Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben nach Kindern vorbei?
Monger
2021-08-31, 09:56:03
Hier wird eher maßlos übertrieben...
Wie wäre es mal wenn du aufhörst für andere zu sprechen, hm?
_CaBaL_
2021-08-31, 10:32:09
Unsere Kleine ist seit 1.8. in der Kita... meine Frau und ich liegen jetzt mit Bronchitis flach...
Wird das mit Krankheiten aus der Kita immer so weiter gehen? :usad:
Haben wir Glück gehabt, aber bei uns war das erste Jahr schlimm, allerdings schickt unsere Kita auch mit laufender Nase wieder nach Hause.
Jetzt mit dreieinhalb funktionierts ganz gut, sie war erstaunlich lange nicht mehr krank.
NiCoSt
2021-08-31, 10:59:36
Unser großer war bis zur Kita nie krank, dann öfters. Seit dem 3. Geburtstag war er nur einmal krank. Also es war dann schlagartig weg. Das ging allerdings auch mit dem Wechsel in den Kindergarten einher, wo ja weniger alles angesabbert wird...
Der kleine war dafür seit der einkrippung mehr krank als in der Kita. Wir mussten mit den kindkranktagen ganz schön jonglieren.... Er hatte allerdings auch vergrößerte Mandeln und eine chronische entzündung, die ihn wohl anfällig gemacht hat. Mittlerweile wurde das operiert und wir hoffen, dass es nun besser wird.
Allerdings befinde ich mich jetzt gerade mit ihm im kindkrank -.-
Tidus
2021-08-31, 11:41:48
Danke für eure Antworten.
Unsere Kita schickt Rotznasen eben nicht nach Hause, daher bin ich mir auch ziemlich sicher bei welchem Kind sich unsere Kleine angesteckt hat. Ich werde es nie verstehen, warum man sein Kind krank in die Kita schickt... ja, ich weiß, Arbeit usw. aber dann muss man sich halt nen Kinderkrankenschein nehmen und nicht alle anderen verdammen. :usad:
NiCoSt
2021-08-31, 13:18:13
Rotznase ist Baseline in der Krippe. Da schickt keiner heim... War auch schön im lockdown zu beobachten. Das war die einzige Zeit, wo der kleine Mal keinen Schnupfen hatte. Als es wieder los ging war er nach 3 Tagen fiebrig krank. Das ist praktisch jedes Mal so, wenn er Mal länger raus ist.
Screemer
2021-08-31, 14:39:18
Danke für eure Antworten.
Unsere Kita schickt Rotznasen eben nicht nach Hause, daher bin ich mir auch ziemlich sicher bei welchem Kind sich unsere Kleine angesteckt hat. Ich werde es nie verstehen, warum man sein Kind krank in die Kita schickt... ja, ich weiß, Arbeit usw. aber dann muss man sich halt nen Kinderkrankenschein nehmen und nicht alle anderen verdammen. :usad:weil rotznasen bei kindern nicht bedeuten, dass diese krank sind.
Gibt es wirklich eltern die erwarten, dass die kita ein infektionfreier bereich ist? Kinder zwischen eins und drei nehemen alles in den mund was ihnen in die nahe kommt, lecken alles ab und das auch wenn das objekt atmet. Wie soll das gehen? Nehmt euch halt erweiterte elternzeit und beantragt betreuungsgeld, wenn es euch sonst zu verkeimt ist.
Screemer
2021-08-31, 15:53:53
im kiga explodiert dann die bombe oder spätestens mit einschulung, wenn sie solange zuhause bleiben.
Tidus
2021-08-31, 17:01:13
weil rotznasen bei kindern nicht bedeuten, dass diese krank sind.
Gibt es wirklich eltern die erwarten, dass die kita ein infektionfreier bereich ist? Kinder zwischen eins und drei nehemen alles in den mund was ihnen in die nahe kommt, lecken alles ab und das auch wenn das objekt atmet. Wie soll das gehen? Nehmt euch halt erweiterte elternzeit und beantragt betreuungsgeld, wenn es euch sonst zu verkeimt ist.
Man muss "Rotznasen" ja nicht wörtlich nehmen. Aber wenn jemand sein Kind mit ner Bronchitis in die Kita schickt und andere ansteckt, finde ich das halt kacke.
Ist bei uns halt so passiert. Und keine Sorge, unsere Kleine wächst garantiert nicht steril auf.
Monger
2021-08-31, 17:59:33
im kiga explodiert dann die bombe oder spätestens mit einschulung, wenn sie solange zuhause bleiben.
Ist aus mehreren Gründen Quatsch. Unter anderem weil es viele Stämme zu Schulzeiten ja gar nicht mehr gibt. Würde jetzt aber den Thread sprengen.
Auf jeden Fall berichten alle Eltern die ich kenne übereinstimmend, dass Krankheiten mit Beginn der Schule drastisch zurück gehen.
Screemer
2021-08-31, 20:40:47
Man muss "Rotznasen" ja nicht wörtlich nehmen. Aber wenn jemand sein Kind mit ner Bronchitis in die Kita schickt und andere ansteckt, finde ich das halt kacke.
Ist bei uns halt so passiert. Und keine Sorge, unsere Kleine wächst garantiert nicht steril auf.
warum wurde filps post auf den sich der über deinem bezog gelöscht?
Auf jeden Fall berichten alle Eltern die ich kenne übereinstimmend, dass Krankheiten mit Beginn der Schule drastisch zurück gehen.
https://c.tenor.com/-TX_PsumJXEAAAAC/you-dont-say-nicholas-cage.gif
Man muss "Rotznasen" ja nicht wörtlich nehmen. Aber wenn jemand sein Kind mit ner Bronchitis in die Kita schickt und andere ansteckt, finde ich das halt kacke.Auch ganz gerne ist die Variante den kranken Kindern früh noch fix ein Fieberzäpfchen oder Ibuprofensaft einflösen und dann ab in den Kindergarten mit der Brut. Dort wird dann die verseuchte Biowaffe gezündet und je nachdem der halbe Kindergarten ausgeräuchert. Und das nur, weil irgendwelche egoistischen Eltern sich für unverzichtbar auf Arbeit halten oder nix mit ihrem Kind anzufangen wissen. :mad:
Muss echt krass sein bei euch, ich frage mich echt warum sich hier in den Kindergärten nicht solche Szenen abspielen. Erinnert an schlechte Zombiefilme nur halt ohne Zombies, dafür mit kranken Kleinkindern...
Heelix01
2021-09-01, 08:57:41
Man muss erstmal krank definieren, also ich schick die kleinen mit nem Schnupfen auch in die Kita, machen hier alle eigentlich gleich.
Größere Probleme gab es bis jetzt noch nicht, keine Läuse oder andere Dinge. Wohne aber auch auf dem Dorf mit relativ gut situierten Familien, hier arbeiten eigentlich immer beide Vollzeit wenn nicht gerade Elternzeit, kind zuhause lassen ist mit unter schwierig.
Von Freunden aus der Stadt mit deutlichst gemischteren Publikum hört man abenteuerliches.
sven2.0
2021-09-01, 09:24:35
Man muss erstmal krank definieren, also ich schick die kleinen mit nem Schnupfen auch in die Kita, machen hier alle eigentlich gleich.
Größere Probleme gab es bis jetzt noch nicht, keine Läuse oder andere Dinge. Wohne aber auch auf dem Dorf mit relativ gut situierten Familien, hier arbeiten eigentlich immer beide Vollzeit wenn nicht gerade Elternzeit, kind zuhause lassen ist mit unter schwierig.
Von Freunden aus der Stadt mit deutlichst gemischteren Publikum hört man abenteuerliches.
Lol, es sind gerade die "gut situierten" die ihr Kind mit 38,5* in der Kita abstellen und dann nicht mehr erreichbar sind.
Korfox
2021-09-01, 09:30:43
Welches Kind geht denn mit 35,5* noch in die KiTa?
Colin MacLaren
2021-09-01, 09:39:39
weil rotznasen bei kindern nicht bedeuten, dass diese krank sind.
Gibt es wirklich eltern die erwarten, dass die kita ein infektionfreier bereich ist? Kinder zwischen eins und drei nehemen alles in den mund was ihnen in die nahe kommt, lecken alles ab und das auch wenn das objekt atmet. Wie soll das gehen? Nehmt euch halt erweiterte elternzeit und beantragt betreuungsgeld, wenn es euch sonst zu verkeimt ist.
Es geht mir nicht um "zu verkeimt." Die Kleine spiel auch im Dreck, geht bei regen raus und hat daheim drei Katzen. Das ist (genauso wie die Infektionen) gut und richtig und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sich später Allergien entwickeln.
Mir ging es eher darum, wie ihr das mit Job geregelt bekommt und wie viel ihr davon selbst mitbekommt.
Welches Kind geht denn mit 38,5* noch in die KiTa?
Eine Arbeitskollegin meiner Freundin ist aber z.B. so drauf, dass wenn der Kleine Fieber hatte, hat sie ihm ein Zäpfchen gegen, damit das beim Fiebermessen in der Kita nicht auffällt und sie ihn nicht nach Hause schicken. Da könnte ich reinschlagen.
Heelix01
2021-09-01, 09:53:42
Wo sind 38.5 den Fiber Oo gerade kleine Kinder <3 Jahren ist das durchaus normale Temperatur.
Unsere Kita zieht die Grenze zufällig auch bei 38.5 drunter ist schick ok and ab 38.5 ist vom bringen abzusehen.
Wo sind 38.5 den Fiber Oo gerade kleine Kinder <3 Jahren ist das durchaus normale Temperatur.
Unsere Kita zieht die Grenze zufällig auch bei 38.5 drunter ist schick ok and ab 38.5 ist vom bringen abzusehen.
Bei Kindern geht ja auch da das Fieber los.
Hier im Forum habe ich aber auch schon von Erwachsenen gelesen, die sich bei 37,4° Fieber attestiert haben ;D
Badesalz
2021-09-01, 10:10:55
Mal ne blöde Frage. Du bist nicht zufällig Raucher oder arbeitest in einem entsprechenden Umfeld?
Als ich selbst noch rauchte hab ich da auch alles mitgenommen, was man im Hals-Nasen Bereich sich so einfangen kann.Was gegen die Meinung eines jeden Allgemeinarztes spricht... Das was nämlich alles eigenen durch Rauchen killt, killt im gleichen Maße Viren/Bakterien von draußen.
Deswegen haben Raucher nachweislich seltener Schnupfen oder Grippe. Dafür wenn denn, ist der Verlauf Stück lästiger.
p.s.:
Ist natürlich kein Grund um (weiter) zu paffen.
Korfox
2021-09-01, 10:23:02
Eine Arbeitskollegin meiner Freundin ist aber z.B. so drauf, dass wenn der Kleine Fieber hatte, hat sie ihm ein Zäpfchen gegen, damit das beim Fiebermessen in der Kita nicht auffällt und sie ihn nicht nach Hause schicken. Da könnte ich reinschlagen.
Ah, ich dachte du meinst mit 38,5 Jahren.
Ja, da sind unsere Erziehrinnen echt gut. Die brauchen da auch kein Thermometer und man muss kein Fieber messen. Die sehen den Kindern an, wenn sie mehr als den normalen Rotz haben. Und da hilft auch kein Ibu.
Wo sind 38.5 den Fiber Oo gerade kleine Kinder <3 Jahren ist das durchaus normale Temperatur.
Unsere Kita zieht die Grenze zufällig auch bei 38.5 drunter ist schick ok and ab 38.5 ist vom bringen abzusehen.
37,6°-38,4° ist bei Kindern subfebril, ab 38,5° heißt es Fieber und ab 39° hohes Fieber.
Bei Erwachsenen spricht man bei Temperaturen von 37,5°-37,9° von subfebril und bis 39,4° von Fieber.
In beiden Fällen spricht man ab 42,6° aufwärts von irreversibel letalen Körpertemperaturen.
Was gegen die Meinung eines jeden Allgemeinarztes spricht... Das was nämlich alles eigenen durch Rauchen killt, killt im gleichen Maße Viren/Bakterien von draußen.
Deswegen haben Raucher nachweislich seltener Schnupfen oder Grippe. Dafür wenn denn, ist der Verlauf Stück lästiger.
p.s.:
Ist natürlich kein Grund um (weiter) zu paffen.
Da hast du was falsch verstanden...
Colin MacLaren
2021-09-01, 10:37:17
Vielleicht bin ich da anders erzogen worden, aber bei mir heißt "Rumhusten und erhöhte Temperatur", dass jemand einen Infekt durchmacht und sich schonen sollte, damit der Infekt nicht z.b. zur Herzmuskelentzündung ausgreift oder man Sekundärinfektionen bekommt, die das Ganze dann auf das Dreifache der Zeit verlängern. Das gilt für kleine Kinder wie für Erwachsene. Wenn der Schleim gelb oder grün wird oder es auf die unteren Atemwege ausgreift, dann bleibt man daheim.
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Unser Junge wird nun bald 9 Jahre alt. Jetzt kann ich ihn unter der Woche auch mal 60-90min zu Hause alleine lassen (Mit TV oder Hörbuch, da ist er gefesselt und macht keinen Blödsinn) und ne Runde radeln gehen. Das Leben hat mich wieder :ujump2:
sun-man
2021-09-01, 12:52:38
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Unser Junge wird nun bald 9 Jahre alt. Jetzt kann ich ihn unter der Woche auch mal 60-90min zu Hause alleine lassen (Mit TV oder Hörbuch, da ist er gefesselt und macht keinen Blödsinn) und ne Runde radeln gehen. Das Leben hat mich wieder :ujump2:
kenn ich :redface::biggrin:;D
Colin MacLaren
2021-09-01, 13:45:17
In dem Alter durfte ich nach der Schule allein draußen rumräubern, so lange ich brav 18:00 Uhr wieder daheim war. Ich bin gespannt, ob wir uns das auch so trauen.
sun-man
2021-09-01, 13:52:23
Das Problem ist dabei aber der Ort. Als ich jung war gabs gefühlt kaum Autos, außer auf den größeren Hauptstraßen in Leipzig. Heute ist selbst hier quasi ne Autobahn. Wald haben wir vor Ort tatsächlich relativ viel.
In dem Alter durfte ich nach der Schule allein draußen rumräubern, so lange ich brav 18:00 Uhr wieder daheim war. Ich bin gespannt, ob wir uns das auch so trauen.
Wie sunman schon richtig gesagt hat: In meinem Heimatdorf ist das auch kein Thema. Hier in nem Kaff was in den letzten 20 Jahren von der Einwohnerzahl her explodiert ist, von der generellen Infrastruktur aber nicht kannst du ein Kind in dem Alter nicht allein vor die Tür gehen lassen. Das überlebt mit Sicherheit nicht. Hier ist eine extrem hohe Verkehrsdichte bei extra unübersichtlichen und schmalen Straßen. Bei uns hacken die Autos (gerne Lieferwagen) auch mal gerne über den Bordstein um durch die schmale Durchfahrt zu kommen (eine Straßenseite ist mit parkenden Autos dicht). Hast du Pech und machst du genau in dem Moment einen Schritt von unserer Haustür auf den Bordstein dann bist tot. Super Sache :up:
Szenario ist quasi so: (S=Straße, F=schmaler Fußweg, *=Hauswand, HT=Haustür, P=Parkfläche)
SSSF*
SSSF*
SSSF*
SSSF*******HT****
SSSFPPPPPPPPPPPPPP
SSSFPPPPPPPPPPPPPP
SSSFPPPPPPPPPPPPPP
SSSF*************
SSSF*
SSSF*
SSSF*
Gast_MUC
2021-09-01, 15:55:50
Meine Tochter (seit Ende Juli 7), geht schon länger mit ihren Freundinnen hier im Dorf alleine rum. Allerdings halt auch Dorf (im Umland von München).
Hier gibt es zwar auch ne Straße, aber unsere ist recht
ruhig. Sackgasse.
Dazu großer Hof bei uns. Garten bei der einen Freundin. Rieser Garten/Wiese mit Swimming Pool bei den anderen beiden.
In münchen würde ich sie vermutlich auch nicht alleine raus lassen, k.a.
Natürlich können Kinder in diesem Alter nicht überleben, wenn sie in der Stadt wohnen. Machen Kinder grundsätzlich nicht, alle die man sieht sind eigentlich getarnte Erwachsene.
Ein Kind dem man nichts zutraut, kann auch nichts.
sun-man
2021-09-01, 18:02:38
Natürlich können Kinder in diesem Alter nicht überleben, wenn sie in der Stadt wohnen. Machen Kinder grundsätzlich nicht, alle die man sieht sind eigentlich getarnte Erwachsene.
Ein Kind dem man nichts zutraut, kann auch nichts.
Das hat in Medis und meinem Fall wenig miteinander zu tun. Wenn sich alle halbwegs an die 30 halten würden, OK. Tun sie aber nicht. Ich weiß ja wo Medi wohnt, da ist tatsächlich kein Platz.
Das hat in Medis und meinem Fall wenig miteinander zu tun. Wenn sich alle halbwegs an die 30 halten würden, OK. Tun sie aber nicht. Ich weiß ja wo Medi wohnt, da ist tatsächlich kein Platz.
Wie hat man nur früher überlebt, als es noch keine 30 Zonen gab und Bundesstraßen direkt durch die Dörfer liefen, ganz ohne Ampel und Zebrastreifen...
Bei meiner Schwester im Dorf ist die Bushaltestelle für den Schulbus in einer kurvigen engen Straße mit einseitig wechselnden Bürgersteig (ca. 1m breite stellenweise auch nur 30cm). Durch diese Straße fahren knapp 500 LKWs am Tag und doch überleben die Kinder das. Ändern wird sich an der Situation leider nichts, denn diese Straße ist wohl Landstraße die zwei Bundesstraßen verbindet und darf nicht für den LKW Verkehr gesperrt werden. 4km Umweg darf man denen nicht zumuten.
sun-man
2021-09-01, 19:08:25
Hast Du Kinder?
Mich erinnert die Argumentation an meinen SchwieVa. "Ich kann noch gut fahren". Ist das so? Nur weil alle um Ihn herum aufpassen den Opa nicht zu verletzen kann er nicht gut fahren.
Flyinglosi
2021-09-01, 19:28:02
Bei meiner Schwester im Dorf ist die Bushaltestelle für den Schulbus in einer kurvigen engen Straße mit einseitig wechselnden Bürgersteig (ca. 1m breite stellenweise auch nur 30cm). Durch diese Straße fahren knapp 500 LKWs am Tag und doch überleben die Kinder das. Ändern wird sich an der Situation leider nichts, denn diese Straße ist wohl Landstraße die zwei Bundesstraßen verbindet und darf nicht für den LKW Verkehr gesperrt werden. 4km Umweg darf man denen nicht zumuten.
Und was soll uns das nun sagen? Mein ursprüngliches Argument war, das in Folge steigenden Verkehrs immer weniger Platz für Kinder bleibt, bzw. Eltern vorsichtiger werden. Das gilt natürlich auch am Land. Wir hatten hier im Dorf in den letzten 20 Jahren zwei schwere Unfälle mit Kindern (einer davon endete tödlich). Reicht nicht für ne Statistik, aber wenn man die besagte Stelle kennt, weiß man, dass hier ein sehr hohes Risiko besteht und deshalb nicht mehr passiert, weil ordentlich aufgepasst wird.
Und selbst wenn man Kinder entsprechend erzieht bzw. erziehen könnte: Dann sind sie selbst eben vorsichtiger, aber können sich demnoch nicht frei bewegen bzw. sind durch ein feindliches Umfeld eingeschränkt.
sun-man
2021-09-01, 19:30:17
Naja, bei uns an der Schule achten die Kinder auf die Autos die dauernd über den Zebrastreifen fahren ohne anzuhalten. Toll das nichts passiert ^^, ist ja alles so sicher. Dummerweise müssen die Schwachen die Dummen beschützen, immer.
Badesalz
2021-09-02, 06:21:15
Da hast du was falsch verstanden...Meinst du? Das wäre das zweite Mal in meinem Leben...
@all
Autos sehe ich nicht generell als Gefahr. Eher nur allerhand Transporter, wo die Seitentür plötzlich aufgeht und das Kind reingezogen wird...
sun-man
2021-09-02, 07:13:45
Ich glaube "ein Kind reinziehen" ist die Stufe drüber die wir kaum treffen werden. Da gehört mehr dazu als, wie bei uns, in der ganzen 30'er Stadt quasi zu rasen. Bei uns ist ein Motorradfahrer der auch gerne mal auf dem Hinterrad durch die Straßen brettert. Zebrastreifen werden sehr oft nicht beachtet und die Blitzerampel um die Ecke? Da fahren auch dauernd Leute über rot, einfach weil die nicht mehr blitzt. Wir liegen genau neben dem Flughafen FFM, hier ist alles vom 40 Tonner bis ganz klein unterwegs.
Die Stadt selber hat, IMHO, die Infrastruktur vergessen. Viele neue Wohnungen/Häuser mit kaum Parkplätzen und noch weniger Straßen. Medi und ich wohnen im gleichen Ort.
Das soll auch kein Gejammer sein. Es ist wie es ist. Im Urlaub im Norden hat sich halt einfach gezeigt das 30k Einwohner Ort nicht gleich 30k Einwohnerort ist und sich z.B. Städte die nur noch Touristen anziehen auf dem Scheißegal-Niveau vieler Fahrer hier vor Ort gleichen.
Wir haben hier auch lustige "Facharbeiterhäuser". Die werden von irgendwelchen Firmen aufgekauft und mit 30-40 Osteuropäern belegt. Die wiederum machen gefühlt alle 3 Wochen nen Bettenwechsel. Da hab ich dann tatsächlich mehr bedenken. Eigentlich ein schöner Ort, aber die Nähe zu FFM merkt man leider stark.
Badesalz
2021-09-02, 07:28:28
Für mich selbst ist das tatsächlich ein riesen Problem und ich verlasse mich da weitgehend auf meine Frau. Ich selbst hatte keine normale Kindheit diesbezüglich, da ich in einer Truppe war wo der Jüngste nach mir, 2 Jahre älter war. D..h als ich 8 war, war der 10 und der Rest zwischen 11 und 13.
Und ich 8... Das sind in dem Alter gigantische Unterschiede. Einerseits ist es ein Wunder, daß ich noch Lebe, andererseits wurde ich auch immer irgendwie beschützt.
Mit den Jungs aus der Klasse hatte ich nach der Schule zu 99% nichts am Hut. Die meisten waren mir auch irgendwie zu kindisch.
Von daher musste und muss ich mir immer erst von meiner Frau erzählen lassen wie das so "normal" abläuft :usweet: und was alles ok ist und was nicht. Ich bin viel zu lasch, meint sie :tongue:
Korfox
2021-09-02, 08:16:10
Naja. Da kommt ja einfach insgesamt vieles zusammen. Damals(tm) hat man uns im Kindergarten noch erzählt, dass auf Fußgängerampeln Verlass ist. Wenn die grün ist und man schnell links und rechts schaut, ob die Autos auch wenigstens im Ansatz verzögern, dann konnte man gehen. Wie es wirklich gehandhabt wurde haben wir nicht erlebt, weil es in unserem Dorf keine Ampel gab. Wir sind damit aufgewachsen, beim Überqueren der Hauptstraße Augen und Ohren zu benutzen. An den meisten Stellen konnte man nicht weit genug gucken, um im Zweifel vor dem Auto über der Straße zu sein.
Wir haben hier im Ort jetzt vor einem knappen Jahr eine Fußgängerampel bekommen, weil Bürgerhaus und Kindergarten umgezogen sind - die erste und einzige Ampel im Ort. Ich bin da selbst schon fast über den Haufen gefahren worden, weil sich irgendwelche Idioten denken, dass die rote Ampel die optimale Lokation ist, einen Traktor zu überholen. Und zum Überholen muss man ja schließlich beschleunigen, weswegen man dann halt mit 70 am stehenden Traktor vorbei über die rote Ampel brettert. Ergo: Man bringt den Kindern bei, jetzt bei der Ampel noch aufmerksamer darauf zu achten, dass der Verkehr stehen bleibt, als man vorher darauf achten musste, dass die Autos weit genug weg sind, weil ebenjene im Zweifel schneller fahren als vorher.
Damit, dass grob jedes fünfte Mal, das man da rüber will, einfach so über rot gefahren wird, damit rechnet man ja eh schon.
In dem Alter, das die große jetzt hat (halb sechs) bin ich mit dem Fahrrad in die umliegenden Dörfer gefahren (4-8km). Weil ich es konnte. Auch über Landstraßen.
