feste Rituale, durch die der Zeitplan dann recht dynamisch gewählt werden kann. Morgens werden halt erstmal die Rollos etwas hoch gemacht und die Tür offen gelassen, dann geht das weckende Eltern ins Bad. Wenn das morgendliche Bad durch ist sind die Kinder für gewöhnlich so weit wach, dass es mal auf die eine, mal auf die andere Weise ins Bad geht usw. Usf.
Am Ende vom Tag ist dann Kinder-Zähneputzen, dann lese ich der großen vor derweil meine Frau der kleinen vorliest, dann kuschelt meine Frau mit der großen, derweil ich mit der kleinen kuschel, dann kommt die Große ins Bett (die kleine bekommt schon im Bett vorgelesen) und dann ist in 95% der Fälle Ruhe im Karton. Das kann um 19:00 sein, das kann auch um 21:00 oder wie zu Silvester um 1:00 sein.

Jede Familie ist anders, jeder Mensch ist anders, jedes Kind ist anders. Man muss das für sich rausfinden, was funktioniert.

Florida Man
2022-02-21, 00:07:07
möchte dich hören, wenn das deine frau + nachwuchs in ihrer zoe auf dem weg in die kita gewesen wäre:
Whataboutism ist so anstrengend wie die Verweiblichung von Ämtern und Behörden. Als direkt Betroffener sieht man immer alles anders.

Wie kommst Du eigentlich immer auf diese persönliche Schiene, wenn andere Gesellschaft oder Verwaltung kritisieren? Warum triggere ich Dich so? Und findest Du das angemessen? Wie dem auch ist: Ich versuche gerne erneut Licht ins Dunkle zu bringen:

Ich bin stark für Eigenverantwortung und geringe staatliche Einmischung. Dazu gehört, dass ich selbst entscheide, ob der Weg zur Schule sicher ist. Ich erwarte aber von der Schule, dass sie bei 10bft offen hat. Dass das problemlos geht, weiß ich aus eigener Erfahrung. Und obwohl ich strikt gegen Bevormundung und Einmischung durch Veraltung, Behörden und Politik bin (weiteres Beispiel: Ich bin gegen das Corovnavirus geeimpft und empfehle jeden, es zu tun. Ich halte Covid-Leugner für strunzdumme Deppen, sehe aber eindeutig auch ein Recht auf Dummheit und bin daher gegen einen Impfzwang). Verstehst Du? Ich würde bei 12bft meiner Frau nicht erlauben, mit ihrem Zoe rumzufahren, jedenfalls nicht, wenn sie das Kind dabei hat (ihr selbst kann ich nichts verbieten).

Und so bin ich ein ganz weicher Familienvater, der selbst Verantwortung übernimmt. Jeden Tag, ständig. Aber auf einer freiwilligen Basis, was mir wichtig ist. Denn ein Nanny-Staat schwächt genau den Punkt der Eigenverantwortung, was ich in 40 Lebensjahren definitiv beobachten konnte. Heute wird viel mehr die Schuld bei anderen gesucht, als es noch vor 20 Jahren der Fall war.

Tangletingle
2022-02-21, 04:28:29
Wie kommst Du eigentlich immer auf diese persönliche Schiene, wenn andere Gesellschaft oder Verwaltung kritisieren? Warum triggere ich Dich so? Und findest Du das angemessen? Wie dem auch ist: Ich versuche gerne erneut Licht ins Dunkle zu bringen:

Du triggerst mich? Aha.

Bei solchen Posts frag ich mich wer hier von was getriggert wird:

Dazu eine richtig heiße blonde Nacktschnecke, eine gute Portion Rassismus und Chauvinismus. Jede blauhaarige Wokenudel müsste kotzen, zum klatschen herrlicher Blödsinn.

Btw. ist das einer meiner all time favorites.

sun-man
2022-02-21, 06:35:28
Ich bin stark für Eigenverantwortung und geringe staatliche Einmischung.
Ah, das ist dann der Grund weswegen Du das Verbot von Wohnanhängern gerne über die Politik hättest? Wie war das mit dem Nannystaat? Du fühlst Dich eingeschränkt, kannst nichts dagegen tun und dann muss der Staat?

Zudem sind BFT12 je nach Region komplett unterschiedlich zu bewerten. Wenn es die letzten 4 Wochen durchgeregnet hat sind 10 schon zu viel weil der Boden so durchgeweicht ist das selbst Blattlose Bäume aus dem Boden kommen. Im Sommer mit Blättern ist der Windwiderstand wieder zig mal höher usw usw usw... hier kippen die Bäume leider viel schneller um als in SL-Ho, das ist aber eben der Umgebung geschuldet. Die 20-30m Bäume am Urlaubsort wären hier schon so einfach umgeflogen, in Sl-Ho stehen die felsenfest bei Windstärke 12.

Ich hab den dummen Landrat hier direkt kritisiert. Bei BFT5, in Böen 7, die Schule 7 Tage zu zu machen. In NRW ist das wieder ganz anders gewesen. Gestern wurden hier über 3 Quellen BFT10 angesagt, die gefühlt auch da waren, Landrat war im Wochenende. Klar, da kann man derartiges nicht entscheiden. Unserer Schule hatte letzte Woche noch die dauernden Bauarbeiten und Bauzäune als Erklärung der Schließung. Die stehen heute aber noch immer, und dem Wind hat keiner gesagt das er das lassen soll.
Kita haben die Offiziellen dann aber offen gelassen. Vermutlich weil Kleinkinder nie getroffen werden?

Flyinglosi
2022-02-21, 08:12:33
Ich finds immer klasse, wenn jemand von Verweichlichung (der Gesellschaft) spricht, weil sich nicht alle so verhalten, wie sich die Person das vorstellt :D -> neoliberale Snowflakes!

Früher sind bei uns 2-3 Schultage pro Jahr wegen zuviel Schnee ausgefallen, heute eben wegen nem Sturm. Den Kindern sei es gegönnt (auch wenn heute gerne erklärt wird, die Kids würden sich über jeden Schultag freuen, damit man immer mehr Fremdbetreuung rechtfertigen kann).

Argo Zero
2022-02-21, 10:00:46
Klar ist die heutige neue Generation verweichlicht.
Aber ich glaube das ist mehr ein deutsches Problem und ich sage auch nicht, dass die Generation selbst schuld daran ist.
Wenn du im Speck aufwächst und nicht in jungen Jahren schon sehen musst woher die Kohle kommt für Essen auf dem Tisch, fehlt der Biss fürs Leben. Gleichzeitig lernst du auch nie zu schätzen, was es heißt, mal am Ende des Monats einen positiven Kontostand zu haben.

Länder ohne Vollkasksorettungsschirm haben das Problem nicht.
Ich finds schade. Kluge Köpfe haben wir aber die ganzen digitalen Ideen kommen wo anders her.
Lieber ist man abhängig festangestellt bei SAP, hat ne Rutsche in der Mittagspause und weiß der Arbeitgeber kümmert sich um mich.

Es ist auch leider nicht nur ein Klischee, wenn nachdem die Schulklingel bimmelt, eine Armee von SUVs vor der Schule wartet. Frederic könnte ja nass werden…

Flyinglosi
2022-02-21, 10:18:59
Das Problem ist, dass es keinerlei Erkenntnissgewinn mit sich bringt, in diesem Zusammenhang von Verweichlichung zu sprechen. Einfach, weil das formal auf praktisch jede Generation zutrifft, wenn man z.B. irgendeinen Höhlenmensch als Referenz heran zieht. Oder wer legt genau fest, zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit, selbige genau richtig hart (al dente?) war?

Und wenn einer wir Florida Man einen Staat fordert der sich möglichst wenig einmischt: Sofern ich weiß zahlt der seine Bude über einen Kredit ab, den er sich vermutlich nur leisten kann, weil die Zentralbanken den Zins unten halten. Das tun sie, indem sie Geld drucken und damit mein Vermögen mittels Inflation entwerten -> Am Ende leben wir alle hier im Schlaraffenland und wer trotz Leben in der Mittelschicht noch über irgendwas jammert ist verweichlicht!

Colin MacLaren
2022-02-21, 14:06:02
Nun ja, es gibt durchaus die Ansicht, dass, wenn eine erfolgreiche Hochkultur sich zu sehr an ihren (geerbten) Frieden und Wohlstand gewöhnt, ihre Reiche dann von anderen Völkern erobert werden. Das war bereits bei antiken Historikern ein Motiv.

Die Frage ist, inwiefern das auf die heutige Welt noch zutrifft, wo halt nicht mehr mit der Lanze in der Phalanx gekämpft wird und derjenige gewinnt, der die härteren Frontschweine hat, sondern der, der die besseren Drohnen baut.

Wir hatten im Osten der 90er zumindest noch die Kindheitserfahrung, dass man permanent Angst hatte, aus Versehen einen Random Nazi in seinen Augen falsch anzuschauen und dann von drei Glatzen gejagt, gefasst und zusammengetreten zu werden. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt unbedingt als toll charakterformend und wertvolle Erfahrung, die ich an meine Kinder weitergeben möchte, bezeichnen würde. Wobei, der, der Boxen gelernt und zurückgeschlagen hat ist heute auch derjenige in meiner Clique, der mehrere Firmen besitzt, das halbe Jahr Fotos von seinen Ressorturlaubs postet und den Ferrari in der Garage stehen hat, damit seine Frau den Q8 nehmen kann, wenn sie die Kleine zur Kita bringt :).

Argo Zero
2022-02-21, 16:55:26
Das, was am meisten formt im Leben sind Niederlagen und die hast du nur, wenn du dich etwas traust.

Lurtz
2022-02-21, 21:47:05
Nur weil sich die Maßstäbe geändert haben, bedeutet das ja keine Abwesenheit von Sorgen und Ängsten. Ich weiß ja nicht in welchen Kreisen manche hier verkehren, aber die Angst vor dem Abstieg aus der Mittelschicht ist real und wurde in den letzten zwanzig Jahren immer schlimmer. Gerade sind wir im dritten Jahr der schlimmsten Pandemie seit über 100 Jahren. Und das mit dem friedvollen Europa scheint sich auch gerade aufzulösen.

Über all dem hängt das Damoklesschwert der Klimakrise.

large molecule
2022-02-21, 21:49:33
:facepalm:

Monger
2022-02-21, 22:34:10
Das, was am meisten formt im Leben sind Niederlagen und die hast du nur, wenn du dich etwas traust.
Typischer Verliererspruch *scnr*
"Leider" ist es ja so, dass es in diesem Leben nicht notwendig ist von gutem Charakter zu sein, um gut durchs Leben zu kommen. Und Trauma sind kein Garant für Wachstum, ganz im Gegenteil.
Bin daher nicht sicher, was mir der Spruch sagen soll.

Flyinglosi
2022-02-22, 08:53:28
Nur weil sich die Maßstäbe geändert haben, bedeutet das ja keine Abwesenheit von Sorgen und Ängsten. Ich weiß ja nicht in welchen Kreisen manche hier verkehren, aber die Angst vor dem Abstieg aus der Mittelschicht ist real und wurde in den letzten zwanzig Jahren immer schlimmer. Gerade sind wir im dritten Jahr der schlimmsten Pandemie seit über 100 Jahren. Und das mit dem friedvollen Europa scheint sich auch gerade aufzulösen.

Über all dem hängt das Damoklesschwert der Klimakrise.
Du verwechselst Sorgen und (Verlust-)Ängste mit der Notwendigkeit sich einen gewissen Teil des eigenen Wohlstands und Status selbst zu erarbeiten bzw. überhaupt noch die Notwendigkeit dafür zur rechten Zeit zu erkennen.

Typischerweise sind das Mechanismen die in verschiedenen Lebensphase zum Tragen kommen. Vereinfacht ausgedrückt: Es ist wohl wahrscheinlicher, dass ein 15 jähriger aus bescheidenen Verhältnissen sich in der Schule reinkniet, um mal Kohle für eine schicke Karre zu haben, als dass ein gleichaltriger ähnlich agiert um sich auch mal so nen schicken SUV wie Papa leisten zu können ;)

Argo Zero
2022-02-22, 10:05:47
Es ist sehr deutsch sich vor Niederlagen zu fürchten aber über die vielen Niederlagen und Rausschmisse eines Elon Musk redet heute auch keiner mehr und wenn, würde es ihn nicht jucken.

Wenn du etwas ändern willst kannst du es immer tun. Die Amis haben viel mehr zu verlieren, weil dort kein Vollkaskostaat im Rücken ist. Trotzdem sind dort mittlerweile 35% der arbeitenden Bevölkerung selbständig. Laut Prognose können es irgendwann mal mehr selbständige als abhängig angestellte sein.
Ich selbst war noch nie irgendwo angestellt und hab’s auch nicht vor.
Warum mir das nichts aus macht? Bin so erzogen worden. Vater war zu Lebzeiten immer selbständig gewesen und irgendwie saugt man das als Kind auf.
Was ich schade finde ist, dass unser Schulsystem das nicht bieten kann. Bei den Amis wirst du in der High School quasi darauf vorbereitet. Nicht grundlos werden die meisten innovativen Firmen nicht in Deutschland gegründet.
Leider, denn gerade Menschen mit „Biss“, weil sie schon mit 14 Jahren schuften müssen neben der Schule, bekommen die Werkzeuge in der Schule nicht beigebracht, wie man für sich selbst arbeitet.
Ich kenne einen erfolgreichen Türken aus armen Verhältnissen und der hat mir gesagt, dass sein Cousin, der schon länger in DE wohnte, ihm die ganzen Sachen beigebracht hat. Angefangen von der Gewerbeanmeldung bis hin zum Steuerberater. Ohne ihn hätte er die ganzen Hürden nie verstanden, weil deutsche fuck Bürokratie. Warum lernt man das nicht im letzten Jahr in der Haupt- und Realschule? Anstatt irgend ein Theorie Rotz über tote Autoren, den Leuten zeigen, wie sie sich zB im Handwerk ausbilden und später selbständig machen können.