Allerdings war damals tatsächlich der Verkehr deutlich weniger und es war zusätzlich eine Gegend mit weniger Verkehr. Unser Ortsbürgermeister hat es annodazumal versäumt, dafür zu sorgen, dass die "neue Umgehung" unseren Ort mit umgeht.
sun-man
2021-09-02, 10:11:29
Ich glaube es kommt immer drauf an wie und wo man ist. Wir sind nun wahrlich keine Helikoptereltern und mir wäre mehr Freiheit für mein Kind lieber. Aber ich behaute mal das jeder mit einem eigenen Kind weiß wie es ist wenn man plötzlich diese Bilder im Kopf hat und sich Sorgen macht. Da können andere noch so schlau schnacken was man nicht alles mal gemacht hat und wie cool das heute wäre. Die Leute dürfen auch gerne wieder ohne Gurt und Kindersitz im Auto fahren, mir egal.
Ich bin damals in Leipzig am Bahndamm aufgewachsen (also der ware gegenüber, SBahn, wunderbar zum spielen weil viel Bäume und so), was wir da anstellten würde man damals und heute nicht erlauben ;) Ich bin Nachts alleine in nem einsamen Zug nach Merseburg gefahren usw usw usw.. Zudem gabs ingesamt deutlich weniger Autos und es waren nicht dauernd irgendwelche SUVs UND, der Hauptpunkt, es gab keine Handys mit denen gefühlt jeder dritte rumspielt der vorbeifährt.
Dort wo wir im Urlaub sind? Da kann die "kleine" (jetzt 9) überall rumrennen. Wald, Felder, nur am Wochenende Assibiker und sonst nur Großmaschinen vom Bauern. Das hat sie mit 5 schon gemacht, um 8 raus und gefühl um 20 Uhr wieder im Feriendomiziel. Abduschen um zu schauen on das Ding unter dem Dreck auch zu uns gehört und dann ins Bett.
Flyinglosi
2021-09-02, 10:32:02
Ist ja auch bis zu einem gewissen Grad ne Frage der Intelligenz bzw. des Vorstellungsvermögens.
Vor einigen Wochen waren wir bei der Familie meiner Frau zu Besuch, und unsere Tochter wollte schon während des Essens wieder rausgehen. Haben wir nicht erlaubt, worauf meine zwei Schwägerinnen sich lustig machten, weil wir übervorsichtig seien. Hab denen erklärt, dass direkt am Haus ne Straße vorbei geht, wo viele ordentlich aufs Gas steigen und ich unserer Kleinen noch nicht zutraue, dass sie da nicht hinläuft. 15min später hat eine der beiden ihren Mann angeschnauzt, weil er den Sohn alleine hat rauslaufen lassen :D
Umgekehrt habe ich in der Spielgruppe gelernt, dass viele tatsächlich auf göttlichen Beistand vertrauen (braven Menschen passiert nix Schlimmes).
Wir nutzen auf jeden Fall jede Gelegenheit um unsere Tochter möglichst selbstständig werden zu lassen, aber das heißt umgekehrt nicht, dass man seine Aufsichtspflicht vernachlässigen darf.
Colin MacLaren
2021-09-16, 07:28:58
Ganze zwei Wochen waren wir gesund. Jetzt sind in der Kitas von 80 Kindern nur 30 da, der Rest mit dem gleichen Infekt daheim. Unsere Kleine hat es (noch) nicht mitgenommen. Am Sonntag waren jedoch Arbeitskollegen meiner Freundin da inkl. vierhjährigem Sohn, der in der gleichen Kita ist. Der war zwar fit, hat aber immer ein wenig gehustet. Am Montag war der Vater dann kindkrank gemeldet.
Seit gestern habe ich Husten mit gelbem Auswurf, meine Freundin Halsschmerzen und Schnupfen. Ich habe noch nicht mal die 10 Tage Darmsanierung nach Ende der Antibiotika-Behandlung durch. Ich will nicht mehr. Wenn irgendjemand kleine Kinder Plaguebringer dabeihat, will ich am liebsten wegrennen.
Civtam
2021-09-16, 08:28:43
Wir hatten grade alle Corona. Die Älteste hatte sich draußen angesteckt. Eine andere Mutter hatte ihr Kind trotz Coronafall in der Klasse und Fieber am WE mitspielen lassen und uns erst danach erzählt, dass ihr Kind vielleicht Corona hätte 🤬
Im Ergebnis war die Große 3 Tage später krank - die zwei Geschwister mussten als ungeimpfte Kontaktpersonen mit in Quarantäne, wir Eltern mussten als Geimpfte nicht. Natürlich hatten sich die anderen beiden schnell angesteckt. Zum Glück hatten es die Kinder nicht schlimm. 1 Tag Fieber die Große, 3 Tage erschöpft und träge die Mittlere und 4 Tage viel Schlaf, Fieber und Erschöpfung der Kleine. Eine Woche hat jedes Kind dann benötigt, um wieder normal fit zu sein.
Dummerweise hatte sich meine Frau recht schnell angesteckt trotz Impfung und ich bin dann zu Hause geblieben. Sie war vier Tafe richtig krank, dann ging es langsam wieder. Zum Schluss hat es mich trotz Impfung auch getroffen- Geruchs- und Geschmacksinn waren eine gute Woche komplett weg und ich bin unglaublich erschöpft - fast depressiv.
Das Gesundheitsamt meinte, sie würden genau diese Fälle oft sehen, grade bei Familien mit kleinen Kindern und seit Delta. Erst stecken sich alle Kinder untereinander an und dann sei die Viruslast in der Quarantänewohnung so hoch, dass sich die geimpften Erwachsenen auch anstecken würden…
Bin froh, geimpft gewesen zu sein! Ich glaube ohne Impfung wäre es die absolute Hölle gewesen.
Korfox
2021-09-16, 08:41:17
Ganze zwei Wochen waren wir gesund. Jetzt sind in der Kitas von 80 Kindern nur 30 da, der Rest mit dem gleichen Infekt daheim. Unsere Kleine hat es (noch) nicht mitgenommen. Am Sonntag waren jedoch Arbeitskollegen meiner Freundin da inkl. vierhjährigem Sohn, der in der gleichen Kita ist. Der war zwar fit, hat aber immer ein wenig gehustet. Am Montag war der Vater dann kindkrank gemeldet.
Seit gestern habe ich Husten mit gelbem Auswurf, meine Freundin Halsschmerzen und Schnupfen. Ich habe noch nicht mal die 10 Tage Darmsanierung nach Ende der Antibiotika-Behandlung durch. Ich will nicht mehr. Wenn irgendjemand kleine Kinder Plaguebringer dabeihat, will ich am liebsten wegrennen.
Passend zum Frühherbst ist bei uns jetzt (wieder) eingeführt, dass die KiTa schon mit leichtem Schnupfen nicht betreten werden darf.
Flyinglosi
2021-09-16, 08:44:53
Wie wird das kontrolliert? :D
Korfox
2021-09-16, 08:55:16
Naja, es wird ja geschleust. Wir geben die Kinder eh an der Tür ab. Und Rotznasen sieht die Erzieherin dann ja beim reinlassen. Aber im Herbst hat quasi jedes Kind eine Rotznase...
Ungard
2021-09-16, 09:53:26
Die jüngere ist seit 2 Wochen in der Krippe: Nix
Schule auch wieder los: nix
Wenn ich mir die letzten 4 Jahre anschaue: Max 1-2 mal im Jahr 1-2 Tage Kind krank, sonst nix. Ich selber auch 0-5 Tage im Jahr krank (eher 0 als 5)
Also entweder ist die Kita da schlecht und lässt alle kranken Kinder zu sich, allgemeine schlechte Gesundheit, man wohnt direkt am Kohletagebau (hey immerhin kein Windrad, das würde ja surren) oder die Wohnung ist voller Schimmel (auch ne neue Bude kann das haben, mal kurz drüber gemalert).
Gerade letzteres würde ich ggf. mal testen mit einem Schimmelschnelltest.
Colin MacLaren
2021-09-16, 10:19:19
Die jüngere ist seit 2 Wochen in der Krippe: Nix
Schule auch wieder los: nix
Wenn ich mir die letzten 4 Jahre anschaue: Max 1-2 mal im Jahr 1-2 Tage Kind krank, sonst nix. Ich selber auch 0-5 Tage im Jahr krank (eher 0 als 5)
Also entweder ist die Kita da schlecht und lässt alle kranken Kinder zu sich, allgemeine schlechte Gesundheit, man wohnt direkt am Kohletagebau (hey immerhin kein Windrad, das würde ja surren) oder die Wohnung ist voller Schimmel (auch ne neue Bude kann das haben, mal kurz drüber gemalert).
Gerade letzteres würde ich ggf. mal testen mit einem Schimmelschnelltest.
Schimmel ist hier keiner, das ist ja eine neu sanierte Platte. Hier war seit 1983 noch nie Schimmel. Außerdem sind ja 50 von 80 Kindern krank.
Ungard
2021-09-16, 10:25:07
Schimmel sieht man nicht immer.
Neu saniert trifft es dann auch schön, wenn vorher dank undichter Fenster ein guter Luftaustausch war und jetzt die neuen Fenster kein mü an Luft durchlassen.
Mach doch einfach mal einen Test, zu verlieren hast du ja nix.
Colin MacLaren
2021-09-16, 10:31:15
Die Fenster sind die Gleichen. Und wie gesagt: 2/3 der Kita sind krank, die Kollegen, die ihre Kinder in der gleichen Kita haben, sind auch krank.
Ungard
2021-09-16, 10:43:03
Mag jetzt zufällig mal so sein, aber du bist ja laut eigener Aussage mehr krank als am arbeiten.
Colin MacLaren
2021-09-21, 09:11:37
Na ja ganz so krass ist es nicht. Es ist halt ein Infekt pro Monat. Dann ist man selbst 3-5 Tage raus und ins Kind wird sich irgendwie mit Freundin/Homeoffice/Oma reingeteilt. Momentan liegt meine Freundin mit Husten/Schnupfen/Kopf- und Gliederschmerzen flach und die Kleine hat 39.5 Fieber.
Es scheint aber auch Kita-abhängig zu sein. Die Leute, die wir kennen, die die Kinder in der gleichen Kita haben, sind auch ständig krank mit Atemwegsinfekten. Andere haben ständig Magen-Darm und Läuse. Wiederum andere haben fast gar nichts.
Ich kann es mir nur so erklären dass in der Kita aufgrund ihrer Lage die meisten Eltern aus dem Angestellten-Milieu kommen und da bisschen Überambition mit reinspielt, so dass die Eltern selbst auch krank noch ins Büro kommen und die Kinder auch angekratzt noch reinschicken.
Ungard
2021-09-21, 09:34:32
Naja, ich zitiere dich von weiter vorne:
Auch so falle ich im Schnitt bisher ~8 tage jeden Monat aus und das auch nur, weil ich mir dann auch mal zwei bis drei Tage Homeoffice mit Zustand "geht so" antue.
8 Tage krank plus 2-3 wo man eigentlich auch krank ist aber sich halt im Homeoffice so durchwurstelt= 11-12 Tage von ~20-21 Arbeitstagen = mehr krank als am arbeiten ;-)
WhiteVelvet
2021-09-22, 09:05:37
Habe gerade erfahren, dass meine Frau zum zweiten Mal schwanger ist. Wir haben die letzten Wochen immer wieder mal darüber gesprochen, ob wir ein zweites Kind wollen oder nicht. Wir konnten uns nicht entscheiden, weil es pro und contra gibt. Nun ist uns diese Entscheidung abgenommen worden :D Wir freuen uns, sind aber auch besorgt, ob das alles klappt. Es wird stressig, weil unsere Eltern weiter weg wohnen und wir keine direkte Unterstützung haben, die man spontan in Anspruch nehmen könnte. Wir müssen auch eine größere Wohnung suchen, was zur Zeit mehr als schwierig ist. Ich werde mich noch mehr einschränken müssen, was Geldausgaben und Freizeit angeht. Aber so ist es nunmal...
sun-man
2021-09-22, 09:09:37
Glückwunsch ;).
Aber so GANZZZZ ungeplant kann das ja nicht sein, zumindest nach den Standardvermehrungsregeln.
Wohnungssuche wäre hier ne Katastrophe. Freunde haben nach Jahren ein kleines Haus gefunden zum maximalen Preis - aber auch nur weil sie durch den Job hunderte von Familien in der Stadt kennen.
00-Schneider
2021-09-22, 09:41:51
Habe gerade erfahren, dass meine Frau zum zweiten Mal schwanger ist. Wir haben die letzten Wochen immer wieder mal darüber gesprochen, ob wir ein zweites Kind wollen oder nicht. Wir konnten uns nicht entscheiden, weil es pro und contra gibt. Nun ist uns diese Entscheidung abgenommen worden :D Wir freuen uns, sind aber auch besorgt, ob das alles klappt. Es wird stressig, weil unsere Eltern weiter weg wohnen und wir keine direkte Unterstützung haben, die man spontan in Anspruch nehmen könnte. Wir müssen auch eine größere Wohnung suchen, was zur Zeit mehr als schwierig ist. Ich werde mich noch mehr einschränken müssen, was Geldausgaben und Freizeit angeht. Aber so ist es nunmal...
Glückwunsch an deine Frau! Du bist echt ein Sechser im Lotto! :)
Ungard
2021-09-22, 10:24:59
Glückwunsch, allerdings ist das zweite (gefühlt) schwieriger als das erste :-)
Aber man überlebt auch das.
Civtam
2021-09-22, 10:40:54
Glückwunsch! Der Rest wird auch noch. In Kompromissen lebt es sich manchmal am schönsten und das zweite Kind fügt sich bestimmt häuft ein.
WhiteVelvet
2021-09-22, 10:57:33
Danke Euch! Die Cousine meiner Frau meinte vor einigen Wochen, dass man selbst beim zweiten Kind entspannter sei, weil man das alles ja schon kennen würde. Man kennt die Abläufe und das stimmt auch. Aber es kommt natürlich auf den Charakter des zweiten Kindes an. Ich bin optimistisch, dass sich alles einspielen wird. Unsere erste Tochter ist gerade 1 Jahr alt geworden und hat jetzt 9 Monate Zeit, ihren Schlafplatz aus unserem Schlafzimmer ins Kinderzimmer zu verlegen :D
Colin MacLaren
2021-09-22, 11:03:57
Naja, ich zitiere dich von weiter vorne:
8 Tage krank plus 2-3 wo man eigentlich auch krank ist aber sich halt im Homeoffice so durchwurstelt= 11-12 Tage von ~20-21 Arbeitstagen = mehr krank als am arbeiten ;-)
Die 8 Tage sind kind krank und ich krank. Also Kind wird krank: Ich nehme drei Tage frei, meine Freundin 2. Die Woche drauf bin ich krank und bin fünf Tage weg.
Bisher war das im Juli, August und September jeweils so. Davor war Lockdown und danach blieben erstmal alle anderthalb Monate sauber. Beim Kinderarzt ist allerdings auch seit Anfang August die Hölle los, geht also nicht nur uns so.
Lurtz
2021-09-22, 13:45:56
Glückwunsch, allerdings ist das zweite (gefühlt) schwieriger als das erste :-)
Aber man überlebt auch das.
Die Belastung mit Baby und Kleinkind ist echt noch mal enorm höher. Allein das permanente Wäschewaschen ist einfach unfassbar, weil das Baby in 60% der Fälle an der Windel "vorbei" kackt und das Kleinkind gerade sauber wird, aber regelmäßig noch was in der Hose und/oder Bett landet :eek:
Immerhin ist unsere zweite Tochter im Vergleich zur ersten ein absoluter Sonnenschein.
Korfox
2021-09-22, 19:10:50
Keine Ahnung, was ihr beim Wickeln falsch macht, aber ihr macht etwas falsch. Wenn bei unseren zusammengenommen mal 20 Mal die Windel gesprengt wurde...
Screemer
2021-09-22, 19:13:32
Hab ich auch noch nie verstanden. Wie sagte unsere hebi so schön: die rüscherl müssen raus.
Monger
2021-09-22, 20:09:36
Die Belastung mit Baby und Kleinkind ist echt noch mal enorm höher. Allein das permanente Wäschewaschen ist einfach unfassbar, weil das Baby in 60% der Fälle an der Windel "vorbei" kackt und das Kleinkind gerade sauber wird, aber regelmäßig noch was in der Hose und/oder Bett landet :eek:
Schlechte Windeln. Pampers sind die miesesten. Hab n halbes dutzend Sorten ausprobiert, die von Aldi sind die besten. Haben aktuell Amazon, die sind auch gut. Und im Zweifel eine Nummer größer.
Finch
2021-09-22, 21:58:08
Schlechte Windeln. Pampers sind die miesesten. Hab n halbes dutzend Sorten ausprobiert, die von Aldi sind die besten. Haben aktuell Amazon, die sind auch gut. Und im Zweifel eine Nummer größer.
Bei uns passen die Windeln von Pampers. Bisher gab es vielleicht 2 Fälle wo mehr dreckig wurde.
sven2.0
2021-09-22, 22:09:15
Hab n halbes dutzend Sorten ausprobiert, die von Aldi sind die besten.
Finde das löblich, aber Kinderhaut ist ja etwas anders als deine..
Monger
2021-09-22, 22:17:29
Finde das löblich, aber Kinderhaut ist ja etwas anders als deine..
🤪
Die kg Angabe auf den Windeln ist übrigens NICHT wieviel Kacke reinpasst.
Lurtz
2021-09-22, 22:22:30
Keine Ahnung, was ihr beim Wickeln falsch macht, aber ihr macht etwas falsch. Wenn bei unseren zusammengenommen mal 20 Mal die Windel gesprengt wurde...
Bei unserer ersten Tochter ist das praktisch nie passiert, da war die Windel höchstens fünf Mal gesprengt. Bei ihr schießt es oft sofort beim Geschäft raus.
Und meine Frau ist immerhin Kinderkrankenschwester, die wird schon wissen wie man wickelt.
Schlechte Windeln. Pampers sind die miesesten. Hab n halbes dutzend Sorten ausprobiert, die von Aldi sind die besten. Haben aktuell Amazon, die sind auch gut. Und im Zweifel eine Nummer größer.
DM, Rossmann, Pampers, immer das gleiche.
Korfox
2021-09-23, 10:55:38
Tagsüber haben wir DM, nachts Pampers, sonst sprengt es die Windel.
Bei beiden Kindern identisch.
_CaBaL_
2021-09-23, 11:14:23
Wir sind mit Lillydoo echt gut gefahren, und da geht echt ne Menge Flüssigkeit rein.
Boah was bin ich froh, dass die Zeit vorbei ist. Nur ist Madame jetzt seit fast 1,5 Jahren auf Movicol sonst gibt's jedesmal Verstopfung, weil sie nicht kacken geht...
Da kannst Dir den Mund fusselig reden, hilft alles nix.
[dzp]Viper
2021-09-23, 11:45:38
Tagsüber haben wir DM, nachts Pampers, sonst sprengt es die Windel.
Bei beiden Kindern identisch.
Wir hatten Tagsüber Stoffwindeln und Nachts Pampers. Genauso auf Reisen haben wir dann Pampers genommen. Stoffwindeln sind zwar toll aber für die Nacht und auf Reisen total unpraktisch.
sun-man
2021-09-23, 12:28:39
Irgendwie fühle ich gerade ein zucken der Mundwinkel bei Erinnerung an den 6Kg Einlage-Thread in nem Heimwerkerforum (Web-Klassiker) ;) :D
EureDudeheit
2021-09-23, 15:41:30
Wir sind mit Lillydoo echt gut gefahren, und da geht echt ne Menge Flüssigkeit rein.
Boah was bin ich froh, dass die Zeit vorbei ist. Nur ist Madame jetzt seit fast 1,5 Jahren auf Movicol sonst gibt's jedesmal Verstopfung, weil sie nicht kacken geht...
Da kannst Dir den Mund fusselig reden, hilft alles nix.
Mal auf Morbus Hirschsprung untersucht?
Cerise
2021-09-27, 11:33:45
Mal auf Morbus Hirschsprung untersucht?
Das ist sehr selten. Je nachdem wie alt die Kleine ist ist es alterstypisch. Unserer braucht Macrogol seit kurz nach dem ersten Geburtstag, typisch ist laut KiA ein Beginn der Verstopfungsproblematik um den zweiten Geburtstag rum.
Da sprengt es bei uns die Windeln übrigens dramatisch :D
Plutos
2021-09-27, 15:25:14
Boah was bin ich froh, dass die Zeit vorbei ist. Nur ist Madame jetzt seit fast 1,5 Jahren auf Movicol sonst gibt's jedesmal Verstopfung, weil sie nicht kacken geht...
Das ist sehr selten. Je nachdem wie alt die Kleine ist ist es alterstypisch. Unserer braucht Macrogol seit kurz nach dem ersten Geburtstag, typisch ist laut KiA ein Beginn der Verstopfungsproblematik um den zweiten Geburtstag rum.
Da sprengt es bei uns die Windeln übrigens dramatisch :D
Versteh ich das richtig, ihr gebt euren Kindern im Kleinkind-Alter schon Medikamente, damit sie kacken (können)? Das hab ich ja noch nie gehört. :| Mal die Ernährung unter die Lupe genommen?
Gut, dass man als Erwachsener die Phase seines Lebens, als man noch Baby war, verdrängte. Die Vorstellung, stinkenden Batz und Nässe an sich gewickelt zu haben, wäre heute weniger erfreulich. Schade aber, dass man Babys nicht fragen kann, wie sie's genau empfinden. Inkontinente oder Behinderte, sofern sie nicht auch geistig entsprechend abbauten, sind da nur teilweise hilfreich.
Lurtz
2021-09-27, 16:43:15
Versteh ich das richtig, ihr gebt euren Kindern im Kleinkind-Alter schon Medikamente, damit sie kacken (können)? Das hab ich ja noch nie gehört. :| Mal die Ernährung unter die Lupe genommen?
Scheint durchaus üblich zu sein. Die Kinder haben Schmerzen, weil sie Verstopfung haben, gehen dann nicht kacken, sondern behalten es im Darm, was dann einen Teufelskreislauf in Gang setzt.
Therapie: Monatelange Movicol-Therapie, bis sie vergessen haben, dass es weh tut :ugly:
Flyinglosi
2021-09-27, 16:52:59
Kenne ähnliche Geschichten aus der Familie meiner Frau. Allerdings gabs da keine Medikamente. Bin echt froh, dass unsere Kleine das Thema (Toilettengang) recht unspektakulär gehandelt hat. Gab exakt ein Missgeschick und das wars.
Cerise
2021-09-27, 17:11:47
Versteh ich das richtig, ihr gebt euren Kindern im Kleinkind-Alter schon Medikamente, damit sie kacken (können)? Das hab ich ja noch nie gehört. :| Mal die Ernährung unter die Lupe genommen?
Lies dich doch bitte einfach erstmal in die Thematik ein, bevor du so eine Frage stellst. Dann kannst du dir die Antwort nämlich selbst geben.
Edit: hier, Service für dich: https://knopf-im-bauch.com/
Monger
2021-09-27, 17:44:31
Versteh ich das richtig, ihr gebt euren Kindern im Kleinkind-Alter schon Medikamente, damit sie kacken (können)? Das hab ich ja noch nie gehört. :| Mal die Ernährung unter die Lupe genommen?
Was man halt so alles erst mit Kindern lernt...
Babys können übrigens bei Geburt nicht richtig kacken. Das ist nicht angeboren, sondern müssen sie erst lernen. Und vor allem Kaiserschnittbabys haben Probleme mit der Darmflora (aka Koliken).
Korfox
2021-09-27, 20:59:04
Gut, dass man als Erwachsener die Phase seines Lebens, als man noch Baby war, verdrängte. Die Vorstellung, stinkenden Batz und Nässe an sich gewickelt zu haben, wäre heute weniger erfreulich. Schade aber, dass man Babys nicht fragen kann, wie sie's genau empfinden. Inkontinente oder Behinderte, sofern sie nicht auch geistig entsprechend abbauten, sind da nur teilweise hilfreich.
:uponder:
Da die meisten Kinder so mit 2-3 Jahren allmählich proper werden kann man sie sehr wohl fragen, wie es sich anfühlt. Und das Verhalten von Babys und Kleinkinder minimal interpretiert stellt man fest: wenn es kalt wird fangen Babys an zu plärren und Kleinkinder geben zu, dass sie die Windel voll haben.
Colin MacLaren
2021-09-29, 11:28:00
Mag jetzt zufällig mal so sein, aber du bist ja laut eigener Aussage mehr krank als am arbeiten.
Es kann auch sein, dass ich wegen meinem Rheuma grundsätzlich infektanfälliger bin.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/69405/Warum-Rheumapatienten-anfaelliger-fuer-Infekte-sind
Cerise
2021-10-01, 09:36:01
Darf ich fragen, wie lange bei Euch die Kindergartendurchseuchung rumging und wie lange ihr das ebenfalls mitmachen musstet?
Habe gerade die Aussage eines Kinderarztes gelesen, im ersten Betreuungsjahr ist mit durchschnittlich ~25 Infekten zu rechnen, danach 8-10/a. :eek:
Ungard
2021-10-01, 09:48:03
Tochter (bald 2) jetzt 1 Monat in der Krippe: Nichts :-)
Cerise
2021-10-01, 11:15:47
Tochter (bald 2) jetzt 1 Monat in der Krippe: Nichts :-)
Voll gut!
Sohn, nur einmal ungeplant eine 3/4 Stunde da gewesen: seit 1,75 Wochen krank.
Wir bilden zusammen den Durchschnitt! :freak:
Im Kindergarten tauscht man viel aus: Bakterien, Viren, Essen, Spielzeug, Kram von zu Hause, Nettigkeiten, Boshaftes, Blablaba ...
Finch
2021-10-01, 12:05:44
Voll gut!
Sohn, nur einmal ungeplant eine 3/4 Stunde da gewesen: seit 1,75 Wochen krank.
Wir bilden zusammen den Durchschnitt! :freak:
Ich weiß garnicht, wann mein Sohn das letzte mal nicht gehustet hat...
Flyinglosi
2021-10-01, 12:36:52
Unsere Kleine (3) hat auch das erste Monat Kindergarten hinter sich. Zweimal wurde nachts ein wenig gehustet, aber morgens war sie wieder fit. Bis dato läufts also bzgl. Infektionen recht gut.
[dzp]Viper
2021-10-01, 12:43:42
Unsere Kleine (3) hat auch das erste Monat Kindergarten hinter sich. Zweimal wurde nachts ein wenig gehustet, aber morgens war sie wieder fit. Bis dato läufts also bzgl. Infektionen recht gut.
Kommt noch.. Herbst fängt ja gerade erstmal an und bisher ist der Herbst warm und trocken :D
Flyinglosi
2021-10-01, 12:53:19
Viper;12807927']Kommt noch.. Herbst fängt ja gerade erstmal an und bisher ist der Herbst warm und trocken :D
Wenn, dann ist es auch OK. Mit meinen 30h im Homeoffice und den 15h meiner Frau (beides flexibel einteilbar) kann man ein paar zusätzliche Stunden für den Krankendienst locker unterbringen.
_CaBaL_
2021-10-01, 13:56:19
Versteh ich das richtig, ihr gebt euren Kindern im Kleinkind-Alter schon Medikamente, damit sie kacken (können)? Das hab ich ja noch nie gehört. :| Mal die Ernährung unter die Lupe genommen?
Ja ist ein Pulver was morgens in einen Schluck Wasser kommt und dafür sorgt, dass quasi der Stuhl im Enddarm weich bleibt.
Da kannst stundenlang im Internet lesen, das Problem ist alles andere als selten. Aber Apfelsaft, Pflaumen, dieses jene bla bla bla
Man kann niemanden zum kacken zwingen und wir waren auch schon zwei mal in der Rettungsstelle zum Einlauf. Mittlerweile geht's aber mit Movicol, ich versuche mich gerade an der Dosissenkung.
Jetzt isse auch gerade wieder zu Hause, hustet wie verrückt und der Kinderarzt meinte, ich soll mich auf zwei Wochen einstellen, die Viren sind dieses Jahr hartnäckig.
Unsere Kleine (3) hat auch das erste Monat Kindergarten hinter sich. Zweimal wurde nachts ein wenig gehustet, aber morgens war sie wieder fit. Bis dato läufts also bzgl. Infektionen recht gut.
Unser Kurzer hat es quasi nie ausgehebelt. Immer nur bisschen Rotznase gehabt. Dafür hat es uns Erwachsene dann meist umgehauen. Das hat sich aber mittlerweile auch erledigt.
Mein Sohn hat heute seinen dritten Geburtstag. Seit 15 Jahren feiert die Familie meiner (nochnichtex)Frau und ich gemeinsam quasi jeden Geburtstag in der überschaubaren Familienschar an diesen Tagen mit Kaffeetrinken und fast immer Abendessen. Auch heute ist das nicht anders nur mit der Ausnahme, dass ich nicht daran teilnehmen darf. Zum Geburtstag meiner Tochter im Juni war das noch kein Problem. Jetzt hätte ich mich vorher melden sollen um abzuklären ob ich meinen Sohn an seinem Geburtstag sehen darf und ihn evtl. Vormittags zu mir nehme. Was zur zufrierende Hölle ist mit dieser Frau los?
Flyinglosi
2021-10-10, 17:31:58
Jetzt hats die Kleine erwischt :D
Seit Freitag hat sie Schnupfen mit Fieber, aber ist zum Glück gut drauf.
Habe meinen nach 2 Wochen aus der Kiga genommen (er ist 15 Monate)
2 Betreuer auf 12 Kinder wovon 8 neu waren
das war sogar für mich traumatisierend
jetzt machen wir die Eingewöhnung in einer privaten Kindertagesstätte - fragt nicht nach dem Preis
ist leider nicht so modern aber er ist der einzige neue und es sind 1.5 Betreuer auf 5 Kinder
Monger
2021-10-11, 12:42:17
Habe meinen nach 2 Wochen aus der Kiga genommen (er ist 15 Monate)
2 Betreuer auf 12 Kinder wovon 8 neu waren
das war sogar für mich traumatisierend
Unserer war damals n bissl über zwei Jahre, haben ihn nach 6 Wochen rausgenommen. War schmerzhaft, hat fast ein Jahr gedauert bis wir den nächsten Kiga Platz hatten, aber war die weit, weit bessere Entscheidung als ihn da zu lassen.
Ungard
2021-10-11, 13:28:53
Normal hat man so 3 auf 15.
Bei uns gab es wegen schwangeren Erzieherinnen auch jetzt nur 2 auf 11, aber nur 3 neue Kinder. Ist ok geht auch nur bis mittags.
1,5 ist mit Springer? Was bei unter 2 ja problematisch ist, beim wickeln ist eine ja voll beschäftigt. Wer guckt dann auf die anderen 4 Kinder?
Korfox
2021-10-11, 14:16:52
Habe meinen nach 2 Wochen aus der Kiga genommen (er ist 15 Monate)
2 Betreuer auf 12 Kinder wovon 8 neu waren
das war sogar für mich traumatisierend
Unserer war damals n bissl über zwei Jahre, haben ihn nach 6 Wochen rausgenommen. War schmerzhaft, hat fast ein Jahr gedauert bis wir den nächsten Kiga Platz hatten, aber war die weit, weit bessere Entscheidung als ihn da zu lassen.
https://www.advocado.de/ratgeber/verwaltungsrecht/kita-platz/rechtsanspruch-auf-einen-kita-platz.html
Es gibt halt (inzwischen fast überall?) das Recht auf einen Betreuungsplatz. Das heißt noch lange nicht, dass mehr Geld in einen Ausbau der Betreuung fließt.
Bei uns ist inzwischen immerhin angekommen, dass bald die Schlüssel geändert werden und es mehr Geld und Mitarbeiter gibt.
Flyinglosi
2021-10-11, 14:22:37
Normal hat man so 3 auf 15.
Heftig, wir haben im Kindergarten (ab 3 Jahren) aktuell 3 Betreuer auf 8 Kinder.
taddy
2021-10-11, 14:25:28
Kurzer (14monate) hat sich eine Grippe eingefangen und damit gleich alle 2Beiner im Haushalt niedergestreckt. GG
Korfox
2021-10-11, 14:43:37
Wurd ja Mal zeit, taddy :D
Ungard
2021-10-11, 15:16:33
Heftig, wir haben im Kindergarten (ab 3 Jahren) aktuell 3 Betreuer auf 8 Kinder.
Nicht ausgelastet, der KiGa oder wie kommt die Zahl zustande?
Geplant kann das ja nicht sein?
Ich mein für die Kids sicher nicht schlecht, wobei man im Kindergarten ja schon relativ selbstständig ist.
Bayern gehört beim Betreuungsschlüssel ja eher zu den guten BL:
Rechnerisch kamen in Bayern 2019 in Krippengruppen durchschnittlich 3,7 Kinder auf eine Fachkraft. In Kindergartengruppen waren es 8,3 Kinder.
Ansonsten ist ja überall Mangel, was uA ja auch an der Ausbildung liegt die am Anfang null bezahlt ist...
Flyinglosi
2021-10-11, 15:23:40
Nicht ausgelastet, der KiGa oder wie kommt die Zahl zustande?
Geplant kann das ja nicht sein?
Ich mein für die Kids sicher nicht schlecht, wobei man im Kindergarten ja schon relativ selbstständig ist.
Leben in Österreich. Soweit ich es richtig verstanden habe, wären zwei BetreuerInnen auf 8 Kinder Standard und da es in der Gruppe ein Kind mit Integrations-Bedarf gibt, kommt eine zusätzliche Kraft dazu.
Selbstständig ist auch relativ. Die machen z.B. recht viel Ausflüge und da macht ein höheres Betreuungsverhältnis schon Sinn. Am Ende kann man im Ernstfall ja immer nur einem Kind nachlaufen. Wobei ich eh schon aufgehört hab, meine Maßstäbe anzulegen. Sofern ich das beurteilen kann, haben die drei Betreuerinnen eben ganz andere Skills als "normale" Eltern. Da schaukelt eine vermutlich 8 weinende Kinder nebenbei in den Schlaf.
Leben in Österreich. Soweit ich es richtig verstanden habe, wären zwei BetreuerInnen auf 8 Kinder Standard und da es in der Gruppe ein Kind mit Integrations-Bedarf gibt, kommt eine zusätzliche Kraft dazu.
Es gibt gesetzliche Vorgaben und die unterbieten eigentlich alle Einrichtungen.
Österreich auf die Schnelle:
Für Kindergärten sieht die gesetzliche Regelung einen Schlüssel von 1:12 bis 1:17 vor, die Höchstgrenzen in den Gruppen liegen bei 20 und 25 Kindern.
Quelle: https://www.eltern-forum.at/ratgeber-news/ratgeber-kinderbetreuung-in-oesterreich/
Also 1:4 ist da nicht mal nah dran. Unter 3 Jahre sieht es natürlich anders aus.
Empfohlen wird (Deutschland) 1:3 bei unter 3 jährigen und 1:7,5 bei ab 3 jährigen. Das sind aber Betreuungsschlüssel, die haben rein gar nichts mit der wirklichen Betreuungszeit zu tun.
Beispiel: wir haben in der Gruppe einen Betreuungsschlüssel von 1:1,14 (7 Vollzeitstellen auf 8 Plätze).
Da sind dann halt nicht Urlaube, Krankheit, Fortbildung etc mit drin und außerdem müssen wir 24 Stunden am Tag 365 Tage in Jahr abdecken, da sind wir dann zur Kernarbeitszeit trotzdem maximal mit 3 Fachkräften.
Flyinglosi
2021-10-11, 15:59:36
@Filp: Ich hab nur wieder gegeben was ich bisher so aufgeschnappt habe. Chancen stehen hoch, dass das nichts mit den gesetzlichen Vorgaben zu tun hat bzw. hab ich mir bisher darüber wenig Gedanken gemacht, weil das Betreuungsverhältnis aktuell eh extrem gut ist.
Cerise
2021-10-13, 12:33:41
Habe meinen nach 2 Wochen aus der Kiga genommen (er ist 15 Monate)
2 Betreuer auf 12 Kinder wovon 8 neu waren
das war sogar für mich traumatisierend
jetzt machen wir die Eingewöhnung in einer privaten Kindertagesstätte - fragt nicht nach dem Preis
ist leider nicht so modern aber er ist der einzige neue und es sind 1.5 Betreuer auf 5 Kinder
Ich habe genau einen Eingewöhnungstag mitgemacht. 2 Erzieherinnen (höchstens eine davon hat wirklich diesen Beruf erlernt), beide blutjung ohne Erfahrung, 10 neu einzugewöhnende Kinder (von 12). Die gesamte Einrichtung hat keine Springer. Im Kindergarten 2 Erzieher pro 25 Kinder, wenn es in der Krippe eng wird muss jemand vom Kindergarten einspringen und der andere bleibt mit 25 Kindern alleine. Absoluter Wahnsinn, was ich in den 45 Minuten Anwesenheit erlebt habe.
Zum Glück hat sich parallel eine andere Lösung für die Betreuung aufgetan.
Flyinglosi
2021-10-13, 12:51:15
Eventuell ist es ja auch einfach keine gute Idee Kinder vor dem 3. Lebensjahr mal eben in für einem fremde Obhut zu übergeben.
Wobei ich ja erst durch das Thema erfahren habe, wie "Karriere"-geil selbst die einfachste Supermarkt-Verkäuferin anscheinend ist. Heutzutage meint ja jeder, dass jedes Monat weniger im Job massive Nachteile generiert. Wenn man diesen Typ Mensch nur häufiger im Berufsalltag auch wirklich antreffen würde :D
Semmel
2021-10-13, 12:56:15
Eventuell ist es ja auch einfach keine gute Idee Kinder vor dem 3. Lebensjahr mal eben in für einem fremde Obhut zu übergeben.
Wobei ich ja erst durch das Thema erfahren habe, wie "Karriere"-geil selbst die einfachste Supermarkt-Verkäuferin anscheinend ist. Heutzutage meint ja jeder, dass jedes Monat weniger im Job massive Nachteile generiert. Wenn man diesen Typ Mensch nur häufiger im Berufsalltag auch wirklich antreffen würde :D
Das frage ich mich auch, was dieser Fremdbetreuungswahn bringen soll. Gerade für die Supermarkt-Verkäuferin lohnt es sich überhaupt nicht, mehr arbeiten zu gehen. Das fressen die Betreuungskosten, Fahrkosten, Steuern usw. vollständig wieder auf. Die Leute sind entweder "karrieregeil" oder können nicht rechnen.
Ich und meine Freundin arbeiten beide nur in Teilzeit und unsere Arbeitszeiten sind überschneidungsfrei. Somit brauchen wir keine Fremdbetreuung.
Cerise
2021-10-13, 13:15:33
Das frage ich mich auch, was dieser Fremdbetreuungswahn bringen soll. Gerade für die Supermarkt-Verkäuferin lohnt es sich überhaupt nicht, mehr arbeiten zu gehen. Das fressen die Betreuungskosten, Fahrkosten, Steuern usw. vollständig wieder auf. Die Leute sind entweder "karrieregeil" oder können nicht rechnen.
Ich und meine Freundin arbeiten beide nur in Teilzeit und unsere Arbeitszeiten sind überschneidungsfrei. Somit brauchen wir keine Fremdbetreuung.
Auch die Supermarktverkäuferin hat ein Recht auf Selbstbestimmung, man darf es kaum glauben. Altersarmut und Rentenlücke betreffen sie noch mehr als andere. Nicht immer haben beide Eltern so flexible Arbeitgeber. Es gibt viele Gründe, und Pauschalverurteilungen helfen niemandem.
Für die Fehler im System sind nicht die Eltern verantwortlich.
Und ja, jeder Monat ohne Job ist ein Monat, der deine Chance auf eine Entwicklung im Job, und damit verbunden eine Gehaltserhöhung, statistisch verschlechtert. Damit kommt man in der Gegenwart vielleicht klar, wenn man sehr privilegiert ist, aber später im Rentenalter halt nicht mehr.
Flyinglosi
2021-10-13, 13:20:45
Auch die Supermarktverkäuferin hat ein Recht auf Selbstbestimmung, man darf es kaum glauben. Altersarmut und Rentenlücke betreffen sie noch mehr als andere. Nicht immer haben beide Eltern so flexible Arbeitgeber. Es gibt viele Gründe, und Pauschalverurteilungen helfen niemandem.
Für die Fehler im System sind nicht die Eltern verantwortlich.
Umgekehrt sind die fehlenden Möglichkeiten einiger aber nicht der Persilschein für die Allgemeinheit. In meinem direkten Umfeld bzw. der Nachbarschaft ist das ne reine Entscheidung bzgl. Wohlstand. Man hat sich ne dicke Hütte finanziert und wollte nicht auf Pool und Neuwagen verzichten. Deswegen muss eben möglichst schnell wieder gearbeitet werden.
Mit Selbstbestimmung hat das rein gar nichts zu tun, denn am Ende wälzen solche Leute nur ihre Pflichten auf die Allgemeinheit ab.
Und zur Sicherheit: Ich bin ein großer Verfechter davon, Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen bzw. soweit als möglich auszubauen. Aber umgekehrt gehört ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Kinder kein Hobby sind, dass man sich nach Lust und Laune einteilt. Und das betrifft meiner Erfahrung nach vorallem jene "Schichten" wo man eigentlich eh ein wenig flexibler wäre.
Cerise
2021-10-13, 13:29:36
Umgekehrt sind die fehlenden Möglichkeiten einiger aber nicht der Persilschein für die Allgemeinheit. In meinem direkten Umfeld bzw. der Nachbarschaft ist das ne reine Entscheidung bzgl. Wohlstand. Man hat sich ne dicke Hütte finanziert und wollte nicht auf Pool und Neuwagen verzichten. Deswegen muss eben möglichst schnell wieder gearbeitet werden.
Mit Selbstbestimmung hat das rein gar nichts zu tun, denn am Ende wälzen solche Leute nur ihre Pflichten auf die Allgemeinheit ab.
Und zur Sicherheit: Ich bin ein großer Verfechter davon, Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen bzw. soweit als möglich auszubauen. Aber umgekehrt gehört ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Kinder kein Hobby sind, dass man sich nach Lust und Laune einteilt. Und das betrifft meiner Erfahrung nach vorallem jene "Schichten" wo man eigentlich eh ein wenig flexibler wäre.
Für den geschilderten Fall habe ich persönlich auch kein Verständnis, aber dennoch bleibe ich dabei, dass es jedem Elternteil zusteht, zu sagen "Ich brauche neben den Kindern auch noch anderen Input, sonst bin ich kein gutes Elternteil, und ich möchte mich nicht finanziell abhängig machen".
Meine Erfahrung ist leider, dass sowas gerne von dem Elternteil gefordert wird, der nicht weiß, wie anstrengend es ist, rund um die Uhr für ein Kind zu sorgen. Gleichberechtigte Modelle wie das von Semmel sind immer noch selten. Denn die Bereitschaft, selbst weniger zu arbeiten, vor allem wenn man mehr verdient als der andere, die ist sehr selten gegeben.
Flyinglosi
2021-10-13, 13:35:41
Meine Erfahrung ist leider, dass sowas gerne von dem Elternteil gefordert wird, der nicht weiß, wie anstrengend es ist, rund um die Uhr für ein Kind zu sorgen. Gleichberechtigte Modelle wie das von Semmel sind immer noch selten. Denn die Bereitschaft, selbst weniger zu arbeiten, vor allem wenn man mehr verdient als der andere, die ist sehr selten gegeben.
Weder meine Frau noch ich müssen im Normalfall rund um die Uhr für unsere Tochter sorgen, weil wir uns das eben aufgeteilt haben.
Mir geht es eigentlich nur darum, Bewusstsein für die Existenz dieser Variante zu schaffen bzw. ist auch nicht immer jeder verdiente Euro unbedingt nötig (weil ja gerne angeführt wird, dass einer der beiden mehr verdient als der andere). Am Ende soll und kann jeder selbst entscheiden, wie er das Thema handelt.
Aber ich nehme mir heraus meinen Unmut darüber kundzutun, wenn Kinderbetreuung tendenziell (in Österreich) immer mehr auf die Allgemeinheit abgewälzt wird, weil ich eigentlich keine Lust habe, das automatisch mit zu finanzieren und weil ich nicht glaube, dass dies dem Nachwuchs im Schnitt gut tut.
Semmel
2021-10-13, 13:44:09
Auch die Supermarktverkäuferin hat ein Recht auf Selbstbestimmung, man darf es kaum glauben.
Dann sollte man sich das mit den Kindern gut überlegen. Da ist es ganz schnell vorbei mit der Selbstbestimmung. :ugly:
Und ja, jeder Monat ohne Job ist ein Monat, der deine Chance auf eine Entwicklung im Job, und damit verbunden eine Gehaltserhöhung, statistisch verschlechtert. Damit kommt man in der Gegenwart vielleicht klar, wenn man sehr privilegiert ist, aber später im Rentenalter halt nicht mehr.
Manche Leute fixieren sich zu sehr auf's Hamsterrad. Man könnte fast meinen, der Job wäre die einzige Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.
Man kann es auch ruhiger angehen lassen. Dann hat man zwar kein Einfamilienhaus mit zwei Autos und einem Pool, sondern nur eine kleine Wohnung mit einem billigen Auto, aber hat man deutlich mehr Zeit. Ich denke auch, dass für Kinder mehr Aufmerksamkeit der Eltern wertvoller ist als ein Pool.
Ungard
2021-10-13, 13:46:40
Studien zeigen, dass gescheite Bereuung sich positiv auswirkt.
klar, wenn sich da 2 überforderte Erzieherinnen um 15 Babs/Kleinkinder kümmern müssen ist das schlecht.
Genauso wie wenn das Baby daheim nur vor die Glotze gesetzt wird weil Mami muss jetzt am Handy zocken.
Gibt es sicher beides. Genauso wie gute Krippen und gute Eltern.
Gerade in Coronazeiten finde ich Krippe nicht schlecht, da das Angebot für Kleinkinder doch arg geschrumpft ist.
Bei meiner ersten Tochter war ich oft mit ihr irgendwo, Musikkreis, Spielevormittag, einfach zum rauskommen und auch andere Eltern und Kinder kennenlernen, das ganze gab es jetzt so nicht.
Flyinglosi
2021-10-13, 13:51:40
Studien zeigen, dass gescheite Bereuung sich positiv auswirkt.
Sorry, aber um zu wissen das ne gute Betreuung sich positiv auswirkt brauch ich keine (ohnehin nicht verlinkte) Studie ;D
Die Frage ist aber, was eine gescheite Betreuung ausmacht und ob diese in Form von öffentlich zugänglichen Angeboten im Schnitt verfügbar (oder überhaupt theoretisch realisierbar) ist.
Die menschliche Komponente am "Abgeben" von teils noch nichtmal 1 Jahr alten Kindern trau ich mich eh schon lange nicht mehr laut beurteilen :rolleyes:
Bzgl. Angeboten und Rauskommen: Da sollte so mancher mal in sich gehen und sich fragen, ob wirklich der Nachwuchs nach solchen Angeboten lechzt, oder ob sich da nicht der eigene Unterhaltungswahn äußert.
Ungard
2021-10-13, 13:58:03
Darüber kann man natürlich reden, bei dir klang das so eher so grundsätzlich, wenn man Kinder u3 weggibt ist das Immer und überall schlecht.
Unsere Kleine geht jetzt mit fast 2 (Dezember) für 4 Stunden in die Krippe.
Nach der Eingewöhnung ist sie jetzt gleich morgens beim bringen im Gruppenraum bei spielen und auch beim abholen um kurz vor 12 will sie eigentlich noch bleiben.
die beiden Erzieherinnen machen das aber schon länger, die eine kenn ich noch wo unsere Große (jetzt 7) damals da war.
Flyinglosi
2021-10-13, 14:22:23
Darüber kann man natürlich reden, bei dir klang das so eher so grundsätzlich, wenn man Kinder u3 weggibt ist das Immer und überall schlecht
Zu einer allgemeinen Aussage wäre ich gar nicht fähig (weil zu wenig Ahnung), aber grad aktuell wird in meinem Umfeld wieder extrem viel über derartige Betreuung geschimpft, obwohl diese ja gleichzeitig beansprucht wird. Ich empfinde es dann einfach als grotesk, wenn hier sogar das Selbstbestimmungs-Recht von Eltern angeführt wird, aber mir selbige erzählen, dass der 1,5 jährige es in der Tagesstätte "hasst" und die Betreuerinnen keine Ahnung hätten.
Klar ist: Ich erzähle hier nur von Beispielen aus meinem Umfeld bzw. persönlichen Eindrücken, aber ich halte es schon für sinnvoll dann auch mal einen Gegenpol zu bilden und externe Betreuung nicht automatisch als den Standard gutzuheißen.
Ungard
2021-10-13, 14:43:50
Also wenn meine Tochter es hassen würde oder ich den Eindruck hätte es würde sich zu wenig gekümmert, dann würde ich mein Kind da raus holen und eine andere Lösung finden. Da geb ich dir recht das ist komisch.
Florida Man
2021-10-13, 20:16:12
Mein Sohn wird jetzt 1 und ich würde ihn immer wieder haben wollen. Ich liebe ihn sehr und ich freue mich jederzeit über ihn.
Die Wahrheit ist aber auch: Im Grunde kann ich keinem Hobby mehr nachgehen und meine Produktivität am Arbeitsplatz ist drastisch gesunken. Ich gehe auf meinen Sohn ein und will für ihn da sein, ruhigstellen oder irgendwie mal "abgeben" ist daher keine Option.
Ich hoffe, dass es jetzt mit zunehmenden Alter wieder einfacher wird, mal einen Film zu gucken, zei Stunden zu zocken oder abends was aus Lego zu bauen. Meine Hobbys fehlen mir schon.