So gesehen würde ich fast behaupten, macht das ganze System unsere Kids von morgen weich.

Ungard
2022-02-22, 10:17:59
Die USA haben sicher auch ein paar gute Seiten, aber den ganzen Bullshit der da abgeht zu verschwiegen bringt auch nichts.
Kein Netz, viel Spaß 3 Jobs zu machen. Bekommst kein Job, tja verhungere oder erfriere halt.
Oh warum sind jetzt viele so kriminell? Keine Ahnung...
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Gef%C3%A4ngnisinsassen

Trotzdem sind dort mittlerweile 35% der arbeitenden Bevölkerung selbständig. Laut Prognose können es irgendwann mal mehr selbständige als abhängig angestellte sein.
Ist das jetzt gut oder schlecht, man kann das beidseitig auslegen, keine Job die müssen ja selbstständig werden weil sonst arbeitslos, das wäre mal die schlechte Variante.
Und nur weil man selbstständig ist heißt das ja auch noch lange nichts.
Vermutlich fallen von den 35% 15% auf Only fans Accounts :-D

Monger
2022-02-22, 10:32:51
So gesehen würde ich fast behaupten, macht das ganze System unsere Kids von morgen weich.
Du setzst also "nicht weich" mit unternehmerischem Erfolg gleich? Ist das der Maßstab den du an deine und andere Kinder anlegst? Soso.

Ungard
2022-02-22, 10:44:17
Soweit hat und will er keine ;)

Und Musk ist natürlich so ein tolles Beispiel.
Könnte man auch Trump mit small loan of one million dollar nennen

Argo Zero
2022-02-22, 12:06:33
Du setzst also "nicht weich" mit unternehmerischem Erfolg gleich?

Nö. Erfolg ist nur ein mögliches Resultat eines Wagnis und muss nichts mit einem Unternehmen zu tun haben.
Es gibt Menschen die leben 10 Jahre ihres Lebens und erleben in der Zeit weniger als andere in einem. Warum ist das so? Ein Wort: Angst.

Tangletingle
2022-02-22, 12:11:45
Und jetzt zurück zum topic?

herb
2022-02-22, 12:15:50
Es gibt Menschen die leben 10 Jahre ihres Lebens und erleben in der Zeit weniger als andere in einem. Warum ist das so? Ein Wort: Angst.
Bisschen einseitige Sichtweise. Hab mal mit einem Bauern in Costa Rica gesprochen, der ist nie aus seinem Dorf rausgekommen. Der war aber auch total glücklich mit seinem Leben, seinen Kindern und seiner Situation.
Jedem, der nach Deiner Sicht "nichts erlebt" gleich Angst zu unterstellen, ist eine einfache Lösung. Ist halt aber auch eine falsche Lösung.

Generell finde ich, lässt die Frage des Threads "Leben nach Kindern vorbei" eher mehr Rückschlüsse auf den Fragesteller zu. Denn wenn's so wäre, dann wäre der Planet nicht gestopft voll mit Menschen...

Lurtz
2022-02-22, 12:41:01
Es ist sehr deutsch sich vor Niederlagen zu fürchten aber über die vielen Niederlagen und Rausschmisse eines Elon Musk redet heute auch keiner mehr und wenn, würde es ihn nicht jucken.
Toller Vergleich mit Musk, ist das der übliche American Dream-Unsinn?

Wenn du etwas ändern willst kannst du es immer tun. Die Amis haben viel mehr zu verlieren, weil dort kein Vollkaskostaat im Rücken ist. Trotzdem sind dort mittlerweile 35% der arbeitenden Bevölkerung selbständig. Laut Prognose können es irgendwann mal mehr selbständige als abhängig angestellte sein.
In den USA leben vor allem 50 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Ob du da selbständig bist oder drei Jobs hast ist auch egal, kann trotzdem sein dass du dich nicht ernähren geschweige denn vernünftig wohnen kannst.

Monger
2022-02-22, 12:42:28
Nö. Erfolg ist nur ein mögliches Resultat eines Wagnis und muss nichts mit einem Unternehmen zu tun haben.
Es gibt Menschen die leben 10 Jahre ihres Lebens und erleben in der Zeit weniger als andere in einem. Warum ist das so? Ein Wort: Angst.
Das Leben ist kein Wettrennen. Geht nicht darum wer am meisten erlebt hat. Wenn man an sich selbst diesen Anspruch hat, okay. Aber an eigene oder gar fremde Kinder diesen Maßstab anzulegen?

Ungard
2022-02-22, 12:47:06
Generell finde ich, lässt die Frage des Threads "Leben nach Kindern vorbei" eher mehr Rückschlüsse auf den Fragesteller zu. Denn wenn's so wäre, dann wäre der Planet nicht gestopft voll mit Menschen...
In vielen Ländern sind Kinder erstmal eins:
Altersvorsorge.
Dann in einigen auch: Hups kein Gummi (Herrgott verbietet es ja) aber Rallig, ist halt Kind No 5 da, egal, ab in die Säureminen ;-)

In Industrieländern ist die Fragestellung halt anders.

Radeonator
2022-02-22, 14:24:26
Narzissmuss und Egoismuss werden heute anerzogen und da stört halt alles andere. Wenn es nach grünen und linken Idealen geht, gibt es bald keine Eltern und Kinder mehr, sondern Produzenten, Erzieher und Genderneutrale Menschenwesen. Natürlich Instinkte werden unterdrückt und mit dem flag "Böse&Altbacken" dogmatisiert , daher trauen sich, vor allem vermeindlich Intellektuelle, schon gar nicht mehr eine Sehnsucht nach Familie und Erfüllung, Statt Karriere und Erfüllung zu suchen...

Ich finde meine Kinder und meine Frau haben mein Leben bereicht und bin jeden Tag dankbar dafür. Langweilig wird mir zu hause nie...:cool:

Colin MacLaren
2022-02-26, 21:08:10
Wir leben in einer Welt, die immer komplexer wird und immer hoch spezialisiertere Fachkräfte erfordert. Das Wichtigste, was man imho seinem Kind mitgeben kann, ist, dass es etwas Vernünftiges lernen und sich spezialisieren soll. Dann kann man hier im Weltmaßstab mit relativ kleinem Aufwand doch leben wie die Made im Speck. Dann muss man auch keine Abstiegsängste haben.

sun-man
2022-02-26, 21:09:52
Kinder sind recht selten Kopfgesteuert. Ich kann meiner Lütten 10x sagen das es Sinn macht in der Schule gut zu sein. Corona hat ihr echt zu schaffen gemacht. Spielen, Freunde, keine "Weitsicht". Aber das zieht sich im Grunde durch die ganze Klasse, mal meh rund mal weniger stark.

Gast
2022-04-03, 21:24:18
Hey TE hier :) fast 6 Jahre das ich gefragt gestellt habe.

Mittlerweile haben noch mehr Freunde Kinder bekommen sogar mein Bruder. Bin noch immer kinderlos dank Vasektomie und glücklich damit. Würde es immer wieder tun. War sicher eines der beste Entscheidung meines Lebens.

Habe einige neue Freunde kennen gelernt aber ich tue mir schwer die alte Garde zu ersetzten mit denen ich mich hier und da treffe aber ansich sind alle männlichen Freunde die Kinder bekommen nicht mehr zu gebrauchen für mich. Ich bin mit ihnen befreundet aber ihr Leben ist halt ein komplett anderes wie meines und sie kommen recht wenig aus ihrem Familienleben raus. Bisschen ausgehen, paar Getränke trinken paar Frauen ansprechen ist nicht mehr.

Habe Pläne in eine Großstadt zu ziehen wo mehrere Leute so eine Störung haben wie ich. War zulange in meiner 300k Einwohner Stadt und will mein Glück an Frauen und männlichen Freunden versuchen :)

Freue mich aber trotzdem über Kinder.. ich meine das nicht Sarkastisch sondern ernst. Immer wenn ich sie sehe denke ich die zahlen meine Pension. Ich denke nicht absichtlich daran sondern eher unwillkürlich. Hab damit kein Problem wenn Menschen ihre Kinder bekommen. Bin sogar froh darüber. Dieses Denken hat sich erst bei mir gebildet seid paar Jahren wo ich mich mehr mit Finanzen beschäftige also habt ganz viel Sex ohne Verhütung :)

sw0rdfish
2022-04-04, 09:16:35
Diese Internet- Trolls waren früher auch schonmal einfallsreicher... Naja, nichts ist mehr, wie es mal war.

[dzp]Viper
2022-04-04, 09:38:09
Hey TE hier :) fast 6 Jahre das ich gefragt gestellt habe.

Mittlerweile haben noch mehr Freunde Kinder bekommen sogar mein Bruder. Bin noch immer kinderlos dank Vasektomie und glücklich damit. Würde es immer wieder tun. War sicher eines der beste Entscheidung meines Lebens.

Habe einige neue Freunde kennen gelernt aber ich tue mir schwer die alte Garde zu ersetzten mit denen ich mich hier und da treffe aber ansich sind alle männlichen Freunde die Kinder bekommen nicht mehr zu gebrauchen für mich. Ich bin mit ihnen befreundet aber ihr Leben ist halt ein komplett anderes wie meines und sie kommen recht wenig aus ihrem Familienleben raus. Bisschen ausgehen, paar Getränke trinken paar Frauen ansprechen ist nicht mehr.

Habe Pläne in eine Großstadt zu ziehen wo mehrere Leute so eine Störung haben wie ich. War zulange in meiner 300k Einwohner Stadt und will mein Glück an Frauen und männlichen Freunden versuchen :)

Freue mich aber trotzdem über Kinder.. ich meine das nicht Sarkastisch sondern ernst. Immer wenn ich sie sehe denke ich die zahlen meine Pension. Ich denke nicht absichtlich daran sondern eher unwillkürlich. Hab damit kein Problem wenn Menschen ihre Kinder bekommen. Bin sogar froh darüber. Dieses Denken hat sich erst bei mir gebildet seid paar Jahren wo ich mich mehr mit Finanzen beschäftige also habt ganz viel Sex ohne Verhütung :)
Falls der Text echt ist:
Du wirst noch richtig einsam in deinem Leben werden. Nicht weil du keine Kinder hast sondern weil dein Lebensmotto selbst mit den anderen kinderlosen Menschen in deinem Alter stark auseinander gehen wird.
Ich weiß nicht wie alt du bist aber 40 oder 50 jährige gehen eher sehr sehr selten Frauen "aufreißen" oder auf Party. Menschen die mit 40-50 Jahren keine Kinder haben und nicht wollten sind meist Karrieremenschen oder Menschen die sehr sehr gerne Reisen und sich nicht in ihrer persönlichen Entwicklung einschränken wollen (z.B. ehrenamtlich neben dem Beruf noch fast in Vollzeit helfen,...) . Deren Gründe keine Kinder haben zu wollen sind ganz andere als deine. Du willst dich nicht weiter entwickeln sondern auf dem "Partystand" aus deiner Jugend bleiben... Und das wird dich einsam machen weil 99% Menschen, erzähl ob sie Kinder haben oder nicht, nicht auf diesem "Partystand" bleiben.

/Edit:
Du bist also jetzt Mitte dreißig... Viel Spaß in 10 Jahren wenn du alleine Zuhause sitzt oder auf ü40 Partys gehst wo nur noch der verkorkste Rest der Gesellschaft nach Beziehungen sucht.
Frauen suchen in dem Alter ab 30 auch immer seltener mit "Spaß" und somit wird dein Lebensmotto immer immer schwerer zu leben.

Florida Man
2022-04-04, 09:58:44
Mit 50 hockt der einsam in seiner Bude und säuft.

Flyinglosi
2022-04-04, 10:05:18
Mit 50 hockt der einsam in seiner Bude und säuft.
Davor bewahren einem auch Kinder nicht automatisch ;)

RoughNeck
2022-04-04, 10:05:38
Oder lässt noch immer die Sau raus.

Florida Man
2022-04-04, 10:08:10
Das kann sein, ist aber sehr, sehr unwahrscheinlich. Die meisten selbsternannten "wilden Singles" hocken mit 50 auf St. Tropez und fragen sich, warum das Leben so verdammt lange dauert.

sun-man
2022-04-04, 10:14:56
Wenn Du mit 20 oder 30 Deine Kinder hattest kannst Du mit 50 auch in der Bude sitzen und alleine saufen. Wieviele lassen sich nach 8-11 Jahren Scheiden weil nix mehr läuft ^^

Gute Freunde, beide Ü50 und absichtlich Kinderlos. 4-8x pro Jahr Urlaub durch Überstunden. Dabei solche Sachen wie 450€ für ne Karibikrundfahrt außerhalb der Peakzeiten. Urlaub in Kambodscha mit Killing Fields und Elefantenreiten - Geld was die Familie heute schon für ein Wochenende Center Park ausgibt. Ex-Vermieter, Kinderlos....sterben leise vor sich hin, haben nichts, machen nichts, nerven nur.