Trotzdem: Das Leben ist nicht vorbei. Das bisherige Leben aber schon :)
Monger
2021-10-13, 20:29:49
Eventuell ist es ja auch einfach keine gute Idee Kinder vor dem 3. Lebensjahr mal eben in für einem fremde Obhut zu übergeben.
Nicht jeder kann sich private Betreuung leisten, und alle Kinder sind unterschiedlich.
Aber zumindest bei meinem Sohn war besonders deutlich, dass der kurz vor seinem 3ten Geburtstag einen gewaltigen mentalen Schub gemacht hat, und völlig anders auf andere Menschen danach zuging. Irgendwo da ist er von Baby zu Kleinkind gesprungen.
Deshalb bin ich mit Fremdbetreuung unter 3 auch äußerst skeptisch. Wenn man da jemand gutes hat, kann das super sein. Wenn das jemand ist der sich halt zeitgleich um 8 Kinder kümmern muss, und net so ganz auf der Wellenlänge liegt, dann hat ein Kind unter 3 möglicherweise ganz große Probleme, da Kompromisse eingehen zu können.
Ich rate jeder Familie: probiert es ruhig unter 3, aber rechnet nicht damit dass es klappt. Brecht es vor allem nicht übers Knie.
Nicht jeder kann sich private Betreuung leisten, und alle Kinder sind unterschiedlich.
Aber zumindest bei meinem Sohn war besonders deutlich, dass der kurz vor seinem 3ten Geburtstag einen gewaltigen mentalen Schub gemacht hat, und völlig anders auf andere Menschen danach zuging. Irgendwo da ist er von Baby zu Kleinkind gesprungen.
Deshalb bin ich mit Fremdbetreuung unter 3 auch äußerst skeptisch. Wenn man da jemand gutes hat, kann das super sein. Wenn das jemand ist der sich halt zeitgleich um 8 Kinder kümmern muss, und net so ganz auf der Wellenlänge liegt, dann hat ein Kind unter 3 möglicherweise ganz große Probleme, da Kompromisse eingehen zu können.
Ich rate jeder Familie: probiert es ruhig unter 3, aber rechnet nicht damit dass es klappt. Brecht es vor allem nicht übers Knie.
Unsere beiden Kinder waren beide mit knapp über einem Jahr in der Krippe. Beide waren sehr gern dort und haben dort auch massive Entwicklungen vollzogen. Ganz ehrlich glaube ich nicht, dass wir unsere Kinder trotz relativ häufigem innerfamiliärem Kontakt mit Gleichaltrigen so sozialisisieren hätten können. Kita war immer von halb 9 bis um 14 Uhr. Sprich vom gemeinsamen Frühstück in der Kita bis nach dem Mittagsschlaf. Die selben Zeiten haben wir dann für den Kiga beibehalten. Beide Kids waren in der selben Gruppe aber nie zusammen. Die Größe kam in den kiga als der kleine in die Kita kam und jetzt ist die große in der Schule und der Kleine ist in den kiga gewechselt. Unsere Kitagruppen waren mit 1:4-5 betreuten Kindern überschaubar belegt und nach meiner Einschätzung waren beide Kinder auch in der Kita sehr von ihren Erzieherinnen angetan. Als meine kleine mit knapp 2,5 nach Hause kam und mir die Metamorphose der Schmetterlingsraupen erklärt hat war ich richtig gerührt. Ich hab mit meinen Kindern die ersten Jahre sehr viel Zeit am Nachmittag verbracht und war dann viel mit ihnen draußen oder hab Zuhause mit ihnen gespielt, gelesen und gebastelt. Für mich eine tolle Zeit. Möchte aber auch die Zeit die durch Betreuung "frei" war nicht missen.
Andere Kinder von Freunden und Bekannten sind da bei weitem nicht so gut weg gekommen. Teilweiße war die Entscheidung in der Selbstbetreuung deutlich hinter unseren Kindern und auch andere Kitas haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das schlimmste Erlebnis hatte der kleine einer bekannten der sich im Stuhlkreis eingenässt hat weil ihn die Erzieherin nicht aufs Klo gehen ließ. Er solle das doch gefälligst vor dem Stuhlkreis machen. Das sind Erziehungsmethoden da könnt ich reinkotzen.
Man sieht, dass man Glück aber auch richtig Pech mit der Betreuung haben kann. Wir hatten Glück.
Flyinglosi
2021-10-13, 20:49:44
Den Sprung mit drei hab ich bei unserer Tochter auch beobachtet. Ein halbes Jahr davor hätte ich echt noch Bauchweh gehabt bzgl. Kindergarten bzw. war sie da von sich aus noch weit extremer auf meine Frau und mich fixiert. Dann kam quasi von selbst die Vorfreude auf den Kindergarten und es lief ab dem ersten Tag problemlos ab.
Wenn es (finanziell) nicht anders geht gibts eh nix zu diskutieren (deswegen bin ich ja wie gesagt persönlich dafür, wenn die entsprechenden Angebote ausgebaut werden). Aber wenn man die Wahl hat würde ich jeden raten mal nachzudenken, ob man diese einmalige Erfahrung wirklich zu relevanten Teilen outsourcen will.
Korfox
2021-10-14, 08:56:05
Es ist ja nicht immer nur die Finanzfrage. Es soll auch vorkommen, dass die Eltern es psychisch nicht schaffen.
Meines Erachtens ist für das Alter "unter dem 3-Jahre-Schub" eine Tagesmutter, die nur 3-4 Kinder betreut sehr vorteilhaft (so haben wir es bei beiden gemacht und für beide war es meines Erachtens eine gute Vorbereitung auf den Kindergarten, ohne sofort ins Haifischbecken geworfen worden zu sein).
Ungard
2021-10-14, 09:04:44
Mein Sohn wird jetzt 1 und ich würde ihn immer wieder haben wollen. Ich liebe ihn sehr und ich freue mich jederzeit über ihn.
Die Wahrheit ist aber auch: Im Grunde kann ich keinem Hobby mehr nachgehen und meine Produktivität am Arbeitsplatz ist drastisch gesunken. Ich gehe auf meinen Sohn ein und will für ihn da sein, ruhigstellen oder irgendwie mal "abgeben" ist daher keine Option.
Ich hoffe, dass es jetzt mit zunehmenden Alter wieder einfacher wird, mal einen Film zu gucken, zei Stunden zu zocken oder abends was aus Lego zu bauen. Meine Hobbys fehlen mir schon.
Trotzdem: Das Leben ist nicht vorbei. Das bisherige Leben aber schon :)
Ab 4-5 wird es besser da beschäftigen sie sich auch mal alleine oder schlafen abends durch, mit meiner großen (7) ist es mittlerweile recht einfach (bis zur Pubertät vermutlich :-D):
1. Sie geht oft zu Freunden, auch mit übernachten
2. Zusammen spielen geht gut, mal am WE 1h Switch oder halt Brettspiele oder Lego bauen
3. Alleine was machen ist auch immer ne Option, sie spielt auch gerne mal 2h alleine Lego und Papa darf NICHT mitmachen :)
4. Hörspiele oder auch jetzt langsam lesen (Drei ??? Kids usw) geht auch.
Man(n) hat also wieder Zeit.
Wäre da nicht der zweite Zwerg :D
Aber mit fast 2 wird das in 2-3 Jahren auch abgefrühstückt sein.
Es ist ja nicht immer nur die Finanzfrage. Es soll auch vorkommen, dass die Eltern es psychisch nicht schaffen.
Ein weiterer guter Grund für Kinderbetreuung wäre zum Beispiel noch der Spracherwerb von Kindern deren Eltern kein Deutsch sprechen. Die Kinder kann man in dem Alter ja schlecht in einen Deutschkurs schicken.
sun-man
2021-10-14, 17:03:44
By the Way.
Hat jemand von Euch nen Turnfloh und vielleicht ne Airtrack? Lohnt sich das? Ich bin nicht überzeugt, auch wenn die Lütte sie sogar selber zahlen will.
Eventuell ist es ja auch einfach keine gute Idee Kinder vor dem 3. Lebensjahr mal eben in für einem fremde Obhut zu übergeben.
Wobei ich ja erst durch das Thema erfahren habe, wie "Karriere"-geil selbst die einfachste Supermarkt-Verkäuferin anscheinend ist. Heutzutage meint ja jeder, dass jedes Monat weniger im Job massive Nachteile generiert. Wenn man diesen Typ Mensch nur häufiger im Berufsalltag auch wirklich antreffen würde :D
Nachdem ich mich dann auch mal schlau gemacht habe und feststellte wie naiv ich war, muss ich auch zugeben, dass ich es nicht sinnvoll finde Kinder vor 3 Jahren in fremde Betreuung zu geben
Dann habe ich meiner Frau vorgeschlagen noch 1.5 Jahre daheim zu bleiben...Resultat war ihr erster Ausraster seit ich sie kenne :wink:
Ich hoffe einfach mein Kleiner bleibt so ein süßer lebensfroher Drops ... wir teilen uns das hinbringen/abholen und dann ist er effektiv 4-5h fremdbetreut
Hoffe das packt er
sun-man
2021-10-14, 21:56:37
Tut er. Als Eltern sieht man das ganze 100* schlimmer als das Kind. Zumindest normalerweise. Die Trennung bei unserer war immer eine Katastrophe. Kaum 2 Minuten später waren wir vergessen und sie spielte bis zum abholen.....dann wollte sie nicht mehr weg. Das Spiel ging Tag für Tag so weiter
Bei der letzten KiGa war er völlig ausgewechselt und apathisch - wie die anderen Kinder dort :mad:
Monger
2021-10-14, 22:08:10
Hoffe das packt er
Packen tun sie es alle. Im Worst case wird das Kind dann so wie ich.
Ich weiß nicht genau was in meiner Kindheit, aber ich hab seitdem so alle Anzeichen die man mit so einem Betreuungsschaden in Verbindung bringt: geschädigtes Urvertrauen, total distanziertes, unterkühltes Verhältnis zu den Eltern...
Hat mich zwei Jahre Therapie gekostet, bis ich halbwegs beziehungsfähig wurde. Hatte ein fieses Nähe-Distanz Problem, was mir etliche potentielle Beziehungen zerstört hat. Dazu noch ein paar Angst-Störungen.
Wäre jetzt natürlich unfair alles nur auf ein Ereignis zurückzuführen, meine Eltern waren da natürlich völlig ahnungslos. Aber man kann in der Kindheit jemandem unabsichtlich nen psychischen Knacks versetzen, ohne es zu merken.
Das ist auch meine Angst - unter 3 Jahre ist eine sehr sensible Zeit!
Was ich gesehen hab waren aufgrund von extremen Stress über-angepasste Kinder
Packen tun sie es alle. Im Worst case wird das Kind dann so wie ich.
Ich weiß nicht genau was in meiner Kindheit, aber ich hab seitdem so alle Anzeichen die man mit so einem Betreuungsschaden in Verbindung bringt: geschädigtes Urvertrauen, total distanziertes, unterkühltes Verhältnis zu den Eltern...
Hat mich zwei Jahre Therapie gekostet, bis ich halbwegs beziehungsfähig wurde. Hatte ein fieses Nähe-Distanz Problem, was mir etliche potentielle Beziehungen zerstört hat. Dazu noch ein paar Angst-Störungen.
Wäre jetzt natürlich unfair alles nur auf ein Ereignis zurückzuführen, meine Eltern waren da natürlich völlig ahnungslos. Aber man kann in der Kindheit jemandem unabsichtlich nen psychischen Knacks versetzen, ohne es zu merken.
Den bekommst du aber nicht durch Krippe oder Kiga, der kommt viel eher vom Eltern-Kind Verhältnis und das kann schon in frühester Kindheit passieren und sich auf den ganzen Rest des Lebens Auswirkungen.
Wir haben nicht erst ein Kind mit 6-7 Monaten aufgenommen, bei dem Bindungsstörungen extrem ausgeprägt sind. Es ist manchmal echt erschreckend, wenn eine Mutter ihr Kind bei der Aufnahme abgibt und dieses absolut gar nicht auf die Mutter reagiert, wenn diese sich verabschiedet.
Flyinglosi
2021-10-14, 22:34:32
Dann habe ich meiner Frau vorgeschlagen noch 1.5 Jahre daheim zu bleiben...Resultat war ihr erster Ausraster seit ich sie kenne :wink:
:biggrin:
Ist sicher umso schwieriger sich (beruflich) zu arrangieren wenn man schon mitten drin steckt. Das ist einer der Gründe warum ich hier schreibe. Eventuell wird der ein oder andere so ein paar Jahre vorab drauf aufmerksam und kann es sich nach seinem Geschmack richten.
Bei uns lief da bzgl. Möglichkeiten auch recht viel (zufälligerweise) genau richtig zusammen, weswegen ich hier auch niemanden belehren wollte.
Anderer Zugang der vielleicht klar macht, warum ich so auf dem Thema rumreite: Ich glaube, dass es auch für die Eltern ne sehr sinnvolle Erfahrung ist, zumindest einige Jahre die vollständige Verantwortung zu übernehmen und nicht sogar hier die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Das generiert übertrieben formuliert ein gesundes Maß an Demut, denn ich z.B. bei vielen Männern aus den letzten Generationen vermisse. Das impliziert aber auch klar, dass sich beide Elternteile um die Aufgabe annehmen müssen. Am Ende gehts mir nur drum, dass ordentlich darüber nachgedacht wird (weil ich aktuell zu oft erlebe, dass Betreuung quasi als alternativlose Variante gedacht wird).
Zu den genannten Gründen bzw. Argumenten "pro" externer Betreuung: Mag alles sein, aber oft werden die diversen Gründe ja erst rückwirkend gesucht um die bereits getroffene Entscheidung zu rechtfertigen. Steht natürlich auch jedem frei, aber man belügt sich eben nicht selten einfach selbst.
@Filp: Muss mich übrigens korrigieren: Die Gruppe meiner Tochter umfasst aktuell 14 Kinder. Ich hatte die ursprünglich genannten 8 Kinder mit der Anzahl jener vertauscht, die heuer frisch dazu gekommen sind.
Monger
2021-10-14, 23:20:30
Den bekommst du aber nicht durch Krippe oder Kiga, der kommt viel eher vom Eltern-Kind Verhältnis und das kann schon in frühester Kindheit passieren und sich auf den ganzen Rest des Lebens Auswirkungen.
Da ich erst mit 3 im Kiga war, lags wohl auch nicht daran. Ich weiß es im Detail ja nicht, weiß aber dass mein Vater in der Zeit davor beruflich sehr eingespannt und meine Mutter überfordert war. Beide waren alte Schule, hatten so ihre Probleme mit körperlicher Nähe, oder irgendwie sonst Emotionen auszudrücken. Ansonsten kluge, bodenständige Leute. Keine Drogen, kein Alkohol, keine Affären, aber irgendwie war das Verhältnis zwischen den Kindern (hab ja vier Geschwister) und den Eltern kaputt.
Ich wurde das "Jedermann Baby" genannt, weil ich im Jedermann Sportverein anscheinend überall zur Betreuung mal rumgereicht wurde. Mit dem heutigen Wissen war es vielleicht nicjt optimal, bei so nem kleinen Kind alle paar Tage die Bezugsperson zu wechseln...
Ich denke, alle hier im Forum kriegen das besser hin. So kopfgesteuert sind selbst die größten Nerds hier nicht, als dass man jahrzehntelang da Störungen ignoriert.
Tidus
2021-10-15, 12:55:22
Unsere kleine kam mit ca. 2,5 Jahren (letzten August) in den Kindergarten. Erstens aus finanziellen Gründen und zweitens auch weil wir ein wenig an ihr verzweifeln.
Wenn wir andere Kinder sehen (auch schon vor der Kita) sind diese ständig glücklich, lachen viel usw. Unsere Kleine wirkt ständig unglücklich, ist nur am Nörgeln und Rumheulen... obwohl wir komplett auf sie eingehen und sie eben nicht vom TV parken oder ähnliches dummes Zeug machen.
In der Kita ist sie wohl zufrieden und spielt auch viel mit den anderen Kids. Sie freut sich auch wenn wir sie abholen, aber kaum sind wir zu Hause, da geht die Trotzphase wieder los... es ist einfach grauenhaft. Nur Nörgelei, Heulerei und aus Prinzip wird immer das Gegenteil von dem gemacht was wir sagen...
Ein Problem was da mit reinschlägt ist auch, dass sie in der Kita keinen Mittagsschlaf macht... und um 15 Uhr können wir sie nicht mehr hinlegen, weil wir sie dann abends nicht ins Bett bekommen... :usad:
Ich liebe meine Tochter wirklich über alles, aber Stand jetzt würde ich nicht nochmal ein Kind wollen, so hart das auch klingen mag. :usad:
Nervlich sind meine Frau und ich völlig blank.
Korfox
2021-10-15, 12:58:33
Unsere kleine kam mit ca. 2,5 Jahren (letzten August) auf die Welt.
:eek: Olchi?
Wenn wir andere Kinder sehen (auch schon vor der Kita) sind diese ständig glücklich, lachen viel usw. Unsere Kleine wirkt ständig unglücklich, ist nur am Nörgeln und Rumheulen... obwohl wir komplett auf sie eingehen und sie eben nicht vom TV parken oder ähnliches dummes Zeug machen.
Das sieht nur so aus.
Wir haben auch ein Vorzeigekind, das immer strahlt und glücklich ist (und auch schon immer war), wenn man unterwegs war und zu Hause dann die Nöhlerei (bzw. ursprünglich Brüllerei).
Die Kleine ist sowohl unterwegs, als auch daheim, "authentischer". Aber insgesamt viel näher am Gebrüll gebaut. Ist vielleicht auch ein Bisschen das Schicksal vieler kleiner Geschwister.
Absolut verständlich, dass ihr nervlich blank seid. Ihr macht das mit Sicherheit gut und richtig. Bei uns ist es ähnlich. Lieber die Kinder früh in die Betreuung, als dauerhaft und ständig bei zwei - in dem Moment - völlig überforderten Bezugspersonen.
Tidus
2021-10-15, 13:06:12
:eek: Olchi?
Also bei mir steht da "in den Kindergarten" :upara:
Das sieht nur so aus.
Wir haben auch ein Vorzeigekind, das immer strahlt und glücklich ist (und auch schon immer war), wenn man unterwegs war und zu Hause dann die Nöhlerei (bzw. ursprünglich Brüllerei).
Die Kleine ist sowohl unterwegs, als auch daheim, "authentischer". Aber insgesamt viel näher am Gebrüll gebaut. Ist vielleicht auch ein Bisschen das Schicksal vieler kleiner Geschwister.
Absolut verständlich, dass ihr nervlich blank seid. Ihr macht das mit Sicherheit gut und richtig. Bei uns ist es ähnlich. Lieber die Kinder früh in die Betreuung, als dauerhaft und ständig bei zwei - in dem Moment - völlig überforderten Bezugspersonen.
Dazu kommt dann derzeit eine Anti-Mama-Phase, was meine Frau zusätzlich belastet, weil ich im Home-Office arbeite und nicht immer verfügbar sind... erklär das mal dem Kind...
Ich hoffe einfach, dass sich das Ganze irgendwann legt und beruhigt. Laut Betreuern geht es der Kleinen in der Kita sehr gut und sie spielt viel. Wir hoffen, dass sie dort nun ihre ersten Freunde findet (durch Corona und unseren Umzug gab's da vorher nicht viel) und sich weiter entwickelt.
Nächste Woche haben wir noch nen Entwicklungstest in einer Kinderklinik, weil sie zu wenig spricht. Aktuell fängt sie aber endlich an, einiges nachzuplappern.
Könnte natürlich auch ein Grund für ihren Frust sein, weil sie sich nicht ausdrücken kann.
Wir sind jedenfalls froh, dass sie in der Kita zufrieden zu sein scheint. Jedenfalls geht sie morgens gerne hin und es gibt auch kein Geheule mehr beim Verabschieden.
Monger
2021-10-15, 13:42:52
In der Kita ist sie wohl zufrieden und spielt auch viel mit den anderen Kids. Sie freut sich auch wenn wir sie abholen, aber kaum sind wir zu Hause, da geht die Trotzphase wieder los... es ist einfach grauenhaft. Nur Nörgelei, Heulerei und aus Prinzip wird immer das Gegenteil von dem gemacht was wir sagen...
Es ist glaub relativ normal, dass Kinder in fremden Umgebungen oberflächlich gut funktionieren, aber zuhause sich dann auskotzen.
Das ist gut! Das heißt sie fühlt sich zuhause sicher! Kenne ich von unserem großen auch: außerhalb ist er total brav, aber mit mir streitet er erbittert um jede Kleinigkeit. Hat man auch gemerkt: je besser das Verhältnis zu Oma wurde, desto mehr hat er auch Konter gegeben.
Man spricht glaub von zwei großen Trotzphasen: die eine zwischen 2 und 3, dann nochmal eine mit 4, und dann halt Pubertät. Ja, das ist anstrengend, manchmal sogar gefährlich, aber es ist ein Zeichen dafür dass da eine reife Persönlichkeit ranwächst.
Ich weiß es ist frustrierend, weil natürlich will man eigenständige Kinder die ihren eigenen Kopf gebrauchen - aber doch nicht zuhause :ugly:
Auch wenns kontraintuitiv ist, lobt sie auch hin und wieder dafür.
"Ich finds toll dass du dir Gedanken machst und das anders willst, aber: nein, das geht jetzt nicht!"
Anadur
2021-10-15, 13:52:06
Ich bin ja doch etwas irritiert wie negativ hier die Frühbetreuung gesehen wird. Das war und ist hier im Freundes- und Bekanntenkreis nie ein Thema gewesen. Hier werden alle Kinder ab dem ersten Jahr in die Kita geschickt. Wir waren da noch eher spät dran mit 16 Monaten, weil wir aufgrund des Geburtstermin erstmal keinen Platz gefunden hatten. Wenn man sich halt nicht selber um alles kümmert... aber das ist ein anderes Thema.
Gut am Ende war es unser Glück, weil wir dadurch bei einer tollen Tagesmutti einen Platz gefunden haben. Die muss sich "nur" um 5 Kinder kümmern und die sind jetzt alle in einem sehr ähnlichem Alter.
Aber auch bei den Freunden hört man nirgends von größeren Problemen. Und wir reden hier von Kindern, die teilweise von 7:00 bis 17:00 Uhr in der Kita sind. Und ja, natürlich gibt es schöneres, aber manchmal geht es leider nicht anders. Ich wäre auch liebend gerne noch 2 weitere Jahre zuhause geblieben. Ist aber finanziell leider so nicht drin und meine Freundin verdient schon überdurchschnittlich viel. Klar irgendwie wäre das auch gegangen aber ob irgendwie dann auch so toll für die Beziehung und den Kleinen gewesen wäre...
Mag natürlich auch nochmals anders aussehen, wenn Großeltern bzw. Familie in der Nähe ist.
[dzp]Viper
2021-10-15, 13:55:44
Genau.... streng aber liebevoll. Nicht einfach nur etwas verbieten sondern auch begründen und sie, wie Monger es schon gesagt hat, für ihr eigenständiges Denken loben.
Aber mein kleiner (5 1/2) redet auch ständig dagegeben. Da wird den Kindergartenkumpels mehr geglaubt als den Eltern :ugly:
Am besten "Funktioniert" mein kleiner eigentlich früh. Da gibt es unter der Woche bei mir einen ganz klaren Ablaufplan und den kennt er. Klar will er manchmal davon abweichen (deswegen sind es Kinder) aber wenn ich dann schimpfe kann ich das ganz genau begründen.
Oftmals ist es eher Abends, dass er durchdreht und macht was er will. Gerade wenn es ans Bettfertig machen geht. Aber ich weiß auch, dass das in den meisten anderen Familien nicht anders ist ;D
Jetzt möchte er in einen Fussballverein. Nächste Woche Donnerstag ist Schnuppertag... meine Frau und ich mögen Fussball so gar nicht. Aber alles für das Kind (naja fast alles) :D
Monger
2021-10-15, 15:03:11
Ich bin ja doch etwas irritiert wie negativ hier die Frühbetreuung gesehen wird. Das war und ist hier im Freundes- und Bekanntenkreis nie ein Thema gewesen. Hier werden alle Kinder ab dem ersten Jahr in die Kita geschickt.
Ich weiß dass vor allem in Ostdeutschland die Einstellung dazu oft völlig anders ist, und ich hab noch keine gute Erklärung dafür.
Ein Punkt ist sicherlich, dass man in Ostdeutschland Früherziehung schon viel früher viel ernster genommen hat. Der Betreuungsschlüssel ist besser, Erzieherinnen wissen besser was man mit U3 Kindern machen muss.
Das alleine erklärts mMn aber noch nicht. Und wie geschildert: nur weils geht, heißt das noch lange nicht dass es gut ist. Insbesondere wenn Kinder still und angepasst werden, sollte man misstrauisch werden. Insgesamt weiß man über Früherziehung immer noch erstaunlich wenig. Und immer drehen sich Kiga/Kita primär nicht um die Kinder, sondern um die Erwachsenen, insbesondere deren Arbeitsmodelle. Alles n bissl schwierig.
Aber deshalb macht es auch wenig Sinn, da allgemein richtig und falsch zu sehen. Für die einen funktioniert das, für die anderen das. Muss jeder selbst rausfinden. Aber halt nicht darauf versteifen dass etwas funktioniert, weil es bei anderen ja genauso geht. Gibt kein "Normal".
sun-man
2021-10-15, 15:10:54
Das war im Osten einfach und schlichtweg so. Und das hält sich. Man wird, oder wurde, nicht blöd angeschaut wenn man sein Kind in die Kita gegeben hat. Die DDR benötigte die Arbeitskraft und in aller Regel arbeiteten die Leute auch anstatt rauchend und TV glotzend zu Hause zu hocken und froh zu sein die Kids los zu werden.
Das ist ein DDR Gen.
Argo Zero
2021-10-15, 15:12:25
Viper;12820963']
Jetzt möchte er in einen Fussballverein. Nächste Woche Donnerstag ist Schnuppertag... meine Frau und ich mögen Fussball so gar nicht. Aber alles für das Kind (naja fast alles) :D
Das ist aber super, auch für die soziale Entwicklung.
Wenn er selbst drauf bock hat umso besser.
[dzp]Viper
2021-10-15, 15:16:08
Ich finde das ja auch super. Sportlich sind wir beide ja und da war es sehr wahrscheinlich, dass er sich auch was sucht und in dem Alter spielt ja fast jeder Junge irgendwie Fußball.
sun-man
2021-10-15, 15:19:38
Freunde hassen es, tun es aber trotzdem ;). (Fussball)
Bei uns war es "Tanzen". So bescheuert das alles. Man musste z.b. morgen um 8 in Gießen sein, dann war ne halbe Stunde Eintanzen und dann bis 13 Uhr Pause.
In der Alterklasse waren 7-11 Jährige (meine ich). Das heisst die Tanzgruppe der 6-7 Jährigen hatte im Grunde NULL Chance und war ständig letzter/vorletzter. Naja, dann wurde 3-4 Minuten getanzt und wenn man Pech hatte gab es noch ein Stechen zwischen Letztem und Vorletztem.
Effektiv also 10 Minuten arbeit bei 6-7 Stunden warten. Sie hat das recht lange sehr gerne gemacht, hat dann aber Geräteturnen für sich entdeckt. Nun also Geräteturnen und Aikido.
Argo Zero
2021-10-15, 15:32:45
Fußballverein in der Jugend bedeutet auch zu saufen wie ein Loch =D
Aber gehört dazu. Dann hat man irgendwann kein Bock mehr auf Kater und hat das Problem später nimmer.
Korfox
2021-10-15, 15:40:37
Dazu kommt dann derzeit eine Anti-Mama-Phase, was meine Frau zusätzlich belastet, weil ich im Home-Office arbeite und nicht immer verfügbar sind... erklär das mal dem Kind...
Ach, irgendwann kommt - so Gott will - auch die Anti-Papa-Phase. Die haben wir aktuell bei beiden. Wobei... eigentlich hauptsächlich bei der Großen und die Kleine zieht halt bei allem mit, was die Große macht (was wir im möglichen Rahmen natürlich auch unterstützen... eine der härtesten "Strafen", die wir haben ist es, die beiden für einige Minuten zu trennen - Eltern hat man 40 Jahre, Geschwister hoffentlich für immer).
Das ist für beide Seiten sehr belastend - zumindest, wenn es zwei sind. Mich stimmt es manchmal traurig, dass ich der Kleinen nicht die Windel wechseln darf (wobei... wenn sie es alleine aufs Klo schafft bin ich derjenige, der den Po abwischen muss :freak:), meine Frau tickt aus, weil sie zwei Kinder fertig machen muss und die doppelte Belastung hat.
Ich hoffe einfach, dass sich das Ganze irgendwann legt und beruhigt. Laut Betreuern geht es der Kleinen in der Kita sehr gut und sie spielt viel. Wir hoffen, dass sie dort nun ihre ersten Freunde findet (durch Corona und unseren Umzug gab's da vorher nicht viel) und sich weiter entwickelt.
Spätestens, wenn sie ausziehen hat man zumindest etwas Distanz dazu, habe ich mir sagen lassen.
Nächste Woche haben wir noch nen Entwicklungstest in einer Kinderklinik, weil sie zu wenig spricht. Aktuell fängt sie aber endlich an, einiges nachzuplappern.
Könnte natürlich auch ein Grund für ihren Frust sein, weil sie sich nicht ausdrücken kann.
Was sagen denn die U-Untersuchungen?
Mit knapp 3 Jahren sollte sie mit einzelnen Worten ihren Wünschen Ausdruck verleihen können, wenn sie der Norm entspricht (:crazy2:). Sie muss aber noch lange keine Drei- oder Mehrwortsätze sprechen können IIRC.
Zumindest war bei unserer Kleinen beim Wechsel von TaMu zu KiTa (recht genau 3 Jahre alt) das eine der Fragen: Ob sie Einwortsätze kann.
Die einen labern wie ein Wasserfall, die anderen sind halt eher ruhig. Was das Sprechen fördern kann ist viel reden (was oft schwer ist als Eltern) oder viel Vorlesen und dann Fragen zu dem vorgelesenen stellen. Aber wie gesagt: Solange ihr euch keine Sorgen macht ist eh eigentlich alles ok. Wenn der Kinderarzt bei einer U Mal etwas anspricht, dann kann man versuchen dem etwas gegenzusteuern.
Später in der Schule ist es leider ja nicht förderlich, wenn man ruhig ist (afaik gibt es ja immernoch Mitarbeitsnoten...).
Nochmal zu unserer Kleinen: Gerade wenn die Frust hat hört sie auf zu reden, sondern äußert sich nur noch durch Hmmm-Laute oder eben Heulerei :D. Und sie hat oft Frust.
Unsere Große spielt auch seit einem halben Jahr Fußball, obwohl ich den Sport nicht mag. Andersrum habe ich ihr aber klar gemacht, dass es so allmählich reicht und wir jetzt erstmal bei Fußball bleiben, nachdem sie in mehreren Vereinen vom Kinderturnen bis zum Karate viel ausprobiert hat und es ihr immer zu viel wurde, wenn es darum ging, auch Mal etwas zu lernen. Fußball ist wenigstens ein Sport, bei dem man sich die Gelenke und Bänder nicht so nachhaltig zerstört, wie z.B. beim Tischtennis.
Gut am Ende war es unser Glück, weil wir dadurch bei einer tollen Tagesmutti einen Platz gefunden haben. Die muss sich "nur" um 5 Kinder kümmern und die sind jetzt alle in einem sehr ähnlichem Alter.
Ich finde es immer interessant, wie oft solche Tagesmütter in den Himmel gelobt werden und sie doch viel besser seien als Krippen.
Eine Tagesmutter ist in der Regel keine qualifizierte pädagogische Fachkraft, sondern macht einmal einen 160 Stunden Lehrgang durch und ist dann "qualifizierte Kindertagespflegeperson". Fünf fremde Kinder ist das Maximum was sie betreuen dar, plus eigene Kinder wenn vorhanden und da ist der Betreuungsschlüssel auch nicht besser als in der Krippe. Dazu ist sie alleine mit den 5 Kindern. In der Krippe hast du da deutlich besser qualifizierte Leute sitzen, die eben nicht alleine sind. Pädagogisch wird da nicht viel gearbeitet, da wird in erster Linie betreut. Von der pädagogischen Arbeit die in Kita und co. passiert, bekommen Durchschnittseltern aber eh wenig mit, weil es sie gar nicht interessiert.
Ungard
2021-10-15, 22:00:16
Ein Punkt ist sicherlich, dass man in Ostdeutschland Früherziehung schon viel früher viel ernster genommen hat. Der Betreuungsschlüssel ist besser, Erzieherinnen wissen besser was man mit U3 Kindern machen muss.
Äh der Schlüssel ist in Ostdeutschland (mit) am schlechtesten.
Denke eher, in der DDR war es normal die Kinder an den Staat abzugeben und beide Eltern arbeiten und in Westdeutschland hat Papi gearbeitet und die Frau war daheim und hat sich um die Kinder gekümmert und das hängt halt noch so im Kopf fest.
Cerise
2021-10-15, 22:04:58
Ich finde es immer interessant, wie oft solche Tagesmütter in den Himmel gelobt werden und sie doch viel besser seien als Krippen.
Eine Tagesmutter ist in der Regel keine qualifizierte pädagogische Fachkraft, sondern macht einmal einen 160 Stunden Lehrgang durch und ist dann "qualifizierte Kindertagespflegeperson". Fünf fremde Kinder ist das Maximum was sie betreuen dar, plus eigene Kinder wenn vorhanden und da ist der Betreuungsschlüssel auch nicht besser als in der Krippe. Dazu ist sie alleine mit den 5 Kindern. In der Krippe hast du da deutlich besser qualifizierte Leute sitzen, die eben nicht alleine sind. Pädagogisch wird da nicht viel gearbeitet, da wird in erster Linie betreut. Von der pädagogischen Arbeit die in Kita und co. passiert, bekommen Durchschnittseltern aber eh wenig mit, weil es sie gar nicht interessiert.
Für uns war eine Tagesmutter auch immer nur die Notlösung, wegen des Sicherheitsaspekts und der meistens fehlenden fachlichen Qualifikation. Tja, jetzt sind wir aus der Krippe raus, in der vor lauter Personalmangel maximal sicherer betreut, aber keinesfalls pädagogisch gearbeitet werden kann, und bei einer überdurchschnittlich qualifizierten Tagesmutter gelandet, die nicht in der Pädagogik der Nazizeit steckengeblieben ist (mit solchen Kalibern hatten wir auch schon Kontakt). Die Sicherheitsbedenken bleiben leider, Großtagespflege wäre uns deshalb noch lieber gewesen. Betreuungsschlüssel ist tatsächlich wegen Begrenzung auf 5 Kinder auch besser als in der Krippe. Für nächsten Herbst hoffen wir dennoch auf einen frühen Kindergartenplatz (Kind wird erst im Winter 3 Jahre alt).
Edit: was ich bei der Betreuung durch eine Tagespflegeperson aber besser finde sind die kleinen Gruppen. 5 vs. 12 Kinder macht schon einen riesigen Unterschied, denn Betreuungsschlüssel hin oder her, die befinden sich ja trotzdem alle zusammen auf kleinem Raum. Es bräuchte eigentlich Kitas mit kleineren Gruppen, vor allem für U3, aber auch für die jüngsten Kindergartenkinder.
Für uns war eine Tagesmutter auch immer nur die Notlösung, wegen des Sicherheitsaspekts und der meistens fehlenden fachlichen Qualifikation. Tja, jetzt sind wir aus der Krippe raus, in der vor lauter Personalmangel maximal sicherer betreut, aber keinesfalls pädagogisch gearbeitet werden kann, und bei einer überdurchschnittlich qualifizierten Tagesmutter gelandet, die nicht in der Pädagogik der Nazizeit steckengeblieben ist (mit solchen Kalibern hatten wir auch schon Kontakt). Die Sicherheitsbedenken bleiben leider, Großtagespflege wäre uns deshalb noch lieber gewesen. Betreuungsschlüssel ist tatsächlich wegen Begrenzung auf 5 Kinder auch besser als in der Krippe. Für nächsten Herbst hoffen wir dennoch auf einen frühen Kindergartenplatz (Kind wird erst im Winter 3 Jahre alt).
In Niedersachsen sind in der Krippe eigentlich die 1:5 vorgesehen, aber auch hier fehlt oft das Personal. Aus Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass man mit 2 Fachkräften die hier üblichen Gruppengröße von 12-15 Kinder deutlich besser betreuen kann, als ganz alleine 5 Kinder.
Und es gibt natürlich auch sehr gute Tagesmütter. Mit entsprechender pädagogischer Qualifikation, dürften die sogar mehr als 5 Kinder betreuen, allerdings geht es da dann auch wieder in die falsche Richtung. Weniger Kinder ist immer mehr, wenn es um Qualität geht.
Ne gute Bekannte, hatte in ihrer Elternzeit zwei zusätzliche Kinder betreut und war auf sehr vielen Fachtreffen mit anderen Tagesmüttern. Die hat regelmäßig von völlig unqualifizierten "Kolleginnen" berichtet. Waren lustige Geschichten, bzw wären es, wenn es nicht um kleine Kinder ginge.
Lustig ist es halt da auch, dass man trotz Überqualifikation, den Kurs mit den ganzen anderen Tagesmüttern machen muss. Da gibt es in Deutschland halt auch immer feste Vorschriften, die eine bei so einigem zweifeln lassen.
Ich musste, als mein Stiefsohn nach 14 Jahren, von denen ich fast 10 Jahre mit ihm und seinem kleineren Bruder alleinerziehend war, mit entsprechender pädagogischer Ausbildung, trotzdem einen "Pflegeeltern Kurs" machen, als er letztendlich vom "Besuchskind" auf Pflegekind gewechselt hat. Da kam ich mir auch etwas dämlich vor ;D
Auf der anderen Seite waren das kaum mehr als 40 Stunden, die man machen musste und dass obwohl ein "normales" Pflegekind oft mit einigen Vorbelastungen kommt.
Anadur
2021-10-16, 13:26:05
Ich weiß dass vor allem in Ostdeutschland die Einstellung dazu oft völlig anders ist, und ich hab noch keine gute Erklärung dafür.
Ein Punkt ist sicherlich, dass man in Ostdeutschland Früherziehung schon viel früher viel ernster genommen hat. Der Betreuungsschlüssel ist besser, Erzieherinnen wissen besser was man mit U3 Kindern machen muss.
Das alleine erklärts mMn aber noch nicht. Und wie geschildert: nur weils geht, heißt das noch lange nicht dass es gut ist. Insbesondere wenn Kinder still und angepasst werden, sollte man misstrauisch werden. Insgesamt weiß man über Früherziehung immer noch erstaunlich wenig. Und immer drehen sich Kiga/Kita primär nicht um die Kinder, sondern um die Erwachsenen, insbesondere deren Arbeitsmodelle. Alles n bissl schwierig.
Aber deshalb macht es auch wenig Sinn, da allgemein richtig und falsch zu sehen. Für die einen funktioniert das, für die anderen das. Muss jeder selbst rausfinden. Aber halt nicht darauf versteifen dass etwas funktioniert, weil es bei anderen ja genauso geht. Gibt kein "Normal".
hmm also ich bin links des Rheins aufgewachsen und hab da auch über 30 Jahre gelebt ehe ich nach Berlin umgezogen bin. Im meinem Freundeskreis sind tatsächlich auch allesamt Wessis.
Ehrlich, mir wird mittlerweile viel zu viel Geschiss um die Kinder gemacht. Also nicht um die Kinder an sich sondern um das Thema Förderung und wie pädagogisch das doch alles sein muss.
Wehe dein 6 Monate altes Kind hat noch keinen Pekip-Kurs besucht und lernt noch keine Fremdsprache und die Kita hat keinen musikalisch, künstlerischen, veganen,... was weiß ich nicht noch alles Schwerpunkt...
Für uns war eine Tagesmutter auch immer nur die Notlösung, wegen des Sicherheitsaspekts und der meistens fehlenden fachlichen Qualifikation.
Sicherheitsaspekts?
Ich finde es immer interessant, wie oft solche Tagesmütter in den Himmel gelobt werden und sie doch viel besser seien als Krippen.
Eine Tagesmutter ist in der Regel keine qualifizierte pädagogische Fachkraft, sondern macht einmal einen 160 Stunden Lehrgang durch und ist dann "qualifizierte Kindertagespflegeperson". Fünf fremde Kinder ist das Maximum was sie betreuen dar, plus eigene Kinder wenn vorhanden und da ist der Betreuungsschlüssel auch nicht besser als in der Krippe. Dazu ist sie alleine mit den 5 Kindern. In der Krippe hast du da deutlich besser qualifizierte Leute sitzen, die eben nicht alleine sind. Pädagogisch wird da nicht viel gearbeitet, da wird in erster Linie betreut. Von der pädagogischen Arbeit die in Kita und co. passiert, bekommen Durchschnittseltern aber eh wenig mit, weil es sie gar nicht interessiert.
Ach weißt du, ich habe in meinem Studium und Berufsleben so viele "Pädagogen" mit Auszeichnung und allen Abschlüssen, die du dir vorstellen kannst, kennen gelernt denen ich noch nicht mal meinen Hund für eine Stunde anvertrauen würde geschweige denn ein Kind.
Es ist doch letztendlich wie überall und es gibt gute und schlechte Tagesmütter bzw. gute und schlechte Kitas.
Es ist doch letztendlich wie überall und es gibt gute und schlechte Tagesmütter bzw. gute und schlechte Kitas.
Und mit nem erste Hilfe Kurs bin ich auch genauso gut ausgebildet wie ein Arzt und gehe jetzt in den OP ne Leber transplantieren ;)
Flyinglosi
2021-10-16, 23:09:26
Und mit nem erste Hilfe Kurs bin ich auch genauso gut ausgebildet wie ein Arzt und gehe jetzt in den OP ne Leber transplantieren ;)
Schlechtes Beispiel, denn die Skills zum Transplantieren wirst du abseits des Medizinstudiums bzw. der Facharztausbildung nicht erlernen können (zumindest legal). Sprich ich weiß, dass jemand der kein ausgebildeter Chirurg ist, keine Leber verpflanzen kann. Bei vielen anderen Jobs ist das aber eben nicht so. Zum Beispiel könnte sich jemand das Wissen und die Erfahrung eines Maschinenbau-Ingenieurs aneignen, ohne jemals ne Uni zu besuchen.
Ähnlich wird es wohl bei Bediensteten in der Kinderbetreuung sein. Die Ausbildung ist eine standardisierte Möglichkeit Wissen zu vermitteln, aber garantiert nicht der einzige mögliche Weg.
Umgekehrt habe ich z.B. jahrelang den Fehler gemacht und gemeint, dass jemand der das idente Studium wie ich absolviert hat, vergleichbare Skills mitbringt. Aber da wurde ich schmerzhaft eines besseren belehrt.
Monger
2021-10-17, 00:02:15
Es gibt immer Wissen was man durch ausprobieren erlernen kann, und dann gibt es welches das lässt sich nur durch andere erlernen.
Mein Problem ist: die Pädagogik hat innerhalb weniger Jahrzehnte so wilde Haken geschlagen, da rennen immer noch viele rum die ganz, GANZ wilden Theorien anhängen. Gibt kaum ernstzunehmende Qualitätskriterien, ergo gibt es ganz, ganz fürchterliche und wirklich gute Kitas. Da viele Erzieherinnen sich als Tagesmutter verdingen, ist es durchaus realistisch an ne Tagesmutter zu kommen die ihre Sache besser als ne Kita macht.
sun-man
2021-10-17, 08:56:34
"Das offenen Konzept", da macht auch jede Kita was gerade passt.
Schlechtes Beispiel, denn die Skills zum Transplantieren wirst du abseits des Medizinstudiums bzw. der Facharztausbildung nicht erlernen können (zumindest legal). Sprich ich weiß, dass jemand der kein ausgebildeter Chirurg ist, keine Leber verpflanzen kann. Bei vielen anderen Jobs ist das aber eben nicht so. Zum Beispiel könnte sich jemand das Wissen und die Erfahrung eines Maschinenbau-Ingenieurs aneignen, ohne jemals ne Uni zu besuchen.
Ähnlich wird es wohl bei Bediensteten in der Kinderbetreuung sein. Die Ausbildung ist eine standardisierte Möglichkeit Wissen zu vermitteln, aber garantiert nicht der einzige mögliche Weg.
Das Wissen macht dich aber nicht zu einem guten Pädagogen und es wird auch niemand nur mit diesem Wissen alleine auf Kinder losgelassen. Dazu gehört eben sehr viel fachliche Anleitung und ständigen fachlichen Austausch und das gibt es nunmal nicht in einem Buch. Wenn ich nach einem Crashkurs alleine mit 5 kleinen Kindern zu Hause sitze, habe ich den nicht.
"Das offenen Konzept", da macht auch jede Kita was gerade passt.
Es gibt in der Pädagogik nicht nur den einen richtigen Weg ;)
Flyinglosi
2021-10-17, 10:16:33
Das Wissen macht dich aber nicht zu einem guten Pädagogen und es wird auch niemand nur mit diesem Wissen alleine auf Kinder losgelassen. Dazu gehört eben sehr viel fachliche Anleitung und ständigen fachlichen Austausch und das gibt es nunmal nicht in einem Buch. Wenn ich nach einem Crashkurs alleine mit 5 kleinen Kindern zu Hause sitze, habe ich den nicht.
Wenn mit der Ausbildung eine gute Evaluierung einher geht ist das natürlich gleich was anderes. Aber wie bereits angedeutet vermisse ich sowas zumindest in anderen Fachbereichen. Bestes Beispiel wäre da die (österreichischen) Lehramt-Studien. Was ich da am Rande so mitbekommen habe, wären mir diesbezüglich unverdorbene Quereinsteiger sogar lieber. Heißt aber natürlich nicht, dass es das Problem auch in deiner Sparte gibt.
Bevor mein Kleiner auf der Welt war, dachte ich auch, meine Frau müsste am Besten nach 3 Monaten wieder 40h arbeiten gehen, weil ich das aus der DDR so kannte - da gab es ja sogar Wochengrippen :eek:
Es gibt allerdings genügend Studien die zeigen, dass Kinder < 3 Jahre in der Tagesbetreuung ein höheres Cortisollevel am Abend haben, was auf Stress zurückzuführen ist und diverse Folgen hat
Nach der KiTa heißt es daher: ab in den Wald :)
Kann es daher nicht verstehen, wenn man ein Kleinkind 7-17 Uhr in Fremdbetreuung gibt oder Eltern die beide 40h arbeiten mit 2 Kindern
Finch
2021-10-24, 16:00:58
Bevor mein Kleiner auf der Welt war, dachte ich auch, meine Frau müsste am Besten nach 3 Monaten wieder 40h arbeiten gehen, weil ich das aus der DDR so kannte - da gab es ja sogar Wochengrippen :eek:
Es gibt allerdings genügend Studien die zeigen, dass Kinder < 3 Jahre in der Tagesbetreuung ein höheres Cortisollevel am Abend haben, was auf Stress zurückzuführen ist und diverse Folgen hat
Nach der KiTa heißt es daher: ab in den Wald :)
Kann es daher nicht verstehen, wenn man ein Kleinkind 7-17 Uhr in Fremdbetreuung gibt oder Eltern die beide 40h arbeiten mit 2 Kindern
Vielleicht, weil viele sonst nicht über die Runden kommen? Nur so eine Idee....
Kartenlehrling
2021-10-24, 17:50:58
Gerade gelesen:
Matthias Reim (63) heimliche Hochzeit mit 6. Frau (32) die mit dem 7. Kind von Reim schwanger ist.
"Das, was jetzt kommt, ist nicht nur Nummer sieben,
sondern unser Herzenswunsch", betonte der Schlagersänger auf der Bühne.
Die Schwangerschaft sei geplant gewesen. "Es wird ein Rock'n'Roll-Baby."
Ich glaube die Frage beantworte Reim typisch, ich kann nur Lachen und den Kopf schütteln.
Und was hat das mit dem Thread zu tun?
Vielleicht, weil viele sonst nicht über die Runden kommen? Nur so eine Idee....
Dann sollen sie halt weniger/keine Kinder bekommen
Ist doch kein Asset was ich 8h-10h abgebe.
bleipumpe
2021-10-24, 22:15:53
Mein Frau und ich gehen mehr als Vollzeit arbeiten und alle 3 Kinder waren ab dem 1 Geburtstag in der Krippe / KiTa. Die haben sich sozial und intellektuell super entwickelt. Absolut gefestigt in den Freundeskreis integriert, offen und freundlich anderen Menschen gegenüber und ziemlich clever. Was wir da schon an älteren aber absolut lethargischen Kindern getroffen haben….
Der Faktor "Zeit für die Kinder" ist wichtig aber für sich allein überbewertet. Die vorhanden Zeit muss auch aktiv und sinnvoll genutzt werden. Fernseher* und Co gehören nicht dazu.
Außerdem muss ich feststellen, dass sehr viele Mitarbeiter von Krippe/KiTa und Schule einen sehr guten Job machen. Das könnten wir als Paar auch mit massiv mehr Freizeit so gar nicht leisten.