Flyinglosi
2022-04-04, 10:45:50
Denke vor dem beschriebenen Schicksal mit 50 bewahrt man sich am ehesten, wenn man rechtzeitig und bewusst rausfindet, was man mit seinem Leben denn anfangen will.

Sowohl Kinder(erziehung) als auch jede freie Minute "einen drauf machen" (oder die achso wichtige Karriere) bergen die Gefahr, sich quasi nur zu beschäftigen bzw. abzulenken. Wenn diese Möglichkeiten dann irgendwann mal wegfallen, wirkt das Leben plötzlich leer, aber eben vorallem, weil man nun Zeit zum Nachdenken hat.

Hat ja quasi schon die Pandemie aufgezeigt: Nimm manchen Leuten die Möglichkeit zum Konsum und gib ihnen ein wenig Zeit zum Nachdenken, und sie drehen durch ;)

sun-man
2022-04-04, 10:50:40
Genau, das hat mit Kinder nicht das geringste zu tun. Mit 50 sind die Kids dann 20-30 und rufen 2x im Jahr an weil sie selber Flügel bekommen haben und irgendwo auf der Welt sind. Daran gehen auch einige zu Grunde, plötzlich einsam und nur noch der/die Alte da zum abhängen. Dann wirst Oma und die Enkel werden abgegeben damit die Kinder alleine in den Urlaub können ;D, kenne ich auch welche die das machen :cool:

Rancor
2022-04-04, 12:16:05
Also wer glaubt das Kinder ein Garant dafür sind, das man im Alter nicht einsam ist, der irrt aber gewaltig.

Flyinglosi
2022-04-04, 12:26:41
Also wer glaubt das Kinder ein Garant dafür sind, das man im Alter nicht einsam ist, der irrt aber gewaltig.
Man muss ihnen schon auch jegliche Möglichkeit Verweigern, selbstständig zu werden. Von nichts, kommt nichts.

Blase
2022-04-04, 12:41:58
Ein Garant natürlich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es im Alter eben oft tatsächlich so ist.

Meine Mutter hat insgesamt drei Kinder unterschiedlichsten Alters (wie die Orgelpfeifen). Jetzt auch mit 3 Enkeln. Sie selbst ist mit 60+ aktuell zwar noch Berufstätig und lebt ihr Leben, aber sie sagt schon seit vielen Jahren, dass sie ohne ihre Kinder sehr einsam wäre.

Es hängt ganz sicher auch mit der individuellen Familiensituation zusammen. Unsere Familie war schon immer ein Arsch und ein Eimer - ein enger Zusammenhalt. Mein Bruder und ich haben erst kürzlich gewitzelt, dass wir nun - da wir beide für die Mutti Enkel haben - abgeschrieben sind. Und tatsächlich vergeht eigentlich kein Wochenende, wo nicht wahlweise eines ihrer Kinder, oder nun eben Enkelkinder, im Fokus stehen. Sie liebt es und geht darin auf. Für uns alle gar nicht anders vorstellbar - aber mir ist natürlich klar, dass das in anderen, vielleicht weniger intakten Familien, eher nicht der Fall und vielleicht auch gar nicht gewünscht ist.

Wie jemand "im Alter" dann als kinderloser wirklich zurückblickt, kann man nicht sagen. Das entscheidet und bewertet dann jeder für sich. Man sollte nur in den jungen Jahren, wo Kinder noch eine Option sind, sich eben wirklich bewusst mit dem Thema auseinander setzen und dann entscheiden. Es sind ja eben meistens die Dinge im Leben, die man nicht gemacht hat, über die man rückblickend melancholisch die Gedanken verliert. Und es wäre für einen selbst sicherlich eine Katastrophe, wenn es ein solch komplexes und wichtiges Thema ist, über das man dann im Bedauern zurück blickt, es nicht getan zu haben...

MfG Blase

Florida Man
2022-04-04, 13:04:04
Es ist nicht nur Einsamkeit. Es ist auch die Sinnfrage: Wozu habe ich alles aufgebaut? Natürlich muss das nicht so sein. Aber erstaunlich viele Menschen ohne Kinder leiden unter diesem Aspekt, ab einem gewissen Alter. Bis 30, 40 wird halt alles geiler, alles kann man, trifft zig Leute. Aber das lässt idR nach. Und dann kommt irgendwann bei vielen Leuten die Sinnfrage.

large molecule
2022-04-04, 16:30:16
Alternativ halt die Sorgerechtsfrage.

Blase
2022-04-04, 23:25:56
Bin nicht sicher, wo du bezüglich deines Einwandes mit der Sorgerechtsfrage hin möchtest. Erstens kommt das früher oder später auf sehr viele (Ehe-)Paare zu und zweitens ändert das ja nichts an der ursprünglichen These:

In einer intakten Beziehung zwischen Eltern und den Kindern spielt es für den weiteren Umgang untereinander (Eltern <=> Kinder) überhaupt keine Rolle, ob die Eltern noch zusammen sind oder nicht.

MfG Blase

Filp
2022-04-06, 10:59:02
Bin nicht sicher, wo du bezüglich deines Einwandes mit der Sorgerechtsfrage hin möchtest. Erstens kommt das früher oder später auf sehr viele (Ehe-)Paare zu und zweitens ändert das ja nichts an der ursprünglichen These:

In einer intakten Beziehung zwischen Eltern und den Kindern spielt es für den weiteren Umgang untereinander (Eltern <=> Kinder) überhaupt keine Rolle, ob die Eltern noch zusammen sind oder nicht.

MfG Blase

Du meinst, dass beide ihr Sorgerecht behalten, weil es heutzutage kaum noch entzogen wird? Diese Sau treiben die ganzen misogynen Helden hier doch immer wieder durch Dorf ;)

Flyinglosi
2022-04-06, 13:01:42
D...die ganzen misogynen Helden...
Sowas kommt raus, wenn eben keine intakte Familie vorhanden war :wink:

The_Invisible
2022-04-16, 18:03:08
Also wer glaubt das Kinder ein Garant dafür sind, das man im Alter nicht einsam ist, der irrt aber gewaltig.

Eh nicht, manche betrübt es dann sogar umso mehr wenn die Kinder keine Zeit haben. Kommt halt auch auf die Erziehung an, wenn man nur ein Statussymbol von Kind "züchten" möchte sind die Chancen hoch eher nicht davon zu profitieren.

Kenne selber so einen Fall wo derjenige froh war 18 zu sein und endlich auszuziehen, sag nur Leistungsdruck und seine Freundin war der Familie zu "low"... da braucht man sich dann nicht wundern wenn er sich nicht mehr blicken lässt...

rentex
2022-04-17, 17:31:37
Ja, irgendwie hat man in Deutschland, ne komische Ansicht von Familie. Im Grunde zeugt man Kinder nicht zur eigenen Belustigung, sondern um eigenständige Individuen zu erziehen, die im besten Fall, es besser zu haben...und das nicht im Sinne von Status oder Reichtum.
Das sind und waren nie Garanten eines zufriedenen Lebens.

medi
2022-04-18, 08:42:30
Kinder sind recht selten Kopfgesteuert. Ich kann meiner Lütten 10x sagen das es Sinn macht in der Schule gut zu sein. Corona hat ihr echt zu schaffen gemacht. Spielen, Freunde, keine "Weitsicht". Aber das zieht sich im Grunde durch die ganze Klasse, mal meh rund mal weniger stark.

Ich mach das bei meinem Jungen anders. Ich erzähl ihm meist was er erwarten kann wenn er dieses oder jenes macht oder auch nicht. Unter anderem: Wenn du gute Noten in der Schule hast, hast du später mehr Optionen was du machen kannst. Hast du schlechte Noten gehen viele Türen zu. Und: Je besser in der Schule desto weniger anstrengend das restliche Leben. Gegenbeispiel sind die eigenen Eltern :freak:
Scheint bisher zu fruchten. Wir setzen ihn auch nicht unter Druck von wegen "Du musst noch lernen!" sondern eher Richtung "Kannst du alles oder sollen wir dir noch irgendwas erklären / dir helfen." Klappt bisher recht gut so. Seine intrinsische Motiviation ist noch sehr ausgeprägt. Kann natürlich alles noch kippen :rolleyes:

@Topic:
Bin gerade 3 Wochen quasi single dank Mutter&Kind Kur.
Herrliches Leben. Wusste gar nicht mehr wieviel Zeit man so als Single zur Verfügung hat. Man kann sich richtig Sachen vornehmen und die auch durchziehen und nicht mittendrin abbrechen. Und diese Ruhe - einfach herrlich! :D
Hab schon meiner Frau gesagt: Wenn sie mich mal verlassen sollte hol ich mir - abgesehen von ner Putzfrau - nie wieder ein Weib ins Haus - es ist einfach sooo entspannend. Von Langeweile keine Spur :D

sun-man
2022-04-18, 08:51:40
Herrliches Leben. Wusste gar nicht mehr wieviel Zeit man so als Single zur Verfügung hat. Man kann sich richtig Sachen vornehmen und die auch durchziehen und nicht mittendrin abbrechen. Und diese Ruhe - einfach herrlich!
Meien Mädels waren gerade ne Woche weg. Schön wars :D

Den Rest machen wir ähnlich, dennoch fehlt da die Vision der Zukunft bzw von dem was möglich wäre.

Was aber fruchtet: Die Mädels von Bahnhof FFM abzuholen und im Bahnhofsviertel zu parken. Ich bin mir recht sicher das sie nie Drogen nehmen wird. Bilder funktionieren da recht gut ;)

medi
2022-04-18, 09:57:58
...

Was aber fruchtet: Die Mädels von Bahnhof FFM abzuholen und im Bahnhofsviertel zu parken. Ich bin mir recht sicher das sie nie Drogen nehmen wird. Bilder funktionieren da recht gut ;)
Merk ich mir falls mal Bedarf sein sollte :freak:

sun-man
2022-04-18, 10:12:44
Das ist echt übel was da ab geht. Die Politik der Stadt ist mir persönlich komplett unverständlich in Bezug auf Drogen. Gestern vor nem ganz normalen Hotel beim Bahnhof geparkt. Am Durchgang zur Hauptstraße lauter Schwarzafrikaner, jeder bot was an. Dahinter ne Crackhure die so tat als würde sie telefonieren und hinter mir her ging, ich wäre der Gesuchte Herr Müller ^^.
Aber absichtlich gehe ich da sicher nicht hin um Hasi abzuschrecken ^^. Durch die Baustelle vor den Bahnhof saßen die ganzen Süchtigen quasi an der Hauptstraße....Nadeln in allen Teilen es Körpers. Samstag morgen vor den Druckräumen? Das vergisst Du nie

Filp
2022-04-18, 12:10:03
Ich mach das bei meinem Jungen anders. Ich erzähl ihm meist was er erwarten kann wenn er dieses oder jenes macht oder auch nicht. Unter anderem: Wenn du gute Noten in der Schule hast, hast du später mehr Optionen was du machen kannst. Hast du schlechte Noten gehen viele Türen zu. Und: Je besser in der Schule desto weniger anstrengend das restliche Leben. Gegenbeispiel sind die eigenen Eltern :freak:
Scheint bisher zu fruchten.

Ja, es ist allgemein bekannt, dass Kinder weit voraus denken und planen, also fruchtet sowas natürlich besonders gut. Im hier und jetzt leben gibt es nur bei Erwachsenen;D

The_Invisible
2022-04-18, 13:08:54
@Topic:
Bin gerade 3 Wochen quasi single dank Mutter&Kind Kur.
Herrliches Leben. Wusste gar nicht mehr wieviel Zeit man so als Single zur Verfügung hat. Man kann sich richtig Sachen vornehmen und die auch durchziehen und nicht mittendrin abbrechen. Und diese Ruhe - einfach herrlich! :D
Hab schon meiner Frau gesagt: Wenn sie mich mal verlassen sollte hol ich mir - abgesehen von ner Putzfrau - nie wieder ein Weib ins Haus - es ist einfach sooo entspannend. Von Langeweile keine Spur :D

Naja, hatte zwischendurch eine Phase wo ich quasi mehrere Jahre alleine war und nur rumgesuchtelt (PC/Gaming usw) bzw. gearbeitet habe, ab und zu einen Freund/Familie getroffen... glaub mir, wird auch langweilig mit der Zeit, zum Schluss bin ich oft nur mehr im Bett herumgelegen und habe gewartet bis der Tag vorüber war

Dann Frau getroffen und erstes Kind... Naja seitdem Action in der Bude aber noch stehts mir nicht zum Hals raus... kann mir aber schon vorstellen das man sich dann irgendwann wieder ein Singleleben wünscht mit der Zeit, wobei es hinten hinaus eh wieder ruhiger wird.

Leben besteht halt aus Kompromisse, ein Kind kann man aber einem gewissen Alter halt nicht mehr nachholen, in eine 30m2 Zockerbude kann ich mich auch noch mit 70 Jahren verkriechen :D

medi
2022-04-21, 12:49:32
Fand den Artikel hier ganz interessant:
Moderne Eltern seien so frustriert, weil sie das Gefühl der Selbstaufgabe haben, sagt die Familientherapeutin Katharina Pommer. Sie rät ihnen, mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten (https://www.derstandard.de/story/2000134505066/familientherapeutin-alles-dreht-sich-nur-noch-ums-kind?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

00-Schneider
2022-04-21, 14:33:36
Hmm?

STANDARD: Ständig hört man Eltern jammern, wie anstrengend das Leben mit Kind nicht sei. Hätten sie sich das nicht vorher überlegen sollen?

Pommer: Nach dieser Logik könnte man auch ein Paar, das sich scheiden lässt, fragen, wieso es überhaupt geheiratet hat. Wenn der Mensch so ticken würde – und alles immer schon vorher ganz genau wüsste, wäre das Leben doch erstens ziemlich langweilig und zweitens würden wir nie etwas dazulernen.

Die Frage ist doch eher: Welche Konsequenz zieht jemand in dieser Situation? Wenn ich mir dringend ein Kind wünsche und dann total gestresst bin: Was mache ich dann? Eine Möglichkeit wäre, mein Lebensmodell zu ändern und etwa in eine große Lebensgemeinschaft zu ziehen. Oder zurück zu den Eltern, um sich von ihnen helfen zu lassen. Oder ich entschleunige mein Leben. Auch der Beschluss, dass es ein Einzelkind bleiben wird, kann eine Konsequenz sein.

------------------

Das weiß man doch vorher!? Die Aussage von Frau Pommer ist imho ziemlicher Unsinn. Das Kausalprinzip sollte eigentlich jeder geschäftsfähige Mensch kennen.

sun-man
2022-04-21, 14:36:36
Was weiß man vorher? Nix weiß man vor dem ersten Kind, zumindest sehr oft.

Marscel
2022-04-21, 14:38:25
Fand den Artikel hier ganz interessant:
Moderne Eltern seien so frustriert, weil sie das Gefühl der Selbstaufgabe haben, sagt die Familientherapeutin Katharina Pommer. Sie rät ihnen, mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten (https://www.derstandard.de/story/2000134505066/familientherapeutin-alles-dreht-sich-nur-noch-ums-kind?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

Hmm?
Das weiß man doch vorher!? Die Aussage von Frau Pommer ist imho ziemlicher Unsinn. Das Kausalprinzip sollte eigentlich jeder geschäftsfähige Mensch kennen.

Wollte gerade sagen, hierzulande, wo man Bildung und nicht Bibel kriegt, sollte das doch unter der Kategorie Bis-3-Zählen-können klar sein.

Und sonst, wenn man damit die Langeweile aus dem Leben oder die Beziehung retten wollte: Deal with it, kein Mitleid.

00-Schneider
2022-04-21, 14:41:27
Was weiß man vorher?


Kinder kosten Zeit, Geld und Nerven z.b.?

Das wäre zumindest meine Baseline.

sun-man
2022-04-21, 14:44:10
Kinder kosten Zeit, Geld und Nerven z.b.?

Das wäre zumindest meine Baseline.

Von Geld steht da oben nichts. Der Rest, und in welcher Intensität, ist sicherlich nicht jedem klar und von Kind zu Kind unterschiedlich. Dass unsere im Grunde die ersten 13 Monate durch geschriehen hat konnte man normalerweise nicht wissen, es sei denn du bist Wahrsager und hast die letzte 20 lottojackpots gewonnen. Sonst bleibt es dummes Zeug das dies jeder wissen sollte.

Monger
2022-04-21, 14:47:53
Kinder kosten Zeit, Geld und Nerven z.b.?

Das wäre zumindest meine Baseline.
Hast du Kinder?

Gar nix weiß man. Selbst wenn man Freunde oder Verwandte hat, bei denen man regelmäßig und die Kinder großwerden sieht. Man sieht eben nicht was nachts passiert, während der Arbeitszeit, oder überhaupt all den Momenten wo man halt nicht Besuch hat.
Man weiß auch nach einem Kind nix. Die Konflikte die mit zwei Kindern entstehen sind radikal anderer Natur als mit einem. Und die hängen massiv davon ab wie groß der Altersabstand ist, ergo selbst Eltern mit zwei Kindern haben keine Ahnung von deinen spezifischen Problemen.

Marscel
2022-04-21, 14:50:33
Was weiß man vorher? Nix weiß man vor dem ersten Kind, zumindest sehr oft.

Nehmen wir mal an, ich kann nicht bis drei zählen, kann mir also nicht erschließen, dass das bedeutet jemanden rein rechtlich wohl schon 18 Jahre an der Sohle kleben zu haben, und dass der fast genauso lange erzogen werden muss, und dass dieser vermutlich kaum einen selbsttragenden Job ab Tag 2 haben wird, dann bleiben doch vielleicht noch folgende Beobachtungspunkte:

* Die Erinnerung an einen selbst als Kind
* Jüngere Geschwister
* Lärm von den Nachbarn
* Die Supernanny, gabs damals auf RTL oder so
* Den Gang in irgendeine Einkaufspassage
* Den Aufwand für ein Haustier, und das extrapoliert

Monger
2022-04-21, 15:15:05
Nehmen wir mal an, ich kann nicht bis drei zählen, kann mir also nicht erschließen, dass das bedeutet jemanden rein rechtlich wohl schon 18 Jahre an der Sohle kleben zu haben, und dass der fast genauso lange erzogen werden muss, und dass dieser vermutlich kaum einen selbsttragenden Job ab Tag 2 haben wird, dann bleiben doch vielleicht noch folgende Beobachtungspunkte:

* Die Erinnerung an einen selbst als Kind
* Jüngere Geschwister
* Lärm von den Nachbarn
* Die Supernanny, gabs damals auf RTL oder so
* Den Gang in irgendeine Einkaufspassage
* Den Aufwand für ein Haustier, und das extrapoliert
Vermittelt alles nicht mal annähernd realistisch worum es eigentlich geht. Überhaupt nicht.

Dazu kommen noch externe Faktoren, die total individuell sind. Dass es ein Dorf braucht um ein Kind großzuziehen, ist ja nix neues. Aber selbst wenn man seinen sozialen Kreis darauf committet da mitzumachen, sieht das in der Praxis mitunter ganz anders aus.

Bei uns zum Beispiel: meine beide Eltern sind tot. Die Eltern meiner Frau arbeiten teils heute noch. Und wie sich halt erst in der Praxis herausgestellt hat, ist es teils überhaupt keine Entlastung, wenn Oma zu Besuch kommt. Die steckt dem Kind die Süßigkeiten zu, wir haben dann nachts Spaß mit nem aufgedrehten Kind. Eine Betreuungsperson ist uns schlicht durch die ganze Pandemiesituation verlustig gegangen, die ist gesundheitlich nicht mehr in der Lage. Die Schwester, die regelmäßig reingucken wollte, hat selber Kinder gekriegt und damit eigene Sorgen. Andere befreundete Familien mit Kindern im gleichen Alter haben teils so krass andere Tagesabläufe, dass wir es jahrelang nicht einmal geschafft haben uns zu synchronisieren.

Natürlich hätte ich das vermeiden können, indem ich ein sorgfältiges Screening der Verwandtschaft meiner Frau durchführen können, ob die im richtigen Moment zuverlässig sind, bevor ich heirate. *Hust* Ja, mea culpa, das habe ich versäumt.

Manche Sachen klappen auch besser als gedacht. Das ganze Trara um Schlaflosigkeit hab ich z.B. nie wirklich nachvollziehen können. Ja, man schläft teils über Monate nur 5 Stunden, aber das ist okay. Das ist nicht das Problem. Auch viel Krams ist teils krass überflüssig. 80% aller Kleidung (und das shoppen dazu) hätte man sich sparen können, genauso wie 90% des Spielzeugs. Auch der ganze Quatsch um Babykost...

Ungard
2022-04-21, 15:45:33
Zwischen: Kinder beschäftigen sich 24/7 alleine ich kann genau so weiter leben wie ich will und Kinder, da muss ich 24/7 mein Leben komplett umstellen gibt es ja noch Abstufungen.

Natürlich sind Kinder Aufwand, klar das ist wohl den meisten bewusst aber wie viel Aufwand und wie viel man teilweise zurück steckt und wie viel das einen am Ende dann auch stört (oder nicht), das ist schwierig vorher einzuschätzen.
Auch wenn man Kind war, auch wenn man Geschwister hat, Lärm vom Nachbarn.
Alles nix wie wenn man selber betroffen ist.

Ich war als Kind übrigens super selbstständig. Immer Hausaufgaben gemacht, nie was angestellt, Zimmer aufgeräumt halten (im Rahmen klar) und selber beschäftigen (Freunde/Lesen/usw)
Das würde ich nicht als Referenz nehmen :D

sun-man
2022-04-21, 16:58:42
Nehmen wir mal an, ich kann nicht bis drei zählen, kann mir also nicht erschließen, dass das bedeutet jemanden rein rechtlich wohl schon 18 Jahre an der Sohle kleben zu haben, und dass der fast genauso lange erzogen werden muss, und dass dieser vermutlich kaum einen selbsttragenden Job ab Tag 2 haben wird, dann bleiben doch vielleicht noch folgende Beobachtungspunkte:

* Die Erinnerung an einen selbst als Kind
* Jüngere Geschwister
* Lärm von den Nachbarn
* Die Supernanny, gabs damals auf RTL oder so
* Den Gang in irgendeine Einkaufspassage
* Den Aufwand für ein Haustier, und das extrapoliert
Hast Du gesoffen oder so?

Blase
2022-04-21, 19:44:03
Hmm?

Das weiß man doch vorher!? Die Aussage von Frau Pommer ist imho ziemlicher Unsinn. Das Kausalprinzip sollte eigentlich jeder geschäftsfähige Mensch kennen.

Lustig, wie unterschiedlich man so sein kann. Ich habe beim Lesen des zitierten Textes der Dame bei jedem einzelnen Wort genickt - 100 Prozent Zustimmung :tongue:

Was weiß man denn vorher? Kinder können sehr sehr stressig sein. Gut, ist damit dann alles gesagt? Mitnichten.

Wie du auf diesen Stress reagierst, auf schlaflose Nächte, auf Geschreie, auf die Einschränkung der eigenen Hobbys und Interessen, die Verantwortung, das möglicherweise nicht mehr vorhandene Liebesleben zu deinem Partner für Monate, seine Launen, usw usw. .... Woher willst du das denn wissen, wenn du nicht genau das erlebst - am eigenen Körper und Geist?

Gar nichts weiß man vorher. Vom Hörensagen und mal nen Kind vom großen Bruder zwei Stunden beim Besuch sichten... das reicht nicht einmal für eine grobe Vorstellung :freak:

MfG Blase

sun-man
2022-04-21, 20:24:30
Gar nichts weiß man vorher. Vom Hörensagen und mal nen Kind vom großen Bruder zwei Stunden beim Besuch sichten... das reicht nicht einmal für eine grobe Vorstellung :freak:

MfG Blase


Ich habe die Tür zu gemacht
- Kind wollte die Tür zu machen
- Tut mir leid Kind
- Tobsuchtsanfall des Kindes
- Tut mir leid Kind. Ich mache die Tür wieder auf, DU kannst sie zu machen
- Tobsuchtsanfall 2 + Flutsche ziehen
- Schau mal aus dem Fenster...Schnee
- PAPA......komm schnell, Schnee gucken. Bester Papa der Welt (20 Sekunden nach Anfall 2 ist ALLES wieder gut)
____Papa schiebt ohne zu Fragen die Gardine zur Seite
:redface: :D :freak: :wink:

medi
2022-04-22, 07:00:46
... seine Launen ...

Wie jetzt seine Launen?! IHRE Launen!!!!11! :freak:

Ich war total tiefenentspannt. Durfte ja auch arbeiten gehen und Nachts schlafen. Meine Frau war hingehend die Gearschte mit entsprechender Laune.

Ich vermisse diese Zeiten nicht wo ich an den Wochenende 3h+ am Stück Sa+So den Kinderwagen durch den Wald geschoben hab damit meine Frau mal länger als nur ne Stunde am Stück schlafen konnte ...
Ein Hoch auf Schreikinder - mit denen wirds nie langweilig! :freak:

In unserem sonstigen Umfeld haben die Kinder quasi alle durchgeschlafen. Aber klar, hätten wir wissen sollen, dass unser Bengel da aus der Reihe tanzen wird. Kein Wunder, dass wir nie im Lotto gewinnen - wir habens halt nicht drauf :usad:

Tigershark
2022-04-22, 08:21:56
Wie jetzt seine Launen?! IHRE Launen!!!!11! :freak:

Ich war total tiefenentspannt. Durfte ja auch arbeiten gehen und Nachts schlafen. Meine Frau war hingehend die Gearschte mit entsprechender Laune.

Ich vermisse diese Zeiten nicht wo ich an den Wochenende 3h+ am Stück Sa+So den Kinderwagen durch den Wald geschoben hab damit meine Frau mal länger als nur ne Stunde am Stück schlafen konnte ...
Ein Hoch auf Schreikinder - mit denen wirds nie langweilig! :freak:

In unserem sonstigen Umfeld haben die Kinder quasi alle durchgeschlafen. Aber klar, hätten wir wissen sollen, dass unser Bengel da aus der Reihe tanzen wird. Kein Wunder, dass wir nie im Lotto gewinnen - wir habens halt nicht drauf :usad:

Zu den Leuten mit Schreikindern gehören wir auch. Und auch bei uns war _scheinbar_ die Nachbarschaft komplett Tiefenentspannt und alle Kinder schliefen durch. TJA, so lange bis Du dann mal bei ein paar Bier unter Männern erfährst, wie es WIRKLICH ist. Die Kinder, die weder schreien noch nachts häufiger als 1x aufwachen, kannste an einer Hand abzählen. Alles andere ist GESCHWÄTZ.