*wobei es schon sehr gute Sendungen für Kinder gibt. Manchmal bleibe ich da auch hängen. Meine Große (9) hat mir letztens einen 5 min Vortrag über Ameisen gehalten. Fand ich schon beeindruckend.
Semmel
2021-10-25, 07:41:37
Der Faktor "Zeit für die Kinder" ist wichtig aber für sich allein überbewertet.
Es ist erwiesen, dass Kinder bis 3 besser bei ihren Eltern aufgehoben sind.
Fremdbetreuung ist primär zum Wohl der Eltern, so ehrlich sollte man das schon betrachten.
sun-man
2021-10-25, 07:46:10
Wo steht das dies für mein Kind zutrifft?
Hier gibts eine die natürlich wieder in Frage gestellt werden wird ^^
https://www.fruehe-chancen.de/aktuelles/diw-studie-frueherer-kita-besuch/
Fremdbetreuung ist primär zum Wohl der Eltern, so ehrlich sollte man das schon betrachten.
70% der "Ich mus szu Hause bleiben" Muttis haben kaum Bock zu arbeiten und fühlen sich in der Mutti-ist-immer-zu-Hause Zeit wohl. Das darf man dann auch so sagen, nur eben nicht laut. Wer würde das schon zugeben?
Semmel
2021-10-25, 07:54:51
Wo steht das dies für mein Kind zutrifft?
Hier gibts eine die natürlich wieder in Frage gestellt werden wird ^^
https://www.fruehe-chancen.de/aktuelles/diw-studie-frueherer-kita-besuch/
Dort wird das Kita-Eintrittsalter von 3 mit 4 Jahren verglichen. Das sagt also nichts darüber aus, ob es positiv ist, wenn sie schon unter 3 in die Kita abgeschoben werden.
70% der "Ich mus szu Hause bleiben" Muttis haben kaum Bock zu arbeiten und fühlen sich in der Mutti-ist-immer-zu-Hause Zeit wohl. Das darf man dann auch so sagen, nur eben nicht laut. Wer würde das schon zugeben?
Gibt es denn dafür auch Studien? Oder willst du einfach nur die Erziehungsarbeit einer Hausfrau herabwürdigen?
Übrigens teile ich mir mit meiner Freundin die Erziehungs- und Arbeitszeit. Wir machen beide Teilzeit. Vielleicht haben wir ja beide keinen Bock auf Arbeit. ;)
Ungard
2021-10-25, 07:55:40
Lustig, bei Corona und Klimawandel wird von vielen rumgeschwurbelt weil es da ja ein paar abgehalfterte (rechte) „Wissenschaftler“ gibt die nicht der Meinung der 99,99% anderen Wissenschaftler sind, aber beim Thema U3 Betreuung, wo es noch keinen wirklichen Konsens gibt, da ist es natürlich alles 100% erwiesen...
PS
Ich bin auch kein Fan davon die Kinder mit 1 für 8h wegzustecken, aber imo gibt es schon positive Effekte wenn man die Kinder schon vor den Kindergarten langsam „los“ lässt.
Wir haben unseren beiden mit 1,5-2 J angefangen für 4h am Tag.
sun-man
2021-10-25, 07:59:09
Übrigens teile ich mir mit meiner Freundin die Erziehungs- und Arbeitszeit. Wir machen beide Teilzeit. Vielleicht haben wir ja beide keinen Bock auf Arbeit.
Oder schlicht genug Geld um Euch in Teilzeit Wohnraum und anderes zu leisten.
Zu unserer Zeit hat die Betreuung noch, je nach Umfang, 300-400€ pro Monat extra gekostet. Als Alleinverdiener mit ~1300€ Miete kann das auch mal knapp werden. Da meine Tochter erst 9 ist, ist das so lange noch nicht her.
Semmel
2021-10-25, 08:04:35
Oder schlicht genug Geld um Euch in Teilzeit Wohnraum und anderes zu leisten.
Zu unserer Zeit hat die Betreuung noch, je nach Umfang, 300-400€ pro Monat extra gekostet. Als Alleinverdiener mit ~1300€ Miete kann das auch mal knapp werden. Da meine Tochter erst 9 ist, ist das so lange noch nicht her.
Wenn es finanziell nicht anders geht, dann ist das für mich auch ein valider Grund. Wenn man allerdings behauptet, dass man sein Kind zum Kindswohl schon mit 1 in die Kita gibt, dann hat das für mich mehr was von Selbstbetrug bzw. Schönreden seitens der Eltern.
sun-man
2021-10-25, 08:09:39
Wenn man allerdings behauptet, dass man sein Kind zum Kindswohl schon mit 1 in die Kita gibt
OK, das habe ich oben so nicht gelesen und sehe einen Konsens. Zumindest in dem Beitrag den ich gequotet habe ging es darum das dies "zum Wohle der Eltern" sei. Das wiederum dürften, IMHO, mit 1 die wenigsten sein. Aber auch wir kennen solche. Tatsächlich Arbeitslos, Kinder müssen aber in die Kita und es wurde auch ein Antrag gestellt das die Kinder zur Notbetreuung in Coronazeiten mussten. "Wir kennen"....es sind Mitbewohner im Haus von Freunden.
bleipumpe
2021-10-25, 10:16:26
Es ist erwiesen, dass Kinder bis 3 besser bei ihren Eltern aufgehoben sind.
Fremdbetreuung ist primär zum Wohl der Eltern, so ehrlich sollte man das schon betrachten.
Na dann zeig mal aktuell Erwiesenes.
Es ist erwiesen, dass Kinder bis 3 besser bei ihren Eltern aufgehoben sind.
Fremdbetreuung ist primär zum Wohl der Eltern, so ehrlich sollte man das schon betrachten.
Es ist erwiesen, dass du Blödsinn schreibst...
Korfox
2021-10-25, 11:02:29
Statt nach Studien zu schreien könnte man ja auch einfach Mal welche vorlegen. Egal von welcher Seite.
Semmel schreibt nach "aktueller" (ca. 2016) Wissenslage keinen Blödsinn. Die Reihenfolge ist bei Kindern unter 3 Jahren Eltern > Famile > Tagesmutter/-vater > Kita.
Bei Fremdbetreuung wird ein Schlüssel von nicht unter 1:2,6 empfohlen (maximale Gruppengröße 8 Kinder mit mindestens 3 Erziehern).
https://gute-erste-kinderjahre.de/das-wohl-der-kleinsten/
Das ist auf den Cortisolspiegel (ergo auf den Stress, den das Kind hat) bezogen und ist natürlich nicht allgemein in jedem Fall anwendbar, sondern betrifft den Großteil der Familien und nicht jeden Einzelfall. Natürlich ist die Tagespflege sinnvoller, als drei Mal am Tag trockenes Brot essen zu müssen oder von Vater/Mutter alle zwei Stunden Prügel zu beziehen.
Weitere Studien gibt es:
https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildung-erziehung-betreuung/361
Hier steht im Grunde, dass früh betreute Kinder in dieser Zeit kognitiv schneller/besser entwickelt sind, sich dieser Vorsprung jedoch nach der 1. Klasse für gewöhnlich ausgleicht. Woanders können, müssen aber nicht, Differenzen bezogen auf Sozialverhalten und Ich-Bezogenheit auftreten.
Insgesamt und über die Studien hinweg ist eigentlich Konsens, dass fremdbetreute Kinder mehr Stress haben und Gefahr laufen, Bindungsprobleme zu haben.
Allgemein sollte man sich als Eltern daraus ableiten, dass, wenn man sich für eine frühe Betreuung entscheidet, die Zeit, die man mit dem Kind verbringt, umso wichtiger ist und man entsprechend auch umso stärker auf Stress-Anzeichen achten muss, um diese frühest möglich so abzufangen, dass daraus keine Strafe resultiert, sondern der Weg einfühlsam gemeinsam bestritten wird.
Statt nach Studien zu schreien könnte man ja auch einfach Mal welche vorlegen. Egal von welcher Seite.
Semmel schreibt nach "aktueller" (ca. 2016) Wissenslage keinen Blödsinn. Die Reihenfolge ist bei Kindern unter 3 Jahren Eltern > Famile > Tagesmutter/-vater > Kita.
Bei Fremdbetreuung wird ein Schlüssel von nicht unter 1:2,6 empfohlen (maximale Gruppengröße 8 Kinder mit mindestens 3 Erziehern).
https://gute-erste-kinderjahre.de/das-wohl-der-kleinsten/
Das ist auf den Cortisolspiegel (ergo auf den Stress, den das Kind hat) bezogen und ist natürlich nicht allgemein in jedem Fall anwendbar, sondern betrifft den Großteil der Familien und nicht jeden Einzelfall. Natürlich ist die Tagespflege sinnvoller, als drei Mal am Tag trockenes Brot essen zu müssen oder von Vater/Mutter alle zwei Stunden Prügel zu beziehen.
Weitere Studien gibt es:
https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildung-erziehung-betreuung/361
Hier steht im Grunde, dass früh betreute Kinder in dieser Zeit kognitiv schneller/besser entwickelt sind, sich dieser Vorsprung jedoch nach der 1. Klasse für gewöhnlich ausgleicht. Woanders können, müssen aber nicht, Differenzen bezogen auf Sozialverhalten und Ich-Bezogenheit auftreten.
Insgesamt und über die Studien hinweg ist eigentlich Konsens, dass fremdbetreute Kinder mehr Stress haben und Gefahr laufen, Bindungsprobleme zu haben.
Allgemein sollte man sich als Eltern daraus ableiten, dass, wenn man sich für eine frühe Betreuung entscheidet, die Zeit, die man mit dem Kind verbringt, umso wichtiger ist und man entsprechend auch umso stärker auf Stress-Anzeichen achten muss, um diese frühest möglich so abzufangen, dass daraus keine Strafe resultiert, sondern der Weg einfühlsam gemeinsam bestritten wird.
Du hast bei einer Tagesmutter mit 5 betreuten Kindern auch keinen besseren Betreuungsschlüssel ;)
Allgemein überwiegen die Vorteile bei einem Kita Besuch U3. Wer meint, dass die Bindung zum Kind leidet, weil es dann mit nem Jahr in die Kita geht, hat schon die 12 Monate davor bei der Beziehungsarbeit völlig verkackt ;)
Korfox
2021-10-25, 11:50:37
Ersteres habe ich nicht behauptet, aber was hälst du davon, einfach Mal die Studien bzw. deren Zusammenfassungen zu lesen?
Zu Zweiterem habe auch nicht ICH etwas gesagt, sondern die Wissenschaft. Da kannst du lange Sprüche klopfen, während du dich mit den Worten "Das ist keine Gewalt" auf Jugendliche setzt, um sie zu "beruhigen".
Ersteres habe ich nicht behauptet, aber was hälst du davon, einfach Mal die Studien bzw. deren Zusammenfassungen zu lesen?
Zu Zweiterem habe auch nicht ICH etwas gesagt, sondern die Wissenschaft. Da kannst du lange Sprüche klopfen, während du dich mit den Worten "Das ist keine Gewalt" auf Jugendliche setzt, um sie zu "beruhigen".
Ich habe berufsbedingt Recht viel mit dem Thema zu tun und es ist nicht damit getan, alles auf Stress zu reduzieren. Vielleicht liest du einfach mal weiter anstatt dir nur ein paar Auszüge auszusuchen ;D
Schnäppchenjäger
2021-10-25, 12:17:31
Ich habe berufsbedingt Recht viel mit dem Thema zu tun und es ist nicht damit getan, alles auf Stress zu reduzieren. Vielleicht liest du einfach mal weiter anstatt dir nur ein paar Auszüge auszusuchen ;DEs geht nicht nur um den Stresspegel sondern auch die Bindung. Die Bindung, die ein Kind in den ersten paar Jahren mit den Eltern eingehen kann prägt ihn ein Leben lang. Das kannste so später eigentlich nicht mehr nachholen.
Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt werden... well.. jeder weiß, wie scheiße das ist :freak:
Es geht nicht nur um den Stresspegel sondern auch die Bindung. Die Bindung, die ein Kind in den ersten paar Jahren mit den Eltern eingehen kann prägt ihn ein Leben lang. Das kannste so später eigentlich nicht mehr nachholen.
Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt werden... well.. jeder weiß, wie scheiße das ist :freak:
Ein Kind wird aber nicht vernachlässigt, wenn es nicht 24 Stunden bei Mama auf dem Arm ist. Ein Kind ist auch gut in der Lage mehrere Bezugspersonen zu haben, ganz ohne Verlust einer sicheren Eltern-Kind-Bindung.
Korfox
2021-10-25, 12:46:19
Ich habe berufsbedingt Recht viel mit dem Thema zu tun und es ist nicht damit getan, alles auf Stress zu reduzieren. Vielleicht liest du einfach mal weiter anstatt dir nur ein paar Auszüge auszusuchen ;D
Ich weiß nicht, warum du mich da gerade anmachst. Wir haben unsere Kinder tatsächlich jeweils mit gut einem Jahr in eine Fremdbetreuung gegeben. Nicht "weil es das beste für das Kind" war, sondern, "weil es situationsbedingt das beste für alle" war.
Natürlich kann man nicht alles auf Stress oder Bindungsfähigkeit reduzieren. lies doch einfach den Satz, den ich abschließend geschrieben habe. Ich denke, da sind wir uns einig:
Wenn ich weniger Zeit mit dem Kind verbringe sollte ich diese aufmerksamer und intensiver mit ihm verbringen.
Wenn ich weniger Zeit mit dem Kind verbringe sollte ich diese aufmerksamer und intensiver mit ihm verbringen.
Was übrigens meist besser ist, als 24 Stunden das Kind nebenher dabeizuhaben.
Aber es ist auch trotzdem so, dass der Kitabesuch U3 mehr nutzt als schadet.
Monger
2021-10-25, 14:08:23
Wer meint, dass die Bindung zum Kind leidet, weil es dann mit nem Jahr in die Kita geht, hat schon die 12 Monate davor bei der Beziehungsarbeit völlig verkackt ;)
Bindungsentwicklung endet nicht nach einem Jahr. Und es reichen wenige Ereignisse um es zu verkacken, und das muss nicht mal die primäre Bezugsperson sein. Daher BS.
bleipumpe
2021-10-25, 14:22:28
Statt nach Studien zu schreien könnte man ja auch einfach Mal welche vorlegen. Egal von welcher Seite.
Wenn jemand schreibt, das es erwiesen ist, kann man wohl verlangen, entsprechende Daten vorzulegen. Das Thema Kinderbetreuung U3 ist nach wie vor heiß diskutiert. Bestimmt soziale Gruppen bzw. deren Kinder profitieren durchaus (Migrantionshintergrund, niedriges Bildungsniveau der Eltern usw.). Ich bestreite nicht, dass bei U3 in einem gut aufgestellten Elternhaus eine Betreuung bzw. Betreuungsschwerpunkt daheim sinnvoll ist.
Weitere Studien gibt es:
https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildung-erziehung-betreuung/361
Nur als Hinweis: ie jüngste Datenquelle ist bereits 25 Jahre alt. Die Masse der Quellen kommt aus Mitte der 80er.
Oder schlicht genug Geld um Euch in Teilzeit Wohnraum und anderes zu leisten.
Zu unserer Zeit hat die Betreuung noch, je nach Umfang, 300-400€ pro Monat extra gekostet. Als Alleinverdiener mit ~1300€ Miete kann das auch mal knapp werden. Da meine Tochter erst 9 ist, ist das so lange noch nicht her.
ich zahle 800€ p.M. für die Grippe :freak:
sun-man
2021-10-25, 15:08:57
ich zahle 800€ p.M. für die Grippe :freak:
Ja, U3 ist deutlich teurer. Haben wir hier aber wegen Krabbelgruppe und quasi Eigenbeteiligung nicht gebraucht.
Ungard
2021-10-25, 15:17:37
ich zahle 800€ p.M. für die Grippe :freak:
Was kostet Corona?
Hier für die 4h 300 Euro, AG schießt 200 dazu.
Schon krass. Wir haben in der Krippe nach Abzug des Krippengeldes grad mal knapp 100€ und könnten die Kids dort 6Std/Tag lassen. Normal sind es so 4-5Std.
Im Kiga sind es bei gleichem Zeitraum 10€ im Monat.
Was kostet Corona?
Hier für die 4h 300 Euro, AG schießt 200 dazu.
Bei uns hat die notbetreuung nichts extra gekostet und die haben wir auch noch voll vom freistaat erstattet bekommen.
Korfox
2021-10-25, 15:35:10
Bei uns hat die Tagesmutter für die Große 5,86€/h gekostet (bei 20 Tagen pro Monat à 4h also ca. 450€), für die Kleine selbiges, solange sie noch unter 2 war. Bei der Kleinen war dann aber die Lage schon so, dass ab dem zweiten Lebensjahr die Betreuung kostenlos war. Bei der Großen und bei der Kleinen U2 hat die Stadt den restlichen Beitrag bezuschusst bzw. Ü2 dann bei der Kleinen komplett übernommen.
Tagesbetreuungskosten variieren sehr stark nach "Qualifikation", Erfahrung und Gegend. Und eben auch bzüglich des Individuums. Wo Betreuungsplätze knapp sind kann sich eine TaMu halt auch leisten, 20€/Kind und Stunde zu verlangen.
00-Schneider
2021-10-25, 16:54:27
Wo Betreuungsplätze knapp sind kann sich eine TaMu halt auch leisten, 20€/Kind und Stunde zu verlangen.
Da kann sich Mutti oder Papi den eigenen Job dann auch sparen.
Ungard
2021-10-25, 17:12:33
Gibt auch Leute die verdienen mehr als 20 netto die Stunde, dazu will man nicht aus dem Job raus kommen.
Bekannte verdienen beide 6 Stellig und "hohe" Positionen, und haben ein Kind, die war auch bei der Tagesmutter ab 1 Jahr.
Jetzt mal ohne Wertung meinerseits.
00-Schneider
2021-10-25, 17:34:56
Gibt auch Leute die verdienen mehr als 20 netto die Stunde, dazu will man nicht aus dem Job raus kommen.
Bekannte verdienen beide 6 Stellig und "hohe" Positionen, und haben ein Kind, die war auch bei der Tagesmutter ab 1 Jahr.
Jetzt mal ohne Wertung meinerseits.
Ja schon klar. Bei welchem Stundensatz(Brutto) wären wir dann bei Verheirateten?
Ungard
2021-10-25, 17:46:49
120k im Jahr ergibt bei SK4 die Stunde (40h) 31 Euro netto.
Sie ist Leiterin HR für EMEA im US Software Konzern und er Leiter Controlling Pharma Konzern.
Gibt halt so Leute, ich mein ich mag meine Arbeit auch, aber die Kinder eben genauso.
Und Karriere mach ich eh nicht mehr ;-)
Wollte sogar daheim (TZ) bleiben statt meiner Frau, aber sie wollte nicht :-)
Gut, vom Geld wäre es dann auch schon eng(er) geworden.
Korfox
2021-10-25, 19:18:24
Ja schon klar. Bei welchem Stundensatz(Brutto) wären wir dann bei Verheirateten?
20€ netto bei verheirateten ohne Kinder, 4/4?
35€ Brutto. Anders ausgedrückt: knapp 65000€ Brutto bei 13 Gehältern. Du willst mir jetzt nicht ernsthaft sagen, dass du da drunter liegst, wie du hier die Klappe aufgerissen hast, nachdem dein Studium endlich fertig war?
Bindungsentwicklung endet nicht nach einem Jahr. Und es reichen wenige Ereignisse um es zu verkacken, und das muss nicht mal die primäre Bezugsperson sein. Daher BS.
Ich arbeite mit Kindern ab 7 Monate bis zur Einschulung und die sind alle bindungsgestört. Meinst du ich weiß nicht wie Bindung funktioniert?
Auch fremd betreut, werden die Eltern in der Regel nicht bei ihren Kindern komplett aussteigen, also findet auch da nach wie vor Bindungsarbeit statt. Wenn nach nem Jahr aber nichts sicheres da ist, haben es die Eltern längst verkackt.
Bindungen lassen sich übrigens auch später noch sicher aufbauen, auch zu Eltern die die ersten 3 Jahre (oder mehr) völlig verpasst haben.
Monger
2021-10-25, 21:33:38
Ich arbeite mit Kindern ab 7 Monate bis zur Einschulung und die sind alle bindungsgestört.
Wie praktisch. So wirst du natürlich nie erleben, dass die erst in Betreuung ne Bindungsstörung bekommen.
Wenn nach nem Jahr aber nichts sicheres da ist, haben es die Eltern längst verkackt.
Ahja. Was die Erzieher anrichten, ist also Schuld der Eltern. Sie hättens ja verhindern können.
Tolle Einstellung.
Wie praktisch. So wirst du natürlich nie erleben, dass die erst in Betreuung ne Bindungsstörung bekommen.
Ahja. Was die Erzieher anrichten, ist also Schuld der Eltern. Sie hättens ja verhindern können.
Tolle Einstellung.
Du kannst als Erzieher keine Elternbindung zerstören, die nicht eh schon nen Knacks hat...
Monger
2021-10-25, 21:48:39
Du kannst als Erzieher keine Elternbindung zerstören, die nicht eh schon nen Knacks hat...
Geht ja gar nicht nur um die Elternbindung. Unser Sohn hat nach dem ersten Kita Versuch erstmal mit keinem mehr außerhalb der Familie gesprochen: Oma, Opa, Babysitterin... hat über ein halbes Jahr gedauert, bis der sich wieder angenähert hatte. Was wir da im Endeffekt an Zeit und Nerven investiert haben um das wieder in den Griff zu kriegen, das war die Sache absolut nicht wert.
Korfox
2021-10-25, 21:54:32
Ich arbeite mit Kindern ab 7 Monate bis zur Einschulung und die sind alle bindungsgestört. Meinst du ich weiß nicht wie Bindung funktioniert?
Auch fremd betreut, werden die Eltern in der Regel nicht bei ihren Kindern komplett aussteigen, also findet auch da nach wie vor Bindungsarbeit statt. Wenn nach nem Jahr aber nichts sicheres da ist, haben es die Eltern längst verkackt.
Bindungen lassen sich übrigens auch später noch sicher aufbauen, auch zu Eltern die die ersten 3 Jahre (oder mehr) völlig verpasst haben.
Das ist so ein Bisschen auch der Punkt, wegen dem ich - nun ja... Ich spreche dir nicht ab, einen Horizont darüber hinaus zu haben - es verwirrend empfinde, wenn du deine Weisheit als allgemeingültig darstellt. Dein Wissen aus der Praxis beziehst zu hauptsächlich aus Kindern, bei denen das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (Nu pun intended).
Beispiel einer Frühbetreuung die ja laut der Studien auch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Knacks in der Bindung hat:
Meine Große (5,5 Jahre alt) hat mich heute nach dem Bambini-Training gefragt, ob sie mit den großen mittrainieren dürfe, A und B würden auch noch bleiben.
Ich habe ihr dann gesagt, dass sie den Trainer fragen soll (sie mag ihn und hat auch keine Anstalten gemacht, dass ich fragen solle, wie es bei fremden manchmal vorkommt und dann situationsgerecht gehandhabt wird). Er hat ihr gesagt, dass gerne, sie sich aber im Klaren sein soll, dass die großen Feste schießen und das mal weh tun kann. In ihrer Anwesenheit habe ich mit den Trainer dann noch geklärt, dass ich derweil mit der Kleinen auf den Spielplatz gehe (mit der Option, zum Trösten da zu bleiben, aber das hielt er für nicht notwendig).
Als ich dann weg war kamen die Eltern von A und B und haben ihre Söhne mit Heim genommen (sie durften nämlich nicht mittrainieren).
Als ich dann kurz vor Trainingsende mit der kleinen zurück kam war die Große nicht mehr im Training, sondern anderweitig beschäftigt (aber vor Ort). Ich habe erst sie eingesammelt und sie hat sich dann erstmal kurz bei mir ausgeheult, weil A und B dann doch weg waren und sie die einzige Kleine war und es halt für sie hartes Training war. Als es ihr dann gut ging bin ich zum Trainer, weil es sich für mich einfach gehört, dass ich nach 'erstes Mal bei den deutlich älteren trainieren' Nachfrage, wie es lief. Sie hat fast das komplette Training durchgezogen und sich erst 5 Minuten bevor ich ankam abgesetzt.
Was ich daraus ziehe: sie bekommt eine Belohnung für ihren Mut (sie hätte auch von Anfang an zum Spielplatz nachkommen können, wenn sie gewollt hätte, sie kennt die entsprechenden Wege), sie weiß, dass sie bei mir heulen und Frust ablassen darf und kann und dass es dafür kein 'ich habe es dir doch gesagt' gibt, sondern dass wir darüber dann reden und das oft schaffen, das Erlebnis ins positive zu drehen (erstmal war da natürlich die Belohnung, aber vor allem kann sie morgen in der Kita A und B erzählen, dass sie ja bei den großen trainiert hat und einen coolen Papa hat, der das auch erlaubt hat).