Nachdem mir das klar war, konnte ich damals wesentlich besser damit umgehen. Auch wenn ich finde, dass unser Großer (5 1/2) so langsam mal bei sich im Bett bleiben dürfte und nicht mehr jede Nacht nach wachwerden zu uns käme. Aber hey - immerhin pennt er dann kommentarlos weiter :redface:

sun-man
2022-04-22, 08:41:15
Zu den Leuten mit Schreikindern gehören wir auch. Und auch bei uns war _scheinbar_ die Nachbarschaft komplett Tiefenentspannt und alle Kinder schliefen durch
Wer kennt es nicht

TJA, so lange bis Du dann mal bei ein paar Bier unter Männern erfährst, wie es WIRKLICH ist.
+1 :cool: :D

Oder ganz zufällig z.B. beim zweiten Kind dann so "Also das K2 so ruhig ist hätten wir nach dem Horror der ersten Monate damals nicht erwartet" oder so :freak:

Blase
2022-04-22, 08:50:34
Wie jetzt seine Launen?! IHRE Launen!!!!11! :freak:

"Seine" im Sinne von - die Launen des Partners. Also auch der Kerl könnte ja durchaus gereizt mit kurzer Lunte sein, was "sie" dann wiederum abbekommt :P
Aber ja, es ist wohl sehr nahe der 100 Prozent, dass die Frau im ersten Jahr (mindestens so lange gestillt wird) bedeutend mehr macht als der Mann und entsprechend mehr zu "leiden" hat.

Ich war total tiefenentspannt. Durfte ja auch arbeiten gehen und Nachts schlafen. Meine Frau war hingehend die Gearschte mit entsprechender Laune.

Das ist auch unser "Deal". Ich arbeite unverändert voll und schlafe im Wohnzimmer. Ich würde ja eigentlich gerne ins Schlafzimmer ziehen, aber der Kurze wacht im Stunden-, bestenfalls im Zweistundentakt auf - oft schreiend. Und mein Schlaf ist auch so schon beschissen :rolleyes: Da würde ich nach kürzester Zeit auf dem Zahnfleisch gehen. Hochachtung vor meiner Frau!

In unserem sonstigen Umfeld haben die Kinder quasi alle durchgeschlafen. Aber klar, hätten wir wissen sollen, dass unser Bengel da aus der Reihe tanzen wird. Kein Wunder, dass wir nie im Lotto gewinnen - wir habens halt nicht drauf :usad:

+

Zu den Leuten mit Schreikindern gehören wir auch. Und auch bei uns war _scheinbar_ die Nachbarschaft komplett Tiefenentspannt und alle Kinder schliefen durch. TJA, so lange bis Du dann mal bei ein paar Bier unter Männern erfährst, wie es WIRKLICH ist. Die Kinder, die weder schreien noch nachts häufiger als 1x aufwachen, kannste an einer Hand abzählen. Alles andere ist GESCHWÄTZ.

So sehe ich das auch => leeres Geschwätz! Klar gibt es Kinder die durchschlafen, aber so häufig, wie einem das erzählt wird, kommt das dann doch eher nicht vor ;) Würde ich nichts drauf geben und mich davon nicht beeinflussen lassen.

Tobsuchtsanfall des Kindes

Soweit sind wir noch nicht. Der Kurze ist erst 7+ Monate. Also noch ist er - überwiegend - Zucker :love2: Aber der Rest kommt ja noch ;D

MfG Blase

Korfox
2022-04-22, 09:19:21
:redface: :D :freak: :wink:
Damit kann man ja Mal klarkommen.
Das, was es halt wirklich stressig macht ist (wie du ja andeutest) das rinse and repeat.
Je müder das Kind umso schneller eskaliert es.
Wenn unsere Kleine in der KiTa Mal wieder keinen Mittagsscglaf gemacht hat haben wir abends regelmäßig folgende Situation:
Papa bekommt eine halbe Banane, Mama bekommt eine halbe Banane, Maus bekommt eine halbe Banane, Motte bekommt eine Banane (quasi präventiv um der Eskalation vorzubeugen).
Auftritt Motte: Tobsuchtsanfall, weil sie als einzige nur eine Banane bekommen hat!


Auch wenn ich finde, dass unser Großer (5 1/2) so langsam mal bei sich im Bett bleiben dürfte und nicht mehr jede Nacht nach wachwerden zu uns käme.
Ich habe keine Ahnung wie, aber das ist das einzige, das wir anscheinend "richtig" (für uns, nicht für das Kind) gemacht haben. Unsere haben so garkein Bestreben zu uns ins Bett zu kriechen. Alle zwei Monate die Große Mal für eine halbe Stunde, wenn ich schon im Bett liege und die Mama noch im Bad ist. Sobald Mama kommt und sie "unter der Bettdecke nicht gefunden *huch*" hat schlappt die Große dann in ihr eigenes Bett zurück.

so lange bis Du dann mal bei ein paar Bier unter Männern erfährst, wie es WIRKLICH ist


Oder ganz zufällig z.B. beim zweiten Kind dann so "Also das K2 so ruhig ist hätten wir nach dem Horror der ersten Monate damals nicht erwartet" oder so :freak:
Ich war anfangs bei der großen der einzige, der grundsätzlich z.B. auf dem Spielplatz ganz offen gesagt hat, dass man nach 13 Stunden Brüllen am Stück nachts um 4 doch durchaus Mal den Impuls hat, den Wurm einfach gegen die Wand zu klatschen. Von Nicht-Eltern gab es dafür nur entsetzte Blicke, von quasi allen Eltern gleichaltriger verständnisvolles Schweigen. Aber noch im selben Sommer ist das zumindest unter den Eltern der Kinder mit denen die Große (auch heute noch) spielt deutlich entspannter geworden und alle waren da ziemlich offen.
Ich weiß und verstehe aber auch einfach nicht, warum der gute Mensch sich nicht anmerken lassen (und nicht darüber sprechen) darf, dass monatelanger (jahrelanger) massiver Schlafentzug nichts anderes ist, als Folter.

EDIT:
Aber prinzipiell bin ich bei 00-Schneider (dass ich das mal schreibe)...
Der kleinste Gemeinsame Nenner auf der Sollseite ist, dass Kinder Zeit, Geld und Nerven kosten.

sun-man
2022-04-22, 09:40:04
Weil die Leute drauf getrimmt sind das sie "gute Eltern", mit unklarer Definition desselben.
Gerade in unserer Gesellschaft kosten wir, sollten wir in die Pflege müssen, den Kindern dann Zeit/Geld und Nerven wenn wir mal alt sind.

Ich/Wir sind auch total offen damit umgegangen sie beschissen es teilweise war. Das ist aber auch Teil der allgemeinen Einstellung. Will mit uns z.B. jemand in ein Wellnesshotel hab ich/wir kein Problem zu sagen wenn das zu teuer ist - ich kenne da ganz andere. Da werden Ausreden erfunden um ja nicht im schlechten Licht zu erscheinen oder das man als "arm" gilt ^^.

Blase
2022-04-22, 09:54:07
Aber prinzipiell bin ich bei 00-Schneider (dass ich das mal schreibe)...
Der kleinste Gemeinsame Nenner auf der Sollseite ist, dass Kinder Zeit, Geld und Nerven kosten.

Das bestreitet keiner, nehme ich an. Und natürlich weiß man das vorher. Es ging wohl eher um die Frage, ob man WIRKLICH weiß, was Kinder (in aller Regel) bedeuten - also abseits der offensichtlichen grade genannten "Headlines".

Zu sagen "Kinder sind stressig" und das weiß man doch vorher ist ja ganz drollig...

Ich war anfangs bei der großen der einzige, der grundsätzlich z.B. auf dem Spielplatz ganz offen gesagt hat, dass man nach 13 Stunden Brüllen am Stück nachts um 4 doch durchaus Mal den Impuls hat, den Wurm einfach gegen die Wand zu klatschen.

... aber wie sich das für dich anfühlt oder angefühlt hat, was das für Auswirkungen auf deine Psyche, deine Beziehung / Ehe und Co. hatte,.... woher solltest du das denn vorher wissen?

Der Beitrag von 00-Schneider oder Marcsel suggeriert, dass man ja genau wissen sollte, worauf man sich da einlässt und sich doch bitte im Anschluss nicht zu beschweren hat, wenn es schwierig wird...

EDIT: Dieses nicht zugeben wollen, dass Dinge Schwierig sind oder man auch mal überfordert ist, scheint mir aber eher so ein "Frauending" zu sein. Zumindest beobachte ich das sehr viel häufiger bei Frauen als bei Männern. Imho ne ganz schwierige Kiste und Bürde, die man sich da zusätzlich aufbaut. Denn dieser "Schein" muss dann ja auch fortwährend gewahrt werden, was zusätzlichen Stress und Aufwand bedeutet...

MfG Blase

Monger
2022-04-22, 10:15:05
Mein 2jähriger kriegt grad immer nen Tobsuchtsanfall, wenn wir uns nach dem Duschen in der falschen Reihenfolge anziehen, also z.B. rechte Socke zuerst statt linker :ugly:

Gerade Social Media hinterlässt da halt ein völlig verzerrtes Bild. Wir haben auch ein paar dieser Bilder: von nem professionellen Fotografen gemacht. Kinder superhübsch, vor toller Kulisse. Als ob wir das jeden dritten Tag so machen würden.

Aber irgendwie tut es gut, sowas hinzukriegen, auch wenns teils tierisch anstrengend ist. Hintendran denkt man sich: yes! Wir können auch wie ne perfekte Familie aussehen, wenn auch vielleicht nur für fünf Minuten.
Ich halte deshalb das meiste was man von Familien öffentlich mitkriegt für Fake. Selbst für Freunde macht man gute Miene zum bösen Spiel. Entsprechend verzerrt ist die Wahrnehmung des Eltern-seins.

[dzp]Viper
2022-04-22, 11:09:54
Mein kleiner ist nun 6 und wird immer selbstständiger. Das nimmt einem auch viel Arbeit ab. Man darf aber nicht erwarten, dass er immer das macht was er nun kann. Oftmals verfällt er auch mal in den "Ich bin 3 oder 4 Modus" zurück ;D

Ich bin schon auf die Schule im September gespannt. Dadurch ändert sich nochmal so viel.. das ist gefühlt und neuer Lebensabschnitt wo sich auch der Alltag nochmal komplett ändert. Immerhin fällt dann der lange Weg zur KiTa weg (30min hin und zurück). Die Grundschule ist nur 300m entfernt :up:

Tigershark
2022-04-22, 11:12:02
Ich habe keine Ahnung wie, aber das ist das einzige, das wir anscheinend "richtig" (für uns, nicht für das Kind) gemacht haben. Unsere haben so garkein Bestreben zu uns ins Bett zu kriechen. Alle zwei Monate die Große Mal für eine halbe Stunde, wenn ich schon im Bett liege und die Mama noch im Bad ist. Sobald Mama kommt und sie "unter der Bettdecke nicht gefunden *huch*" hat schlappt die Große dann in ihr eigenes Bett zurück.


Hat sich bei uns irgendwie eingeschlichen, als er zwischen 2 und 3 war. Da war dann die Alternative, nachts immer stundenlang damit zu verbringen, ihn unter Protest wieder in sein Bett zu verfrachten inklusive aufwecken von allen Anwesenden oder halt zu sagen "weißte was, leck mich am Arsch" und ihn bei uns pennen zu lassen. Einer von uns geht dann nach nebenan ins Gästebett. so bekommen alle mehr Schlaf.

Darf man natürlich bei den Supereltern nie erwähnen, denn "das geht ja GAR NICHT!!! Ein Kind MUSS doch in seinem eigenen Bett..." - genau der gleiche BS wie das Durchschlafen imho.

Solche unrealistischen, überzogenen Ansprüche machen es einem nur unnötig schwer, das haben wir mittlerweile zum Glück hinter uns gelassen, sogar so weit, dass wir mittlerweile an Nr. 2 arbeiten, obwohl wir die ersten 4 Jahre von Nr. 1 dachten "auf gar keinen Fall!!!!" ;D

00-Schneider
2022-04-22, 11:17:43
Hat sich bei uns irgendwie eingeschlichen, als er zwischen 2 und 3 war. Da war dann die Alternative, nachts immer stundenlang damit zu verbringen, ihn unter Protest wieder in sein Bett zu verfrachten inklusive aufwecken von allen Anwesenden oder halt zu sagen "weißte was, leck mich am Arsch" und ihn bei uns pennen zu lassen. Einer von uns geht dann nach nebenan ins Gästebett. so bekommen alle mehr Schlaf.

Darf man natürlich bei den Supereltern nie erwähnen, denn "das geht ja GAR NICHT!!! Ein Kind MUSS doch in seinem eigenen Bett..." - genau der gleiche BS wie das Durchschlafen imho.


OwMPhJbfcIY

medi
2022-04-22, 11:19:11
.... Auch wenn ich finde, dass unser Großer (5 1/2) so langsam mal bei sich im Bett bleiben dürfte und nicht mehr jede Nacht nach wachwerden zu uns käme. Aber hey - immerhin pennt er dann kommentarlos weiter :redface:
Unser ist 9 und macht das auch noch ab und an.
Wat solls?! Irgendwann kommt er nicht mehr und dann vermisst man das sogar :freak:

Korfox
2022-04-22, 11:38:32
Das bestreitet keiner, nehme ich an. Und natürlich weiß man das vorher. Es ging wohl eher um die Frage, ob man WIRKLICH weiß, was Kinder (in aller Regel) bedeuten - also abseits der offensichtlichen grade genannten "Headlines".

Zu sagen "Kinder sind stressig" und das weiß man doch vorher ist ja ganz drollig...

Ich glaube in keiner Metrik weiß jemand, der keine Kinder hat(te), wie groß die reale Belastung ist.
Bei Geld reden wir von einem Einfamilienhaus, bei Nerven und Stress nun, das habe ich teilweise schon geschrieben. Da ist eine 60h-Woche ziemlich harmlos im Vergleich (ich kenne beides und empfinde das zumindest so).

Story dazu: Wir haben Mal für eine kurze Woche meine Schwägerinnenfamilie besucht. Die beiden waren damals gerade am üben und die Maus rund 1.
Nach der Woche haben die beiden ihre Bemühungen nochmal für ein Jahr pausiert.


EDIT: Dieses nicht zugeben wollen, dass Dinge Schwierig sind oder man auch mal überfordert ist, scheint mir aber eher so ein "Frauending" zu sein. Zumindest beobachte ich das sehr viel häufiger bei Frauen als bei Männern. Imho ne ganz schwierige Kiste und Bürde, die man sich da zusätzlich aufbaut. Denn dieser "Schein" muss dann ja auch fortwährend gewahrt werden, was zusätzlichen Stress und Aufwand bedeutet...
Ich finde das halt auch irgendwo unehrlich.
Und zusätzlich schafft man sich eine ungünstigere Welt. Durch dieses Heile-Familie-Bild kommen dann andere ja auch in Versuchung und plötzlich hat man eine komplette Abteilung, die erst zeitnah Kinder bekommt und dann als nächste Anschaffung das Burn-Out auf dem Plan haben.

Viper;12985211']Mein kleiner ist nun 6 und wird immer selbstständiger. Das nimmt einem auch viel Arbeit ab. Man darf aber nicht erwarten, dass er immer das macht was er nun kann. Oftmals verfällt er auch mal in den "Ich bin 3 oder 4 Modus" zurück ;D

Wir waren ja halbwegs zeitgleich. Ich finde es sehr nervig, wenn die große in den 2-jährigen-Spleen fällt und gleichzeitg die Kleine sich wieder wie ein Baby benimmt. Aber insgesamt hast du absolut recht: Mit 6 Jahren ist die Große absolut reif genug auch Mal vernünftig zu sein und vieles selbständig zu machen. Und seien es nur Kleinigkeiten - es hilft und entstresst.

Darf man natürlich bei den Supereltern nie erwähnen, denn "das geht ja GAR NICHT!!! Ein Kind MUSS doch in seinem eigenen Bett..." - genau der gleiche BS wie das Durchschlafen imho.

Ist das so? Ich hätte jetzt gedacht, dass eher wir alles falsch gemacht haben, indem wir die Kinder jeweils mit 1 Jahr ausquartiert und das Schlafzimmer zur Sperrzone erklärt haben. Bis zum zweiten Lebensjahr kam es dann Mal noch vor, dass das Kind zum Beruhigen mit rüber genommen wurde. Aber es ging uns, wie gesagt, nicht um die Kinder, sondern um uns.
Wenn die Kinder bei uns im Bett lagen hat keiner von uns dreien bzw. vieren mehr gut geschlafen und alle waren tags drauf völlig gerädert. Mit entsprechenden Konsequenzen für den Haussegen.

medi
2022-04-22, 12:16:34
... aber wie sich das für dich anfühlt oder angefühlt hat, was das für Auswirkungen auf deine Psyche, deine Beziehung / Ehe und Co. hatte,.... woher solltest du das denn vorher wissen?...
Jup, wir waren im ersten Jahr, nach den ersten 3 Monaten, auch regelmäßig kurz davor den kleinen Scheisser an die Wand zu klatschen. Man war nervlich halt komplett am Ende und ich muss mittlerweile sagen, dass ich es nachvollziehen - nicht gutheißen - kann, dass überforderte Eltern ihren Kindern Leid antun. Wie gesagt wir haben wirklich mit uns Ringen müssen nicht auch auszuticken. Es ist ja nicht nur das Kind selbst sondern da kommt noch der Druck der Nachbarn dazun wenn dein Kind stundenlang und auch nächtelang am Stück schreit - dieses enorme Gefühl der absoluten Hilflosigkeit. Dann darfste dir noch so kluge Sprüche anhören von wegen ob man denn sein Kind nicht im Griff hat - ja nee hab ich nicht sonst würde es ja nicht am Stück schreien du dumme Nuss du!
Sowas bekommt man aber eher nicht zu hören wie extrem es sein kann sondern nur das es zwar anstrengend mit Kind ist aber wenn es einmal lächelt ist alles vergessen - ja ne is klar ...

Ab dem 2. Jahr gings aber deutlich aufwärts und momentan können wir nicht klagen. Entwickelt sich gut der Stinker und mittlerweile ist er auch recht selbständig (auch oder gerade weil ich da sehr viel wert drauf legen - die Mama würde ihm ja am Liebsten noch immer den Arsch abwischen ... :rolleyes: ... bei mir heisst es: Wer viel will muss viel machen :D )

medi
2022-04-22, 12:22:59
Mein 2jähriger kriegt grad immer nen Tobsuchtsanfall, wenn wir uns nach dem Duschen in der falschen Reihenfolge anziehen, also z.B. rechte Socke zuerst statt linker :ugly:

Hmm, bei meinem Kollegen wars ähnlich. Hat lange gedauert, bis sie festgestellt haben, dass der Junge leichten Autismus hat. Der dreht auch komplett ab wenn nicht IMMER genau alles gleich gemacht wird und Spontanität geht mal gar nicht. Die ersten Anzeichen traten so mit 3 bei dem auf. Dafür halt die ganzen "Gimmicks" die Autisten so mit sich bringen wie fotografisches Gedächtnis, Mathe im Schlaf etc.
Ich drück mal die Daumen, dass es das nicht ist und ich hier nur was überinterpretiere ;)

Blase
2022-04-22, 12:43:44
Ist das so? Ich hätte jetzt gedacht, dass eher wir alles falsch gemacht haben, indem wir die Kinder jeweils mit 1 Jahr ausquartiert und das Schlafzimmer zur Sperrzone erklärt haben. Bis zum zweiten Lebensjahr kam es dann Mal noch vor, dass das Kind zum Beruhigen mit rüber genommen wurde. Aber es ging uns, wie gesagt, nicht um die Kinder, sondern um uns.
Wenn die Kinder bei uns im Bett lagen hat keiner von uns dreien bzw. vieren mehr gut geschlafen und alle waren tags drauf völlig gerädert. Mit entsprechenden Konsequenzen für den Haussegen.

Ich glaube eher, dass es darum geht, dass bestimmte Modelle als die einzig richtigen angesehen werden und alles andere "falsch" ist. Das ist - imho - Blödsinn. Jede Familie findet für sich gangbare Wege und Kompromisse, die für alle Beteiligten Funktionieren.

Beispiel bei uns aktuell: Der Kurze schläft Abends alleine überhaupt nicht gut und nörgelt alle 15 Minuten rum. Du hast als Elternteil jetzt die Wahl. Entweder gehst du alle 15 Minuten rüber und beruhigst das Kind (und verzichtest also auf die eigentlich dringend benötigte Zweisamkeit mit dem Partner, die ohnehin komplett auf Null zurück ist - und dem Kind tut so eine regelmäßige Unterbrechung ja auch nicht gut) - oder aber du nimmst das Kind mit ins Wohnzimmer, wo es seelenruhig einfach weiter pennt (bis auf gelegentliche "Rappler".) Nachdem wir es eine Woche versucht haben und wir abwechselnd immer wieder ins Schlafzimmer zurück sind, haben wir für den Moment aufgegeben. Er wird zwar immer noch normal ins Bett gebracht, aber spätestens nach dem zweiten, dritten Versuch der Beruhigung kommt er halt zu uns. Warum auch immer scheint er die völlige Ruhe und Dunkelheit weniger gut zu finden, als wenn wir im selben Raum sind, reden oder Netflix schauen. Ich stelle das dann auch nicht weiter in Frage, sondern nehme das einfach hin. Sein Schlafverhalten ändert sich eh alle 4-8 Wochen und wer weiß, wie es nächsten Monat aussieht.

Wenn jetzt aber jemand kommt und meint, dass das, was wir machen, ja gar nicht geht und das Kinde halt alleine schlafen müsste, dann wird das halt problematisch. Es gibt halt oft kein "Richtig" oder "Falsch" - sondern einfach nur dinge die gut Funktionieren oder eben nicht...

[...]Hilflosigkeit[...]

Dieses Wort habe ich nie zuvor so sehr gefühlt, wie jetzt mit dem Kurzen. Es ist einfach frustrierend für mich zu sehen, dass ich ab und an so überhaupt keine Mittel und Möglichkeiten habe, ihn zu beruhigen. Wenn er müde ist und schlafen soll, aber so gar nicht zur Ruhe kommt, dann hilft in letzter Instanz einfach die Mutti mit der Brust :freak:

Ich kann da machen was ich will, nutzt alles nix :(

Zum Glück passiert das nicht so häufig :redface:

MfG Blase

sun-man
2022-04-22, 13:06:53
Muttis Brust hilft immer....:freak: bei Groß und bei Klein ;D....irgendwann wieder ;)

Blase
2022-04-22, 13:34:00
Muttis Brust hilft immer....:freak: bei Groß und bei Klein ;D....irgendwann wieder ;)

Ich muss mal nen aktuelles Foto machen, damit ich weiß, wie die überhaupt aussieht :freak:

Solche unrealistischen, überzogenen Ansprüche machen es einem nur unnötig schwer, das haben wir mittlerweile zum Glück hinter uns gelassen, sogar so weit, dass wir mittlerweile an Nr. 2 arbeiten, obwohl wir die ersten 4 Jahre von Nr. 1 dachten "auf gar keinen Fall!!!!" ;D

Das kommt evtl. wieder? Ich bin so dermaßen "durch" mit dem Thema grade... :uponder:

MfG Blase

sun-man
2022-04-22, 13:56:31
;D ALLE diese Gutfamilien haben das spätetens 4 Wochen nach Entbindung schonm auf Vor-Geburtlevel gebracht, GANZ sicher :cool:

Monger
2022-04-22, 14:44:36
Familienbett ist ein gutes Beispiel dafür, dass Pauschalantworten nicht funktionieren, weil es so viele Parameter gibt: wie ist die Wohnsituation? Wer braucht wann wieviel Schlaf? Tiefe oder leichte Schläfer?

Wir haben unseren 2- und 6-jährigen inklusive Bett im Schlafzimmer. Klar ist es nervig wenn irgendjemand schnarcht, aber: dass mein großer mal Alpträume hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Und er schläft wie ein Stein. Da kann Feuerwerk außenrum sein. Und für die wenigen Situationen wo er mal unruhig ist, reicht nachts einmal rüber greifen und gerade zupfen, fertig.
Wenn er nicht grad in den Kiga muss, nehme ich ihn morgens auf die Couch, da kann ich in Ruhe arbeiten, und hab ihn trotzdem im Blick.
Wenn wir ungestört Sex haben wollen, lassen wir die Kinder im Schlafzimmer, und gehen halt z.B. ins Wohnzimmer.

Für uns funktioniert das. Muss natürlich nicht für andere funktionieren.

Korfox
2022-04-22, 15:18:28
Es ist ja nicht nur das Kind selbst sondern da kommt noch der Druck der Nachbarn dazun wenn dein Kind stundenlang und auch nächtelang am Stück schreit - dieses enorme Gefühl der absoluten Hilflosigkeit.
Da hatten wir ein unendlich großes Glück.
Die damaligen Nachbarn waren extrem verständnisvoll und die jetzigen Nachbarn fragen nach, ob wir vergessen haben den Schlüssel einzuwerfen und sie schauen sollen, wie sie die Katzen versorgt bekommen, wenn sie mal drei Tage am Stück kein Geblöke oder Geschrei hören :D.

Dann darfste dir noch so kluge Sprüche anhören von wegen ob man denn sein Kind nicht im Griff hat - ja nee hab ich nicht sonst würde es ja nicht am Stück schreien du dumme Nuss du!
Wer sein Kind im Griff hat wäre mit einem Hund besser aufgehoben. Kinder hat man nicht im Griff und beim Hund verurteilt es wenigstens kaum jemand, wenn er nachher mit eingekniffenem Schwanz rumrennt und bei jedem Wort erstmal zuckt und dann gehorcht. Das heißt für mich nämlich "im Griff haben".

Ich glaube eher, dass es darum geht, dass bestimmte Modelle als die einzig richtigen angesehen werden und alles andere "falsch" ist. Das ist - imho - Blödsinn. Jede Familie findet für sich gangbare Wege und Kompromisse, die für alle Beteiligten Funktionieren.