Ich sehe da tatsächlich bisher keinen negativen Einschlag durch die frühe Betreuung.
Geht ja gar nicht nur um die Elternbindung. Unser Sohn hat nach dem ersten Kita Versuch erstmal mit keinem mehr außerhalb der Familie gesprochen: Oma, Opa, Babysitterin... hat über ein halbes Jahr gedauert, bis der sich wieder angenähert hatte. Was wir da im Endeffekt an Zeit und Nerven investiert haben um das wieder in den Griff zu kriegen, das war die Sache absolut nicht wert.
Dann geht es hier aber nicht um Bindung, bzw war die zu entsprechendem Umfeld nicht sicher. Die Bindung die ich zu meinen Schützlingen aufbaue wirkt sich nicht negativ auf die Bindung, die sie zu anderen haben aus. Mit meiner Bindung kann ich aber z.B. den Bindungsaufbau zu den Eltern unterstützen, damit diese sicher wird (vorausgesetzt die Eltern bekommen es mal geschissen).
Das ist so ein Bisschen auch der Punkt, wegen dem ich - nun ja... Ich spreche dir nicht ab, einen Horizont darüber hinaus zu haben - es verwirrend empfinde, wenn du deine Weisheit als allgemeingültig darstellt. Dein Wissen aus der Praxis beziehst zu hauptsächlich aus Kindern, bei denen das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (Nu pun intended).
Ich habe zwei eigene Kinder die es schon bis 14 und 16 Geschäft haben plus 7 Nichten und Neffen im Alter von 1 bis 12, die ich so 1-2 mal die Woche sehe und zu denen ich eine sehr sichere Bindung aufgebaut habe.
In den Brunnen gefallen ist bei den kleinen noch gar nichts, du würdest dich wundern, was in dem Alter noch alle korrigierbar ist und wenn es die Eltern nicht können, dann geht das auch super in Pflegefamilien, auch mit "schwierigen" Kindern wenn diese kompetent geschult sind.
Monger
2021-10-25, 22:27:33
Dann geht es hier aber nicht um Bindung, bzw war die zu entsprechendem Umfeld nicht sicher. Die Bindung die ich zu meinen Schützlingen aufbaue wirkt sich nicht negativ auf die Bindung, die sie zu anderen haben aus. Mit meiner Bindung kann ich aber z.B. den Bindungsaufbau zu den Eltern unterstützen, damit diese sicher wird (vorausgesetzt die Eltern bekommen es mal geschissen).
Okay, ist aber halt ne völlig andere Situation. Du leitest aus deiner Extremperspektive Empfehlungen für völlig andere Konstellationen ab. Das ist ne gewisse Form von Betriebsblindheit.
Beispiel:
Mein Sohn war Geburt sehr leicht, kam also nach Kaiserschnitt erstmal in die Frühchenstation. Natürlich war aus Sicht der Ärzte es in dem Moment völlig richtig zu sagen: scheiß drauf was danach passiert, Hauptsache das Kind überlebt die nächsten Tage.
Daran wird jede Aktion gemessen. Und wenn sie sich dann ausm Krankenhaus schmeißen, ist fürs Krankenhaus die Sache erledigt.
Für uns gings dann aber erst richtig los. Da sie im Krankenhaus das Thema stillen, anlegen, abpumpen etc. komplett untern Teppich fallen gelassen haben (weil, gab ja andere Prioritäten), entspannte sich für uns (und die Hebamme) dann ein Jahr lang Kampf darum eben das und die daraus resultierenden Koliken in den Griff zu kriegen. Spätestens vom zweiten Kind her wissen wir: mit einem Handgriff wäre das komplett vermeidbar gewesen. Man hätte nur die Pumpe ausm Nebenzimmer zu meiner Frau schieben müssen.
Das ist natürlich ein gewisses Luxusproblem. Hätten sie meiner Frau geholfen und nicht meinem Sohn wäre das Resultat furchtbar gewesen. Aber wenn du halt alles immer nur gegen eine Horror-Baseline vergleichst, akzeptiert man verdammt viel unnötiges Leid.
Korfox
2021-10-25, 22:41:43
Mal so völlig aus dem Kontext:
Ich mag diesen Thread hier sehr. Weil viele Eltern ihre Erfahrungen zum besten geben, weil du, Filp, deine Erfahrungen einfließen lässt (egal, ob ich damit immer konform gehe - das muss man professionell sehen und trennen können) und weil man sehr oft und gut sieht, dass man definitiv nicht alleine ist mei seinen Herausforderungen, dass man doch nicht das komische Kind hat, das aus jeder Norm fällt.
Und ich mag noch mit einer steilen These abschließen:
Ich denke, die meisten Eltern, die sich hier ernsthaft beteiligen machen den Großteil ihrer Eltern haft richtig. Eben weil sie sich damit auseinandersetzen und Gedanken machen. Das ist der Grundstein dazu, auch dann nicht schwerwiegend falsch zu handeln, wenn man Mal aus dem Bauch heraus handelt.
@Monger: da hat in meinen Augen die Krankenhaushebamme versagt. Alternativ wäre es naheliegend gewesen, die Hebamme der Geburtsvorbereitung zu kontaktieren und wenn ihr das gemacht habt hat in der Situation auch die versagt. Langt ja nicht, dass das Bonding fehlt.
bleipumpe
2021-10-25, 22:49:58
Bei uns in der Klinik gab es sogar eine extra ausgebildete Hebamme als Stillberaterin. Man konnte da sogar bis 12 Monate nach Geburt anrufen bzw. 1x/Woche zur Stillgruppe gehen (quasi eine offene Sprechstunde bei Problemen als Gruppearbeit, solo ging aber auch). Fanden wir super, da man mit dem Thema in der Tat allein da steht.
Imho haben in mongers fall die hebammen versagt. unsere beleg-hebi war vom ersten tag an dabei und wir hatten sie auch auf der station. die hat auch ne stange geld gekostet uns aber mehrere monate begleitet und uns beim ersten kind so ziemlich alle kniffe und tricks gezeigt die man so braucht. wenn ich das mit der hebi meiner schwester, die jetzt eine 6 monate alte tochter hat, vergleiche, dann seh ich da massive unterschiede in qualität und arbeitsmoral.
Korfox
2021-10-25, 22:51:33
Meines Wissens muss jede Geburtenstation tagsüber eine Hebamme da haben.*
* zum Versagen selbiger kann ich aber such ne Story erzählen.
Flyinglosi
2021-10-25, 22:53:30
Nach Lektüre der letzten Seite bin ich echt mal wieder überrascht, wie nüchtern das Thema gesehen bzw. das quasi nur eine Kosten/Nutzen-Rechnung angestellt wird.
Meine paar engsten Freunde (soviele hab ich nicht, taugt also nicht als repräsentative Menge) sind allesamt über die letzten 5 Jahre verteilt Väter geworden und ein jeder davon hat in kürzester Zeit gemeint, er wolle sich beruflich permanent zurück nehmen um mehr Zeit für die Kinder zu haben. Darunter gibt es auch einen Fall, wo für den Kleinen demnächst mit ca. 9 Monaten temporär Betreuung in Anspruch genommen wird, aber eben nur, weil es ohne massive berufliche Nachteile nicht anders drin ist. Insgesammt habe ich nach diversen Gesprächen den Eindruck, dass allesamt die Arbeit/Karriere klar hinter die Kinder stellen, einfach weil selbige (neben Partner/Partnerin) die wichtigsten Menschen sind, die man im Leben hat. Da gehts nicht drum, ob dass nun mehr oder weniger optimal für die Entwicklung der Kinder ist, sondern dass man an deren Leben soviel als möglich Teil haben möchte (und gerade am Anfang ergibt das doch auf jeden Fall Sinn).
Generell wird hier gefühlt immer die externe Betreuung mit einer eingeschränkten Variante durch die Eltern (sprich Vernachlässigung) verglichen und dann ein Mehrwert aufgezeigt. Das wäre aber ca. so als würde ich auswärts Essen (im Restaurant) als die eindeutig sinnvollste Variante der Ernährung bezeichnen, da ich selbst nicht wirklich Kochen kann. Die Option Kochen zu lernen bzw. mich diesbezüglich richtig reinzuhängen, spare ich dabei einfach mal aus.
Vielleicht stör ich mich auch am Gesamttrend, dass Kinder von kleinauf durchgehend verplant bzw. beschäftigt werden (wer vorher in der Krabbelstube war, landet mit 3 vermutlich in der Ganztagesbetreuung die wohl bis in die Grundschule hin fortgesetzt wird). So generiert man am Ende nicht wenige junge Erwachsene, die es kaum aushalten wenn mal an einem Nachmittag nichts am Programm steht. Aber umgekehrt sind das eben auch die idealen Konsumenten ;)
Aber bevor mir wieder was anderes unterstellt wird: Ich find es klasse, wenn ein entsprechendes Angebot existiert und soweit als notwendig ausgebaut wird. Und niemand soll sich rechtfertigen müssen, warum er selbiges in Anspruch nimmt.
Korfox
2021-10-25, 22:56:55
Da hast du aber irgendwie gerade die aktuelle Seite komplett überlesen.
Monger
2021-10-25, 22:58:18
@Monger: da hat in meinen Augen die Krankenhaushebamme versagt. Alternativ wäre es naheliegend gewesen, die Hebamme der Geburtsvorbereitung zu kontaktieren und wenn ihr das gemacht habt hat in der Situation auch die versagt. Langt ja nicht, dass das Bonding fehlt.
Meine Frau war im Delirium, ich hatte X Sachen zu tun, und wusste einfach nicht wen ich fragen soll. Auf die Station kam schlicht niemand, außer mal die Stationsschwester. Beim zweiten Kind wussten wir es dann besser und haben vorgesorgt.
ich für meinen teil sehe das auch nüchtern aber vielleicht anders als du denkst. für mich ist nun nach zwei kindern, die übers krippenalter hinaus sind, klar, dass ich selbst die sozialisation meiner beiden so nicht hätte leisten können. sie waren beide ab dem zweiten jahr in der krippe und haben dort täglich 4-5 std verbracht. schaue ich mir andere kinder in dem alter an, dann ist keines der kinder in meinem bekanntenkreis so weit wie unsere. ja das mag sich in den ersten schuljahren egalisieren, wie es weiter vorne schon angesprochen wurde aber imho steigert es die qualität des lebens meiner kinder bis dahin.
das mag sich jetzt so anhören als würde ich keine zeit mit meinen kinder verbringen oder dies nicht wollen. nein so ist das nicht. ich verbringe so viel zeit wie möglich mit ihnen. habe mein arbeitspensum massiv zurück gefahren, meinen lebenstandard reduziert, meine hobbies eingeschränkt, zocke kaum noch, etc. um mehr zeit mit ihnen zu verbringen. letztes wochende waren wir an 3 tagen auf drei unterschiedlichen spielplätzen die wir bisher noch nicht kanten. haben an zwei tagen eine wanderung/fahrrad/laufrad-tour mit knapp 10km gemacht. das ist für meinen 3 jährigen ein riesen ding und er ist stolz wie bolle, wenn er es geschafft hat. für mich ist es das größte zeit mit ihnen zu verbringen.
Monger
2021-10-25, 23:02:17
Bei uns in der Klinik gab es sogar eine extra ausgebildete Hebamme als Stillberaterin.
Gabs bei uns auch, nur gerade in der Woche nicht. Als die dann vier Tage später ankam, hat sie die Hände überm Kopf zusammengeschlagen.
Flyinglosi
2021-10-25, 23:05:17
Da hast du aber irgendwie gerade die aktuelle Seite komplett überlesen.
Hab wohl zu lange getippt.
Okay, ist aber halt ne völlig andere Situation. Du leitest aus deiner Extremperspektive Empfehlungen für völlig andere Konstellationen ab. Das ist ne gewisse Form von Betriebsblindheit.
Ich habe keine Extremperspektive, ich habe zusätzlich zu meiner eigeben "Laienperspektive" im privaten, noch meine professionelle Perspektive im beruflichen. Auch empfehle ich hier nichts, ich kläre im besten Fall etwas auf, wo Ei ich den Anspruch gar nicht habe, das funktioniert bei Eltern eher selten (das weiß ich sowohl aus meiner "Laienperspektive" im privaten, als auch noch viel mehr aus meiner professionellen Perspektive im beruflichen ;)).
Da braucht man jetzt auch nicht von a nach b springen und immer mehr anbringen. Aussage oben war von Semmel, dass Fremdbetreuung schädlich ist, dann wurde daraus dann eben mal ein Fremdbetreuung kann der EL-K Bindung schaden, und dann wären es halt nur noch Oma und Opa. Die Bindung zum Kind basiert aber eben weniger auf äußeren Einflüssen, sondern auf dem eigenen Einfluss auf das Kind.
Es ist übrigens auch deutlich förderlichen für eben diese, wenn die EL sich weniger aber mit höherer Qualität um das Kind kümmern, als dauerhaft, aber durch Stress etc. weniger qualitativ.
Korfox
2021-10-26, 13:00:13
Meine Frau war im Delirium, ich hatte X Sachen zu tun, und wusste einfach nicht wen ich fragen soll. Auf die Station kam schlicht niemand, außer mal die Stationsschwester. Beim zweiten Kind wussten wir es dann besser und haben vorgesorgt.
Das ist natürlich scheiße. Wie gesagt: Das ist eigentlich Job der Hebi im Krankenhaus. Auch proaktiv auf euch zugehen und euch zu beraten.
Ich kann das aber absolut nachempfinden. Wir hatten Glück, dass wir bei der Großen eine sehr gute Geburtenstation, sehr gute Hebammen und zumindest eine sehr gute Kinderkrankenschwester in der Belegschaft hatten (und dass wirklich wenig schief gelaufen ist... vor allem bezüglich des Kindes...). Das hat uns insofern den Rücken gestärkt, dass wir uns auch gegen die - in unseren Augen - weniger geeigneten Personen durchsetzen konnten und uns selbst priorisieren konnten, was wichtig ist.
Bei der Kleinen haben wir dann voll mitbekommen, wie es sein kann, wenn die Station kacke und überlastet ist (leider hatte die Station der ersten Geburt inzwischen die Pforten geschlossen).
Die Hebamme hat meine Frau angeraunzt, sie solle sich nicht so anstellen, als sie vor Schmerzen geschrien hat (und das war tatsächlich der einzige Satz, den sie in drei Tagen zu meiner Frau gesprochen hat), in den Entlassungspapieren stand "Patientin schreit hysterisch" (nein, wenn meine Frau hysterisch schreit klingt das anders, Leute). Ergebnis war, dass meine Frau wenige Tage nach der Entlassung wieder im Krankenhaus war, weil sie eine entzündete Einblutung hatte. Es war sehr glücklich, dass sie das alles nicht auf sich hat beruhen lassen, sondern zu ihrem Gyn ist, damit der einen Ultraschall macht, sonst wäre sie spätestens zwei weitere Tage später ein Fall für die Notaufnahme gewesen. So hat sie halt "nur" Antibiotikum bekommen, musste eine Woche später nochmal operiert werden und noch eine Woche im Krankenhaus liegen (die ich dann mit den beiden Kindern alleine zu Hause war... eigentlich kein Wunder, dass wir es nicht geschafft haben, die Kleine an die Brust zu kriegen).
* Beide Kinder sind medizinisch indizierte Kaiserschnitten, bei der ersten Hat die Gebärmutter sich nach der OP nicht zusammengezogen, weswegen meine Frau sehr viel Blut verloren hat. Da ist dann auch der einzige Kritikpunkt an dieser Geburtenstation: Es war kein Labor im OP und irgendwann hat der Operierende Arzt nur noch geschrieen, dass man jetzt gefälligst endlich das Labor und passende Blutkonserven besorgen solle. So weit, dass ich rausgeschmissen wurde war es allerdings auch noch nicht (oder sie haben mich einfach vergessen). Aber als Hans-Otto geht einem natürlich alles durch den Kopf und geil ist der Gedanke nicht, was ist, wenn die Frau jetzt auf dem Tisch stirbt und man irgendwie dann das Kind ins Leben begleiten "muss", ohne es zu sehr mit der Situation zu belasten.
(Ja, Filp, ich weiß, dass du alleinerziehend bist, wenn ich mich richtig erinnere, und davor ziehe ich zehn Mal meinen Hut)
[dzp]Viper
2021-10-26, 13:22:55
Puh wenn man die Stories so hört bin ich froh, dass meine Frau mich überzeugt hat in ein Hebammenhaus zu gehen. Dort war alles extrem entspannt und wir waren die ganze Zeit extrem gut umsorgt. Auch nach der Geburt kam unsere Hebamme dann in der ersten Woche jeden Tag und in der Zweiten Woche dann aller 3 Tage vorbei und hat geholfen und gelehrt. Insgesamt kam sie die ersten 4 Wochen regelmäßig zu uns. Zum ersten Geburtstag hat sie uns dann sogar besucht :)
Korfox
2021-10-26, 13:46:49
Die Nachsorge und die Vorbereitung hat in den zuletzt geschilderten Fällen ja jeweils gut funzioniert :D.
Ungard
2021-10-26, 14:19:04
KH Personal ist schon komisch.
(Aus dem Gedächnis, daher ggf nicht 100%ig korrekt wiedergegeben)
Beim zweiten Kind sind wir hin, wehen schon stark. Frau wurde untersucht.
Ne, da tut sich nix, kommen sie morgen nochmal.
Ab nach Hause. Frau sagt, wehen usw, ich, ja leg dich hin, wird schon, wenn es zu stark schmerzt nimm eine Schmerztablette. 30 Minuten später: Fruchtblase geplatzt.
Ok, lass zum KH fahren, oh ne der Kopf schaut schon etwas raus :-D
Noch schnell 112 anrufen
Dann kam das Kind in paar Minuten, als der Krankenwagen da war, war Baby schon raus.
Da ging mir etwas die Düse.
PS:
Erstes Kind waren wir 12h im KH bis es dann kam. Also riesen Unterschied.
The Nemesis
2021-10-26, 15:38:34
Meines Wissens muss jede Geburtenstation tagsüber eine Hebamme da haben.*
* zum Versagen selbiger kann ich aber such ne Story erzählen.
Bei jeder Geburt muss eine Hebamme anwesend sein.
https://www.gesetze-im-internet.de/hebg_2020/__4.html
Also wenn die Geburtenstation nicht abends schließt, muss rund um die Uhr jemand da sein.
Aber wie in Krankenhäusern üblich wird massiv am Personalschlüssel gespart, deshalb streiken Hebammen in Berlin: https://www.zeit.de/arbeit/2021-10/hebamme-arbeitsbedingungen-klinikstreik-berlin-coline-senac-lebensgefahr
In Hamburg auch nicht besser, würde niemandem, der das Geld hat, empfehlen, ohne eigene Hebamme in eine Klinik zu gehen. Die sind alle massiv überlastet.
https://de.statista.com/infografik/21594/betreuungsverhaeltnis-von-hebammen-in-deutschen-kliniken/
Eine Hebamme in großen Kliniken betreut in der Regel zwei Geburten gleichzeitig und zwei weitere Frauen gleichzeitig.
Was da nicht drin steht ist, dass die Anrufe der Frauen zur Geburtsanmeldung auch keine eigene Zentralstation oder sonstwer aufnimmt, sondern eine Hebamme im regulären Dienst. Da muss auch erst einmal eine telefonische Aufnahme gemacht werden mit allem Papierkram.
Das macht die Hebamme im Dienst. Die früh morgens, Abends und Nachts haben es noch besser, weil Frauen dann für jeden Scheiß in der Klinik anrufen, weil der eigene Gynäkologe natürlich zu hat.
Meine Frau habe ich zu einem Studium gezwungen. War nicht zum Aushalten.
In dem Krankenhaus, in dem mein Sohn zur Welt kam, gab es keine Hebamme. Es gab auch keinen Arzt oder so.
Wir müssten aus dem Hinterland mit dem Motorroller über unbefestigte Sandpisten fahren (hinten konnte sie mit dem Bauch nicht sitzen, deswegen ist sie selbst gefahren), bis wir dann von nem Bekannten auf der Ladefläche seines Pickups zum Krankenhaus gebracht wurden. Nachts um 3 und in der ganzen (kleinen) Klinik, gab es genau 2 Krankenschwestern. In den "Kreißsaal" durfte ich nicht, da hatten sie irgendwie Angst, ist da halt absolut nicht üblich und Englisch haben sie auch kein Wort verstanden. Irgendwann haben sie meinen Sohn ins "Schaufenster" gelegt, das waren meine ersten Infos zur Geburt ;)
Zur Entlassung am nächsten Tag gab es dann noch ein Buch indem sie ein paar Dinge standen, die ein Kind in den ersten Jahren braucht, unter anderem eine Tabelle, die anhand von Reis und Ei den Bedarf in den verschiedenen Lebensjahren dargestellt hat ;D
Dagegen ist es in Deutschland halt eher Kindergarten.
Ich hätte von dir auch nichts anderes als eine filmreife Heldengeschichte erwartet.
Ich hätte von dir auch nichts anderes als eine filmreife Heldengeschichte erwartet.
Thailändische Insel mit Provinzkrankenhaus ;)
Cerise
2021-10-26, 21:34:03
In dem Krankenhaus, in dem mein Sohn zur Welt kam, gab es keine Hebamme. Es gab auch keinen Arzt oder so.
Wir müssten aus dem Hinterland mit dem Motorroller über unbefestigte Sandpisten fahren (hinten konnte sie mit dem Bauch nicht sitzen, deswegen ist sie selbst gefahren), bis wir dann von nem Bekannten auf der Ladefläche seines Pickups zum Krankenhaus gebracht wurden. Nachts um 3 und in der ganzen (kleinen) Klinik, gab es genau 2 Krankenschwestern. In den "Kreißsaal" durfte ich nicht, da hatten sie irgendwie Angst, ist da halt absolut nicht üblich und Englisch haben sie auch kein Wort verstanden. Irgendwann haben sie meinen Sohn ins "Schaufenster" gelegt, das waren meine ersten Infos zur Geburt ;)
Zur Entlassung am nächsten Tag gab es dann noch ein Buch indem sie ein paar Dinge standen, die ein Kind in den ersten Jahren braucht, unter anderem eine Tabelle, die anhand von Reis und Ei den Bedarf in den verschiedenen Lebensjahren dargestellt hat ;D
Dagegen ist es in Deutschland halt eher Kindergarten.
Den letzten Satz hättest du dir einfach wieder sparen können.
Viper;12829942']Puh wenn man die Stories so hört bin ich froh, dass meine Frau mich überzeugt hat in ein Hebammenhaus zu gehen.Und was macht man in solch einem Haus, wenn es einen Nabelschnurvorfall (oder nimm was ähnliches) gibt und in wenigen Minuten ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden muss? ;(
Cerise
2021-10-27, 08:20:38
Und was macht man in solch einem Haus, wenn es einen Nabelschnurvorfall (oder nimm was ähnliches) gibt und in wenigen Minuten ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden muss? ;(
Das ist zum Glück ja nicht so häufig und Geburtshäuser befinden sich oft in direkter Nähe zum nächsten Krankenhaus. Schwierige Geburten werden dort idR frühzeitig abgebrochen. Eine Geburt ist immer ein Risiko, und bei der derzeitigen Betreuungssituation in den Kreißsälen möchte ich gar nicht wissen, wie oft es da zu schlimmen Situationen kommt, weil etwas nicht rechtzeitig bemerkt wurde. Im Geburtshaus hast du wenigstens garantierte 1:1 Betreuung.
Ich wäre gerne dort hin, die Entscheidung wurde uns letztlich abgenommen. Keine Ahnung wie sie sonst ausgefallen wäre.
Palpatin
2021-10-27, 08:37:29
Und was macht man in solch einem Haus, wenn es einen Nabelschnurvorfall (oder nimm was ähnliches) gibt und in wenigen Minuten ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden muss? ;(
Bei uns war neben dem Haus eine Rettung die fahren einem dann in ca 10 min ins nächste KH bzw wenn genug Zeit ist in 20 min in ein etwas weiter entfernte KH mit angeschlossener Kinderklinik. Entscheidend ist hier aber vermutlich eher das früh genug erkannt wird das ein Notkaiserschnitt nötig ist.
[dzp]Viper
2021-10-27, 09:33:15
Und was macht man in solch einem Haus, wenn es einen Nabelschnurvorfall (oder nimm was ähnliches) gibt und in wenigen Minuten ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden muss? ;(
Die Hebammenhäuser haben eine "Direktverbindung" zum Krankenhaus und liegen meist in der Nähe von Krankenhäusern.
Außerdem ist die Vorsorge vor der Geburt schon sehr intensiv und die Hebammen haben eine ganz andere "Klasse" als die Hebammen in den Krankenhäusern. Deren Fähigkeiten sind oftmals deutlich besser da die Betreuung der Schwangeren viel intensiver ist. Außerdem haben die Hebammen aus den Häusern eben auch Zeit und müssen nicht von einem Zimmer zum nächsten rennen.