Ah, das verstehe ich.
Bei Kindern gibt es wenig, das besser ist, als Bauchgefühlt. Meistens kennt man sein Kind (zumindest in dem Alter) immer noch am besten und spürt, was richtig ist.

Nachdem wir es eine Woche versucht haben und wir abwechselnd immer wieder ins Schlafzimmer zurück sind, haben wir für den Moment aufgegeben. [...]
Wenn jetzt aber jemand kommt und meint, dass das, was wir machen, ja gar nicht geht und das Kinde halt alleine schlafen müsste, dann wird das halt problematisch. Es gibt halt oft kein "Richtig" oder "Falsch" - sondern einfach nur dinge die gut Funktionieren oder eben nicht...

Es gibt Dinge, die ich verurteile (siehe oben bzgl. im Griff haben). Dazu gehört auch das früher so geliebte "schreien lassen". Klar, wenn du das Kind ins Bett legst und es dann schreiend im Zimmer zurück lässt (in der "sanften" Methode in periodisch länger werdenden Intervallen - also erst nach 30 Sekunden, dann nach 60, dann nach 120, dann nach 300, dann nach 900... - rein gehst und ihm erklärst "siehst du, Schreien bringt nichts"...). So schafft man es auch, dass das Kind irgendwann resigniert.
Ich muss mal nen aktuelles Foto machen, damit ich weiß, wie die überhaupt aussieht :freak:

Ach, bleib lieber bei deiner Phantasie, wie sie Mal aussah. Schöner werden die durch Kinder nicht :freak:
Ist schlimm... nach wievielen Jahren zählt Frau eigentlich wieder als Jungfrau? Das wächst doch wieder zu, oder?

[dzp]Viper
2022-04-22, 15:19:40
Wir haben mit dem Einschlafen und den Bettproblemen wirklich Glück.

Bei uns gibt es eine Regel:
Wenn Mama oder Papa abends nicht da sind darf der kleine ins Elternbett auf die Seite von dem der nicht da ist.
Kommt denn andere dann zurück wird er in sein eigenes Bett getragen (meist mit einem Klogang und einem kurzen weiteren gute Nacht Kuss. Manchmal schläft meine Frau dann auch einfach im Kinderzimmer in seinem Bett.

Einschlafen ist zu 95% auch kein Problem. Es gibt die gute Nacht Routine mit Sandmann und kurzem vorlesen und dann 1050405303 Küssen im Bett von uns beiden.
Die Tür bleibt offen und er schläft dann eigentlich fast immer nach 5-10 Minuten.

Wir wissen aber auch, dass das nicht die Regel, sondern eher eine Ausnahme ist!
Nur wenn er länger Mittagsschlaf gemacht hat, dann wird das Abends alles eine Stunde später und dann ist er auch schon mal erst 21 Uhr im Bett. Normal Bettzeit ist 19:30 bis 20:00

Florida Man
2022-04-22, 21:09:27
Ich war anfangs bei der großen der einzige, der grundsätzlich z.B. auf dem Spielplatz ganz offen gesagt hat, dass man nach 13 Stunden Brüllen am Stück nachts um 4 doch durchaus Mal den Impuls hat, den Wurm einfach gegen die Wand zu klatschen.Das finde ich krank. Warum schreit denn Dein Kind 13 Stunden? Was glaubst Du, was die Gründe sind? Und wie versuchst Du herauszufinden, welche Not das Kind fühlt?

Korfox
2022-04-22, 21:24:59
Erzähl du mir doch, warum ein 4 monatiges Kind 13 Stunden am Stück schreit. Laut unserer Hebamme kommt das halt vor. Wichtig ist meistens nicht zu wissen, warum es schreit, sondern dass man es damit nicht alleine lässt.

Florida Man
2022-04-22, 21:36:40
Aber wie willst Du das Problem lösen, wenn Du die Ursache nicht findest? Ich halte das für den völlig falschen Weg.

Korfox
2022-04-22, 21:37:43
Ok. Dann lass dir das Problem von deinem Baby erklären, wenn du mal eines hast, das so agiert.

Edit: sie ist inzwischen gut 6 Jahre älter und bisher scheint sie keine bleibenden Schäden davon zu haben.

Florida Man
2022-04-22, 21:54:56
Ein Kind schreit 13 Stunden, man ist "da", sucht aber nicht nach Ursachen und wünscht sich, dass man es an die Wand klatschen könnte. Das ist alles komplett falsch. Natürlich kann ein Kind mit 4 Monaten nichts "erklären", aber Du kannst:

Durst / Hunger ausschließen
Verletzungen ausschließen
Zahndurchbrüche ausschließen bzw. Zahngel geben
Blähbauch ausschließen bzw. entsprechende Tropfen geben
Stuhlfarbe prüfen
Körpertemperatur prüfen und ggf Paracetamol verabreichen
Raumhelligkeit variieren
Geräuschquellen (auch hochfrequent, was wir nicht hören: Gibts Apps für) ausschließen
usw.

Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein Kind "einfach so" schreit.

Korfox
2022-04-22, 22:23:59
Jom dann halte du mal. Das Kind war gesund.

[dzp]Viper
2022-04-22, 22:35:12
Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein Kind "einfach so" schreit.
Gibt es aber leider. Das hat auch unsere Hebamme gesagt (35 Jahre Berufserfahrung).
Manche Kinder bzw Babys finden es scheinbar noch Wochen nach der Geburt schrecklich außerhalb des Mutterbauchs zu sein und schreien deswegen fast immer wenn sie wach sind.

Aber ich stimme dir auch zu, dass in vielen Fällen das Bedürfnis des Kindes nicht "erforscht" wird und das einfach mit "Schreikind" begründet wird.

Florida Man
2022-04-22, 22:35:24
Jom dann halte du mal. Das Kind war gesund.
Dir ist klar, dass ein Kind mit 4 Monaten keine Sprache kennt? Das bedeutet nicht nur, dass es nicht sprechen kann. Es kann auch nicht denken und Gefühle nicht verarbeiten. Es kann nur schreien, wenn es sich in Not wähnt. Als Elter ist es genau Deine Aufgabe, die Ursache herauszufinden. Du hast es in 13 Stunden nicht geschafft, genau diese Aufgabe zu erfüllen.

sun-man
2022-04-22, 22:39:05
Ach herjee. Floris Welt beginnt. Er wird es nicht wahr haben wollen. Er kann nicht anders

Korfox
2022-04-22, 22:49:14
Dir ist klar, dass ein Kind mit 4 Monaten keine Sprache kennt? Das bedeutet nicht nur, dass es nicht sprechen kann. Es kann auch nicht denken und Gefühle nicht verarbeiten. Es kann nur schreien, wenn es sich in Not wähnt. Als Elter ist es genau Deine Aufgabe, die Ursache herauszufinden. Du hast es in 13 Stunden nicht geschafft, genau diese Aufgabe zu erfüllen.

Du schaffst es seit inzwischen über einer Stunde deutlich stärker zu versagen.

Heelix01
2022-04-23, 09:06:04
Dir ist klar, dass ein Kind mit 4 Monaten keine Sprache kennt? Das bedeutet nicht nur, dass es nicht sprechen kann. Es kann auch nicht denken und Gefühle nicht verarbeiten. Es kann nur schreien, wenn es sich in Not wähnt. Als Elter ist es genau Deine Aufgabe, die Ursache herauszufinden. Du hast es in 13 Stunden nicht geschafft, genau diese Aufgabe zu erfüllen.

Alter, das ist nen Baby wie du feststellst, Windel Check, Titti rein, Bauch massieren, Dunstabzugshaube und schaukeln … wenn das alles nichts hilft damit abfinden bzw. Eventuell tatsächlich Milch Unverträglichkeit checken lassen (hatten sowas mal im entfernten verwandten Kreis)
Verstopfungen und Magenschmerzen gibt es bei Muttermilch sehr selten… gibt man Baby Nahrung ggf. Diese mal wechseln.

Nach 2 Würmern die erfolgreich durch die Nerv Phase gebracht wurden. Alles Phasen und alles geht vorbei :D

Monger
2022-04-23, 09:12:21
Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein Kind "einfach so" schreit.
Tut es auch nicht, manchmal kennt man sogar die Ursache, aber man kann manchmal halt absolut nix tun. Mein ältester hat auch viel geschrien. Wie so viele, die mit geringem Gewicht per Kaiserschnitt geholt werden müssen. Man vermutet da einerseits neurologische Probleme, andererseits ist der Darm noch nicht ausgereift. Ergo, Koliken. Schmerzhafte Blähungen. Wir haben unter der Anleitung der Hebamme stundenlang massiert. Bin jeden Tag stundenlang mit der Tragehilfe im freien rumgerannt, auch um 4 Uhr nachts. Wir waren bei den frühen Hilfen. Wir haben Kümmelzäpfchen und diese Milchsäurebakterientropfen (übrigens mMn das einzige was wirklich hilft, früh präventiv geben!) gegeben. Fön lief auch um 3 Uhr nachts. War wahrscheinlich alles in die richtige Richtung, änderte aber nix daran, dass er halt mehrere Monate über große Teile des Tages geschrien hat.
Das einzige was da wirklich hilft, ist Zeit. Sobald er sich dann ein gewisses Gewicht angefressen hatte, wurde es dann spürbar besser. Was aber ein harter Kampf war, weil Prä-Nahrung die Blähungen verstärkt, und meine Frau Probleme hatte Milch zu geben (weil sie im Krankenhaus es mit der Milchpumpe verrafft hatten, aber das ist nochmal ne eigene Geschichte).

Bei Kindern besteht die Lösung oft aus "durchhalten bis es sich automatisch ändert".
Im Endeffekt kommt da jeder durch, aber: zu nem Preis. Man ist danach nicht mehr derselbe.

Flyinglosi
2022-04-23, 10:01:10
Ich bin ja auch ein Fan von analytischer Herangehensweise, aber mal eben als Außenstehender erklären wollen, dass jemand beim Umgang mit nem Säugling (vor knapp 6 Jahren :D) dem eigenen (fiktiven) Handbuch nach was falsch gemacht hat, ist schon derbe verpeilt.

Ich für meinen Teil hab die letzten 3,5 Jahre vorallem gelernt, dass das meiste sich im Umlauf befindliche „Wissen“ zur Kindererziehung wenig taugt. Nicht weil alles falsch ist, sondern weil man vorab null Möglichkeit hat zu evaluieren, ob ein Rat oder ne Theorie nun taugt oder nicht. Da redet eben quasi fast die ganze Menschheit mit und so generiert man nen Einheitsbrei an Dogmen der auf lauter (speziellen) Einzelerfahrungen basiert. Es bleibt einem also nicht erspart, selbst das Hirn einzuschalten. Und selbst dann muss man aufpassen, dass einem die eigene Psyche keinen Streich spielt. Fällt mir in meinem Bekanntenkreis manchmal auf, wo die angeblich durchdachte Entscheidungen hinsichtlich Erziehung, für Außenstehende eindeutig als „der Weg des geringsten Widerstands“ zu erkennen ist. Aber unser Hirn ist eben gut darin, uns die eigene Welt schön zu reden.

Tangletingle
2022-04-23, 10:43:49
Guter Freund von mir wurde von seiner Hebamme an einen Chiropraktiker mit Spezialisierung auf Babies und Kleinkinder verwiesen. Der hat an dem dauerplärrenden Blag kurz rumgedrückt und die Sache war Geschichte. Die vier Monate davor waren wohl ähnlich geprägt wir bei Korfox.

Korfox
2022-04-23, 10:44:22
Das Problem ist nicht der Vorwurf ansich. Jeder mscht seine Fehler und als selten sind wir es wohl such gewohnt, für vieles kritisiert zu werden, worauf man dann halt einfach mit 'leave parenting the parents' reagiert. Das peinliche ist das ganze ohne jegliche Hintergrundinformation zu tun.

@Monger: unsere sind auch beide Kaiserschnitten. Die erste wollte sich nicht drehen und bei der zweiten hätten es dank Komplikationen bei der ersten anders sowohl Mama als auch Kind nicht überlebt.
Bigaia oder wie das geschrieben wird ist wirklich Gold wert.

Monger
2022-04-23, 11:03:09
Bigaia oder wie das geschrieben wird ist wirklich Gold wert.
Ja, genau das meinte ich. Beim zweiten Kind haben wir das dann möglichst früh präventiv gegeben. Koliken hatten dann 3 Wochen gedauert, dann war die Sache rum. Ähnliches haben mir Freunde und Kollegen berichtet.
Ist natürlich alles nur anekdotisch, aber die Erklärung, nämlich dass sich die falschen Bakterien im Darm absetzen, und es nach der Geburt erst immer schlimmer wird, es sei denn man besetzt die ökologische Nische mit was harmlosem, ist plausibel.

Korfox
2022-04-23, 14:12:52
Da wir gerade im Schuhladen waren:
So Dinge, wie dass man pro Kind und Halbjahr rund 200€ für Turnschuhe, Wanderschuhe, Turnschläppchen, Sandalen und Kindergarten-Hausschuhe ausgibt bekommt man vorher ja auch nichts erzählt :D.

Monger
2022-04-23, 14:43:42
... und bei der zweiten hätten es dank Komplikationen bei der ersten anders sowohl Mama als auch Kind nicht überlebt.