Falls die Hebammen vor oder während der Geburt feststellen, dass irgendwas nicht 100% stimmt, dann wird meist sofort ein Arzt dazugezogen oder der Krankenwagen ist innerhalb von ein paar Minuten da.
Anadur
2021-10-27, 09:45:39
Bei jeder Geburt muss eine Hebamme anwesend sein.
https://www.gesetze-im-internet.de/hebg_2020/__4.html
Also wenn die Geburtenstation nicht abends schließt, muss rund um die Uhr jemand da sein.
Aber wie in Krankenhäusern üblich wird massiv am Personalschlüssel gespart, deshalb streiken Hebammen in Berlin: https://www.zeit.de/arbeit/2021-10/hebamme-arbeitsbedingungen-klinikstreik-berlin-coline-senac-lebensgefahr
In Hamburg auch nicht besser, würde niemandem, der das Geld hat, empfehlen, ohne eigene Hebamme in eine Klinik zu gehen. Die sind alle massiv überlastet.
https://de.statista.com/infografik/21594/betreuungsverhaeltnis-von-hebammen-in-deutschen-kliniken/
Eine Hebamme in großen Kliniken betreut in der Regel zwei Geburten gleichzeitig und zwei weitere Frauen gleichzeitig.
Was da nicht drin steht ist, dass die Anrufe der Frauen zur Geburtsanmeldung auch keine eigene Zentralstation oder sonstwer aufnimmt, sondern eine Hebamme im regulären Dienst. Da muss auch erst einmal eine telefonische Aufnahme gemacht werden mit allem Papierkram.
Das macht die Hebamme im Dienst. Die früh morgens, Abends und Nachts haben es noch besser, weil Frauen dann für jeden Scheiß in der Klinik anrufen, weil der eigene Gynäkologe natürlich zu hat.
Meine Frau habe ich zu einem Studium gezwungen. War nicht zum Aushalten.
Ja die ganze Geschichte rund um die Hebammen hat die Politik und die Krankenkassen wieder mal hervorragend verkackt. Da fühlt sich auch niemand für verantwortlich und man kann immer so schön auf jemanden anderes zeigen. Und mit der Zwangsakademisierung wird es sicherlich nicht besser werden in den nächsten Jahren.
Wir waren im Vivantes Neukölln, weil wir aus verschiedenen Gründen ein Perinatalzentrum Level 1 wollten und letztendlich leider auch brauchten. Ich kann aber wirklich nur positives über die Versorgung im Krankenhaus berichten. Es war zu jeder Zeit immer jemand da und die Versorgung war wirklich großartig. War aber wohl auch ein ruhiger Tag/Abend/Nacht. Kann mir durchaus vorstellen, dass es da auch mal heftiger rund geht, wenn da viele gleichzeitig kommen.
Ist halt letztendlich wie in allen Berufsfeldern bei denen man von Menschen abhängig ist. Man kann Glück haben oder eben auch nicht. Freunde waren im St-Joseph (meisten Geburten in Deutschland) und da war es wohl echt Fließbandarbeit. Eine andere Freundin geriet wohl an eine alte Sowjethebamme mit den entsprechenden Umgangsformen. Wurde dann leider am Ende auch eine komplizierte Geburt, weil die Stalintante (Zitat meiner Bekannten) wohl diverse Frühindikatoren ignoriert hat und als "stell dich nicht so an Mädchen" abgetan hat.
Viper;12830647']Falls die Hebammen vor oder während der Geburt feststellen, dass irgendwas nicht 100% stimmt, dann wird meist sofort ein Arzt dazugezogen oder der Krankenwagen ist innerhalb von ein paar Minuten da.Innerhalb von ein paar Minuten liegt die Patientin umgedreht aber dann schon im OP wenn man direkt im Krankenhaus (am besten mit Kinderintensivstation) entbindet. Und auf die Minuten (oder auch Sekunden) kommt es halt durchaus auch an. ;(
Gerade als Dresdner hast Du doch da eine gute Auswahl an Kliniken wo auch die Personaldecke / Betreuung recht gut ist. Die Vor- und Nachsorgehebammen die wir kennen lernen durften, haben genau deswegen auch immer nur zur Klinik geraten.
Flyinglosi
2021-10-27, 22:02:21
Nachdem es bei der Geburt unserer Tochter auch recht überraschend knapp auf knapp ging wäre mir bei der Idee einer Geburt außerhalb eines Krankenhauses auch nicht wohl. Auch weil mich die Betreuung dort (als es drauf ankam) echt zutiefst beeindruckt hat. Da wusste man plötzlich wofür man eigentlich zahlt.
Wenn ich aus dieser einzelnen Erfahrung irgendwas ableiten müsste, dann das Hebammen total overhyped sind. Am Ende wussten die Ärzte was Sache ist, und Hebammen gibts für „Standardgeburten“, weil sie weniger kosten. Aber wie überall wird Sympathie oft mit Kompetenz verwechselt.
Umgekehrt hat mir ne Mutter aus der Spielgruppe mal erzählt, dass sie bei ihrer letzten Geburt fast verblutet wäre. Allerdings würde sie die Geburt im Krankenhaus (in dem man ihr folglich das Leben gerettet hat) keinem mehr empfehlen, weil eine der Krankenschwestern recht ruppig war. So setzt jeder seine Prioritäten.
Monger
2021-10-27, 22:41:31
Die gruseligste Geburtsgeschichte hat mir ne alte Freundin erzählt. Ihr erstes Kind kam ganz normal im Krankenhaus. Ihr zweites dann zuhause. Ihr Mann ist LKW Fahrer, als die Wehen anfingen war er grad unterwegs. Im Endeffekt ging es dann so schnell, dass sowohl Mann als auch Krankenwagen nur noch das Baby begutachten konnten.
Sie ist wohl vorher erst dem Kleinkind hinterher gerannt, und hat dann letztendlich - ne Blutspur durchs Haus ziehend - im Bad das Kind zur Welt gebracht. Komplett alleine. Nachts. In so nem Kuhkaff.
Ich war nicht dabei, aber fuck ey, mir wird jedes mal komisch wenn ich daran denke. :ugly:
bleipumpe
2021-10-27, 23:00:47
Im Notfallkurs hat man uns immer gesagt: die Geburt ist ein natürlicher und auf Erfolg ausgelegter Vorgang.
Auch wenn sich das zu 99% selber regelt, solche Stories braucht man wirklich nicht :freak:
Monger
2021-10-27, 23:13:32
Im Notfallkurs hat man uns immer gesagt: die Geburt ist ein natürlicher und auf Erfolg ausgelegter Vorgang.
Auch wenn sich das zu 99% selber regelt, solche Stories braucht man wirklich nicht :freak:
Müttersterblichkeit lag im Mittelalter geschätzt bei 3%. Pro Geburt, wohlgemerkt. Geburten sind leider ein Fehldesign. :ugly:
https://www.alltag-im-mittelalter.de/Geburt/
Müttersterblichkeit lag im Mittelalter geschätzt bei 3%. Pro Geburt, wohlgemerkt. Geburten sind leider ein Fehldesign. :ugly:
https://www.alltag-im-mittelalter.de/Geburt/
Was aber Großteils an schlechten hygienischen Bedingungen bei und nach der Geburt lag. Das kann man mit heute nicht wirklich vergleichen.
Korfox
2021-10-28, 08:09:24
Umgekehrt hat mir ne Mutter aus der Spielgruppe mal erzählt, dass sie bei ihrer letzten Geburt fast verblutet wäre. Allerdings würde sie die Geburt im Krankenhaus (in dem man ihr folglich das Leben gerettet hat) keinem mehr empfehlen, weil eine der Krankenschwestern recht ruppig war. So setzt jeder seine Prioritäten.
Ist ja im Endeffekt eine ähnliche Story, wie die oben von mir ausgebreitete. Nur, dass bei uns im OP dann auch noch Fehler gemacht wurden (fehlendes Labor). Aber während ich das KH trotzdem jederzeit weiterempfehlen würde, so es die Geburtenstation noch gäbe, weil eben sonst alles perfekt gepasst hat...
Gerade das Thema Geburt ist nunmal sehr emotional und wenn man überlebt hat "kann es so schlimm ja nicht gewesen sein, als dass es sich nicht gelohnt hätte, ein KH mit empathischerem Personal zu finden".
Cerise
2021-10-28, 08:26:56
Wenn wir schon dabei sind, am 25.11. ist wieder Roses Revolution Day: https://www.unwomen.de/informieren/beendigung-der-gewalt-gegen-frauen/roses-revolution-eine-aktion-gegen-gewalt-in-der-geburtshilfe.html
Meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Symbol.
Flyinglosi
2021-10-28, 09:34:55
Gerade das Thema Geburt ist nunmal sehr emotional und wenn man überlebt hat "kann es so schlimm ja nicht gewesen sein, als dass es sich nicht gelohnt hätte, ein KH mit empathischerem Personal zu finden".
Da hast du vermutlich recht. Bei der Geburt meiner Tochter bin ich zwischendurch mal raus auf den Gang. Da standen zwei Hebammen beisammen von denen eine aussah, als hätte man einen großen Kübel Blut frontal auf die geschüttet. Außerdem wirkte sie beim Reden extrem erschöpft und gezeichnet. Die hat der anderen erzählt, dass „diese Frau“ nun das dritte Kind bekommen hätte, und jedesmal wäre sie beinahe dabei draufgegangen. Aber sie habe den Eindruck, dass wäre der gar nicht klar bzw. würde sie es instantan vergessen.
Korfox
2021-10-28, 10:18:40
"Wenn Frauen sich an die Geburt (oder auch nur das letzte Schwangerschaftstrimester) ungeschönt erinnern würden gäbe es keine Familie mit mehr als einem Kind."
Aussage unserer Hebamme.
Anadur
2021-10-28, 10:26:10
Wenn wir schon dabei sind, am 25.11. ist wieder Roses Revolution Day: https://www.unwomen.de/informieren/beendigung-der-gewalt-gegen-frauen/roses-revolution-eine-aktion-gegen-gewalt-in-der-geburtshilfe.html
Meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Symbol.
Wer sowas schreibt:
"Schätzungen von Expert*innen zufolge sind je nach Definition 10-50 % der Geburten in Deutschland von verschiedenen Gewaltformen in der Geburtshilfe betroffen. "
den kann ich nicht ernst nehmen. Damit macht man Frauen nur verrückt und sorgt für Panik.
Eine Geburt oder der Ausscheidevorgang, wie es unsere Hebamme so nett nannte, ist halt kein Kaffeekränzchen mit Safespace im hippen Prenzlauer Berg Cafe mit einem veganen ChaiLatte, Sojamilch und Plätzchen. Da haben viele wohl eine vollkommen falsche, romantisierte Vorstellung von natürlichen Vorgängen.
Da wird ein Körper nun mal an seine Belastungsgrenze geführt und das ist sicherlich für viele, die das noch nie gemacht haben, eine Überraschung. Und vielleicht wird auch mal der Ton ruppiger in so einer Situation oder die Schmerzen überwältigen einen. Das ist halt eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten bei der man mit Blut, Wasser, Urin und allen möglichen anderen Flüssigkeiten in Berührung kommt.
Ich will auch gar nicht abstreiten, dass da einigen wirklich Gewalt angetan wird, aber doch nicht bei jeder zweiten Geburt. Ja in Deutschland wird auch wohl zu schnell zum Messer gegriffen und so ein Kaiserschnitt ist halt auch ein übler Eingriff, aber jede zweite Geburt... ne sorry, wer so argumentiert hat gar kein Interesse für sein Anliegen Unterstützung zu bekommen. Das ist moralische Erpressung und macht werdende Mütter nur verrückt.
Flyinglosi
2021-10-28, 11:07:44
Stelle es mir auch ziemlich schwierig vor, in der Medizin Gewalt einigermaßen exakt zu definieren. Das wäre schon bei einer viel trivialeren Behandlung wie einem Zahnarztbesuch nicht so einfach. So gesehen sehe ich es als sinnvoll an, wenn man sich dem Thema widmet, aber halte es für falsch sofort Vorwürfe abzuleiten.
Vom Hörensagen glaube ich aber auch, dass auch hier ein teils völlig verklärter Begriff von "natürlich" (bzw. dessen automatischer Assoziation mit etwas Positivem) für zusätzliche Verwirrung sorgt.
[dzp]Viper
2021-10-28, 11:10:25
"Wenn Frauen sich an die Geburt (oder auch nur das letzte Schwangerschaftstrimester) ungeschönt erinnern würden gäbe es keine Familie mit mehr als einem Kind."
Aussage unserer Hebamme.
Jup die Erinnerung verblasst für die Frauen sehr sehr schnell. Ist wohl ein Schutz.
Flyinglosi
2021-10-28, 11:10:56
Viper;12831764']Jup die Erinnerung verblasst für die Frauen sehr sehr schnell. Ist wohl ein Schutz.
Oder die sind einfach weit härter drauf als "wir" ;)
Monger
2021-10-28, 11:18:05
Wer sowas schreibt:
"Schätzungen von Expert*innen zufolge sind je nach Definition 10-50 % der Geburten in Deutschland von verschiedenen Gewaltformen in der Geburtshilfe betroffen. "
den kann ich nicht ernst nehmen. Damit macht man Frauen nur verrückt und sorgt für Panik.
Bei meiner Frau wurde der Blasensprung gewaltsam herbei geführt. Gegen ihre Einwilligung. Die Hebamme wollte "nur mal abtasten".
Ist halt fürs Personal bequemer. Beschleunigt die Geburt, ergo ist man die Patientin schneller wieder los.
Bei meiner Frau ging dadurch der Geburtsvorgang zu schnell. Das nächtliche Team wollte nix machen, bei Schichtwechsel hat der leitende Arzt sofort ne Not-OP veranlasst. Sauerstoffsättigung war schon niedrig, fast wäre mein Sohn im Kreissaal verreckt. Meine Frau hatte unfassbare Schmerzen, obwohl sie sie bis an den Rand mit Schmerzmitteln vollgepumpt haben.
Leider haben wir keinen Beweis, sonst hätten wir auf Körperverletzung geklagt.
Flyinglosi
2021-10-28, 11:37:59
@Monger: Blöde Frage, aber woher weißt du dann, dass da Absicht dahinter steckte?
Monger
2021-10-28, 12:10:43
@Monger: Blöde Frage, aber woher weißt du dann, dass da Absicht dahinter steckte?
Erstens ist das ne bekannte Praktik.
https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/entbindung-kaiserschnitt/methoden-geburtseinleitung-id94469.html#fruchtblase
Aber wenn man das macht, dann halt kontrolliert, und vor allem mit Zustimmung. Manche ältere Hebammen sind davon überzeugt, dass das die richtige Methode ist.
Zweitens platzt die Fruchtblase nicht einfach so wenn man sie anstubst. Das braucht Kraft.
Und das hat drittens meine Frau auch gespürt. Die Hebamme hat richtig reingerammt. Das tat weh. Ich war nicht dabei, daher habe ich nur das Wort meiner Frau, aber auch der weitere Verlauf spricht eben dafür, dass es zeitlich viel zu früh war.
Cerise
2021-10-28, 12:14:59
Wer sowas schreibt:
"Schätzungen von Expert*innen zufolge sind je nach Definition 10-50 % der Geburten in Deutschland von verschiedenen Gewaltformen in der Geburtshilfe betroffen. "
den kann ich nicht ernst nehmen. Damit macht man Frauen nur verrückt und sorgt für Panik.
Eine Geburt oder der Ausscheidevorgang, wie es unsere Hebamme so nett nannte, ist halt kein Kaffeekränzchen mit Safespace im hippen Prenzlauer Berg Cafe mit einem veganen ChaiLatte, Sojamilch und Plätzchen. Da haben viele wohl eine vollkommen falsche, romantisierte Vorstellung von natürlichen Vorgängen.
Da wird ein Körper nun mal an seine Belastungsgrenze geführt und das ist sicherlich für viele, die das noch nie gemacht haben, eine Überraschung. Und vielleicht wird auch mal der Ton ruppiger in so einer Situation oder die Schmerzen überwältigen einen. Das ist halt eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten bei der man mit Blut, Wasser, Urin und allen möglichen anderen Flüssigkeiten in Berührung kommt.
Ich will auch gar nicht abstreiten, dass da einigen wirklich Gewalt angetan wird, aber doch nicht bei jeder zweiten Geburt. Ja in Deutschland wird auch wohl zu schnell zum Messer gegriffen und so ein Kaiserschnitt ist halt auch ein übler Eingriff, aber jede zweite Geburt... ne sorry, wer so argumentiert hat gar kein Interesse für sein Anliegen Unterstützung zu bekommen. Das ist moralische Erpressung und macht werdende Mütter nur verrückt.
Für mich ist es eher ein Schritt in die Richtung, Gebärenden und Begleitenden Mut zu machen, bei Unstimmigkeiten laut zu werden und sie nicht zu akzeptieren. Ich glaube diese Zahl sofort. Denn Gewalt fängt in der Sprache an. Wer sich als Geburtshelfer nicht darüber im Klaren ist, dass ein "stell dich nicht so an" absolut übergriffig, ergo verbal gewaltvoll, ist, und im schlimmsten Falle geburtserschwerend wirken kann, der gehört aus dem Kreißsaal verbannt. Emotionen und Schmerzen zu bagatellisieren ist Gewalt,sofern ich gerade nicht über meine eigenen spreche.
Ich verstehe den Punkt, dass es werdende Mütter verrückt macht. Aber es bietet auch die Chance, sich im Vorfeld zu informieren, welche Interventionen man untersagen möchte und wie beispielsweise die Betreuungssituation ist. Es gibt zig Studien, die zeigen, dass geburtshilfliche Interventionen immer früher und häufiger durchgeführt werden und völlig unnötig sind. Das ist der Personalsituation und wirtschaftlichen Faktoren geschuldet. Das Argument "Hauptsache, das Kind lebt", das gerne angeführt wird, ist fatal. Denn es invalidiert alles, was die Mutter und auch die Begleitperson bis zu diesem Punkt durchmachen mussten. In der Folge kann es zu Geburtstraumata, postpartaler Depression etc. kommen.
Flyinglosi
2021-10-28, 12:28:30
Wenn ich mir vorstelle, dass das hier involvierte Personal quasi einen vollständigen Querschnitt der Gesellschaft (in einer extremem Stresssituation) als Kundschaft erleben darf/muss und dann einen Satz ala "Gewalt fängt in der Sprache an" lese, erkenne ich zwar einen noblen Gedanken, aber es muss einem klar sein, dass dieser von der Realität im Keim erstickt werden wird.
Bzw. müsste man parallel auch eine realistische Erwartungshaltung an solche Systeme generieren. Ansonsten wird jeglicher kleine oder große Vorfall automatisch als zu beklagender Missstand wahrgenommen. Denke da beispielsweise nur an alle jene die in einem Kaiserschnitt automatisch das Vorenthalten von achso wertvoller Keimbelastung durch eine "natürliche" Geburt sehen.
Cerise
2021-10-28, 12:36:37
Mag sein. Der springende Punkt ist aber doch, dass ich ein Recht darauf habe, Gewalt für mich zu definieren, besonders in einer Situation, in der ich anderen Menschen völlig ausgeliefert bin weil mein Körper einfach irgendetwas macht ohne kontrolliert werden zu können, und mich dagegen zu wehren. Da es meist in der Situation selbst nicht möglich ist, kann man wenigstens versuchen, nachträglich ein Zeichen zu setzen. Sonst wird sich nie etwas ändern.
Mir wurde beispielsweise ganz klar und objektiv Gewalt angetan, aber ich wette, wenn ich das Personal fragen würde, was sie glauben, welche Teile der Geburt ich so bezeichne, dann bekäme ich eine Antwort (gehen wir mal theoretisch von einer ehrlichen Antwort aus), die mit meinem Empfinden nichts zu tun hat. Und auch meinem Mann wurde indirekt damit Gewalt angetan.
Flyinglosi
2021-10-28, 12:43:36
Mag sein. Der springende Punkt ist aber doch, dass ich ein Recht darauf habe, Gewalt für mich zu definieren,...
Auch wenn es mich selbst grad stört, halte ich das nicht für zielführend. Eher müsste man aus Erfahrungen wie deiner versuchen, eine für eine breite Masse verständliche Definition von Gewalt abzuleiten bzw. diese wenn notwendig zu erweitern. Denn nur wenn am Ende jeder mit dem Begriff etwas eindeutiges verbindet, erfüllt er seine Zweck. Dass ist besonders dann wichtig, wenn der/die Betroffene selbst die Situation gar nicht vollständig erfassen/einschätzen kann.
Und auch meinem Mann wurde indirekt damit Gewalt angetan.
Der Satz ist für mich eine schöne Ausgangsbasis für eine Diskussion. Ist nun schon ein Vorwurf, oder nur eine Feststellung? Ist Gewalt so zu definieren, dass sie nie angewendet werden dürfte, oder gibt es Situationen wo deren Einsatz als akzeptabel gilt? Ich erinnere dazu wieder an das völlig triviale Beispiel des Zahnart-Besuchs.
Anadur
2021-10-28, 12:48:17
Bei meiner Frau wurde der Blasensprung gewaltsam herbei geführt. Gegen ihre Einwilligung. Die Hebamme wollte "nur mal abtasten".
Ist halt fürs Personal bequemer. Beschleunigt die Geburt, ergo ist man die Patientin schneller wieder los.
Bei meiner Frau ging dadurch der Geburtsvorgang zu schnell. Das nächtliche Team wollte nix machen, bei Schichtwechsel hat der leitende Arzt sofort ne Not-OP veranlasst. Sauerstoffsättigung war schon niedrig, fast wäre mein Sohn im Kreissaal verreckt. Meine Frau hatte unfassbare Schmerzen, obwohl sie sie bis an den Rand mit Schmerzmitteln vollgepumpt haben.
Leider haben wir keinen Beweis, sonst hätten wir auf Körperverletzung geklagt.
Wie gesagt, ich will gar nicht abstreiten, dass es da immer wieder zu Problemen und tatsächlicher Gewalt kommt. Aber die erheben z.B.: "Qualität der Geburtshilfe sinkt" zur Gewalt gegen Frauen.
Das ist lächerlich und die wirklich problematischen Fälle werden dadurch entwertet.
Vielleicht bin ich da auch persönlich zu sehr belastet, weil ich hier jemanden ein paar Tage vor der Geburt sitzen gehabt habe, die Rotz und Wasser geheult hat und die vollkommene Panik hatte vor der Geburt, weil sie mit zu viel Zeit diese ganzen Panikmacher gelesen hat. Das hier in Berlin 3 von 4 Geburten auf vollkommen natürlichem Weg ablaufen und das >99,7 % der Kinder lebend zur Welt kommen, wird dabei nirgends erwähnt. Passt halt nicht zum Paniknarrativ.
bleipumpe
2021-10-28, 12:56:42
Beim dritten Kind hat mich die Hebamme auch recht hart aufgefordert, meine neugeborene Tochter zu halten. Ich fand den Ton in diesem Moment auch barsch. Da sie aber zu diesem Zeitpunkt das Sagen hatte und in dieser kurzen Zeitspanne auch keine Zeit für Gefühlsduselei war, zumal meine Frau leichte Kreislaufprobleme hatte, fand ich das im Nachgang in Ordnung. In der Nachbetreuung war sie freundlich und absolut korrekt.
Wenn da für einige natürlich schon verbale Gewalt anfängt.. oh weh.
Monger
2021-10-28, 13:07:15
Das hier in Berlin 3 von 4 Geburten auf vollkommen natürlichem Weg ablaufen und das >99,7 % der Kinder lebend zur Welt kommen, wird dabei nirgends erwähnt. Passt halt nicht zum Paniknarrativ.
MMn ist Leben oder Tod in Deutschland - Gott sei dank - kein Thema mehr. Jemandem im Krankenhaus sterben zu lassen ist scheiß viel Papierkram. Wenn nicht gerade der Kopf daneben liegt, kommt man da lebend raus.
Aber alles was darüber hinaus geht: verbale und körperliche Gewalt, Behandlungsfehler durch Missmanagement, mieser Umgang mit Kritik...
Da haben sich viele in der Industrie in den letzten 30 Jahren weit mehr bewegt als der Gesundheitssektor. Und gäbe es diese Diskrepanz nicht, würden urbane Mythen auch nicht auf so fruchtbaren Boden fallen.
Monger
2021-10-28, 13:10:43
Wenn da für einige natürlich schon verbale Gewalt anfängt.. oh weh.
Ne, das ist natürlich noch keine verbale Gewalt.
Aber meiner Frau zu sagen dass sie ja die Geburt völlig falsch macht und deshalb das Kind auch nicht kommen wird, das ist verbale Gewalt.
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