Vorhin überlesen...
Ja, unsere zweite Geburt war wie bereits früher geschrieben ja auch mit "Komplikationen". Und ehrlich gesagt, diese Bilder im Kopf lassen mich nicht los. Ich hab sie da in Lebensgefahr mit unfassbaren Schmerzen gesehen. Ist jetzt 2,5 Jahre her, aber mich schauderts immer noch regelmäßig deswegen.

An alle die das noch vor sich haben: wenn ein Arzt sagt: "ja klar, es spricht vieles für nen Kaiserschnitt, aber Sie können auch gerne ne normale Geburt probieren!"
Dann macht verdammt nochmal nen Kaiserschnitt.

Grendizer
2022-04-23, 14:57:06
Da wir gerade im Schuhladen waren:
So Dinge, wie dass man pro Kind und Halbjahr rund 200€ für Turnschuhe, Wanderschuhe, Turnschläppchen, Sandalen und Kindergarten-Hausschuhe ausgibt bekommt man vorher ja auch nichts erzählt :D.


Und für 2 Kinder mind. 500 Euro pro Jahr für Schulbücher :biggrin: ... was Hefte, Hefter, Füller, Malkasten, Zirkel Taschenrechner, Lektüren usw. sind mind auch noch mal für beide zusammen 200 Euro, wenn nicht mehr.

Grendizer
2022-04-23, 15:01:42
Vorhin überlesen...
Ja, unsere zweite Geburt war wie bereits früher geschrieben ja auch mit "Komplikationen". Und ehrlich gesagt, diese Bilder im Kopf lassen mich nicht los. Ich hab sie da in Lebensgefahr mit unfassbaren Schmerzen gesehen. Ist jetzt 2,5 Jahre her, aber mich schauderts immer noch regelmäßig deswegen.

An alle die das noch vor sich haben: wenn ein Arzt sagt: "ja klar, es spricht vieles für nen Kaiserschnitt, aber Sie können auch gerne ne normale Geburt probieren!"
Dann macht verdammt nochmal nen Kaiserschnitt.

Meine Frau wollte das erste Kind unbedingt per "normale" Geburt ohne PDA auf die Welt bringen, da die Hebamme in der Geburtsvorbereitung das Mantra runtergebetet hat, das jede Frau gebähren kann. Freitags 15 Uhr haben die Wehen angefangen, Samstag hat sie sich dann die PDA legen lassen und Montags ist meine Tochter per Notkaiserschnitt geholt worden, weil sie den Arm angewinkelt mit in den Geburtskanal genommen hatte und es deshalb nicht mehr weiterging.

Für die 2. war direkt der Kaiserschnitt vorgesehen, weil sie sich das nicht nochmal antun wollte.

Sie ist nach der ersten Geburt auch in eine leichte Depression gefallen, weil sie keine natürlich Geburt "hinbekommen" hat. Ich war im nachhinein stinksauer auf die Hebamme vom Kurs. Die Frauen wurden da so massiv auf "natürliche" Geburt geeicht, das alles andere ein Versagen bedeutet.

Sardaukar.nsn
2022-04-23, 15:13:00
Meine Frau wollte das erste Kind unbedingt per "normale" Geburt ohne PDA auf die Welt bringen, da die Hebamme in der Geburtsvorbereitung das Mantra runtergebetet hat, das jede Frau gebähren kann. Freitags 15 Uhr haben die Wehen angefangen, Samstag hat sie sich dann die PDA legen lassen und Montags ist meine Tochter per Notkaiserschnitt geholt worden, weil sie den Arm angewinkelt mit in den Geburtskanal genommen hatte und es deshalb nicht mehr weiterging.

Für die 2. war direkt der Kaiserschnitt vorgesehen, weil sie sich das nicht nochmal antun wollte.

Sie ist nach der ersten Geburt auch in eine leichte Depression gefallen, weil sie keine natürlich Geburt "hinbekommen" hat. Ich war im nachhinein stinksauer auf die Hebamme vom Kurs. Die Frauen wurden da so massiv auf "natürliche" Geburt geeicht, das alles andere ein Versagen bedeutet.

Wir haben bei der ersten Geburt leider ganz ähnlich Erfahrung gemacht. Inklusive des Lobgesang der Hebamme auf die natürliche Geburt. Am Ende konnte sie dann auch nichts mehr machen und ist eine rauchen gegangen als die Ärztin dann eine Not-OP durchführen musste. Die beiden Kinder danach kamen als geplante Kaiserschnitte auf die Welt.

Korfox
2022-04-23, 15:18:39
Unsere Hebamme war da einfach große Klasse. Die hat nicht verurteilt sondern war immer sehr neutral.
Bei der Großen kam halt nur Kaiserschnitt in Frage. Sie hatte den Po unten (soweit ja noch ok und kann man spontan machen, ist aber unangenehm für alle beteiligten), hatte unter ihrem Po die Nabelschnur aufgewickelt (da wird es dann etwas komplizierter) und den Rest Nabelschnur lose um ihren Hals gewickelt (und da hört es dann halt auf). Eine Prinzessin halt. Meine Frau durfte nichtmal auf die Wehen warten, damit da nichts schief geht.
Als die Große dann draußen war hat sich die Gebärmutter nicht mehr zusammengezogen und dann ging langsam aber sicher im OP halt wirklich der Punk ab... wie sagte der Gyn? "Joar... so 1,5-2 Liter Blut haben Sie da wohl schon verloren, aber ist ja gut gegangen.". Schmerzen hatte meine Frau natürlich nicht, der Anästhesist war gut. Aber die Konserven waren schon auf dem Weg.
Und weil die Gebärmutter dann so massiv perforiert war war für die Kleine halt keine Option... eine spontane Geburt hätte die Gebärmutter nicht mitgemacht. Während des Kaiserschnittes hatte ich dann einen massiven Flashback auf den ersten Kaiserschnitt und bin fast im OP umgekippt :freak:.

Nochmal zur Hebamme:
Bei der Zweiten haben Brust und Kind auch einfach nicht zusammengefunden. Mal gab es Milch, da hat das Baby nicht von der Brust trinken wollen, dann gab es eben ein paar Tage später logischerweise wenig Milch, da hat sie Stunden dran genuckelt.
Irgendwann hat unsere Hebamme ganz klar gesagt. "Hey, ihr könnt das jetzt gerne so weiter machen... noch ein Jahr dieses hoch und runter... aber seid euch im Klaren darüber, dass Ersatznahrung heutzutage sehr sehr gut ist und ihr das gerade auf Kosten des Kindes macht." - und damit war dann alles klar. ich bin eine halbe Stunde später Pre-Nahrung kaufen gefahren und alles war gut.

bleipumpe
2022-04-23, 17:49:01
Hat die Hebamme euch Anregung der Milchproduktion über die Ernährung und die Stimulation über eine Pumpe empfohlen?

Monger
2022-04-23, 18:28:40
Hat die Hebamme euch Anregung der Milchproduktion über die Ernährung und die Stimulation über eine Pumpe empfohlen?
Unsere tatsächlich nicht. Die war da nicht so fit. Die meisten und besseren Infos haben wir von Stillberaterinnen z.B. von der La Leche Liga erhalten. Damit hats dann auch nach einigen Monaten ganz gut geklappt, während am Anfang das ein fürchterlicher Kampf war.

Korfox
2022-04-23, 18:43:45
Hat die Hebamme euch Anregung der Milchproduktion über die Ernährung und die Stimulation über eine Pumpe empfohlen?

Ja definitiv.
Wir hatten aber such bei der ersten dchon abgepumpt, damit wir mal ein paar Stunden Zweisamkeit haben konnten. Ist ja auch nicht so, als hätte man beim zweiten Kind nicht schon die ein oder andere Erfahrung, was das angeht...

synergie
2022-04-23, 18:56:56
Bei all den "Horror" -Storys hier wundere ich mich schon, warum es bei mir anders war.
Beide Kinder in China zur Welt gekommen. Der erste sogar ohne Medikamente, da zu spät auf der Geburtsstation. Etwa 6h Wehen und dann war der Kerl da. Der Zweite kam 3 Jahre später und war nach 2-3h geboren. Alles auf natürliche Weise ohne Kaiserschnitt. Muttermilch war auch genug vorhanden und der Rest wurde einfach abgepumpt.
Heute sind die Kinder 6 und 3 Jahre alt und nicht auffällig für irgendwas. Klar, manchmal stressig aber nicht übermäßig Schreikind oder Psycho oder whatever.

Ich würde behaupten, dass alles soweit normal ist und keine gravierenden Einschränkungen/Auswirkungen hatte. Diese Horrorgeschichten von einigen, kann ich nicht bestätigen. Was aber sehr wohl stimmt ist, dass 2 Kinder gravierend andres zu handeln sind, als nur eines! Da wird soviel Blödsinn getrieben, dass kann man sich nicht vorstellen.

Lurtz
2022-04-23, 21:24:31
Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein Kind "einfach so" schreit.
Du hast es in 13 Stunden nicht geschafft, genau diese Aufgabe zu erfüllen.
:rolleyes:

Tut es auch nicht, manchmal kennt man sogar die Ursache, aber man kann manchmal halt absolut nix tun. Mein ältester hat auch viel geschrien. Wie so viele, die mit geringem Gewicht per Kaiserschnitt geholt werden müssen. Man vermutet da einerseits neurologische Probleme, andererseits ist der Darm noch nicht ausgereift. Ergo, Koliken. Schmerzhafte Blähungen. Wir haben unter der Anleitung der Hebamme stundenlang massiert. Bin jeden Tag stundenlang mit der Tragehilfe im freien rumgerannt, auch um 4 Uhr nachts. Wir waren bei den frühen Hilfen. Wir haben Kümmelzäpfchen und diese Milchsäurebakterientropfen (übrigens mMn das einzige was wirklich hilft, früh präventiv geben!) gegeben. Fön lief auch um 3 Uhr nachts. War wahrscheinlich alles in die richtige Richtung, änderte aber nix daran, dass er halt mehrere Monate über große Teile des Tages geschrien hat.
Das einzige was da wirklich hilft, ist Zeit. Sobald er sich dann ein gewisses Gewicht angefressen hatte, wurde es dann spürbar besser. Was aber ein harter Kampf war, weil Prä-Nahrung die Blähungen verstärkt, und meine Frau Probleme hatte Milch zu geben (weil sie im Krankenhaus es mit der Milchpumpe verrafft hatten, aber das ist nochmal ne eigene Geschichte).

Bei Kindern besteht die Lösung oft aus "durchhalten bis es sich automatisch ändert".
Im Endeffekt kommt da jeder durch, aber: zu nem Preis. Man ist danach nicht mehr derselbe.
Heute ist man vom Erklärungsansatz ja eher von den Bauchschmerzen weg hin zu sehr sensiblen Kindern gegangen, die wegen jeder Stimulation gleich stundenlang schreien.

Aber ja, bei uns waren es auch zehn Monate teils extremes Schreien bis dann nach elf Monaten, als sie anfing zu laufen, endlich Ruhe war. Sie hatte auch eine Hüftschiene, wir haben es hinterher so interpretiert, dass sie einfach mega unzufrieden war immer eingeschränkt zu sein, und je mehr sie sich selbst bewegen konnte, desto besse wurde es mit dem Schreien.


Ich für meinen Teil hab die letzten 3,5 Jahre vorallem gelernt, dass das meiste sich im Umlauf befindliche „Wissen“ zur Kindererziehung wenig taugt. Nicht weil alles falsch ist, sondern weil man vorab null Möglichkeit hat zu evaluieren, ob ein Rat oder ne Theorie nun taugt oder nicht. Da redet eben quasi fast die ganze Menschheit mit und so generiert man nen Einheitsbrei an Dogmen der auf lauter (speziellen) Einzelerfahrungen basiert. Es bleibt einem also nicht erspart, selbst das Hirn einzuschalten. Und selbst dann muss man aufpassen, dass einem die eigene Psyche keinen Streich spielt. Fällt mir in meinem Bekanntenkreis manchmal auf, wo die angeblich durchdachte Entscheidungen hinsichtlich Erziehung, für Außenstehende eindeutig als „der Weg des geringsten Widerstands“ zu erkennen ist. Aber unser Hirn ist eben gut darin, uns die eigene Welt schön zu reden.
:up:

TimeOut
2022-04-24, 00:04:31
In die derzeitige Welt ein Kind zu setzen ist verantwortungslos.

ChaosTM
2022-04-24, 00:10:45
Wenn man dieser Prämisse folgen würde, müssten wir uns alle sofort eine Kugel in den Kopf jagen.
Ich dachte eine zeit lang auch so, aber es macht keinen Sinn.
Ohne Nachwuchs sind wir auf jeden Fall Doomed !

Kids sind was grandiose, selbst wenn es nicht die eigene sind/waren, wie in meinem Fall.

schoppi
2022-04-24, 00:11:28
Lächerliche Aussage...stell dir mal eine Welt ohne Kinder vor.

anorakker
2022-04-24, 00:41:45
Lächerliche Aussage...stell dir mal eine Welt ohne Kinder vor.

Rein technisch gesehen, ja, kann ich mir vorstellen - und jetzt?!
Würden morgen alle Kinder dieser Welt verschwinden, hätte das faktisch für mich und den Rest der Welt zunächst null Auswirkung ....zumindest für die nächsten Jahre ;)

sun-man
2022-04-24, 07:52:16
Das haben unsere Eltern, unsere Oma und Opas auch schon gesagt. Wären alle so Mimimi hätte Deutschland/Teile Europas nach dem Weltkrieg aufgehört zu existieren.